TRENDREPORT__DAS MARKETINGORIENTIERTE THESENMAGAZIN
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das marketingorientierte thesenmagazin für die schweiz<br />
trendreport<br />
thesen. träume. tatsachen.<br />
Beständige Liebesbotschaft<br />
für die Zukunft. Papier.<br />
Herr Aeschbacher,<br />
verliert das Fernsehen gegen das Internet?<br />
Quo vadis future?<br />
Fukushima, Roboter und hängende Gärten<br />
Gedrucktes in Zeiten der<br />
digitalen Revolution u.v.m.<br />
Hallo<br />
Zukunft!<br />
Wir wagen<br />
schon mal einen<br />
Blick…<br />
trendreport / nr. 1 / august 2011 / www.westwärts.ch
inhalt/thesen. träume. tatsachen.<br />
05 Editorial<br />
06 Werbefläche Mensch<br />
08 Herr Aeschbacher FErnsEHEn vs. IntErnEt<br />
12 Eine beständige Liebesbotschaft PAPIEr<br />
18 Das Plätzchen auf der roten Couch PsyCHoLogIE<br />
20 Lanybook MEHr ALs EIn notIzbuCH<br />
23 gedrucktes in zeiten der digitalen revolution<br />
30 trends in unterhaltung, Erholung und gastro<br />
32 Wenn Leidenschaft nur Leiden schafft<br />
35 team Profiling tEAMEntWICkLung<br />
36 trends, die sie uns abkaufen können sHoPPIng<br />
39 kultur- und sprachtraining IM AusLAnD<br />
40 Einbürgerungen verboten unD zWAr WELtWEIt<br />
42 these krIEg<br />
44 Es geht um Fussball<br />
46 bildung on demand EIn gEsPräCH MIt ProFIs<br />
50 Ein Plädoyer für den v10 DAs EIgEntLICH gAr kEIns Ist<br />
52 Quo vadis future? FukusHIMA, robotEr EtC.<br />
56 Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
58 Alte schule nach neuer Art zukunFt sPrACHE<br />
64 verzeichnis<br />
67 brief an die zukunft LInk zuM AbsCHIED<br />
trendreport 1/2011 3
zuM tItELbILD:<br />
sCHWEIzEr AussEnMInIstErIn bEIM sonnEnbADEn<br />
AuF EInEr LIEgEWIEsE In kAbuL AM 12. MAI 2054.<br />
EIn Foto Aus DEr zukunFt, AuFgEnoMMEn MIt EInEr sPEzIALkAMErA.
editorial/thesen. träume. tatsachen.<br />
Das sind doch eigentlich drei Wörter, die – wenn man sich deren bedeutung bewusst<br />
wird – überhaupt nicht zusammenpassen! oder doch? Hat eine these Anspruch auf das<br />
Werden zu einer tatsache? kann ein traum tatsache werden? und wenn nicht? Hat<br />
das konsequenzen?<br />
Was braucht es eigentlich, bis thesen oder träume zu tatsachen werden? Es braucht<br />
Mut. Es braucht Weitsicht. Es braucht Fantasie. vielleicht auch etwas glück. und es<br />
braucht eine zukunft. Das ist unser Antrieb. Einen blick in das Morgen wagen, über<br />
den tellerrand hinausdenken, eine behauptung aufstellen (und dazu stehen), sie vielleicht<br />
sogar begründen können. ohne Anspruch darauf, dass das geschriebene auch<br />
wirklich eintrifft. Denn das schaffen auch die trendforscher nicht. Es geht in unserem<br />
Magazin also nicht darum, die zukunft vorauszusagen. oder so zu tun.<br />
Wundern sie sich nicht. oder besser: Lesen sie nicht weiter, wenn sie sich nicht wundern.<br />
Denn dann haben wir unsere Arbeit nicht gut gemacht. Wir wollen sie, liebe<br />
Leserinnen und Leser, in eine andere gedankenwelt entführen. Wir wollen sie zum<br />
nachdenken anregen. und zum schmunzeln. Wir wollen provozieren, behaupten, voraussehen.<br />
und natürlich wollen wir recht behalten. Die zukunft wirds zeigen.<br />
In diesem sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lesezeit!<br />
Carsten zeiske<br />
Chefredaktor Trendreport<br />
trendreport<br />
Herausgeber<br />
westwärts Werbeagentur Ag, zürich<br />
olivia rüesch<br />
Redaktion<br />
Carsten zeiske<br />
Artwork<br />
Isabel Jakob<br />
Korrektorat<br />
brigitte Ackermann<br />
Druck<br />
rheintaler Druckerei und verlag Ag, berneck<br />
Auflage<br />
7500 Exemplare<br />
Blog<br />
trendreportblog.wordpress.com<br />
Bestellungen<br />
www.westwaerts.ch<br />
Eine kooperation mit<br />
EMEX Management gmbH, zürich<br />
trendreport 1/2011 5
6 trendreport 1/2011<br />
Werbefläche mensch<br />
Illustration: Isabel Jakob<br />
Werden studenten 2020 ihre brötchen nackt verdienen –<br />
ausschliesslich mit einer leeren Werbetafel bedeckt? Dank<br />
Werbung, die von tattoostudios, nagelstudios oder Friseursalons<br />
direkt auf dem körper verewigt werden kann, wären wir<br />
dann auch in der sauna oder dem Fkk-strand von Werbebotschaften<br />
umzingelt. Hoffen wir einfach, dass in ein paar Jahren<br />
auch das letzte tribaltattoo auf dem steissbein verschwunden<br />
ist. und mit solchen Werbebotschaften lassen wir uns sowieso<br />
nicht (be-)stechen.
NEUE WERBEFLÄCHEN.<br />
trendreport 1/2011 7
Herr<br />
Aeschbacher,<br />
verliert das Fernsehen gegen das Internet?<br />
8 trendreport 1/2011
«Das ist eine Frage, die eigentlich<br />
niemand beantworten kann, es sei denn, er<br />
(oder sie) behauptet, man sei Mike Shiva.<br />
Denn wie sollte ich seriös beantworten können,<br />
ob langfristig das klassische Fernsehen<br />
mit einem strukturprogramm gegen das<br />
Internet verliert. klar, die Marktforschung<br />
zeigt es: Die alteingesessenen sender wie beispielsweise<br />
die srg verlieren laufend (wenn<br />
auch schleichend) Marktanteile. Wohin sich<br />
diese frühere Aufmerksamkeit vor der Flimmerkiste<br />
bewegt, als das Fernsehen noch als<br />
Familienaltar zur allabendlichen Andacht<br />
rief, und man gemeinsam mit Mama, Papa,<br />
grosseltern und dem goldhamster kurt<br />
Felix und seinem teleboy frönte, kann niemand<br />
genau sagen. vielleicht, weil es diese<br />
kompakte Familie heute gar nicht mehr gibt,<br />
oder weil man seine 2000 engsten Freunde<br />
auf dem Facebook mit den neusten Partynachrichten<br />
bedienen muss, oder weil man<br />
gerade auf google Earth das grundstück von<br />
Marcel ospel etwas genauer inspizieren will,<br />
oder weil man grad virtuell seine sexuellen<br />
Fantasien auslebt, oder weil man all die eingetrudelten<br />
sMs noch zu beantworten hat.<br />
Eine klare Antwort weiss niemand, ausser der<br />
bekannten tatsache, dass das Internet unsere<br />
gesellschaft viel radikaler umpflügt, als es vor<br />
250 Jahren die Erfindung der Dampfmaschine<br />
getan hat.<br />
so wenig, wie das buch wegen des<br />
Fernsehens gestorben ist, wird das Fernsehen<br />
wegen des Internets zu grabe getragen. Aber<br />
es muss seine Existenz mit anderen Informations-<br />
und unterhaltungsmöglichkeiten teilen<br />
KURT AESCHBACHER.<br />
müssen. Die zeiten, in denen eine ganze nation<br />
ihren tagesablauf nach dem strukturplan<br />
des nationalen senders richtete, sind längst<br />
vorbei. Man schaut sich wohl in zukunft diejenigen<br />
sendungen, welche etwas zu bieten<br />
haben, dann an, wenn man zeit und Lust<br />
dazu hat (und nicht dann, wenn es der jeweilige<br />
sender will) und das findet wohl immer<br />
stärker auf dem bildschirm des Laptops statt.<br />
Die stärke des Mediums wird in<br />
zukunft noch mehr die Liveberichterstattung<br />
von sportereignissen sein. Das tor, welches<br />
das Lieblingsteam im Fussball schiesst, will<br />
man live miterleben, und deshalb schaltet<br />
man in diesen Momenten den Computer aus<br />
und das Fernsehgerät ein. Das haben Joseph<br />
blatter und seine gefitzten Mannen mit ihrer<br />
geldmaschine FIFA längst entdeckt. Das<br />
Fernsehen wird auch in den nächsten Jahren<br />
weiterhin die unbändige Lust des Publikums<br />
am gloriosen scheitern von kandidaten aller<br />
Art mit seinen unsäglichen Castingshows<br />
bedienen. Dabei sind sich alle (die zuschauer<br />
genauso wie die Macher) im klaren, dass es<br />
trendreport 1/2011 9
«Das ist eine Frage, die eigentlich<br />
niemand beantworten kann,<br />
es sei denn, er (oder sie) behauptet,<br />
man sei Mike Shiva.»<br />
dabei niemals darum geht, ein neues, erfolgreiches<br />
supermodel, supertalent oder superwas-auch-immer<br />
zu kreieren, sondern es geht<br />
um die Ergötzung der Massen in der medialen<br />
blossstellung von hoffnungslosen selbstdarstellern.<br />
Das hat höchsten unterhaltungswert,<br />
besonders dann, wenn man mit seinem Handy<br />
auch noch ein bisschen gott spielen kann.<br />
Aber dann gibt es auch die hervorragend<br />
gemachten sitcoms und die Dramaserien<br />
von den desparaten Hausfrauen bis zu<br />
Lost oder six Feet under, die ein völlig neues<br />
genre generierten, das erst durch und dank<br />
dem Fernsehen möglich wurde. Alles nicht<br />
selbst erfunden, kann man als helvetischer<br />
zuschauer sagen, und deshalb läutet wohl<br />
10 trendreport 1/2011<br />
früher oder später das sterbeglöckchen der<br />
betulichen srg. nein, sage ich da. gerade in<br />
einer Willensnation wie der schweiz wird das<br />
Fernsehen auch in zukunft eine wichtige<br />
Aufgabe erfüllen und – wenn vielleicht auch<br />
auf kleinerer Flamme – in der bisherigen<br />
Form weiterexistieren. Denn wir brauchen<br />
zur eigenen Meinungsbildung Informationen<br />
zum internationalen geschehen aus<br />
schweizerischer sicht, wir brauchen eine<br />
politische Auseinandersetzung mit den Fragen,<br />
die unser Land betreffen, wir wollen<br />
geschichten aus den regionen reflektieren,<br />
wir wollen biografien aus unserem umfeld<br />
erleben, wir brauchen diese Inputs, um unser<br />
Land zu spüren und unser zusammenleben<br />
zu definieren. vorausgesetzt, das eigene Fernsehprogramm<br />
setzt auf eigene recherchen<br />
(das Abschreiben von Agenturmeldungen besorgen<br />
ja bereits die gratiszeitschriften). Wir<br />
brauchen authentische, unaufgeregte berichte<br />
aus den verschiedenen teilen unseres Landes,<br />
um uns besser zu verstehen und zusammen<br />
leben zu können. und nicht zuletzt braucht<br />
die Werbung ein starkes Fernsehen, denn wo<br />
sonst erreicht sie in 30 sekunden Hunderttausende<br />
oder im besten Fall Millionen von<br />
Menschen...»
