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Lachse in der Wisper - Lorch im Rheingau

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Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wisper</strong> (Hessen) BFS 2010<br />

abgelaichten adulten <strong>Lachse</strong> vorgefunden<br />

wurden. Der <strong>im</strong> Sommer 2008 festgestellte<br />

Reproduktionserfolg markierte folgerichtig<br />

die Saison 2007 / 2008 als erfolgreichste<br />

Reproduktionsperiode seit Beg<strong>in</strong>n des<br />

Projektes. Erstmals erstreckte sich die<br />

Reproduktion von <strong>Lorch</strong> bis <strong>in</strong> den<br />

Mittellauf <strong>der</strong> <strong>Wisper</strong> („Alte Villa“ -<br />

„Kammerburg“). Im Frühjahr und Sommer<br />

2008 wurden <strong>in</strong>sgesamt 431 juvenile<br />

<strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> Altersklasse 0+ nachgewiesen;<br />

die räumliche Verteilung <strong>der</strong> Junglachse<br />

erstreckte sich relativ gleichmäßig auf rund<br />

80% <strong>der</strong> geeigneten Flächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wisper</strong><br />

(!) - <strong>der</strong> Gesamtbestand (Sommer) wurde<br />

auf über 10.000 Individuen geschätzt.<br />

Im Herbst 2008 wurden wie<strong>der</strong> diverse<br />

Laichgruben vorgefunden. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

gelang lediglich e<strong>in</strong> Rückkehrernachweis<br />

(Milchner, 89 cm). Wahrsche<strong>in</strong>lich kam es<br />

<strong>in</strong> 2008 auch zu Notablaichungen <strong>im</strong><br />

unmittelbaren Mündungsbereich <strong>der</strong><br />

<strong>Wisper</strong> sowie <strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong> selbst. Ursächlich<br />

war e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kernlaichzeit durch<br />

Unbekannte errichtete Ste<strong>in</strong>schüttung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Mündung (<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Gewässerunterhaltung angelegten R<strong>in</strong>ne),<br />

die dazu führte, dass <strong>der</strong> Abfluss nicht<br />

mehr konzentriert über die R<strong>in</strong>ne, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich sehr flach über den Schwemmkegel<br />

<strong>der</strong> <strong>Wisper</strong> erfolgte. Es muss<br />

angenommen werden, dass sich dies sehr<br />

nachteilig auf den Aufstieg <strong>der</strong> Rückkehrer<br />

- und entsprechend auch auf den Reproduktionserfolg<br />

<strong>in</strong> 2008 - ausgewirkt hat.<br />

E<strong>in</strong>e weit stärkere Auswirkung ist jedoch<br />

dem „Eisw<strong>in</strong>ter“ 2008/2009 zuzuschreiben.<br />

Nachdem die <strong>Wisper</strong> <strong>im</strong> kalten Januar<br />

2009 auf kompletter Länge zugefroren war<br />

(<strong>in</strong>kl. starker Grundeisbildung), folgte e<strong>in</strong><br />

Wetterumschwung mit Regenfällen. Die<br />

durch die Abflusserhöhung aufgebrochenen<br />

Eisschollen (Dicke bis 30 cm) trieben<br />

teils mit Grundberührung als sog.<br />

„Ankereis“ ab und zerstörten offensichtlich<br />

sämtliche Lachsgelege sowie e<strong>in</strong>en<br />

Großteil <strong>der</strong> Bachforellengelege.<br />

Entsprechend wurden <strong>im</strong> Sommer 2009<br />

ke<strong>in</strong>e <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK 0+ nachgewiesen und<br />

zudem massive Rekrutierungsdefizite bei<br />

<strong>der</strong> Forelle dokumentiert (SCHNEIDER,<br />

2009e).<br />

Im Herbst 2009 wurde bei drei Befischungen<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt sieben Lachs-<br />

rückkehrernachweisen das bisher beste<br />

Jahresergebnis seit Projektbeg<strong>in</strong>n an <strong>der</strong><br />

<strong>Wisper</strong> verzeichnet. Gefangen wurden zwei<br />

Rogner und fünf Milchner (SCHNEIDER,<br />

2009e). E<strong>in</strong> 1-SW-Milchner wurde anhand<br />

e<strong>in</strong>es Adiposenschnitts als Streuner<br />

identifiziert.<br />

Laichgrube<br />

2007<br />

Im Herbst 2010, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> durch sehr<br />

hohe Abflüsse und starke Trübung<br />

während <strong>der</strong> „Kernlaichzeit“ Anfang/Mitte<br />

November charakterisiert war, wurden am<br />

Ende <strong>der</strong> Laichzeit am 18.11.2010 noch<br />

drei Rogner registriert (75 cm, vermutlich 2<br />

See-W<strong>in</strong>ter, abgelaicht; 76 cm, vermutlich<br />

2 See-W<strong>in</strong>ter, nicht abgelaicht und 86 cm,<br />

3 See-W<strong>in</strong>ter, nicht abgelaicht). Zudem<br />

wurden 12 Laichgruben ! 2 m Länge<br />

(Anlage vermutlich durch <strong>Lachse</strong>) und 10<br />

Laichgruben zwischen 1,5 und 1,8 m<br />

Länge (eher Meerforelle und/o<strong>der</strong> große<br />

Bachforelle) dokumentiert. In 2010 wurden<br />

außerdem sechs Meerforellen (fünf<br />

Rogner, e<strong>in</strong> Milchner) zwischen 47 und 57<br />

cm <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wisper</strong> gefangen.<br />

Beson<strong>der</strong>s auffällig war <strong>in</strong> den Jahren 2007<br />

bis 2010 <strong>der</strong> hohe Anteil großer Mehr-See-<br />

W<strong>in</strong>ter-<strong>Lachse</strong> mit Längen zwischen 75<br />

und 113 cm <strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong>system (größter<br />

Nachweis <strong>Wisper</strong> <strong>in</strong> 2008: 89 cm). Diese<br />

Tiere haben meist zwei bis vier Jahre <strong>im</strong><br />

Meer verbracht und erreichen meist<br />

Stückgewichte über 5 kg; die MSW-Rogner<br />

verfügen über Eizahlen von über 7.000 bis<br />

10.000 Stück. In 2008 und 2009 wurden<br />

zunehmend 3-SW-<strong>Lachse</strong> (<strong>in</strong> 2009 und<br />

2010 auch 4-SW-<strong>Lachse</strong>) registriert.<br />

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