Protokoll [PDF, 95.0 KB] - Baden
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EINWOHNERRAT<br />
Legislaturperiode 2010 bis 2013<br />
PROTOKOLL<br />
der 1. Sitzung vom Dienstag, 26. Januar 2010, Pfaffechappe<br />
Behandelte Traktanden Seite<br />
Unter Leitung der Alterspräsidentin<br />
1 Begrüssung/Appell 2<br />
2 Inpflichtnahmen 3<br />
3 Bezeichnung eines provisorischen Wahlbüros von drei Personen 4<br />
4 Wahl des Präsidiums des Einwohnerrats für die Jahre 2010/2011 (01/10) 4<br />
Unter Leitung der Präsidentin<br />
5 Wahl des Vizepräsidiums des Einwohnerrats für die Jahre 2010/2011 (02/10) 5<br />
6 Wahl von zwei Stimmenzählenden für die Jahre 2010/2011 (03/10) 6<br />
7 Wahl von 11 Mitgliedern der Finanzkommission für die Amtsperiode 2010/2013 6<br />
(04/10)<br />
8 Wahl des Präsidiums der Finanzkommision für die Jahre 2010/2011 (05/10) 7<br />
9 Wahl von 11 Mitgliedern der Strategiekommission für die Amtsperiode 7<br />
2010/2013 (06/10)<br />
10 Wahl des Präsidiums der Strategiekommission für die Jahre 2010/2011 8<br />
(07/10)<br />
11 Wahl von 12 Mitgliedern des Wahlbüros für die Amtsperiode 2010/2013 8<br />
(08/10)<br />
12<br />
Sitzungsgelder/Pauschalentschädigungen des Einwohnerrats und seiner 10<br />
Kommissionen für die Amtsperiode 2010/2013 (09/10)<br />
13 Gesuche um Zusicherung des Gemeindebürgerrechts (10/10) 10<br />
14 Quartierentwicklung; Quartieranalysen Kappelerhof 2004 und Meierhof 2006; 11<br />
Abrechnung der Planungskredite (11/10)<br />
15 Erschliessung Hügelacher, Rütihof; Abrechnung Baubeitrag (12/10) 13
16 Aufwertung Personenunterführung Gstühl und Verlängerung Ladenpassage 14<br />
Blinddarm; Baukredit (13/10)<br />
17 Motion Jürg Caflisch vom 31. August 2009 betreffend Änderung des 22<br />
Geschäftsreglements des Einwohnerrats der Stadt <strong>Baden</strong>; Überweisung<br />
(48/09)<br />
18 Anfrage Beni Knecht vom 29. September 2009 betreffend Energieeffizienz 23<br />
der städtischen Liegenschaften; Beantwortung (51/09)<br />
Vorsitz:<br />
Susi Burger (Alterspräsidentin), Traktanden 1 - 4<br />
Ruth Müri, Traktanden 5 - 18<br />
<strong>Protokoll</strong>:<br />
Heinz Kubli, Stadtschreiber<br />
Anwesend:<br />
48 Mitglieder des Einwohnerrats<br />
7 Mitglieder des Stadtrats<br />
Aris Gavriilidis, Planung und Bau<br />
Jarl Olesen, Leiter Planung und Bau<br />
Tony Stalder, Leiter Liegenschaften<br />
Rolf Wegmann, Leiter Entwicklungsplanung<br />
Entschuldigt:<br />
Tomislav Kokot<br />
Rahel Urech<br />
1. Begrüssung/Appell<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Susi Burger:<br />
Ich heisse Sie zur ersten Sitzung der neuen Legislatur 2010 bis 2013 herzlich willkommen. Es<br />
ist für mich eine grosse Ehre, als Alterspräsidentin diese Legislatur eröffnen und gemäss § 2<br />
Abs. 2 des Geschäftsreglements vom 27. Juni 2006 die Sitzung bis zur Bestellung des Präsidiums<br />
leiten zu dürfen. Ich gratuliere allen Einwohnerratsmitgliedern, insbesondere den neu gewählten,<br />
ganz herzlich zur Wahl. Als Mitglieder des Einwohnerrats vertreten wir die Interessen<br />
der Einwohnerschaft der Stadt <strong>Baden</strong>, Ende 2009 17,879 niedergelassene Personen, zusammen<br />
mit den Kurzaufenthaltern 18,133 Personen aus 102 Nationen. Mit unserer Wahl haben wir<br />
die grosse Verpflichtung übernommen, diese breit gefächerte, äusserst vielfältige Gesellschaft<br />
von <strong>Baden</strong> gut zu vertreten. Wir sind privilegiert, die schwere aber auch schöne Aufgabe zu<br />
haben, die Bewohnenden der Stadt <strong>Baden</strong> im Einwohnerrat zu vertreten und die Geschicke der<br />
Stadt <strong>Baden</strong> strategisch zu lenken.<br />
Die erste konstituierende Sitzung des Einwohnerrats <strong>Baden</strong> fand am 8. Juni 1972 statt. Die<br />
Gemeindeversammlung wurde mit der Zustimmung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger<br />
durch das parlamentarische System Einwohnerrat abgelöst. Auch in vielen <strong>Baden</strong>er Stuben gab<br />
es in diesen 38 Jahren viele hitzige Diskussionen, ob dieses System das richtige sei oder eine<br />
Gemeindeversammmlung nicht spontaner und frischer sei und dem pulsierenden Leben der<br />
- 2 -
Stadt <strong>Baden</strong> näher käme, ob nicht ein Platz in der Stadt <strong>Baden</strong> heute attraktiver oder der Stadtturm<br />
vielleicht dünkler wäre.<br />
Als Mitglieder des Einwohnerrats <strong>Baden</strong> sind Sie gefordert. Unsere Aufgaben sind in der Verfassung,<br />
im Gemeindegesetz, in der Gemeindeordnung, im Geschäftsreglement festgeschrieben.<br />
Wir arbeiten mit Nachbargemeinden, mit dem Kanton und manchmal auch der Kanton mit<br />
uns zusammen. Gleichzeitig müssen wir versuchen, den lebendigen <strong>Baden</strong>er Geist in den Einwohnerrat<br />
fliessen zu lassen und den <strong>Baden</strong>er Mitbürgern das Gefühl der Mitverantwortung zu<br />
geben. Seit die Stadtverwaltung wirkungsorientiert arbeitet, ist der Einwohnerrat strategisch<br />
tätig. Die Aufgabe des Einwohnerrats wurde dadurch anspruchsvoller, manchmal sehr anspruchsvoll.<br />
Wir haben das Gesamtinteresse zu vertreten und über unser Partikularinteresse zu<br />
stellen. Wir haben sorgsam mit den Steuergeldern umzugehen, das Notwendige vom Wünschbaren<br />
zu trennen oder zu unterscheiden. Dieser Satz wird Sie begleiten und unsere Entscheide<br />
nicht gerade vereinfachen. Wir sollten auch kreativ sein, neue Ideen einbringen, unsere Entscheide<br />
auch wieder überprüfen, nicht Gelungenes bei nächsten Vorhaben besser machen und<br />
auch Kritik wahrnehmen. Wichtig erscheint mir nach wie vor ein gesunder Menschenverstand.<br />
Und noch zur Einwohnerratskultur: In all den Jahren haben wir es geschafft, eine gute Gesprächskultur<br />
aufzubauen und zu erhalten, respektvoll miteinander umzugehen und eine konstruktive<br />
Zusammenarbeit zu pflegen. An dieser Stelle kann ich sogar gegenseitiges Vertrauen<br />
erwähnen, auch wenn wir schliesslich unterschiedlich Entscheide fällten. Wir freuten uns aber<br />
auch immer über einstimmige Entscheide. Vergessen Sie Ihr Wahlversprechen nicht, politisieren<br />
Sie mit Herz, brauchen Sie den Kopf, spüren Sie den Puls der Einwohnerschaft und vergessen<br />
Sie auch nicht, auf Ihren Bauch zu hören. Ich wünsche allen viel Spass bei unserer gemeinsamen<br />
Arbeit.<br />
2. Inpflichtnahmen<br />
____________________________________________________________________________<br />
Stadtschreiber Heinz Kubli verliest die Gelöbnisformel gemäss § 4 des Geschäftsreglements,<br />
die lautet: „Ich gelobe, als Mitglied des Einwohnerrats die Wohlfahrt der Stadt <strong>Baden</strong> zu fördern<br />
und gemäss der Verfassung und den Gesetzen nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.“<br />
Die Mitglieder des Einwohnerrats leisten das Gelübde durch Nachsprechen der Worte: „Ich gelobe<br />
es.“<br />
Frau Susi Burger:<br />
Damit sind Sie alle als Mitglieder des Einwohnerrats in Pflicht genommen und dürfen an den<br />
Einwohnerratssitzungen teilnehmen. Ich wünsche uns bei der neuen oder bei der alten, weiterführenden<br />
Tätigkeit viel Kraft und Freude und freue mich auf eine konstruktive und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit im Rat zum Wohl unserer Stadt und all unserer Einwohnerinnen und Einwohner.<br />
- 3 -
3. Bezeichnung eines provisorischen Wahlbüros von drei Personen<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Susi Burger:<br />
Für das provisorische Wahlbüro schlage ich vor: Peter Conrad, Barbara Diebold und Sander<br />
Mallien.<br />
Beschluss:<br />
Peter Conrad, Barbara Diebold und Sander Mallien werden einstimmig als provisorisches<br />
Wahlbüro gewählt.<br />
4. Wahl des Präsidiums des Einwohnerrats für die Jahre 2010/2011 (01/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Hannes Streif:<br />
Das team <strong>Baden</strong> schlägt Ihnen Ruth Müri als Präsidentin des Einwohnerrats für die Jahre<br />
2010/2011 vor. Ruth Müri engagiert sich seit 15 Jahren im Einwohnerrat. 2008 wurde sie Vizepräsidentin,<br />
zuvor war sie drei Jahre Fraktionspräsidentin und noch etwas früher zwei Jahre<br />
Präsidentin der Strategiekommission und Mitglied der WOV-Kommission. Wir kennen Ruth Müri<br />
als vielseitige, umsichtige, aber auch kritische Ratskollegin, die sich häufig mit pointierten Voten<br />
in unsere Diskussionen einbrachte. Sie kennt den Ratsbetrieb bestens und hat zweifellos das<br />
Wissen, das Können und auch das Feingefühl, das es braucht, um den Einwohnerrat leiten zu<br />
können und uns zu ermöglichen, unsere gute Diskussionskultur weiter zu pflegen. Wir fühlen<br />
uns und unsere Stadt durch Ruth Müri vertreten und bitten euch, die Kandidatur von Ruth Müri<br />
zu unterstützen.<br />
Herr Lukas Breunig:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Ruth Müri wird einstimmig zur Präsidentin des Einwohnerrats für die Jahre 2010/2011 gewählt.<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich für das mir ausgesprochene Vertrauen. Es ist eine grosse Ehre<br />
für mich, den Einwohnerrat <strong>Baden</strong> zu präsidieren und den Rat an verschiedenen Anlässen zu<br />
vertreten. Ich freue mich sehr auf das Amt.<br />
Meine erste Einwohnerratssitzung vor 15 Jahren war eher ein trauriger Moment. Ich war für den<br />
im Amt verstorbenen Jörg Weber nachgerutscht. Heute freue ich mich sehr, als zweites team-<br />
Mitglied nach Jörg Weber – er war 1986/1987 Präsident - das Präsidium im Einwohnerrat übernehmen<br />
zu dürfen. Politik ist mein grosses Hobby. Die Möglichkeit, mitbestimmen und mich für<br />
eine Sache einsetzen zu können, die mir am Herzen liegt, ist spannend und motivierend. Ich<br />
freue mich, mit Euch zusammen die Entwicklung von <strong>Baden</strong> weiter mitgestalten zu können.<br />
- 4 -
Weil wir für die Politik viel Freizeit einsetzen, muss die Politik auch Freude machen. Darum ist<br />
es mir ein grosses Anliegen, die gute Kultur im Rat weiter zu pflegen. Nach einem Besuch im<br />
Stadtparlament Zürich vor ein paar Jahren wurde mir bewusst, dass unsere Ratskultur nicht<br />
selbstverständlich ist. Ich schätze es, dass wir einander zuhören und uns auch von stichhaltigen<br />
Argumenten der andern Ratseite überzeugen lassen. Es geht um Sachpolitik, nicht nur um die<br />
