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Zeitung der Studienvertretung Politikwissenschaft<br />

Sommersemester 2009<br />

Inhalt dieser Ausgabe: Einladung zum Wochenendseminar +++ Please free me from this liberation +++ Frequently Asked Questions für<br />

Studienbeginn und Höhersemestrige +++ Die Tristesse der Erweiterungscurricula +++ Anmerkungen zum auslaufenden Diplom-Studium<br />

der Politikwissenschaft +++ Venezuela 2009 - Wenn Demokratie sich selbst abschafft +++ Für Techno, Koks und Adorno +++ “We<br />

stop killing you in Iraq... you allow us to carry on with our nuclear programme“ +++ Utopie als Werkzeug in Politik, Kultur und Religion


Editorial<br />

Die Herrschaftszeiten gehen in die<br />

nächste Runde. Seit dem Wintersemester<br />

2005/06 erscheinen die Herrschaftszeiten<br />

als Zeitung der Studienvertretung<br />

Politikwissenschaft mindestens zweimal<br />

pro Jahr, immer zu Semesterbeginn. Wie<br />

bereits in früheren Ausgaben, berichten<br />

wir in den Studinews ausführlich über den<br />

aktuellen Stand des politikwissenschaftlichen<br />

Bachelor- und Diplomstudiums,<br />

sowie über andere relevante Veränderungen,<br />

die das politikwissenschaftliche Studium<br />

betreff en.<br />

Auch in diesem Semester veranstalten<br />

wir wieder ein Wochenendseminar. Aus<br />

gegebenem Anlass widmen wir uns diesmal<br />

der Marx‘schen Kritik der politischen<br />

Ökonomie. Als sachkundige Ansprechpersonen<br />

stehen uns Alex Gruber und Florian<br />

Ruttner mit Rat und Tat zur Seite. Unsere<br />

diessemestrige Veranstaltungsreihe dreht<br />

2<br />

Powi-Frühstück!<br />

sich rund um das Thema Sexualität: Von<br />

Sadomasochismus bis Sexualität im Nationalsozialismus<br />

werden unterschiedliche<br />

Themen beleuchtet. Außerdem haben<br />

wir bei der Gestaltung des Lehrangebots<br />

mitgemischt und eine Ringvorlesung auf<br />

die Beine gestellt. Diese befasst sich mit<br />

der Kritischen Theorie und allem was<br />

dazu gehört.<br />

Viele Artikel setzen sich diesmal mit<br />

uni-relevanten Fragen auseinander. Erötert<br />

wird die vermeintliche Befreiung von<br />

den Studiengebühren, die unter großen<br />

bürokratischen Aufwand lediglich einen<br />

Teil der Studierenden von den Gebühren<br />

freistellt. Weiters versuchen wir Klarheit<br />

zu schaff en, für all jene, die sich noch mit<br />

dem auslaufenden Diplom-Studiengang<br />

herumschlagen müssen. Ein weiterer<br />

Beitrag zeigt die Schwächen der starren<br />

Konzeption der Erweiterungscurricula<br />

Beratung:<br />

Montag 16-19 h, Mittwoch 11-14 h<br />

im Kommunikationszentrum der StV (KOZ)<br />

am Institut, Zimmer 221<br />

Off enes Plenum:<br />

Montags ab 19.00 im KOZ<br />

Kontakt:<br />

Mail: stv.powi@oeh.univie.ac.at<br />

Tel: +431 4277/47709 (zu den Beratungszeiten)<br />

Web: www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv<br />

Impressum: HochschülerInnenschaft an der Universität Wien<br />

Spitalgasse 2, Hof 1, 1090 Wien<br />

Studienvertretung Politikwissenschaft<br />

Universitätsstraße 7/2. Stock, Zi. A221, 1010 Wien<br />

auf, die im Vergleich zu dem freien Wahlfachsystem<br />

einem Rückschritt gleichkommt.<br />

Im Fragen- und Antwort- Teil<br />

sollen häufi g aufkommende Unklarheiten<br />

beseitigt werden.<br />

Der inhaltliche Teil widmet sich den<br />

demokratiepolitischen Ungeheuerlichkeiten,<br />

die sich aktuell in Venezuela abspielten,<br />

sowie der Situation bezüglich<br />

des iranischen Atomprogramms, die sich<br />

sogar noch bedrohlicher, als bisher angenommen<br />

darzustellen scheint.<br />

Wie immer bitten wir, last but not<br />

least, um Infos aus allen Bereichen, in denen<br />

wir etwas für euch tun können und<br />

laden herzlich ein, am Plenum oder beim<br />

Powi-Frühstück vorbeizuschauen.<br />

Eure Studienvertretung<br />

Politikwissenschaft<br />

Jeden zweiten Mittwoch im Monat fi ndet von 11 bis 14 Uhr ein Powi-Frühstück mit Kaff ee, Tee, Kuchen etc. im<br />

KOZ statt. Kommende Termine: 04.03., 08.04., 13.05., 10.06.<br />

Ihr fi ndet die aktuellen Termine immer auch auf unserer Homepage. Schaut vorbei!<br />

Inhalt<br />

Einladung zum Wochenendseminar .................................................................................................................................................. 3<br />

Please free me from this liberation ................................................................................................................................................... 4<br />

Frequently Asked Questions - Semesterbeginn ............................................................................................................................... 5<br />

Frequently Asked Questions - Höhersemestrige ............................................................................................................................. 6<br />

Die Tristesse der Erweiterungscurricula ........................................................................................................................................... 7<br />

Venezuela 2009 - Wenn Demokratie sich selbst abschaff t ............................................................................................................. 8<br />

Anmerkungen zum auslaufenden Diplom-Studium der Politikwissenschaft ............................................................................... 9<br />

Für Techno, Koks und Adorno ......................................................................................................................................................... 10<br />

We stop killing you in Iraq... you allow us to carry on with our nuclear programme ................................................................ 11<br />

Utopie als Werkzeug in Politik, Kultur und Religion ..................................................................................................................... 12


