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Die Bedeutung der Flachwasserzone . … als primus inter pares

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<strong>Die</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> . <strong>Flachwasserzone</strong><br />

<strong>…</strong> <strong>als</strong> <strong>primus</strong> <strong>inter</strong> <strong>pares</strong><br />

• <strong>Flachwasserzone</strong> und Uferbereich<br />

• Vielfältige Nutzungen und Stressoren<br />

• <strong>Flachwasserzone</strong> - ein hochvariables Ökoton<br />

• Werkzeuge und Methoden zur Beschreibung von Transportvorgängen


<strong>Flachwasserzone</strong>n im Bodensee<br />

Uferlänge[km] Fläche FWZ [km^2]<br />

Gesamter See 273 75<br />

Baden-Würtemberg 155 (55 %) 39 (52 %)<br />

Bayern 18 (7 %) 5 (6,5 %)<br />

Österreich 28 (10 %) 15 (20 %)<br />

Schweiz 72 (26 %) 16 (21,5 %)


Funktionen <strong>der</strong> <strong>Flachwasserzone</strong><br />

- Bindeglied zwischen Uferzone und Freiwasser<br />

• Sehr komplex<br />

• Nicht abschließend in allen Aspekten<br />

untersucht und verstanden<br />

• Spezielle Lebensgemeinschaften<br />

• Erhöhter Stoffumsatz<br />

• Laich-, Brut- und Nahrungsgebiet<br />

• ökologisch wirksamste aber<br />

zugleich auch empfindlichste Zonen<br />

des Sees (Kramer, 2001)<br />

• Beispiel Fische : 95 % haben direkte<br />

Beziehung zu Litoral<br />

• (Fischer 1995, Kramer 2001)


<strong>Die</strong> <strong>Flachwasserzone</strong><br />

<strong>als</strong> komplexes, hochvariables Ökoton<br />

• Ein Ökoton ist in <strong>der</strong> Ökologie ein Übergangsbereich zwischen zwei<br />

verschiedenen Ökosystemen. Oft sind diese beson<strong>der</strong>s artenreich und<br />

durch starke <strong>inter</strong>ne wie externe Vernetzung <strong>der</strong> Arten und<br />

Lebensräume gekennzeichnet.<br />

• Der wachsende Druck auf die Uferzone bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong><br />

Wasserlinie hat in vielen Fällen zu einer Beeinträchtigung ihrer<br />

Funktionalität im Natur- und Artenschutz, im Gewässerschutz<br />

und in ihrer <strong>Bedeutung</strong> <strong>als</strong> naturnahe Erholungsgebiete geführt.<br />

(Ostendorp et.al., 2003)