Parteizugehörigkeit. Neben kritischen Voten und konstruktiven Anregungen darf an den Sitzungen<br />
auch der Humor Platz haben. Und die Geselligkeit soll nicht zu kurz kommen. Die Tradition<br />
des Umtrunks nach den Sitzungen möchte ich weiter pflegen.<br />
In diesem Jahr stehen wichtige Entscheidungen an, die die Stadt und die Region prägen werden.<br />
Der Zusammenschluss mit Neuenhof oder die Neugestaltung des Schulhausplatzes werden<br />
uns im Rat beschäftigen. Ich möchte die Sitzungen speditiv leiten. Wo es Raum für Diskussionen<br />
braucht und diese die Entscheidfindung unterstützen, sollen Diskussionen geführt werden<br />
können. Eine Stadt wie <strong>Baden</strong> braucht verantwortungsvolle und vorausschauende Entscheide.<br />
Der Einwohnerrat ist in der Pflicht, diese Verantwortung in Zusammenarbeit mit dem<br />
Stadtrat und der Verwaltung zu übernehmen. Ich freue mich auf gute Voten im gegenseitigen<br />
Respekt hier im Rat.<br />
Zum Schluss möchte ich meiner Mutter, meinen Schwiegereltern und vor allem meinem Mann<br />
ganz herzlich danken. Sie unterstützen mich sehr und ermöglichen mir durch ihr Engagement<br />
die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Politik.<br />
Wir fahren jetzt weiter mit der Konstituierung des Einwohnerrats. Die Fraktionspräsidenten haben<br />
sich im November bezüglich der Sitzverteilung geeinigt. Sie haben auf Ihrem Platz eine<br />
aktualisierte Zusammenstellung der Kandidierenden vor sich.<br />
5. Wahl des Vizepräsidiums des Einwohnerrats für die Jahre 2010/2011 (02/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Reto Huber:<br />
Die CVP schlägt für die Jahre 2010/2011 Markus Schneider als Vizepräsidenten des Einwohnerrats<br />
vor.<br />
Herr Serge Demuth:<br />
Ich stelle Antrag auf offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Mit grossem Mehr wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Markus Schneider wird einstimmig als Vizepräsident des Einwohnerrats für die Jahre<br />
2010/2011 gewählt.<br />
- 5 -
6. Wahl von zwei Stimmenzählenden für die Jahre 2010/2011 (03/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Vorgeschlagen sind Beatrice Meyer und Beatrice Schilling.<br />
Frau Regula Dell’Anno:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Beatrice Meyer und Beatrice Schilling werden einstimmig als Stimmenzählende für die Jahre<br />
2010/2011 gewählt.<br />
7. Wahl von 11 Mitgliedern der Finanzkommission für die Amtsperiode 2010/2013<br />
(04/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Hannes Streif:<br />
Das team <strong>Baden</strong> schlägt Ihnen in Ergänzung der Liste in den Unterlagen Susi Burger sowie<br />
Fritz Bosshardt, Entwicklungsbiologe und ehemaliger Scharleiter der Jungwacht <strong>Baden</strong>, zur<br />
Wahl in die Finanzkommission vor.<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Es stehen gleich viel Kandidierende wie Sitze zur Verfügung. Ich schlage vor, die Kandidierenden<br />
in globo zu wählen.<br />
Herr Roland Guntern:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Als Mitglieder der Finanzkommission für die Amtsperiode 2010/2013 werden einstimmig<br />
gewählt:<br />
Peter Ammon, SVP<br />
Fritz Bosshardt, team<br />
Lukas Breunig, FDP<br />
Elisabeth "Susi" Burger, team<br />
Reto Caprez, SVP<br />
Christian Eissengarthen, SP<br />
Erich Obrist, SP<br />
Beatrice Schilling, Grüne<br />
Trudi Streif, CVP<br />
Reto Wanner, FDP<br />
Michael Wicki, CVP<br />
- 6 -
8. Wahl des Präsidiums der Finanzkommission für die Jahre 2010/2011 (05/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Zur Wahl vorgeschlagen ist Erich Obrist, SP.<br />
Herr Lukas Breunig:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Erich Obrist wird einstimmig als Präsident der Finanzkommission für die Jahre 2010/2011<br />
gewählt.<br />
9. Wahl von 11 Mitgliedern der Strategiekommission für die Amtsperiode 2010/2013<br />
(06/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Wir haben 11 Kandidierende für die 11 Sitze. Ich schlage vor, auch diese Wahl in globo durchzuführen.<br />
Herr Serge Demuth:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Als Mitglieder der Strategiekommission für die Amtsdauer 2010/2013 werden mit 47 Stimmen<br />
bei einer Enthaltung gewählt:<br />
Barbara Bircher, SP<br />
Anna Chiaradia, SP<br />
Peter Courvoisier, FDP<br />
Serge Demuth, SVP<br />
Jonas Fricker, team<br />
Reto Huber, CVP<br />
Kilian Jegen, SVP<br />
Conrad Munz, FDP<br />
Ursina Schmidlin, Grüne<br />
Hannes Streif, team<br />
Blandina Werren, CVP<br />
- 7 -
10. Wahl des Präsidiums der Strategiekommission für die Jahre 2010/2011 (07/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Vorgeschlagen ist Conrad Munz.<br />
Herr Jonas Fricker:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Conrad Munz wird einstimmig als Präsident der Strategiekommission für die Jahre<br />
2010/2011 gewählt.<br />
11. Wahl von 12 Mitgliedern des Wahlbüros für die Amtsperiode 2010/2013 (08/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Sie haben die Wahlvorschläge auf der vorliegenden Liste. Ich schlage wiederum eine Wahl in<br />
globo vor.<br />
Herr Roland Guntern:<br />
Ich beantrage offene Wahl.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Einstimmig wird offene Wahl beschlossen.<br />
2. Als Mitglieder des Wahlbüros für die Amtsperiode 2010/2013 werden einstimmig gewählt:<br />
Thomas Amrein, FDP<br />
Mathias Brunner, SVP<br />
Martin Iten, Grüne<br />
Nicole Kamm, team<br />
Samina Koch, SVP<br />
René Mäder, FDP<br />
Iva Marelli, team<br />
Kurt Oberholzer, SP<br />
Silvan Peterhans, SP<br />
Andrea Schmid-Wehrli, FDP<br />
Isabelle Stieger, CVP<br />
Beat Voigtmann, CVP<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Bevor wir zu den weiteren Traktanden kommen, habe ich noch ein paar Mitteilungen.<br />
Der abtretende Präsident der Finanzkommission, Olivier Funk, ist am 4. Januar zum zweiten<br />
Mal Vater geworden. Wir gratulieren ganz herzlich zur Geburt von Emil Johannes.<br />
- 8 -
Ich mache Sie auf den Informationsabend am 2. Februar zum Zusammenschluss von Neuenhof<br />
und <strong>Baden</strong> aufmerksam. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich zu diesem wichtigen Projekt direkt zu<br />
informieren und Fragen zu stellen.<br />
Am 18. März findet eine Informationsveranstaltung zu den Ergebnissen der externen Schulevaluation<br />
für Eltern und Einwohnerräte statt. Eine Einladung folgt.<br />
Am 5. März findet in Wettingen ein Eishockey-Match gegen den Einwohnerrat Wettingen statt.<br />
Beni Knecht wird noch kurz informieren.<br />
Herr Beni Knecht:<br />
Der Einwohnerrat Wettingen hat uns zum Eishockey-Match eingeladen. Leider haben sich bis<br />
heute nur drei Spieler angemeldet. Bitte schreiben Sie sich noch zahlreich ein, sonst müsste ich<br />
absagen. Die Vertreter der Verwaltung bitte ich, die Angestellten auch nochmals darauf hinzuweisen.<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Das Büro des Einwohnerrats hat beschlossen, auch zu Beginn dieser Legislatur einen Ausbildungsanlass<br />
für neue Einwohnerräte oder solche, die noch nicht lange dabei sind, durchzuführen.<br />
Selbstverständlich ist der Anlass für alle Einwohnerratsmitglieder offen. Es geht darum aufzuzeigen,<br />
wie die wirkungsorientierte Verwaltungsführung WOV funktioniert, welche Einflussmöglichkeiten<br />
die Einwohnerratsmitglieder haben und wie der Parlamentsbetrieb funktioniert.<br />
Die Ausbildungsveranstaltung findet an einem Abend im März statt, das genaue Datum steht<br />
noch nicht fest. Sie erhalten eine Einladung.<br />
Vor 100 Jahren wurde der Quartierverein Kappelerhof gegründet und hat seither das öffentliche<br />
Leben im Kappi und in der Stadt, z.B. an diversen <strong>Baden</strong>fahrten, aktiv mitgestaltet. Es liegen<br />
Flyer zum Jubiläumsprogramm auf.<br />
Neueingänge:<br />
Anfrage Beatrice Schilling vom 15. Dezember 2009 betreffend 10 Jahre Velokonzept <strong>Baden</strong>.<br />
Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung vom 8. Dezember 2009 ist auf dem Extranet einsehbar und wird mit<br />
den Unterlagen für die März-Sitzung in gedruckter Form verschickt.<br />
Es zirkuliert die aktualisierte Adressliste. Bitte Korrekturen oder Ergänzungen anbringen.<br />
Herr Sander Mallien:<br />
Wir Grünliberale freuen uns, heute zum ersten Mal in diesem Gremium anwesend sein zu dürfen.<br />
Wir politisieren offen und sachbezogen. Wir fragen nicht, aus welcher Ecke eine Idee<br />
kommt, sondern ob unsere Parteibasis dahinter stehen kann. Unsere Schwerpunkte sind:<br />
In der Siedlungspolitik sind wir für Familienwohnungen in der Innenstadt, weitsichtiges Planen<br />
und Bauen, und Gemeindezusammenschlüsse finden wir auch wichtig. Bei der Energiefrage<br />
wünschen wir uns Grosszügigkeit bei der Bewilligung von Alternativanlagen, in der Bildungs-<br />
und Kulturpolitik Tagesstrukturen nach dem Vorbild Ennetbadens, und ganz generell politisieren<br />
wir eher wirtschaftlich, aber nie asozial oder auf Kosten unserer Umwelt. Für uns muss die Wirtschaft<br />
den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Wir danken für das wohlwollende Aufnehmen<br />
in diesem Gremium und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.<br />
- 9 -
12. Sitzungsgelder/Pauschalentschädigungen des Einwohnerrats und seiner Kommis-<br />
sionen für die Amtsperiode 2010/2013 (09/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Olivier Funk, Präsident der Finanzkommission:<br />
Ausser der Regelung für den Sekretär des Einwohnerrats und den Aktuar der Finanz- und Strategiekommission<br />
bleibt alles unverändert. Die Finanzkommission hat dem Antrag des Stadtrats<br />
nach Befragung des Aktuars einstimmig zugestimmt.<br />
Beschluss:<br />
Einstimmig werden die Sitzungsgelder und Pauschalentschädigungen des Einwohnerrats und<br />
seiner Kommissionen für die Amtsperiode 2010/2013 gemäss Auflistung festgelegt.<br />
13. Gesuche um Zusicherung des Gemeindebürgerrechts (10/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Olivier Funk, Präsident der Finanzkommission:<br />
Die vorliegenden Einbürgerungsgesuche wurden in der Finanzkommission besprochen. Das an<br />
den Einbürgerungsgesprächen anwesende Mitglied hat alle Gesuchstellenden empfohlen. Die<br />
