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Predigt Ps 126/irische Segenswünsche/Humor

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<strong>Predigt</strong> von Barbara Brunner, Siblingen (31.12.2004)<br />

<strong>Predigt</strong> <strong>Ps</strong> <strong>126</strong>/<strong>irische</strong> <strong>Segenswünsche</strong>/<strong>Humor</strong><br />

Liebi Gmeind,<br />

won ich so irischi Sägänswünsch gläsä ha und mich meh drmit usänand gsetzt ha, isch mir<br />

ufgfallä, dass äs sehr hüfig um <strong>Humor</strong> und um ds Lachä gaht. Äs chunnt eim viel Heiterkeit<br />

entgägä, uhni dass mä ds Gfühl hät, die Sägenswort nämed d’Realität nüd wahr, wo mängmal<br />

ja alles anderi as heiter isch.<br />

„Gottes Lächlä sig über allem, wo du tuesch.“<br />

„Mög dys Härz warm und glügglech sy, mit ämä chlynä bitz <strong>irische</strong>m Lachä, a jedem Tag uf<br />

all dynä Wäg, für immer.“<br />

und vilicht an dütlichschtä:<br />

„Schängg mir Gott, d’Gab vum <strong>Humor</strong>,<br />

offni Ohrä fürnä guetä Scherz,<br />

d’Gnad äm Läbä äs bitz Glügg abzgwünnä,<br />

und de duurend Bereitschaft, fürnä nüä Gschpass.“<br />

Wieso isch <strong>Humor</strong>, wieso isch Lachä und Lächlä da so wichtig, grad, wämmer änand öppis<br />

guets wünsched, grad, wämmer änand sägned?<br />

De eifachscht Antwort wär wahrschiendlech, dass Lachä ebä befryt, das <strong>Humor</strong> ja grad dänn<br />

isch, wämmer „trotzdem“ lacht, trotz alläm Übel. Mit äm Sägä verbunde wird ds Lache und<br />

dr <strong>Humor</strong>, well mir änand befryends, hilfrychs und läbänsförderends wünsched.<br />

Wieso dass äs aber grad i <strong>irische</strong> Sägänswort bsunders hüfig isch?<br />

Sicher schpielt da die keltischi Schpiritualität ä Rollä, wo im Irland vum 5. Jahrhundert sehr<br />

läbig gsy isch. Das isch ä Schpiritualität gsy, wo dr Mänsch als ganzä agluegt hät. Än<br />

ussergwöhnlichi Fründlichkeit und Grosszügigkeit isch denä Mänschä nachägseit wordä.<br />

Gwachsä isch sie us dr tüüfä Verbindig mit dr Schöpfig, wo die Mänschä gläbt händ: da händ<br />

sie sich sälber gschpürt als Beschänggti, wo viel chännd wyter schänggä. Grad das isch i denä<br />

chrischtlichä Sägänswünsch schpürbar. Dr Mänsch wird als ganzä aglueget, verwurzlet i dr<br />

Schöpfig, i derän Arbet, won er oder sie macht: als Buur, als Fischer, als Muetter, als Vatter,<br />

als Seefahrer…Dur d’Sägänswort wird ds grosszügig Beschänggtsy teilt. Grad ds Lachä und<br />

dr <strong>Humor</strong> sind ä bsunderän Usdrugg vu derä Grosszügigkeit und Fründlechkeit: Äs Lächlä<br />

heiteret uf, git äm Tag äs fründlechers Gsicht. Und <strong>Humor</strong> luegt barmhärzig uf das, was eim<br />

predigt-humor-barbara-brunner.doc - 1 - 22.01.2004 3:46


alles cha passierä im Läbä. <strong>Humor</strong> hilft immer wieder Dischtanz z’gwünnä, well mr öppis nüd<br />

ganz äso tierisch ärnscht nimmt. <strong>Humor</strong> isch nie äs Uslachä oder äs Schpottä. Viel meh isch<br />

<strong>Humor</strong> d’Gabe, au inärä Widrigkeit öppis Komisches oder öppis zum Schmunzlä z’entteggä,<br />

und so fürnä Moment vum Schwärä, vu dr Angscht befryt z’sy. Wämmir über öppis chännd<br />

schnunzlä, dänn verlüürt’s öppis vu synerä Macht. (Ängel Michael, won äs Schüpfli gyt.)<br />

<strong>Humor</strong> isch öppis fyns, öppis wo us äm innerschtä vum Mänsch chunnt, und wo nach Läbä<br />

drängt. So hät dr Philosoph Kierkegaard ämal gschriebe, isch „die Freud, wo d’Wält<br />

