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Gustav Hetzer. Zeit- und Lebensbild Städtische Galerie Sonneberg ...

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30.03.2009<br />

<strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong>. <strong>Zeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lebensbild</strong><br />

<strong>Städtische</strong> <strong>Galerie</strong> <strong>Sonneberg</strong><br />

Juttastraße 29 | 96515 <strong>Sonneberg</strong><br />

T +49(0)3675 808133<br />

F +49(0)3675 427856<br />

mailto:comptoir-kunstmagazin@t-online.de<br />

www.sonneberg.de<br />

Ausstellungseröffnung:<br />

<strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong>. Zum 100. Geburtstag<br />

Gemälde, Illustrationen, Fotografien<br />

Termin:<br />

Sonntag, 5. April 2009, 11 Uhr<br />

Ausstellungsdauer:<br />

5. April bis 1. Juni 2009<br />

<strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong>. <strong>Zeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lebensbild</strong><br />

Am Sonntag, dem 5. April, um 11 Uhr eröffnet die <strong>Städtische</strong> <strong>Galerie</strong> <strong>Sonneberg</strong> eine Ausstellung zum<br />

100. Geburtstag von <strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong> (1909-1947). Das Leben des in <strong>Sonneberg</strong> geborenen Künstlers<br />

wurde früh durch einen tragischen Unglücksfall beendet. Dennoch hinterließ <strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong> ein<br />

ebenso umfangreiches wie beachtliches künstlerisches Werk.<br />

<strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong>, Sohn des <strong>Sonneberg</strong>er <strong>Zeit</strong>ungsverlegers Anton <strong>Hetzer</strong>, studierte 1926 bis 1930 als<br />

Meisterschüler von Julius Hess an der an der Akademie der Bildenden Künste zu München. Bereits<br />

<strong>Hetzer</strong>s frühe Zeichnungen, Duckgraphiken <strong>und</strong> Malereien verweisen auf eine außergewöhnliche<br />

Begabung <strong>und</strong> Schaffensintensität. Unter anderem entstanden im ländlichen Umraum von München<br />

Genreszenen <strong>und</strong> Porträts, aus denen eine tief empf<strong>und</strong>ene Nähe des Malers zu dieser Landschaft<br />

mit ihren Menschen spricht. Von 1931 bis 1934 lebte <strong>Hetzer</strong> mit kurzen Unterbrechungen in Italien —<br />

in Lugano, Venedig <strong>und</strong> Florenz, in Camogli am Golf von Genua <strong>und</strong> in Positano am Golf von Salerno.<br />

Unter den Eindrücken seiner italienischen Begegnungen schuf er eine schier unüberschaubare Fülle<br />

an Zeichnungen, mit denen er zu den Motiven seiner farbintensiven Gemälde <strong>und</strong> lithographischen<br />

Blätter fand. Auch <strong>Hetzer</strong>s zeitweilige Aufenthalte in der Kunststadt München spiegeln sich in<br />

Lithographien wider. Sie erzählen vom Leben der Boheme, vom Münchner Fasching <strong>und</strong> von<br />

Künstlerfesten. Aber auch die <strong>Sonneberg</strong>er Fastnachtsumzüge der Vorkriegszeit oder die der<br />

Wirklichkeit entrückte Welt des Zirkus gehörten zu den bevorzugten Motiven des Künstlers, mit denen<br />

er seine Vorliebe für lyrisch-humorvolle Episoden, für die scheinbar unwichtigen Randereignisse des<br />

Lebens zum Ausdruck brachte. <strong>Hetzer</strong>s viel versprechend sich anbahnende Existenz als<br />

freischaffender Künstler wurde mit dem Tod des Vaters 1937 jäh unterbrochen. Nunmehr gemeinsam<br />

mit seinem Bruder die Geschicke des väterlichen Betriebes lenkend, zeigte sich sein Talent auch für<br />

die Belange eines Brotberufes nutzbar. <strong>Hetzer</strong>s Illustrationen, humorvolle Zeichnungen <strong>und</strong><br />

Fotografien, die vor allem für die »<strong>Sonneberg</strong>er <strong>Zeit</strong>ung« entstanden, spiegeln das Können <strong>und</strong> den<br />

geschulten Blick des Malers. Unmittelbar nach Kriegsende gehörte <strong>Hetzer</strong> zu den Begründern der<br />

Gruppe »Bildende Kunst« im Kulturb<strong>und</strong> zur demokratischen Erneuerung Deutschlands im Kreis<br />

<strong>Sonneberg</strong>. <strong>Hetzer</strong> starb 1947 durch den gezielten Schuss eines russischen Offiziers. Ein solcher Tod<br />

passte nicht in die politische Landschaft. Leben <strong>und</strong> Werk des Malers <strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong> wurden über<br />

Jahrzehnte dem Vergessen anheim gestellt.<br />

1984 zeigten die Meininger Museen anlässlich des 75. Geburtstages des Künstlers erstmalig eine<br />

Auswahl aus dem malerischen <strong>und</strong> graphischen Schaffen. In seiner Vaterstadt <strong>Sonneberg</strong> blieb<br />

<strong>Hetzer</strong> weiterhin offiziell ungenannt <strong>und</strong> unbekannt. Erst 1990 fand im Kuppelsaal des Deutschen<br />

Spielzeugmuseums eine Gedenkausstellung statt, 1994 in der <strong>Sonneberg</strong>er <strong>Galerie</strong> Gaedke. 1997


präsentierte die <strong>Städtische</strong>n <strong>Galerie</strong> <strong>Sonneberg</strong> in enger Zusammenarbeit mit der Witwe des<br />

Künstlers Anna Maria Schäfer † eine Ausstellung zum 50. Todestag <strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong>s. Konzentrierte<br />

sich diese Ausstellung auf das druckgraphische Werk, so widmet sich die am kommenden Sonntag zu<br />

eröffnende Schau vor allem der Malerei <strong>und</strong> der Fotografie <strong>Gustav</strong> <strong>Hetzer</strong>s. Zudem sind ausgewählte<br />

Arbeiten aus dem illustratorischen Schaffen zu sehen.<br />

Das Zustandekommen der Ausstellung ist der fre<strong>und</strong>lichen Mitwirkung der Kunstsammlungen der<br />

Meininger Museen <strong>und</strong> des Stadtarchivs <strong>Sonneberg</strong> zu danken. Zur Eröffnung spricht die<br />

Bürgermeisterin der Stadt <strong>Sonneberg</strong>, Sibylle Abel. Für einen exzellenten musikalischen Rahmen<br />

sorgt das Musikatelier Weimar unter Leitung von Professor Ivan Koval. Es erklingen Kompositionen<br />

von Dmitri Schostakowitsch <strong>und</strong> Sofia Gubaidulina.<br />

R. Schneider, <strong>Städtische</strong> <strong>Galerie</strong> <strong>Sonneberg</strong><br />

Beiliegend:<br />

.jpg:<br />

o.T. [Zirkus], o.J.<br />

Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm<br />

Leihgabe Stadtarchiv <strong>Sonneberg</strong><br />

Foto: <strong>Galerie</strong>

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