Finanzkommission hat allen vorliegenden Gesuchen einstimmig zugestimmt.<br />
Herr Markus Schneider:<br />
Ich beantrage geheime Abstimmung.<br />
Beschlüsse:<br />
Mit deutlich mehr als dem erforderlichen Viertel der Stimmen der anwesenden Mitglieder (48)<br />
wird für alle fünf Gesuche geheime Abstimmung beschlossen.<br />
Ergebnisse der geheimen Abstimmung:<br />
Aliaj, Ibadete<br />
Abgegebene Stimmzettel 48<br />
Gültige Stimmzettel 48<br />
Ja 48<br />
Nein 0<br />
Bertilsson, Kurt Erik Magnus<br />
Abgegebene Stimmzettel 48<br />
Gültige Stimmzettel 48<br />
Ja 48<br />
Nein 0<br />
Jokic Rodriguez, David<br />
Abgegebene Stimmzettel 48<br />
Gültige Stimmzettel 48<br />
Ja 48<br />
Nein 0<br />
- 10 -
Pacheco Amaral, Pedro Filipe<br />
Abgegebene Stimmzettel 48<br />
Gültige Stimmzettel 48<br />
Ja 48<br />
Nein 0<br />
Rudow, Andreas Karl Manfred<br />
Abgegebene Stimmzettel 48<br />
Gültige Stimmzettel 48<br />
Ja 48<br />
Nein 0<br />
14. Quartierentwicklung; Quartieranalysen Kappelerhof 2004 und Meierhof 2006;<br />
Abrechnung der Planungskredite (11/10)<br />
________________________________________________________________________<br />
Herr Olivier Funk, Präsident der Finanzkommission:<br />
Die Finanzkommission hat die Abrechnungen geprüft. Der Stadtrat hat für Sofortmassnahmen<br />
einen Beitrag von CHF 50,000 zulasten des WOV-Kontos gesprochen. Aus Sicht der Finanzkommission<br />
ist das sinnvoll eingesetztes Geld und entspricht im Wesentlichen dem Auftrag des<br />
Einwohnerrats, die WOV-Konten sukzessiv und sinnvoll abzubauen. Die Finanzkommission hat<br />
beide Abrechnungen einstimmig genehmigt.<br />
Herr Matthias Gotter:<br />
Das Geld ist unbestritten gut investiert. Beide Quartiere haben Handlungsbedarf. Durch die<br />
Quartieranalysen wurden in den Quartieren, in den Quartiervereinen und bei den Bewohnern<br />
Erwartungshaltungen geweckt. Man schätzt, dass etwas geht. Diese Erwartungshaltung soll<br />
auch dokumentiert werden: Was hat man gemacht, was nicht. Da in der Stadt <strong>Baden</strong> unzählige<br />
Geschäfte mit einer grösseren Priorität laufen, besteht die Gefahr, dass das versanden könnte.<br />
Ich stelle deshalb den Antrag, dass über die Quartierentwicklung im Geschäftsbericht berichtet<br />
wird. Der Antrag lautet wie folgt: "Der Stadtrat möge in den nächsten fünf Jahren über die Quartierentwicklung<br />
im Geschäftsbericht Auskunft geben." Die CVP wird beiden Abrechnungen einstimmig<br />
zustimmen.<br />
Herr Beni Knecht:<br />
Auch die SP-Fraktion stimmt beiden Kreditabrechnungen zu. Im Bericht 2002 zum Planungsleitbild<br />
98 wurden bereits ein paar erkennbare Probleme der Quartiere Kappelerhof und Meierhof<br />
aufgezeigt. Die Quartieranalysen in den Jahren 2004 und 2006 haben zusätzliche Defizite<br />
aufgezeigt. In der Zwischenzeit wurden viele dieser Probleme in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Quartiervereinen angegangen. Davon haben die Quartiere und das Zusammenleben in ihnen<br />
profitiert. Ich empfehle Ihnen, zu den vielen mittlerweile in den beiden Quartieren in Arbeitsgruppen<br />
angegangenen und erfolgreich durchgeführten Ideen und Projekten die Homepages<br />
der Quartiervereine zu besuchen. Wir sind überzeugt, dass die Erfahrungen später auch bei<br />
Analysen von Quartieren in Neuenhof von Nutzen sein können. Wir danken allen Beteiligten in<br />
den Quartieren und bei der Stadtverwaltung für ihr grosses Engagement.<br />
Herr Roland Guntern:<br />
Die Grünen <strong>Baden</strong> stimmen der Abrechnung der Planungskredite zu. Die Abrechnungen halten<br />
sich im gesetzten Rahmen. Besonders erwähnenswert ist die unbürokratische Vorgehensweise<br />
des Stadtrats, der für die Realisierung von Sofortmassnahmen CHF 50,000 aus seinem WOV-<br />
Konto beisteuerte.<br />
Die Quartieranalyse mit einem gemeinwesenorientierten Vorgehen parallel zum planerischen<br />
Vorgehen wie in <strong>Baden</strong> ist ein sinnvolles Vorgehen. Erst die Verbindung dieser zwei Ebenen<br />
- 11 -
ergibt in die Tiefe gehende Resultate. Die Grünen <strong>Baden</strong> sind überzeugt, dass eine direkte Beteiligung<br />
und Partizipation der Bevölkerung bessere Resultate bringt. Die „Quartierfachleute“,<br />
d.h. die Quartierbewohnerinnen und -bewohner, werden direkt beteiligt und können direkt mobilisiert<br />
werden. Lösungen können so gemeinsam erarbeitet werden und werden besser akzeptiert.<br />
Sie sind sicher auch langfristig richtig. Damit kann ein Beitrag für das Interesse am eigenen<br />
Wohnquartier geleistet werden. Ein solcher Prozess ist wertvoller, als am grünen Tisch einen<br />
schönen Bericht zu schreiben. Das weitere Vorgehen mit Beteiligung von Bundesgeldern<br />
finden wir sinnvoll. Wir haben hier eine Anregung im Sinn des Antrags der CVP: Wir möchten<br />
wissen, was umgesetzt wird. Weiter würden wir es schätzen, über die Methode und das Vorgehen<br />
bei dieser Quartieranalyse etwas zu hören im Sinn einer Auswertung, wie diese Methode<br />
sich bewährt und was man allenfalls neu entwickelt hat. Wir sind erfreut über ein so zukunftsträchtiges<br />
Vorgehen, die Verbindung zwischen planerischen und gemeinwesenorientierten Arbeiten.<br />
So können Menschen partizipieren, sich interessieren und werden ernst genommen.<br />
Herr Hannes Streif:<br />
Auch das team <strong>Baden</strong> stimmt der Abrechnung der Planungskredite zu. Die Untersuchung erhöht<br />
die Lebensqualität in diesen Quartieren. Die Mittel wurden sinnvoll eingesetzt, die Resultate<br />
in den Berichten präsentiert, und dringende Anliegen konnten bereits umgesetzt werden. Ein<br />
zentraler Punkt sind die Hauptstrassen in beiden Quartieren. Wir werden die Entwicklungen bei<br />
der Mellinger- und der Bruggerstrasse im Auge behalten, damit sich die Stadt zugunsten der<br />
Lebensqualität in diesen Quartieren und gegen den Ausbau dieser Verkehrsachsen einsetzen<br />
kann. Uns interessiert, ob ein Instrument besteht, mit dem die Entwicklung überprüft werden<br />
kann. In diesem Sinn unterstützen wir den Antrag der CVP.<br />
Herr Serge Demuth:<br />
Ich möchte nicht nochmals ausführen, was wir bei der Kreditsprechung sagten. Unsere Meinung<br />
hat nicht gross geändert. Es gab bereits vorher viel Handlungsbedarf, und diese Analyse hat<br />
einen zusätzlichen Handlungsbedarf aufgedeckt. Man hätte das Geld besser in bereits bestehenden<br />
oder bekannten Handlungsbedarf investiert. Eben wurden wieder die Hauptstrassen<br />
genannt. Ein Chinese sieht auf der Karte, dass die Hauptstrassen in dieser Klus ein Problem für<br />
Anwohner sind. Den Antrag der CVP begrüsse ich. Es ist gut, dass der Rückblick im Geschäftsbericht<br />
erfolgt und nicht zusätzliche Analysen gemacht werden. Wir wollen das Geld für Taten<br />
einsetzen, nicht für die Projektierung und Analysierung.<br />
Frau Stadträtin Daniela Oehrli:<br />
Wir haben regelmässig über Sofortmassnahmen und weitere Massnahmen informiert, u.a. in<br />
zwei Einwohnerratsvorlagen im Dezember 2006 sowie im Dezember 2009 zu den Geldern, die<br />
wir von projets urbains erhalten. Verschiedenes wurde umgesetzt. Bei der ersten Kreditvorlage<br />
2003 für eine Analyse Kappelerhof votierte die SVP gleich wie heute. Damals sagte ich, dass<br />
wir nicht die schon bekannten Löcher im Käse, sondern die Stärken dieser Quartiere suchen.<br />
Auf dieser Basis zeichnete sich auch die angewandte Methode ab. Die Quartierentwicklung<br />
brachte sehr viel und stärkte das Selbstwertgefühl aller Quartierbewohnerinnen und –bewohner.<br />
Die Quartiervereine werden auf breiter Stufe einbezogen, gerade auch bei der Gestaltung der<br />
Mellingerstrasse oder beim Entwicklungskonzept Brisgi.<br />
Zum Antrag der CVP: Wir informieren regelmässig auf dem Internet. Der Stadtrat möchte auf<br />
eine Aufnahme in den Geschäftsbericht verzichten, weil dieser wieder umfangreicher würde und<br />
irgendwann fast nicht mehr lesbar ist. Auch auf der Homepage der Quartiervereine wird immer<br />
wieder darüber berichtet, was man macht. In den zwei Berichten über die Quartierentwicklungsanalysen<br />
sind das Vorgehen und die Ergebnisse auch sehr ausführlich aufgeführt. Christoph<br />
Lötscher von der Entwicklungsplanung ist dafür zuständig, den Faden zwischen den Quartieren<br />
und der Stadt immer wieder zu spannen. Er kontrolliert die Entwicklungsschwerpunkte und den<br />
mit entsprechenden Zeitfaktoren unterlegten Massnahmenkatalog. Seit letztem Jahr begleitet<br />
zudem eine Begleitgruppe, in der der Bund, Raumplanung, und der Kanton vertreten sind, die<br />
Projekte.<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Matthias Gotter, halten Sie am Antrag fest?<br />
- 12 -
Herr Matthias Gotter:<br />
Ich halte an meinem Antrag fest.<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Der Antrag lautet: "Der Stadtrat möge in den nächsten fünf Jahren über die Quartierentwicklung<br />
im Geschäftsbericht Auskunft geben."<br />
Beschluss:<br />
Mit 30 Ja zu 12 Nein wird dem Antrag von Matthias Gotter zugestimmt.<br />
Beschlüsse:<br />
1. Die Abrechnung des Planungskredits für die Quartieranalyse Kappelerhof, schliessend mit<br />
brutto CHF 180,285.90 bzw. netto CHF 130,072.90, wird einstimmig genehmigt.<br />
2. Die Abrechnung des Planungskredits für die Quartieranalyse Meierhof, schliessend mit<br />
brutto CHF 140,494.05 bzw. netto CHF 140,278.85, wird einstimmig genehmigt.<br />
3. Der Stadtrat möge in den nächsten fünf Jahren über die Quartierentwicklung im Geschäftsbericht<br />
Auskunft geben.<br />
15. Erschliessung Hügelacher, Rütihof; Abrechnung Baubeitrag (12/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Olivier Funk, Präsident der Finanzkommission:<br />
Die Finanzkommission hat die Abrechnung geprüft. Sie ist in Ordnung. Der Kredit wurde schon<br />
vor einiger Zeit gesprochen, die letzten Rechnungen gingen aber erst 2008 ein. Daher liegt keine<br />
überfällige Pendenz vor. Die Finanzkommission hat der vorliegenden Bauabrechnung einstimmig<br />
zugestimmt.<br />
Beschluss:<br />
Die Abrechnung des Baubeitrags an die Erschliessung Hügelacher, Rütihof, schliessend mit<br />
CHF 429,480.50, wird einstimmig genehmigt<br />
Pause 21.15 – 21.35 Uhr<br />
- 13 -
