Steckbrief Soja - Mission Einewelt
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Heute kommen<br />
mehr als 75 % der<br />
Weltsojaproduktion<br />
aus Nord- und<br />
Südamerika.<br />
Name: Glycine max<br />
Familie: Leguminosen<br />
Verwandte: Hülsenfrüchte wie Erbsen,<br />
Bohnen, Linsen<br />
Alter: ca. 3.000 Jahre<br />
Geburtsregion: nordöstliches Asien<br />
Wachstumsbedingungen: viel Wasser, warmes Klima<br />
Aktuelles Aussehen: Kleine strauchartige Pflanze,<br />
die Hülsen mit je 2-3 Bohnen<br />
bildet. Bohnen können<br />
je nach Sorte grün, gelb oder<br />
schwarz sein.<br />
www.mission-einewelt.de<br />
<strong>Steckbrief</strong> <strong>Soja</strong><br />
Interessantes rund um<br />
die <strong>Soja</strong>bohne<br />
Lebensgeschichte:<br />
Beruf: Verwandlungskünstlerin<br />
Der <strong>Soja</strong>anbau und die Verarbeitung haben Es wird geschätzt, dass <strong>Soja</strong>rohstoffe in<br />
in China und Japan eine lange Tradition.<br />
20.000 - 30.000 Lebensmittelprodukten ent-<br />
Außerhalb Asiens war <strong>Soja</strong> dagegen bis Beginn halten sind, Sei es direkt in Form verarbeiteter<br />
des 20. Jahrhunderts nahezu unbekannt.<br />
<strong>Soja</strong> zählte im alten China zusammen mit<br />
Zutaten oder indirekt über Futtermittel und<br />
Nährstoffe.<br />
Reis, Gerste, Weizen und Hirse zu den fünf<br />
heiligen Pflanzen.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg breitete sich der <strong>Soja</strong> -<br />
anbau in Nord- und Südamerika rasant aus.<br />
<strong>Soja</strong>zutat Verwendung<br />
Fette und Öle Margarine, Mayonnaise,<br />
viele fetthaltige Produkte<br />
Lecithine und Schokolade, Desserts,<br />
<strong>Soja</strong>produkte, wie <strong>Soja</strong>milch, Tofu, Tempeh, Miso<br />
kamen über den Umweg der Hippie-Bewegung<br />
nach Europa. In den 70er Jahren bestellten kalifornische<br />
Hippie-Kommunen <strong>Soja</strong>felder und<br />
begannen, die Bohnen nach asiatischem Vorbild<br />
zu verarbeiten.<br />
Emulgatoren Backwaren, viele verarbeitete<br />
Produkte<br />
Tocopherol/ Antioxidationsmittel in vie-<br />
Vitamin E len fetthaltigen Lebensmitteln,<br />
vitaminangereicherte<br />
Produkte<br />
<strong>Soja</strong>proteinzuta- Fertigprodukte wie Suppen,<br />
Heute kommen mehr als 75 % der Weltsojaten,<br />
<strong>Soja</strong>isolate Soßen, Diätnahrung,<br />
produktion aus Nord- und Südamerika.<br />
Milchimitate<br />
<strong>Soja</strong>mehl Brötchen, Knabbergebäck,<br />
Eigenschaften:<br />
Teigwaren<br />
hydrolisierte <strong>Soja</strong>soße, Würze<br />
<strong>Soja</strong> hat eine dem Tiermehl vergleichbare<br />
<strong>Soja</strong>proteine<br />
Eiweißqualität.<br />
Produkte Tofu, <strong>Soja</strong>drinks,<br />
Die <strong>Soja</strong>-Bohne enthält etwa 20 % Öl, mehr<br />
als die Hälfte des weltweit produzierten<br />
Pflanzenöls stammt aus der <strong>Soja</strong>bohne.<br />
aus ganzen Miso, Tempeh<br />
<strong>Soja</strong>-Bohnen<br />
Tierfutter für indirekt in tierischen<br />
Geflügel, Rinder, Lebensmitteln:<br />
Die Bohne ist roh ungenießbar, da sie<br />
natürliche Giftstoffe enthält.<br />