KOMMUNIKATION<br />
PROMOTION<br />
EVENTS<br />
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ZUKUNFTSTRENDS & INNOVATIONEN<br />
23. - 25. August 2011 | Messe Zürich<br />
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es ist das Jahr 2011. Kurz und bündig tippen wir per SMS<br />
oder Chat Liebesbotschaften an unser Herzblatt. noch<br />
schnell ein «Gefällt mir» auf das gemeinsame Handy foto<br />
setzen und dann per doodle das nächste date planen.<br />
Tatsache ist, dass die technologischen errungenschaften<br />
der letzten 20 Jahre unseren Alltag nachhaltig geprägt und<br />
12 trendreport 1/2011<br />
verändert haben. dessen unbeirrt scheint das Medium<br />
Papier diesem Wandel, wie ein Fels in der Brandung,<br />
zu trotzen. Papier existiert und entwickelt sich seit über<br />
2000 Jahren immerfort und zeigt sich, ganz nach alter<br />
redensart, geduldig. Text: papyrus Schweiz AG<br />
PAPIEr.<br />
bestänDige liebesbotschaFt Für Die zukunFt.
um zu verstehen, wie sich unsere Medienland-<br />
schaft, unsere Art zu kommunizieren, zukünftig<br />
entwickeln wird, müssen wir verstehen, dass soge-<br />
nannte gigatrends – und deren gegentrends – verant-<br />
pApYRUS. pApIER IST UNSERE LEIDENSCHAFT.<br />
wortlich für tiefschürfende änderungen in unserer<br />
gesellschaft sind. Wagen wir eine zukunftsprognose<br />
für die nächsten Dekaden, fallen zwei begriffe in den<br />
Fokus: Ökologie und Differenzierung.<br />
«Wagen Wir eine<br />
zukunFtsprognose…»<br />
trendreport 1/2011 13
Jeder Markttrend erzeugt irgendwann eine sätti-<br />
gung. schon heute ist die Flut an elektronischen<br />
Werbebotschaften und social-Media-Anwendungen so<br />
gross, jede technologie irgendwann auf gleichstand,<br />
dass kaum mehr eine Alleinstellung möglich ist. Alles<br />
schon mal dagewesen. Eine Differenzierung wird nie<br />
14 trendreport 1/2011<br />
«Welcher liebesbeWeis Wirkt auF ihren schatz<br />
verFührerischer?»<br />
so stark möglich sein, wie mit einem Medium, das alle<br />
sinne von uns Menschen anspricht. Fragen sie sich<br />
selbst: Welcher Liebesbeweis wirkt auf Ihren schatz<br />
verführerischer – der von Hand geschriebene brief auf<br />
einem geschöpften oder geprägten Papier, mit zartem<br />
Duft in einem besonderen kuvert – oder 500 aufblin-<br />
kende textnachrichten?
Qualität statt Quantität. neue zielgruppen,<br />
neue special-Interests-gruppierungen, die verschie-<br />
bung von Werten und Wertvorstellungen und die<br />
steigende bedeutung der demografischen Markt-<br />
segmentierung werden diesen trend fortsetzen.<br />
pApYRUS. pApIER IST UNSERE LEIDENSCHAFT.<br />
nischenanbieter sorgen dafür, dass hochwertige<br />
Produkte noch besser werden. solche Hersteller<br />
werden in zukunft gefragter denn je. bis dahin<br />
jedoch werden viele von ihnen ums Überleben<br />
kämpfen müssen.<br />
«nischenanbieter sorgen DaFür, Dass<br />
hochWertige proDukte noch besser WerDen. »<br />
trendreport 1/2011 15
Auch wenn der Papierkonsum vorüberge-<br />
hend abnehmen wird – Holz, als einer der wenigen<br />
nachwachsenden rohstoffe unserer Erde, wird sich<br />
in einem dieser gegentrends zur technologisierung<br />
durchsetzen. Die negative ökologische Entwicklung,<br />
unsere verantwortung gegenüber der umwelt und<br />
16 trendreport 1/2011<br />
früher oder später auch die Legislative werden uns<br />
dazu zwingen auf die erschöpflichen Quellen der<br />
natur zu verzichten. Die Identifikation mit Papier<br />
bietet uns allen neue Chancen. Der erfolgreiche, un-<br />
ternehmensspezifische Firmenauftritt – die nächste<br />
romantische verabredung mit Ihrem Liebling – eine<br />
Frage des Papiers.<br />
«Der erFolgreiche, unternehMMensspeziFische<br />
FirMenauFtritt – eine Frage Des papiers»
Erfolg ist eine Frage<br />
der richtigen Ausbildung.<br />
Das SAWI hat im Bereich Marketing, Kommunikation<br />
und Verkauf auch für Sie das passende Lehrgangsangebot:<br />
Marketing:<br />
Marketingleiter<br />
Dipl. Marketingmanager HF<br />
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Product Manager<br />
MarKom-Basislehrgang<br />
Kommunikation:<br />
Kommunikationsleiter<br />
Kommunikationsplaner<br />
Berater Unternehmens-<br />
und Marketing-<br />
kommunikation<br />
Texter<br />
Verkauf:<br />
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Kompaktkurs Eventmarketing<br />
Kulturmanager<br />
Hochzeitsplaner<br />
Detailinformationen mit Startdatum und Unterrichtszeiten zu allen Lehrgängen finden Sie unter www.sawi.com
Das Plätzchen auf der roten Couch<br />
ist vorgewärmt.<br />
Falls Sie noch keinen ratgeber<br />
zum Thema Glücklich Sein herausge<br />
bracht haben – tun Sie es. Sie<br />
werden bestimmt einen Verlag und<br />
viele Käufer finden. noch besser:<br />
Schulen Sie sich zum Psychologen<br />
oder Psychothera peuten um. denn<br />
in der Zukunft wird analysiert und<br />
das Glück an den dünn gewordenen<br />
Haaren herbeigezogen.<br />
text: Isabel Jakob<br />
Wir mutieren diese tage dank Facebook,<br />
der suche nach dem superstar und verspiegelten<br />
Fensterscheiben immer mehr zum narzissten.<br />
Alles dreht sich um das eine. um mich.<br />
Das streben nach Perfektion als Mass der Dinge.<br />
Wieso also nicht die kleinen äusserlichen Fältchen<br />
beim schönheitschirurgen über Mittag<br />
und die Fältchen auf der seele beim Afterwork-<br />
Psychologen entfernen lassen? En vogue ist es ja<br />
18 trendreport 1/2011<br />
mancher orts bereits, der gang bzw. Hang zum<br />
Psychologen. und der trend stammt prompt aus<br />
den usA, wo gelächelt wird bis der Arzt kommt.<br />
Hollywood macht das rote sofa zum Designerstück,<br />
in Manhattan ist die Anzahl der Psychologen<br />
pro Einwohner weltweit am höchsten.<br />
der «Shrink» neXt door,<br />
der PSYcho loGe alS StatuSSYmbol.<br />
tun wir es also der Prominenz gleich und hechten<br />
auf die rote Couch, denn da sind wir der absolute<br />
Mittelpunkt – ein star. vorsorglich, denn<br />
alles haben wir im griff. konstanter trübsinn hat<br />
sowieso keinen Platz, die sorge, dadurch den Anschluss<br />
auf den schnell rollenden zug der zeit zu<br />
verpassen ist allgegenwärtig.<br />
Immer sollen wir lächeln, in allem das gute<br />
sehen, hedonistisch um das goldene kalb tanzen:<br />
Positives Denken droht zum zwang zu<br />
werden. «smile or Die», meinte schon Erfolgsautorin<br />
barbara Ehrenreich, und wir greifen zu<br />
Lebensratgebern, besuchen Motivationskurse und<br />
trinken glückstee.