16. Aufwertung Personenunterführung Gstühl und Verlängerung Ladenpassage Blind-<br />
darm; Baukredit (13/10)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Olivier Funk, Präsident der Finanzkommission:<br />
Nur eine kleine Minderheit der Kommission sieht das Projekt als städtebauliche Verbesserung.<br />
Einer Mehrheit fehlt die Vision. Es ist noch zu wenig klar, wie das Gebiet in Zukunft aussehen<br />
soll. Zu viele Unklarheiten bestehen bei angrenzenden Projekten wie Einfahrt Tiefgarage, Südhaus,<br />
Buslinienführung, Bedeutung der Sterk-Unterführung, Wirtschaftlichkeit der bestehenden<br />
Ladenlokale im Blinddarm, Kriesi-Areal usw. Die Finanzkommission will ein Flickwerk von unabhängigen<br />
Projekten verhindern. Sie stellt auch die langfristige Wirtschaftlichkeit stark in Frage.<br />
Die Mehrheit sieht für ein Café an dieser Lage keine Erfolgschance. Zudem müssten vor<br />
Baubeginn Verträge vorliegen, die das Mietverhältnis und die genaue Nutzung regeln.<br />
Grundsätzlich begrüsst die Finanzkommission eine Aufwertung der Situation für Velofahrer, was<br />
aber auch nur mit der Offizialisierung der Durchfahrt für Velofahrer erreicht werden könnte, die<br />
in jedem Fall empfohlen wird.<br />
Die Finanzkommission begrüsst die Ausarbeitung der verschiedenen Varianten. Trotzdem wird<br />
die Realisierung nur einiger Teilprojekte mehrheitlich verworfen, weil dadurch wiederum ein<br />
Flickwerk entstünde.<br />
Abschliessend ist das Projekt aus Sicht der Finanzkommission zu teuer und der Glaube an den<br />
Nutzen zu gering. Aus Sicht einer Mehrheit ist das Projekt auch strategisch nicht wichtig und<br />
eine Umsetzung nicht dringend. Die Finanzkommission hat den Baukredit mit 9 zu 2 Stimmen<br />
abgelehnt.<br />
Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen<br />
Das war mein letztes Votum als Finanzkommissionspräsident. Ich bedanke mich nochmals<br />
herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen. Ich habe dieses Amt sehr gern ausgeübt, und<br />
die Zusammenarbeit mit Ihnen allen hat mir Spass gemacht. Ich wünsche Ihnen weiterhin einen<br />
kritischen aber auch einen konstruktiven Ratsbetrieb.<br />
Herr Reto Huber:<br />
Was der Finanzkommissionpräsident berichtet, ging bei uns vor zwei Wochen wie ein Lauffeuer<br />
durch. Wenn die Finanzkommission nein sagt, wird es so sein. Nach dem Nein der Finanzkommission<br />
und den schlechten Gefühlen aus der Diskussion über den Projektierungskredit vor<br />
etwas mehr als einem Jahr waren Vormeinungen gefasst. Es ist zweifellos eine schwierige und<br />
darum eine spannende Vorlage. Bei jedem Teilprojekt gibt es zehn Gründe dafür und zehn dagegen.<br />
Angesichts der Honorare haben alle hier leer geschluckt. In der Zeitung steht, eine Fraktion<br />
sei mit dem Vorliegenden nicht glücklich. Das stimmt, wir sind hier nicht glücklich. Die Finanzierung<br />
aus dem Parkplatzersatzabgabefonds ist seltsam, es gibt viele Unsicherheiten hinsichtlich<br />
Kriesi-Areal, Südhaus, Sterk-Unterführung. Nach Meinung der CVP ist eine Versachlichung<br />
und eine Auslegeordnung nötig. Ich möchte aufzeigen, weshalb die CVP diesem Kreditantrag<br />
grossmehrheitlich zustimmen wird.<br />
Ist das Projekt ein optischer, funktionaler Gewinn für dieses Gebiet? Die Finanzkommission<br />
spricht von Flickwerk. Das Projekt ist zweifellos keine Augenweide und gewinnt keinen Schönheitspreis.<br />
Die Begleitkommission hat dieses Projekt aber seit der Projektierungskreditgenehmigung<br />
begleitet und ist der Meinung, dass wir jetzt ein funktionales Projekt im Rahmen der Möglichkeiten<br />
haben. Das Projekt nimmt auch Rücksicht auf ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit<br />
einem Party-Betrieb dort. Unser Fazit ist: Wir haben eine architektonische und funktionale Gesamtlösung,<br />
der wir zustimmen können.<br />
Zu den Kosten, insbesondere den Honoraren: Man darf nicht vergessen, dass Bauen mit Beton,<br />
Armierungseisen, Statik und Schalldämmung teuer ist. Dann sind die Planerhonorare sehr<br />
hoch. Hier ist zu berücksichtigen, dass wir bei der Genehmigung des Projektierungskredits von<br />
CHF 320,000 verlangten, dies und jenes sei noch abzuklären. Das ist auch ein Grund für höhere<br />
Honorarkosten. Dazu kommen die engen räumlichen Verhältnisse. Die verschiedenen<br />
- 14 -
Schnittstellen, Heizung, Lüftung, Elektro, Statik usw. müssen mit mehr Aufwand in diesen untergebracht<br />
werden. Fazit: Die Honorare sind hoch. Wir haben nach der sehr detaillierten Darlegung<br />
aber Verständnis dafür und sind damit einverstanden. Die Rechnungen funktionieren nach<br />
SIA-Norm. Es wurde uns zudem versichert, dass es noch eine Bereinigung geben wird, wenn<br />
es zu einem Gesamtauftrag kommt.<br />
Zum Thema gesicherte Mietzinseinnahmen: CHF 2,8 Mio. Investitionen sollen gesichert sein.<br />
Was ist gesichert? Bezüglich Miete für das Löschwasserbecken bestehen verbindliche Zusagen<br />
für fünf Jahre Miete fest und weitere fünf Jahre optional. Nicht zu vergessen ist dabei, dass der<br />
Betreiber für die Nutzung noch einen sechsstelligen Betrag investieren muss. Da springt er nicht<br />
nach zwei Jahren ab. Zehn Jahre sind auch aus Sicht der Betreiber glaubwürdig. Die Rentabilität<br />
der Läden im Blinddarm muss uns nicht interessieren, sondern ob der Mietzins fliesst. Das<br />
ist Sache der Abteilung Liegenschaften. Es braucht einen marktkonformen Zins, mit dem ein<br />
Laden betrieben werden kann. Wir glauben den Aussagen dazu und sind überzeugt, dass das<br />
klappt.<br />
Weiter zur Parkplatzersatzabgabe: Bauherren zahlen Geld in diesen Fonds, aus dem die Rampe<br />
finanziert werden könnte. Wir erachten das als legitim, es gibt ja keine Veloersatzabgabe,<br />
mit der man diese Rampe finanzieren könnte. Damit kann eine Verbindung für den Langsamverkehr<br />
geschaffen werden, die wohl teuer ist, die es aber braucht, unabhängig vom Kriesi-<br />
Areal. Eine bessere Veloverbindung schadet dort gar nichts.<br />
Zu den Investitionen im Zusammenhang mit dem Löschwasserbecken: Auch dieses ist Standortmarketing<br />
für die Stadt, und wir dürfen stolz sein, neben den anderen Kulturinstitutionen auch<br />
noch einen solchen Betreiber zu haben. Die kritische Frage ist zweifellos: Baut man für diesen<br />
Betreiber? Und die Folgefrage: Was ist, wenn dieser in zehn Jahren nicht mehr da ist? Was<br />
macht man dann dort? Man muss sich das sicher überlegen. Ich kann mir dort gut einen Showroom<br />
vorstellen. Gelingt uns die Anbindung vom Schlossbergplatz zum Gstühl-Bereich, haben<br />
wir dort genügend Passanten, damit es auch auf eine andere Art attraktiv wird. Die seinerzeit<br />
eingebaute Occasions-Lüftung muss im Übrigen ohnehin ersetzt werden. Die CVP fragte sich<br />
auch, ob ein Tagescafé hier rentabel sei. Das ist jedoch nicht unsere Aufgabe. Wir müssen<br />
nicht den Betrieb sicherstellen, wir bauen etwas, das die unschöne Lücke schliesst. Die Rentabilität<br />
dieses Cafés muss der Betreiber sicherstellen. Wir erachten die Investitionen der Stadt,<br />
u. a. für den aktuellen Betreiber, die zu einem grossen Teil über Mietzinseinnahmen refinanziert<br />
werden, als gerechtfertigt. Anderswo baut die Stadt auch, damit Unternehmen funktionieren<br />
können.<br />
Die letzte, eine matchentscheidende Frage: Werden die gesetzten Ziele mit der Baukreditgenehmigung<br />
und Umsetzung dieses Projekts erreicht? Was ist, wenn wir nein sagen? Nach unserer<br />
Meinung wird das Ziel mit dieser Vorlage erreicht. Es ist kein Ziel, das uns glücklich<br />
macht. An dieser Ecke kann man aber nie glücklich werden. Aus dem Blinddarm wird nie ein<br />
Sonnenkind. Wir können die flankierenden Massnahmen optimieren, und das Projekt ist ein Teil<br />
davon. Die Alternative ist ein Aufschieben. Dann müssen wir uns fragen: Was gewinnen wir mit<br />
einer Realisierung in drei, vier oder fünf Jahren, wenn die Sterk-Unterführung dann vielleicht<br />
klar ist? Die SBB haben vielleicht einen Horizont von 20 Jahren, um etwas zu verwirklichen.<br />
Was gewinnen wir mit einer Aufschiebung? Die CVP ist überzeugt, das vorliegende optimierte<br />
Projekt werde weder günstiger noch besser. Wir haben dann vielleicht den Betreiber nicht mehr,<br />
der jetzt bereit ist, einen grossen Teil durch Mietzinseinnahmen zurückzuzahlen. "Kommt Zeit,<br />
kommt Rat" zieht hier nicht. Wir müssen jetzt die (teure) Gelegenheit nutzen, die sehr stark über<br />
Finanzierungen abgefedert ist, CHF 515,000 aus den Parkplatzabgaben und die Mietzinseinnahmen.<br />
Die CVP-Fraktion ermuntert Sie mit dieser Auslegeordnung, aufgrund dieser Fakten<br />
zu urteilen. Machen Sie die Auslegeordnung auch, packen Sie den Moment und sagen Sie nicht<br />
zum Schönheitspreis ja, sondern zu dieser guten, funktionalen Lösung.<br />
Herr Stefan Brand:<br />
Das team <strong>Baden</strong> versuchte, die Vorteile den erwähnten Kritikpunkten gegenüberzustellen und<br />
kam zu einem andern Schluss als die CVP. Am Schluss überwogen die Kritikpunkte. Das <strong>Protokoll</strong><br />
vom 9. Dezember 2008 zum Projektierungskredit zeigt, dass Aufwand und Grösse dieses<br />
- 15 -
Projekts schon damals einiges zu diskutieren gaben. Die sehr hohen Kosten sind auch nicht im<br />
Investitionsplan eingestellt, was damals - wie auch jetzt - nicht nur von der Finanzkommission,<br />
sondern auch im Rat kritisiert wurde. Neben der damals präsentierten Maximallösung forderte<br />
der Rat eine auf das Wesentliche beschränkte Minimallösung mit deutlich reduzierten Kosten.<br />
Diese Minimallösung vermissen wir in der Vorlage. Es werden zwar fünf einzelne Teilprojekte<br />
vorgelegt, die man theoretisch auch einzeln umsetzen könnte. Das würde jedoch auch aus unserer<br />
Sicht nicht viel Sinn machen, und der Stadtrat empfiehlt, alles umzusetzen. Eine Lösung<br />
ohne bauliche Massnahmen fehlt. Uns ist bewusst, dass Baumassnahmen immer teuer sind. Es<br />
wäre eine Überlegung wert, ob man ein Aufwertung ohne bauliche Massnahmen erreichen<br />
könnte. Darauf wird nur in zwei Sätzen ganz am Schluss der Vorlage eingegangen. Es wird<br />
dargelegt, eine Sanierung der Unterführung ohne Umbau würde ca. CHF 150,000 kosten (neue<br />
Lampen, neuer Anstrich). Wir meinen, diese CHF 150,000 würden den funktionalen Nutzen, die<br />