Fische, Schweine Eier, Milch, Fleisch<br />
Die <strong>Soja</strong>bohne lebt in Symbiose mit einer<br />
bestimmten Art von Wurzelknöllchenbakterien.<br />
Diese nehmen aus der Luft Stickstoffe<br />
auf. <strong>Soja</strong> ist deshalb ein Bodenverbesserer<br />
und benötigt im Kleinanbau in der Regel<br />
keinen Kunstdünger.<br />
© Jan Kehnscherper/Greenpeace
dieKLEINERT.de/Mathias Dietze<br />
Der <strong>Soja</strong>-<br />
Anbau ist am Gewinn<br />
bringendsten, wenn<br />
viel Kapital<br />
wenig Arbeit<br />
eingesetzt wird.<br />
© Hungria/Greenpeace © Ricardo Beliel/Greenpeace<br />
www.mission-einewelt.de<br />
Grüne Wüste<br />
Landlos im Namen der <strong>Soja</strong>bohne<br />
<strong>Soja</strong> ist der aktuelle Exportschlager Brasiliens<br />
und bringt Devisen. Deshalb wird der Anbau<br />
von staatlicher Seite unterstützt.<br />
Der <strong>Soja</strong>anbau verdrängt die arbeitsintensiveren<br />
Formen von Gemüse- und Obstanbau sowie<br />
Milchviehhaltung. Viele Kleinbauern werden von<br />
ihrem Land verdrängt oder müssen ihr Land an<br />
große Agrokonzerne verkaufen.<br />
Auf 100 Hektar Monokultur fällt auf Eukalyptusplantagen<br />
ein Arbeitsplatz an, auf <strong>Soja</strong> zwei<br />
und bei Zuckerrohr zehn.<br />
In der herkömmlichen Landwirtschaft könnte<br />
diese Landfläche 20 Familien ernähren.<br />
Die Effizienz, mit der Tiere Getreide in Proteine<br />
umwandeln, ist von Art zu Art verschieden.<br />
Um ein Kilo Rindfleisch herzustellen, benötigt man<br />
ungefähr 100mal mehr Energie als für die Produktion<br />
von Kartoffeln.<br />
Landlos geworden und als Arbeitskräfte nicht gebraucht,<br />
bleibt den Menschen nur der Weg in die<br />
Städte oder der Weg in unwegsame und ökologisch<br />
hoch sensible Gebiete wie den Regenwald.<br />
EUKALYPTUS-<br />
PLANTAGEN<br />
Arbeitsplätze pro 100 Hektar Monokultur.<br />
SOJAPLANTAGEN ZUCKERROHRPLANTAGEN<br />
Fleisch frisst Felder<br />
80 % des weltweit angebauten <strong>Soja</strong><br />
landet im Futtertrog von Tieren.<br />
Für die Produktion von 1 kg Fleisch braucht<br />
man im Durchschnitt 7 kg Getreide:<br />
bei Rindern sind es 16 kg<br />
bei Schweinen sind es 4 kg<br />
bei Geflügel etwas mehr als 2 kg<br />
und bei Fisch etwas weniger als 2 kg<br />
Riesige Landflächen sind notwendig, um die<br />
Nachfrage befriedigen zu können.<br />
Inzwischen fressen sich <strong>Soja</strong>-Felder in den<br />
Urwald und zerstören ein einzigartiges<br />
Ökosystem.<br />
Möglich wurde dies durch die Züchtung<br />
neuer Sorten. Basis ist die Roundup Ready-<br />
<strong>Soja</strong>bohne.<br />
Der Bau neuer Straßen und<br />
Infrastrukturprojekte für den<br />
<strong>Soja</strong>anbau beschleunigt die<br />
Abholzung noch mehr.<br />
dieKLEINERT.de/Katrin Fiederling
Seite2<br />
850 Millionen fehlt das tägliche Brot<br />
Nahrungsmittelkrise wird zum Hauptthema beim heute beginnenden G-8-Gipfel<br />
Auf dem heute beginnenden<br />
Gipfeltreffen der<br />
Acht Jahre<br />
G-8-Staaten ist die glo-<br />
CSU ihre l<br />
baleNahrungsmittel- aktion gestar<br />
krise in den Mittelpunkt<br />
gegen die Ök<br />
gerückt. Die wichtigsten<br />
im Bund in d<br />