Einladung zum Wochenendseminar<br />

„Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen“ (Karl Marx)<br />

Letztes Semester veranstaltete die<br />

Studienvertretung Politikwissenschaft<br />

ein Seminar, in dem sich die Teilnehmenden<br />

kritisch mit postmodernen<br />

Theorien auseinandersetzten. Eine der<br />

Feststellungen war, dass ein „Abschied<br />

von den großen Erzählungen“ auch<br />

der Abschied von einer emanzipatorischen<br />

und materialistischen Kritik ist.<br />

Die moderne, universale Gesellschaft<br />

ist im Wesentlichen eine kapitalistische.<br />

Das Bewusstsein darüber tritt,<br />

gerade in Zeiten der Weltwirtschaftskrise,<br />

wieder verstärkt hervor.<br />

Die Krise<br />

ExpertInnen sämtlicher Art streiten<br />

wieder einmal darüber, wer denn<br />

„schuld“ sei an der weltumspannenden<br />

Krise. Dabei sind Manager und Spekulanten<br />

sofort ins Visier der plötzlichen<br />

„AntikapitalistInnen“ geraten.<br />

Es wird eine Beschränkung ihrer Gehälter<br />

gefordert; manche ManagerInnen<br />

zeigen sich sogar reuig und demütig<br />

und warnen ihre KollegInnen vor<br />

Egoismus und sonstigen moralischen<br />

Makeln. Dem Kapitalismus stellt man<br />

dann noch ein neues (möglichst negativ<br />

behaftetes: Heuschrecken-, Kasino-,<br />

Börse-...) Wort voran – und fertig<br />

ist die „Kritik“. Das Schlechtfunktionieren<br />

wird dem Willen ein paar We-<br />

niger angelastet und ein starker Staat<br />

als Allheilmittel gefordert. Nicht erkannt<br />

wird dabei, dass die bestehende<br />

blinde Einrichtung der Gesellschaft<br />

eine unvernünftige und an sich schon<br />

krisenhafte ist und wie alle bisherigen<br />

Gesellschaften auf dem Leid eines<br />

Großteils der Menschheit beruht.<br />

Die Warenform<br />

Diese Erkenntnis ist keine neue,<br />

sondern mindestens 142 Jahre alt. Zu<br />

dieser Zeit erschien Karl Marx‘ „Das<br />

Kapital. Kritik der politischen Ökonomie“.<br />

Marx hat damit eine radikale<br />

Kritik der Gesellschaft geleistet.<br />

Indem er grundlegend die kapitalistische<br />

Produktionsweise analysiert und<br />

erkennt, dass diese Ausbeutung und<br />

Herrschaft in sich trägt und von seiner<br />

Konstitution her in sich tragen muss.<br />

Marx war dabei kein alternativer Ökonom,<br />

der die Anleitung zu einem etwaigen<br />

„fair trade“ lieferte: seine Analyse<br />

ist zugleich Kritik. Die Erkenntnis<br />

ergibt sich ex negativo – wie es nicht<br />

sein soll.<br />

Durch den Kapitalismus wurden historisch<br />

die Möglichkeiten für Freiheit<br />

und Glück jedes/r Einzelnen geschaffen,<br />

noch aber gilt es diese zu verwirklichen.<br />

Die Überwindung der Waren-<br />

So funktioniert die<br />

Bücherbörse:<br />

Bei uns findest du über 10.000<br />

Bücher und Skripten mit<br />

Schwerpunkt auf geistes-, kultur,<br />

human- und sozialwissenschaftlichen<br />

Fächern. Bücher die du<br />

nicht mehr brauchst, kannst du<br />

bei uns auf Kommissionsbasis<br />

verkaufen.<br />

Du kannst bis zu zehn Bücher<br />

pro Woche bei uns vorbeibringen.<br />

Ein Buch, das du in die Bücherbörse<br />

stellst, darf maximal<br />

den halben Neupreis kosten.<br />

Deine Bücher können ein Jahr<br />

in der BüBö stehen, im letzten<br />

Monat wird der Verkaufspreis<br />

auf die Hälfte reduziert. Unverkaufte<br />

Bücher, die nach einem<br />

form ist eine Voraussetzung dafür.<br />

In diesem Sinne, veranstaltet die<br />

Stv. Politikwissenschaft dieses Semester<br />

ein Seminarwochenende, bei dem<br />

es um eine einführende Beschäftigung<br />

mit der Kritik der politischen Ökonomie<br />

gehen soll. Florian Ruttner und<br />

Alex Gruber werden dazu einen einführenden<br />

Vortrag halten. Zusammen<br />

werden Texte gelesen und diskutiert.<br />

Dabei soll es aber nicht bei allzu trockener<br />

Theorie bleiben. Es wird zudem<br />

eine gemütliche Atmosphäre angeboten,<br />

die auch die Gelegenheit zu<br />

Unterhaltung und Spaß bietet.<br />

Wann & Wo<br />

Das Ganze findet vom 27.-29.März<br />

in St. Radegund (Steiermark) statt.<br />

Für Verpflegung und Mitfahrgelegenheiten<br />

wird gesorgt.<br />

Alle Interessierten sind herzlich<br />

dazu eingeladen teilzunehmen!<br />

Anmeldung unter:<br />

stv.powi@oeh.univie.ac.at<br />

Jahr nicht abgeholt werden, gehen<br />

an die BüBö - und wandern in die 50-<br />

Cent-Kiste.<br />

Öffnungszeiten<br />

(während des Semesters)<br />

Mo 12 bis 19 Uhr<br />

Di - Fr 11 bis 17 Uhr<br />

NIG, 1., Universitätsstraße 7, Erdgeschoss<br />

Telefon: 01/4277-19506<br />

buecherboerse@oeh.univie.ac.at<br />

www.univie.ac.at/buecherboerse<br />

3


Please free me from this liberation<br />

Als „historischer Moment“ wurde die<br />

Annahme des Initiativantrags 809 mit den<br />

Stimmen von SPÖ, FPÖ und Grünen bei der<br />

Parlamentssitzung am 24.09.2008 bezeichnet.<br />

Es gab Standing-Ovations, nicht nur in<br />

den ZuseherInnenreihen, begleitet von lang<br />

anhaltendem Geklatsche und Gejubel. Danach<br />

wurde frohgemut verkündet, die Studiengebühren<br />

seien hiermit „abgeschafft“, der<br />

„freie Hochschulzugang“ wieder hergestellt<br />

und insgesamt die Welt um ein gutes Stück<br />

verbessert. Vor allem jene, die die Abschaffung<br />

schon eineinhalb Jahre zuvor zu einem ihrer<br />

wichtigsten Wahlziele erklärt hatten, konnten<br />

sich nun mit Lorbeeren schmücken. Die<br />

zeitliche Nähe des Antrags zum<br />

Wahltermin war natürlich kein Zufall,<br />

wurden bei eben jener Sitzung<br />

des Nationalrates ja auch viele weitere<br />

schmackhafte Wahlzuckerl<br />

beschlossen, die der WählerInnenschaft<br />

in den Rachen geworfen werden<br />

konnten. Und vielleicht war es<br />

ja tatsächlich dieser Antrag, der der<br />

SPÖ bei der Nationalratswahl wenige<br />

Tage später den entscheidenden<br />

Stimmenvorteil gegenüber der<br />

ÖVP brachte.<br />

Da der Antrag so knapp vor Semesterbeginn<br />

abgestimmt wurde,<br />

treten die darin beschlossenen Änderungen<br />

erst mit Sommersemester<br />

2009 in Kraft. Doch was genau wurde<br />

eigentlich beschlossen? Sind die<br />

Studiengebühren wirklich abgeschafft? Oder<br />

wurden die Studierenden der österreichischen<br />

Unis vielleicht wieder einmal „verarscht“, wie<br />

schon so oft bei diversen Gesetzesänderungen<br />

der letzten Jahre (1)?<br />

4<br />

Warum die “Abschaffung” der Studiengebühren mehr Mist anschafft als wegschafft<br />