dePreSSion und burn-out – eine<br />
trotz reaktion unSerer Gefühle in<br />
einer beSchleuniGten GeSellSchaft.<br />
Die unterscheidung zwischen einer ernstzunehmenden<br />
Depression und blossem trübsalgebläse<br />
ist bis anhin nicht per thermometer messbar.<br />
noch. Werden wir in zukunft am bahnhofsautomaten<br />
stehen und uns nebst einem Energiedrink<br />
auch einen Depressionstest zu gemüte führen?<br />
Den schwangerschaftstest gibt es da bereits:<br />
«maybe baby» in zukunft «maybe mad»? und<br />
falls der test positiv ausfällt – leider negativ –<br />
kaufen wir uns das gegenmittel an der supermarktkasse.<br />
dePreSSiV wird SalonfÄhiG –<br />
antidePreSSiVa daS neue kokain?<br />
bereits jetzt ist klar, dass «Depressionen nach<br />
einer schätzung der Weltgesundheitsorganisation<br />
im Jahr 2030 weltweit die höchste krankheitslast<br />
durch verlorene Lebensjahre und verlorene<br />
Lebensqualität verursachen.» (Der spiegel<br />
WIssEn, 01/2011)<br />
pSYCHOLOGIE.<br />
Wird es künftig also nicht nur zur vorschrift,<br />
wie der ubs-banker sein Hemd zuknöpfen zu<br />
hat, sondern auch, dass er einmal wöchentlich<br />
den gang auf die roten Couch antreten muss?<br />
Der mögliche Weg dahin wird zumal immer<br />
kürzer. therapie per Mausklick, auch die zukunft<br />
der Psychotherapie spielt sich im netz<br />
ab. und wo sich die einen hinter der tastatur<br />
geschützt fühlen, schätzen Andere nach wie vor<br />
den Face-to-Face kontakt.<br />
in einem SÄkularen zeitalter<br />
Vertrauen wir nur noch unS –<br />
und der PSYcholoGie.<br />
Diese verhilft uns im Idealfall zu einer verbesserten<br />
selbsteinschätzung und optimierten kontrolle<br />
unserer gefühle. gefährlich wird es dann,<br />
wenn durch die therapie das Pseudoproblem<br />
zum realen Problem wird. Die Pharmaindustrie<br />
wird dies aber kaum stören. Diese konzerne<br />
werden sich auch zukünftig zurücklehnen können<br />
– und weiterhin vor allem eines: Lächeln…<br />
trendreport 1/2011 19
Lanybook ®<br />
20 trendreport 1/2011<br />
mehr alS nur ein notizbuch<br />
Biella vertreibt neu mit dem Lanybook ® ein einzigartiges Notizbuch.<br />
Den Möglichkeiten für die Individualisierung sind kaum Grenzen<br />
gesetzt und das bei hoher Qualität. Design und Funktionalität<br />
sind damit optimal vereint und bieten einen hohen Wert für die<br />
individuelle Präsentation im täglichen Gebrauch. Biella hat mit<br />
dem Notizbuch Lanybook eine einzigartige Neuheit ins Sortiment<br />
aufgenommen. Die Herausforderung, Design mit Funktionalität zu<br />
verbinden, ist mit dem Lanybook ganz besonders gut gelungen. Die<br />
Individualisierungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Das Lanybook<br />
trifft damit den Trend zur Individualisierung.<br />
unzählige Möglichkeiten der individualisierung Das Lanybook ist<br />
mehr als nur ein Notizbuch und bietet Präsentationen und Konzepte,<br />
welche auf die Marke oder auf aktuelle Konzepte abgestimmt<br />
werden können. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt: Vom<br />
Cover über das Band bis zum Button, alles kann den Kundenwünschen<br />
angepasst werden. Das Besondere ist das Lanyband mit den<br />
unzähligen Möglichkeiten, damit dem eigenen Erscheinungsbild<br />
Ausdruck zu verleihen. Der Lanybutton in gewünschter Form verleiht
dem Notizbuch den ultimativen Schliff. Wahlweise gibt es das Lanybook<br />
in verschiedenen Grössen und in der Ausführung als Notizbuch<br />
oder Buchkalender. Mit einem «eigenen» Lanybook werden Kam -<br />
pag nen unterstützt und die Werbung ist nachhaltig und täglich<br />
präsent. Das Lanybook ist das etwas andere Notizbuch und bietet die<br />
Chance, einzigartig, spannend und atemberaubend zu sein, sich von<br />
der Masse abzuheben und das Notieren zum Erlebnis zu machen.<br />
Fsc-zertifi ziert Die Produkte werden kundenorientiert individualisiert<br />
und hergestellt. Vom Entwurf über die Fertigung mit geprüften<br />
Rohstoffen sowie die Bedruckung bis hin zum Versand – es kann<br />
jederzeit ein hohes Qualitätsniveau garantiert werden. Zusätzlich<br />
sind alle Produkte FSC-zertifi ziert.<br />
awards gewonnen Alle Variationen des Lanybooks sind geschützt.<br />
Das fängt beim Namen an, der als Marke angemeldet ist, geht über<br />
den Lanybutton und endet bei der Druckformel des Lanybandes.<br />
Im Jahre 2010 wurden bereits zwei Preise gewonnen, darunter der<br />
renommierte Reddot Design Award. Für 2011 steht eine Nomination<br />
für den Deutschen Designerpreis an. Biella Schweiz besitzt das<br />
Vertriebsrecht in der Schweiz und ergänzt damit das Sortiment des<br />
grössten Schweizer Büromaterialherstellers optimal.<br />
Bestaunen Sie das Lanybook an der SuisseEMEX am Biella-Stand<br />
3.101 in der Halle 3.<br />
Biella Schweiz AG · erlenstrasse 44 · Postfach · CH-2555 Brügg · Telefon +41 32 366 33 33 · Fax +41 32 366 32 10 · info@biella.ch · www.biella.ch<br />
BIELLA.<br />
trendreport 1/2011 21
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Dekorationen oder Pflanzen.<br />
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Sie brauchen sich um nichts zu<br />
kümmern. Denn wir stellen auf,<br />
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2006 mit der Vermietung von<br />
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Heute dürfen wir uns zu den<br />
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geDrucktes<br />
in zeiten Der<br />
Digitalen revolution<br />
Wenn in diesem Artikel von gedruckten Medien<br />
die rede ist, sind sämtliche gattungen eingeschlossen.<br />
Also nicht nur zeitungen und zeitschriften, sondern<br />
auch bücher, unternehmenspublikationen und weitere.<br />
Meldungen über den bevorstehenden untergang der<br />
sogenannten Holzmedien hören wir seit Jahren.<br />
Der scheinbar unaufhaltsame siegeszug der elektronischen<br />
Medien, insbesondere derjenige des Internets,<br />
unterstützt diese these. Aber ist das wirklich so? sind<br />
die tage von auf Papier gedrucktem wirklich gezählt?<br />
Wir glauben nicht.<br />
trendreport 1/2011 23
24 trendreport 1/2011<br />
Stabiler buchmarkt<br />
gerade bücher sind nach wie vor ständiger begleiter der<br />
Menschen. Die kinder- und Jugendbücher erleben immer<br />
noch rosige zeiten. Dies belegen die verkaufszahlen aus<br />
Deutschland, welche monatlich durch den börsenverein<br />
veröffentlicht werden. Die sensationsmeldungen aus dem<br />
Hause Amazon bedürfen einer genaueren betrachtung.<br />
Dass der Internethändler mehr ebooks verkauft als Hardoder<br />
softcover-bücher, stimmt zwar. Dass der weltweite<br />
Marktanteil von Amazon am gesamten buchhandel im<br />
einstelligen Prozentbereich liegt, wird nirgends erwähnt.<br />
Die zahlen vom Januar 2011 der gfk Deutschland zeigen,<br />
dass über 80% der bücher in gedruckter Form gekauft werden.<br />
Lediglich 2% der konsumenten kaufen ausschliesslich<br />
ebooks.<br />
leSen bildet –<br />
zu früher tV-konSum Schadet<br />
«Lesen macht einfühlsamer, konzentrierter, klüger: so<br />
beflügeln bücher Ihren geist», titelte das deutsche Magazin<br />
«gehirn & geist» in der Ausgabe 10/2010. Dort wird<br />
u.a. beschrieben, wie unser Hirn auf spannungsgeladene<br />
geschichten reagiert. Es beginnt das fiktive geschehen zu<br />
simulieren. Lesen ist somit keine passive tätigkeit, sondern<br />
fordert Aktivität. Allerdings entscheidet auch das Leseumfeld<br />
über die Qualität unserer Aufnahmefähigkeit. Das bild<br />
junger Menschen, die simsend, chattend und radiohörend<br />
über ihrem schulstoff brüten, ist nicht aus der Luft gegriffen.<br />
Dass diese Art zu lernen von vornherein zum scheitern<br />
verurteilt ist, beweisen seriöse Langzeitstudien. Führende<br />
Hirnforscher warnen seit Langem vor der zunehmenden<br />
zerstreutheit der Jugend, aber auch von Erwachsenen.<br />
Wenn die jüngst erschienene PIsA-studie besagt, dass<br />
mehr als 15% der Jugendlichen aufgrund ihrer Lesekompetenz<br />
schwierigkeiten haben werden, erfolgreich eine Lehre<br />
zu beenden, dann sollten wir aufhorchen.
Linda s. Pagani, Professorin der université de Montreal,<br />
förderte in einer Langzeitstudie zutage, dass der Fernsehkonsum<br />
im Alter von 2 Jahren eindeutig negative Auswirkungen<br />
auf die spätere Entwicklung bzw. den schulischen<br />
Erfolg der kinder hat. In dieselbe kerbe schlägt Professor<br />
Dr. Manfred spitzer in seinem buch «vorsicht bildschirm».<br />
nochmal: Es geht hier nicht um gut und böse,<br />
sondern vielmehr darum, den kindern einen gesunden<br />
umgang mit den heutigen Medien zu vermitteln. Das<br />
gehirn eines lesenden kindes verarbeitet die Information<br />
anders als dasjenige eines kindes, welches dieselbe Information<br />
in bild und ton vermittelt erhält. Aus Fiktion wird<br />
plötzlich realität. Wenn in Deutschland um 22 uhr noch<br />
zirka 800’000 kindergartenkinder und um 23 uhr noch<br />
immer etwa 200’000 vor dem Fernseher sitzen, können<br />
wir davon ausgehen, dass der sender nicht kIkA heisst und<br />
die «sendung mit der Maus» längst vorbei ist.<br />
HEIDELBERG SCHWEIZ AG.<br />
lernen Via internet?<br />
Es ist unbestritten, dass wir uns durch das Internet neue<br />
kompetenzen aneignen oder bereits vorhandene optimieren.<br />
Aber wenn die bildung und die Lesekompetenz – und<br />
damit ist auch das verstehen eines Inhaltes gemeint – auf<br />
der strecke bleiben, dann nützen weder google noch Wikipedia<br />
etwas. Wissenschaftliche Erhebungen mit Augenkameras<br />
haben gezeigt, dass beim Lesen am bildschirm<br />
mehr gescannt als gelesen wird. Das speichern in unserem<br />
Arbeits- oder Langzeitgedächtnis nimmt nicht nur quantitativ,<br />
sondern auch qualitativ ab.<br />
und damit sind wir wieder beim oben angesprochenen<br />
Lernumfeld. Wir selber wissen, wie gross die versuchung<br />
ist: «nur noch schnell dieses Mail beantworten und den<br />
Freund im Facebook anstupsen und dann ist ruhe.» Das<br />
funktioniert in den wenigsten der Fälle.<br />
trendreport 1/2011 25
26 trendreport 1/2011<br />
leSen auf PaPier oder e-reader?<br />
Das stärkste Argument gegen den kauf eines ereaders oder<br />
tablets ist nicht wirklich überraschend. Das Haptische ist<br />
nach wie vor eng mit dem Medium buch oder mit einer<br />
zeitschrift verbunden. Die Wertigkeit von gedrucktem<br />
ist unbestritten. Wenn es nur noch digitale bücher gäbe,<br />
würden sie noch bücher verschenken? beispielsweise als<br />
Attachement zu einer digitalen glückwunschkarte? kulturschock<br />
pur! bei der Musik-CD verhält es sich nicht viel anders.<br />
oder haben sie das gefühl, dass sie mit einem per<br />
Mail angekündigten geschenkgutschein bei itunes gross<br />
punkten werden?<br />
Ich spreche nicht gegen die positiven Errungenschaften<br />
der neusten tablets oder smartphones. Anstatt kiloweise<br />
bücher mitzuschleppen können sie plötzlich alles in ein<br />
gerät laden, Ihre Lieblingszeitschrift lesen, dazu noch Musik<br />
hören. Auf den ersten blick der perfekte reisebegleiter.<br />
Wie oben beschrieben, verführen die neuen geräte, ständig<br />
etwas anderes zu tun, als das, was man sich vorgenommen<br />
hat. In ruhe ein buch lesen. Aber wenn wir die zukunftsvision<br />
der neuen ebooks betrachten, dann wird es sich dabei<br />
nicht mehr um ein buch im herkömmlichen sinn handeln.<br />
bücher werden mit videos angereichert, Querverweise<br />
können wir sofort via Wikipedia vertiefen. und plötzlich ist<br />
sie wieder da: die zerstreutheit und somit das pure gegenteil<br />
der anfänglichen Absicht.<br />
Das teure gerät entpuppt sich dann auch noch als untauglich,<br />
wenn sie am strand ein ungebetenes Insekt totschlagen<br />
möchten oder die gleissende sonne das Lesen verunmöglicht.<br />
Das buch oder die zeitschrift verzeiht Ihnen<br />
sogar Flecken von sonnencrème, Wasserspritzern oder<br />
umherfliegenden sandkörnern von tobenden kindern.