Industrieländer der Erde<br />
ern wie gew<br />
wollen,wie Japanbestä-<br />
Aktion ist e<br />
tigte, eine Getreide-Not-<br />
steuer gibt<br />
reserve für arme Natio-<br />
die CSU se<br />
nen aufbauen.<br />
mitregiert.<br />
für die Kü<br />
TOYAKO —„Der Hun-<br />
schale sta<br />
ger ist auf die politische<br />
Trotzdem s<br />
Agenda zurückgekehrt“:<br />
Schwarzen<br />
Was das International<br />
Ministerpr<br />
Food Policy Research<br />
Parteichef<br />
Institutesonüchternfest-<br />
Variante, w<br />
stellt, wird auch den<br />
sichts dra<br />
G-8-Gipfel 2008maßgeb-<br />
stoffpreis<br />
lich beschäftigen. Die<br />
Die CS<br />
Versorgung der Bevölke-<br />
stets be<br />
rung mit bezahlbarer<br />
bestehtg<br />
Nahrung bereitet vielen<br />
die Öffe<br />
Regierungen schon heute<br />
wie sie si<br />
schlaflose Nächte. Kanz-<br />
sachen s<br />
lerin Angela Merkel<br />
Landtag<br />
sieht die globale Sicher-<br />
Mikrofo<br />
heit bedroht undruft in<br />
flexibel<br />
einem Brief die G-8-Kollegen<br />
zum Handeln auf.<br />
Jeden Tag hungern<br />
Beisp<br />
weltweit 850 Millionen<br />
tionsfüh<br />
Menschen. Und jedes Kinder stehen Schlange vor einer Essensausgabe in einem Slum von Manila. Studenten hatten dass di<br />
Mal, wenn die Preise für die Verteilung von Reis aus Protest gegen die hohen Lebensmittelpreiseorganisiert. F.: Reuters nünftig<br />
das tägliche Essen welt-<br />
SPD u<br />
weit um einen Prozentpunkt steigen, zieren. Getreide, das für Brot fehlt. heiß und zu trocken geworden. moder<br />
sind 16 Millionen Menschen zusätz- Beim Biosprit wählt Zoellick harte Erschwerend kommt nicht nur die Pro- aber g<br />
lich vom Hungerbedroht.<br />
Worte: „Während sich viele in Europa fitgier der Spekulanten an den inter- Christ<br />
Weltbank-Präsident Robert Zoel- und Asien Sorgen machen, wie sie nationalen Börsen hinzu, sondern Volk<br />
lick bat die G 8 eindringlich, etwa zehn ihren Tank füllen, kämpfen andere im auch, dass die reichen Industrieländer seit si<br />
Milliarden US-Dollar (6,3 Milliarden Rest der Welt darum, ihre Mägen zu ihre früheren Selbstverpflichtungen auf d<br />
Euro) zu geben, um die größte Not zu füllen.“ In den USA geht bereits ein für verstärkte Entwicklungshilfe ver- Wahl<br />
lindern. „Es ist eine von Menschen Drittel der Maisernte in die Produkgessen haben.<br />
sie sic<br />
geschaffene Katastrophe, die von Mention von Biosprit. Die USA —größter Die G-8-Staaten haben ihre Ver- Sch<br />
schen wieder in Ordnung gebrachtwer- Getreideproduzent —subventionieren sprechen im Kampf gegen Hunger die a<br />
den muss.“ Die jahrelang stabilen Ethanol mit 7,3Milliarden Dollar. und Armut nicht erfüllt. Schlimmer die d<br />
Preise für Reis, Mais und Weizen sind<br />
noch: Sie drohen auf ihrem Gipfel im dam<br />
explodiert. Nach Angaben der Welt-<br />
japanischen Toyako hinter das einst Meh<br />
bank stiegen sie in den letzten Jahren Die Nahrungskrise lässt immer gegebene Wort zurückzufallen. „Der könn<br />
um 181 Prozent. Blutige Unruhen in mehrStaaten Schutz im Protektionis- Entwurf für das Kommuniqué ist eine chen<br />
vielen Ländern waren die Folge. mus suchen. Sie schotten ihre Märkte Schande“, sagt MaxLawson von der Doc<br />