Neu gemacht statt abgeschafft<br />

Abgeschafft, wie man sich das sinngemäß<br />

denken könnte, wurden die Studiengebühren<br />

nämlich keineswegs. Liest man sich das „Bundesgesetzblatt<br />

der Republik Österreich“ vom<br />

2. Jänner 2009 (2) zur „Veränderung der Studienbeitragsverordnung“<br />

durch, hat man eher<br />

den Eindruck es mit einer Fülle von Ausnahmeregelungen<br />

und undurchsichtigen Paragraphen<br />

zu tun zu haben, als mit der schlichten<br />

Erklärung: Studiengebühren abgeschafft. Davon<br />

ist nämlich in dem Gesetzestext nirgends<br />

die Rede. Es gibt lediglich eine sogenannte<br />

„beitragsfreie Zeit“, eine gewisse Zeitdauer<br />

also, in der Studierende keinen Studienbeitrag<br />

zu entrichten haben. Diese Zeit ist die Mindeststudiendauer<br />

des jeweiligen Studiums,<br />

zuzüglich zwei Toleranzsemester pro Studienabschnitt<br />

für Diplomstudien bzw. pro Studium<br />

bei Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien.<br />

So weit, so gut. Man würde meinen,<br />

diese Regelung ist nicht viel anders als jene der<br />

Familienbeihilfe, die Studierende ja ebenfalls<br />

nur beziehen können, wenn sie sich in einem<br />

gewissen zeitlichen Rahmen befinden. Beides<br />

also hält Studierende dazu an, möglichst rasch,<br />

möglichst zielstrebig, letztlich möglichst effizient<br />

zu studieren um so möglichst rasch für<br />

eine Eingliederung in den allgemeinen Ver-<br />

wertungsprozess zur Verfügung zu stehen.<br />

Es gibt allerdings einen entscheidenden<br />

Unterschied zwischen diesen beiden Regelungen.<br />

Für das Finanzamt genügt ein gewisser<br />

Studienerfolg (Mindeststudiendauer plus<br />

zwei Toleranzsemester sowie mindestens acht<br />

Semesterstunden pro Jahr) in einem, dem so<br />

genannten Hauptstudium. Wird dieser erbracht,<br />

können Studierende theoretisch für<br />

beliebig viele weitere Studien inskribiert sein<br />

und darin Fächer belegen. Die Regelung für<br />

die „beitragsfreie Zeit“ bezieht sich jedoch<br />

auf alle inskribierten Fächer und untergräbt<br />

so jeglichen interdisziplinären Ansatz. Nichts<br />

zahlen müssen nur all jene, die brav ein Studium<br />

absolvieren und sich dabei nach keinen<br />

anderen Studienrichtungen umblicken, die ihr<br />

Studium vielleicht sinnvoll ergänzen oder ihm<br />

auch diametral entgegengesetzt sein könnten,<br />

was beides zu einer „Horizonterweiterung“,<br />

zu einem Blick über den Tellerrand der mehr<br />

oder weniger strikten Studienpläne führen<br />

kann. Und wehe man beschließt, zwei Studien<br />

zu studieren, mit dem Hintergedanken beide<br />

zu Ende zu bringen. Denn dafür müsste man<br />

mit beiden Studien immer in der Mindeststudiendauer<br />

plus Toleranzsemester bleiben.<br />

So wird die „Mindeststudiendauer“, „die ursprünglich<br />

gedacht [war] als Mindestzeit die<br />

ein/e Studierende/r auf der Uni verbringen<br />

muss, um überhaupt Anspruch auf einen akademischen<br />

Grad zu haben“, (3) als Regelstudienzeit<br />

präsentiert, ungeachtet der „Durchschnitsstudiendauer“,<br />

die erstere immer um<br />

einige Semester übertrifft.<br />

Wer genug verdient, muss auch<br />

nicht zahlen?!<br />

Neben den Voraussetzungen,<br />

die man zu erfüllen hat, um in die<br />

„beitragsfreie Zeit“ zu fallen, gibt<br />

es einige weitere Umstände, unter<br />

denen man auf Erlass der Studiengebühren<br />

ansuchen kann. Abgesehen<br />

davon, dass dies mit einem relativ<br />

hohen bürokratischen Aufwand<br />

verbunden ist, gehen auch diese<br />

Regelungen völlig an der Lebensrealität<br />

der Studierenden vorbei. So<br />

kann man um Erlass der Studiengebühren<br />

ansuchen, wenn man im<br />

vorangehenden Semester gearbeitet<br />

hat, allerdings nur wenn das „Jahreseinkommen<br />

(...) zumindest 4.886,14<br />

Euro oder mehr“ beträgt. „Dieser<br />

Betrag wird jährlich angepasst und entspricht<br />

dem höchstmöglichen Jahreseinkommen bei<br />

geringfügiger Beschäftigung.“(4) Warum nur<br />

Studierenden, die das ganze Jahr zumindest<br />

geringfügig beschäftigt waren – denn nichts<br />

anderes bedeutet diese Regelung (5) – vom Studienbeitrag<br />

befreit werden sollen, andere aber,<br />

die nur einige Monate geringfügig beschäftigt<br />

waren, vielleicht aber auch das ganze Jahr um<br />

weniger Verdienst gearbeitet haben, weiterhin<br />

zahlen müssen, entbehrt jeder Logik. Warum<br />

also das Nachgehen einer bezahlten Beschäftigung<br />

erst ab einer bestimmten verdienten<br />

Summe den Studienerfolg beeinflusst und das<br />

Studium verzögert, ist völlig unklar.<br />

Um Befreiung vom Studienbeitrag können<br />

weiters ansuchen: Schwangere, Studierende,<br />

die mit Kinderbetreung beschäftigt sind, Studierende<br />

die Präsenz- oder Zivildienst absolvieren,<br />

Studierende, die durch eine langdauernde<br />

Krankheit eingeschränkt wurden und ▼


▼<br />

Behinderte. Sie alle müssen Nachweise für<br />

den jeweiligen Befreiungsgrund bringen, was<br />

in einigen Fällen unangenehm und belastend<br />

sein kann, und dann auf die langsam mahlenden<br />

Mühlen der Bürokratie hoffen.<br />

Finanzielle Situation der Unis<br />

Die finanzielle Situation der Universitäten<br />

ist seit Jahren prekär, hat sich aber nun vor allem<br />

durch die drastische Kürzung der Mittel<br />

des FWF (Fonds zur Förderung wissenschaftlicher<br />

Forschung) noch mehr verschlechtert.<br />

(6) Hier ist anzumerken, dass bei der Einführung<br />

der Studiengebühren das Budget der<br />

Universitäten insgesamt um genau jenen Betrag<br />

gekürzt wurde, den die Studiengebühren<br />

einbrachten, es wurden also in Wahrheit nur<br />

Budgetlöcher „gestopft“ (7). Dies führte zu einem<br />

extrem konkurrierenden Verhältnis der<br />

Unis, da sich das neue Budget unter anderem<br />

daraus errechnete, wie viel Studierende eine<br />

Uni hatte, also wie viel sie durch die Studiengebühren<br />

einnehmen konnte. Für die Universität<br />

Wien bedeutete das einen Gewinn, für<br />

viele kleinere Unis jedoch massive Einschränkungen.<br />

Durch die neue Regelung des Studienbeitrags<br />

wird die budgetäre Situation der Universitäten<br />

zweifach verschlechtert: Einerseits<br />

durch das Wegfallen der Beträge, die nicht<br />

genügend ausgeglichen werden, andererseits<br />

aber auch durch den bürokratischen Mehraufwand<br />

all der Sonderregelungen, die die Gesetzesänderung<br />

mit sich brachte. Diese „Verwaltungskosten<br />

(...) sind voraussichtlich höher<br />

als die abgecashten Studiengebühren“ (8).<br />

Freie Bildung für alle<br />

Es wurde gezeigt, dass die Neuregelung des<br />

Studienbeitrags keineswegs eine Abschaffung<br />

der Studiengebühren bedeutet, sondern lediglich<br />

einige davon befreit. Auch gelten all diese<br />

Regelungen weder für ausländische noch für<br />

außerordentliche Studierende, auch wenn<br />

diese nur noch den „einfachen“ Studienbeitrag<br />

zu entrichten haben.<br />

Es gibt viele Gründe, die gegen diese Neuregelungen<br />

sprechen, die nicht zuletzt innnerhalb<br />

einer kapitalistischen Verwertungslogik<br />

argumentieren, etwa das Bestehen auf Interdisziplinarität<br />

und das Hinweisen auf die<br />

anfallenden Kosten aufgrund des Bürokratieaufwands.<br />

Bildung selbst und der Zugang zu ihr sollten<br />

frei sein. Frei für alle, egal welchem Geschlecht,<br />

welcher Herkunft, welcher sozialen<br />

Schicht entstammend, und frei von jeglichen<br />

Zwängen und Hierarchien. Dieses Idealbild,<br />

so unrealistisch es scheint, darf in der Argumentation<br />

um Studiengebühren nicht vergessen<br />

werden, will man nicht gänzlich der<br />

marktwirtschaftlichen Logik verfallen. Klar<br />

ist, dass dieser Idealzustand mit der momentanen<br />

Beschaffenheit der Verhältnisse nicht<br />

zu vereinbaren ist, was seine Forderung um<br />

nichts weniger kräftig macht, da er letztlich<br />

auch immer ihre Abschaffung miteinbezieht.<br />

Infos auf einen Blick:<br />

http://www.oeh.univie.ac.at/studieren/studiengebuehren/studiengebuehren-ein-ueberblick.html<br />

(1) so wurden beispielsweise durch das UG 2002 gleich<br />

zwei Ebenen der studentischen Mitbestimmung<br />

gestrichen, nämlich die direkte Wahl der Fakultäts<br />

– und die der Bundesebene<br />

(2) zu finden zum Beispiel hier: www.sbg.ac.at/ver/links/<br />

bgbl/2009b003.<strong>pdf</strong><br />

(3) http://www.gras.at/index.php?option=com_content&t<br />

ask=view&id=85&Itemid=31<br />

(4) http://www.oeh.ac.at/studieren/rund_ums_geld/<br />

studiengebuehren/<br />

(5) http://votacomunista.at/news/article.<br />

php/20090115125334578: „Diese Grenze entspricht<br />

genau deinem Jahreseinkommen, wenn du 2008<br />

durchgehend geringfügig beschäftigt warst und<br />

mindestens die Geringfügigkeitsgrenze von monatlich<br />

€ 349,01 verdient hast - 12 Monate € 349,01 + “13. und<br />

14. Gehalt” ergibt € 4886,14“<br />

(6) http://www.fwf.ac.at/de/public_relations/press/briefdes-praesidenten_20090127.html<br />

(7) http://www.univie.ac.at/unique/?tid=331<br />

(8) http://votacomunista.at/news/article.<br />

php/20090115125334578<br />

Frequently Asked Questions - Semesterbeginn<br />

Welche Lehrveranstaltungen sollte ich im ersten<br />

Semester besuchen?<br />

Im STEP I müssen insgesamt drei Vorlesungen besucht<br />

werden. Die STEP I ist eine gemeinsame sozialwissenschaftliche<br />

Studieneingangsphase. Das heißt, dass verschiedene<br />

Institute der Uni Wien daran beteiligt sind. Wundert euch<br />

also nicht, wenn die Vorlesungen von anderen Instituten angeboten<br />

werden. Sie zählen selbstverständlich auch für das<br />

Politikwissenschaft Studium.<br />

• a1: 220060 VO Sozialwissenschaften und gesellschaftlicher Wandel: aktuelle<br />

Debatten.<br />

ab FR. 13.3.09 13:00-14:30 Hs. I NIG<br />

• a2: 220061 VO Grundlagen sozialwissenschaftlicher Methodologie<br />

ab MI. 11.3.09 14:00-16:00 C1 Campus<br />

• a3: 230011 VO Grundlagen sozialwissenschaftlicher Denkweisen<br />

ab MO. 20.4.09 10:00-13:00 Audi Max<br />

Der STEP II besteht aus der Informationsveranstaltung,<br />

einer Vorlesung und einem Proseminar. Es muss wiederum<br />

nur eines der Proseminare ausgewählt werden.<br />

• b1: 210043 UE Informationsveranstaltung<br />

ab 2.-6.3.09; 9:00-17:00. Hörsaal D, Unicampus Hof 10<br />

Regina Köpl<br />

• b2. 210044 VO BA2.2: VO Methoden und Elemente des politikwissenschaftlichen<br />

Denkens und Arbeitens<br />

ab FR. 6.3.09; 11.00-13:00. Hs. I NIG<br />

Tamara Ehs, Johann Dvorák, Markus Marterbauer, Roland Atzmüller<br />

• BA2.3 PS Methoden und Elemente des politikwissenschaftlichen Denkens<br />

und Arbeitens: Wähle eines aus folgenden PS:<br />

210145 Florian Ruttner, Alexander Gruber ab 10.3.2009<br />

Di 11:30-15:00 Hs. 1 (A212), NIG 2. Stock<br />

210146 Manuela Grabner, Rudolf Werneth ab 10.3.2009<br />

Di 16:45-20:00 Hs. 1 (A212), NIG 2. Stock<br />

210147 Jakob Rosenberg, Jaschar Randjbar ab 13.3.2009<br />

Fr 16:45-20:00 Hs. 1 (A212), NIG 2. Stock<br />

210148 Stephan Grigat, Bernhard Weidinger ab 9.3.2009<br />

Mo 9:45-13:00 Hs. 1 (A212), NIG 2. Stock<br />

210149 Roland Atzmüller, Andreas Grünewald ab 12.3.2009<br />

DO 15:00-18:00 Hs. III NIG Erdgeschoß<br />

Wann und für was muss ich mich anmelden?<br />

Die Anmeldefrist beginnt am 24.2.2009 (8:00) und endet am<br />

3.3.2009 (16:00). Es ist kein First-Come-First-Serve-System, das<br />

heißt, dass der Anmeldezeitpunkt keine Rolle spielt.<br />

Im Rahmen des STEP I und STEP II ist eine Anmeldung nur<br />

für das Proseminar (b3) und die Informationsveranstaltung (b1) not-<br />

5


6<br />

wendig.<br />

Was ist der Unterschied zwschen einer Vorlesung und<br />

einem Proseminar?<br />

Vorlesungen sind Lehrveranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht.<br />

