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RegioLinien-Konzept 2015 - Zweckverband SPNV-Nord

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Beteiligungsverfahren<br />

zum<br />

<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

des


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

1 Hintergrund/Historie und Planungsauftrag zur <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion<br />

Im Zuge ihrer Beratungen und Beschlüsse zum <strong>Konzept</strong> "Rheinland-Pfalz-Takt <strong>2015</strong>" in der Verbandsversammlung<br />

am 18.06.2008 hat der <strong>Zweckverband</strong> Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Nord</strong> auch beschlossen, das <strong>Konzept</strong> der <strong>RegioLinien</strong> weiterzuentwickeln.<br />

Die ersten <strong>RegioLinien</strong> wurden bereits kurz nach Gründung des <strong>Zweckverband</strong>es geplant und nahmen<br />

im September 1997 ihren Betrieb auf. Im Jahre 1999 wurde die <strong>Konzept</strong>ion dann grundlegend überarbeitet.<br />

Diese Überarbeitung bildet seitdem die konzeptionelle Grundlage für Veränderungen und Ergänzungen<br />

im <strong>RegioLinien</strong>-Angebot. Zuletzt lag der Fokus dabei sehr stark in dem Bemühen, Regio-<br />

Linien mehr und mehr in die Eigenwirtschaftlichkeit zu überführen. Dies war häufig auch mit deutlichen<br />

Einbußen bei Umfang und Qualität der Angebote verbunden.<br />

Die aktuelle Diskussion über die Weiterentwicklung der <strong>SPNV</strong>-Angebote wurde nunmehr zum Anlass<br />

genommen, grundsätzlich über die künftige Rolle der <strong>RegioLinien</strong> im ÖPNV-Gesamtangebot für den<br />

<strong>Nord</strong>en von Rheinland-Pfalz nachzudenken. Dazu ist das bisherige Angebot zu bewerten und weiterzuentwickeln.<br />

Ebenso sind die bisherigen Kriterien zur Definition von <strong>RegioLinien</strong> sowie die qualitativen<br />

Anforderungen zu überprüfen. Bisher schon vorliegende und neue Vorschläge für die Einrichtung<br />

zusätzlicher <strong>RegioLinien</strong> sind verkehrlich und wirtschaftlich unter besonderer Berücksichtigung zu<br />

erwartender Nachfrage zu bewerten.<br />

Der <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> hat auf Grundlage des Beschlusses der 32. Verbandsversammlung mit der Überarbeitung<br />

der <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion begonnen. Seit Juli 2009 erarbeitet der <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> zusammen mit<br />

seinen Mitgliedern, den beiden Verkehrsverbünden VRM und VRT und dem beauftragten Planungsbüro<br />

planmobil aus Kassel die neue <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion.<br />

2 Arbeitsschritt 1 – Bestandsbewertung<br />

2.1 Gegenstand der Untersuchung<br />

Im ersten Arbeitsschritt erfolgte eine Erfolgskontrolle der ursprünglichen <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion;<br />

Umsetzung der Maßnahmen, Qualität (Taktdichten, Fahrzeiten, etc.) und Nachfrage der <strong>RegioLinien</strong>.<br />

Folgende <strong>RegioLinien</strong> wurden bisher umgesetzt und sind zum Zeitpunkt der Untersuchung Bestandteil<br />

der <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion.<br />

Linie 100 Trier – Morbach – Flughafen Hahn<br />

Linie 115 Montabaur – Hachenburg<br />

Linie 116 Koblenz – Montabaur – Bad Marienberg/ Rennerod<br />

Linie 131 Neuwied – Asbach<br />

Linie 132 Neuwied – Horhausen – Altenkirchen<br />

Linie 200 Nastätten – Wiesbaden<br />

Linie R200 Trier – Hermeskeil – Türkismühle<br />

Linie 201 Trier – Bitburg – Prüm<br />

Linie 230 Kirchberg – Bingen<br />

Linie 300 Daun – Wittlich – Bernkastel-Kues<br />

Linie 311 Bernkastel-Kues – Morbach<br />

Linie 350 Koblenz – Ochtendung – Mayen<br />

Linie 400 Bitburg – Spangdahlem – Wittlich<br />

Linie 401 Bitburg – Echternach – Luxemburg<br />

Linie 500 Gerolstein – Daun – Cochem<br />

Linie 543 Koblenz – Braubach – Nastätten<br />

1


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

Linie 580 St. Goarshausen – Limburg<br />

Linie 620 Koblenz – Simmern<br />

Linie 644 Simmern – Flughafen Hahn<br />

Linie 720 Bullay – Zell<br />

Linie 750 Bullay – Flughafen Hahn<br />

Linie 290 RegioRadler Hunsrück Bingen – Emmelshausen<br />

Folgende Maßnahmen des <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>s von 1997 wurden bislang nicht umgesetzt oder bereits<br />