überwundä hät.“ Anderscht gseit: „so immer wieder hilft, ds Schwärä i dr Wält ä Moment<br />

z’vergässä.“<br />

Ich möchte Sie grad a dem Silveschterabig iiladä, mit ämä Lächlä, mit <strong>Humor</strong> zrugg uf Ihres<br />

Jahr, zrugg uf Üses Jahr z’luegä. Zruggz’luegä uf das, wo würgglech zum Jublä gsy isch.<br />

Zruggz’luegä aber au uf das, wo harzig gangä isch. Uf das, wo nüd glungän isch, nüd nach<br />

Wunsch verloffän isch. Zruggluegä mit <strong>Humor</strong> und ämä Lächlä heisst für mich au, dass ich<br />

barmhärzig uf das zruggluegä, wo gsy isch: dass ich mir gägänüber Gnad waltä lah, grad im<br />

Wüssä, dass ich gar nüd alles muess perfeggt machä. Im Wüssä, und Glaubä, dass ich vor<br />

Gott nüd muess leischtä, sondern dass ich da ganz so dörf sy, wien ich bi. Ä fründlechä Bligg<br />

uf ds vergangnig Jahr, ä Bligg mit <strong>Humor</strong> cha hälfä, dass sich än Erinnerig langsam<br />

veränderet, dass sie wen ä nüi Farb überchunnt, und so au hilft, öppis nüüs az’fangä. –<br />

Mängmal sogar, mit öppertem nü az’fangä, dänn <strong>Humor</strong>, so glaub ich, hilft immer wieder,<br />

Vergäbig z’finde.<br />

Nüd i jedäm Erläbnis isch äs müglech öppis zum Lächlä z’findä. Äs git truurigi Moment vum<br />

Loslah, wo eim ds Lachä ganz eifach vergaht. Äs hät au wältpolitischi Momänt geh, wo üs ds<br />

Lachä vergangän isch – Momänt, wo’s schwierig schynt, wyter z’gseh.<br />

I dem Moment wärdä mir wie die Mänschä im <strong>Ps</strong>alm: Träumendi. Träumed vu Gottes Nechi,<br />

träumed vum lachä, träumed drvu, dass alles anderscht wird: lesen!<br />

Grad de zweit Schtrofe redt dänn au vu dr Gägäwart: drvu, dass äs jetzt nuch Tränä git, dass<br />

äs nuch schwär isch jetzt. Aber verheisse isch au da Jubel. Verheissän isch, dass dr Zion, der<br />

Ort, wo Gott am nächschten isch wieder der Ort wird, wo dr Sägä här chunnt und flüsst:<br />

plötzlich, unerwartet, wen ä Rägä d’Wüeschti zum blüeiä bringt. Äs isch d’Bitt, dass üsers<br />

Schiggsal sich änderet – dass mir (einzeln und Gemeinde) üs ändered und ändere lünd – vu<br />

dem Gott, wo üs Läbä schänggt.<br />

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Dr <strong>Ps</strong>alm redt vum Traum vu dr Befryig, drvu, dass alles anderscht, besser wird. Und er redt<br />

vum Jublä und Lachä, well das zu derä Befryig dur Gott ghört. Ds Lachä wird vu Gott<br />

gschänggt. Äs wird üs gschänggt, damit üs zeigt, dass mir nüd alläs im Griff händ und müend<br />

ha (unpassendes Gelächter…): weder üs sälber nuch de anderä; weder d’Schöpfig nuch Gott.<br />

Ds Lachä über mich sälber, übernä komischi Situatiu, mitänand, ds Lächlä, wo mir änand<br />

schängged wird so zum Sägä: zu dem, wo Läbä immer wieder, trotz allem müglech macht.<br />

Gott sägnet üs mit Lachä, mit Lächlä und mit <strong>Humor</strong> i üs innä und dur anderi Mänschä grad<br />

damit mir üs immer wieder fry und liecht fühled, damit ds Läbä grad i dr Wüeschti wieder mit<br />

voller Chraft cha afangä Blüeiä.<br />

Ich wünsch Ihnä, dass sie Gottes Sägä so immer wieder berüert und zum Lächlä und Lachä<br />

bringt, und ich wünsch üs allnä, dass mir der Sägä au chännd wytergeh:<br />

„Mögsch Du immer äs Lied i dym Härz, äs Lächlä uf Dynä Lippe und nüt as Freud i dynä<br />

Fingerschpitz gschpürä.“<br />

predigt-humor-barbara-brunner.doc - 3 - 22.01.2004 3:46

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