„Brandschutzfenster, Feuerwiderstand von 30 Minuten ... - Frinorm AG

„Brandschutzfenster,
Feuerwiderstand von
30 Minuten erreicht“
Klares Pflichtenheft
Die Brandschutzvorschriften der VKF (Vereinigung
Kantonaler Feuerversicherungen), beinhalten
Brandschutznorm, Brandschutzrichtlinien sowie
Prüfbestimmungen. Sie bezwecken den «Schutz von
Personen, Tieren und Sachen vor den Gefahren und
Auswirkungen von Bränden und Explosionen» und regeln die dazu erforderlichen Massnahmen
im baulichen, technischen und betrieblichen Brandschutz.
Wie diese Anforderungen erfüllt werden können, wird in den «Stand der Technik»-Papieren
erläutert. Für den Holzbau sind dies die SIA/Lignum Dokumentation 83, Brandschutz im Holzbau,
sowie weitere durch die VKF anerkannte Publikationen.
Der Markt hat immer Recht
Je länger je mehr verlangt der Markt Fenster mit einem Feuerwiderstand von 30 Minuten.
Geprüfte und zugelassene Fenster stehen jedoch nur in sehr kleiner Zahl zur Auswahl. Im
geplanten Lignatec ‹Brandschutzfenster EI30› sind die Erkenntnisse aus einer Prüfreihe
verschiedener Holz- bzw. Holz-Metall-Fenster, welche erfolgreich auf einen Feuerwiderstand von
30 Minuten geprüft wurden, zusammengefasst.
Das Lignatec zeigt dem Planer die Möglichkeiten des Einsatzes von Holz- und Holz-Metall-
Fenstern bei Anforderungen an den Feuerwiderstand auf. Es macht Angaben über Aufbau,
Ausführung sowie Montage von Brandschutzfenstern. Die dargestellten Konstruktionen haben
den Stellenwert von genormten Bauteilen. Sie basieren auf Brandversuchen, die gemäss den
geltenden europäischen Normen für Feuerwiderstandsprüfungen durchgeführt wurden.
Sämtliche im Lignatec behandelten Konstruktionen weisen eine Klassierung EI30 auf.
Hochstehende Tests
Grundlagen zum Lignatec sind von der Empa
ausgestellte Prüfberichte, verbunden mit
entsprechenden Herstellerangaben. Sämtliche
Prüfungen wurden gemäss oder in Anlehnung an
die EN Normen EN 1363-1:1999
«Feuerwiderstandsprüfungen – Teil 1: Allgemeine
Anforderungen» (SIA 183.101) sowie EN 1634-1:
2000 «Feuerwiderstandsprüfungen für Tür- und
Abschlussvorrichtungen – Teil 1
Feuerschutzabschlüsse» (SIA 183.181)
durchgeführt.

FFF-Lizenz ist zwingend
Die im Lignatec beschriebenen Konstruktionen können in Zukunft nur in Betrieben hergestellt
werden, die durch den FFF lizenziert sind. Konstruktionen gemäss dem Lignatec, welche durch
nicht lizenzierte Betriebe gefertigt wurden, werden von der zuständigen Brandschutzbehörde nicht
als geprüfte Brandschutzfenster akzeptiert.
Mögliche Einsatzbereiche von Brandschutzfenstern
Ein Brandschutzfenster kommt dort in Frage, wo an die entsprechende Wand schon
Anforderungen betreffend Feuerwiderstand gestellt werden.
Konkrete Anwendungsgebiete können sein:
• In Fassaden von Gebäuden, die die geforderten Mindestabstände unterschreiten.
• Fenster oberhalb Dachflächen bei unterschiedlichen Gebäudehöhen.
• Im Innenbereich in Trennwänden zwischen Büroräumen und Produktion.
• Bei einspringenden Gebäudeecken.
• Im Bereich von Laubengängen oder Treppenanlagen, welche als Fluchtweg dienen.
• In mehrgeschossigen hinterlüfteten Fassaden ohne Abschottungen zwischen den
Geschossen.
Produktewahl
Der Hersteller muss sich an die im Lignatec definierten Produkte halten. Aufgrund der
brandschutztechnisch sehr ähnlichen Eigenschaften, können die geprüften Produkte nach der
Zulassung voraussichtlich frei kombiniert werden. Der Einsatz anderer Produkte wird dann nicht
zulässig sein.
Der FFF wird in einer Liste die aufgrund neuer Erkenntnisse zusätzlich zugelassenen Produkte für
Brandschutzfenster zusammenfassen und ins Internet stellen.
Erkenntnisse aus den Prüfungen
Rahmen- und Flügelteile
95/58
74/68
18/18
Die Rahmen- und Flügelteile werden in Eiche ausgeführt.
Es stehen folgende Fenstersysteme zur Verfügung, welche
brandschutztechnisch als gleichwertig betrachtet werden können:
• Leitz Trilux; Leitz Trilux deux
• Oertli Amex 2000; Amex 2000-1
• Vivaldi Wisa Euro
Festverglasung
Festverglasungen setzen sich aus einem Flügelholz, welches mit
dem Rahmenholz fest verbunden ist, zusammen. Der Einbau der
Scheiben erfolgt analog zum Einbau der Scheiben in einen
Fensterflügel. Die Minimalmasse für das Flügelholz richten sich
nach der Glasstärke. Entscheidend sind bei der Festverglasung
die Mindestmasse der Glaswangen und der Glashalteleisten
sowie der Glaseinstand.