<strong>Flachwasserzone</strong> und Flußmündungen


• Dynamisches System<br />

• Zeitlich hochvariabel<br />

• Räumliche Variabilitäten<br />

stark ausgeprägt<br />

Schussenmündung Mittelwasser<br />

<strong>Flachwasserzone</strong> und Uferzone<br />

Wasserstand [cm]<br />

250 300 350 400 450 500 550<br />

3.3<br />

m<br />

1.4<br />

m<br />

Wasserstand bei<br />

Konstanz (ab 1960)<br />

0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 2 5 0 3 0 0 3 5 0<br />

Tag im Jahr<br />

Schussenmündung Niedrigwasser


<strong>Flachwasserzone</strong> und Flußmündungen<br />

- Belastungsgradienten und Transportpfade<br />

• Dichtbesiedelte Einzugsgebiete<br />

• Abwasserbelastung<br />

• Verteilung in Nah-und<br />

Fernzone des<br />

Mündungsgebietes<br />

Quelle Roßknecht & Hetzenauer<br />

Beprobungspunkte im<br />

Mündungsbereich <strong>der</strong> Schussen


Diatrizoat<br />

Carbamazepin<br />

Iopromid<br />

Clofibrinsäure<br />

Sulfamethoxazol<br />

Iopamidol<br />

Erythromycin<br />

Iothalaminsäure<br />

Phenazon<br />

Ibuprofen-OH<br />

Iomeprol<br />

<strong>Flachwasserzone</strong> und Flußmündungen<br />

Gradienten von Wasserinhaltsstoffen<br />

Abwasserwerk<br />

Schussen<br />

Litoral<br />

Pelagic<br />

0,001 0,01 0,1 1 10<br />

µg/l<br />

Quelle Roßknecht & Hetzenauer


V2<br />

R1<br />

H3<br />

H2<br />

200 m<br />

1000 m<br />

<strong>Flachwasserzone</strong> und Flußeinmündungen<br />

Transport flußbürdigen Materi<strong>als</strong><br />

V1<br />

H1<br />

Quelle Witthöft 2003<br />

5276000<br />

5275800<br />

5275600<br />

5275400<br />

5275200<br />

5275000<br />

5274800<br />

5274600<br />

Sedimentoberflächen (0-2 cm)<br />

C organisch (%)<br />

v2<br />

h3<br />

h2<br />

h1<br />

v1<br />

5276000<br />

Schussen<br />

5275800<br />

5275600<br />

5275400<br />

5275200<br />

5275000<br />

5274800<br />

5274600<br />

Sedimentoberflächen (0-2 cm)<br />


<strong>Flachwasserzone</strong> und Flußmündungen<br />

Transport coliformer Keime<br />

• Coliforme Keime <strong>als</strong><br />

Belastungsindkatoren für die FWZ<br />

• Extreme Unterschiede<br />

V2<br />

R1<br />

H3<br />

H2<br />

200 m<br />

1000 m<br />

V1<br />

H1<br />

9x10 4<br />

8x10 4<br />

7x10 4<br />

6x10 4<br />

5x10 4<br />

4x10 4<br />

3x10 4<br />

2x10 4<br />

1x10 4<br />

0<br />

9x10 4<br />

