27.03.2013 Aufrufe

PDF Artikel aus - spemann-skulpturen.de

PDF Artikel aus - spemann-skulpturen.de

PDF Artikel aus - spemann-skulpturen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Präsentation im Bellevue-Saal<br />

Mensch im Mittelpunkt<br />

Die Themen sind seit 1957 die gleichen<br />

geblieben.Der Mensch steht im Mittelpunkt,<br />

zunächst als weibliches Idol,<br />

dann immer stärker als Mann und Frau,<br />

nicht gegenüber, son<strong>de</strong>rn als Paar gesehen,<br />

Nähe suchend. Dass diese gegenteiligen<br />

Pole eine Einheit bil<strong>de</strong>n,<br />

drückt sich in schützen<strong>de</strong>r Umarmung<br />

<strong>aus</strong> und in ihrem gemeinsamen Eingebun<strong>de</strong>nsein<br />

in die Form <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s, das<br />

so zum Lebensrad wird und zu einem<br />

Sinnbild <strong>de</strong>r Zeit – Anfang und En<strong>de</strong> in<br />

zeitlich nicht begrenzter Wie<strong>de</strong>rkehr.<br />

Gespannte Oberflächen<br />

Wo <strong>de</strong>r Mensch so im Mittelpunkt<br />

steht, ist es nicht verwun<strong>de</strong>rlich, dass<br />

Spemann nicht kubische, son<strong>de</strong>rn gerun<strong>de</strong>te<br />

Formen mit glatter Oberfläche<br />

bevorzugt. Die glatte Oberfläche<br />

hebt stärker ab auf die Gesamtform,<br />

auf die Grenze zwischen<br />

Körper (= Volumen) und<br />

Raum. Gelungene Form<br />

zeichnet sich für Spemann<br />

auch durch »gespannte<br />

Oberfläche« <strong>aus</strong>. Die run<strong>de</strong><br />

Form <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Kugel spannt die Figuren<br />

in ein übergeordnetes<br />

Ganzes ein, Ausdruck einer<br />

ganzheitlichen Auffassung<br />

<strong>de</strong>s Menschen, <strong>de</strong>ren Verlust<br />

Wolf Spemann in seinem 1984<br />

veröffentlichten Buch »Plastisches<br />

Gestalten – Anthropologische Aspekte«<br />

beklagt.<br />

Die Objekte<br />

In seinen Objekten formuliert Spemann<br />

seine Abscheu gegenüber Verlogenheit<br />

und jeglicher Form von<br />

Gewalt. An<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>n Plastiken,<br />

die nach handgroßen Mo<strong>de</strong>llen entstehen,<br />

bil<strong>de</strong>n hier objects trouvés<br />

<strong>de</strong>n Ausgangspunkt. Aus <strong>de</strong>r Kombination<br />

solcher Fundstücke entwickelt<br />

Spemann kritische und zum<br />

Teil ironische Stellungnahmen zu gesellschaftlich<br />

und politisch relevanten<br />

Fragen. Sein Engagement als kritischer<br />

Künstler und Bürger war ein<br />

Grund für die Auszeichnung Spemanns<br />

mit <strong>de</strong>m Kulturpreis <strong>de</strong>r Stadt<br />

Wiesba<strong>de</strong>n im Jahr 2001.<br />

Ulrich Meyer-Husmann<br />

Triebrad (3), Holz,<br />

Stahl, Glasfaserbeton, 2006<br />

Weibliches Idol, 1957<br />

KURZINFO:<br />

Wolf Spemann<br />

• 1931 in Frankfurt / Main geboren<br />

• 1951 – 54 Werkkunstschule Wiesba<strong>de</strong>n<br />

bei Bildhauer Erich Kuhn<br />

• 1955 – 57 Kunstaka<strong>de</strong>mie Düsseldorf<br />

bei Prof. Ewald Mataré<br />

• Seit 1957 Bildhaueratelier in Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Dissertation über »Plastisches Gestalten<br />

– Anthropologische Aspekte«,<br />

Hil<strong>de</strong>sheim 1984<br />

• 1975– 93 Professur für Plastik und<br />

Design, Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main;<br />

Gründung <strong>de</strong>r »Wiesba<strong>de</strong>ner Kunstgespräche«<br />

• 1991 – 95 Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

Friedhof und Denkmal e. V.<br />

• Zahlreiche Einzel<strong>aus</strong>stellungen und<br />

Ausstellungsbeteiligungen im In- und<br />

Ausland<br />

• 1998 Silberne Bürgermedaille <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>shauptstadt Wiesba<strong>de</strong>n<br />

• 1998 Dr. Franz Gurk-Plakette, Karlsruhe<br />

• 2001 Kulturpreis <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Gestaltung<br />

(Fotos: B. Hollän<strong>de</strong>r)<br />

Naturstein 1/2008 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!