GedruckteS iSt ökoloGiSch!<br />
In einem smartphone oder tablet sind im schnitt zwischen<br />
130 und 160 kg Co2 gebunden. Die Lebensdauer<br />
der heutigen Handys liegt heute bei rund 12 Monaten. Der<br />
Markt wächst rasant und die Angebote der Mobilanbieter<br />
unterstützen und fördern den besitz der immer neuesten<br />
technologie. zum vergleich: ein band von Harry<br />
Potter als gedrucktes buch beinhaltet nur ca. 700 gramm<br />
Co2. nehmen wir als basis die durchschnittliche Lesedauer<br />
und -geschwindigkeit eines bücherwurms, so schafft er<br />
oder sie zirka 13 bücher pro Jahr. Die rechnung ist schnell<br />
gemacht. Auch wenn wir noch die analog gelesenen zeitschriften<br />
und zeitungen addieren, so ist das gedruckte<br />
immer noch im positiven bereich.<br />
Die bilder von kindern der Dritten Welt, welche in Dioxin<br />
verseuchten Müllhalden nach verwertbaren PC-bestandteilen<br />
suchen, sind ein ebenfalls unrühmliches kapitel unserer<br />
HEIDELBERG SCHWEIZ AG.<br />
Informationsgesellschaft, welches nicht einfach ausgeblendet<br />
werden darf. Die sogenannten «seltenen Erden», die für<br />
die Herstellung von Handydisplays, elektronischen schaltungen<br />
etc. verwendet werden, sind ebenfalls endlich und<br />
können in naher zukunft nicht einfach substituiert werden.<br />
gedrucktes bleibt haften!<br />
Hochwertige und ökologisch hergestellte Druckprodukte haben<br />
heute den status eines Premiumproduktes. Den guten<br />
ruf als wirkungsvolles Medium wird es noch lange halten<br />
können, wenn die botschaften so verfasst sind, dass sich<br />
die Lesenden mit dem Inhalt identifizieren. Denken wir an<br />
die geschichtenerzähler aus früherer zeit. sie verstanden<br />
es, die Leute zu fesseln. viele dieser geschichten sind uns<br />
heute noch in gedruckten, jahrhundertealten büchern erhalten<br />
geblieben.<br />
trendreport 1/2011 27
SwiSSneSS 2020.<br />
MIt alten werten auf neuen wegen.
Phantasie. Prozesse. Positionierung. Profil. wir sind für klare Verhältnisse,<br />
wenn es darum geht im Markt für unsere Kunden etwas zu bewegen. In<br />
anderen worten: fordern Sie uns als verlängerte werkbank, wenn Sie sich<br />
mit Produkten und leistungen aufmerksamkeitsstark und unterscheidbar<br />
präsentieren wollen.<br />
wir bauen Profile mit ecken und Kanten und formulieren die nachhaltigen<br />
Botschaften mit denen Sie sich oder Ihre Produkte im Markt positionieren<br />
können. als Projektpartner, der prozessorientiert agiert. als Kreative, die<br />
quer denken und auf den Punkt kommen. und als Servicedienstleiter, der<br />
umsetzt und liefert. In-time und In-Budget.<br />
Miteinander reden ist der beste weg uns kennenzulernen. anders ausgedrückt:<br />
Kaffee trinken ist eine gute Investition in die Zukunft.<br />
weStwÄrtS WERBEAGENTUR AG GRÜNGASSE 19<br />
8004 ZÜRICH TEL. 044 245 46 70 WWW.WESTWÄRTS.CH
SEEDAmm pLAZA.<br />
unterhaltunGSTrend<br />
besonders im trend sind Öko-Events: nach einem anstrengenden<br />
seminartag im sEEDAMM PLAzA tauchen<br />
die teilnehmer in die unverfälschte naturwelt des bauernhofs<br />
bächlihof in Jona ein, messen sich bei der bauernhofolympiade<br />
mit originellen Disziplinen und geniessen<br />
frische Produkte nach dem Motto «vom Feld in die Pfanne».<br />
Wer sich buchstäblich lieber «verzaubern» lässt, besucht<br />
die Privatvorstellungen von starmagier Peter Marvey. In<br />
unmittelbarer nachbarschaft – im Magic House in Feusisberg,<br />
lässt der zauberkünstler zuschauer über die bühne<br />
schweben oder auch mal zersägen. Für den kulinarischen<br />
genuss vor oder nach der show sorgt unser kochteam.<br />
30 trendreport 1/2011<br />
erholunGSTrend<br />
Die Menschen von heute sind oft gestresst. Einzige<br />
Erholung ist dann nur der schlaf, aber der ist nicht<br />
selbstverständlich. In unserer suite schlafen die gäste<br />
in einem sWIss sLEEP ® boxspring-bed und wählen je<br />
nach saison, befindlichkeit oder allfälliger Allergie das<br />
passende Duvet und kissen aus ägyptischer baumwolle<br />
oder kaschmirwolle. so steht einem himmlischen, gesunden<br />
schlaf nichts mehr entgegen.<br />
buSineSSTrend<br />
In fünf schritten zum neuen sEEDAMM PLAzA. nach neugestaltung<br />
der gesamten gastronomie folgt nun eine Erweiterung des<br />
Event-, büro- und Hotelangebotes. Diese Massnahmen sollen durch<br />
die Mantelnutzung mit Hotel, kongresszentrum, gastronomie,<br />
business Center und Casino eine nachhaltige bewirtschaftung des<br />
sEEDAMM PLAzA sichern.<br />
GaStroTrend<br />
nachhaltigkeit – ein grosses thema – was machen wir dafür?<br />
Wir legen Wert auf nachhaltigen Fischfang von MsCzertifizierten<br />
Fischereien. so tragen wir nicht nur zum<br />
Erhalt von Fischbeständen und zum schutz der<br />
Meere bei, sondern helfen auch,<br />
Arbeitsplätze zu sichern.<br />
Wirtschaftlich und ökologisch<br />
erachten wir es<br />
als sinnvoll, wenn immer<br />
möglich regionale Produkte<br />
zu berücksichtigen. so ersetzen<br />
wir zum beispiel oft das<br />
olivenöl mit vitamin-reichem<br />
rapsöl aus dem thurgau.<br />
event hotel<br />
Seedamm Plaza<br />
Seedammstrasse 3<br />
8808 Pfäffikon Sz<br />
telefon +41 55 417 17 17<br />
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trendreport 1/2011 31
Wenn Leiden<br />
nur Leiden schafft...
