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BPW Magazin Winter 2008 - Business & Professional Women Austria

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<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Das <strong>Magazin</strong> von <strong>BPW</strong> für Frauen www.bpw.at<br />

» Man muss zu seiner Überzeugung stehen!«<br />

Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner<br />

Vorstandsmitglied Raiffeisenlandesbank OÖ<br />

Jahrgang 3 / Heft 2 / <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Business</strong> and <strong>Professional</strong><br />

<strong>Women</strong> <strong>Austria</strong>


Monica M. Bönsch:<br />

»Wir überwinden Sprachbarrieren<br />

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23. Jänner Selbstcoaching – Den Weg zur Gelassenheit finden<br />

mit Kinesiologin Maria Auinger<br />

5. Februar Strategisch verhandeln - klug argumentieren<br />

mit Kommunikationsprofi Brigitte Maria Gruber<br />

4. März Kreatives Schreiben für Frauen<br />

mit Schreibtrainerin Amélie Gräf/Hamburg<br />

10. März Mir nach – ich folge Euch! Humor im Führungsstil<br />

mit Clown & Managementtrainer Michael E. Trybek<br />

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Inhalt<br />

Frau & Karriere<br />

Gespräch mit<br />

Mag. a Michaela<br />

Keplinger-Mitterlehner 4, 5<br />

Wie Frauen veranlagen 6<br />

Tabuthema Insolvenz hautnah 7<br />

Bei Krediten stehen<br />

Frauen im Regen 7<br />

Frau & Vorsorge<br />

Selbstbestimmte Vorsorge –<br />

Rechtzeitig an später denken 8<br />

Die eigene Immobilie<br />

als Vorsorge 9<br />

Liebe Frauen!<br />

Editorial<br />

Als die Beiträge für diese Ausgabe ausgewählt wurden »war die Welt noch in Ordnung«! Inzwischen<br />

erleben wir turbulente Zeiten und die Banken- und Finanzkrise macht uns alle betroffen.<br />

Das Wort Krise stammt aus dem Altgriechisch und beutet Meinung, Beurteilung, ENTSCHEI-<br />

DUNG. Als ein Wendepunkt, verknüpft mit einer Entscheidungssituation. Wir haben die Wahl,<br />

Schadensbegrenzung und so weitermachen oder neue Möglichkeiten, menschlichere Systeme<br />

mit mehr Wertschätzung und höheren ethischen Ansätzen zu entwickeln.<br />

Nun, mehr Frauen im Finanzsektor könnten schon ein gutes Signal und ein Beginn des Umdenkens<br />

sein. Eine der wenigen Frauen, die es in die Vorstandsetage eines Bankinstitutes<br />

geschafft hat, stand unserer Chefredakteurin Rede und Antwort. Sie findet, dass Mut zu haben<br />

und Position zu beziehen wichtige Kriterien für die Karriere sind. Stärker geförderte Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie gehören zu ihrer Vision für die Zukunft der Frauen.<br />

Auch beim diesjährigen DACH-Treffen, das unter dem Motto »Frauen verdienen mehr« stand,<br />

war und ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Thema. Zum ersten Mal nahmen auch<br />

Männer teil und bereicherten durch Ideen und andere Blickwinkel unsere Veranstaltung.<br />

Was Respekt mit dem Glückshormon Dopamin zu tun hat? Auch darauf finden Sie in diesem<br />

<strong>Magazin</strong> eine Antwort.<br />

Viel Lesevergnügen an langen Abenden, eine lichtvolle Adventzeit, frohe Weihnachten und<br />

möge 2009 ein gutes Jahr werden. Das wünscht vom ganzem Herzen<br />

Mag. a Sylvia Dillinger-Brigl<br />

Digitale Newsletter 10<br />

Starke Marken 10<br />

Frau & web<br />

Weltweit verbunden 11<br />

20 Jahre <strong>BPW</strong> Wien 12<br />

<strong>BPW</strong> Danube Net 12<br />

Zwei Blickwinkel zum<br />

DACH-Treffen 13, 14<br />

Frau & Respekt<br />

Mehr Respekt bitte 15<br />

Frau & Beruf<br />

Die Freiheit der freien<br />

Dienstnehmer 16<br />

Frau & Geld<br />

Klassefrauen und Moneten 17<br />

Frau & Netzwerk<br />

Zur Philosophie des<br />

Netzwerkens 18<br />

Schutzzone 19<br />

Geldfluss 19<br />

ICE-Code 19<br />

Frau & Kreativität<br />

Kreativität als<br />

Unternehmensturbo 20<br />

Frau & Kunst<br />

Die kreative Seite<br />

der Steuern 21<br />

Frau & Literatur 22<br />

Impressum: Herausgeber & Verleger: <strong>BPW</strong>-<strong>Austria</strong> <strong>Business</strong> and <strong>Professional</strong> <strong>Women</strong>-Gesellschaft berufstätiger Frauen, Stubenbastei 12/14,<br />

1010 Wien; Vereinsregister: VIII-2816, ZVR - 897042377, Tel: 0 664-310 42, bpw.austria@bpw.at, www.bpw.at; Auflage: 800 Stück, erscheint 2x<br />

jährlich; Chefredaktion: Mag. a Brigitte Maria Gruber; Grafik & Layout: Emma Nilsson; AutorInnen dieser Ausgabe: Mag. a Daniela Schwarz, Mag. a<br />

Marion Klotzberg, Alexandra Nageler, Margit Potzgruber, Mag. a Michaela Didyk, Gertraud Baerenklau, Dr. Urs Bosshart, Elisabeth Bosshart,<br />

Dr. Sonja Fragner, Elisabeth-Joe Harriet, Michaela Muschitz, Thomas Friedschröder, Mag. a Sylvia Dillinger-Brigl, Foto Titelseite: RLB. Fotos: pixelio,<br />

<strong>BPW</strong> Wien, privat.<br />

Offenlegung nach Mediengesetz § 25: (2) <strong>BPW</strong>-<strong>Austria</strong>, Vereinszweck: Förderung berufstätiger Frauen, Networking; Blattlinie: Mitglieder-Zeitschrift<br />

von <strong>BPW</strong>-<strong>Austria</strong> zur Information und Vernetzung. Grundlegende Richtung: <strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> sieht sich als unabhängige und unparteiische Plattform<br />

für berufstätige Frauen. Ziel ist es, den LeserInnen unabhängige und aktuelle Informationen aus allen Bereichen, die für alle Frauen in allen Berufen<br />

von Interesse sind, näher zu bringen. Weiteres Ziel ist es, den Gedanken von <strong>BPW</strong> zu verbreiten. Die inhaltliche und rechtliche Verantwortung für<br />

namentlich gekennzeichnete Beiträge und beigestellte Fotos und Grafiken liegen ausschließlich bei der Autorin/beim Autor.<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 3


4<br />

Frau & Überzeugung<br />

Man muss zu seiner<br />

Überzeugung stehen!<br />

Seit zwanzig Jahren ist Mag. Michaela<br />

Keplinger-Mitterlehner in der<br />

Bankbranche. Seit Juni 2007 ist sie<br />

Vorstandsmitglied bei der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ und damit eine von<br />

wenigen Frauen, die in Österreich im<br />

Bankenzenith wirken. Der Weg in<br />

die Bankenszene war mit den abgeschlossenen<br />

Studien in Geschichte,<br />

Philosophie, Psychologie und Pädagogik<br />

keineswegs vorgezeichnet.<br />

Wie die heute 43-jährige Bankenmanagerin<br />

mit Macht umgeht, welche<br />

Impulse sie Frauen auf den Karriereweg<br />

mitgeben möchte und<br />

warum es wichtig ist, locker zu bleiben,<br />

verrät sie im Gespräch.<br />

Frau Mag. Keplinger-Mitterlehner,<br />

Sie sind heute im Vorstand einer<br />

Bank tätig. War das schon immer<br />

Ihr berufliches Ziel?<br />

Meine Karriere hat sich step by step<br />

ergeben. Ich hatte keinen klaren<br />

Karriereplan. Ganz im Gegenteil, ich<br />

war sehr flexibel und selten offensiv.<br />

Aber: Offensiv wollte ich eine Führungsposition<br />

haben. Das wusste<br />

ich schon sehr früh.<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

Worin liegt für Sie der Reiz einer<br />

Führungsposition?<br />

Ich finde es spannend, Verantwortung<br />

für andere zu übernehmen und<br />

dass man mehr gestalten kann. Wobei<br />

das immer ein Wechselspiel ist.<br />

Auch als Führungskraft kann man<br />

nur so weit gestalten, wie auch das<br />

Team mitgeht. Das heißt, man muss<br />

überzeugen und sie auch für eine<br />

Entwicklung begeistern.<br />

Wie schaffen Sie es, Ihre<br />

Mitarbeiter zu begeistern?<br />

Ich bin sehr normal (lacht). Ich versuche,<br />

dass ich nachvollziehbare<br />

Entscheidungen treffe und erkläre,<br />

warum aus meiner Sicht etwas<br />

wichtig ist. Ein wesentlicher Aspekt<br />

der Führung ist das Vorleben und<br />

authentisch sein. Ich würde von meinen<br />

Mitarbeitern nichts verlangen,<br />

dass ich mir nicht selber auch zutrauen<br />

würde. Keine sinnlosen Entscheidungen.<br />

Was sind Ihre Aufgaben im<br />

Vorstand?<br />

Prinzipiell ist die Steuerung der mir<br />

zugeordneten Bereiche meine Aufgabe.<br />

Konkret bin ich zuständig für<br />

das Filialgeschäft im Raum Linz, für<br />

das operative Marketing, die Verkaufssteuerung<br />

generell im Haus, für<br />

die Privatbank mit Niederlassungen<br />

in Wien, in Prag und fünf Niederlassungen<br />

in Bayern. Ja, und dann bin<br />

ich noch verantwortlich für das Kundenwertpapiergeschäft.<br />

Das heißt,<br />

alles was Kunden an Wertpapieren<br />

kaufen, gehört zu meinem Verantwortungsbereich.<br />

Wie viele Mitarbeiter gehören zu<br />

Ihrem Stab?<br />

Insgesamt 453, davon sind in der<br />

ersten Hierarchie sechs engste Mitarbeiter.<br />

Mit diesen spreche ich mich<br />

mindestens einmal wöchentlich ab.<br />

Wie hoch ist der Frauenanteil in<br />

der RLB?<br />

Im mittleren Management liegt der<br />

Frauenanteil bei 19 Prozent, auf die<br />

gesamte Belegschaft gerechnet beträgt<br />

er 47 Prozent.<br />

Bei <strong>BPW</strong> läuft die Aktion »Rote<br />

Tasche« für gleiche Entlohnung.<br />

Ist das im Bankenbereich ein<br />

Thema, das berührt?<br />

In unserer Bank wird bei der Entlohnung<br />

nicht zwischen Männern und<br />

Frauen differenziert. Es wird differenziert<br />

zwischen der Funktion, Aber


dass eine Frau bei gleicher Arbeit<br />

weniger verdienen würde, das kann<br />

ich nicht nachvollziehen.<br />

2006 wurde in Bad Gastein<br />

Österreichs erste Frauenbank<br />

eröffnet. Brauchen Frauen eine<br />

andere Beratung?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Ich sehe<br />