8x10 4<br />

7x10 4<br />

6x10 4<br />

5x10 4<br />

4x10 4<br />

3x10 4<br />

2x10 4<br />

1x10 4<br />

0<br />

9x10 4<br />

8x10 4<br />

7x10 4<br />

6x10 4<br />

5x10 4<br />

4x10 4<br />

3x10 4<br />

2x10 4<br />

1x10 4<br />

E.coli-Abundanzen<br />

E.coli/g DW<br />

0<br />

7x10 4<br />

8x10 4<br />

9x10 4<br />

H1 H2<br />

H3<br />

V2<br />

09.02.99<br />

09.03.99<br />

06.04.99<br />

04.05.99<br />

01.06.99<br />

29.06.99<br />

27.07.99<br />

24.08.99<br />

21.09.99<br />

19.10.99<br />

16.11.99<br />

14.12.99<br />

11.01.00<br />

6x10 4<br />

5x10 4<br />

4x10 4<br />

3x10 4<br />

2x10 4<br />

1x10 4<br />

0<br />

9x10 4<br />

8x10 4<br />

7x10 4<br />

6x10 4<br />

5x10 4<br />

4x10 4<br />

3x10 4<br />

2x10 4<br />

1x10 4<br />

0<br />

9x10 4<br />

8x10 4<br />

7x10 4<br />

6x10 4<br />

5x10 4<br />

4x10 4<br />

3x10 4<br />

2x10 4<br />

1x10 4<br />

0<br />

R1<br />

0-0,3 cm<br />

0,31-1,3 cm<br />

Pegel Schussen [cm]<br />

V1<br />

09.02.99<br />

09.03.99<br />

09.04.99<br />

09.05.99<br />

09.06.99<br />

09.07.99<br />

09.08.99<br />

09.09.99<br />

09.10.99<br />

09.11.99<br />

09.12.99<br />

09.01.00<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0


Oligotrophierung Flußmündungen gewinnen an<br />

<strong>Bedeutung</strong> <strong>…</strong> erhöhte Nährstoffaufkommen<br />

• In Zeiten zunehmen<strong>der</strong> Re-<br />

Oligotrophierung nimmt<br />

<strong>der</strong> lokale Einfluß von<br />

Flußmündungen zu<br />

• Es sind lokal größere<br />

Unterschiede –<br />

ökosystemar relevante – zu<br />

erwarten


<strong>Flachwasserzone</strong> und Flußmündungen<br />

Nährstoffeintrag über Flußmündungen<br />

Erhöhte Nährstoffkonzentrationen im Flußmündungsbereich<br />

Hohe Variabilität für die FWZ<br />

Makrophytenverteilung, IGKB 1998


Werkzeuge und Methoden zur Beschreibung<br />

von Transportvorgängen in <strong>der</strong> FWZ<br />

• Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

– Synoptische Methoden<br />

– Komplexes Wirkgefüge<br />

– Zeitlich und räumlich hochaufgelöst und kontinuierlich<br />

• Meßstationen und synoptische Kampagnen<br />

• Satellitenfernerkundungsverfahren<br />

• Numerische Modelle<br />

– Strömung<br />

– Transport<br />

– Seegang


Numerische Modelle in <strong>der</strong> <strong>Flachwasserzone</strong><br />