Die Prüfung findet am Ende des Semesters in der Prüfungswoche<br />

statt. Proseminare sind prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen.<br />

Das heißt, dass Anwesenheitspflicht besteht und während<br />

des Semester immer wieder kleinere Aufgaben (z.B.: Referat, Rezension,<br />

etc.) zu erledigen sind. Die Beurteilung erfolgt nicht über<br />

eine Prüfung, sondern ergibt sich aus den abgegebenen Arbeiten,<br />

der Mitarbeit und einer Abschlussarbeit. Der Abgabetermin für<br />

diese Abschlussarbeit ist jeweils der 30.6. (bzw. der 30.11. im Sommersemester)<br />

und darf von der/dem LehrveranstaltungsleiterIn<br />

nicht verkürzt werden.<br />

Woher bekomme ich die Lernunterlagen?<br />

Die meisten LehrveranstaltungsleiterInnen verwenden mittlerweile<br />

das eLearning-System, das online Portal der Universität<br />

Wien. Die Verwendung wird in der Informationsveranstaltung erklärt.<br />

Dort befinden sich dann die zu lesenden Texte als .<strong>pdf</strong>-Dokument.<br />

Falls die LehrveranstaltungsleiterInnen einen Reader bereit<br />

stellen, ist dieser normalerweise in der Buchhandlung Facultas im<br />

NIG zu finden.<br />

Was ist das NIG?<br />

Das NIG ist das „Neue Institutsgebäude“. Es befindet sich in der<br />

Universitätsstraße 7, gleich ums Eck vom Hauptgebäude der Uni<br />

Wien. Im zweiten Stock des NIG befindet sich auch das Institut<br />

für Politikwissenschaft.<br />

Zur Orientierung und finden von Räumlichkeiten hilfreich:<br />

http://www.wegweiser.ac.at<br />

Was ist die StV?<br />

Die Studienvertretung (StV) ist die gewählte studentische Vertretung<br />

am Institut. Sie wird von 5 MandatarInnen der Basisgruppe<br />

Politikwissenschaft gestellt. Die Studienvertretung beschränkt sich<br />

nicht ausschließlich auf Service- und StudentInnenpolitik, sondern<br />

befasst sich darüber hinaus vor allem auch mit gesellschaftspolitisch<br />

relevanten und aktuellen Themen. Dazu gehören Veranstaltungen,<br />

Diskussionsrunden und inhaltliche Seminare. Hierbei bieten wir<br />

Einführungen zu Themengebieten wie Gesellschafts- und Wertkritik<br />

oder Geschlechterverhältnis an. Abgehalten wurden z.B. Seminare<br />

zu Faschismustheorien, Antisemitismus, Psychoanalyse als<br />

„politische Psychologie“, „Grundlagen der Gesellschaftskritik“ und<br />

„Erziehung zur Mündigkeit“.<br />

Wie du uns erreichen kannst, erfährst du auf unserer Homepage:<br />

http://www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv/index.html<br />

Wo bekomme ich Informationen zum Studium?<br />

Die wichtigste Internet-Seite für Studierende ist die Homepage der<br />

Studienprogrammleitung (SPL). Sie ist über die Homepage des Instituts<br />

für Politikwissenschaft (http://politikwissenschaft.univie.ac.at) unter<br />

der Rubrik „Studium“ zu erreichen.<br />

Frequently Asked Questions - Höhersemestrige<br />

Muss ich mich für Vorlesungen anmelden?<br />

Außer für die STEP I Vorlesungen und die Informationsveranstaltung<br />

musst Du Dich für keine Vorlesungen (zumindest auf der<br />

POWI) anmelden.<br />

Ich bin jetzt im 2. Semester (Bakk.). Welche Lehrveranstaltungen<br />

soll ich besuchen?<br />

Im Prinzip kannst Du es Dir völlig frei einteilen welche Lehrveranstaltungen<br />

Du besuchst. Eine Übersicht welche Lehrveranstaltungen<br />

zu besuchen sind, findest Du hier:<br />

http://spl.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/spl21/Stundentafeln/<br />

Stundentafel_Bachelor_Politikwissenschaft_neu.<strong>pdf</strong><br />

Woher weiß ich welche Lehrveranstaltungen dieses Semester<br />

angeboten werden?<br />

Die Lehrveranstaltungen die jedes Semester angeboten werden,<br />

stehen im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis, welches Du (für<br />

das SS09) hier findest:<br />

http://online.univie.ac.at/vlvz?kapitel=2101&semester=S2009<br />

Die Methoden-Vorlesungen (Qualitative und Quantitative<br />

„Methoden der Empirischen Sozialforschung“) stehen<br />

gar nicht im Bachelorstudienplan? Muss ich die besuchen?<br />

Soll ich die besuchen?<br />

Du musst sie zwar nicht besuchen, es ist aber auf jeden Fall empfehlenswert<br />

sie zu besuchen (am besten gleichzeitig mit der dazugehörigen,<br />

gleichnamigen, Übung). Wenn Du die Prüfung absolvierst,<br />

dann kannst Du sie Dir im Rahmen der Erweiterungscurricula (siehe<br />

unsere Infobox in dieser Ausgabe) anrechnen lassen.<br />

Wieso werden im Bachelorstudium dieses Semester<br />

(SS09) so wenige Spezialisierungsmodule angeboten?<br />

Der Grund ist dass das Bachelorstudium ja relativ neu ist und deshalb<br />

der Bedarf für Spezialisierungsmodule noch nicht so groß. Im<br />

kommenden Wintersemester wird sich die Situation entspannen.<br />

Falls Dich keines der angebotenen Themen interessiert, kannst Du<br />

auch schon ein oder zwei Praktika (als Praxis-/Spezialisierungsmodule)<br />

absolvieren. Siehe unten.<br />

Beim Diplomstudium ist ja eine fremdsprachige Lehrveranstaltung<br />

zu besuchen. Muss dies eine prüfungsimmanente<br />

Lehrveranstaltung (SE, PS, UE, etc.) oder kann<br />

es auch eine Vorlesung (VO) sein? Kann die auch in den<br />

Freien Wahlfächern enthalten sein (z.B. Sprachkurs)?<br />

Du hast hier die völlig freie Auswahl und kannst die fremdsprachige<br />

Lehrveranstaltung auch im Rahmen der Freien Wahlfächer<br />

absolvieren.<br />

Muss ich ein Praktikum absolvieren, oder ist das freiwillig?<br />

Im Diplomstudium musst Du ein Forschungspraktikum machen<br />

(welches dann für ein beliebiges G-Modul anrechenbar ist und das<br />

dortige Seminar und noch eine weitere Lehrveranstaltung ersetzt).<br />

Im Bachelorstudium kannst Du bis zu zwei Praktika Dir als Praxis-/Spezialisierungsmodule<br />

anrechnen lassen. Dazu musst Du Dir<br />

das Praktikum aber erst von der Studienprogrammleitung genehmigen<br />

lassen. Ein Praktikum kannst Du beispielsweise bei einer<br />

NGO, NPO und staatlichen oder privaten Institution absolvieren<br />

(Beispiele: Global 2000, Asyl in Not, Stadt Wien, WIFO). Es muss<br />

ein Ausmaß von mindestens 4 Wochen zu je 38,5 Wochenstunden<br />

oder 8 Wochen zu 20 Wochenstunden haben. Außerdem musst Du<br />

einen Praktikumsbericht abliefern.


Die Tristesse der Erweiterungscurricula<br />

Von Freien Wahlfächern, Erweiterungscurricula, Strukturzwängen und Kostengründen...<br />