wieder eingestellt:<br />

(Siershahn –) Höhr-Grenzhausen – Koblenz<br />

Bad Marienberg – Daaden<br />

Linz – Neustadt – Flammersfeld<br />

Neuwied – Andernach<br />

Cochem – Bullay – Zell – Traben-Trarbach (Abschnitt Bullay – Zell = RegioLinie 720)<br />

Trier – Kell am See<br />

Trier – Thalfang<br />

Asbach – Hennef<br />

Hermeskeil – Birkenfeld – Neubrücke (Nahe)<br />

Bitburg-Erdorf – Neuerburg – Vianden<br />

Daun – Kelberg – Nürburgring – Ahrbrück<br />

Prüm – Gerolstein – Daun – Ulmen – Koblenz<br />

Neuwied – Montabaur<br />

Cochem – Ahrbrück<br />

2.2 Verkehrliche Bewertung des <strong>RegioLinien</strong>-Netzes<br />

Bei der Untersuchung von Linienführung, Reisezeit, Direktheit, Fahrplan, Fahrtenangebot und Vertaktung,<br />

Ausprägung der Produktprofilierung, Transparenz und Übersichtlichkeit des <strong>RegioLinien</strong>-<br />

Angebotes sowie der Beförderungsqualität sind folgende Schwachpunkte festgestellt worden:<br />

• <strong>RegioLinien</strong> nehmen immer auch eine Erschließungsfunktion war (Ausnahmen sind die Zubringerlinien<br />

zum Flughafen Hahn)<br />

• eine einheitliche Linienführung mit direkten Verbindungen zwischen den Zentren oder zu den<br />

Verknüpfungspunkten des <strong>SPNV</strong> nicht immer erkennbar, tlw. unterschiedliche Linienwege im<br />

Tagesverlauf<br />

• tlw. verlängern Umwege zur Integration kleinerer Orte in die Linienführung die Reisezeit, obschon<br />

diese auch über andere Linien angebunden sind<br />

• Bedienung zahlreicher am Linienweg befindlicher Haltestellen statt stringente Haltepolitik (diese<br />

z.B. auf den <strong>RegioLinien</strong> 100, 200, 750 290 uneingeschränkt gegeben)<br />

• teilweise keine direkten und umsteigefreien Verbindungen in die Ober- und Mittelzentren (<strong>RegioLinien</strong><br />

116, 131 und 132)<br />

• Ein Zwei-Stunden-Takt an allen Verkehrstagen und eine einheitliche Vertaktung weisen nur wenige<br />

<strong>RegioLinien</strong> weitgehend uneingeschränkt auf (<strong>RegioLinien</strong> 100, 132, R200, 300, 350, 500,<br />

620, 644, 750)<br />

• Die Produktbeschreibung „RegioLinie“ ist nicht vollständig im Erscheinungsbild der einzelnen<br />

Linien umgesetzt (fehlende Kennzeichnung an Fahrzeugen, Haltestellen, z. T. sogar im Fahrplan)<br />

n), die Liniennummerierung ergibt ebenfalls kein eigenständiges Bild<br />

2


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

• Unterschiedliche Linienführungen (bspw. <strong>RegioLinien</strong> 201, 230, 311 und 720) beeinträchtigen<br />

die Transparenz des Fahrplans und der Streckenführung beeinträchtigt.<br />

• In den meisten <strong>RegioLinien</strong>-Fahrplänen fehlen die Umsteigebeziehungen (insbesondere zu anderen<br />