auch keine Notwendigkeit, hier zu<br />

differenzieren zwischen Frauen und<br />

Männern, sondern eher nach Bedürfnisgruppen.<br />

Frauen wollen mehr<br />

Beratung, sie hinterfragen mehr. Das<br />

ist schon ein Thema.<br />

Veranlagen Frauen anders?<br />

Frauen veranlagen generell stärker<br />

in Richtung Sicherheit und Berechenbarkeit.<br />

Aber ich muss auch<br />

ehrlich sagen, ich habe schon Frauen<br />

als wilde Spekulantinnen kennen<br />

gelernt. Frauen scheuen sich nicht,<br />

häufiger nachzufragen, wenn etwas<br />

unklar ist. Eine Frau kauft erst dann<br />

etwas, wenn sie versteht, wie es<br />

funktioniert. Frauen brauchen keine<br />

speziellen Produkte, ausgenommen<br />

die Pensionsvorsorge.<br />

Was genau meinen Sie damit?<br />

Mir ist ein wesentliches Anliegen,<br />

dass man bei den Frauen Aufklärung<br />

schafft in Bezug auf den Lebenszyklus<br />

mit Sicht auf die Pension. Bei<br />

Frauen ist die Entwicklung nicht linear<br />

im Gegensatz zu Männern. Bei<br />

Frauen gibt’s Babypause, Teilzeitarbeit,<br />

Pflegezeit etc. Man muss jeder<br />

Frau bewusst machen, dass sie sich<br />

um ihre Eigenvorsorge Gedanken<br />

machen soll. Gerade diese unterschiedlichenEinkommenssituationen<br />

im Laufe des Lebenszyklus<br />

kosten Pensionsleistungen. Ich erlebe<br />

es auch im eigenen Umfeld, wo<br />

Frauen dann nur 60 Prozent der<br />

Pensionsleistung des Mannes erhalten.<br />

Dem Thema der Altersvorsorge<br />

sollte ich mich nicht erst mit 40 oder<br />

45 Jahren widmen, sondern eigentlich<br />

schon beim Berufseinstieg. Für<br />

die Generation der jungen Frauen ist<br />

das heute ein ganz wichtiges Thema.<br />

Das betrifft Akademikerinnen<br />

genau so wie Landwirtinnen. Das ist<br />

für mich als Frau im Geldgeschäft<br />

wirklich ein Herzensanliegen.<br />

Themenwechsel zu »Frau und<br />

Macht«. Wie ist Ihr Verhältnis zu<br />

Macht?<br />

Mein Verhältnis zur Macht ist ein<br />

sehr sachliches. Macht um der<br />

Macht willen lehne ich ab. Ich denke,<br />

man sollte aber die Entscheidungsmöglichkeiten,<br />

die man hat, entsprechend<br />

nutzen. Dann ist das ein positiver<br />

Machtgewinn. Am Ende des<br />

Tages muss man selbst zu den Entscheidungen<br />

stehen, die man getroffen<br />

hat. Und man muss auch<br />

damit leben können, dass nicht jede<br />

Entscheidung, die man getroffen<br />

hat, sich als richtig herausstellt. Ich<br />

denke, solange man das so reflektiert<br />

leben kann, hat Macht Sinn.<br />

Was raten Sie einer Frau auf dem<br />

Karriereweg?<br />

Mut. Mut ist sehr wichtig und man<br />

muss Positionen beziehen und zu<br />

denen dann auch stehen. Auch<br />

wenn’s dann oft nicht bequem ist<br />

oder derzeit auch nicht den Modetrend<br />

trifft. Man muss zu seiner<br />

Überzeugung stehen!<br />

Wie lautet Ihr Motto?<br />

Motto würde ich es nicht nennen,<br />

aber es ist der ständig präsente Aspekt,<br />

dass man sich dessen gewahr<br />

ist, dass man Teil eines großen<br />

Ganzen ist – philosophisch betrachtet.<br />

Natürlich steht für mich der Beruf an<br />

erster Stelle. Aber mir ist es schon<br />

auch wichtig, mich immer wieder mit<br />

anderen Dingen zu beschäftigen,<br />

weil man sonst den Blick aufs Wich-<br />

Frau & Überzeugung<br />

tige verliert und es relativiert sich<br />

dann vieles.<br />

Ihre Vision für die Frauen 2020?<br />

Ich würde mir wünschen, dass die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

noch viel stärker gefördert wird als<br />

bisher. In Bezug auf Bildung, die für<br />

mich die Basis für berufliches Fortkommen<br />

darstellt, wurde sehr viel<br />

erreicht. Jetzt ist der nächste Schritt<br />

notwendig, indem man sagt, darauf<br />

aufbauend, wirklich auch die Freiheit<br />

als Frau in Anspruch nehmen zu<br />

können, um sich im Beruf zu verwirklichen.<br />

Worin sehen Sie die Lösung?<br />

In drei Faktoren: im Selbstverständnis<br />

der Frau, in der Form der Partnerschaft<br />

und drittens in politischen<br />

Rahmenbedingungen. Frauen müssen<br />

die Freiheit, ihr Leben zu gestalten,<br />

aktiver leben. Außerdem wünsche<br />

ich mir, dass wir uns nicht<br />

polarisieren lassen zwischen Hausfrau<br />

und Karrierefrau. Jede Tätigkeit<br />

der Frau muss gesellschaftlich einen<br />

Wert haben. Es trifft mich in der<br />

Seele, wenn eine Frau zu mir sagt,<br />

sie sei »nur« Hausfrau, oder sie sei<br />

»nur« teilzeitbeschäftigt. Diese Berufe<br />

brauchen mindestens ebensoviel<br />

Mut, Einsatz und Potenzial wie<br />

meiner.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Interview: Brigitte Maria Gruber<br />

»Jede Tätigkeit der Frau muss gesellschaftlich einen Wert haben«,<br />

zeigt sich die Bankenmanagerin im Interview überzeugt.<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 5


6<br />

Frau & Veranlagung<br />

Wie Frauen<br />

veranlagen<br />

Frauen und Geld – immer mehr erkennen<br />

Banken die Bedeutung dieser<br />

Symbiose und definieren Frauen<br />

als besondere Zielgruppe im Bereich<br />

der Veranlagungen. Doch was sind<br />

nun die Unterschiede. Wie veranlagt<br />

»frau« anders als »mann«?<br />

Vergleicht man die Ergebnisse von<br />

Veranlagungen von Frauen und<br />

Männern, so belegen Untersuchungen,<br />

unter anderem von der<br />

University of California oder der National<br />

Association of Investors Corporation,<br />

dass die Renditen der<br />

weiblichen Anleger im Durchschnitt<br />

höher liegen. Dieses Ergebnis ist auf<br />

mehrere Faktoren zurückzuführen.<br />

Im Investmentbereich beschäftigt<br />

sich die Behavioral Finance Theorie<br />

mit dem Verhalten der Marktteilnehmer<br />

und berücksichtigt dabei psychologische<br />

Aspekte. Professor<br />

Terrance Odean von der Universität<br />

von Kalifornien betreibt seine Forschungen<br />

in diesem Bereich und<br />

kam zu der Erkenntnis, dass Männer<br />

eher zu Bauchentscheidungen neigen<br />

und Gerüchten hinterherlaufen.<br />

Frauen hingegen holen sich vor Veranlagung<br />

von möglichst vielen Seiten<br />

Informationen ein und befassen<br />

sich länger mit der Entscheidung für<br />

eine Veranlagung. Dieses genauere<br />

Vorgehen bei der Auswahl erfolgt<br />

möglicherweise auch daher, dass<br />

Frauen sich ein fehlendes Grundwissen<br />

eher eingestehen und daher zunächst<br />

genaue Erkundigungen ein-<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

holen. Männer neigen in diesem<br />

Bereich häufig zur Selbstüberschätzung.<br />

Einmal investiert, schichtet »frau«<br />

dann ihr Depot tendenziell auch weniger<br />

häufig um als »mann«. Eine<br />

regelmäßige Überprüfung der Investments<br />

wird zwar vorgenommen,<br />

allerdings nicht sofort ein Austausch,<br />

wenn eine Strategie nicht gleich aufgeht.<br />

Frauen agieren meist risikobewusster<br />

und langfristiger.<br />

Leider ist dennoch immer noch festzustellen,<br />

dass bei Frauen nach wie<br />

vor noch Aufholbedarf beim Fachwissen<br />

im Bereich Investments besteht<br />

und Männer generell mit Fachbegriffen<br />

aus dem Investmentbereich<br />

mehr anzufangen wissen. Wobei ein<br />

Aufholprozess zu verzeichnen ist.<br />

Betrachtet man die Anlageformen,<br />

so dominieren gemäß einer Studie<br />

des Fessel-GfK Marktforschungsinstitutes<br />

häufig Sparbuch und Bausparverträge.<br />

Im Wertpapierbereich<br />

und hier besonders bei Aktien sind<br />

Frauen nach wie vor noch unterrepräsentiert.<br />

Ein Bereich, der aber auf<br />

keinen Fall geschätzt wird, sind Produkte,<br />

die speziell für Frauen zu-<br />

geschnitten werden. Anstelle der<br />

Produkte mit Mascherl geht die<br />

Nachfrage nach breit gestreuter Information.<br />

Auch beim Thema Vorsorge ist festzustellen,<br />

dass sich Frauen weniger<br />

mit dieser Materie befassen. In diesem<br />

Bereich wird zuerst an die Familie,<br />

wie Ausbildung der Kinder,<br />

gedacht. Die persönliche Absicherung<br />

findet erst im zweiten Schritt<br />

Beachtung. Doch aufgrund der Einkommensunterschiede<br />

und somit<br />

auch der deutlich niederen Pensionen<br />

ist hier besonderer Bedarf gegeben.<br />

Auch wenn die Formen in die veranlagt<br />

wird zwischen Mann und Frau<br />

grundsätzlich nichts unterscheidet,<br />

gibt es, besonders in letzter Zeit,<br />

sehr viele Veranstaltungen zum Thema<br />

Investment, die ausschließlich<br />

für Frauen angeboten werden. Dies<br />

liegt vor allem daran, dass festgestellt<br />

wurde, dass sich Frauen unter<br />

sich viel wohler fühlen und daher offener<br />

sind, sich die Informationen,<br />

die sie benötigen zu holen und so<br />

viel mehr geneigt sind Fragen zu<br />

stellen.<br />

Mag. Marion<br />

Klotzberg<br />

Leiterin<br />

Vermögensverwaltung<br />

Gutmann KAG<br />

Mitglied des<br />

Vorstandes<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Austria</strong>


Tabuthema Insolvenz<br />

hautnah<br />

Der 1. Österreichische Insolvenzkongress<br />

im Mai <strong>2008</strong> in Wien löste<br />

großes Interesse bei den Medien<br />

und bei den Teilnehmenden aus. Mit<br />

dieser bisher einzigartigen Veranstaltung<br />

hat Initiatorin Mag. Daniela<br />

Schwarz mit den Clubdamen von<br />

<strong>BPW</strong> Vienna Cosmopolitan und dem<br />

Netzwerk IT Salon Pour Elle ein<br />

heikles Thema enttabuisiert und vor<br />

den medialen Vorhang geholt.<br />

Anne Koark, (Ex-)Unternehmerin aus<br />

Deutschland, kann ein Lied davon<br />

singen: Es ist schwer, nach einer<br />

Pleite wieder auf zustehen. Das Vertrauen<br />

der Gläubiger ist weg, die<br />

Banken drehen sofort den Geldhahn<br />

zu und vermeintliche Freunde machen<br />

sich rar. Gerade in gesamtwirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten steigt<br />

der Druck auf Unternehmer und die<br />

Gefahr, dass die Geschäfte anmelden.<br />

Als alleinerziehende Mutter<br />

stand sie mit einem Haufen Schulden<br />

vor dem Nichts und wurde für<br />

sieben Jahre bis auf das Existenzminimum<br />

gepfändet.<br />

Wie der Wirtschaftswissenschafter<br />

Alberto Alesina (Harvard) in einer<br />

Studie belegte, verlangten italienische<br />

Banken von Einzelunternehmen<br />

und Kleinstbetrieben unter<br />

weiblicher Leitung im Durchschnitt<br />

um 0,3 Prozent höhere Zinsen als<br />

dies bei Unternehmen unter männlicher<br />

Führung üblich sei.<br />

Für eine Schuld von einer Million<br />

Euro zahlten Unternehmerinnen also<br />

durchschnittlich 3000 Euro mehr an<br />

Zinsen. Das Forschungsergebnis<br />

basiere auf Informationen betreffend<br />

mehr als 1,2 Millionen Bankkredite<br />

der Banca d’Italia. Eine der häufigsten<br />

Kreditarten für Einzelunternehmen<br />

und Kleinstbetriebe seien Kontokorrentkredite.<br />

Dieser Zinssatz sei<br />

variabel und damit verhandelbar.<br />

Diese Ergebnisse seien umso erstaunlicher,<br />

als erwiesen sein, dass<br />

in Italien von Frauen geführte Unter-<br />

Mit ihrem Vortrag löste Anne Koark<br />

Betroffenheit im Publikum aus: Sie<br />

erzählte mit sehr persönlichen Worten<br />

ihre eigene Geschichte. Kurz<br />

nach dem sie für ihre Geschäftsidee<br />

einen Wirtschaftspreis gewonnen<br />

hatte, musste sie mit ihrem Unternehmen<br />

Insolvenz anmelden.<br />

Die Expertenrunde im Anschluss an<br />

ihren bewegenden Vortrag verdeutlichte<br />

das Problem in Zahlen. Im Jahr<br />

2007 wurden in Österreich 6.295<br />

Firmen-Insolvenzen verzeichnet; bei<br />

Privatkonkursen lag diese Zahl beträchtlich<br />

höher, nämlich sogar bei<br />

8.619 – ein Plus von 14,8 % gegenüber<br />

2006. »Hinter der steigenden<br />

Zahl von Privatkonkursen stecken<br />

viele gescheiterte Unternehmer, die<br />

als Kleinbetriebe mit ihrem Privatvermögen<br />

haften müssen«, weiß Mag.<br />

Verena Pahl von der Creditreform.<br />

Welchen konkreten Problemen Insolvenz-Betroffene<br />

begegnen, erzählten<br />

Alexander Maly, Schuldnerberatung,<br />

und Mag. Franz Spindler,<br />

Zweite Sparkasse, aus der Praxis:<br />

nehmen seltener bankrott gingen<br />

und Frauen zuverlässigere Zinszahlerinnen<br />

als Männer seien. Aus<br />

der Studie gehe hervor, dass Vorurteile<br />

gegenüber Frauen der einzige<br />

Grund für die höheren Zinsen seien.<br />

Alesina: »Frauen sind für Banken<br />

weniger wünschenswerte Kunden –<br />

Frau & Insolvenz<br />

Gaben dem Thema »Insolvenz«<br />

einen Tag lang Raum: (v.l.) Initiatorin<br />

Mag. Daniela Schwarz,<br />

Referentin Anne Koark und<br />

Mag. Brigitte Piwonka vom<br />

Netzwerk IT Salon Pour Elle.<br />

»Kein Pleitier bekommt bei einer<br />

›normalen‹ Bank ein Konto, was<br />

aber Voraussetzung für einen neuen<br />

Arbeitsplatz ist«. Da beißt sich<br />

sprichwörtlich die Katze in den<br />

Schwanz. Friedrich Kofler von der<br />

Fachgruppe UBIT der WK Wien berichtete<br />

aber auch von einer großen<br />

Zahl von UnternehmerInnen, die vorzeitig<br />

aussteigen, »weil es sich einfach<br />

nicht rechnet«.<br />

Bei Krediten stehen Frauen im Regen<br />

einfach weil sie Frauen sind.« So<br />

sinken beispielsweise die Zinsen von<br />

Kreditnehmerinnen, wenn ein Mann<br />

für sie bürgt. Tue dies hingegen eine<br />

Frau, müsse die Geschäftsfrau mit<br />

durchschnittlich 0,6 Prozent höheren<br />

Zinsen rechnen. Alesina brachte es<br />

auf den Punkt, als er meinte: »Eine<br />

Frau mit einer Bürgin zur Seite ist für<br />

italienische Banken der schlechtestmögliche<br />

Schuldner.« Andrea Maihofer,<br />

Leiterin des Zentrums für<br />

Gender Studies<br />

an der Universität Basel sieht das<br />

schlechtere Verhandlungsgeschick<br />

von Frauen als Ursache für die Zinsunterschiede.<br />

Ihrer Meinung nach<br />

seien Frauen meist weniger hartnäckig<br />

im Verhandeln und gingen eher<br />

als Männer davon aus, dass sie gerecht<br />

behandelt worden seien.<br />

Quelle: FrauenSicht 04/08<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 7<br />

