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Kulturmagazin II|2013. Noblesse oblige! Château de Prangins ...

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Ruhm und Beute<br />

Die Schlacht bei Murten<br />

Ab 9. April 2013 zeigt sich das Murten-Diorama in neuem Licht<br />

6000 Zinnsoldaten zu Pferd o<strong>de</strong>r zu Fuss<br />

erkämpfen sich einen historischen Sieg.<br />

Die dramatische Szenerie mit ihrer <strong>de</strong>tailreichen<br />

Inszenierung lässt die Schlacht bei Murten<br />

in 3D aufleben. In frischer Aufmachung kommt<br />

das Diorama mit interaktivem Zugriff in die<br />

permanente Ausstellung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>smuseums<br />

Zürich.<br />

Das Murten-Diorama erinnert an eine militärische<br />

Erfolgsgeschichte aus <strong>de</strong>m 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

In <strong>de</strong>r Schlacht bei Murten besiegte die Eidgenossenschaft<br />

zusammen mit ihren Verbün<strong>de</strong>ten<br />

am 22. Juni 1476 Karl <strong>de</strong>n Kühnen (1433 – 1477).<br />

Dieser entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Sieg über <strong>de</strong>n ambitionierten<br />

burgundischen Herzog steigerte <strong>de</strong>n Marktwert<br />

<strong>de</strong>r eidgenössischen Söldner ungemein.<br />

Mit diesem Sieg fing die Eidgenossenschaft an,<br />

von Expansion zu träumen. Den eidgenössischen<br />

Triumph über das Herzogtum Burgund<br />

brachte die Schweizer Geschichtsschreibung<br />

auf eine Kurzformel: Karl <strong>de</strong>r Kühne habe «bei<br />

Grandson das Gut – bei Murten <strong>de</strong>n Mut – bei<br />

Nancy das Blut» verloren.<br />

Das Murten-Diorama setzt verschie<strong>de</strong>ne Phasen<br />

<strong>de</strong>r Schlacht in Szene. Diese können nun gezielter<br />

in <strong>de</strong>n Blick genommen wer<strong>de</strong>n. Auf Knopf -<br />

druck lässt sich beispielsweise die Belagerung <strong>de</strong>r<br />

Stadt Murten, <strong>de</strong>r Vormarsch <strong>de</strong>r eidgenössischen<br />

Hauptmacht o<strong>de</strong>r die verspätete Mobilisierung<br />

im burgundischen Lager beleuchten.<br />

Dazu gibt es Informationen, um welche Phase <strong>de</strong>r<br />

Schlacht es sich han<strong>de</strong>lt und was in <strong>de</strong>r beleuchteten<br />

Szene militärisch vor sich ging. Neben <strong>de</strong>r<br />

militärhistorischen Orientierung über <strong>de</strong>n<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Schlacht wird das Ent<strong>de</strong>cken mit <strong>de</strong>n<br />

kleinen Fernrohren unterstützt. Nach <strong>de</strong>m<br />

Prinzip <strong>de</strong>r «Wimmelbücher» für Kin<strong>de</strong>r gilt es im<br />

dichten Geschehen vorgegebene Szenen zu<br />

suchen, während eine Legen<strong>de</strong> das Gefun<strong>de</strong>ne<br />

erklärt. Selbstverständlich darf aber nach<br />

wie vor auch einfach gestaunt wer<strong>de</strong>n über die<br />

aufwendig gestalteten Zinnfiguren und die<br />

<strong>de</strong>tailverliebten Arrangements. Wer fin<strong>de</strong>t die<br />

im Lager vor <strong>de</strong>m Metzger fliehen<strong>de</strong> Sau, wer<br />

<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r schottischen Bogenschützen o<strong>de</strong>r<br />

eben <strong>de</strong>n fliehen<strong>de</strong>n burgundischen Herzog?<br />

Ausstellung | Lan<strong>de</strong>smuseum Zürich.<br />

01<br />

01 Kurz nach Mittag am 22. Juni 1476 greifen die Eidgenossen<br />

an. Nach heftigem Kampf gelingt ihnen ein<br />

Durchbruch <strong>de</strong>r nördlichen Befestigung. Soldaten zu Fuss<br />

folgen <strong>de</strong>r Schwyzer Fahne. Berner Truppen rücken<br />

nach. Am Waldrand wartet die verbün<strong>de</strong>te Reiterei aus<br />

Lothringen und Mülhausen auf ihren Einsatz.<br />

© Schweizerisches Nationalmuseum<br />

Ein Diorama ist ein Schaukasten, in <strong>de</strong>m mit Mo<strong>de</strong>llfiguren<br />

– auf künstlichen Landschaften oft vor<br />

einem bemalten Hintergrund – historische Szenen,<br />

soziale Milieus, Berufe o<strong>de</strong>r Tiere in ihrem Umfeld<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n. Das Murten-Diorama hat <strong>de</strong>r<br />

Zürcher Ingenieur und passionierte Zinnfigurensammler<br />

Curt F. Kollbruner (1907 – 1983) erstellt.<br />

Das Lan<strong>de</strong>smuseum Zürich präsentierte es 1976<br />

erstmals zum 500. Jahrestag <strong>de</strong>r Schlacht, und zwar<br />

damals auch in <strong>de</strong>r Ruhmeshalle.<br />

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