Gründe für den Preisanstieg: das ab. Dadurch steigen die Weltmarkt- Hilfsorganisation Oxfam. In derEnt Spi<br />
Bevölkerungswachstum, der steipreise weiter — und die Lage für die wicklungshilfe sowie bei Bildung und glei<br />
gende Wohlstand vieler Asiaten mit armen Länder wird noch schlimmer. Gesundheit versuchten die Staatsfüh- gew<br />
veränderten Essgewohnheiten,Speku- Die Industriestaaten geben für die rer, frühere Zusagen „zu verwässern“. fre<br />
lationen an den Rohstoffmärkten und Subventionierung ihrer Bauern vier- Vor drei Jahren hatten die G-8-Staa- Au<br />
ein wachsender Anbauflächenbedarf mal so viel Geld aus wie für Entwickten im schottischen Gleneagles be-<br />
für Energiepflanzen (Biosprit). lungshilfe. Diese Subventionen verhinschlossen, die Entwicklungszusam-<br />
Der zunehmende Wohlstand in dern letztlich eine stärkere Agrarpromenarbeit umjährlich 50 Milliarden<br />
Schwellenländern wie China, Indien duktion in den Entwicklungsländern. US-Dollar zu erhöhen. Allein die<br />
und Brasilien wird zu einer Art ent- Die weltweiten Weizenvorräte sind Hälfte sollte nach Afrika fließen. Das<br />
wicklungspolitischem Bumerang. In so niedrig wie seit 25 Jahren nicht wurde als „historisches Ereignis“<br />
Brasilien hat sich der Fleischkonsum mehr. Das liegt schlicht auch am gefeiert. Doch heute sieht die Bilanz<br />
seit Mitte der80er Jahre verdoppelt, Klima — Beispiel Australien: Dasdüster<br />
aus. Das Gremium, das unter<br />
in China mit seinen 1,3 Milliarden Land zählt zu den fünf größten Expor- Vorsitz des früheren UN-Chefs Kofi<br />
Menschen fast verdreifacht. Problem: teuren von Weizen. Nur wächst seit Annan die Einhaltung verfolgt, bezif-<br />
Sieben bis acht Kilo Getreide werden sechs Jahren im wichtigsten Anbauferte die für Afrika ausstehenden w<br />
benötigt, um ein Kilo Fleisch zu produgebiet praktisch nichts mehr, es ist zu Beträge auf40 Milliarden US-Dollar. K<br />
b<br />
k<br />
Nürnberger Nachrichten: 7. Juli 2008<br />
VON MARTIN BIALECKI UND ANDREAS LANDWEHR ( b eide dpa)<br />
Abgeschottete Märkte<br />
WWW.REGENWALD.ORG/Nicolas Neubauer<br />
MEINUNG UND HINTERGRUN<br />
Maget will von der CSU das Siegen lernen<br />
h dem Parteitag in den Wahlkampf<br />
www.mission-einewelt.de<br />
Vag<br />
Für die<br />
Am Vol<br />
„Biodiesel“ – gut<br />
für das Klima?<br />
In Deutschland zwingt die bestehende Beimischungspflicht<br />
Mineralölkonzerne, Diesel mit<br />
Pflanzendiesel zu versetzen. Da es nicht ausreichend<br />
einheimischen Raps gibt, um den Bedarf<br />
zu decken, greifen die Ölkonzerne auf andere<br />
Agrodiesel wie z.B. <strong>Soja</strong>-Diesel zurück – mit<br />
fatalen Folgen für das Klima und die Ernährung<br />
der Menschen.<br />
Pro Hektar <strong>Soja</strong>fläche können nur 502 Liter<br />
Kraftstoff gewonnen werden.<br />
Um also ein Auto mit einer Fahrleistung von<br />
15.000 km und einem Spritverbrauch von 8 Litern<br />
ein Jahr fahren zu können, müssten demnach<br />
2,4 Hektar <strong>Soja</strong> angebaut werden.<br />
Klimaneutraler Biosprit ist eine<br />
Milchmädchenrechnung,<br />
da beim Anbau der Pflanzen und der Herstellung<br />
