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1. Quartal | weitsicht 1. Quartal Januar 2010 Februar 2010 März 2010 3
4 weitsicht | Januar 2010 Titelinterview Einer für alle Helmut Schleweis ist seit Anfang des Jahres Interessenvertreter aller Sparkassen – zusätzlich zu seinem Hauptjob als Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg. Im Interview erklärt der neue Bundesobmann der Sparkassenvorstände, wie die Institute nach seiner Auffassung durch die Krise kommen – und wie die Finanzgruppe ihre verborgenen Potenziale ausschöpfen sollte. Herr Schleweis, als Bundesobmann vertreten Sie neuerdings die Interessen aller deutschen Sparkassen. Wie bewerten Sie die Einflussmöglichkeiten in Ihrer neuen Funktion? Helmut Schleweis: Einfluss ist immer eine Frage der handelnden Personen, der Situationen, der Beziehungen, der Interdependenzen zwischen den Themen. Die Größe des Einflusses lässt sich immer nur in Einzelsituationen ausmachen. Sicher ist: Je geschlossener die Sparkassen sind, desto größer sind die Einflussmöglichkeiten ihres Bundesobmanns. Gibt es ein Thema, das Sie voranbringen wollen? Ihr Vorgänger Jürgen Hilse wurde mit den Themen „genetischer Code der Marke Sparkasse“ und „finanzielles Gleichgewicht“ in Verbindung gebracht. Mein Motto ist: „Sparkasse leben“. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Sparkassen auf der Höhe der Zeit sind. Ich werde mich aber auch stark dafür einsetzen, dass wir bodenständig bleiben. Dass wir uns zwar ändern, mit der Zeit gehen müssen, aber das Maß nicht verlieren dürfen. Ein Thema, das Sie in Ihrer neuen zusätzlichen Funktion wie auch in Ihrem Hauptberuf als Sparkassenchef beschäftigen dürfte, ist die Finanz- und Wirtschaftskrise. Wie stark ist speziell Ihr Haus betroffen? Wir hatten nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008 wie andere auch Ein- brüche bei Wertpapieranlagen und in anderen Geschäftsfeldern. Andererseits verzeichnen wir für das Jahr 2009 historisch hohe Zuwächse im Einlagengeschäft und auch im gewerblichen und privaten Kreditgeschäft. Die Bestände in beiden Geschäftsfeldern sind insgesamt um mehr als sechs Prozent gestiegen. Wie begründen Sie das Wachstum? Viele Kunden haben erkannt, dass unser Institut sie nachhaltiger begleiten kann als manche Konkurrenten. Das gilt gerade für Unternehmenskunden, deren frühere Bankadressen teilweise ausgefallen sind: Mittlerweile kommen Unternehmen auf uns zu, die früher kaum mit uns geredet hätten.
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