Veröffentlichung in der Rotenburger Kreiszeitung vom 6 - Distrikt 1850

Veröffentlichung in der ©Rotenburger Kreiszeitung vom 6.3.2009
(Quelle: www.kreiszeitung.de vom 06.03.2009 - Rubrik: Rotenburg)
Rotarier-Präsidenten drücken die Schulbank
Der neue Governor Gerhard Lorch hat zum Distrikt-Treffen nach Rotenburg
geladen
Gerhard Lorch aus Scheeßel ist
der nächste Rotary-Governor im
Distrikt 1850, zu dem auch der
Landkreis gehört. Foto:© Franke
ROTENBURG (sf) Bevor heute Abend im
Heimatmuseum das Spanferkel auf den Tisch kommt,
müssen die 62 Präsidentinnen und Präsidenten der
Rotary-Clubs im Distrikt 1850 auf die Schulbank im
Buhrfeindsaal. Gerhard Lorch hat sie als kommender
Governor nach Rotenburg eingeladen, auch um über
seine Lehrstunden im kalifornischen San Diego zu
berichten. Anfang des Jahres wurden er und seine
Kollegen weltweit dort intensiv auf ihre Aufgaben als
Governor vorbereitet. Im Juli übernimmt er das Amt,
wird es ein Jahr lang ausüben, wird den Präsidenten in
seinem Distrikt bei der Erfüllung ihrer Ziele mit Rat
und Tat zur Seite stehen. Eine anspruchsvolle Aufgabe,
weiß der gebürtige Schwabe, denn es gilt, das
Jahresmotto "Die Zukunft von Rotary liegt in Ihrer
Hand" mit Leben zu erfüllen.
Gerhard Lorch feiert morgen seinen 62. Geburtstag. Im großen Kreis, denn am Samstag erwartet
er 280 Gäste zu einer Distriktversammlung in der Aula des Ratsgymnasiums. Neben den
Präsidenten werden auch die nach Fachbereichen besetzten Vorstände der Rotary-Clubs von
Bürgermeister Detlef Eichinger in der Kreisstadt begrüßt. Dann hat der eine oder andere Rotarier
bereits zwei Stunden Anreise hinter sich, denn der Distrikt 1850 - einer von 14 in Deutschland
und 530 weltweit - erstreckt sich von der holländischen Grenze über die Küstenregion mitsamt
den ostfriesischen Inseln bis nach Osnabrück im Süden und der Achse Bremervörde-Zeven-
Rotenburg im Osten. Zu den Pflichten eines jeden Governors gehört der Besuch der Clubs. Von
Juli bis in den November hinein werde er durch den Distrikt reisen und bei den einmal die
Woche stattfindenden "Meetings" den Austausch suchen, freut sich Lorch auf diese "herrliche
Aufgabe". In den 62 Clubs des Distrikts sind 2800 Rotarier organisiert.
Gerhard Lorch gehört dem Rotary-Club Rotenburg (Wümme) an, der 1967 gegründet wurde und
aktuell 62 Mitglieder zählt. Präsident ist zurzeit Prof. Dr. Tom Schaberg, Chefarzt der
Lungenklinik am Diakoniekrankenhaus. Im Juli wird in Rotenburg - wie auch andernorts - ein
neuer Präsident gewählt.
Unterstützung erfährt der Governor von einem 25-köpfigen Distrikt-Beirat, samt und sonders
ausgewiesene Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen. Auf ihr Know-how greift der
Governor zurück, wenn es darum geht, einzelne Projekte in den Rotary-Clubs mit fachlichem
Rat zu begleiten. Um die Wege für den Governor überschaubar zu halten, stehen ihm sechs
"assistant governors" zur Seite, die auf drei Jahre gewählt werden.
Die Rotarier landauf landab widmen sich sozialen und karitativen Aufgaben. Allein der Blick in
die Zeitung lasse den Bedarf an Hilfe weltweit aber auch vor unserer Haustür erkennen, sagt
Gerhard Lorch. Es wären nicht immer die großen Katastrophen, die Rotarier auf den Plan riefen.

Auch im heimischen Umfeld drücke der Schuh an allen Ecken und Enden, kümmere man sich
beispielsweise um Integration ebenso wie um die Förderung der frühkindlichen Bildung.
Jeder Präsident und mit ihm jeder Club bringe sich in die Hilfe ein, die sich nicht im Sammeln
von Spendengeldern erschöpfe. Oft sei die praktische Unterstützung vor Ort gefordert, die von
den Rotariern dann auch geleistet werde. Getreu dem Leitbild: "Rotary ist als Organisation von
über einer Million Menschen eine Wertegemeinschaft von Angehörigen aller Berufe, die sich
weltweit vereinigt haben, um humanitäre Dienste zu leisten, sich für Frieden und
Völkerverständigung einzusetzen, um anderen und der Welt Gutes zu tun." - Kleines Schmankerl
am Rande: Bei der Governor-Schulung in San Diego war auch Microsoft-Chef Bill Gates zu
Gast, der aus seiner Stiftung den stolzen Betrag von 250 Millionen Dollar fürs 1984 ins Leben
gerufene "Polioplus"-Programm der Rotarierer zur Verfügung stellte. In den vergangenen 25
Jahren konnte die Kinderlähmung weltweit massiv eingedämmt werden. Anerkannte "Herde"
gebe es nurmehr noch in Nigeria und im Norden Indiens. Mit dem Geld von der Software-
Schmiede wolle man Impfaktionen finanzieren, um die Poliomyelitis auszurotten.