schaft<br />
Text: Carsten Zeiske<br />
LEIDENSCHAFT.<br />
Sie ist in uns. die heimliche Leidenschaft. Lassen wir sie raus! Macht uns<br />
das nicht sympathisch? Macht uns das nicht greifbar? Macht uns das<br />
nicht erst zu Menschen? Anwältinnen, die an rockkonzerten headbangen,<br />
rennfahrer, die Briefmarken sammeln, Teenager, die gerne stricken.<br />
doch warum verheimlichen wir unsere heimlichen Leidenschaften? Aus<br />
Imagegründen? Lassen wir sie also raus. Wie das geht? Mit zwei<br />
Wörtern, einem Fragezeichen und der Lebenseinstellung der Zukunft:<br />
NA UND? das grössere Auto als der Chef fahren. na und?<br />
Hausmann sein. na und? Jemandem, der niest, Gesundheit wünschen.<br />
neue Knigge-regeln hin oder her. na und? Bei 30 Grad mit kurzen<br />
Hosen zum Kunden gehen. na und? Als Frau am Grill stehen. na und?<br />
Tokio Hotel hören. na und? e-nummern kulinarisch geniessen. na<br />
und? Handwerklich besser sein als der ehemann. na und? In europa<br />
asiatische Autos fahren. na und? Gestehen, dass man derzeit keinen<br />
berufl ichen erfolg hat. na und? Als Mann walken. na und? Sich als<br />
schwul outen. na und? Übergewicht haben. na und? Merken Sie etwas?<br />
Geht es Ihnen schon besser? Wenn ja: Super! Wenn nein: na und?<br />
trendreport 1/2011 33
Studien* bekunden, dass lediglich 20 Prozent der berufstätigen Bevölkerung der Auffassung sind, eigene Stärken an ihrem Arbeitsplatz<br />
ausreichend einsetzen zu können. Dieses Ergebnis sollte aufhorchen lassen. Weitere Umfragen* bestätigen, dass der Einzelne bei seinem Tun<br />
immer stärker nach Sinngebung strebt und sich entfalten will. Beruflicher Erfolg wird nicht mehr nur mit Status oder finanziellem Einkommen<br />
in Verbindung gebracht, sondern zunehmend mit persönlichem Wachstum und Sinngebung. Der Trend führt zu verstärkter Selbstverwirklichung,<br />
die gleichzeitig zum Gemeinschaftswohl beiträgt. Für Unternehmen wird es somit immer wichtiger, den Mitarbeitenden in seiner<br />
Persönlichkeit mit seinen Stärken zu erkennen, um ihn auch im Sinne der Unternehmung entsprechend effektiv einzusetzen.<br />
34 trendreport 1/2011<br />
TEAM<br />
PROFILING<br />
<strong>DAS</strong> ERFOLGREICHE TEAM: INDIVIDUELLE ENTFALTUNG FÖRDERT<br />
KOLLEKTIVEN ERFOLG Ineffizienzen im team sind für alle beteiligten<br />
schnell spürbar, häufig jedoch nicht bewusst einzuordnen. um<br />
diese zu beheben und das teampotenzial zu optimieren, gilt es eine<br />
vorwärtsgerichtete strategie zu wählen: Fokus auf Lösungen und stär-<br />
GANzhEITLIchE,<br />
sTäRkENbAsIERTE<br />
TEAMENTwIckLuNG<br />
ken anstatt konzentration auf Probleme. Darauf basiert das konzept<br />
von Christine kloess und Daniela Maiwald: Das gemeinsam entwickelte<br />
teamProfiling steht für eine moderne Art von teamentwicklungsarbeit.<br />
Der Workshop fokussiert in konstruktiver Form auf die<br />
stärken des teams und zeigt auf, welche talente, kompetenzen und
Herausforderungen individuell sowie im zusammenspiel der ganzen<br />
gruppe existieren. um das Potenzial eines teams sowie mögliche<br />
Herausforderungen einer kombination zu erkennen, gilt es in erster<br />
Hinsicht das bewusstsein zu schaffen, worin stärken und talente liegen.<br />
Individuell wie auch kollektiv.<br />
TRADITIONELLE METHODEN MODERN EINGESETZT Das vorgehen<br />
und Erfolgsrezept des teamProfiling ist dabei einmal ganz anders<br />
und unkonventioneller als sonst: Die Handabdrücke sowie die<br />
geburtshoroskope aller teammitglieder bilden den Ausgangspunkt.<br />
Die Analyse, die professionelle Interpretation in modernem kontext<br />
sowie die bewusste beschäftigung damit erlauben höchst wirksame<br />
Erkenntnisse zum Erfolg aller beteiligten. Dieses ganzheitliche konzept<br />
ermöglicht durch seine umfassende Perspektive eine wirksame<br />
stärkung des rollen- und teambewusstseins. Eine stärkere Identifikation<br />
und eine höhere Akzeptanz bezüglich vorhandener ressourcen,<br />
kompetenzen und Potenzialen werden gefördert. teamProfiling<br />
eignet sich erwiesenermassen, um teameffizienz und -motivation zu<br />
steigern. Eine spannende Erfahrung mit gewinnbringenden Erkenntnissen<br />
für die teamleitung, das einzelne teammitglied sowie das<br />
ganze team!<br />
CHRISTINE N. KLOESS hat über zehn Jahre in diversen Führungsfunktionen<br />
auf internationaler Ebene im bereich Human resources<br />
gearbeitet. neben fachlichen sowie sprachlichen Weiterbildungen hat<br />
sie sich zudem kontinuierlich in grenzwissenschaftlichen Disziplinen<br />
und in Individualpsychologie weitergebildet. sie verfügt u.a. über<br />
einen Diplomabschluss in Astrologie sowie geistig-medialer beratung.<br />
seit 2010 ist sie mit ihrer unternehmung kloess Living talents<br />
gmbH selbstständig tätig und fokussiert sich auf die Entfaltung von<br />
talenten und Potenzialen auf unterschiedlichsten Ebenen.<br />
DANIELA MAIWALD liess sich an der renommierten Hochschule<br />
Ecole Hotelière de Lausanne (EHL) ausbilden und machte erfolgreich<br />
ihren Abschluss in «Art and science of Hospitality Management».<br />
neben Weiterbildungen in kommunikation, Psychologie sowie Astrologie<br />
hat Daniela die dreijährige Ausbildung zur diplomierten Handanalytikerin<br />
am «International Institute of Handanalysis» absolviert.<br />
Das studium von Menschen, ihrer Persönlichkeit, ihrer bedürfnisse<br />
und Wünsche hat sie schon immer fasziniert. Daniela hat ihre Leidenschaft<br />
zum beruf gemacht. seit 2007 ist sie mit ihrer unternehmung<br />
Maiwald Persönlichkeitsprofile selbstständig tätig.<br />
*Quelle: Gallup Org. Survey / CMF Survey 2010<br />
Daniela Maiwald<br />
Inhaberin & Geschäftsführerin<br />
Maiwald Persönlichkeitsprofile<br />
M +41 (78) 826 96 99<br />
daniela@maiwald-profile.ch<br />
www.maiwald-profile.ch<br />
TEAm pROFILING.<br />
Christine N. Kloess<br />
Inhaberin & Geschäftsführerin<br />
Kloess LivingTalents GmbH<br />
T +41 (43) 888 57 07 / M +41 (79) 552 57 07<br />
ckc@livingtalents.com<br />
www.livingtalents.com<br />
trendreport 1/2011 35
geMeinsaM proFitieren<br />
reisst eure Anarchiebuttons von euren Jeansjacken<br />
– willkommen in der demokratischen<br />
Welt der Mode. Die versierten digitalen kommunikationstools<br />
ermöglichen uns nicht nur<br />
das schnelle zusammentrudeln von Demonstrationen<br />
oder Flashmobs, sondern eröffnen<br />
uns auch neue varianten, in der konsumwelt<br />
36 trendreport 1/2011<br />
trends, die sie uns<br />
abkaufen<br />
können<br />
Selbst wenn die Welt jemals untergehen sollte, alles halb so wild, sofern in der Unterwelt eingekauft und konsumiert werden kann. Ja. Auch in Zukunft befl ügelt<br />
uns Shopping. Insofern können wir gar nicht in die Hölle kommen... dem souveränen Konsumenten werden zukünftig noch mehr Selbstbestimmtheit und Macht<br />
zugeschrieben. Welche neuen Möglichkeiten sich beim Smart Shopping eröffnen, wird im Folgenden anhand von vier Beispielen erläutert. Text: Isabel Jakob<br />
mit und von der Masse zu profitieren. Der<br />
trend Powershopping stammt von Plattformen<br />
wie beispielsweise der schweizerseite<br />
Dailydeal.ch. Das Prinzip ist einfach: solange<br />
sich genügend Personen anmelden, wird<br />
das Angebot, bei dem man bis zu 80 Prozent<br />
spart, zur verfügung gestellt. Dabei handelt<br />
es sich um eigentliche versteckte Werbung<br />
für den Anbieter – doch den kunden freut es,<br />
da er profitiert. um das gemeinschaftsgefühl<br />
zu schürfen, funktionieren andere onlineshopping-Portale<br />
nur mittels Einladung oder<br />
mit der registrierung bei Facebook, so zum<br />
beispiel der schweizer Anbieter Fashion-<br />
Friends.ch.
virtueller shoppingbuMMel<br />
Eine weitere Möglichkeit im bereich social<br />
Media bieten digitale kaffeekränzchen. Diese<br />
ermöglichen die unterhaltung in Echtzeit<br />
mit der besten Freundin über die soeben<br />
bestellten Manolo blahniks. zum gemeinsamen<br />
shopping eingeladen wird per Facebook<br />
oder twitter. Über die aktuellen Modetrends<br />
diskutiert werden kann dann mit mehreren<br />
usern simultan per skype. Der trend,<br />
namentlich Co-shopping, ist etwa auf der<br />
Webseite der deutschen Modekette otto’s zu<br />
finden. Mit Chat’n’shop werden vor allem<br />
junge weibliche kundinnen dazu animiert,<br />
online mit seinesgleichen zu shoppen. Andere<br />
Anbieter ermöglichen die digitalisierte<br />
sendung von geschenkgutscheinen, welche<br />
dann selbstverständlich auch digital eingelöst<br />
werden können.<br />
Die müden beine nach einem tag in der Einkaufsmeile<br />
können einem also in zukunft<br />
erspart bleiben, ohne auf die Clique und den<br />
neusten klatsch verzichten zu müssen – die<br />
praktische kalorienverbrennung dank stundenlangem<br />
bummeln aber ebenso. Doch wer<br />
weiss, vielleicht gibt es von nintendo Wii bald<br />
ein spiel namens shoppingmarathon, bei<br />
dem es gilt, innerhalb kurzer zeit mit schwer<br />
beladenen tüten auf den bus zu rennen?<br />
help Me!<br />
viele Apps werden einem auch in zukunft beraten<br />
und das Leben ach so erleichtern. Intelligente<br />
virtuelle kaufassistenten halten einem<br />
auf der shoppingseite vom gelben rock ab, da<br />
man angegeben hat, blasse Haut zu haben,<br />
und raten eher zum pinken Dress. Dazu vielleicht<br />
noch ein paar pinke schuhe? Mithilfe<br />
von Agumented reality können die kleider<br />
auch schon bald probiert werden, ohne dem<br />
stoff einen lästigen schweissrand zu hinterlassen.<br />
bei unsicherheiten hält das netz jede<br />
Menge tipps bereit. vor allem auf youtube<br />
massenweise zu bestaunen sind sogenannte<br />
«Haul»-videos: sich nach Aufmerksamkeit<br />
ringende Menschen, welche ihre Einkäufe<br />
vor die Linse halten und diese bewerten. Der<br />
«Peer to Peer»-trend funktioniert, denn die<br />
Meinung von einer Person auf Augenhöhe ist<br />
beliebter sympathieträger – einige der Amateurverkäuferinnen<br />
werden nun bereits von<br />
namhaften kosmetiklabels gesponsert.<br />
SHOppING.<br />
pop-up<br />
Es lebe die schnelllebigkeit! Der letzte schrei<br />
hallt derzeit aus new york. Da wird nach Mitternacht<br />
genau da die Diskokugel aufgehängt,<br />
wo man es nicht erwartet: ob beim Chinesen,<br />
im stripclub oder im barber shop – stylish getanzt<br />
wird da, wo der bass pumpt. und was die<br />
Clubszene kann, entgeht auch nicht der konsumwelt.<br />
Denn was von kurzer Dauer ist, das<br />
ist besonders begehrenswert. nachdem unter<br />
anderem Comme Des garçons, Adidas und<br />
Louis vuitton mit dem konzept des kurzlebigen<br />
guerillastores gepunktet haben, eröffnete<br />
London kürzlich das weltweit erste Pop-up-<br />
Einkaufszentrum. und wo die einen unternehmen<br />
auf die Exklusivität der kurzlebigkeit<br />
setzen, lotsen die anderen neue grenzen aus.<br />
In korea findet man derzeit einen supermarkt<br />
im untergrund: Auf grossen Displays, auf dem<br />
das virtuelle Warenangebot dem u-bahn-reisenden<br />
wie an der Einkaufstheke präsentiert<br />
wird, kann der Code des Produkts per smart<br />
Phone eingescannt werden, die anschliessende<br />
Lieferung erfolgt direkt nach Hause.<br />
trendreport 1/2011 37
Papier ist Kreativität.<br />
www.papier.ch
Kultur- und Sprachtraining<br />
im Ausland<br />
um in einem internationalen umfeld erfolgreich zu arbeiten, braucht<br />
es nicht nur sprachkenntnisse sondern auch kulturverständnis.<br />
Deshalb wird die verbindung von sprach- und kulturtraining in<br />
zukunft schule machen.<br />
Die globalisierte geschäftswelt fordert von Arbeitnehmern und<br />
-gebern gleichermassen hohes sprachliches know-how aber auch<br />
multikulturelles verständnis. Wer mit internationalen Märkten erfolgreich<br />
zusammenarbeiten will, muss sich nicht nur verständigen<br />
können, sondern muss auch die kulturellen Hintergründe dieser<br />
Länder verstehen. Aus diesem grund werden sprachtrainings im<br />
Ausland immer häufiger mit «Cultural trainings» verbunden. Dabei<br />
lernt man mehr über eine oder mehrere kulturen, stärkt das bewusstsein<br />
von unterschieden und lernt wie man mit diesen umgeht. ziel<br />
ist, erfolgreich über kulturelle grenzen hinweg miteinander kommunizieren<br />
zu können. Mehr zu sprachtrainings und Cultural trainings<br />
im Ausland unter www.businessclass.ch.<br />
der Bereich Boa Lingua BusinessClass umfasst 40 ausgewählte Sprachschulen weltweit.<br />
Max Wey<br />
Geschäftsführer Boa Lingua BusinessClass<br />
BOA LINGUA.<br />
trendreport 1/2011 39
40 trendreport 1/2011<br />
?