Foto: Janine Arnold


8<br />

Frau & Vorsorge<br />

Selbstbestimmte<br />

Vorsorge –<br />

Rechtzeitig an<br />

später denken<br />

Selbstbestimmung<br />

[wikipedia – Adjektiv:]<br />

selbstbestimmt bedeutet soviel wie<br />

Autonomie, umfasst<br />

Selbstverantwortung und<br />

Selbststeuerung. Sie ist das<br />

Gegenteil von Fremdbestimmung.<br />

Diese Definition findet man unter anderem<br />

bei Wikipedia, der derzeit<br />

größten Enzyklopädie im Internet.<br />

Natürlich möchte jeder Mensch die<br />

Entscheidungen, die sein Leben betreffen,<br />

selbstbestimmt treffen. Oftmals<br />

ist es uns nicht bewusst, wie<br />

schmal der Grad zwischen Selbst-<br />

und Fremdbestimmtheit sein kann,<br />

auf dem wir uns bewegen. Nachdem<br />

ich schon viele Jahre im Kundenbereich<br />

einer Privatbank arbeite<br />

wurde mir sehr bald bewusst wie<br />

wichtig eine dementsprechende<br />

Vorsorge ist. Eine zusätzliche Dimension<br />

bekam dieses Thema für<br />

mich, nachdem mein Ehemann als<br />

Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

auf einer Neurochirurgischen Intensivstation<br />

arbeitet. Gerade in diesem<br />

Bereich werden Menschen<br />

plötzlich und ohne Vorwarnung aus<br />

ihrem gewohnten Lebensrythmus<br />

gerissen.<br />

Kann nun ein Mensch aufgrund<br />

eines Unfalls, einer Krankheit, Verlust<br />

der geistigen Entscheidungsfähigkeit<br />

oder Altersschwäche seine<br />

Rechtsgeschäfte und alltäglichen<br />

Angelegenheiten nicht mehr alleine<br />

erledigen, so wird ihm in aller Regel<br />

ein Sachwalter durch ein Gericht zur<br />

Seite gestellt. Dieser trifft dann die<br />

Entscheidungen für die betroffene<br />

Person.<br />

Ob diese Entscheidungen aber immer<br />

auch dem Willen des Vertretenen<br />

entsprechen bleibt zweifelhaft.<br />

Eine Sachwalterbestellung stellt je-<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

denfalls einen stark beschränkenden<br />

Eingriff in die Privatautonomie des<br />

Menschen dar.<br />

Seit Juli 2007 gibt es eine gesetzlich<br />

verankerte Alternative: die Vorsorgevollmacht<br />

– ein neues Instrument<br />

zur Stärkung des Selbstbestimmungsrechts.<br />

Mit einer Vorsorgevollmacht kann<br />

man – noch im Vollbesitz seiner<br />

geistigen Kräfte – selbst einen Stellvertreter<br />

auswählen und bestimmen,<br />

welcher dann im Fall des Verlustes<br />

der Geschäfts- und/oder Einsichtsfähigkeit<br />

für den Betroffenen handelt<br />

bzw. entscheidet.<br />

Der Umfang dieser Vollmacht kann<br />

nach Belieben gestaltet werden. In<br />

der Praxis werden meist Bereiche<br />

wie<br />

• Vertretung vor Behörden und<br />

anderen Institutionen<br />

• Rechtsgeschäftliche<br />

und vermögensrechtliche<br />

Angelegenheiten<br />

• Gesundheits- und<br />

Pflegeangelegenheiten<br />

• Aufenthalts- und<br />

Wohnungsangelegenheiten<br />

• Persönliche Angelegenheiten<br />

wie z.B. Besuche,<br />

Lebensgewohnheiten<br />

geregelt.<br />

Damit wird sichergestellt, dass im<br />

Ernstfall eine Vertrauensperson nach<br />

den festgelegten Bedingungen und<br />

Vorstellungen handelt!<br />

Wie in jedem Auftragsverhältnis<br />

muss sich der Bevollmächtigte mit<br />

der Übernahme seiner Aufgaben<br />

einverstanden erklären. Hiefür kann<br />

eine entsprechende Entlohnung vorgesehen<br />

sein.<br />

Eine Vorsorgevollmacht kann grundsätzlich<br />

handschriftlich selbst verfasst<br />

werden. Zur Rechtssicherheit<br />

empfiehlt sich jedoch die Errichtung<br />

durch eine fachkundige Person und<br />

die Beglaubigung durch einen Notar.<br />

Bereits seit einem Jahr werden kostenlose<br />

Beratungsgespräche mit<br />

Spezialisten über die Errichtung von<br />

Vorsorgevollmachten angeboten.<br />

Bei der Umsetzung des Vollmachtsinhaltes<br />

wird der Schwerpunkt auf<br />

die Vermögensbetreuung gesetzt,<br />

sofern keine Vertrauensperson aus<br />

dem Familien- oder Freundeskreis<br />

für diese Aufgabe zur Verfügung<br />

steht. Da sich die Lebensverhältnisse<br />

und Zielsetzungen des Vollmachtgebers<br />

naturgemäß ändern<br />

können, wird begleitend eine regelmäßige<br />

Kontrolle des Inhaltes durchgeführt<br />

und allenfalls eine Anpassung<br />

der Urkunde vorgenommen.<br />

Übergreifende Themen wie Patientenverfügung<br />

und Vermögensnachfolge<br />

(Testament) werden in der Beratung<br />

ebenfalls angesprochen, da<br />

diese Fragen als Schnittpunkte zur<br />

Vorsorgevollmacht Berücksichtigung<br />

finden sollten.<br />

»Kein Problem wird gelöst, wenn<br />

wir träge darauf warten, dass sich<br />

andere darum kümmern.«<br />

Martin Luther King<br />

Alexandra<br />

Nageler<br />

Beratung<br />

Privatkunden<br />

im Bankhaus<br />

Spängler<br />

Vorstandsmitglied<br />

<strong>BPW</strong> Salzburg


Frau & Vorsorge<br />

Die eigene Immobilie als Vorsorge<br />

Der Traum von greifbaren<br />

Werten in unsicheren Zeiten.<br />

So funktioniert es:<br />

Die Idee dahinter ist vordergründig<br />

nicht selber in der erworbenen Wohnung<br />

zu leben sondern, sie kaufen<br />

eine Wohnung z.B. Wien, Altbau mit<br />

etwas Sanierungsbedarf, in einer<br />

Lage mit Zukunftspotential und guter<br />

Infrastruktur (Schulen, Einkaufsmöglichkeit,<br />

Verkehrsanbindung). Diese<br />

finanzieren sie auf 20 bis 25 Jahre<br />

und ein Mieter zahlt die Kosten der<br />

Finanzierung.<br />

Nach 10 Jahren könnten sie erstmalig<br />

die Wohnung spekulationssteuerfrei<br />

verkaufen oder sie haben nach<br />

20 Jahren eine lastenfreie Wohnung.<br />

Fazit: sie haben eine Wertsteigerung<br />

der Wohnung bzw. eine laufende<br />

Rente durch Mieteinnahmen. Mit<br />

einem Wort, eine gute Alternative<br />

zur klassischen Pensionsvorsorge.<br />

Wichtig: Sie investieren in einen<br />

echten realen Wert und können die<br />

Wohnung auch wieder verkaufen<br />

und müssen diese nicht 20 Jahre<br />

halten wenn sich Ihre persönlichen<br />

Lebenspläne ändern.<br />

Dadurch, dass heute finanziert wird<br />

und die Tilgung erst zum Ende der<br />

Laufzeit erfolgt, ist die aktuelle hohe<br />

Inflation mit vier Prozent ein absoluter<br />

Vorteil. Der Gewinn ergibt sich<br />

klar schon bei der Anschaffung ne-<br />

ben der Aussicht auf die Wertsteigerung<br />

der Wohnung. Bei Anlagewohnungen<br />

sollte in erster Linie der<br />

Kaufpreis, nicht die »optimistischen«<br />

Rechenbeispiele der Anbieter überprüft<br />

werden. Es empfiehlt sich generell<br />

eher Altbau, da durch die Sanierung<br />

schon beim Kauf eingespart<br />

werden kann.<br />

Wohnungsgröße<br />

Ideale Wohnungsgrößen sind zwischen<br />

35 und 75m 2 da diese erfahrungsgemäß<br />

leicht vermietbar sind<br />

und den besten Ertrag bringen. Das<br />

Modell sollte sich bei einer Mieteinnahme<br />

von 7 Euro pro Quadratmeter<br />

rechnen, bei Altbau gibt es hier<br />

genaue Vorschreibungen. Hierfür<br />

gibt es Profis, die das klar auf den<br />

Punkt bringen.<br />

Für Kalkulation und Entscheidung ist<br />

das angebotene Servicepaket wesentlich.<br />

Durch Mietgarantie kann<br />

beispielsweise das Leerstehungsrisiko<br />

abgesichert bzw. begrenzt werden.<br />

Durch ausgeklügelte Finanzierungsmodelle<br />

können zwischen 30<br />

bis 40 Prozent der Finanzierungsrate<br />

reduziert werden. Fremdwährungsfinanzierungen<br />

bedürfen einer<br />

professionellen Nachbetreuung .<br />

Haben Sie einen hohen Grenzsteuersatz,<br />

können Sie im Jahr der Anschaffung<br />

die Umsatzsteuer zurückbekommen.<br />

Die Anschaffungskosten<br />

gelten als steuerliche Ausgabe und<br />

bringen bei der Steuererklärung<br />

bares Geld, das wieder veranlagt<br />

werden kann. Rechnen sollte sich<br />

das Modell aber immer auch ohne<br />

Steuervorteil.<br />

Mit Anlagewohnungen ist es möglich<br />

bereits mit wenig eingesetztem<br />

Kapital Immobilienerträge zu erzielen.<br />

Grundsätzlich gilt allerdings:<br />

mindestens 20 bis 30 Prozent des<br />

Kaufpreises sollten an Eigenmitteln<br />

vorhanden sein.<br />

Vorteile auf einem Blick:<br />

• Schutz vor Inflation<br />

• Steuersparmodell<br />

• Alternative zur klassischen<br />

Pensionsvorsorge<br />

• Weibliche Anlage<br />

• Greifbarer Sachwert<br />

Tipp: Bei durchdachter Abwicklung<br />

können alle Anlageklassen im Veranlagungsbereich<br />

ausgewogen abgedeckt<br />

werden und sind somit eine<br />

echte Alternative zu risikobesetzten<br />

Aktien und Anleihenfonds als Investment.<br />

Gerade in unsicheren Zeiten.<br />

Margit<br />

Potzgruber<br />

Vermögen und<br />

Finanzieren<br />

Mitglied bei<br />

<strong>BPW</strong><br />

Cosmopolitan<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 9


10<br />

Frau & Newsletter<br />

Digitale Newsletter als Umsatzbringer<br />

Newsletter haben sich längst als<br />

Marketing-Werkzeug etabliert und<br />

werden sowohl bei internationalen<br />

Großkonzernen als auch bei regionalen<br />

Betrieben zur Kundenbindung<br />

eingesetzt. Das Kommunikationsmittel<br />

besticht durch die geringen<br />

Kosten, birgt aber die Gefahr, ungelesen<br />

gelöscht zu werden. Wie ist<br />

nun ein Newsletter so zu verfassen<br />

und zu gestalten, dass er die Aufmerksamkeit<br />

seines Empfängers<br />

weckt? Dialogberater Andreas Kläne<br />

(www.erfolgstexte.com) gibt hierzu<br />

sechs Tipps:<br />

1. Das wichtigste Stichwort lautet<br />

»Zielgruppenorientierung«. Versetzen<br />

Sie sich in Ihre Leser und<br />

fragen Sie sich: »Was würde mich<br />

an deren Stelle interessieren?«<br />

2. Exklusivität: Ihr Newsletter muss<br />

seinen Abonnentinnen und Abonnenten<br />

einen Nutzen bringen, den<br />

Alle wollen ihr Produkt bzw. ihre<br />

Dienstleistung bestmöglich anbieten<br />

und verkaufen.<br />

Stellt sich die Frage, wie geht man<br />

es an, damit man in der Angebotsflut<br />

gut sichtbar wird?<br />

Neuromarketing gibt hierzu richtungsweisende<br />

Tipps: Das Gehirn<br />

tickt bestechend einfach, liebt Wiederholungen,<br />

Vereinfachungen, Bestätigungen<br />

und speichert alle Informationen<br />

in Form von Geschichten<br />

ab. Wir haben Tausende von Werbekontakte<br />

am Tag (zwischen 3.000<br />

bis 6.000). Alleine in Deutschland<br />

gibt es 50.000 beworbene Marken.<br />

Meistens nehmen wir diese nebenbei<br />

wahr und halten uns nicht lange<br />

mit den Inhalten auf.<br />

Eine starke Marke aktiviert jene Bereich<br />

im Gehirn, die uns intuitiv entscheiden<br />

lassen. Dabei werden nur<br />

zwei Prozent der Körperenergie verbraucht.<br />

Wenn wir hingegen nachdenken,<br />

um eine Entscheidung zu<br />

treffen, werden bis zu 20 Prozent<br />

der gesamten Körperenergie ver-<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