<strong>RegioLinien</strong>) – dadurch fehlender Netzcharakter.<br />

• Größtenteils werden Fahrzeuge eingesetzt, die ebenfalls nicht die besondere Beförderungsqualität<br />

der <strong>RegioLinien</strong> unterstreicht<br />

• Teilweise Darstellung paralleler Busangebote in Fahrplantabellen der <strong>RegioLinien</strong><br />

2.3 Bewertung der Funktionskriterien<br />

Die bisherigen Funktionskriterien waren:<br />

1. Schnelle Direktverbindung von MZ zu OZ<br />

2. Anbindung von Mittelzentren an den <strong>SPNV</strong><br />

3. Verbindung von MZ zu wichtigen Punkten außerhalb des Verbandsgebietes<br />

4. Anbindung von schienenfernen Teilräumen an den <strong>SPNV</strong><br />

5. Schließung sonstiger Netzlücken im <strong>SPNV</strong><br />

6. Zusätzliche Berücksichtigung von überörtlich bedeutsamen Zielen, die nicht in förmlich ausgewiesenen<br />

Zentren liegen<br />

Das im Bestandsnetz meist erfüllte Kriterium ist die Anbindung von schienenfernen Teilräumen an<br />

den <strong>SPNV</strong> gefolgt von der Schließung von Netzlücken und der Anbindung von Mittelzentren an den<br />

<strong>SPNV</strong>. Fünf <strong>RegioLinien</strong> erfüllen vier Funktionskriterien, drei Linien erfüllen drei Kriterien und die<br />

<strong>RegioLinien</strong> 115, 116 (Abschnitt Montabaur – Bad Marienberg/Rennerod) und 290 erfüllen kein Kriterium<br />

vollständig. Eine Korrelation zwischen funktionaler Bedeutung einer Linie und ihrer Fahrgastnachfrage<br />

ist nicht erkennbar.<br />

2.4 Fazit<br />

Ergebnis der Bestandsbewertung war, dass die Umsetzung der bisherigen <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion<br />

stark verwässert ist und keine einheitlichen Standards im derzeitigen <strong>RegioLinien</strong>-Netz erkennbar<br />

sind.<br />

Wichtig sind bei der Überplanung der <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion daher folgende Aspekte:<br />

1. Erstellung eines Gesamtkonzepts, das sämtliche Verkehre in einem Korridor betrachtet (Optimierung<br />

der Erschließungsfunktionen paralleler Verkehre).<br />

2. Bessere Produktprofilierung der <strong>RegioLinien</strong> als Premium-Produkt im ÖPNV (u.a. klare Linienführung<br />

und Fahrplanzeiten, konsequente Haltestellenpolitik, Bedienungszeiten, Taktdichte).<br />

3. Umsetzung der Produktprofilierung unabhängig von der Finanzierungsform der jeweiligen Linie.<br />

4. Übernahme von Verbindungsfunktionen durch die <strong>RegioLinien</strong> mit einheitlichen und möglichst<br />

direkten Linienwegen (mindestens in der HVZ zu realisieren).<br />

5. Die verkehrlichen Funktionen der <strong>RegioLinien</strong> sollen mit eindeutigen Kriterien beschrieben<br />

werden, um unterschiedliche Auslegungen in einzelnen Verkehrsräumen zu vermeiden.<br />

6. Einbindung bedarfsgesteuerter Bedienungsformen in die <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion.<br />

7. Bereits existierende Produkte wie z. B. die „RegioRadler“ sollen nur dann in das <strong>RegioLinien</strong>-<br />

<strong>Konzept</strong> aufgenommen werden, wenn sie auch die Anforderungen an das <strong>RegioLinien</strong>-Netz erfüllen.<br />

3


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

3 Arbeitsschritt 2 – Diskussion und Fortentwicklung der Funktionskriterien<br />

und der Qualitätsstandards<br />

Grundlage der bisherigen <strong>Konzept</strong>ion war ein in der Verbandsversammlung des <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> beschlossener<br />

Katalog von spezifischen Funktionen, die von einer RegioLinie zu erfüllen sind. Diese Funktionen<br />

wurden vor dem Hintergrund der Bestandsbewertung in der projektbegleitenden Arbeitsgruppe<br />

diskutiert, überprüft und weiterentwickelt. Des Weiteren wurden quantitative und qualitative Standards<br />

diskutiert, die die künftigen <strong>RegioLinien</strong> zu erfüllen haben (Produktprofilierung).<br />