Aufwertung schon bringen. Das wäre auch verhältnismässig, und wir bevorzugen eine solche<br />
Variante. Für die total CHF 3,2 Mio. entsteht nur ein kleiner Mehrwert für die Öffentlichkeit. Ein<br />
Grossteil geht ins LWB, was Vorteile hat, aber nicht für die ganze Öffentlichkeit von Nutzen ist<br />
und deshalb kritisch betrachtet werden muss. Allgemein stehen unseres Erachtens Kosten und<br />
Nutzen in diesem Projekt in keinem guten Verhältnis. Auch die Finanzkommission hat diesen<br />
und andere Punkte kritisiert und die Vorlage mit 9 : 2 Stimmen abgelehnt. Bis jetzt erhielten wir<br />
von der Finanzkommission immer sehr gute Ratschläge, unserer Meinung nach auch in diesem<br />
Fall.<br />
Der Kern der Vorlage, die Aufwertung der Gstühl-Unterführung, kann auch wesentlich einfacher<br />
und vor allem günstiger ohne bauliche Massnahmen erreicht werden. Das Gleiche gilt für die<br />
Regelung des Veloverkehrs oder die Öffnung der Unterführung für den Veloverkehr. Der Bereich<br />
auf dieser Seite des Blinddarms ist keine Augenweide. Ein Schönheitspreis ist nicht zu<br />
gewinnen. Es ist aber auch kein so grosser Schandfleck, dass Massnahmen dringend sind. Das<br />
Projekt bietet Vorteile, ist aber nicht notwendig und schon gar nicht dringend. Dieses Geld lässt<br />
sich andernorts viel besser einsetzen. Wir bezweifeln sehr, dass ein Café an dieser Lage wirklich<br />
Erfolg haben kann, ebenso die Finanzierung dieser CHF 2,8 Mio. über Mietzinseinnahmen.<br />
Auch wenn wir nicht direkt für die Rentabilität der Läden verantwortlich sind, geht das den Einwohnerrat<br />
doch etwas an. Wir schaffen die Rahmenbedingungen für die Nutzung und müssen<br />
uns deshalb schon überlegen, ob man an diesem Ort eine rentable Nutzung ermöglichen kann.<br />
Nach dem Blinddarmumbau hat sich gezeigt, dass diese Läden nicht automatisch Fussgängerund<br />
Einkaufpassagestimmung erzielen. Die Lage in der Eisenbahnunterführung ist nicht optimal<br />
zum Schaufensterbummeln. Die durchfahrenden Züge verursachen viel Lärm. Die Ladenbesitzer<br />
und ein Augenschein vor Ort bestätigen, dass die dortigen Läden keine Goldgrube sind.<br />
Eine Verlängerung der Ladeneinbauten erachten wir deshalb nicht als sinnvoll.<br />
Das team hat zwei konkrete Anregungen zur Vorlage: Einerseits eine kleine, viel günstigere<br />
Sanierung ohne bauliche Massnahmen. Das ist auch für die Öffnung für die Velofahrer relevant.<br />
Diese kann mit einer Signalisationsänderung unterstützt werden, ohne Verbreiterung oder Abbruch<br />
der gerade erst gebauten Rampe. Die zweite Anregung betrifft die Nutzung der Lokale,<br />
die wie gesagt für Läden und Schaufensterbummeln nicht optimal sind. Gut denkbar wäre eine<br />
kulturelle Nutzung, z. B. Ateliers, Räume für junge Musiker, allgemein für Kunstschaffende. Die<br />
Lage ist zentral, und es entstünde kein Lärmproblem, weil ja die Züge oben durchfahren. Zudem<br />
käme die Atmosphäre im Untergrund den Kulturschaffenden sicher entgegen. Der Stadtrat<br />
hat schon mehrmals eingestanden, dass die räumliche Situation für Kunst- und Kulturschaffende<br />
in <strong>Baden</strong> zurzeit nicht gut ist. Hier könnte man konkret ansetzen.<br />
Das team <strong>Baden</strong> empfiehlt Ihnen aus den genannten Gründen, der Finanzkommission zu folgen<br />
und die Vorlage abzulehnen, damit das Geld für bereits vorhandene, notwendige und auch<br />
dringende Projekte eingesetzt werden kann.<br />
Frau Karin Bächli:<br />
Wir sind uns wohl alle einig, dass die bestehende Situation nicht gut ist. Die Verbindung Blinddarm<br />
- Gstühlcenter - Martinsbergquartier ist nicht gut gelöst. Die Rampe, obwohl sie erst ein<br />
Jahr alt, ist zu schmal für alle Benutzer/innen, die Lage der auch erst ein Jahr alten Parkhauseinfahrt<br />
ist eine Fehlplanung, die Gstühlunterführung ist dunkel, eng, und an den Wochen-<br />
- 16 -
enden stinkt es oft ziemlich. Schlossberplatz und Blinddarm wurden aufgewertet und das<br />
Gstühlcenter gebaut. Dort warten wir noch auf die in der Visualisierung gezeigte Belebung. Vor<br />
einem Jahr stimmten wir dem Projektierungskredit zu, weil es Sinn macht, diese wichtige Verbindung<br />
zu verbessern. Wir stellten damals den Antrag, für die Unterführung Gstühl und den<br />
Blinddarm seien Varianten mit und ohne Läden aufzuzeigen, der angenommen wurde. Varianten<br />
mit und ohne Läden werden jetzt nicht vorgelegt. Der Bedarf an weiteren Ladenflächen ist<br />
nicht ausgewiesen. Im Gstühlcenter gibt es immer noch leere Verkaufsflächen.<br />
Die SP-Fraktion attestiert dem vorliegenden Projekt, dass das Gebiet damit aufgewertet würde.<br />
Unsicher ist die Fraktion aber, ob damit wirklich die bestmögliche städtebauliche Aufwertung<br />
erreicht wird. Es wurde mehrmals gesagt, dass eine gute Lösung für diese städtebaulich extrem<br />
schwierige Ecke nicht einfach zu finden ist. Trotzdem wurde der Auftrag direkt vergeben und die<br />
Chance für einen Wettbewerb, z. B. im Einladungsverfahren mit einem geringen Aufwand, nicht<br />
genutzt. Wir haben es bei der Genehmigung des Projektkredits selber verpasst, einen Wettbewerb<br />
zu fordern. Jetzt haben wir eben nicht die ganze Palette, was man aus dieser Ecke machen<br />
könnte, welche Ideen anstelle von Ladeneinbauten es noch gäbe und wie die Eingangssituation<br />
zum LWB besser und anders gestaltet werden könnte. Diese Fragen sind für uns nicht<br />
beantwortet. Ein Tagescafé mit Terrasse erscheint uns in Anbetracht des Zuglärms eine Totgeburt.<br />
Am besten ginge man wohl mit jemandem, mit dem man nicht viel reden möchte, in dieses<br />
Café. Eigentlich ist offensichtlich, dass es eher darum geht, dem LWB nach Einführung des<br />
Rauchverbots im Mai ein Fumoir zur Verfügung zu stellen. Warum wird das in der Vorlage nicht<br />
gesagt?<br />
Visualisierungen zeigen einfach ein Bild. Trotzdem staunen wir, wie idealistisch die Welt<br />
manchmal gezeigt wird, z.B. beim Schulhausplatz mit drei Autos, keiner Lichtsignalanlage und<br />
keinen Strassenschildern, dafür mit vielen Bäumen. Beim vorliegenden Projekt wird das Gitter,<br />
das es braucht, damit die Terrasse nicht betreten werden kann, nicht gezeigt. Wir glauben auch<br />
nicht, dass die Bäume auf dem Dach überleben können. Diese Ecke ist heute ein Schandfleck.<br />
Sie wurde im Hinblick auf die Realisierung des vorliegenden Projekts nicht zu Ende gebaut. Der<br />
Belag des Schlossbergplatzes wurde nicht bis zu den Mauern weitergeführt. Es liegt noch ein<br />
komischer Teerhaufen herum, dessen Funktion nicht klar ist. Die Eingangssituation zum LWB<br />
wurde sehr provisorisch gestaltet. Diese Ecke kann kein Bijou werden, aber besser als heute.<br />
CHF 3,2 Mio. sind sehr viel Geld. Es wird gesagt, diese Zahl müsse relativiert werden. CHF 2,8<br />
Mio. gingen durch Mietzinseinnahmen wieder ein. Eine Refinanzierung ist aber das Ziel jeder<br />
Investition. Wir wollen z. B. durch die Finanzierung von Kinderkrippen mehr Steuereinnahmen<br />
generieren, durch die Einführung der Schulsozialarbeit geringere gesellschaftliche Kosten und<br />
mit der Sanierung des Schlossbergplatzes die Stadt <strong>Baden</strong> als Einkaufsstadt attraktiver machen.<br />
Die Refinanzierung ist nicht immer so klar messbar wie mit Mietzinseinnahmen. Sie ist<br />
aber die Grundidee des Investierens.<br />
Die Benützung der Unterführung und der Rampe mit dem Velo ist verboten. Vieles spricht für<br />
die Verbreiterung. Die Verkehrssicherheit kann erhöht werden, für schnelle Velofahrer/innen<br />
steht eine schnelle und legale Verbindung zur Verfügung. Ein Teil der Fraktion ist indessen der<br />
Meinung, es brauche für den Moment eine pragmatische Lösung. Die Verbreiterung der Rampe<br />
führt zu einer Verengung des Strassenraums und verbessert die Situation in der Gstühlunterführung<br />
damit nicht.<br />
In dieser Ecke muss etwas gehen. Der Zeitpunkt ist in der Fraktion umstritten. Die einen finden<br />
es richtig, die Verbindung jetzt zu machen, die andern sind der Ansicht, es gebe dringendere<br />
Projekte in der Stadt <strong>Baden</strong>. Wenn der Kredit abgelehnt wird, muss zumindest der Teerhaufen<br />
weg, die provisorische Gestaltung der Eingangssituation muss besser werden und der Belag<br />
soll durchgezogen werden, auch wenn er kein Bijou ist. Das Projekt ist gut, die Verbindung zwischen<br />
dem Blinddarm und dem Gstühlcenter wird verbessert und das Gebiet wird aufgewertet.<br />
Es bleibt jedoch die Unsicherheit, ob wir wirklich das bestmögliche Projekt für die Aufwertung<br />
dieser Ecke haben. Das Projekt konnte nicht alle in der Fraktion überzeugen. Die Meinungen in<br />
der SP sind geteilt.<br />
- 17 -
Herr André Bauer:<br />
Die SVP hat die Vorlage auch sehr intensiv besprochen. Ich bin grundsätzlich der Meinung,<br />
dass wir zu den Einnahmen und Ausgaben eines Ladenbesitzers nichts zu sagen haben. Er<br />
weiss selber, ob er dort mieten will oder nicht. Man könnte sagen: "im Zweifel für den Angeklagten".<br />
Die Honorare, die fast 25 % ausmachen, haben mich im ersten Moment gestört. Diese<br />
Betongeschichte hat halt ihren Teil dazu beigetragen. Ich weiss nicht, ob ich mich gestalterisch<br />
einmischen darf. Eine bessere Lösung hätte ich vielleicht schon, vermutlich könnten wir auch 50<br />
bessere Lösungen haben. Wir haben hier wenigstens eine.<br />
Für mich sind zwei Punkte sehr wichtig. Man müsste nochmals über die Honorare sprechen<br />
können. Man kann heute nicht immer nach SIA-Normen abrechnen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit,<br />
dies nochmals zu hinterfragen. Weiter sollten die Kosten optimiert werden. Man könnte<br />
an gewissen Orten sicher noch optimieren. Als drittes ärgert mich, dass alles durch die gleiche<br />
Röhre geht, dass das Ganze vor zwei Jahren aber mit einer schmalen Rampe geplant wurde.<br />
Das begreife ich nicht.<br />
Frau Beatrice Schilling:<br />
Es spricht einiges für, aber auch einiges - und aus der Sicht der Grünen mehr und wichtigeres -<br />
gegen dieses Projekt. Ein anderer, bisher nicht erwähnter und aus unserer Sicht kritischer<br />
Grund ist, dass das LWB "aufgerüstet" wird. Der damit verbundene höhere Mietpreis mag für<br />
die jetzige Mieterin kein Problem sein. Sie würde sich sogar verpflichten, diesen längerfristig zu<br />