Vor 10 Jahren gab es an der Universität<br />

Wien noch die kombinationspflichtigen<br />

Studien (AHStG 1992, welche auf<br />

der Politikwissenschaft gerade ausgelaufen<br />

sind). Bei diesen Studien wurde<br />

ein Hauptfach (z.B. POWI) mit einem<br />

dazu passenden Nebenfach (z.B. Geschichte<br />

oder Philosophie) kombiniert<br />

und alle dafür jeweils vorgesehenen<br />

Lehrveranstaltungen mussten absolviert<br />

werden. Das änderte sich dann<br />

Übergangsregelungen für<br />

Erweiterungscurricula<br />

Nachdem nicht alle Studienrichtungen<br />

bis zum Wintersemester 08 Erweiterungscurricula<br />

angeboten haben<br />

(z.B. die Politikwissenschaft) gibt es<br />

eine Übergangsregelung die bis zum<br />

30. September 2009 noch gilt. Ursprünglich<br />

sollte diese Regelung nur<br />

bis zum 30. September 2008 gelten,<br />

aber aufgrund der derzeitigen Situation<br />

an der Uni Wien, ist es vor kurzem<br />

glücklicherweise gelungen, die<br />

Übergangsfrist noch mal um ein Jahr<br />

zu verlängern. Dadurch ist es möglich<br />

interessante, zusammenhängende<br />

Lehrveranstaltungen zu einem Erweiterungscurriculum<br />

zu kombinieren.<br />

Allerdings gibt es dazu auch ein paar<br />

Einschränkungen. So besagt die Übergangsregelung<br />

(die unter http://spl.<br />

univie.ac.at/index.php?id=34448 abrufbar<br />

ist) dass die Lehrveranstaltungen<br />

„sinnvolle Ergänzung oder Vertiefung<br />

des Politikwissenschaftsstudiums<br />

darstellen“ müssen und zusammen<br />

eine „sinnvolle didaktische Einheit<br />

ergeben“. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen<br />

mit Anrechnungen gehen<br />

wir aber davon aus, dass das sehr liberal<br />

gehandhabt werden wird. Wer sich<br />

unsicher ist kann entweder bei Studi-<br />

anstaltungen zu besuchen). Um die<br />

armen unmündigen Studis nicht zu<br />

verwirren, kam die Uni bald auf die<br />

glorreiche Idee, Lehrveranstaltungen<br />

(nämlich in der Regel die langweiligsten<br />

und uninteressantesten, also kurz<br />

die sogenannten ,,Einführungsveranstaltungen”)<br />

einer Studienrichtung als<br />

beim ,,neuen” Diplomstudienplan, in<br />

welchem das Nebenfach einfach durch<br />

48 SStd. freie Wahlfächer ersetzt wurde.<br />

Bis auf manche Einschränkungen<br />

(z.B. Beschränkung der Fächer auf gewisse<br />

andere Studienrichtungen) waren<br />

diese Wahlfächer tatsächlich ,,frei” und<br />

es wurde einem ermöglicht z.B. wirklich<br />

nach Interesse zu studieren (was<br />

einem allerdings auf der anderen Seite<br />

durch die katastrophalen Rahmenbe-<br />

enassistent Michael Mühlböck nachfragen<br />

(Sprechstunden finden sich<br />

auf der Seite der Studienprogrammleitung:<br />

http://spl.univie.ac.at/index.<br />

php?id=5752) oder uns ein Mail schreiben:<br />

stv.powi@oeh.univie.ac.at<br />

Die Lehrveranstaltungen sollten aus<br />

Studienrichtungen kommen die der<br />

POWI „verwandt“ sind. Also geistes-<br />

, kultur- und sozialwissenschaftliche,<br />

aber auch rechts- und wirtschaftswissenschaftliche.<br />

Laut Studienprogrammleitung<br />

gehen folgende Studienrichtungen<br />

auf jeden Fall in Ordnung:<br />

Erziehungswissenschaft, Geschichte,<br />

Internationale Entwicklung, Kommunikationswissenschaft,<br />

Kultur- und<br />

Sozialanthropologie, Philosophie,<br />

Soziologie, Sprachkurse (die an einer<br />

Einrichtung universitären Charakters<br />

absolviert werden), Rechtswissenschaft,<br />

Wirtschaftsstudien. Dabei<br />

müssen aber nicht alle Lehrveranstaltungen<br />

aus derselben Studienrichtung<br />

kommen, sondern es können Lehrveranstaltungen<br />

aus verschiedenen Studienrichtungen<br />

kombiniert werden.<br />

Es ist also auch möglich sich Lehrveranstaltungen,<br />

die z.B. an der WU<br />

absolviert wurden, anzurechnen. Insgesamt<br />

können maximal 30 ECTS<br />

sogenannte ,,Wahlfachmodule” für<br />

andere Studienrichtungen zu organisieren.<br />

Solange diese Module nur eine<br />

Empfehlung blieben, welche Lehrveranstaltungen<br />

denn gut zusammenpassen<br />

würden, war das natürlich nur ein<br />

Vorteil (inkl. Erwähnung der absolvierten<br />

Wahlfachmodule im Diplomzeug-<br />

dingungen, wie etwa völlig überfüllte<br />

Proseminare in einigen Studienrichtungen,<br />

etwa der Politikwissenschaft, dann<br />

auch wieder verunmöglicht wurde).<br />

Die Regelung der Freien Wahlfächer<br />

war äußerst angenehm und studierendenfreundlich.<br />

Es ermöglichte sowohl<br />

ein Studium nach Interesse (möglichst<br />

interessante Lehrveranstaltungen zu<br />

besuchen), als auch ein Studium nach<br />

Faulheit (möglichst einfache Lehrver-<br />

angerechnet werden, entweder zusammen<br />

oder in zwei 15er Modulen (natürlich<br />

kann auch nur ein Modul zu 15<br />

ECTS angerechnet werden). Bei mehr<br />

als 15 oder 30 ECTS wird einfach abgerundet.<br />

Die früher in den Übergangsregelungen<br />

stehende prüfungsimmanente<br />

Lehrveranstaltung (also Seminar,<br />

Proseminar oder Übung) ist nicht<br />

mehr notwendig. Es ist also möglich<br />

sich nur Vorlesungen als ein Erweiterungscurriculum<br />

anzurechnen.<br />

Die qualitativen und quantitativen<br />

Methoden Vorlesungen („Methoden<br />

der empirischen Sozialforschung“)<br />

sind ja im regulären Studienplan nicht<br />

vorgesehen und können deshalb auch<br />

im Rahmen der Erweiterungscurricula<br />

angerechnet werden. Ebenso die<br />

Ringvorlesung aus dem letzten Semester<br />

„Zur Aktualität der Kritischen<br />

Theorie“, sowie die diessemestrige<br />

Ringvorlesung „Quer zur Wirklichkeit<br />

- Kritische Theorie und Gesellschaftskritik“.<br />

Wir empfehlen allen, von dieser<br />

Übergangsregelung Gebrauch zu machen,<br />

da sie zumindest (siehe nebenstehender<br />

Artikel) ein bisschen „Studieren<br />

nach Interesse“ ermöglicht.<br />

nis). Bei den Erweiterungscurricula ist<br />

es nur leider nicht mehr optional...<br />

Was passiert, wenn sich Regulierungswahn<br />

mit Strukturzwängen und<br />

Sparmaßnahmen paaren, sieht man<br />

beim Konzept der Erweiterungscurricula<br />

(EC), welches derzeit noch völlig<br />

7


8<br />

unausgegoren zu sein scheint: Jede Studienrichtung<br />

bietet ein oder mehrere<br />

EC im Ausmaß von 10 bis 30 ECTS an<br />

(idR. ein ,,Basic”-EC mit 15 ECTS und<br />

ein darauf aufbauendes EC mit weiteren<br />

15 ECTS). Ein EC besteht aus mehreren<br />

Lehrveranstaltungen, die (idR.)<br />

fix vorgegeben sind und alle erfolgreich<br />

absolviert werden müssen um ein EC<br />

abzuschliessen. Eine Auswahlmöglichkeit<br />

von Lehrveranstaltungen innerhalb<br />

eines EC besteht in der Regel<br />

nicht (Ausnahme: das Politikwissenschafts-EC).<br />

Da Erweiterungscurricula<br />

nur Kosten und Verwaltungsaufwand<br />

für die sie jeweils anbietenden Institute<br />

bedeutet, ist es natürlich im Interesse<br />

eines jeden Instituts nur möglichst<br />

kostengünstige Lehrveranstaltungen<br />

(sprich Vorlesungen) in ein Erweiterungscurriculum<br />

hineinzunehmen und<br />

das Erweiterungscurriculum insgesamt<br />

möglichst so abstoßend zu gestalten,<br />

dass die Studierenden doch lieber ein<br />

EC von einer anderen Studienrichtung<br />

nehmen. So findet sich in den ganzen<br />

60 derzeit aktiven Erweiterungscurricula<br />

die es derzeit an der Uni Wien<br />

gibt keine einzige prüfungsimmanente<br />

Lehrveranstaltung (also z.B. Proseminare,<br />

Seminare, Übungen), sondern<br />

ausschließlich Vorlesungen. War es bei<br />

Venezuela 2009<br />

Wenn Demokratie sich selbst abschafft<br />

Nachdem Chavez erster Versuch das<br />

Limit für die Wiederwahl in das Präsidentenamt<br />

abzuschaffen im Dezember<br />

2007 fehlgeschlagen war, gelang es ihm<br />

die Bevölkerung Venezuelas im Vorfeld<br />

der Abstimmung am 16. Februar<br />

von seiner Sache zu überzeugen.<br />

54,3 Prozent der Wahlberechtigten<br />

stimmten der Verfassungsänderung<br />

zu, die dem Venezuelanischen Präsidenten<br />

erlaubt beliebig oft hintereinander<br />

zur Wiederwahl anzutreten.<br />

Das bedeutet noch nicht, dass<br />

Chavez tatsächlich, wie er es angeblich<br />

beabsichtigen soll, bis 2049<br />

Präsident bleibt – denn er muss<br />

auch in Zukunft durch Wahlen im<br />

Amt bestätigt werden. Es bedeutet<br />

allerdings, dass die Macht, die er in<br />

seiner Person konzentriert, stetig<br />

anwachsen wird, was eine ernsthafte<br />

Gefährdung der Demokratie<br />