3.1 Funktionskriterien<br />

Die im Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz (LEP IV) festgelegten Mindestversorgungsstandards<br />

fordern eine substanzielle Anbindung der Mittel- und Grundzentren an den ÖPNV. Dafür ist<br />

der Bedienungsstandard des Rheinland-Pfalz-Taktes als qualifizierte Grundlage anzusetzen. Mittelzentren<br />

sind dabei über einen Bahnhof oder einen Haltepunkt an den Rheinland-Pfalz-Takt anzubinden.<br />

Die Verbindung zwischen den Grundzentren und den zugehörigen Mittel- und Oberzentren spielt<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle im LEP und wird somit in der Fortschreibung der <strong>RegioLinien</strong>-<br />

<strong>Konzept</strong>ion als Funktionskriterium berücksichtigt.<br />

Folgende Funktionskriterien für die <strong>RegioLinien</strong> wurden beschlossen:<br />

Anbindung der Mittelzentren an das Oberzentrum (ggf. auch in benachbarten Regionen)<br />

Anbindung der Grundzentren an das zugeordnete Mittelzentrum<br />

Anbindung der Grundzentren an das Oberzentrum über das Mittelzentrum oder direkt, wenn die<br />

Verbindung über das Mittelzentrum einen relevanten Umweg bedeutet<br />

Diese Funktionen kommen nur dann zum Tragen, wenn die entsprechende Verbindung nicht über den<br />

<strong>SPNV</strong> gewährleistet ist. Sinnvolle Umsteigeverbindungen mit dem <strong>SPNV</strong> haben Priorität vor direkten<br />

Busverbindungen zwischen den Zentren. Dabei soll der Verknüpfungspunkt für die jeweilige Umsteigerelation<br />

attraktive Anschlüsse bieten.<br />

Für die Anbindung von Arbeitsplatzkonzentrationen außerhalb der zentralen Orte wird die Mindestanforderung<br />

von 1.000 Arbeitsplätzen an einem Standort für die weitere Berücksichtigung als Funktionskriterium<br />

festgelegt. Berufspendlerverflechtungen zwischen zentralen Orten mit mindestens 500<br />

Berufspendlern (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) werden ebenfalls betrachtet.<br />

Im Einzelfall geprüft werden sollen Arbeitsplatzkonzentrationen unterhalb des o.g. Schwellenwerts<br />

insbesondere wenn die Bedienung entlang einer direkten Verbindung zwischen zentralen Orten berücksichtigt<br />

werden kann. Ebenfalls der Einzellfallprüfung unterliegt die Anbindung touristischer Ziele<br />

(hier ggf. auch ein eigenständiges Liniennetz mit eigener Produktprofilierung zu prüfen). Grundsätzlich<br />

soll die Überlagerung von Funktionen berücksichtigt werden.<br />

3.2 Qualitätsstandards<br />

Die Festlegung von Qualitätsstandards im <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> soll später auch in den betreffenden<br />

Nahverkehrsplänen vorgenommen werden, um auch für eigenwirtschaftliche Verkehre relevante Qualitätsziele<br />

vorgeben zu können.<br />

In der Verbandsversammlung im Dezember 2009 wurden folgende Kriterien festgelegt: Bedienungsangebot,<br />

Verkehrszeiten, Bedienungsformen, Reisezeiten, Verknüpfungsbedingungen, Fahrzeug- und<br />

Haltestellenausstattung, Fahrgastinformation, Anforderungen an das (Fahr-)Personal sowie Verkehrsdurchführung.<br />

Zu den wichtigsten Kriterien wurden die Qualitätsstandards – getrennt nach Haupt- und<br />

Ergänzungsnetz – wie folgt festgelegt:<br />

4


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

Hauptnetz<br />

Verkehrszeiten: Montag – Samstag: ca. 6 - 22 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage: ca. 8 – 20 Uhr<br />