Gläser
Sämtliche Fenster wurden mit Brandschutzglas
EI30 basierend auf einer Anzahl
Floatglasscheiben mit einer oder mehreren
dazwischen liegenden Silikatschichten geprüft. In
den Prüfungen kamen immer Isolierverglasungen
zum Einsatz.
Drei im Grundsatz sehr ähnliche Produkte wurden
in den Prüfungen getestet und können als
gleichwertig betrachtet werden.
Es sind dies folgende Brandschutzgläser und
Hersteller:
• Swissflam SF 30 Vetrotech Saint-Gobain (International) AG
• Fireswiss Foam 30 Glas Trösch AG
• Pyrostop EI30 Pilkington (Schweiz) AG
Beschläge
Brandschutzfenster dürfen in der Regel nur bei Reinigungs- und
Unterhaltszwecken geöffnet werden. Die Beschläge müssen der in
der Norm EN-V 1627-30 definierten Widerstandsklasse 2
entsprechen.
Ergänzend zu diesen Angaben gelten beim Brandschutzfenster
Mindestabstände und Mindestanzahl von Verschlusspunkten.
Folgende Produkte wurden mit Erfolg geprüft:
• FAVORIT Si-Line 312 WK2 Siegenia AG
• Drehkippbeschlag WK2 Roto AG
• WK2 Sicherheitsbeschlag Maco
Holz-Metall-Fenster Light-System
In den Brandversuchen kamen auch Holz-Metall-Fenster
zum Einsatz und erfüllten die Anforderungen, welche an
eine EI30 Konstruktion gestellt werden.
Es sind dabei folgende Punkte von Bedeutung:
Für Holz-Metall-Light Versionen müssen die zugelassenen
Fenstersysteme zu Grunde liegen.
Die Querschnittsfläche darf dabei in keiner Richtung
gegenüber dem geprüften Querschnitt verkleinert sein.

Rahmenverbreiterung
In Verbindung mit den beschriebenen
Konstruktionen darf die Konstruktion
einseitig zusätzlich mit einer bis zu 70
cm breiten Rahmenverbreiterung
versehen werden.
Das vorgestellte Brandschutzfenster mit 30 Minuten Feuerwiderstand wurde im Rahmen
eines seit 2001 laufenden Programms von Lignum und holz 21, Förderprogramm des
BUWAL, mit der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft entwickelt. Der Schweiz. Fachverband
Fenster- und Fassadenbranche FFF hat in Zusammenarbeit mit der Lignum den Antrag für
eine Zulassung eingereicht. Nach erfolgter Zulassung wird das erwähnte Lignatec
erscheinen und beim FFF und der Lignum erhältlich sein.
Für aktuelle Bauprojekte kontaktieren Sie uns oder den lizenzierten Fensterbauer.
Weitere Informationen sind erhältlich beim: Schweiz. Fachverband Fenster- und
Fassadenbranche FFF
Kasernenstrasse 4b, 8184 Bachenbülach
Telefon: 043 / 411 44 66 Telefax: 043 / 441 44 69
www.fensterverband.ch
Verfügbare Publikation: Lignatec ‹Holzfenster und Holz-Metall-Fenster›
Ansicht der Festverglasung mit Rahmenverbreiterung
bei Prüfstart. Die Abmessung dieser
Konstruktion beträgt 3.0 Meter x 3.0 Meter. Das
Brandschutzglas, welches im Verlauf der
Prüfung eintrübt und aufschäumt, ist noch klar
und lässt die Flammen der Ölbrenner im
Versuchsofen gut erkennen.
Lignum - Holzwirtschaft Schweiz
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Telefon: 044 / 267 44 77 Telefax: 044 / 267 47 87
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