einbürgerungen verboten!<br />
und zwar weltweit!<br />
Was würde passieren, wenn ab sofort Einbürgerungen verboten wären?<br />
Es gibt sie einfach nicht mehr. schluss. Aus. Amen.<br />
Wer als schweizer auf die Welt kommt, stirbt auch als schweizer.<br />
Wer als Doppelbürger auf die Welt kommt, muss sich irgendwann entscheiden<br />
und dann auf eine seiner beiden staatsbürgerschaften verzichten.<br />
Wie würden unsere Integrationsbemühungen aussehen? Wo wären wir kulturell?<br />
Welche namen würden die spieler unserer nationalmannschaften auf ihren rücken tragen?<br />
Wie sähe unser politischer Wahlkampf aus? Wie würde sich der Ausländeranteil<br />
der schweiz entwickeln? Hoch? runter?<br />
Was würde passieren? Was?<br />
SCHWEIZ.<br />
trendreport 1/2011 41
«Im Jahr 2035 wird der letzte Mensch gestorben sein, der den 2. Weltkrieg erlebt hat.<br />
42 trendreport 1/2011
THESE.<br />
d a s w i r d d e r S t a r t s c h u s s f ü r d e n 3 . W e l t k r i e g s e i n . »<br />
trendreport 1/2011 43
e s geht<br />
uM<br />
Schon mal Rugby im FeRnSehen geS ehen? Ja?<br />
u nd dann auS VeRSehen auF FuSSball umge<br />
S chaltet? m achen Sie daS mal! tRotzdem:<br />
FuSSball iS t zwaR auch u nteR haltung, abeR<br />
eS iS t in eRSteR linie SpoR t! l eiS tungSSpoR t !<br />
o deR Sollte eS zumindeS t S ein.<br />
deShalb hieR die t op 3 deR RegeländeR ungen<br />
FüR die z ukunF t, damit deR FuSSball wiedeR<br />
dahinkommt, wo eR hingehöR t. o deR andeRS<br />
FoRmulieR t: d amit Sie beim VeRSehentlichen<br />
umSchalten V on Rugby auF FuSSball nicht<br />
mehR in S challendeS gelächteR auSbRechen.<br />
Text: Carsten Zeiske<br />
44 trendreport 1/2011<br />
(Fussball)
A ProPos gELäCHtEr:<br />
schon mal Fussballer beobachtet, wenn sie den Platz betreten? Da<br />
wird zuerst ins gras gefasst, mit dem rechten Fuss zuerst den rasen<br />
berührt. Achtung, auf keinen Fall auf die Linie treten! Das ist gar nicht<br />
so einfach, wenn man gleichzeitig in den Himmel schauen muss, um<br />
den lieben gott zu begrüssen. Dazu sich gleichzeitig bekreuzigen.<br />
Am besten gleich mehrmals. Dann noch den ring küssen oder zumindest<br />
das Halskettchen. oder am besten gleich alles miteinander.<br />
Dazu noch schauen, dass die tatoos am unterarm gut sichtbar sind<br />
und die Frisur und die bunten schuhe sitzen. Wichtig ist auch nicht<br />
mehr, welches trikot getragen wird, sondern was für ein shirt darunter.<br />
Da müssen im Falle eines torjubels vorher wichtige botschaften<br />
drauf wie zum beispiel «Jesus liebt dich» oder zumindest ein Foto der<br />
kleinen tochter beim Mittagessen. Überhaupt will der torjubel erst<br />
mal zu Hause geübt werden. Das geht nicht einfach so spontan wie<br />
früher, wo man nach einem erzielten tor einfach die Arme in die Luft<br />
gerissen und sich einfach nur gefreut hat. nein! Heute sind kreative<br />
Choreografien angesagt: there’s no business like showbusiness!<br />
so, aber nun die drei regeländerungen:<br />
rEgELänDErung nr. 1: rudelbildung verboten.<br />
Der einzige spieler, der mit dem schiedsrichter reden darf, ist der<br />
Captain. Alle anderen nicht. Wer es doch tut, kriegt gelb. Auch wenn<br />
er sich nur nach einem gepfiffenen Elfmeter beim schiri beschwert.<br />
nützt ja auch nichts, denn es ist ja statistisch erwiesen, dass 0 Prozent<br />
der schiedsrichter ihre Entscheidung zurücknehmen, wenn nur laut<br />
genug gemotzt wurde.<br />
FUSSBALL.<br />
rEgELänDErung nr. 2:<br />
keine Aus- resp. Einwechslung nach der 80. Minute.<br />
Es ist mitleiderregend, mitanzusehen, wie ein spieler 17 sekunden<br />
vor dem schlusspfiff aufs Feld rennt, in der Hoffnung, den ball noch<br />
irgendwie zu berühren oder zumindest doch noch etwas zu schwitzen,<br />
damit sich das anschliessende Duschen auch lohnt.<br />
rEgELänDErung nr. 3: videobeweis.<br />
ganz nach dem Motto: von anderen sportarten lernen. Dazu bedingt<br />
es aber, dass über den eigenen tellerrand hinausgeschaut wird. Aber<br />
mal angenommen, das gelingt. videobeweis gibt es nur bei drei strittigen<br />
Entscheidungen: tor oder nicht tor. rot oder nicht rot. Elfmeter<br />
oder nicht Elfmeter. und jede Mannschaft darf das einmal pro<br />
Halbzeit in Anspruch nehmen. Was ist daran so störend?<br />
und darüber hinaus wird die «bosman-Entscheidung» des Europäischen<br />
gerichtshofs per 2013 rückgängig gemacht.<br />
Das schöne aM Fussball ist, Dass jeDer Meint,<br />
ein experte zu sein. allen voran ich!<br />
anDerer Meinung? bessere vorschläge?<br />
trenDreportblog.WorDpress.coM<br />
trendreport 1/2011 45
ilDung<br />
on DeManD<br />
46 trendreport 1/2011<br />
ein gespräch mit Profis
eat MühleMann, Direktor unD Michael broglin, leiter<br />
Marketing aM schWeizerischen ausbilDungszentruM<br />
Für Marketing, Werbung unD koMMunikation saWi<br />
be ant Worten Fragen zuM theMa bilDung.<br />
Die Wirtschaftswelt bolzt tempo. neue technologien und<br />
trends stellen Märkte, unternehmen und arbeitnehmer vor<br />
ständig wechselnde herausforderungen. Wie wirkt sich diese<br />
entwicklung auf den bildungsmarkt aus?<br />
Beat Mühlemann: In Echtzeit, würde ich sagen. Das verschärfte tempo<br />
in den Märkten überträgt sich unmittelbar auf die Aus- und Weiterbildung.<br />
Anbieter können und dürfen sich den trends nicht verschliessen,<br />
sondern müssen darauf reagieren.<br />
Wie müssen sie reagieren?<br />
Michael Broglin: Indem sie genau hinschauen und hinhören, was<br />
draussen gefragt ist. Dann müssen sie entsprechende Angebote kreieren.<br />
Diese sollten sich idealerweise von denjenigen der Mitbewerber<br />
abheben. Im bildungsmarkt hat gute Chancen, wer schnell und innovativ<br />
ist sowie frühzeitig trends aufspürt.<br />
trends wie social Media?<br />
Mühlemann: Ein gutes beispiel. Die sozialen netzwerke sind innert kürzester<br />
Frist zum Megatrend geworden. Es gibt kaum ein unternehmen,<br />
das im Marketing noch auf sie verzichten will oder kann. Am sAWI<br />
werden wir seit geraumer zeit von Anfragen für einen entsprechenden<br />
Lehrgang überflutet. Jetzt haben wir einen solchen lanciert.<br />
SAWI.<br />
Broglin: Diesem Wettbewerb muss sich jeder Anbieter im bildungsmarkt<br />
stellen. Wer das nicht tut, wird links überholt und stehen gelassen.<br />
Was zeichnet bildungsangebote aus, die heute gut ankommen?<br />
Broglin: sie müssen kompakt und nicht langatmig sein. stoff, der<br />
früher in einer zeitspanne von drei oder vier semestern vermittelt<br />
wurde, sollte heute in zwei bis drei Monaten konsumierbar sein.<br />
Mühlemann: Das klingt einfacher als es ist. Denn die Qualität darf<br />
trotz des zeitlich engen rahmens nicht beeinträchtigt werden. Das<br />
fordern nicht nur die studierenden selber, sondern vor allem ihre<br />
Arbeitgeber, welche die Weiterbildung finanzieren. Im Idealfall soll<br />
der gesamte stoff heute verinnerlicht und morgen bereits gewinnbringend<br />
im unternehmen eingesetzt werden können.<br />
geht es bei bildung nur noch um den «return on investment»?<br />
Broglin: Das ist eine wesentliche Erscheinung der heutigen zeit. In<br />
Anbetracht des grossen spardrucks in vielen unternehmen werden<br />
bildungsbudgets je länger je mehr zum Luxus. Da soll jeder Franken<br />
gewinnbringend eingesetzt werden. Entsprechend massgeschneidert<br />
und zum nutzen der Firma sollen die Lehrgänge ausgestaltet sein. Man<br />
kann diesen trend auch mit «bildung on Demand» umschreiben.<br />
Den enormen erfolgsdruck spüren auch die bildungsanbieter?<br />
Mühlemann: gewiss. Es kommt heute viel häufiger vor als früher, dass<br />
Arbeitgeber sogar in schulen anrufen, um die unterrichtspräsenz<br />
ihrer Mitarbeitenden in Weiterbildung zu kontrollieren. und natürlich<br />
stehen auch die Institute selber unter Erfolgsdruck. Wer die<br />
trendreport 1/2011 47
höchsten Absolventenquoten bei Prüfungen ausweist, schafft sich in<br />
der Wirtschaft einen guten ruf als bildungspartner.<br />