Bedienungsangebot: 1-Stunden-Takt an allen Verkehrstagen (Zielwert: 16 Fahrtenpaare montags-samstags<br />

und 12 Fahrtenpaare sonn-/feiertags)<br />

Bedienungsformen 1 : Montags-samstags im Linienverkehr<br />

Am Abend und an Sonntagen ggf. Einsatz alternativer Bedienungsformen,<br />

sofern Nachfrage entsprechend gering<br />

Ergänzungsnetz<br />

Verkehrszeiten: Montag – Freitag: ca. 6 – 20 Uhr<br />

Samstag: ca. 8 – 22 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage: ca. 8 – 18 Uhr<br />

Bedienungsangebot: mindestens 2-Stunden-Takt, auch in Schwachlastzeiten, am Wochenende<br />

und an Ferientagen (Zielwert: acht Fahrtenpaare montags-samstags, sechs<br />

Fahrtenpaare sonn-/feiertags)<br />

Bedienungsformen: In Abhängigkeit der jeweiligen Nachfrageverteilung Linienverkehr oder<br />

alternative Bedienungsformen<br />

Für alle <strong>RegioLinien</strong> gelten folgende Reisezeiten und Verknüpfungsbedingungen<br />

Als Zielwert für das Reisezeitverhältnis zwischen ÖPNV und MIV wird ein maximaler Wert von<br />

1,5 festgelegt (Reisezeit im ÖPNV maximal anderthalbmal so lang wie Reisezeit im MIV).<br />

Im Rahmen der Linien- und Betriebsplanung sind für eine beschleunigte Verkehrsdurchführung<br />

geeignete Maßnahmen vorzusehen (z. B. LSA-Bevorrechtigung, eigene Trassen, Vermeidung störungsanfälliger<br />

Streckenabschnitte).<br />

Umsteigen zwischen RegioLinie und <strong>SPNV</strong>/ SPFV: Zielwert: 5 bis 10 Minuten; Umsteigen zwischen<br />

den <strong>RegioLinien</strong>: Zielwert 3 bis 5 Minuten<br />

Maßnahmen zur Anschlusssicherung bei relevanten Umsteigerelationen: Wartezeiten von 5 Minuten<br />

bei <strong>RegioLinien</strong> auf <strong>SPNV</strong>/SPFV, zwischen <strong>RegioLinien</strong> bis zu 10 Minuten sowie bis max.<br />

30 Minuten Wartezeit bei letzten Anschlussmöglichkeiten am Abend).<br />

Die Einrichtung von Park-and-Ride- und Bike-and-Ride-Anlagen soll an geeigneten bzw. relevanten<br />

Verknüpfungspunkten im <strong>RegioLinien</strong>-Netz vorgesehen werden.<br />

1 Bei der Wahl der Bedienungsform sind u.a. auch spezifische Nachfragestrukturen wie erhöhte Fahrradmitnahme am Wo-<br />

chenende zu berücksichtigen.<br />

5


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

4 Arbeitsschritt 3 – <strong>Konzept</strong>ion "<strong>RegioLinien</strong> <strong>2015</strong>“<br />

Die beschriebenen Funktionskriterien und Qualitätsstandards wurden von der Verbandsversammlung<br />

im Dezember 2009 als Grundlage für die konkrete Ausgestaltung des <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>s beschlossen.<br />

Auf dieser Grundlage wurden die Arbeiten weiter konkretisiert und in einen ersten Entwurf für ein<br />

künftiges <strong>RegioLinien</strong>-Netz umgesetzt.<br />

Der gemeinsam von dem Büro und der Geschäftsstelle des <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> erarbeitete Entwurf wurde in<br />

zwei getrennten Gesprächsrunden am 14. und 15. April 2010 mit Vertretern der Kreise und kreisfreien<br />

Städte sowie der beiden Verkehrsverbünde intensiv besprochen. Anregungen für Änderungen aus dem<br />

Kreis der Beteiligten wurden weitestgehend in die <strong>Konzept</strong>ion übernommen. Verschiedene Anregungen<br />

seitens der Kreise wurden als Prüfauftrag aus den Sitzungen mitgenommen und entsprechend der<br />

Bewertung in die <strong>Konzept</strong>ion eingearbeitet.<br />

Als weiterer Zwischenschritt wurde die Verbandsversammlung im Mai 2010 über den Stand der Arbeiten<br />

an dieser <strong>Konzept</strong>ion informiert und die Ergebnisse als Entwurf der neuen Regio-Linien-<br />