sie nicht an jeder Ecke finden.<br />

Frage: »Was macht Ihren Newsletter<br />

so besonders?«<br />

3. News, News und nochmals<br />

News: Neuigkeiten sind DAS<br />

Erfolgsrezept für Ihren Newsletter.<br />

4. Formulieren Sie knackiger und<br />

griffiger als Ihre Konkurrenz. Das<br />

heißt: Vermeiden Sie endlose<br />

Schachtelsätze, sie sind für jeden<br />

Leser ein anstrengendes Ärgernis.<br />

Vermeiden Sie Fremdwörter und<br />

Abkürzungen. Sie machen Texte<br />

schwer lesbar und unverständlich.<br />

Bringen Sie die Quintessenzen,<br />

denn Ihre Leser wollen viel erfahren<br />

– und das in kürzester Zeit.<br />

5. Kommunizieren Sie konsequent,<br />

was Sie und Ihr Unternehmen<br />

antreibt, ausmacht, auszeichnet<br />

und von anderen unterscheidet.<br />

Und zwar nach der 5-A-Regel:<br />

Angenehm anders als alle anderen.<br />

Und das mit erkennbarer Regelmäßigkeit<br />

mindestens alle sechs bis<br />

acht Wochen.<br />

6. Machen Sie Ihren Newsletter<br />

unverwechselbar (durch Stil, Optik,<br />

Themenwahl…). In ein ansprechendes,<br />

professionelles Layout zu<br />

investieren macht sich doppelt<br />

bezahlt: der Newsletter macht<br />

einerseits dem Auge des Betrachters<br />

Freude und transportiert<br />

andererseits durch passende Bilder<br />

die Botschaft nachhaltig.<br />

Starke Marken entlasten das Gehirn<br />

braucht. Deshalb entscheiden alle<br />

Menschen (egal ob sie reflektierte<br />

oder einfach gestrickte Gemüter<br />

sind) öfter intuitiv als bisher gedacht.<br />

Eine weitere positive Auswirkung auf<br />

das Wohlbefinden der Konsumenten<br />

gibt es bei den starken Marken.<br />

Die »energiesparenden« Markenentscheidungen<br />

sorgen für mehr Zufriedenheit<br />

mit der Kaufentscheidung.<br />

Wichtig: Der Entlastungseffekt tritt<br />

immer nur bei der Nummer-1-Marke<br />

auf. Es lohnt sich also, jene Konsumenten<br />

zu überzeugen, bei denen<br />

die Chance auf den ersten Platz in<br />

der Markenwahrnehmung besteht,<br />

als breit zu kommunizieren und insgesamt<br />

ein bisschen besser zu werden.<br />

Anders gesagt: Kommuniziere<br />

mit affinen Zielgruppen!


Weltweit verbunden<br />

»Mitmachen!« lautet das Motto von<br />

web 2.0. Eigene Fotos oder Musik<br />

ins Netz stellen, im Weblog die Meinung<br />

äußern, Wissen teilen, mit<br />

KundInnen kommunizieren oder sich<br />

Communities anschließen - seit<br />

2006 wandelt sich bloßer Internet-<br />

Konsum in aktives Mitgestalten.<br />

Auch wenn das wechselseitige Weitergeben<br />

und Empfangen von Information<br />

schon in der Grundidee des<br />

world wide web steckte, lag das<br />

Schwergewicht anfangs auf den<br />

Technologien. Web 2.0, aussagekräftiger<br />

social web genannt, bezieht<br />

dagegen seine Stärke aus Netzwerken,<br />

die Dinge möglich machen, die<br />

es sonst nicht gäbe. Das Internet<br />

wird zur Datenplattform, die jede<br />

von uns nutzen und erweitern kann.<br />

Wikipedia als Riesenlexikon des Internet<br />

ist das Paradebeispiel dafür.<br />

Der Internet-Buchhändler amazon<br />

führt es auf der Verkaufsebene vor.<br />

Mit jeder Rezension oder Lieblingsbücherliste,<br />

die KäuferInnen einstellen,<br />

wächst kollektives Wissen an,<br />

das bei einer Titelauswahl helfen<br />

kann. Dass die freiwilligen Kundenempfehlungen<br />

auch dem Händler<br />

nützen, steht außer Frage. Er setzt<br />

darauf in bester Marketingstrategie.<br />

Unter 2.0 werden unsere Websites<br />

dynamisch. Content-Management-<br />

System (CMS) heißt das Zauberwort<br />

für die vom Programmierer unab-<br />

hängige Redaktionsarbeit auf der<br />

eigenen Homepage. Das kann Termine<br />

betreffen, Kursausschreibungen,<br />

die Vorstellung neuer Produkte.<br />

Viele Portale setzen ähnlich<br />

auf Eigeninitiative. Ob Seminarfinder<br />

oder Presseplattform – Profile und<br />

Texte lassen sich dort leicht einstellen<br />

und zur eigenen Website verlinken.<br />

Wer gezielt Schlagworte oder<br />

Tags wählt, seine Seite regelmäßig<br />

aktualisiert und über Links vernetzt,<br />

hat die ersten Schritte für ein gutes<br />

Ranking in den Suchmaschinen getan.<br />

Bei google oder yahoo möglichst<br />

vorne zu landen, garantiert<br />

zwar nicht vollen KundInnenstrom,<br />

doch die Bekanntheit wird vorangetrieben.<br />

Google Alerts hält als kostenloser<br />

Service auf dem Laufenden,<br />

was rund um die eigene Firma geschieht.<br />

Social Web<br />

Mail, Chat, Mailinglisten und Newsletter,<br />

die klassischen Kommunikationsmittel<br />

des Internet, werden im<br />

social web effizienter. Wer per Mail<br />

Termine vereinbart, weiß um das<br />

lästige Hin und Her, bis alle unter<br />

einem Hut sind. Skype beschleunigt:<br />

Rasch ist vom PC aus die Konferenz<br />

mit mehreren Personen geschaltet<br />

oder bringt der Chat zeitnahe Nachrichten.<br />

Die einzelnen Kommunikationsinstrumente<br />

sind gebündelt und<br />

erlauben flexible Auswahl.<br />

Frau & web<br />

Auf Plattformen wie YouTube oder<br />

MySpace finden Interessenten<br />

schnell zusammen. Der aktive Weg<br />

ins Netz ist also gefragt. Videos und<br />

Podcasts (Hördateien) werden auf<br />

den Plattformen gelagert und lassen<br />

sich so überall einbinden. Um die<br />

Flut des Informationsangebots zu<br />

überblicken, liefert ein RSS-Feed<br />

ähnlich einem Nachrichtenticker die<br />

Lieblingsseiten als einfachen Textauszug.<br />

Das spart Zeit, denn die<br />

größte Gefahr liegt in der Verzettelung.<br />

Meinung bilden und Vertrauen<br />

schaffen<br />

Das Weblog, aus anfänglich privater<br />

Sphäre in die Unternehmenswelt<br />

aufgestiegen, verdrängt inzwischen<br />

sogar manche Website. Als corporate<br />

blog macht es Kompetenz<br />

sichtbar und ist für den Namensaufbau<br />

unabdingbares Werkzeug. Fundiertes<br />

Wissen bereit zu stellen, zieht<br />

Menschen an und schafft Vertrauen<br />

– gute Voraussetzungen, um mit seiner<br />

Zielgruppe in Kontakt zu kommen.<br />

Die kann im Weblog Beiträge<br />

direkt kommentieren. Mundpropaganda,<br />

aber auch Kritik haben ihre<br />

Chance. Die Meinungsbildung wird<br />

zum springenden Punkt. Blogger<br />

suchen sich und nehmen aufeinander<br />

Bezug, entfachen Diskussion.<br />

Das schafft Verlinkung und macht<br />

die Suchmaschinen aufmerksam.<br />

Blogeinträge puschen so im Ranking<br />

nach oben.<br />

Kontinuität und häufige Blogbeiträge<br />

sind Voraussetzung, um im Internet<br />

wahrgenommen zu werden. Das<br />

heißt Zeit investieren, denn neben<br />

den eigenen Themen ist das Lesen<br />

und Kommentieren anderer Blogs<br />

ein Muss. Doch Gewinn bringen die<br />

zunächst virtuellen Kontakte allemal,<br />

die Kommunikation setzt sich oft in<br />

der Realität fort. Zu den sozialen<br />

Netzwerken, sei es auf <strong>Business</strong>-<br />

Ebene Xing (www.xing.com) – inzwischen<br />

mit eigenem <strong>BPW</strong>-Forum -<br />

oder femity, ist es dann nicht mehr<br />

weit. Weltweit verbunden, öffnen<br />

sich Türen, ergeben sich Impulse,<br />

die im eigenen Umfeld nicht möglich<br />

wären.<br />

Mag. Michaela Didyk<br />

Mitglied bei <strong>BPW</strong> Salzburg<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 11


12<br />

Frau & ???<br />

Gemeinsam sind wir stärker<br />

Ein Programm trägt Früchte.<br />

Der <strong>BPW</strong> Wien ist 20 Jahre jung<br />

Netzwerke gibt es zu Hauf. Frauennetzwerke<br />

ebenso. Auch <strong>BPW</strong>, als<br />

bedeutendstes Netzwerk berufstätiger<br />

Frauen weltweit, ist da dennoch<br />

eines unter vielen. Wichtig wäre es,<br />

das Spiel der Kräfte zu nutzen und<br />

sich nicht gegenseitig zu paralysieren.<br />

Die Vielzahl von Netzwerken<br />

schwächt häufig die Stosskraft in<br />

Sachfragen gewaltig. Jede Organisation<br />

ist einmalig. Wenn jede aber<br />

das Rad neu erfindet, vergeudet sie<br />

Zeit und Kraft auf dem Weg zum<br />

Ziel.<br />

Der <strong>BPW</strong> Club Wien hat in diesem<br />

Jahr das Programm darauf ausgerichtet,<br />

Netzwerke einander näher<br />

zu bringen, um aus den Begegnungen<br />

Freundschaften und Schulterschlüsse<br />

zu gewinnen. Gestartet<br />

wurde an einem Club-Abend im April<br />

mit Christine Bauer-Jelinek (Ehrenmitglied<br />

<strong>BPW</strong> Wien), die über Machtkompetenzen<br />

referierte. Die Veranstaltung<br />

wurde von der Urania in die<br />

Reihe »Urania feminin« integriert und<br />

gemeinsam mit <strong>BPW</strong> Wien und<br />

<strong>BPW</strong> Cosmopolitan beworben und<br />

<strong>BPW</strong> Danube Net<br />

Bereits zum dritten Mal fand das<br />

<strong>Business</strong>women Forum Ende Juni in<br />

Arad, Rumänien, statt. Gastgeber<br />

war diesmal <strong>BPW</strong> Club Arad.<br />

In diesem Forum wurde über die<br />

Themen »<strong>Women</strong> enterpreneurship<br />

– knowledge and business« informiert<br />

und diskutiert. Unter den Diskutanten<br />

waren Vertreter für europä-<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