bezahlen. Das macht aber eine weniger kommerzielle Nutzung in Zukunft nicht mehr realistisch,<br />
und ursprünglich war das LWB ja als Kulturlokal geplant.<br />
Die Öffnung der Unterführung für den Veloverkehr macht Sinn. Unserer Ansicht nach reichen<br />
aber im Moment niederschwellige Massnahmen wie eine neue Kennzeichnung und das Entschärfen<br />
der Ecken. Sollten die Platzverhältnisse gleich bleiben, dürfen die Fussgänger nicht<br />
darunter leiden. Die Empfehlungen von Pro Velo und Fussverkehr Schweiz für solche Fälle ist<br />
eine Markierung als Fussweg mit einer Zusatztafel „Velos im Schritttempo erlaubt“.<br />
Nicht erklären kann ich mir, dass es in der Begleitkommission fast keine kritischen Stimmen<br />
gab. Aufgefallen ist mir, dass es in der Begleitkommission viele Leute aus der Verwaltung und<br />
vom externen Projektteam hatte. Deren Begeisterung übertrug sich nicht auf den Einwohnerrat.<br />
Diese Stelle der Stadt ist nicht schön, aber auch nicht die schlimmste und/oder gefährlich. Deshalb<br />
möchten wir das Projekt jetzt nicht realisieren und lehnen den Baukredit ab. Was verlieren<br />
wir, wenn wir jetzt nicht bauen?<br />
Herr Peter Courvoisier:<br />
Die FDP-Fraktion hat auch alle Punkte diskutiert. Es ist tatsächlich so: man kann dafür oder<br />
dagegen sein. Ich bin ein Befürworter, weil es eine eindeutige städtebauliche Verbesserung<br />
gibt. Die heutige Situation möchte ich nicht mehr. Das bestehende Ladenkonzept, zu dem wir<br />
mit der Zustimmung zum Schlossbergplatz ja sagten, wird weitergeführt. Die Läden gehen momentan<br />
zu wenig weit. Man wird nicht richtig vom Schlossbergplatz durch den Tunnel Richtung<br />
Langhaus geführt. Wenn wir dem Projekt zustimmen, wird diese Idee weiterverfolgt und die<br />
Verbindung für die Fussgänger zum Langhaus attraktiver. Die Läden kommen vielleicht in einem<br />
oder zwei Jahren. Wir können dies unterstützen, indem wir versuchen, mehr Leute dort<br />
durchzuführen. Weiter verbessert die Öffnung der Unterführung die Verbindung zum Gstühl,<br />
und der Eingang zum LWB wird verbessert. Wir wissen, dass es in der Nacht laut ist. Die Verbindung<br />
für die Bewohner Martinsberg/Allmend wird mit der Verbreiterung der Rampe verbessert.<br />
Für CHF 720,000 Nettoinvestitionen erhalten wir eine Verbesserung, die die Innenstadt<br />
verdient.<br />
Frau Isabelle Wanner:<br />
Die Grünliberalen sind gegen das Projekt. Viele Argumente decken sich mit denen von Grünen,<br />
SP und team. Weiter soll beim Blinddarmausgang jetzt auch einmal Ruhe einkehren. Wir hatten<br />
eine lange Bauerei. Die Leute, die täglich vom Martinsberg kommen und jeden Tag an einem<br />
andern Ort durchgehen mussten, wünschen sich, dass man sich mit der momentanen Situation<br />
befreundet und später schaut, was noch nötig ist. Die CVP sagt, es sei nicht Sache des Einwohnerrats,<br />
die Rentabilität der Geschäfte auszuleuchten. Das stimmt nicht ganz. Die Rentabili-<br />
- 18 -
tät ist vom Erfolg abhängig. Haben die Geschäfte keinen Erfolg, gehen sie ein. Im Moment besteht<br />
kein Ladenmix. Niemand geht jeden Tag in den Schönheitssalon oder Trekkingschuhe<br />
kaufen usw. Auf das Café möchte ich nicht mehr eingehen. Wir wissen, weshalb der letzte Laden<br />
im Blinddarm nicht vermietet und jetzt eine Bar daraus gemacht wurde: weil das Geratter<br />
der Züge unerträglich ist. Dass dieses Geratter einen Stock höher erträglich sein und dort ein<br />
Tagescafé mit Terrasse eingerichtet werden soll, gehört in die Märchenstunde.<br />
Herr Stadtrat Kurt Wiederkehr:<br />
Zunächst zu den Einwänden der Finanzkommission: Die Vision ist, den Sprung über die Gleise<br />
zu schaffen. Erinnern Sie sich, wie es vor fünf Jahren aussah. Wir hatten Jahrzehnte eine üble<br />
Vorstadtsituation, zugegebenermassen mit vielen interessanten Nutzungen. In städtebaulicher<br />
Hinsicht wurde das Stadtbild vor Jahrzehnten entzwei geschnitten. Der Schlossbergplatz wurde<br />
zu einem lebendigen Teil, und auf der anderen Seite war man im wahrsten Sinn des Wortes<br />
„hinter den Gleisen“. Mit der Vision, die wir verfolgen, ist der Sprung wieder zu schaffen. Sie<br />
wird durch die hervorragende Entwicklung im Gebiet <strong>Baden</strong> Nord und Martinsberg unterstützt.<br />
Viele Leute wollen dort wohnen. Der Nutzen der städtischen Investitionen liegt darin, dass sie<br />
das Gebiet <strong>Baden</strong> Nord/Martinsberg noch wertvoller machen, dass noch mehr passieren kann,<br />
und es gibt entsprechende Projekte. Aber auch das Bestehende soll im Wert erhalten werden<br />
und sogar noch an Wert gewinnen. Die Vision ist eine generelle Aufwertung dieser Gegend.<br />
Auf dem Kriesi-Areal gab es einen Wettbewerb, es gibt ein Projekt, und die Sondernutzungsplanung<br />
ist in der Vorprüfung beim Kanton. Wir stehen vor der Realisierung. Beim ehemaligen<br />
AV-Hochhaus gibt es Projekte für eine attraktivere Gestaltung. Die Privaten ziehen mit, die<br />
Randbedingungen sind bekannt. Für die Ladenlokale im Blinddarm haben wir fünfzehnjährige<br />
Mietverträge mit einem stadtbekannten Investor mit einer Verlängerungsoption für weitere fünf<br />
Jahre. Er hat auch jetzt wieder relativ viel investiert. Die Randbedingungen betreffend Buslinienführung<br />
im Blinddarm sind bekannt. Für die Aufwertung Richtung Südhaus wurde ein Wettbewerbskredit<br />
bewilligt. Dieses Projekt wurde aber zurückgestellt, weil wir einfach nicht alles<br />
gleichzeitig machen können.<br />
Zum Thema Gestaltung könnte man viel sagen. Peter Courvoisier, der auf dem Gebiet der Architektur<br />
tätig ist, hat es gesagt. Ich meine, es gibt tatsächlich eine qualitative Verbesserung.<br />
Die Arbeit und die Diskussionen, auch in der Begleitkommission, haben gezeigt, dass völlig<br />
unabhängige Module nur sehr beschränkt möglich sind. Die Lücke unten muss auf irgend eine<br />
Art geschlossen werden. Dadurch entsteht oben eine Bühne und wieder eine Situation, die nicht<br />
befriedigt. Es stellte sich die Frage der Nutzung. Es kam die Idee des Tagescafés/der Lounge,<br />
die man durchaus unter verschiedenen Aspekten anschauen kann. Das Löschwasserbecken<br />
wird mit dieser Kombination interessanter, was sich mit zusätzlichen CHF 100,000 bei den<br />
Mietzinsen niederschlägt, die das Kapital verzinsen. Das zeigt, dass die Kombination sinnvoll<br />
ist.<br />
Der Stadtrat ist klar der Meinung, dass die Gstühlunterführung in der heutigen Form für den<br />
Veloverkehr nicht geöffnet werden kann. Das wäre mit dieser Rampenbreite und diesem Gefälle<br />
im Hinblick auf den Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer nicht zu verantworten. Wer<br />
dort durchfahren will, tut das auf eigene Verantwortung. Zum Einwand, die Rampe hätte von<br />
Anfang breiter gebaut werden können, muss ich an die Situation vor fünf Jahren erinnern. Damals<br />
konnte sich niemand vorstellen, dass der Blinddarm je verkehrsfrei sein wird. Damals wurde<br />
nach jahrzehntelangem Gerangel um das Gstühl die Baubewilligung erteilt. Wir diskutierten<br />
noch über den Umladeplatz Blinddarm, über Schulwege usw. in dieser Engpasssituation und<br />
kämpften um Zentimeter. Das hat sich geändert. Wenn wir mit dem heutigen Wissen zurück<br />
könnten, würden wir es von Anfang an anders machen. Man muss die rasche Entwicklung in<br />
diesem Gebiet sehen.<br />
Zum Thema Mieten: Nach Meinung des Stadtrats wird ein Projekt erstellt, das vermietet wird.<br />
Wir haben Mieter und entsprechende Zusagen. Was diese daraus machen, müssen wir ihnen<br />
überlassen. Sie haben offensichtlich Ideen und sind bereit, zu investieren.<br />
- 19 -
In der Vorlage für den Projektierungskredit waren diese CHF 4 Mio. nicht erwähnt. Im Finanzplan<br />
sind sie aber entsprechend vorgesehen, und im Gegensatz zu vielen anderen Beträgen im<br />
Finanzplan erfolgt ein Mittelrückfluss.<br />
Das Honorar erscheint sehr hoch. In den Zusammenstellungen ist aber auch der Projektierungskredit<br />
bereits enthalten. Die dort eingestellten CHF 250,000 Honorare wurden für die verschiedenen<br />
Studien benötigt. Die Hälfte des Architektenhonorars von insgesamt CHF 300,000<br />
wurde bereits gebraucht. Von den übrigen Honoraren entfällt ein erheblicher Teil auf die Bauführung.<br />
Bauen an solchen Orten erfordert eine enorme Präsenz. Nichts ist serienmässig herstellbar.<br />
Es gibt sehr viele Details, die bis ins Letzte geplant werden müssen. Der Aufwand ist<br />
deswegen gross. Diese Honorare sind aber nicht schon definitiv. Es ist ein auf Erfahrungswerten<br />
basierender Kostenvoranschlag. Die Honorare werden selbstverständlich noch verhandelt.<br />
In gewissen Bereichen gibt es noch Spielraum. Die SIA-Normen schreiben die Honorare für<br />
Architekten, Hochbauzeichner usw. nicht einfach vor. Aufgrund der Beurteilung des Bauwerks<br />
und gewisser Faktoren wird der Stundenaufwand für die ganze Projektierung geschätzt. Dann<br />
folgt ein "Offerten-Wettbewerb" über den Stundenansatz. Vorliegend beträgt der Stundenansatz<br />
des Architekten CHF 138, was kein überaus hoher Ansatz ist.<br />
Das vorliegende Projekt ist der Abschluss des grösseren Projekts Innenstadt/Schlossbergplatz.<br />
Für jenes wurde ein Wettbewerb durchgeführt. Es ist sinnvoll und fair, dass der Architekt, der<br />
diesen Wettbewerb gewann, auch das letzte Stück noch machen kann. Seine Ansätze werden<br />
sehr sorgfältig geprüft. Die Mitglieder der Begleitkommission wissen, dass sehr intensiv gearbeitet<br />
wurde.<br />
Sehr viele Voten waren Meinungsäusserungen. Ich kann niemandem sagen, was schön und<br />
was hässlich ist. Wenn das Projekt realisiert ist, werden wir sehen, dass wir für das netto investierte<br />
Geld einen guten Gegenwert haben. Und zuletzt noch: Die Bäume – der Gärtnermeister<br />
nickt – haben eine sehr gute Wachstumschance.<br />
Herr Reto Huber:<br />
Ich möchte die Widersprüche, die mir aufgefallen sind, nochmals aufzeigen. Wir glauben der<br />
Finanzkommission auch. Sie war bezüglich Mieteinnahmen aber nicht auf dem aktuellsten Wissensstand.<br />
Wenn Sie den Zweifeln der Finanzkommission an der Rentabilität glauben, erstaunt<br />
mich die Aussage, die Räumlichkeiten sollten Kulturvereinen und Jugendbands zur Verfügung<br />