aber nur dann, wenn die absolventen ihr Diplom auch in gute<br />
leistungen ummünzen können.<br />
Mühlemann: natürlich. Deshalb definieren wir uns etwa am sAWI<br />
nicht über die hohe Quote an erfolgreichen Prüfungsabsolventen,<br />
sondern an unseren bewährten und hohen Qualitätskriterien bei der<br />
Festlegung von kurszielen und der Wahl von Dozenten.<br />
Broglin: Die sicherstellung einer maximalen Qualität muss für sämtliche<br />
bildungsanbieter auch in zukunft allerhöchste Priorität geniessen.<br />
Denn für Diplome, die beim büchsenschiessen auf dem rummelplatz<br />
gewonnen werden können, interessiert sich in der Wirtschaft<br />
niemand.<br />
setzt der bildungsmarkt nicht selbst sein Qualitäts-image aufs<br />
spiel, indem immer mehr «kürsli» und Diplome feilgeboten<br />
werden?<br />
Broglin: Diese beobachtung ist leider nicht falsch. tatsächlich spriessen<br />
bildungsanbieter wie Pilze aus dem boden und strapazieren die<br />
transparenz im Markt mit immer neuen zertifikaten und Diplomen,<br />
die vor allem gut klingen. Leider werden dadurch echte und hart erarbeitete<br />
Abschlüsse wie ein «bachelor» oder «Master» tendenziell<br />
abgewertet.<br />
48 trendreport 1/2011<br />
birgt dies die gefahr, dass bildung zu einem unübersichtlichen<br />
selbstbedienungsladen verkommt?<br />
Mühlemann: Ein stückweit schon. Die Flut an einfach zugänglichen<br />
Angeboten vermittelt auch den falschen Eindruck, mit bildung bereits<br />
karriere machen zu können. Es gibt junge Menschen, die innert<br />
kurzer zeit mehrere Weiterbildungen in serie konsumieren und danach<br />
einen titel tragen, mit dem ihre Fähigkeiten in der Praxis keinesfalls<br />
mithalten. Ich empfehle eher den Weg, erworbenes theoriewissen<br />
zunächst über eine bestimmte Dauer in der Praxis anzuwenden<br />
und erst dann die nächste bildungsstufe in Angriff zu nehmen.<br />
beat MühleMann<br />
direktor SAWI<br />
Michael broglin<br />
Leiter Marketing SAWI
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50 trendreport 1/2011<br />
ein Plädoyer für den V10<br />
(das eigentlich gar keines ist)<br />
Text: Otto Lorenz<br />
zürich/zH. Schon wieder neun Tote. Und das an nur einem<br />
Wochenende in der Schweiz. Überfahren im rückwärtsgang. In Tiefgaragen<br />
und auf Parkplätzen vor Supermärkten. die Toten: Mütter<br />
mit ihren Kindern. nichts Ungewöhnliches an sich, doch das sollte sich<br />
schlagartig ändern. An jenem 16. Oktober 2033. ein Aufschrei ging<br />
damals durch die Politik: Jetzt reicht’s! endgültig!
Was Anfang der 00er-Jahre mit diesem unsäglichen «bitte denken<br />
sie an die umwelt. Müssen sie dieses Mail wirklich ausdrucken?» begann,<br />
fand im Jahr 2033 seinen traurigen Höhepunkt. Elektroautos<br />
avancierten zur Haupttodesursache unserer gesellschaft. Man hört sie<br />
einfach nicht. Doch die «Elektro-geräusch-Initiative», die damals, im<br />
Jahr 2030, erreichen wollte, dass Elektrofahrzeuge serienmässig mit<br />
sogenannten geräuschboxen ausgestattet werden,<br />
wurde vom stimmvolk mit 51 Prozent abgelehnt.<br />
Lärmschutz ging eben über alles.<br />
Dazwischen gab es eigentlich nur das, was weltweit<br />
als «Fukushima-Phänomen» Einzug in unseren<br />
Wortschatz feierte. Eine Aneinanderreihung von<br />
verschiedenen geschehnissen, deren einzelne<br />
konsequenzen durchaus nachvollziehbar, aber in<br />
summe der verkettung völlig unsinnig scheint.<br />
beispiel: Ein tsunami in Japan im Jahre 2011 führte<br />
in zentraleuropa nicht nur dazu, dass plötzlich diese<br />
«Atomkraft. nein, Danke!»-Aufkleber aus den 70er-Jahren wieder<br />
eine renaissance erlebten, sondern – und das war von der tragweite<br />
her viel gewichtiger – dass die grünen sämtliche Wahlen gewannen.<br />
und der siegeszug hielt lange an: Das rauchen wurde ab dem Jahr<br />
2015 auch im Freien grundsätzlich untersagt, der umwelt zuliebe.<br />
tempo 80 wurde auf schweizer Autobahnen eingeführt und selbst<br />
nach dem generellen verbot von Diesel und benzin angetriebenen<br />
Fahrzeugen im Jahr 2027 nicht mehr erhöht. Der MInErgIE-P-<br />
UmWELT.<br />
standard für sämtliche bauten, auch Hundehütten, wurde gesetzlich<br />
verankert, es gab sogar Furz-Filter in Jeans. Der Motorsport wurde<br />
erst gänzlich abgeschafft, dann, nach einer Protestwelle der gewalt,<br />
teilweise wieder erlaubt, allerdings zu nicht verhandelbaren bedingungen.<br />
Die Moderatoren an der rennstrecke waren die selben wie<br />
beim Wiener opernball. Das Publikum auch. Auf den tribünen vereinzeltes<br />
tuscheln – man hörte aus einer Distanz von<br />
27 m das Öffnen einer Dose alkoholfreien biers – und<br />
auch auf der strecke lautloses Dahingleiten. Asphalt?<br />
Fehlanzeige. Auf teppich wurde gefahren. Das minderte<br />
auch die verletzungsgefahr bei stürzen, die es<br />
ohnehin nicht mehr gab. Die stars des rennsports waren<br />
mehrheitlich von beruf sohn, verfügten dennoch<br />
über einen EtH-Abschluss und bauten mit Papas Millionen<br />
rennteams auf, die die namen von namhaften<br />
universitäten und Fachhochschulen trugen. Die Welt<br />
wurde emissionslos, geräuschlos, emotionslos.<br />
bis zu jenem sonntag, dem 16. oktober 2033, als die Frau und das<br />
kind des Parteichefs der grünen, Fritz Lindner, von einem Elektrofahrzeug<br />
beim zurücksetzen überfahren wurden. Es war der startschuss<br />
einer anti-ökologischen revolution, während dieser ein reges<br />
umdenken in den grünen köpfen der gesellschaft stattfand, einzelne<br />
gesetze und vieles andere unsinnige rückgängig gemacht wurden<br />
und an deren Ende, also heute, wir schreiben das Jahr 2036, das gefeierte<br />
Comeback des v10 steht. brrrrmmmm!<br />
trendreport 1/2011 51
52 trendreport 1/2011<br />
future?<br />
Quo vadis<br />
Fukushima, Roboter, hängende Gärten – die Zukunft der Menschheit steht an der Schwelle zu einer neuen<br />
Dimension. Die SuisseEMEX’11 widmet sich ebenfalls diesem Thema – mit 360° Rundblick in der Marketingkommunikation.<br />
Doch welches sind die Themen, Trends und Thesen, welche die Zukunft massgeblich<br />
beeinflussen werden? Wo steht die Menschheit in fünf, zehn oder in fünfzig Jahren? Im folgenden Beitrag ein<br />
paar Thesen zum Nachdenken, Philosophieren, Diskutieren, Verwerfen oder Adaptieren.<br />
these 1: Facebook stirbt aus<br />
Alles nur ein Hype. Ein vorübergehendes Phänomen – wie Myspace. Überbewertet – finanziell<br />
wie medial. zumindest melden sich derzeit immer mehr stimmen, die den sozialen netzwerken<br />
den untergang prophezeien. Doch ist es tatsächlich so oder behaupten dies vor allem<br />
Fachleute aus der Druckindustrie? Quelle: Persönlich, nr. 05/11
these 2: ackerFelDer in hochhäusern<br />
künftig gibt es keine Landwirtschaft im klassischen sinn. vertikaler Anbau lautet die vision<br />
der zukunftsstädte. Hängegärten in kilometer-towern? Dies wird zwangsläufig nötig: Die<br />
städte wachsen immer mehr, das Land wird zunehmend knapper und ebenso die Lebensmittelproduktion.<br />
treibhochhäuser werden künftig die städte direkt versorgen – egal, ob tomaten,<br />
Pfirsiche oder Milch-, käse- und Fleischproduktion. Jede stadt wird autark sein und sich<br />
selbst versorgen können. Der vorteil: kosten für transporte, Energie, Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />
könnten eingespart werden. Quelle: www.trendsderzukunft.de<br />
these 3: Der kunDe als WerbeMeDiuM<br />
Werbegelder werden künftig direkt an Endkunden ausgegeben: Die unternehmen werden<br />
jeden einzelnen via Mobile anpinnen, um Werbung zu verkaufen. Ein beispiel dafür ist die<br />
onlineplattform «share if you like». Hier können user geld verdienen, indem sie Werbung<br />
über social-Media-kanäle streuen, die sie wirklich gut finden.<br />
SUISSE EmEX.<br />
trendreport 1/2011 53
54 trendreport 1/2011<br />
these 4: hoMeoFFice ersetzt Massenbüros<br />
unternehmen flachen bereits jetzt ihre Hierarchien ab und verlagern ihre büros in den<br />