getragen. Über 100 Frauen kamen<br />

in die Urania, und fanden anschliessend<br />

Raum und Zeit zum Gedankenaustausch.<br />

Ein weiterer Schritt auf diesem Weg<br />

war der Club-Abend »Ins Netz gegangen«.<br />

Eine Grossmeisterin der<br />

Freimaurer, eine Zonenleiterin und<br />

ein Mitglied der LIONS, zwei Soroptimistinnen<br />

und die <strong>BPW</strong>-<strong>Austria</strong><br />

Präsidentin stellten Ziele und Strukturen<br />

ihrer Organisation vor. Fazit:<br />

Verständnis wurde geweckt, Kontakte<br />

geknüpft, Diskussionen geführt<br />

und Horizonte erweitert.<br />

Und so geht es weiter. Kontakte mit<br />

verschiedenen in- und ausländischen<br />

<strong>BPW</strong>-Clubs, mit internationalen<br />

Unternehmerinnen-Verbänden<br />

werden geknüpft und gepflegt. Auch<br />

kleinere Specials stellen Kontakte zu<br />

anderen Netzwerken her. Herbstlicher<br />

Auftakt nach der Sommerpause<br />

war der rege genutzte Besuch<br />

der Design-Plattform ArtUp, in der<br />

sich 50 österreichische DesignerInnen<br />

präsentieren. Auch an<br />

den wöchentlichen Stammtisch-<br />

Runden diskutieren <strong>BPW</strong> und<br />

Interessentinnen in zwanglosem<br />

ische Integration, Experten der<br />

Industrie- und Handelskammer mit<br />

ECO Plus und Professoren der Universität<br />

Arad.<br />

Die Workshops zu den Themen<br />

»Unternehmenskultur«, »Good practises<br />

in internationalen Kooperationen«<br />

und »Qualitätsmanagement«<br />

wurden rege angenommen.<br />

Ambiente und knüpfen dabei Beziehungen,<br />

Freundschaften, loten geschäftliche<br />

Verbindungen aus. Dass<br />

sich die Frauen in dieser Atmosphäre<br />

der Offenheit wohl fühlen, zeigt<br />

auch der starke Zuwachs des <strong>BPW</strong><br />

Club Wien im laufenden Jahr: Im<br />

festlichen Rahmen der Candlelight-<br />

Ceremony im September konnten<br />

14 neue Mitglieder offiziell im Club<br />

begrüßt werden.<br />

Im November feiert <strong>BPW</strong> Wien sein<br />

20-jähriges Bestehen. Ilse Spritzendorfer<br />

war jene Frau, die dem stillgelegten<br />

Club damals wieder Leben<br />

einhauchte. Er hat sich seither gut<br />

entwickelt und will auch in Zukunft<br />

Raum bieten für Frauen, die miteinander<br />

und füreinander aktiv sein<br />

wollen – im Sinne der Ziele und<br />

Strukturen der internationalen Bewegung<br />

<strong>BPW</strong>.<br />

Gertraud Baerenklau<br />

<strong>BPW</strong> Club Wien<br />

Für Österreich mit dabei waren<br />

<strong>BPW</strong> Danube Net Länderkoordinatorin<br />

Margit Fink (<strong>BPW</strong> Wien),<br />

Brita Mayer (<strong>BPW</strong> Salzkammergut)<br />

und Mag. Margot Opferkuch und<br />

Elke M. North (<strong>BPW</strong> Salzburg).<br />

2011 findet das Forum in Wien<br />

statt.


Frau & Dreiländertreff<br />

Zwei Blickwinkel zum DACH-Treffen<br />

Elisabeth Bosshart<br />

Präsidentin <strong>BPW</strong> Club Bern<br />

Die Stimmung<br />

Strömender Regen beim Eintreffen<br />

am Freitag Nachmittag – das ließ<br />

nichts Gutes ahnen für den Besuch<br />

von Tosca auf der Seebühne!<br />

Dennoch ließ sich die buntgemischte<br />

Gästeschar aus »einheimischen«<br />

Mitgliedern und Interessentinnen<br />

des Clubs Vorarlberg und weitgereisten<br />

Gästen aus Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz und Liechtenstein<br />

die festliche Kerzenlicht-Zeremonie<br />

nicht verderben, angereichert<br />

mit den Erfahrungen<br />

erfolgreicher Frauen auf dem Podium.<br />

… pünktlich vor Beginn des feierlichen<br />

Diners am Samstag Abend<br />

und der Abfahrt nach Bregenz hatten<br />

die Wettermächte dann doch<br />

noch ein Einsehen und bescherten<br />

uns ein beeindruckendes Erlebnis.<br />

Die Inhalte & Ergebnisse<br />

Die präsentierten Vergleichszahlen<br />

aus den 3 Ländern über Löhne, Beschäftigungsanteile<br />

und Wiedereinstiegsquoten<br />

nach der Familienphase<br />

waren eher ernüchternd.<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

wird in allen 3 Ländern quasi ausschliesslich<br />

auf dem Rücken der<br />

Frauen ausgetragen und ist verbun-<br />

den mit niedrigerem Beschäftigungsgrad,<br />

geringerem Lohn, schlechteren<br />

Aufstiegschancen und zu schlechter<br />

Letzt schlechterer finanzieller Absicherung<br />

im Alter.<br />

Der Workshop Öffentlichkeitsarbeit<br />

(Dr. Traudl Brandstaller) deckte Widersprüche<br />

auf:<br />

Ist es legitim, eine Aktion wie den<br />

Equal Pay Day zu nutzen, um <strong>BPW</strong><br />

bekannt zu machen – oder wie bekannt<br />

müsste <strong>BPW</strong> sein, um als Interessenvertreterin<br />

der berufstätigen<br />

Frauen anerkannt zu sein?<br />

Ist es opportun, Beispiele von Ungerechtigkeit<br />

medial auszubreiten –<br />

nützt dies den betroffenen Frauen<br />

oder zementiert es die Opferrolle?<br />

… und brachte auch viele Ideen, wie<br />

man einerseits Frauenthemen und<br />

andererseits <strong>BPW</strong> zu mehr öffentlicher<br />

Aufmerksamkeit verhelfen<br />

könnte.<br />

Im Workshop Forderungen an Gesellschaft<br />

und Politik wurde einerseits<br />

postuliert, im eigenen Umfeld<br />

wie auch in der Öffentlichkeit ins Bewusstsein<br />

zu rücken, dass Gleichberechtigung<br />

zwar in allen 3 Ländern<br />

gesetzlich verankert, aber Gleichbehandlung<br />

in der Realität noch lange<br />

nicht umgesetzt ist.<br />

Andererseits gingen die Forderungen<br />

in Richtung Systemwechsel – bisher<br />

müssen Frauen ihre Rechte gerichtlich<br />

einklagen, wozu ihnen oft die<br />

Mittel fehlen, bzw. womit gravierende<br />

Nachteile auch für den weiteren<br />

Berufsweg verbunden sind,<br />

während die Nichteinhaltung von<br />

Gleichstellungsnormen für die Unternehmen<br />

jedoch weitgehend folgenlos<br />

bleibt.<br />

Hier müssten die Unternehmen mit<br />

messbaren Zielvereinbarungen mehr<br />

in die Pflicht genommen werden,<br />

Stichwort Gender Controlling oder<br />

Gender Budgeting.<br />

Schliesslich verlangen wir Frauen<br />

keine bessere Behandlung als Männer<br />

– wir fordern einfach eine gleich<br />

gute!<br />

Der Abschlussworkshop am Sonntag<br />

Vormittag war bestens geeignet,<br />

um Energie zu tanken für weitere<br />

Aktionen. Der Equal Pay Day ist beschlossene<br />

Sache in allen 3 Ländern<br />

– ob am gleichen Tag, oder am jeweiligen<br />

»Landesdatum« mit entsprechendem»rote-Taschen-Tourismus«<br />

wird sich zeigen.<br />

Es kamen eine Menge gute Ideen<br />

für Einzelaktionen bis hin zum »women<br />

purchase power day« zusammen.<br />

… und das Ziel ist klar: wir werden<br />

ab sofort jährlich am 15. November<br />

den Equal Pay Day feiern!<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 13


14<br />

Frau & Respekt<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

Dr. Urs Bosshart<br />

Die Stimmung<br />

Die Stimmung, die Zusammenarbeit,<br />

das aufeinander Zugehen waren angenehm<br />

und konstruktiv. Nichts anderes<br />

habe ich erwartet. Sachlichkeit<br />

und Zielorientierung, Lachen<br />

und Geniessen fanden ihren Platz<br />

und bildeten ein ausgewogenes<br />

Fundament für den Erfolg. Die Organisation<br />

gab den Raum dafür, die<br />

Teilnehmenden nutzten ihn.<br />

Der ganze Anlass von der Anmeldung<br />

bis zur Nachbereitung war<br />

professionell, vorbildlich, auf einem<br />

Niveau, das gleichwohl für <strong>BPW</strong>-Anlässe<br />

als auch für andere Anlässe<br />

Vorbildcharakter hat.<br />

Das Programm, umrahmt von kulinarischen<br />

und kulturellen Köstlichkeiten,<br />

war ausgewogen und abwechslungsreich.<br />

Rundum beste<br />

Voraussetzungen für zukunftsgerichtete<br />

und praktikable Ergebnisse.<br />

Wen wundert’s, die Zusammenarbeit<br />

mit Frauen habe ich als sehr angenehm<br />

erlebt. So wie ich einen<br />

professionellen, wertschätzenden<br />

und konstruktiven Umgang immer<br />

wieder erlebe. Und dies hängt von<br />

Personen und eben nicht vom Geschlecht<br />

ab.<br />

Dass es nur 7 – welch mystische<br />

Zahl – Männer waren, daran müssen<br />

noch beide Seiten arbeiten.<br />

Die Inhalte<br />

Offensichtlich ist es nicht nur ein statistisches<br />

Problem, es gibt Lohnunterschiede<br />

für vergleichbare Stellen<br />

und Leistungen. Diese Aussage ist<br />

zu akzeptieren, auch wenn ich<br />

dieses Phänomen im eigenen Umfeld<br />

nie erlebt habe. Dass es Führungsfrauen<br />

gleich geht, ist keinesfalls<br />

tröstlich.<br />

Und, »Was können Männer dazu<br />

beitragen, die Einkommensschere<br />

zu schließen?« (Workshop Marianne<br />

Hörsch): Die Qualität und richtige<br />

Zielrichtung der im Workshop festgehaltenen<br />

Maßnahmen sind unbestritten<br />

– a) Thema, speziell bei Männern<br />

ins Bewusstsein bringen, b)<br />

Thema im eigenen Umfeld diskutie-<br />

ren c) Frauen müssen sich positionieren,<br />

d) Engagement von <strong>BPW</strong> in<br />

Bildung und Erziehung – nur werden<br />

– im Widerspruch zur Ausgangsfrage<br />

– so die Männer zur Zielgruppe<br />

und nicht zu den Akteuren.<br />

Doch »Was können Unternehmerinnen<br />

zur Lohngleichheit beitragen<br />

und welchen Nutzen haben sie<br />

davon?« (Workshop Véronique Goy<br />

Veenhuys). Im Zuge der Vorstellung<br />

des Projektes »Equal Salary« wurden<br />

in Gruppenarbeiten Aktionsfelder<br />

skizziert zur Frage »Wie können<br />

wir das Thema verbreiten?«. In<br />

Erinnerung geblieben sind:<br />

a) Transparent machen, informieren<br />

und darüber kommunizieren, Transparenz<br />

schaffen, und b) ein Beispiel<br />

/ ein Vorbild sein als UnternehmerIn,<br />

als KonsumentIn, der/die Lohngleichheit<br />

bei Firmen einverlangt.<br />

Die Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse aller Workshops,<br />

verdichtet in einem anregenden<br />

World Café erschienen mir als ausgewogener<br />

Mix zwischen medienwirksamen<br />

Aktionen und konkreten<br />

praktikablen (kleineren) Schritten.<br />

Was kann ich persönlich betragen,<br />

aber auch jede und jeder?<br />

Sich nicht so verhalten, insbesondere<br />

wenn er/sie in der Rolle des Chefs<br />

oder der Chefin ist, es hat etwas mit<br />

Fairness, mit Partnerschaft zu tun,<br />

und motivierend ist es auch noch –<br />

nicht nur das Geld, vielmehr die<br />

Fairness Transparenz schaffen, den<br />

Sachverhalt thematisieren und eben<br />

nicht die Augen schliessen, insbesondere<br />

wenn man auf der sonnigeren<br />

Seite sitzt Aktionen und<br />

Maßnahmen unterstützen, auch<br />

wenn nicht jede und jeder einen<br />

equal pay day organisieren kann,<br />

mann/frau kann mithelfen und auch<br />

präsent sein.<br />

Und was wünsche ich allen, den<br />

Frauen einfach etwas mehr: Mehr<br />

Mut und Vertrauen in die eigenen<br />

Kompetenzen, um Chancen zu packen<br />

und weniger vorbeiziehen zulassen.