darstellt. Die Beschränkung der Amtsperioden<br />

der Regierungsoberhäupter in<br />

den Freien Wahlfächern sogar noch<br />

verpflichtend einen gewissen Anteil an<br />

prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen<br />

zu haben (auf der Politikwissenschaft<br />

z.B. 12 SStd.) so wurde dies<br />

bei den EC aus Kostengründen ,,wegrationalisiert”.<br />

Für Leute die ihr Studium<br />

möglichst schnell hinter sich bringen<br />

wollen um sich am Arbeitsmarkt verwerten<br />

zu lassen und für eine Universität<br />

die mit möglichst hohen AbsolventInnenzahlen<br />

punkten möchte sicher<br />

von Vorteil. Für Leute die (zumindest<br />

auch) aus Interesse studieren aber eine<br />

schiere Katastrophe. Ist doch das Verständnis<br />

einer Materie ausschließlich<br />

über Vorlesungen, meistens nicht zu<br />

vermitteln.<br />

Ein Studieren nach Interesse wird<br />

aber derzeit nicht nur strukturell<br />

(durch überfüllte Lehrveranstaltungen<br />

und ,,Kosten sparen” an allen Ecken<br />

und Enden) sondern auch ganz prinzipiell<br />

verunmöglicht. Kleines Beispiel:<br />

Du findest das Proseminar XY der Studienrichtung<br />

Z, das nächstes Semester<br />

angeboten wird, unglaublich interessant<br />

und willst es unbedingt machen<br />

- obwohl Du weisst dass es Dir nichts<br />

bringen wird, weil es ja im Rahmen der<br />

EC nicht anrechenbar ist. Was also<br />

Demokratien erfüllt nämlich den Zweck<br />

die übermäßige Vormachtstellung einer<br />

Person im Staat zu verhindern und<br />

somit die Gewaltenteilung in einem<br />

„Ich will in Freiheit aufwachsen und in meinem Land Venezuela<br />

andere Präsidenten kennenlernen.“<br />

Gleichgewicht zu halten. Dass dieses<br />

Gleichgewicht in Venezuela schon jetzt<br />

tun? Dich normal mit Deiner POWI-<br />

Studienkennzahl übers Anmeldesystem<br />

dafür anmelden bringt nichts, weil<br />

Du zurückgereiht werden wirst, weil<br />

das Anmeldesystem Leute mit der Studienkennzahl<br />

f ür Z vorziehen wird. Z<br />

inskribieren würde zwar funktionieren,<br />

aber Du wirst Dich nicht mit Z anmelden<br />

können, weil Du ja die Studieneingangsphase<br />

für Z nicht fertig absolviert<br />

hast. Kurzum: Dumm gelaufen.<br />

Tatsächlich bieten die EC aber auch<br />

durchaus Vorteile: War bei den Freien<br />

Wahlfächern noch eine gewisse ,,Fächerverwandtschaft”<br />

(z.B. geistes- und<br />

sozialwissenschaftliche Fächer) notwendig,<br />

so entfällt dies bei den EC<br />

völlig. Es ist also kein Problem das EC<br />

,,Ägyptologie” oder ,,Numismatik” für<br />

POWI zu verwenden. Auch dass bei<br />

den Freien Wahlfächern notwendige<br />

und relativ lästige Anrechnen entfällt.<br />

Das eigentliche Potential von EC würde<br />

aber in interdisziplinären Erweiterungscurricula<br />

liegen. Ein bereits existierendes<br />

Beispiel wäre das EC ,,Psychoanalyse”,<br />

bei der allerdings bis vor<br />

kurzem noch nicht alle notwendigen<br />

Lehrveranstaltungen zur Verfügung<br />

standen. Aus Kostengründen?<br />

nicht mehr vorhanden ist, zeigt, was im<br />

Vorfeld der Abstimmung zur Verfassungsänderung<br />

geschah: Auf den offiziellen<br />

staatlichen Websites wurde das<br />

Referendum beworben und entgegen<br />

der staatlichen Gesetzgebung<br />

wurde im staatlichen Fernsehen und<br />

Radio rund um die Uhr pro-Chavez<br />

Werbung gemacht, wohingegen der<br />

Opposition keine Sendezeit zur<br />

Verfügung gestellt wurde. Wenn<br />

diese Handhabung des politischen<br />

Wettbewerbs durch die staatlichen<br />

Medien bereits ein Vorgeschmack<br />

auf den nächsten Präsidentschaftswahlkampf<br />

ist, dann ist klar, dass<br />

wesentliche Elemente dessen, was<br />

Demokratie bedeutet, in Venezuela<br />

bereits abhanden gekommen sind:<br />

Pluralismus von Parteien und Ideen,<br />

Zugänglichkeit zu unterschiedlicher<br />

Information, Pressefreiheit und<br />

schließlich die Option einen Präsidenten<br />

auch wieder abzuwählen.


Anmerkungen zum auslaufenden Diplom-<br />

Studium der Politikwissenschaft<br />

Das Diplomstudium Politikwissenschaft läuft bekanntlich langsam aber sicher aus. Am 30.4.2012 muss<br />

das Studium, inklusiv benoteter Diplomarbeit und zweiter Diplomprüfung spätestens abgeschlossen<br />

sein.<br />

Grundkurse: Gibt‘s nicht<br />

mehr<br />

Das Auslaufen macht sich mittlerweile<br />

vor allem im ersten Abschnitt<br />

bemerkbar: Es werden kaum mehr<br />

Lehrveranstaltungen angeboten. Dieses<br />

Sommersemester wird es auch das<br />

erste Mal keine Grundkurse (C1-C4)<br />

geben. Als Alternative wird die Studienprogrammleitung<br />

allerdings Vorlesungen<br />

anbieten, bzw. gewisse Vorlesungen<br />

auf C „umwidmen“. In diesen<br />

Vorlesungen gibt es – wie üblich bei<br />

Vorlesungen – keine Anwesenheitspflicht.<br />

Das Anmelden und Absolvieren<br />

der Prüfung ist ausreichend.<br />

Wir empfehlen euch stark zumindest<br />

den ersten Abschnitt des Diplomstudiums<br />

so schnell wie möglich abzuschließen,<br />

da es in Zukunft sicherlich<br />

noch weniger Angebot geben wird.<br />

Tristere Studienbedingungen<br />

Doch auch für StudentInnen, die<br />

bereits im zweiten Abschnitt sind,<br />

Mit Freud. Gesellschaftskritik und Psychoanalyse<br />

Während Kritische Theorie, die sich auf die Psychoanalyse<br />

stützt, stets an Freuds Orthodoxie festhielt, waren es vornehmlich<br />

Linke, die dessen Lehre revidierten und sie mit<br />

verbalradikalem Gestus von einem radikalen Medium der<br />

Aufklärung zu einem der praktischen<br />

Anpassung an die bestehenden Verhältnisse<br />

machten. Wesentliche Erkenntnisse<br />

der Psychoanalyse, wie die<br />

Bedeutung des Unbewussten, der Verdrängung,<br />

sowie die infantile Sexualität,<br />

wurden zurückgenommen, und dadurch<br />

den „revolutionären Vorstößen der unbequemen<br />

Psychoanalyse“ (Freud) der<br />

Stachel gezogen.<br />

stellt sich die Situation immer trister<br />

dar. Für dieses Semester hat das<br />

Rektorat die Mittel für die Lehre im<br />

Diplomstudium stark gekürzt, was ihr<br />

sicherlich schon alle im VVZ gesehen<br />

habt.<br />

Wir haben uns dafür eingesetzt,<br />

dass mehr Seminare für das Grundlagenmodul<br />

(F) angerechnet werden<br />

und die Studienprogrammleitung ist<br />

dem auch nach gekommen.<br />

Kompaktkurse<br />

Wie auch schon in den letzten Semestern<br />

gibt es wieder die Möglichkeit<br />

der Kompaktkurse. Die Anmeldung<br />

erfolgt getrennt von der regulären Anmeldefrist<br />

während des kommenden<br />

Semesters. (Bitte entnehmt die genauen<br />

Fristen der Homepage der Studienprogrammleitung)<br />

Die Kompaktkurse<br />

werden für die qualitativen und quantitativen<br />

Methodenkurse (E1 und E2)<br />

angeboten.<br />

Am Ende des Studiums<br />

Allgemein müssen wir euch leider<br />

daran erinnern, die Zeit bis zum Auslaufen<br />

des Studiums nicht zu unterschätzen.<br />

Gerade am Ende des Studiums<br />

gilt es noch allerhand bürokratische<br />

Hürden zu nehmen, die jeweils<br />

einige Wochen dauern und z.T. nur<br />

nacheinander erledigt werden können.<br />

(Anrechnung der freien Wahlfächer,<br />

Bestätigung über den Abschluss<br />

des zweiten Abschnitts, Benotung<br />

der Diplomarbeit inkl. elektronischer<br />

Plagiatsüberprüfung, etc.) Außerdem<br />

müsst ihr davon ausgehen, dass die<br />

Diplomprüfungstermine gegen Ende<br />

des Studiums sehr begehrt sein werden<br />

und es sicherlich zu Verzögerungen<br />

kommen wird.<br />

Kein Grund zur Panik<br />

Nichtsdestotrotz besteht noch kein<br />

Grund zur Panik, es sind schließlich<br />

noch drei Jahre. Macht euch nur klar,<br />

dass es bei derzeitigem Stand der Dinge<br />

keine Möglichkeit geben wird nach<br />

30.4.2012 abzuschließen.<br />

Gerade an der Zurücknahme der<br />

gesellschaftskritischen Implikationen der Psychoanalyse<br />

zeigt sich auch heute ihre Verwobenheit ins falsche<br />

Ganze. Freud hingegen bot Aufklärung über die Familie als<br />

Elementarform der Gesellschaft, und er stärkte zugleich das<br />

Individuum, das aus der Familie hervorgeht, gegenüber dieser<br />

Gesellschaft. Daran hat jede Kritik sich zu messen, die ihrem,<br />

von Marx bis zur Kritischen Theorie geprägten Begriff<br />

gerecht werden möchte und dem Zwang des repressiven Kollektivs<br />

die freie Assoziation der Individuen entgegensetzt.<br />

Göllner, Renate/Radonic, Ljiljana (Hg.): Mit Freud. Gesellschaftskritik und<br />