gestellt werden. Ich finde es auch nicht fair zu sagen, mit dem Projekt gebe es dort noch weniger<br />
Kultur. Das LWB ist für diese Altersgruppe Lebensinhalt, Kultur. Auch im Merkker und im<br />
Nordportal finden Partys statt. Ich finde es nicht fair, den Kredit mit dem Argument abzulehnen,<br />
das sei keine Kultur mehr.<br />
Frau Regula Dell’Anno:<br />
Als wir dieses Geschäft zum ersten Mal berieten, ging es um die Sicherheit in der Unterführung.<br />
Ich sehe jetzt eine unveränderte Situation. Die Unterführung ist gleich breit, und wenn Velofahrer<br />
kommen, ist die Situation heute und künftig genau gleich gefährlich. Leute, die von der Haltestelle<br />
Stein die Treppe herunterkommen, sehen nicht in die Unterführung, ebenso wenig die<br />
Leute, die von der anderen Seite kommen. Die Situation ausgangs Unterführung bleibt genau<br />
gleich gefährlich, aber man darf jetzt dort hinunterfahren. Ich möchte nochmals genau erläutert<br />
haben, wie die Sicherheit ein- und ausgangs dieser Unterführung gewährleistet ist.<br />
Herr Stadtrat Kurt Wiederkehr:<br />
Aufgrund des Auftrags, Module und Einzelteile anzuschauen, prüfte die Begleitkommission<br />
auch Alternativen. Die einzige Alternative ist, neben der 4 m breiten Unterführung einen zweiten<br />
Tunnel zu bauen. Anders geht es nicht. Wie in der Vorlage aufgezeigt, ist das auf der Seite Parkierung<br />
nicht möglich. Da gibt es zu viele nicht lösbare Konflikte, eine Einschränkung der Nutzung<br />
für das Kriesi-Gebäude und unten keine Lösung für die Treppe. Westseitig könnte ein<br />
zweiter Tunnel gebaut werden. Im Moment wäre die Gelegenheit auch günstig, weil die Strasse<br />
jetzt dann saniert wird und der Belag damit gratis wäre. Die Zusatzkosten würden aber mindestens<br />
CH 1,5 Mio. betragen. Diese Lösung wurde nicht weiterverfolgt. Der Nutzen angesichts der<br />
doch beschränkten Anzahl Velofahrer rechtfertigt diese Zusatzkosten nicht. Auch eine Laden-<br />
oder Büronutzung in der Unterführung würde voraussichtlich durch den Mietzins nicht gedeckt.<br />
- 20 -
Die vorgeschlagene Lösung ist nicht perfekt. Wir haben eine Unterführungsbreite von 4 m, wir<br />
werden mit dem Entfernen der Zwischendecke mehr Licht erhalten und sicher punkto Beleuchtung<br />
noch etwas zusätzlich machen. Unten an der heiklen Ecke sind entsprechende Massnahmen<br />
vorgesehen, minimal eine Abschrankung, damit die Leute nicht zusammenstossen. Der<br />
Vorplatz muss umgestaltet werden, damit Kollisionen vermieden werden können. Es ist keine<br />
Traumlösung. Würde man die Unterführung neu bauen, würde sie 6 m breit.<br />
Herr Dr. Peter Heer:<br />
Es ist ein ganz wichtiger Ort und darum wichtig, was man dort macht. Die Diskussion zeigt,<br />
dass die Überzeugung, es sei die gute Lösung, fehlt. Alle haben sich bemüht, aber die Meinungen<br />
sind geteilt. Im Zweifelsfall müssen wir nein sagen und uns mehr Zeit lassen. Es geht nicht<br />
um einen Gefallen oder um persönliche Rücksichtnahme. Wir müssen überzeugt sein, dass die<br />
Lösung für diesen wichtigen Ort gut ist. In der Vorlage steht nichts zu den rechtlichen Fragen,<br />
zur Lösung hinsichtlich Strassenabstände in dieser Zone, ohne Baulinie. Weiter stört mich, dass<br />
– klar entgegen dem Reglement – der Parkplatzersatzabgabefonds dafür eingesetzt werden<br />
soll. Ich bitte den Stadtrat, die Revision dieses Reglements an die Hand zu nehmen. Offenbar<br />
gibt es einige Projekte, die aus dem Fonds finanziert werden sollen. Um dies zu ermöglichen,<br />
muss aber die gesetzliche Grundlage geschaffen werden.<br />
Herr Michael Wicki:<br />
Ich stelle die gleichen Fragen betreffend Sicherheit. Man kann tatsächlich verschiedener Ansicht<br />
sein. Zwei Punkte: Der Investor bestimmt, wer was macht und welche Risiken er eingeht.<br />
Der Mieter, auch ein langfristiger, ist immer nur Mieter. Hier ist die Stadt Investorin. Es sind<br />
nicht gut CHF 3 Mio., sondern etwa CHF 4 Mio. Zweitens: Als wir dieses Projekt vor über einem<br />
Jahr im Rat diskutierten, stellte ich mir vor, dass man etwas Peppiges macht. Es gab eine Skizze<br />
mit einem Glashaus und alle dachten, das könnte etwas sein. Nun wurde alles auf das vorliegende<br />
Projekt mit immer noch sehr viel Beton reduziert. Die Busrampe ist immer noch da,<br />
immer noch so schwerfällig und sichtbehindernd. Ich wäre bereit, für eine richtige Stadtreparatur<br />
mehr Geld auszugeben. Ich bin nicht sicher, ob das Vorliegende eine Reparatur ist, und wann<br />
kommt die nächste? Sind wir in vier oder fünf Jahren an der nächsten Reparatur? Welche Sicherheit<br />
besteht hier?<br />
Herr Stadtrat Kurt Wiederkehr:<br />
Die beiden Voten zeigen das Spektrum. Wir wussten schon bei der Projektierung Blinddarm,<br />
dass etwas passieren muss. Der Glasturm wäre für eine längerfristige Nutzung sehr einschränkend<br />
und würde verschiedenste Probleme verursachen. Er wäre auch nicht günstiger. Sicher<br />
gäbe es immer noch bessere Lösungen. Es wurde aber sicher nichts über das Knie gebrochen.<br />
Hier im Zentrum der Stadt, am Verkehrsknotenpunkt Bahnhof <strong>Baden</strong> und ÖV-Drehpunkt, haben<br />
wir gewisse Belastungen. Die Busrampe brachte in verschiedener Hinsicht eine enorme Verbesserung,<br />
der öffentliche Verkehr konnte damit beschleunigt und gefördert werden. Diese<br />
Rampe kann man nicht wegzaubern.<br />
In baurechtlicher Hinsicht sind wir auf weissem (nicht zoniertem) Gebiet. Wir werden das mit der<br />
BNO-Revision korrigieren. Laut einem Bundesgerichtsurteil können weisse Gebiete im Zweifelsfall<br />
nach den Vorschriften der benachbarten Zonen beurteilt werden. Auch der Blinddarm ist<br />
weisses Gebiet. Da haben wir auch schon gebaut. Die Frage der Grenzabstände wurde in der<br />
Zwischenzeit detailliert geprüft. Das haben wir im Griff.<br />
Herr Serge Demuth:<br />
Für mich ist es trotz der Informationen immer noch sehr schwierig, eine Meinung zu bilden. Die<br />
SVP-Fraktion hat Stimmfreigabe beschlossen.<br />
Frau Ursina Schmidlin:<br />
Ich wohne im Martinsbergquartier und gehe oft dort durch. Die Vision einer Aufwertung der Innenstadt<br />
durch die Entwicklung im Martinsbergquartier bleibt eine Vision. Das Martinsbergquartier<br />
und das Gstühl sind so im Fluss, dass wir gar keine Vision brauchen, um das miteinander<br />
zu verbinden. Der Ort ist auch nicht ein so grosser Schandfleck. In einer Stadt darf es durchaus<br />
Übergangsorte geben. Dass Private auf dem Kriesi-Areal etwas verschönern wollen und die<br />
Stadt da mitziehen müsse, ist für mich kein Argument. Ersteres liegt in deren eigenem Interes-<br />
- 21 -
se. Im Zusammenhang mit der Planung des Blinddarms und des Schlossbergplatzes dachte<br />
hier im Rat niemand im Entferntesten daran, oben ein Café einzubauen. Diese Idee resultiert<br />
daraus, dass das LWB ein Fumoir braucht, und war noch nie diskussionswürdig. Es ist einfach<br />
eine Idee. Das LWB ist kein Kulturlokal, sondern eine rein kommerzielle Angelegenheit. In der<br />
Privatwirtschaft finanziert jeder, der einen so kommerziell geführten Betrieb hat, Eigenausbau,<br />
Verbesserungen usw. selber. Die Fraktion der Grünen hat damit grosse Mühe, auch wenn die<br />
Ivestition sich nachher zurückzahlt. Die Berechnungen mögen stimmen, die Idee stimmt für<br />
mich einfach nicht.<br />
Zum Schluss noch zur Velorampe: Ich fahre immer mit dem Velo dort hinunter und kreuze mit<br />
Fussgängern, Kinderwagen, Behinderten und alten Leuten. Ich hatte noch nie ein Problem. Mit<br />
einer Verbreiterung der Rampe täuschen wir etwas vor, das nicht ist. Bleiben wir pragmatisch<br />
und verbessern einfach den Eingangsbereich des LWB, damit es dort weiter kommerziell gut<br />
laufen kann und wir die Miete erhalten. Das ist das Wichtigste.<br />
Herr Stadtrat Kurt Wiederkehr:<br />
Zum Thema Kriesi-Areal und Zusammenarbeit: Schauen Sie, was die Stadt vor zehn, fünfzehn<br />
oder zwanzig Jahren war und wo wir heute stehen. Das ist nur mit guter Zusammenarbeit zwischen<br />
Privaten und öffentlicher Hand und gegenseitigem sich Steigern möglich. Dann profitieren<br />
beide. Man muss sich gegenseitig unterstützen. Macht nur einer etwas, haben wir keinen<br />
Fortschritt. Die Stadt ist das beste Beispiel für diesen Effekt.<br />
Zum Thema Löschwasserbecken und Kulturlokal: Kultur darf auch kommerziell sein, das ist<br />
nicht verboten. Gemäss Vertrag mit dem Löschwasserbecken kann dieses von Sonntagabend<br />
bis Donnerstagabend für private Anlässe gemietet werden. Diese Möglichkeit wird einfach nicht<br />
genutzt. Aus irgendeinem Grund ist es zu wenig attraktiv.<br />
Beschluss:<br />
Der Baukredit von CHF 3,200,000 für die Erweiterung der Ladeneinbauten in der Schlossbergpassage<br />
und für die Umgestaltung der Fussgängerunterführung Gstühl wird mit 24 Nein zu 22<br />
Ja nicht bewilligt.<br />
17. Motion Jürg Caflisch vom 31. August 2009 betreffend Änderung des Geschäftsreg-<br />
lements des Einwohnerrats der Stadt <strong>Baden</strong>; Überweisung (48/09)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Stadtammann Stephan Attiger:<br />
Der Stadtrat ist für die Überweisung. Wir möchten aber den Antrag, so wie er formuliert ist, als<br />
Anregung verstehen und mit dem Motionär zusammen eine neue Formulierung finden. Im<br />
Grossen Rat werden Anfragen schriftlich beantwortet. Dort wird die Beantwortung vorgängig<br />
zugestellt, und es gibt die Möglichkeit, auf eine Traktandierung zu verzichten, wenn der Anfrager<br />
einverstanden ist. Das ist eine Variante, die wir mit dem Motionär diskutieren möchten. Wir<br />
bitten den Motionär deshalb um sein Einverständnis, den Antrag, so wie er formuliert ist, als<br />
Anregung zu verstehen und eine Neuformulierung unter seinem Einbezug auszuarbeiten.<br />
Herr Jürg Caflisch:<br />
Ich bin mit diesem Vorgehen einverstanden. Mir geht es um eine effiziente Gestaltung des<br />
Ratsbetriebs, damit wir Zeit für die wichtigen Themen haben.<br />
- 22 -
Beschluss:<br />
Die Motion Jürg Caflisch vom 31. August 2009 betreffend Änderung des Geschäftsreglements<br />
des Einwohnerrats der Stadt <strong>Baden</strong> wird – mit der Ergänzung, dass die konkrete Formulierung<br />
der Motion als Anregung zu verstehen ist – stillschweigend überwiesen.<br />