Mehr Respekt bitte!<br />

Im Flugzeug drängelt eine Dame.<br />

Der Herr hinter mir rammt mir, als er<br />

aufsteht und sich umdreht, seinen<br />

Laptop-Rucksack in den Rücken.<br />

Der ohnehin schon schmale Sitzplatz<br />

im Flieger wird noch schmäler,<br />

als der vor mir sitzende Herr beschließt,<br />

den restlichen Flug in Liegeposition<br />

zu verbringen. Seine Bequemlichkeit<br />

zu Lasten meiner.<br />

Keine Entschuldigung, kein kleines<br />

»Sorry« oder auch nur ein Lächeln,<br />

das vermittelt: »Es tut mir leid«.<br />

Vielleicht war das ja immer so, doch<br />

zunehmende Anonymität und Vereinsamung<br />

wecken die Sehnsucht<br />

der Menschen nach Menschlichkeit<br />

sowohl im beruflichen als auch im<br />

privaten Bereich.<br />

Humanwerte sind von Nöten, wie<br />

Respekt, Rücksichtnahme und achtsamer<br />

Umgang. Sind das nur<br />

Wunschvorstellungen?<br />

Wer nimmt nun den anderen wahr,<br />

wenn er mit schwerem Gepäck vor<br />

einer verschlossen Türe steht? Wer<br />

hört respektvoll hin, wenn jemand<br />

erzählt? Wird Kritik so geäußert,<br />

dass der andere sein Gesicht wahren<br />

kann? Werden E-Mails einfach<br />

nicht beantwortet, weil Zeit und<br />

Muße fehlen? Wo kann man noch<br />

sagen, wie es einem wirklich geht?<br />

Wird Dankbarkeit in auch in Worten<br />

ausgedrückt? Oder können wir gar<br />

nicht mehr damit umgehen?<br />

Im Kontakt mit Firmen, die meine<br />

Unternehmensberatung in Anspruch<br />

nehmen, zeigt sich der Geist der<br />

Gesellschaft, besser gesagt jener<br />

des Betriebes.<br />

Während ich warte, ziehen Mitarbeiter<br />

an mir vorbei. Grußlos blicken sie<br />

zu Boden. Für Sie bin ich nur ein<br />

fremdes Gesicht. In Besprechungen<br />

kommt man gleich zur Sache, ohne<br />

»lästige« Fragen nach Befindlichkeiten!<br />

Alles, überflüssige Zeitfresser!<br />

Beendet werden Meetings oft kalt,<br />

ohne menschliche Nähe oder wärmende<br />

Worte. Dienlich sind Fakten,<br />

Daten, Zahlen! Telefonate, E-Mails<br />

sind kühl und sachbezogen. Oder<br />

sie enthalten übertrieben lustige Anhänge,<br />

die erst recht persönliche<br />

Gespräche blockieren. Wo ist das<br />

menschliche Dankeschön, der nette<br />

wärmende Händedruck zum Abschied?<br />

Wo ist der respektvolle Umgang,<br />

der uns vermittelt, du bist<br />

wertvoll?<br />

Im Grunde genommen sind es ja nur<br />

Kleinigkeiten. Doch diese gewinnen<br />

an Bedeutung, weil sie unseren Sinn<br />

für Achtung und Menschlichkeit im<br />

tiefen Inneren verletzen.<br />

Bezuglose Kommunikation findet im<br />

normalen Firmenalltag so häufig<br />

statt, dass der Hunger nach Beziehung<br />

nicht mehr nur privat zu stillen<br />

ist. Je größer das Unternehmen,<br />

desto mehr besteht die Gefahr in<br />

eine Gesellschaft von Egozentrikern,<br />

dominanten Chefs und gedankenlosen<br />

Stressmachern zu geraten.<br />

Wir könnten allerdings von erfolgreichen<br />

Menschen lernen. Sie haben<br />

eine feine Intuition entwickelt oder<br />

sich eine solche bewahrt. Nämlich<br />

das Gespür und die Offenheit wie<br />

sie den Bezug und den Respekt zu<br />

anderen zustande bringen und pflegen.<br />

Die Bandbreite reicht vom offenen<br />

Ansprechen positiver Gefühle,<br />

hin zur Diskretion bei geübter Kritik<br />

und endet bei verlässlichen Rückrufen<br />

und Versprechen die eingehalten<br />

werden. Pünktlichkeit, Hände schütteln,<br />

Namen nennen, Bitte und Danke<br />

sagen, Gastfreundschaft zeigen,<br />

Themen behalten, die persönlich<br />

besprochen wurden, alles Kostbarkeiten<br />

die von jenen erfolgreichen<br />

Menschen gelebt werden.<br />

So einfach, kostet nichts und bringt<br />

so viel!<br />

Respekt und Wertschätzung machen<br />

ein zwischenmenschliches<br />

Miteinander erst möglich. Sie sind<br />

das soziale Schmiermittel neben<br />

dem wirtschaftlichen Erfolg. Verbindliche<br />

Werte bilden die stabilen Säulen<br />

des Ganzen, sozusagen das<br />

Fundament.<br />

Frau & Respekt<br />

In einem Betrieb, in dem menschlicher<br />

Umgang voll Würdigung und<br />

Respekt den anderen gegenüber<br />

fehlt, fühlt man sich nicht wohl. Respekt<br />

schafft Mitgefühl, weil es den<br />

achtlosen Umgang mit einander verhindert.<br />

Wird Menschlichkeit gelebt,<br />

erzeugt sie ein positives Gefühl.<br />

Nicht nur das, auch das Gehirn wird<br />

positiv programmiert. Gute Gefühle<br />

setzen im Gehirn den Botenstoff Dopamin<br />

frei. Dopamin sorgt für Antrieb,<br />

Aufmerksamkeit, Interesse,<br />

Lust und Freude. Es löst Begeisterung<br />

und Glücksgefühle aus und<br />

hält sie auf einem gleichmäßig hohen<br />

Niveau. Dopamin wirkt wie ein<br />

Scheinwerfer, der unsere Aufmerksamkeit<br />

auf alles denkbar Angenehme,<br />

Erfreuliche und Vergnügliche<br />

lenkt und uns voran, vorwärts, hin<br />

zur Erreichung unserer Ziele treibt.<br />

(Zitat – Inst. Für Glücksforschung<br />

München)<br />

Beobachten Sie sich selbst, wie sehr<br />

ist Respekt ein Teil von Ihnen? Wird<br />

in Ihrem Betrieb Wertschätzung und<br />

Respekt gelebt? Sind Sie Vorbild?<br />

Motivieren und begeistern Sie andere<br />

auf diese wertvollen Dinge zu<br />

achten! Machen Sie es zum Thema<br />

der Woche! Denn Respekt und<br />

Wertschätzung kostet so wenig und<br />

bringt so viel!<br />

Beginnen wir noch heute. Denn wie<br />

der Lateiner sagt: »Vita brevis – das<br />

Leben ist kurz.«<br />

Claudia<br />

Kloihofer<br />

Werte-Sprach-<br />

Ritualwerkstatt<br />

Mitglied bei<br />

<strong>BPW</strong><br />

Cosmopolitan<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 15


16<br />

Frau & Beruf<br />

Die Freiheit der freien Dienstnehmerin<br />

Flexible Arbeitszeiten, freie Arbeitszeiteinteilung<br />

und ein höheres Maß<br />

an Eigenständigkeit: das sind<br />

Schlagworte, die Frauen dazu veranlassen<br />

statt dem üblichen Arbeitsvertrag<br />

ein freies Dienstverhältnis zu<br />

begründen. Oft lockt auch ein höheres<br />

Entgelt als in vergleichbaren<br />

Kollektivverträgen gezahlt wird. Insbesondere<br />

für jene 40 Prozent der<br />

erwerbstätigen Frauen, die Teilzeit<br />

arbeiten, erscheint somit der freie<br />

Dienstvertrag als das gute Mittel der<br />

Wahl.<br />

Doch bei näherem Hinsehen, verstecken<br />

sich dabei etliche Tücken.<br />

Durch eine Gesetzesnovelle sind seit<br />

1. Jänner <strong>2008</strong> Personen in freien<br />

Dienstverträgen zwar sozialversicherungsrechtlich<br />

weitestgehend abgesichert,<br />

sie erhalten Krankengeld<br />

oder Arbeitslosengeld – doch ist damit<br />

eine Diskriminierung der freien<br />

Dienstnehmerin noch lange nicht<br />

beseitigt.<br />

Bei freien Dienstverträgen gibt es<br />

praktisch überhaupt keinen Schutz<br />

des Arbeitsrechts. Kollektivverträge<br />

finden keine Anwendung, Urlaubs-<br />

oder Weihnachtsgeld entfallen.<br />

Gerade für Frauen mit Familie erscheint<br />

die völlig flexible Arbeitszeiteinteilung<br />

attraktiv. Es ist aber zu<br />

beachten, dass das Arbeitszeitgesetz<br />

hier keine Anwendung findet.<br />

Das heißt im Klartext: kein Anspruch<br />

Anspruch auf Überstunden- oder<br />

Mehrarbeitszuschläge.<br />

Unselbstständig Erwerbstätige haben<br />

Anspruch auf fünf Wochen bezahlten<br />

Urlaub pro Jahr. Nicht so im<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

Fall der freien Dienstnehmerin. Es<br />

wird nur die tatsächlich erbrachte<br />

Arbeitsleistung entlohnt! Wenn Sie<br />

also Ihr krankes Kind pflegen oder<br />

einfach einmal Ferien mit ihrer Familie<br />

verbringen wollen, so bedeutet<br />

dies Einkommensentfall. Erst seit 1.<br />

Jänner <strong>2008</strong> sind freie Dienstnehmerinnen<br />

in das System der „Abfertigung<br />

neu“ einbezogen. Vor diesem<br />

Zeitpunkt bestand keinerlei Anspruch<br />

auf Abfertigung bzw. musste<br />

der Dienstgeber keine Beiträge für<br />

die betriebliche Mitarbeitervorsorge<br />

leisten.<br />

Auch die Beendigung des freien<br />

Dienstvertrages hat gegenüber<br />

einem Angestelltenverhältnis seine<br />

Tücken. Der Oberste Gerichtshof<br />

hat ausgeführt, dass Kündigungsfristen<br />

und -termine des Angestelltengesetzes<br />

für freie Dienstverträge<br />

keine Anwendung finden. Die einzig<br />

möglichen Kündigungsbestimmungen<br />

lassen sich aus dem Allgemeinen<br />

bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB<br />

§§ 1159 ff) ableiten, wonach grundsätzlich<br />

eine 14-tägige besteht. Diese<br />

Kündigungsfristen sind im Vergleich<br />

zu jenen laut Kollektivverträgen<br />

oder Angestelltengesetz wesentlich<br />

kürzer, was bedeutet, dass sich die<br />

freie Dienstnehmerin nicht so viel<br />

Zeit nehmen kann, ein anderes Arbeitsverhältnis<br />

zu suchen, wenn der<br />

Dienstgeber das freie Dienstverhältnis<br />

beenden möchte.<br />

Im Jahr 2006 betrug die Erwerbsquote<br />

von Frauen 63 %, die der<br />

Männer 76,6 %. 40 % aller Frauen,<br />

aber nur 6 % der Männer arbeiten in<br />

Österreich Teilzeit. Frauen erhielten<br />

im Jahr 2006 um mehr als 40 % weniger<br />

Alterspensionen als Männer.<br />

Diese Fakten ergeben sich auch unter<br />

anderem aus dem Umstand,<br />

dass Frauen in sogenannte „atypische“<br />

Arbeitsverhältnisse, wie es<br />

eben der freie Dienstvertrag ist, gedrängt<br />

werden. Um Flexibilität und<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