Psychoanalyse, Ça ira-Verlag, Freiburg 2007, 200 Seiten, 13,50 €, ISBN:<br />

3924627-99-1<br />

9


Für Techno, Koks und Adorno<br />

Zur Ringvorlesung „Quer zur Wirklichkeit“ - Kritische Theorie und Gesellschaftskritik<br />

Wer die Kritische Theorie schätzt<br />

oder sich zumindest für sie interessiert,<br />

verfolgte wohl die Ringvorlesung,<br />

die letztes Semester auf der<br />

Politikwissenschaft stattgefunden hat.<br />

Die Veranstaltung trug den Titel „zur<br />

Aktualität der Kritischen Theorie“ - in<br />

der Beschreibung war davon die Rede zu<br />

prüfen, wie zeitgemäß die insbesondere<br />

von Adorno und Horkheimer entwickelte<br />

Theorie noch wäre. Dieser Frage wurde<br />

anhand von unterschiedlichen Themen<br />

wie etwa Politik und Ökonomie, Ges<br />

chlechterverhältnissen und Ökologie<br />

nachgegangen, um schließlich auch<br />

nach Verbindungslinien zu anderen<br />

Theorieströmungen zu suchen.<br />

Vor lauter Gramsci und Foucault<br />

und anderer kritischer Theorie mit<br />

kleinem „k“ blieb bei jenen, die die<br />

Kritische Theorie schätzen oder sich<br />

zumindest für sie interessieren ein<br />

Bedürfnis, sich vertiefender mit dem<br />

Kern der Angelegenheit zu befassen.<br />

Diesem Wunsch soll dieses Semester<br />

entsprochen werden.<br />

„Quer zur Wirklichkeit“ - Kritische<br />

Theorie und Gesellschaftskritik<br />

lautet der Titel der dieses Semester<br />

stattfindenden Ringvorlesung, die sich<br />

ausschließlich mit der Kritischen Theorie<br />

beschäftigen wird – mit Adorno und der<br />

Psychoanalyse, mit Marxismus aber<br />

auch mit der Filmtheorie von Kracauer,<br />

der Literatur von Kraus und anderen<br />

Erzeugnissen der Kulturindustrie. Alles<br />

was Spaß macht ist also dabei. Behandelt<br />

werden aber auch Themenbereiche, die<br />

wegen ihrer fortwährenden Aktualität<br />

weniger erfreuen; der von Adorno<br />

10<br />

vorgenommen Analyse des autoritären<br />

Charakters werden sich gleich zwei<br />

Vorträge widmen und eine Kritik und<br />

Analyse des Antisemitismus bildet einen<br />

zentralen Punkt der Lehrveranstaltung.<br />

Des weiteren wird nach den Bezügen<br />

von Wien zur Frankfurter Schule<br />

gefragt werden. Dabei bietet sich an,<br />

das Verhältnis des Winerkreises zur<br />

Kritischen Theorie in den Blick zu<br />

nehmen, wobei sich eine soziale und<br />

inhaltliche Nähe zeigen wird, die<br />

größer ist als häufig angenommen. Die<br />

Auftaktveranstaltung befasst sich, ganz<br />

in diesem Sinne, mit Adornos Zeit in<br />

Wien von 1925-1926 und mit seinen<br />

zahlreichen Beziehungen zu Wien.<br />

Enden wird die Lehrveranstaltung dort,<br />

wo auch die Kritische Theorie endet:<br />

bei der Postmoderne.<br />

Um euch nicht mit dieser Fülle<br />

an Themen zu überfordern, finden,<br />

begleitend zur Lehrveranstaltung,<br />

drei Tutoriums-Abende statt, die sich<br />

entlang der zentralen Themenkomplexe<br />

Psychoanalyse, Kritik des<br />

Antisemtismus und schließlich<br />

Kulturindustrie orientieren werden.<br />

Dort sollen die zugrundelegenden<br />

theoretischen Annahmen noch weiter<br />

vertieft und entwickelt werden. Die<br />

Lehrveranstaltung als Ganzes sollte also<br />

sowohl neu und spannend für jene sein,<br />

die sich bereits mit Kritischer Theorie<br />

und ihren theoretischen Fundierungen<br />

bestens auskennen, gleichzeitig aber<br />

auch jenen, die noch wenig bis gar keine<br />

Ahnung haben, mehr als nur einen<br />

Einblick vermitteln.<br />

Veranstaltungsreihe Sommersemester 2009:<br />

19. März, Carl Smith: BDSM & Political Correctness (Lecture in English)<br />

14. Mai, Lars Quadfasel: Verhältnis des bürgerlichen Subjekts zu seiner Sexualität<br />

im postfaschistischen Deutschland & Österreich<br />

04. Juni, Ljiljana Radonic: Sexualität im Nationalsozialismus<br />

Für mehr Infos, siehe:<br />

http://www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv<br />

Vorlesungsplan<br />

jeweils im HS I, NIG<br />

• 19.03.09 Johann Dvořák:<br />

Adorno und Wien<br />

• 26.3.09 Gerhard Scheit:<br />

Frühe Kritische Theorie<br />

• 02.04.09 Esther Marian:<br />

Siegfried Kracauer<br />

• 23.04.09 Karl Müller:<br />

Frankfurter Schule und Wiener<br />

Kreis<br />

• 30.04.09 Ljiljana Radonic:<br />

Psychoanalyse und „Studien zum autoritären<br />

Charakter“<br />

• 07.05.09 Irina Djassemy:<br />

„Studien zum autoritären Charakter“<br />

• 14.05.09 Stephan Grigat:<br />

Kritik des Antisemitismus<br />

• 21.05.09 Gerhard Scheit:<br />

„Dialektik der Aufklärung“<br />

• 28.05.09 Irina Djassemy:<br />

Karl Kraus<br />

• 04.06.09 Johann Dvořák:<br />

Walter Benjamin und die Kritische<br />

Theorie<br />

• 11.06.09 Ingo Elbe: Kritische<br />

Theorie und Arbeiter_innenbewegung<br />

• 18.06.09 Florian Ruttner/<br />

Alex Gruber: Kritische Theorie und<br />

die Postmoderne<br />

Prüfungsmodalitäten<br />

Als Leistungsnachweis ist ein Essay<br />

im Umfang von 8-12 Seiten zu<br />

verfassen.


„We stop killing you in Iraq... you allow us to<br />

carry on with our nuclear programme“<br />

Die Berichte über das iranische Atomprogramm, die sich in letzter Zeit häufen, sind beunruhigend. Ende<br />

Februar berichtete die IAEA, dass der Iran bereits genug Uran besitzt um eine Atombombe zu bauen.<br />

Zeitgleich scheint das iranische Regime eine neue Verhandlungsstrategie entwickelt zu haben: „Wenn ihr<br />

uns das Nuklearprogramm fortführen lasst, hören wir auf, euch im Irak zu töten.“<br />