18. Anfrage Beni Knecht vom 29. September 2009 betreffend Energieeffizienz der städti-<br />
schen Liegenschaften; Beantwortung (51/09)<br />
____________________________________________________________________________<br />
Herr Stadtrat Roger Huber:<br />
Frage 1: Bestehen im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften<br />
energetische Erneuerungskonzepte für dieselben?<br />
Alle städtischen Gebäude werden in einem Fünfjahresturnus in einer Grobanalyse untersucht.<br />
Die Ergebnisse fliessen in eine Langfristplanung ein. Die Energieeffizienz und eine optimale<br />
energetische Sanierung sind ein wichtiger Bestandteil der Planung.<br />
Die Massnahmen in den Erneuerungskonzepten reichen von betrieblichen Massnahmen bis zu<br />
Gesamtsanierungen innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren.<br />
Frage 2: Wenn Ja: Wie sehen diese aus?<br />
Optimierung von Energieverbrauch und Betriebskosten:<br />
In Zusammenarbeit mit einer auf energetische Betriebsoptimierungen spezialisierten Firma<br />
werden Gebäude laufend untersucht (Heizzentrale Tannegg, Heizzentrale Burghalde) und während<br />
der nächsten Jahre begleitet. Der Energie- und Ressourcenbedarf der Liegenschaften soll<br />
gesenkt bzw. Energieverbrauch und Betriebskosten sollen optimiert werden.<br />
Gesamtsanierungen:<br />
Bei einer Gesamtsanierung werden in einer frühen Projektierungsphase die Umsetzbarkeit des<br />
Minergiestandards und das Kosten/Nutzen-Verhältnis geprüft. Ist der Minergie-Standard aus<br />
baulichen Gründen, wegen Unverhältnismässigkeit oder wegen Schutzbestimmungen nicht erreichbar,<br />
sind zumindest Minergie-Eckdaten anzustreben. Neben der Einhaltung der gesetzlichen<br />
energetischen Mindestanforderungen sollen also weitere Verbesserungen - z.B. zusätzliche<br />
Gebäudeisolation, bessere Isolierverglasungen usw. - umgesetzt werden.<br />
Teilsanierungen:<br />
Bei der Erneuerung von Einzelbauteilen (Fenster, Dach, Isolierung usw.) städtischer Gebäude<br />
ist Minergie-Qualität zu wählen. Wo diese aus baulichen Gründen, wegen Unverhältnismässigkeit<br />
oder wegen Schutzbestimmungen nicht erreichbar ist, sollen zumindest Minergie-Eckdaten<br />
angestrebt werden.<br />
Einsatz mobiler Geräte<br />
In städtischen Gebäuden sollen nur neue mobile Geräte (Bürogeräte, Kühlschränke, Waschmaschinen,<br />
Küchengeräte usw.) eingesetzt werden dürfen, die höchsten energetischen Standards<br />
entsprechen. Bezüglich haustechnischer Geräte hat die Abteilung Liegenschaften mit<br />
Schreiben vom 27. Februar 2009 alle Lieferanten und Unternehmer informiert, dass nur noch<br />
neue haustechnische Geräte mit dem Label A, A+ und A++ eingesetzt werden dürfen, sofern<br />
diese auf dem Markt erhältlich sind.<br />
Zusätzlich nehmen unsere Hauswarte periodisch an Weiterbildungen teil. Die letzten Weiterbildungen<br />
„Basiskurs Energiemanagement und Betriebskosten optimieren“ fanden im Rahmen<br />
von energho im Jahr 2008 statt.<br />
- 23 -
Frage 3: Werden in der Stadt <strong>Baden</strong> energetische Erneuerungen bei städtischen Liegenschaften<br />
auf Grund der deutlich erhöhten Fördergelder vorgezogen?<br />
Die Verbesserung der Energieeffizienz der städtischen Gebäude ist eine Herausforderung, die<br />
nur in Jahrzehnten zu bewältigen ist. Der von den Abteilungen Planung und Bau und Liegenschaften<br />
erhobene Erneuerungsbedarf für städtische Gebäude fliesst laufend in die Finanzplanung<br />
der Stadt ein und wird umgesetzt. Prioritär wird der jeweilige Gesamtzustand innerhalb<br />
des Lebenszyklus des Gebäudes beurteilt und gestützt darauf der Investitionsbedarf für die Sanierungen<br />
festgelegt. Aufgrund der sorgfältigen, systematischen und langfristigen Planung war<br />
es für die Stadt jedoch schwierig, kurzfristig auf die Förderprogramme zu reagieren. Deshalb<br />
sind 2009 keine Erneuerungen vorgezogen worden.<br />
Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Bauwirtschaft in dieser Zeit sehr gut<br />
ausgelastet war und es auch aus dieser Perspektive keinen Grund zum Vorziehen von entsprechenden<br />
Arbeiten gab.<br />
Frage 4: Ist die Ausdehnung der Energiebuchhaltung auf die bis heute nicht erfassten Anlagen<br />
(Energieleitbild S. 31) erfolgt?<br />
Nach der Verabschiedung des Energieleitbilds durch den Einwohnerrat im Juni 2006 wurden für<br />
die Energiestadt-Gold-Zertifizierung der Stadt <strong>Baden</strong> im November 2006 zusätzlich das Terrassenbad,<br />
das Werkhofgebäude am Schadenmühleplatz und das Museum Landvogteischloss<br />
erfasst. Der heutige Stand umfasst eine gesamte Energiebezugsfläche (EBF) von rund<br />
73,200 m². Generell sind alle Verwaltungsliegenschaften und Schulanlagen/Kindergärten bereits<br />
seit über zehn Jahren in einer Energiebuchhaltung erfasst. Die jährlich aktualisierten Energiekennzahlen<br />
der Schulanlagen sind auf der Internetseite der Stadt <strong>Baden</strong> ersichtlich.<br />
Die Gebäude des Finanzvermögens sind in der heutigen Energiebuchhaltung nicht erfasst. Bei<br />
den Verwaltungsliegenschaften sind alle Daten vorhanden, und das Nutzerverhalten kann beeinflusst<br />
werden über Ansporn resp. Weisungen gegenüber Mitarbeitern und Kunden. Im Gegensatz<br />
dazu sind bei vermieteten Liegenschaften nicht alle Daten zugänglich, und die Benutzer<br />
sind in ihrem Verhalten weitgehend frei. Man kann den Mietern nicht vorschreiben, wann sie<br />
das Fenster öffnen dürfen und wann nicht. Eine Energiebuchhaltung hat deshalb nur eine sehr<br />
beschränkte Aussagekraft. Im Moment wird geprüft, ob nicht einzelne grössere Gebäude (Roggebode<br />
oder Kornfeldweg) eventuell in die Energiebuchhaltung im Internet aufgenommen werden<br />
könnten. Das ist aber mit sehr grossem Aufwand verbunden. Tony Stalder hat einen ganzen<br />
Ordner voller Zahlen, die eingelesen und bewirtschaftet werden müssten.<br />
Frage 5: Wie hat sich der Gesamtenergieverbrauch der städtischen Liegenschaften von 2006<br />
bis 2008 entwickelt?<br />
Energiekennzahlen von Liegenschaften werden in der Stadt <strong>Baden</strong> seit 1993 erhoben. Schon<br />
bis 2006 wurden Massnahmen umgesetzt, und der gewichtete Energieverbrauch pro m² konnte<br />
um fast 20 % gesenkt werden. Als Beispiel sei die Realisierung des Wärmeverbunds Tannegg<br />
2001/2002 genannt, wodurch der Energieverbrauch um rund eine Mio. Kilowattstunden gesenkt<br />
werden konnte. Mit dem Energieleitbild 2006 hat die Stadt <strong>Baden</strong> sich das Ziel gesetzt, den<br />
spezifischen Gesamtenergieverbrauch bis 2016 um weitere 10 % zu senken. Dies ist anspruchsvoller<br />
als die Senkung in den ersten zehn Jahren, weil die günstigen Gelegenheiten<br />
weitgehend genutzt sind. Die Fortführung der Energiebuchhaltung bis 2008 zeigt noch ein unklares<br />
Bild, nicht zuletzt weil die Temperatur- und damit die Verbrauchsschwankungen zwischen<br />
diesen Jahren gross waren und vieles überdecken. Auch die Klimanormierung der<br />
Verbrauchswerte gleicht diese Schwankungen nicht vollständig aus. Zudem ist ohne grosse<br />
Eingriffe ein Trend über drei Jahre nicht in Zahlen darzustellen. Eine deutliche Senkung wird<br />
sich durch die anstehenden Sanierungen des Schulhauses Pfaffechappe, der Lehrschwimmhalle<br />
Burghalde und die Teilsanierung des Schulhauses Burghalde 1 und 2 ergeben.<br />
Frage 6: Ist der Stadtrat bereit, die Energiekennzahlen pro städtische Liegenschaft im Internet,<br />
oder zumindest dem Einwohnerrat zugänglich zu machen?<br />
Auf Voranmeldung können die detaillierten Unterlagen der Energiebuchhaltung für die Gebäude<br />
des Verwaltungsvermögens bei der Abteilung Liegenschaften eingesehen werden. Auf der In-<br />
- 24 -
ternetseite der Stadt <strong>Baden</strong> sind ausschliesslich die jährlichen Gesamtenergiekennzahlen der<br />
Schulanlagen ersichtlich. Erwähnt sei hier noch, dass die Statistik der Energiekennzahlen im<br />
Internet im Jahr 2008 und 2009 je nur rund 20 Mal abgerufen wurde.<br />
Heute Morgen war im Übrigen der Auditor bezüglich Energielabel bei der Stadt und hat der Abteilung<br />
Liegenschaften seine sehr grosse Zufriedenheit betreffend Kennzahlen und Entwicklung<br />
der Energiekennzahlen mitgeteilt.<br />
Herr Beni Knecht:<br />
Ich bin von der Antwort teilweise befriedigt und beantrage Diskussion.<br />
Beschluss:<br />
Mit grosser Mehrheit wird Diskussion beschlossen.<br />
Herr Beni Knecht:<br />
Diese lange Antwort zeigt, dass das Anliegen von Jürg Caflisch betreffend schriftliche Beantwortung<br />
von Anfragen wichtig und richtig ist. Es ist mir nicht möglich, auf alle Antworten Bezug<br />
zu nehmen. Das Thema ist sehr breit und umfassend. Die Antwort zeigt, dass im Energieleitbild<br />
viel aufgeführt ist, das zum Teil wenig greifbar ist. Man weiss nicht, was wo läuft. Ich sehe Bedarf,<br />
das in der einen oder andern Form hinauszutragen. Ich möchte noch Bezug auf die Energiekennzahlen<br />
der Schulhäuser nehmen, die im Internet einsehbar sind. Es sind Energiekennzahlen<br />
aller Schulhäuser in <strong>Baden</strong>, Schulhäuser mit Minergie-Standard und solche, wo<br />
man energetisch dringend etwas machen müsste, z. B. Bezirksschulhaus und Pfaffechappe.<br />
Alles ist durcheinander gemischt. Die Aussagekraft einer solchen Energiekennzahl ist gleich<br />
null. Mein Anliegen ist, dass hier eine offensivere Strategie entwickelt wird.<br />
Herr Stadtrat Roger Huber:<br />
Wir nehmen das Anliegen gern entgegen und werden es mit den Fachleuten anschauen.<br />
Frau Ruth Müri:<br />
Ich komme nochmals auf die Abstimmung Gstühl zurück. Das Abstimmungsergebnis ist so, wie<br />
ich es kommuniziert habe, richtig. Die Enthaltungen habe ich entsprechend einer neuen Praxis,<br />
wonach man Enthaltungen nicht mehr abfragt, bewusst nicht auszählen lassen. Ich werde Enthaltungen<br />
auch in Zukunft nicht mehr abfragen.<br />
Olivier Funk wird von Hannes Streif namens der team-Fraktion für die zehn Jahre als Mitglied<br />
der Finanzkommission, davon die letzten beiden als Präsident, gewürdigt und verabschiedet.<br />
Schluss der Sitzung: 22.20 Uhr.<br />
EINWOHNERRAT BADEN<br />
Präsidentin <strong>Protokoll</strong>führer<br />
Ruth Müri Heinz Kubli<br />
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