zu gewährleisten, ist der freie<br />

Dienstvertrag nicht grundsätzlich als<br />

schlechtes Instrument anzusehen.<br />

Wichtig ist, dass eine freie Dienstnehmerin<br />

genau weiß, worauf sie<br />

sich einlässt. Gerade wenn das Einkommen<br />

entsprechend höher ist,<br />

nimmt man den Entfall von Sonderzahlungen<br />

bzw. Überstundenentlohnungen<br />

in Kauf. In meiner Tätigkeit<br />

als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt<br />

Arbeitsrecht bin ich schon sehr oft<br />

mit freien Dienstverträgen konfrontiert<br />

gewesen, bei denen Frauen nur<br />

rund 10 Prozent über dem kollektivvertraglichen<br />

Stundensatz entlohnt<br />

wurden. Gerade als Frauen müssen<br />

wir ein Angebot zum Abschluss<br />

eines freien Dienstvertrages genau<br />

überprüfen, um nicht nachher das<br />

Nachsehen zu haben.<br />

Dr. Sonja<br />

Fragner<br />

Rechtsanwältin<br />

Präsidentin<br />

<strong>BPW</strong> Wachau


Klassefrauen<br />

und Moneten<br />

Frau macht Geld und gewinnt<br />

wieder an Macht<br />

Endlich vorbei die Zeiten, da die gesellschaftliche<br />

Relevanz des Themas<br />

»Frau & Geld« nur im Zusammenhang<br />

mit dem Ausgeben, nicht aber<br />

mit Einnehmen, Verdienen und Gewinn<br />

in Zusammenhang gebracht<br />

wurde. Frauen verdienen ihr eigenes<br />

Geld und sind erfolgreiche Unternehmerinnen,<br />

die oft wesentlich risikobereiter,<br />

sprich mutiger, sind als<br />

Männer.<br />

Um die gleichberechtigte Bezahlung<br />

von Frauen und Männern im Angestelltenverhältnis<br />

ist es aber nach<br />

wie vor schlecht bestellt. Frauen<br />

leisten weltweit zwei Drittel der Arbeit<br />

und erhalten dafür ein Zehntel<br />

des Lohns. Außer im Beamtenstand<br />

ist es üblich, Frauen bei gleicher Arbeitsleistung<br />

für ihre Tätigkeit immer<br />

noch bis zu 35 Prozent geringere<br />

Gehälter als Männern zu zahlen.<br />

Warum lassen wir uns das gefallen,<br />

steigen nicht auf die Barrikaden oder<br />

streiken? Wir arbeiten lieber wie die<br />

Rösser in der Doppelbelastung von<br />

Beruf und Haushalt, um endlich<br />

auch einmal an den Zaster ranzukommen<br />

und uns die lang entbehrte<br />

Unabhängigkeit zu schaffen. Da<br />

bleibt für Aufmucken keine Zeit und<br />

außerdem könnte frau dann ja erneut<br />

mit dem Vorwurf des Emanzentums<br />

oder des Jammerns konfrontiert<br />

werden. Denn wir sind ja jetzt<br />

im Vormarsch und wollen Geld<br />

scheffeln, schon gar, um mal in der<br />

Pension genügend zum Kauen zu<br />

haben.<br />

Vielleicht liegt diesem klaglosen Hackeln<br />

ein tief in der weiblichen Seele<br />

verwurzeltes Urwissen zu Grunde.<br />

Das Wissen, dass wir ja auf Erden<br />

einst den Besitz und die damit verbundene<br />

Macht hatten:<br />

Während der Jungsteinzeit herrschten<br />

fast überall das mütterliche Verwandtschaftssystem<br />

und die Regeln<br />

des Mutterrechts vor. Dies begründete<br />

sich auf dem natürlichen System,<br />

dass nur die offensichtliche<br />

Beziehung zwischen Mutter und<br />

Kind bekannt ist, nicht aber die weniger<br />

augenscheinliche zwischen<br />

Vater und Kind. Der Besitz an Grund<br />

und Boden bildete sich in den Händen<br />

von Frauen heraus, weil Frauen<br />

die ersten waren, die das Land bebauten<br />

und auf diesem Wege den<br />

Besitz daran begründeten. In diesen<br />

Ur-Gesellschaften verließen junge<br />

Männer ihr mütterliches Heim, um<br />

ihr Glück woanders in einer Ehe mit<br />

einer Erbin zu suchen, denn den Familienbesitz<br />

erbten ihre Schwestern.<br />

Es steht folgendes mittlerweile eindeutig<br />

fest: Je später ein Land christianisiert<br />

wurde, desto länger hat<br />

sich auch das Matriarchat und somit<br />

der Grundbesitz in weiblicher Hand<br />

gehalten.<br />

Dieses und noch viel mehr zum Thema<br />

können Sie übrigens in einem<br />

äußerst interessanten Buch nachlesen:<br />

»Das geheime Wissen der Frau«<br />

von Barbara Walker, erschienen im<br />

Verlag Zweitausendeins.<br />

Ich habe vor 5 Jahren damit begonnen<br />

mir zum Thema »Frau & Geld«<br />

Gedanken zu machen und daraus<br />

Frau & Geld<br />

entstand das Kabarett-Programm<br />

»Klassefrauen & Moneten«, mit dem<br />

ich seither durch die Lande ziehe.<br />

Oftmals bin ich in Banken eingeladen,<br />

die langsam zu erkennen beginnen,<br />

dass es zwar keine frauenspezifischen<br />

Produkte gibt, aber<br />

andere weibliche Zugänge, die nach<br />

neuen Verkaufsstrategien verlangen.<br />

Ein kabarettistisch-musikalischer<br />

Streifzug durch die Welt von Geld,<br />

Gold, Besitz, Macht und Aktien also.<br />

Wie frau dazu kommt, was sie damit<br />

machen kann, aber auch die Kehrseite<br />

der Medaille aus der Sicht diverser<br />

Klassefrauen von Cleopatra<br />

über Margarethe von Österreich bis<br />

Renata Goldhahn-Silberbauer, der<br />

Frau mit dem Beta-Faktor im Blut.<br />

Stellt sich nur noch eine Frage: »Sind<br />

Klassefrauen nur dann klasse Frauen,<br />

wenn sie der Klasse Frauen angehören,<br />

die von anderen Frauen<br />

und Männern als Klassefrauen klassifiziert<br />

werden, oder aber sind Klassefrauen<br />

viel mehr jene Klasse klasser<br />

Frauen, die sich weder von<br />

Klassefrauen noch von Klassemännern<br />

klassifizieren lassen, und als<br />

Frauen ohne so genannte Klasse<br />

klass leben?«<br />

Elisabeth-Joe<br />

Harriet<br />

Kabarettistin<br />

Mitglied<br />

<strong>BPW</strong> Wien<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 17


18<br />

Frau & Netzwerk<br />

Zur Philosophie des Netzwerkens<br />

Werte sind wichtig. Besonders in<br />

turbulenten Zeiten. Netzwerk-Experte<br />

Thomas Friedschröder hat seine<br />

Gedanken zum Wert des Netzwerkens<br />

in 24 Impulsen niedergeschrieben.<br />

Hier die ersten acht Impulse<br />

zum Einschwingen.<br />

Impuls 1<br />

»Netzwerken« (Networking) bedeutet<br />

»dauerhafte Beziehungen zu den<br />

richtigen Leuten aufzubauen«. Diese<br />

Tätigkeit ist im Grunde für jedes<br />

menschliche Handeln unerlässlich.<br />

Jegliches menschliche Leben, so es<br />

ein geglücktes ist, beruht auf dauerhaften<br />

Beziehungen, selbst das Leben<br />

eines Eremiten.<br />

Impuls 2<br />

Dauerhaft wird eine Beziehung dann,<br />

wenn sich ihr vermuteter Vorteil mit<br />

der Zeit bestätigt, wenn sich die Erwartungen,<br />

die man mit ihr verbunden<br />

hat, erfüllen, wenn sich das Vertrauen,<br />

das man in sie gesetzt hat,<br />

lohnt. Gelungene Beziehungen können<br />

über Jahre, Jahrzehnte oder gar<br />

Jahrhunderte aufrechterhalten werden.<br />

Doch sie können jederzeit enden,<br />

aus vielerlei Gründen und auch<br />

ohne eigenes Zutun und Verschulden,<br />

so dass man sich ihrer niemals<br />

völlig sicher sein kann. Genau genommen<br />

wird man einer Beziehung<br />

nur rückblickend so etwas wie »Dauerhaftigkeit«<br />

attestieren können.<br />

Dauerhaftigkeit kann demnach nur<br />

im Sinne einer Hoffnung verstanden<br />

werden.<br />

Impuls 3<br />

Beziehungen im Sinne eines »strategischen<br />

Netzwerkens« sind profes-<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

sioneller Natur. Sie sind geplant, gezielt<br />

und effizient. Sie haben den<br />

Zweck, ökonomisch relevante Kooperationen<br />

durchzuführen sowie die<br />

Beziehungen der Kooperationspartner<br />

für weitere Kooperationen zu<br />

nutzen. Wirtschaftlicher Erfolg hängt<br />

maßgeblich vom Aufbau eines Netzwerks,<br />

von dessen Ausweitung und<br />

Pflege ab. Wirtschaftliche Netzwerke<br />

stiften in der Regel aber auch privaten<br />

Nutzen.<br />

Impuls 4<br />

Der Vergleich mit einem Spinnennetz<br />

bietet sich an: Wo auch immer<br />

man sitzt, ob in der Mitte oder am<br />

Rand, man wird die Schwingungen<br />

des Netzes wahrnehmen und so<br />

seine »Beute« ausfindig machen. Im<br />

Unterschied zur Spinne, die es wahllos<br />

auf Fliegen abgesehen hat und<br />

diese zum Unterhalt ihres Lebens<br />

lähmt, chemisch verflüssigt und<br />

verspeist, wird der »Netzwerker«<br />

versuchen bloß die »richtigen Leute«<br />

einzufangen um mit diesen zu kooperieren.<br />

Impuls 5<br />

Menschliches Handeln besteht<br />

maßgeblich aus Kooperation. Ziel ist<br />

der jeweils eigene Vorteil. Das Mittel,<br />

um an diesen Vorteil zu gelangen, ist<br />

der Tausch. Getauscht werden können<br />

Güter aller Art, etwa Informationen,<br />

Wissen, Dienstleistungen,<br />

Waren, Geld, auch Kontakte und<br />

Beziehungen. Netzwerke erhöhen<br />

den Handlungsspielraum aller Beteiligten<br />

und erleichtern damit Tauschhandlungen<br />

aller Art.<br />

Impuls 6<br />

Ein Tausch findet dann statt, wenn<br />

man den subjektiven Eindruck gewinnt,<br />

dass das, was man im Tausch<br />

erhält, wertvoller ist als das, was<br />

man im Gegenzug dazu entrichtet.<br />

Impuls 7<br />

Eine Tauschhandlung – im Sinne einer<br />

Kooperation im Rahmen eines<br />

Netzwerks – hängt maßgeblich an<br />

subjektiven Bewertungen. Diese<br />

entstehen auf Grund von rationalen<br />

Überlegungen aber ebenso auf<br />

Grund von Gefühlen, Sympathien,<br />

Einstellungen, Ängsten und Hoffnungen.<br />

Es ist so gut wie unmöglich<br />

eine Beziehung mit Hilfe von empirischen<br />

Daten objektiv zu bewerten<br />

und wenn, dann wäre eine solche<br />

Bewertung auch nur innerhalb eines<br />

kurzen Zeitraums gültig.<br />

Impuls 8<br />

Beziehungen stellen Erwartungen<br />

dar. Im Zuge von Kooperationen<br />

wird meist recht Unterschiedliches<br />

vom jeweils anderen erwartet. Man<br />

hat demnach das Problem, gleichsam<br />

Äpfel mit Birnen vergleichen zu<br />

müssen, wobei es keinen verbindlichen<br />

Schlüssel dafür gibt, wie viele<br />

Äpfel man für eine Birne zu bekommen<br />

hat. Dies ist mit ein Grund dafür,<br />

warum subjektive Bewertungen<br />

unvermeidbar sind. Mit Hilfe von Gesprächen<br />

können unterschiedliche<br />

Erwartungshaltungen ausgelotet<br />

und Zug um Zug angeglichen werden.<br />

Fortsetzung folgt.


Schutzzone<br />

Übergewicht führt immer häufiger zu<br />

Vorurteilen und Benachteiligungen.<br />

Sammeln sich die Kilos auf Hüften &<br />

Co., sinke gleichzeitig die Chance<br />

am Arbeitsmarkt, das Einkommen<br />

sei geringer als bei Normalgewichtigen<br />

und ein Ehepartner bleibe häufiger<br />

nur Wunschvorstellung. Trotz<br />

Stigmatisierung leiden laut aid<br />

Infodienst Übergewichtige nicht wesentlich<br />

häufiger an psychischen<br />

Problemen als Normalgewichtige.<br />

Zumindest spreche dafür eine US-<br />

Studie, für die über 9000 Personen<br />

mit und ohne Adipositas befragt<br />

wurden. »Stark Übergewichtige litten<br />

zwar häufiger an Depressionen,<br />

Panik- und Angststörungen, aber<br />

seltener an einer Suchterkrankung«,<br />

wird betont. »Möglicherweise aktivieren<br />

sie ihr Belohnungssystem<br />

durch Essen, während Normalgewichtige<br />

dafür andere Substanzen<br />

brauchen«, so der Rückschluss.<br />

Geldfluss<br />

Das Welternährungsprogramm der<br />

Vereinten Nationen will aufgrund einer<br />

drohenden Hungerkrise knapp<br />

144 Millionen Euro für die Menschen<br />

in den am schlimmsten betroffenen<br />

Gebieten bereitstellen. Derzeit<br />

kämpft rund eine Milliarde Menschen<br />

wegen der immer weiter steigenden<br />

Nahrungsmittel- und Benzinpreise<br />

ums Überleben, teilte die Organisation<br />

mit. Das Geld soll unter anderem<br />

Schwangeren und Kindern zugute<br />

kommen. Etwas 110 Millionen<br />

Dollar sollen ans Horn von Afrika gehen,<br />

etwa 104 Millionen Dollar an<br />

insgesamt elf Millionen Menschen in<br />

14 Ländern wie Haiti, Afghanistan,<br />

Liberia und Mosambik.<br />

Quelle: ECHO Gesundheit<br />

Frau & Hilfe<br />

ICE-Code<br />

Mitarbeiter von Rettung und Ambulanzen<br />

haben festgestellt, dass bei<br />

Straßenunfällen die meisten Verwundeten<br />

ein Mobil-Telefon bei sich haben.<br />

Bei den Einsätzen weiß man<br />

aber nicht, wer aus diesen langen<br />

Kontaktlisten zu kontaktieren ist.<br />

AmbulanzfahrerInnen schlagen also<br />

vor, dass jede/r in ihre/ seine Kontaktlisten<br />

die im Notfall zu kontaktierende<br />

Person unter dem selben<br />

Pseudo einträgt.<br />

Das international anerkannte Pseudo<br />

ist ICE (= In Case of Emergency).<br />

Unter diesem Namen sollte man<br />

jene Person eintragen, die im Notfall<br />

von den Einsatzkräften (Rettung,<br />

Polizei, Feuerwehr) zu verständigen<br />

ist. Sind mehrere Personen zu kontaktieren,<br />

dann unter ICE1, ICE2,<br />

ICE3 usw. eingeben.<br />

Kostet nichts,<br />

kann aber<br />

viel bringen.<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> Herbst <strong>2008</strong> 19