des Kraftstoffes große Mengen an klimaschädlichen<br />
Treibhausgasen anfallen.<br />
Eingerechnet werden müsste: die Düngemittelherstellung,<br />
Einsatz von Traktoren und Erntemaschinen,<br />
Transport, Auswirkung<br />
der Landnutzungsänderung,<br />
d.h. eine Umwandlung von<br />
Wald oder Weiden in<br />
Ackerland.<br />
850 Millionen<br />
Menschen fehlt das<br />
tägliche Brot<br />
Jeden Tag hungern 850 Millionen Menschen.<br />
Wenn die Preise für das tägliche Essen weltweit<br />
um einen Prozentpunkt steigen, sind weitere 16<br />
Mio. Menschen vom Hunger bedroht.<br />
Nach Angaben der Weltbank stiegen die Preise<br />
für Reis, Mais und Weizen in den letzten Jahren<br />
um 181 %.<br />
Gründe für den Preisanstieg: das Bevölkerungswachstum,<br />
der steigende Wohlstand vieler Asiaten<br />
mit veränderten Essgewohnheiten, aber vor allem<br />
auch Spekulationen an den Rohstoffmärkten<br />
und ein wachsender Anbauflächenbedarf für<br />
Energiepflanzen („Biosprit“).<br />
dieKLEINERT.de/Martin Guhl<br />
In den USA geht bereits<br />
ein Drittel der<br />
Maisernte in die<br />
Produktion von<br />
Biosprit.<br />
„Während<br />
sich viele in Europa<br />
und Asien Sorgen machen,<br />
wie sie ihren Tank<br />
füllen, kämpfen andere im<br />
Rest der Welt darum, ihre<br />
Mägen zu füllen.“<br />
„Es<br />
ist eine<br />
von Menschen geschaffene<br />
Katastrophe,<br />
die von Menschen wieder<br />
in Ordnung gebracht<br />
werden muss.“<br />
Weltbank-Präsident Robert Zoellick 2008<br />
anlässlich des G8 Gipfels in Japan.<br />
Weltbank-Präsident Robert Zoellick.<br />
dieKLEINERT.de/Robert Perdok
Flugzeug über <strong>Soja</strong>-Feld | Ein Viertel der in Brasilien angewandten Pestizide<br />
(Unkrautvernichtungsmittel) entfällt auf den <strong>Soja</strong>anbau. © Gustavo Gilabert/Greenpeace © Werner Rudhart/Greenpeace<br />
Versuchsfeld in<br />
Argentinien 1997<br />
dieKLEINERT.de/Peter Maltz<br />
© Gustavo Gilabert/Greenpeace<br />
www.mission-einewelt.de<br />
Weltmarkt – <strong>Soja</strong><br />
Weltweit wurden 2006 rund 226,8 Millionen<br />
Tonnen <strong>Soja</strong>bohnen geerntet.<br />
Die größten <strong>Soja</strong>-Produzenten und gleichzeitig<br />
auch die größten <strong>Soja</strong>-Exporteure sind derzeit:<br />
USA, Brasilien, Argentinien.<br />
China hat sich in den letzten 10 – 20 Jahren vom<br />
<strong>Soja</strong>exporteur zum weltgrößten Importeur gewandelt.<br />
Weltmarkt<br />
Der <strong>Soja</strong>markt wird von vier Firmen<br />
kontrolliert, die gemeinsam 80 % der<br />
Marktanteile besitzen.<br />
Importe in die EU<br />
2007 wurden in der EU 57 Mio. Tonnen<br />
proteinhaltige Futtermittel (<strong>Soja</strong>,<br />
Mais und anderen Getreidesorten) für die<br />
Fleisch- und Milchproduktion verbraucht.<br />
Bereit für<br />
„Roundup Ready“?<br />
Der weitaus überwiegende Teil der weltweiten<br />
<strong>Soja</strong>ernte ist gentechnisch verändert.<br />
Gentechnisch veränderte Futtermittel führen<br />
nicht zu einer Kennzeichnung der später aus<br />
den Tieren erzeugten Lebensmittel.<br />
Argentinien exportiert über 90 % seiner <strong>Soja</strong>-<br />