– Strömungsmodelle mit adaptiven Gitter<br />

• Rektangulares Gitter<br />

• Schnell, effizient<br />

• Jedoch Mischung Randzonen<br />

VS.<br />

• Adaptives (curvilinear) Gitter<br />

• Topographiefolgend<br />

Jedoch Rechenintensiv (x10..x100)<br />

• Jedoch


• Simulation <strong>der</strong><br />

Flußwasserfahnenausbreitung<br />

Flu wasserfahnenausbreitung<br />

– Flußwasser Flu wasser F<br />

– Flußwasserfahne Flu wasserfahne (Plume) P<br />

– Dispersive Prozesse D<br />

– Wechselwirkung mit dem<br />

Strömungssystem Str mungssystem des Sees S<br />

Fragen<br />

Zirkulation in Nah-und Nah und Fernzone<br />

Transportwege des Flußwassers<br />

Flu wassers<br />

Impaktzonen<br />

Beschreibung einer Flußwasserfahne<br />

Flu wasserfahne<br />

Konzeptionelles Modell<br />

Konzeptionelles Modell –<br />

Flußwasserfahne<br />

S<br />

D<br />

F<br />

P<br />

D<br />

D


Simulation einer FLußwasserfahne<br />

FLu wasserfahne<br />

- Wechselwirkung mit <strong>der</strong> See-Hydrodynamik<br />

See Hydrodynamik<br />

Modellsystem<br />

Modellsystem<br />

3-dim<br />

Strömungsmodell<br />

<strong>…</strong> S<br />

Tracermodell<br />

<strong>…</strong> D + P<br />

Modellgleichungen :<br />

Langevin fluctuation equation<br />

Particle movement =<br />

f(hydrodyn, drift-terms, stochastic<br />

processes)<br />

Kalibration des Tracertransport<br />

sub grid diffusion<br />

Propagation<br />

numerischer Tracer<br />

<br />

Flußwasserfahne<br />

-


Simulation <strong>der</strong> Flußwasserfahnen<br />

- Wechselwirkung mit <strong>der</strong> See-Hydrodynamik<br />

Reale Szenarien<br />

• Simulation des Strömungsfeldes<br />

Str mungsfeldes<br />

reale Szenarien <strong>…</strong> S<br />

Tracertransportmodell<br />

• dispersive Prozesse <strong>…</strong> D<br />

• Flußwasserfahne Flu wasserfahne (Plume) P<br />

• Wechselwirkung mit umgebenden<br />

Strömungsfeld<br />

Str mungsfeld<br />

Information über ber :<br />

Transportwege und Zirkulationsstrukturen<br />

Ausbreitungsverhalten <strong>der</strong><br />

Flußwasserfahne<br />

Flu wasserfahne<br />

Impaktzonen in <strong>der</strong> FWZ<br />

Modellstudie ::<br />

- Reales Windfield reales “<br />

Strömungsfeld - Definition <strong>der</strong><br />

Flußmündung


Wellen in <strong>der</strong> <strong>Flachwasserzone</strong><br />

• Dynamik in <strong>der</strong> FWZ Bodengeschwindigkeiten / Bodenschubspannungen<br />

• Wechselwirkung mit dem Strömungssystem<br />

• Sedimentresuspension und -transport treibende Kraft bei morphodynamischen Prozessen<br />

• Umgebungslichtbedingungen<br />

• bedeuten<strong>der</strong> Umgebungsparameter für Flora und Fauna


Wysse – Wechselwirkung <strong>der</strong> <strong>Flachwasserzone</strong> mit dem<br />

Tiefwasserkörper


Angewandte Fragestellungen - Pfahlbausiedlungen<br />

• Erste Siedlungen in <strong>der</strong> Jungsteinzeit<br />

• Zunehmende Erosion im Bereich von<br />

Pfahhlbausiedlungen<br />

– ? natürliche Ursachen ?<br />

– ? Auswirkungen <strong>der</strong> Schifffahrt ?


Erstellung eines Seegangsmodells<br />

• Implementierung eines seeweiten<br />

Seegangsmodels SWAN<br />

• Horizontale Gitterauflösung 250 m<br />

• Lokale Verdichtungen bis auf 50 m<br />


Wellenhöhen für unterschiedliche Windgeschwindigkeiten<br />

West wind 6 Bft WNW wind 6 Bft<br />

• Areale hohen Wellenimpakts und starker Exposition<br />

• Einfluß <strong>der</strong> unterschiedliche Windwirklängen


• Fragen :<br />

Flachwasserapplikationen des Seegangsmodells<br />

- lokal verdichtete Gitter<br />

– Einfluß <strong>der</strong> rasch verän<strong>der</strong>lichen Wassertiefe auf die Entwicklung des<br />

Seegangsfeldes<br />

– Einfluß des Wellenfeldes auf den Seeboden<br />

– Mobilisation des Sediments<br />

– <strong>…</strong> Erosions- und Akkumulationszonen


Seegangsmodell<br />

Ausblick –<br />

„Prozesse und Stressoren in <strong>der</strong> <strong>Flachwasserzone</strong>“<br />

ein BodenseeOnline-Phase-II-Projekt<br />

Transportmodell<br />

Klimawandel<br />

Strömungsmodell<br />

Prozesse in <strong>der</strong> FWZ


Seegangsmodell<br />

Ausblick –<br />

„Prozesse und Stressoren in <strong>der</strong> <strong>Flachwasserzone</strong>“<br />

ein BodenseeOnline-Phase-II-Projekt<br />

• Fragestellungen<br />

– Temperatur- und Mischungsverhältnisse<br />

– Stoffausbreitung und -transporte<br />

– Energieeintrag in die FWZ; Impaktzonen<br />

– Eintrag flußbürdiger Substanzen<br />

Transportmodell<br />

Prozesse in <strong>der</strong> FWZ<br />

Klimawandel<br />

Strömungsmodell


• Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

• Literaturquellen :<br />

– IGKB, 2004, Peter Rey et.al. „Der Bodensee – Zustand Fakten<br />

Perspektiven“<br />

– P. Treiber, 2003 : Zustandsbeschreibung des Bodenseeufers,<br />

Bericht im Auftrag <strong>der</strong> IGKB<br />

– IGKB, 2007 : Limnologische Bewertung <strong>der</strong> Ufer- und<br />

<strong>Flachwasserzone</strong><br />

– und weitere

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