20<br />

Frau & Kreativität<br />

Kreativität als Unternehmensturbo<br />

Kreativität ist zum Modewort geworden.<br />

»Machen Sie sich doch mal ein<br />

paar kreative Gedanken« oder: »Wir<br />

haben nicht viel Zeit, seien Sie mal<br />

kreativ!«. Solche oder ähnliche Vorschläge<br />

hört man häufig von Vorgesetzen,<br />

die selbst unter Zeitdruck<br />

stehen und – ehrlich gesagt – gegenüber<br />

kreativen Lösungen eine<br />

ordentliche Portion Skepsis mitbringen.<br />

Oftmals wird systematisch-linearen<br />

Lösungen gegenüber kreativintuitiven<br />

Ansätzen der Vorzug<br />

gegeben. Oft schon von vornherein,<br />

ohne zu überlegen, ob nicht völlig<br />

neue, vielleicht entgegen gesetzte<br />

Gedanken effizienter sein mögen.<br />

Kreativität hat etwas mit Ungewissheit<br />

zu tun, mit dem Risiko, ausgelacht<br />

zu werden, sicheres Terrain<br />

aufzugeben.<br />

Wollen Sie neue Ufer erreichen,<br />

müssen Sie die alten hinter sich lassen.<br />

Und das, was Sie auf der anderen<br />

Seite erwartet, ist sehr ungewiss.<br />

Es bleibt ein Hauptthema, gerade in<br />

turbulenten Zeiten, in denen viele<br />

ökonomische Spielregeln auf den<br />

Kopf gestellt werden, der Kreativität<br />

vermehrt Raum zu geben – nicht nur<br />

in Werbeagenturen. Wagen wir einen<br />

kleinen Exkurs in die Welt der<br />

Ideenfindung. Wann lohnt es sich,<br />

den Kreativprozess anzukurbeln?<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

• Wenn eine Vision eine<br />

Philosophie formulieren will.<br />

• Wenn ich neue Kunden akquirie-<br />

ren und bisherige halten will.<br />

• Wenn ich Konkurrenten<br />

verblüffen will.<br />

• Wenn ich meinem Produkt einen<br />

Zusatznutzen geben will.<br />

• Wenn der Einsatz bisheriger<br />

Marketinginstrumente zu eintönig<br />

ist. Und, und und …<br />

Kreativität in jedem Alter<br />

Glauben Sie, dass jüngere Menschen<br />

kreativer sind als ältere? Vielerorts<br />

hört man bei der Personalrekrutierung,<br />

man brauche frischen<br />

Wind, der durch jüngere Mitarbeiter<br />

ins Unternehmen hineingebracht<br />

würde. Weit gefehlt. Kreativität ist<br />

keine Frage des Alters sondern es<br />

kommt vielmehr auf die Unternehmenskultur<br />

an. Wenn einige Jahre<br />

hindurch das »Controlling-Korsett«<br />

angeschnallt wurde, stirbt jeglicher<br />

Funke kreativer Willensbildung.<br />

Jeder Mensch hat die Anlage zur<br />

Kreativität, genauso wie die Fähigkeit,<br />

einen 10.000-Meter-Lauf zu<br />

bewältigen. Beides muss trainiert<br />

werden. Potenziale müssen entwickelt<br />

und ausgeschöpft werden. Die<br />

meisten der uns bekannten Kreativtechniken<br />

werden im Team praktiziert.<br />

In der Praxis sind es jedoch<br />

meistens Einzelpersonen, die Geis-<br />

tesblitze haben und diese umsetzen.<br />

Das Patentregister ist voll davon.<br />

Sollte uns das nicht dazu ermutigen,<br />

ganz bewusst die eigene Kreativität<br />

ins laufen zu bringen?<br />

Übung: Beantworten Sie bitte folgende<br />

Gewissensfragen und überlegen<br />

Sie, ob Sie auf dem Weg sind,<br />

Kreativprozesse anzukurbeln. Falls<br />

Sie bei der Beantwortung länger<br />

überlegen müssen, wird es Zeit, Ihren<br />

Alltag mit fantasievollen, kreativnützlichen<br />

Gedanken anzureichern.<br />

Es wird nicht zu Ihrem Schaden sein!<br />

Wann haben Sie sich das letzte<br />

Mal hingesetzt, um bewusst an<br />

neuen Ideen zu feilen?<br />

Wann haben Sie Ihre Mitarbeiter<br />

das letzte Mal dazu motiviert,<br />

verrückte Ideen zu formulieren?<br />

Haben Sie eine experimentier<br />

freudige Unternehmenskultur<br />

oder ersticken Ihre Mitarbei-<br />

tenden in Routine-Tätigkeiten?<br />

Ist es Ihnen peinlich, etwas<br />

Verrücktes vorzuschlagen?<br />

Wissen Sie, welcher Ihrer<br />

Mitarbeiter ein Querdenker ist?<br />

Die Überfrage: Wollen Sie<br />

überhaupt, dass Ihre Firma etwas<br />

Neues, etwas Außergewöhn-<br />

liches auf den Markt bringt?<br />

Quelle/ Ideengeber:<br />

Dr. Claudius A. Schmitz, Professor für Handel und<br />

Marketing, FH Gelsenkirchen.


Die kreative Seite<br />

der Steuern<br />

Am Ende eines ausgefüllten Tages<br />

legt Christine Heitler den Rechenstift<br />

zur Seite und nimmt statt dessen<br />

den Pinsel zur Hand. Die Steuerberaterin,<br />

die gemeinsam mit Ihrer<br />

Schwester die väterliche Steuerberatungskanzlei<br />

übernommen hat,<br />

findet im Malen den perfekten Ausgleich<br />

zu ihrem trockenen beruflichen<br />

Alltag. Sie vereint den Widerspruch<br />

vom strengen Arbeitsalltag<br />

mit Zahlen, Gesetzen und Vorschriften<br />

mit der Leichtigkeit und<br />

Kreativität der Malerei. Genau dieser<br />

Widerspruch ist es, der Sie beflügelt.<br />

»Die wenigsten Menschen können<br />

glauben, dass eine so trockene Materie<br />

wie Steuern auch etwas mit<br />

Kreativität zu tun hat. Dabei geht es<br />

darum, den Rahmen der gesetzlichen<br />

Möglichkeiten auszuschöpfen<br />

– da ist Kreativität gefragt, um für<br />

meine Klienten das Beste aus diesen<br />

Rahmenbedingungen herauszuholen«.<br />

Christine Heitler begann vor 10 Jahren<br />

ihre Ausbildung in der künstlerischen<br />

Volkshochschule und besucht<br />

regelmäßig Meisterklassen der Sommerakademie<br />

in Venedig. Reisen<br />

sind ihre größten Inspirationsquellen.<br />

So entstand z. B. das Bild LAVA im<br />

Anschluss an eine Sizilien-Reise und<br />

einen Besuch beim wieder aktiven<br />

Äthna. In Ihrem Haus in Wien hat<br />

sich Christine ein eigenes Atelier eingerichtet.<br />

»So kann ich jederzeit<br />

ohne großen Zeitaufwand zu Malen<br />

beginnen. Dann steige ich aus dem<br />

Alltag aus und tauche ein in meine<br />

Welt aus Farben.« Sie malt hauptsächlich<br />

nicht gegenständliche Bilder<br />

in Acryl, gerne auch vermischt<br />

mit Sand, um den Bildern eine Dreidimensionalität<br />

zu geben. Seit<br />

kurzem entstehen auch erste gegenständliche<br />

Bilder wie Portraits<br />

und Landschaften, zu denen Sie vor<br />

Frau & Kunst<br />

allem durch die Begegnung mit besonderen<br />

Menschen inspiriert wird.<br />

Christines Bilder waren u. a. bei<br />

Ausstellungen im Palais Palffy in<br />

Wien, beim Palm Award in Leipzig<br />

oder bei der Kunstmesse in Salzburg<br />

zu sehen. Im <strong>BPW</strong> Club Wien<br />

hat sie bereits 3 Ausstellungen organisiert,<br />

wo auch Werke anderer <strong>BPW</strong><br />

Künstlerinnen zu sehen waren.<br />

Mehr Bilder von Christine Heitler<br />

sind unter www.findart.at/heitler<br />

zu finden.<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong> 21


22<br />

Frau & Literatur<br />

<strong>BPW</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2008</strong><br />

Die Frau, die ihr Gehalt mal eben<br />

verdoppelt hat…<br />

25 verblüffende Coaching-Geschichten<br />

Dieses Buch von Sabine Asgodom ist eine Sammlung an Gesprächen, Erfahrungen, Strategiedebatten,<br />

Coachingmethoden und Techniken, praktischen Vorschläge und deren Umsetzung.<br />

Kurz: Das Buch beschreibt in 25 authentischen Geschichten aus dem Coaching-<br />

Alltag die Erfahrungen von Suchenden und Handelnden, Zweifelnden und Zielstrebigen.<br />

Jede einzelne Geschichte hat den Anspruch auf ihre Leserin wie ein »Energieschub« zu<br />

wirken und sowohl bei beruflicher als auch privater Neuorientierung auf die Sprünge zu<br />

helfen. Und das tut es auch: Denn alle Geschichten haben ein Happy end, da sich die<br />

Betroffenen aus ihrem Tief herausretten. Wenn das kein Antrieb ist!<br />

ISBN 978-3-4663-0788-3<br />

BE BOSS<br />

Führungskräfte und Trainer haben viel gemeinsam, sagen Tatjana Lackner und Nika Triebe<br />

in ihrem neuen Buch BE BOSS. Von beiden wird erwartet, charismatisch eine Gruppe von<br />

Menschen zu leiten. Der neue Vorgesetzte wird zwar von Kunden und Geschäftspartnern<br />

angenommen, oft aber bröckelt im eigenen Haus die noch frische »Chefmarke« bereits.<br />

Wie man genau diese Stolpersteine vermeidet und Mensch- und Chef-Sein unter einen Hut<br />

bringt, findet man in diesem Lesewerk.<br />

ISBN 978-3-214-00395-1<br />

Netzwelten –<br />

strategisches Netzwerken im <strong>Business</strong><br />

Strategisches Netzwerken und Netzwerkanalyse ist in den letzten Jahren zum kritischen<br />

Erfolgsfaktor für Unternehmenserfolg geworden. Netzwerken will gezielt angegangen werden.<br />

Strategisches Netzwerken bedeutet: Kennen der notwendigen Bereiche, in denen<br />

man Netzwerke braucht (Netzwerkanalyse), konsequenter Aufbau des Netzwerkes (Netzwerk-Management)<br />

und Pflege und Bindung von Personen im Beziehungsnetzwerk.<br />

Die Autoren: Juristin und Public Affairs-Expertin Mag. Imma Baumgartner, Politikexperte Dr.<br />

Christof Zernatto, Unternehmensberater Thomas Friedschröder.<br />

ISBN 978-3-7089-0146-6<br />

Typgerechtes Telefonieren<br />

Der Umgang mit dem Telefon im Bereich Kundengewinnung und Kundenpflege ist ein<br />

harter Kampf. Viele Menschen glauben, nur ganz talentierte, für die Kommunikation am<br />

Telefon besonders geeignete Menschen bestehen diesen Kampf mit Bravour. »Das stimmt<br />

nicht«, sagt die Münchner Telefon-Expertin und <strong>BPW</strong>-Frau Gaby S. Graupner. »Das Telefon<br />

als Beziehungs- und Verkaufsinstrument zu nutzen, ist eine Summe von vielen Faktoren<br />

und jeder kann es erfolgreich einsetzen«, ist sie überzeugt. In der soeben erschienen Lern-<br />

DVD »Typgerechtes Telefonieren« gibt Graupner Tipps zur richtigen Frage- und Antwort-<br />

Technik und macht jeden zum Telefon-Profi. Damit rollen Sie ab sofort für jeden Kunden<br />

bereits am Telefon den roten Teppich aus!<br />

ISBN 978-3-00-025745-2<br />

Zwei Lern-DVDs zu gewinnen:<br />

Zum Verlosen unter <strong>BPW</strong>-Frauen aus Österreich stellt Gaby S. Graupner zwei Lern-DVDs<br />

zur Verfügung. Einfach ein Mail an: trainings@ddaft.de senden und Daumen drücken!<br />

Die Gewinnerinnen werden im Jänner unter: www.bpw.at bekanntgegeben.


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Kreativität ist mein »Werkzeug«.<br />

Individuelle, prompte Betreuung und<br />

Beratung sind meine Stärken.<br />

Emma Nilsson<br />

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dass er nicht schwindet, sondern sich vermehrt. Daher verwalten<br />

wir das Vermögen unserer Kunden so, als wäre es unser eigenes.<br />

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