Ernte. Davon sind 98 % gentechnisch verändert.<br />
In Brasilien war der Anbau gentechnisch veränderter<br />
<strong>Soja</strong>-Bohnen bis 2004 verboten, steigt seitdem<br />
aber rasant an.<br />
Die „Roundup Ready“-<strong>Soja</strong>bohne ist durch Gentechnik<br />
so verändert, dass sie dem Unkrautvernichtungsmittel<br />
„Roundup“ widerstehen kann.<br />
78 % oder 44 Mio. Tonnen Futtermittel mussten<br />
importiert werden. Der größte Anteil bestand aus<br />
<strong>Soja</strong>schrot und <strong>Soja</strong>bohnen. Diese 36,5 Mio. Tonnen<br />
entsprächen einer Lastwagenkarawane von<br />
mehr als 23.000 km Länge.<br />
davon <strong>Soja</strong>schrot, -bohnen<br />
Futtermittel-Import in der EU<br />
Futtermittel-Verbrauch in der EU gesamt (2007)<br />
Tonnen<br />
36,5 44<br />
57<br />
Futtermittel 0 10 20 30 40 50 60<br />
Deutsche Veredelungsbetriebe<br />
verfüttern ca. 5 Mio. Tonnen <strong>Soja</strong>schrot, das fast zu<br />
100 % aus Nord- und Südamerika importiert wird.<br />
Der<br />
Langzeiteffekt<br />
gentechnisch veränderter<br />
<strong>Soja</strong>bohnen<br />
auf die mensch liche<br />
Gesundheit ist<br />
noch unklar!<br />
Die Firma Monsanto, die das Breitbandherbizid<br />
Roundup herstellt, kontrolliert 25 % des Weltmarktes<br />
für <strong>Soja</strong>-Saatgut.<br />
Die biologisch wirksame Hauptkomponente des<br />
Totalherbizids Roundup ist Glyphosat, dieses wird<br />
von der <strong>Soja</strong>pflanze aufgenommen.<br />
Der Langzeiteffekt auf die menschliche<br />
Gesundheit ist noch unklar!<br />
Die Menschen in den <strong>Soja</strong>-Gebieten leiden<br />
schon heute unter den Auswirkungen des<br />
massiven Einsatzes von Giften (Unkraut-<br />
und Insektenvernichtungsmitteln): Durchfall,<br />
Kopfschmerzen, vergiftetes Trinkwasser sind<br />
ihr Alltag.
Bilder: <strong>Mission</strong> EineWelt<br />
Bilder: <strong>Mission</strong> EineWelt<br />
Wir<br />
informieren Sie<br />
gerne über unsere Arbeit.<br />
www.mission-einewelt.de<br />
info@mission-einewelt.de<br />
Weiter so? Nein!<br />
Unser Beitrag:<br />
www.mission-einewelt.de<br />
Wir<br />
unterstützen landwirtschaftliche Projekte unserer<br />
Partnerkirchen<br />
engagieren uns im Fairen Handel<br />
machen politische Lobbyarbeit<br />
bieten Bildungsarbeit zum globalen Lernen an<br />
(z. B. zur Regenwaldabholzung)<br />
sind Mitglied in der Klimaallianz<br />
beziehen Ökostrom<br />
Wir haben genug zu tun!<br />
Probleme und Aufgaben löst man am besten<br />
gemeinsam.<br />
Welche Ideen haben Sie?<br />
Bringen Sie Ihre Ideen in die Öffentlichkeit und<br />
teilen Sie diese mit Anderen.<br />
Weitere Infos und konkrete Aktionen finden<br />
Sie unter:<br />
http://wirhabengenug.blogspot.com<br />
Wenn Bäume sprechen könnten<br />
Wenn Bäume sprechen könnten<br />
würden sie dir danken.<br />
Wenn der Regen singen könnte,<br />
würde er für dich singen.<br />
Wenn die Sonne rufen könnte,<br />
würde sie dich preisen.<br />
All diese Wunder der Natur brauchen dich<br />
Und wir brauchen diese Wunder.<br />
Und du Gott bist in all diesen Dingen.<br />
Dafür danken wir dir.<br />
(Gebet aus Papua Neuguinea)<br />
dieKLEINERT.de/Enno Kleinert