Ernährungsempfehlungen Bei Typ-1 Diabetes - Praxis Dr. Klein / Dr ...

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Kohlenhydratart Situation der Nahrungsaufnahme (Tageszeit, Insulindosis) Lebensmittel enthalten verschiedene Kohlenhydratarten, wie Stärke, Fruchtzucker, Haushaltszucker, Milchzucker, Traubenzucker oder Malzzucker. Falsch ist... dass Haushaltszucker "verboten" ist, weil er schnell zu Blutzucker umgewandelt wird. dass Stärke, weil sie eine lange Kette von Zuckerbausteinen ist, sehr lange braucht, um abgebaut zu werden. Richtig ist... dass Haushaltszucker aufgrund des 50%igen Anteils an Fructose nicht schneller umgewandelt wird, als manch andere "erlaubte" Zuckerarten. dass unsere Verdauung gut ausgerüstet ist, um die Stärke umzuwandeln. Schon im Mund zerlegt der Speichel die Stärkeketten. Die Stärke wird schneller abgebaut, als die Länge der Kette erwarten lässt. Nährstoffzusammensetzung Für die Blutzuckerwirkung eines Lebensmittel ist es von großer Bedeutung, welche anderen Nährstoffe (Fett, Eiweiß, Ballaststoffe) die Kohlenhydrate umgeben. Die Verdauung der blutzuckerwirksamen Kohlenhydrate wird dadurch verzögert. Verabreichungsform Für unseren Körper sind Lebensmittel am besten verfügbar, wenn sie ... flüssig sind (Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke, gezuckerte Limonaden oder gezuckerter Tee). Bestandteile enthalten, die sich im Speichel einfach lösen (Traubenzuckertäfelchen, Kristallzucker). Bestandteile enthalten, die stark zerkleinert und ggf. mit Hitze behandelt sind (hoher technologischer Verarbeitungsgrad; z.B. Zwieback). "langsame BE" "schnelle BE"
Der glykämische Index (GI) <strong>Bei</strong>m glykämischen Index werden die Blutzuckeranstiege einzelner Lebensmittel mit dem Blutzuckeranstieg von Traubenzucker, jeweils bei gleicher Kohlenhydratmenge, verglichen. Der glykämische Index gibt in Prozent das Verhältnis beider Blutzuckeranstiege wieder. Der "glykämische Index" (GI) kann für jeden insulinpflichtigen Menschen nur ein Anhaltspunkt sein. Die Angaben gelten nur für den alleinigen Verzehr. Somit ist die Übertragung in den Alltag nur sehr begrenzt möglich. Die Darstellung kann dazu beitragen, "Altgeglaubtes" oder "Früher-Gelerntes" in Frage zu stellen, letztendlich hoffentlich mehr aufzuklären, als zu verunsichern. Blutzuckerselbstkontrollen helfen, eigene Erfahrungen zu sammeln. Besonders bei niedrigen Blutzuckerwerten werden BE benötigt, deren GI hoch ist, dagegen zur Nacht als Spätmahlzeit BE mit niedrigem GI. Eine ausgewogene Mischkost erleichtert die Insulinanpassung. Dagegen können extrem einseitige Mahlzeiten die Anpassung erschweren. Dies sind Mahlzeiten, die entweder sehr fettreich sind (z. B. Tiramisu) oder es sind solche, die viel Kohlenhydrate und zugleich extrem wenig Fett enthalten (z. B. große Portion Spaghetti mit Ketchup). Lebensmittel ohne Kohlenhydratberechnung Die meisten Gemüse- und Salatsorten können nahezu unbegrenzt verzehrt werden. Nur Ausnahmen (Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Bohnenkerne, grüne Gemüseerbsen, Rote Bete und Mais) müssen berechnet werden (siehe Kohlenhydrataustauschtabelle). Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Eier und andere fett- und eiweißhaltigen Lebensmittel ohne Kohlenhydratberechnung sollen in "vernünftigen" Mengen verzehrt werden (siehe gesunde Ernährung). Einkaufsempfehlungen Zutatenliste und Nährwertangabe Die Zutatenliste auf der Verpackung führt die wesentlichen Zutaten auf. Die erstgenannte Zutat ist am meisten, letztgenannte Zutat ist am wenigsten im Lebensmittel enthalten. Die Zutatenliste gibt somit die Möglichkeit, sich über die Inhaltsstoffe ein Bild zu machen. Werden Zucker, Stärke, Mehl, Grieß, Getreide oder andere kohlenhydratreiche Zutaten als einer der ersten zwei Zutaten aufgeführt, so muss das Lebensmittel berechnet werden. Eine Nährwertangabe auf der Verpackung oder eine umfangreiche Nährwerttabelle können helfen, den Kohlenhydratgehalt zu ermitteln.
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