Der Iran hat in letzter Zeit genügend<br />

Überraschungen zu bieten und<br />

sichert sich seine Spitzenreiterrolle in<br />

den Schlagzeilen. Den ersten Überraschungseffekt<br />

erzielte die Berichterstattung<br />

über den Abschuss einer<br />

Saphir-2 Rakete, die sich als Trägerin<br />

eines atomaren Sprengkörpers eignet,<br />

Anfang Februar. Ebenfalls im Laufe<br />

des Februar stellte die Internationale<br />

Atomenergiebehörde erstaunt fest,<br />

dass der Iran ein Drittel mehr Uran besitzt,<br />

als bisher angenommen worden<br />

war. Mit der Menge von einer Tonne<br />

hat der Iran, der UNO zufolge, genügend<br />

Uran für den Bau von Atomwaffen<br />

angereichert.<br />

Nahezu zeitgleich erschien ein Bericht<br />

auf BBC, in dem John Sawers,<br />

der Britische UNO-Botschafter, Informationen<br />

aus privaten Verhandlungen<br />

mit Vertretern des iranischen Regimes<br />

preisgibt. In diesen Verhandlungen,<br />

die in London, Paris und Berlin stattgefunden<br />

hatten, hatten die Iraner den<br />

jeweiligen europäischen Regierungen<br />

gegenüber ihr „Engagement“ bei Terroranschlägen<br />

im Irak zugegeben und<br />

zugleich den Deal angeboten, dieses<br />

im Gegenzug für die Beendigung der<br />

Einmischung der EuropäerInnen in das<br />

iranische Atomprogramm einzustellen.<br />

“We stop killing you in Iraq, stop undermining<br />

the political process there,<br />

you allow us to carry on with our nuclear<br />

programme without let or hindrance”,<br />

zitiert Sawers die iranischen<br />

Vermittler auf BBC (siehe http://news.<br />

bbc.co.uk/2/hi/europe/7901101.stm).<br />

Am 12. Juni wird im Iran ein neuer<br />

Präsident gewählt. Um nicht den Anschein<br />

entstehen zu lassen, es handle<br />

sich hier um eine demokratische Wahl,<br />

sei erwähnt, dass man im Iran zwischen<br />

jenen Männern auswählen kann, die<br />

vom sogenannten Wächterrat, einem<br />

mächtigen Gremium, das die Einhaltung<br />

der Prinzipien des Islam gewährleistet<br />

und damit die Richtung der politischen<br />

Entwicklung des Iran vorgibt,<br />

zugelassen werden. Zur kommenden<br />

Wahl werden unter anderen der derzeitige,<br />

als Hardliner geltende Präsident<br />

Mahmud Ahmadinedschad und Mohammad<br />

Khatami antreten.<br />

Mohammad Khatami, der bereits<br />

von 1997 bis 2005 Iranischer Präsident<br />

gewesen war, war bei seinem letzten<br />

Aufenthalt in Wien gegen die Proteste<br />

Zum aktuellen Stand des Immergleichen<br />

Dialektik der Kulturindustrie – vom Tatort zur Matrix<br />

Herausgegeben von Karin Lederer<br />

zahlreicher Studierender auch als Redner<br />

an der Universität Wien geladen.<br />

Im Rahmen der Vorlesungsreihe “Weltethos<br />

und Recht” hielt er im Festsaal<br />

der Universität Wien eine Rede, um<br />

den „kulturellen Dialog“ zu fördern. Zu<br />

den dialogfördernden Maßnahmen, die<br />

der als liberale Reformer bekannte Politiker<br />

während seiner Amtszeit als iranischer<br />

Präsident durchsetzte, zählen<br />

die Unterdrückung von Gewerkschaften,<br />

die blutige Niederschlagung der<br />

iranischen Studierendenbewegung, bei<br />

der Studierende ermordet und inhaftiert<br />

wurden, die Repression von Protestbewegungen<br />

und die Ermordung<br />

von Homosexuellen. Wie Ahmadinedschad<br />

insistiert auch Khatami auf die<br />

ungehinderte Weiterführung des iranischen<br />

Atomprogrammes. „Change“,<br />

scheint daher im Zusammenhang mit<br />

den Iranischen Präsidentschaftswahlen<br />

die falsche Hoffnung zu sein.<br />

h t t p : / / n e w s . b b c . c o . u k / 2 / h i / m i d d l e _<br />

east/7866357.stm<br />

http://www.nytimes.com/2009/02/20/world/<br />

middleeast/20nuke.html?_r=1<br />

http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7901101.<br />

stm<br />

Abrufdatum aller Onlinequellen: 23. Februar<br />

2009<br />

Nicht ob Kulturindustrie heute noch funktioniert, sondern wie, dieser Frage gehen die Texte in diesem Sammelband<br />

nach. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Kriminalreihe „Tatort“, den Serien „Star Trek“, „CSI“, „Desperate<br />

Housewives“ sowie den Filmen „Spiderman“ und „Herr der Ringe“. Diese Produkte der Kulturindustrie werden einerseits<br />

als spezielle Ausdrucksformen gesellschaftlicher Verhältnisse kritisiert. Andererseits aber nehmen die Beiträge bei aller<br />

notwendigen Kritik an Schematismus und Standardisierung auch den der Kulturindustriekritik immanenten Bezug auf<br />

die Besonderheiten des Materials und dessen geschichtliche und gesellschaftliche Spezifik ernst.<br />

Mit Beiträgen von Tobias Ebbrecht, Renate Göllner, Karin Lederer, Florian Ruttner und Gerhard Scheit.<br />

Erscheint im Oktober 2008 im Verbrecher Verlag. Broschur, ca. 220 Seiten, 15 €<br />

ISBN 978-3-940426-16-1<br />

11


Utopie als Werkzeug in Politik, Kultur und<br />

Relgion<br />

Vortragsreihe im Institut für Wissenschaft und Kunst<br />

Alles Reden über das Ende der Utopien beweist zumindest<br />

eines: Vorüber ist noch lange nichts. Auch wenn die<br />

großen gesellschaftlichen Entwürfe in der realpolitischen<br />

Umsetzung gescheitert sind, die Funktion der Utopie als<br />

Hoffnungsträgerin und handlungskonstituierendes Moment<br />

bleibt. Aber wie ge-brauchen wir Utopien eigentlich?<br />

Davon ausgehend, dass ihre vorrangige Funktion darin<br />

besteht, Diskurse über ethisches, moralisches und politisches<br />

Handeln, also über das gute Leben in der guten Gesellschaft,<br />

zu strukturieren, möchte diese Vortragsreihe<br />

nachzeichnen, wie Utopien als Werkzeug zur Vermittlung<br />

entsprechender Wertvorstellungen in verschiedenen gegenwärtigen<br />

Diskursen eingesetzt werden, nämlich in Religion,<br />

Politik und Popkultur.<br />

Donnerstag, 7. Mai, 18.30h<br />

Keine Aussicht?<br />

(von Linda Kreuzer, Odin Kroeger & Niki Staritz)<br />

im IWK, Berggasse 17, 1090 Wien<br />

Normen spiegeln einerseits gesellschaftliche Verhältnisse<br />

wider, weisen aber andererseits über diese hinaus, sind in<br />

diesem Sinne utopisch. Sie zeichnen ein Bild einer kommenden,<br />

besseren Gesellschaft, das sie legitimiert, formen<br />

dabei aber auch Realität. Umgekehrt sind in all diesen Bildern<br />

auch Normen eingezeichnet. Je nachdem wie Utopien<br />

(oder Dystopien) ausgemalt werden, evolutionär oder revolutionär,<br />

technisch oder gesellschaftlich, implizieren sie<br />

eine andere Moral. Was sind die Wechselwirkungen zwischen<br />

Wirklichkeit und Utopie, welche Grenzen werden<br />

gezogen und wo können sie überschritten werden?<br />

Montag, 18. Mai, 18.30h<br />

Radikalisierte Utopie in der Religion<br />

(von Peter Zeillinger)<br />

im IWK, Berggasse 17, 1090 Wien<br />

„Ich misstraue der Utopie, ich will das Un-Mögliche“ (J.<br />

Derrida). Radikalität bedeutet nicht immer das Schrecklichste,<br />

den Terror, sondern meint zunächst ein Aus-den-<br />

Wurzeln-Leben und -Handeln. Utopie andererseits ist vielleicht<br />

ebenfalls ungenügend ernst genommen, wenn sie nur<br />

als Ausdruck einer stets fernen Zukunft verstanden wird.<br />

Sowohl zeitgenössische politisch-philosophische wie auch<br />

politisch-theologische Ansätze sind sich dessen bewusst<br />

und suchen den Welt-verändernden Blick daher im konkreten<br />

Hier und Jetzt. Was aber wären „Wurzeln“ einer solchen<br />

Utopie? Wurzeln eines Un-Möglichen, das die Welt nicht<br />

nur anders interpretiert, sondern tatsächlich zu verändern<br />

vermag? Der Vortrag geht dieser Frage in einem großen Bogen<br />

einheitlicher Motive von der biblischen Tradition des<br />

12<br />

AT und NT bis zu den Konsequenzen für ein angemessenes<br />

„postmodernes“ Denken nach.<br />

Dienstag, 09.Juni, 19.00h<br />

Schrift – Umschrift – Wieder-Einschrift:<br />

Das Ereignis der Kunst<br />

(von Andrea Wald)<br />

im Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien<br />

Der Vortrag widmet sich der Frage nach den Bedingungen<br />

der Möglichkeit des Ereignisses der Kunst. Im Speziellen<br />

sollen dabei die Potentiale und Grenzen des Kunst-<br />

Werks erforscht werden, dessen spezifisches Vermögen,<br />

durch seine zwei Seiten – dem Beharren, Verharren, Sein-<br />

Lassen sowie der aktiven Partizipation und Intervention<br />

– die bestehende Ordnung zu hinterfragen wie auch den<br />

Weg für das Neue, das Kommende zu öffnen. Das Ereignis<br />

des Kunst-Werks soll dabei nicht als creatio ex nihilo verstanden<br />

werden, sondern als eine beständige Bearbeitung<br />

des status quo, die ein verändertes Verständnis von Utopie<br />

verlangt – abseits teleologischer oder heilsgeschichtlicher<br />

Konzeptualisierungen. Verdeutlicht werden soll diese Arbeit<br />

an einer immanenten Utopie anhand der Forderungen,<br />

Anliegen und Potentiale der Do-it-Yourself-Bewegung und<br />

ihrer KünstlerInnen.<br />

Montag, 22. Juni, 18.30h<br />

Bis an den Rand der Vorstellungskraft!<br />

Science Fiction als Experimentierraum<br />

feministischer Utopien<br />

(von Ruth Müller, & Lisa Sigl)<br />

im IWK, Berggasse 17, 1090 Wien<br />

Science Fiction erlaubt es, sich eine Zukunft jenseits<br />

dessen, was als Grenzen körperlicher, politischer und wirtschaftlicher<br />

Möglichkeiten gilt, auszumalen. Der „Fortschritt“,<br />

von dem sie erzählt, verknüpft auf verschiedenste<br />

Art wissenschaftlich-technologische und gesellschaftliche<br />

Veränderungen. Zukünfte zeichnen ist insofern auch ein<br />

politischer Akt: Grenzen werden verschoben, neue Denkräume<br />

aufgespannt und alternative Formen des Miteinander<br />

ausprobiert. Neue Ordnungen bzw. Neuordnungen werden<br />

vorstellbar und vielleicht auch lebbar. FeministInnen<br />

bietet Science Fiction daher die Möglichkeit, auszuloten,<br />

wie Welten aussehen könnten, die nicht entlang von Geschlechterdifferenz<br />

im herkömmlichen Sinne strukturiert<br />

sind. Eine Reise ins Genre der Möglichkeiten.<br />

Unterstützt von der Studienvertretung Politikwissenschaft

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