<strong>Konzept</strong>ion beschlossen. Die vorgeschlagene <strong>Konzept</strong>ion unterscheidet folgende Kategorien von Linien:<br />

1. <strong>RegioLinien</strong> des Hauptnetzes<br />

2. <strong>RegioLinien</strong> des Ergänzungsnetzes<br />

3. einzelne Busleistungen in der HVZ (Hauptverkehrszeit)<br />

4. Busleistungen zur Verstärkung lokaler Verkehre<br />

Die Einteilung in Haupt- und Ergänzungsnetz stellt hinsichtlich der Fahrtenanzahl nur einen Orientierungsrahmen<br />

dar, von dem nach oben und unten abgewichen werden kann. So kann es Ergänzungsnetzlinien<br />

geben, auf denen die Fahrtenanzahl bereits heute höher ist, als vorgegeben (z.B. R 75) oder<br />

in der HVZ Bedarf für einen Stundentakt ist. Gleiches gilt für die Hauptnetzlinien. Auch weniger als 8<br />

Fahrtenpaare oder die Konzentration auf einzelne Verkehrstage (Freizeitverkehr) sind möglich, wenn<br />

die Potenzialprognose eher gering ist.<br />

Die Verbandsversammlung hat im Mai 2010 den vorgelegten Entwurf einer Neukonzeption des <strong>RegioLinien</strong>-Netzes<br />

zur Kenntnis genommen und die Geschäftsstelle beauftragt, das vorgeschlagene Beteiligungsverfahren<br />

durchzuführen.<br />

Folgende Kriterien und Rahmenbedingungen sind dabei zu beachten:<br />

Die Umsetzung des <strong>Konzept</strong>s erfolgt im Rahmen einer Einzelfallprüfung der Linie und eines<br />

möglicherweise infrage kommenden Linienbündels,<br />

Die Umsetzung muss mit den Zielen des Nahverkehrsplanes des jeweiligen Landkreises/Aufgabenträgers<br />

übereinstimmen<br />

Die Umsetzung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung des jeweiligen Landkreises/Aufgabenträgers<br />

Die Umsetzung steht unter Finanzierungsvorbehalt<br />

Die Umsetzung berücksichtigt zwingend die Integration vorhandener Schülerverkehrspotenziale.<br />

6


<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong> <strong>2015</strong><br />

5 Beteiligungsverfahren<br />

Der <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> bringt den Entwurfsstand nunmehr in ein Beteiligungsverfahren.<br />

Der Entwurf der <strong>RegioLinien</strong> ist in den Anlagen in Form von zwei Karten und einer tabellarischen<br />

Übersicht dargestellt. Die Tabelle enthält auch Angaben darüber, mit welchem Leistungsvolumen die<br />

Realisierung der entsprechenden Linie verbunden wäre und ob bzw. welcher Anteil der Leistungen<br />

bereits heute im Bestand vorhanden ist.<br />

Aufgefordert, sich an dem Verfahren zu beteiligten sind neben den Landkreisen/lokalen Aufgabenträgern,<br />

u.a. die direkt betroffenen und benachbarten Verkehrsverbünde, benachbarte Aufgabenträger,<br />

sonstige Träger öffentlicher Belange sowie die in der Region tätigen Bus- und Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />

In der tabellarischen Übersicht, die als offene Excel-Datei runterzuladen ist, können die angesprochenen<br />

Parteien ihre Anmerkungen in die dafür vorgesehenen Spalten eintragen.<br />

Wir bitten darum, die Excel-Datei mit dem Betreff „<strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion <strong>2015</strong>“ und mit den<br />

Kontaktdaten (inkl. Ansprechpartner) bis spätestens zum 03.08.2011 an die E-Mail-Adresse:<br />

info@spnv-nord.de zu senden.<br />

Bei Rückfragen stehen Ihnen in der Geschäftsstelle des <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> Herr Dennis Klees<br />

(d.klees@spnv-nord.de; 0261-30291733) sowie Frau Silke Harms (s.harms@spnv-nord.de; 0261-<br />

30291728) zur Verfügung.<br />

Der <strong>SPNV</strong>-<strong>Nord</strong> wird die eingegangenen Anmerkungen auswerten, darüber beraten und die <strong>RegioLinien</strong>-<strong>Konzept</strong>ion<br />

überarbeiten.<br />

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