Lebensraum ihrer Mitarbeitenden. sie reduzieren dadurch teure Infrastrukturkosten und erhöhen<br />
die Produktivität ihrer Mitarbeitenden, da diese nicht mehr lange Arbeitswege haben<br />
und in entspannter Atmosphäre mehr leisten. Das Homeoffice wird zunehmend dort Einzug<br />
halten, wo sich Fachwissen verkaufen lässt. Mit der steigenden Mobilität ist die dezentrale<br />
Arbeit dank iPad & Co. jederzeit und von überall her möglich.<br />
these 5: Die sahara speist europas stroMnetze<br />
Fukushima steht für eine atomare katastrophe und menschliche tragödie. Doch hat der atomare<br />
unfall viele regierungen endlich dazu veranlasst, über die künftige und vor allem saubere<br />
Energiegewinnung nachzudenken. technologien hierzu bestehen schon seit Längerem.<br />
Doch Menschen neigen dazu, sich schwerzutun, neues umzusetzen, weil Altes oft einfacher<br />
ist und schon funktioniert – bis es letztlich zum gAu kommt. Wie wäre es, wenn die Wüsten<br />
der Erde mit unzähligen solarkollektoren ausgerüstet sein würden? oder zumindest jedes<br />
Haus solche auf dem Dach tragen würde? Ah klar, ist ja nicht möglich – denn die kollektoren<br />
stören das Landschaftsbild. Aber AkWs sind bildschön anzusehen. Wo die Interessen halt so<br />
hinfallen (oder das geld sein Machtwort spricht)…
these 6: coMputer WerDen unser Denken übernehMen<br />
bis 2024 sollen roboter entwickelt sein, welche dank eines Computergehirns uns überlegen<br />
sein sollen. An der EtH Lausanne arbeiten seit 2005 neurowissenschaftler am brain and<br />
Mind Institut in der Hoffnung, mal roboter zu klonen, die dann nicht nur unsere Alltagsarbeiten<br />
übernehmen, sondern auch für uns arbeiten. Was machen wir dann – Füsse hoch, Cocktail<br />
her? schöne neue Welt oder eher Horror à la terminator? Quelle: www.trendsderzukunft.de<br />
these 7: it Der zukunFt – cyberterror unD invasion Der tablets<br />
schenkt man dem newsroom gartner.com glauben, so wird sich die Informationstechnologie<br />
in den nächsten fünf Jahren dramatisch entwickeln: Cyberterroristen legen stromnetze<br />
lahm, tablets erobern schon in den nächsten zwei Jahren über 80% der unternehmen und<br />
10 % aller onlinefreunde werden keine Menschen sein, sondern sogenannte «social bots»<br />
– roboter, die mit uns kommunizieren. gewagt, schräg, beängstigend? Durchaus. Es gibt<br />
allerdings auch Positives aus der It der zukunft zu berichten: Arbeitserleichterung, Prozessoptimierung<br />
und Automatisierung der Analyse- und steuerungsprozesse durch intelligente<br />
CrM- und systemlösungen, welche aus einem unternehmen ein fast schon eigenständig<br />
denkendes Wesen machen. Quelle: www.gartner.com<br />
SUISSE EmEX.<br />
trendreport 1/2011 55
56 trendreport 1/2011<br />
Text: Carsten Zeiske<br />
Das Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten, es zu kopieren.
Was waren das für Zeiten, als wir noch zu den Amerikanern<br />
aufschauten und ein klein wenig neidisch auf ihren «way<br />
of life» waren. Vermutlich auch deshalb begannen wir, das Land<br />
der unbegrenzten Möglichkeiten so gut es ging zu kopieren: Die<br />
Sportarten, die Talkshows, den Fastfood, den HipHop, den Wahlkampf,<br />
die Gangs. A propos Gangs: Schon mal beobachtet, wenn<br />
sich jugendliche Gangmitglieder am Bahnhof, also in ihrem Revier,<br />
begrüssen? Die Handschlagschoreografie will erst mal einstudiert<br />
werden! Und die hohe Kunst dabei ist, beim Begrüssen seiner<br />
«Brüder» dermassen cool auszusehen, dass das Pokerface über<br />
die innere Freude siegt, die herausbrechen will, weil eben diese<br />
Handschlagschoreografie gelungen ist. Einfach sensationell! Ich<br />
finde, Jugendliche sollten sich viel häufiger begrüssen.<br />
AmERIKA.<br />
Aber zurück zu den Amerikanern. Oder besser: Zur Amerikanisierung.<br />
Oder noch besser: Zu Phänomenen in unserer Alltagskultur.<br />
Wir chillen, wir küren drittklassige Schauspieler und CastingShowKandidaten<br />
zu Stars, wir nennen unsere Sportvereine<br />
Lakers, Magic, Lions und unsere Kinder Jennifer, Kevin oder Bryan,<br />
selbst wenn wir mit Nachnamen Rüdisüli heissen. Wir feiern<br />
sogar Halloween!<br />
Unsere Gebrauchsanweisungen werden immer dicker, wir lassen<br />
Politiker im Wahlkampf in Fernsehshows aufeinander los und versuchen,<br />
mit Rap in Schwizerdütsch oder Französisch erfolgreich<br />
zu sein. Müssen wir eigentlich alles über den grossen Teich holen?<br />
Unser Geschäftsführer heisst nun CEO, wir trinken CocaCola bei<br />
Mc Donald’s, kaufen in riesigen Shoppingcentern ein, schauen<br />
Daily Soaps und performen, anstatt zu leisten. Wir sind cool. Fällt<br />
uns nichts mehr selber ein?<br />
Können wir in Zukunft nicht einfach wieder mal ein bisschen<br />
Schweiz spielen? Oder haben wir vielleicht in der Vergangenheit<br />
zu viel ferngesehen und zu wenig Wirtschaftszeitungen gelesen?<br />
trendreport 1/2011 57
alte schule<br />
nach neuer art<br />
58 trendreport 1/2011<br />
herr Stöckli, dass Sie nicht im besitz einer e-mail adresse<br />
sind, ist für unsereins ganz schön irritierend. welche Gründe<br />
liegen vor, dass Sie lieber auf Schreibmaschinen- als auf<br />
computertasten tippen?<br />
«alter, heut shon gesmselt odr gegoogelt? » Solche wortkürzungen<br />
und grammatikalischen Verfremdungen sind<br />
heute allgegenwärtig. anglizismen und ethnolekte fügen wir<br />
in unsere alltägliche Sprache ein, als wären sie schon immer<br />
da gewesen. wo führt das hin? eignen wir uns einen immer<br />
primitiveren wortschatz an oder handelt es sich dabei bloss<br />
um konsequenzen sogenannter globalisierter Sprache?
feministinnen werden fans sein der englischen Sprache. dort<br />
gibt es die differenzierung in bewunderer / bewundererin gar<br />
nicht. wird sich das vielleicht auch in der deutschen Sprache<br />
durchsetzen, wie es etwa die woz bereits vormacht?<br />
entgegen der gängigen meinung, englisch sei omnipräsent,<br />
hält man chinesisch für die Sprache der zukunft. bereits jetzt<br />
werden in den Staaten kinder wirtschaftsgieriger eltern von<br />
chinesischen nannies erzogen. wie wird sich das entwickeln?<br />
ZUKUNFT DER SpRACHE.<br />
ein analoges Interview<br />
mit dr. phil. rainer Stöckli<br />
an der Schreibmaschine.<br />
Geführt von Isabel Jakob<br />
trendreport 1/2011 59
Weil wir auch an die nächste Generation denken.<br />
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Getreu dem motto «von allem ein bisschen », starten wir heute<br />
bereits im kindergarten mit englisch, beginnen in der Primarschule<br />
französisch zu büffeln und lernen in der oberstufe<br />
noch eine dritte Sprache dazu… haben die kinder von morgen<br />
überhaupt noch die chance, richtig deutsch zu lernen?<br />
wir sind umzingelt von kurznews, online-Journalisten stehen<br />
unter enormem zeitdruck und neuigkeiten gehen dank twitter<br />
binnen Sekunden um die ganze welt… in einer beschleunigten<br />
Gesellschaft liegt die würze in der kürze. Sind wir bereits<br />
versalzen oder sprechen wir zukünftig nur noch in abkürzungen?<br />
ZUKUNFT DER SpRACHE.<br />
trendreport 1/2011 61
wo holen wir uns in zukunft den zugang zur gehaltvollen<br />
Sprache? wird die bibliothek aussterben oder werden<br />
literaturclubs die neuen in-clubs?<br />
62 trendreport 1/2011<br />
kürzlich schloss die letzte mechanische Schreibmaschinenfabrik<br />
der welt. was, wenn also ihrer Schreibmaschine<br />
eines tages die tinte für immer ausgeht?<br />
zur person:<br />
dr. phil. rainer Stöckli, 1943 in<br />
Gossau/SG geboren, lebt seit 1976<br />
im Appenzeller Vorderland. Bis 2008<br />
Hauptlehrer für deutsch und das<br />
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rezensiert seit 1980 sog. schöne Literatur<br />
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64 trendreport 1/2011<br />
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bunten Hosen. | Wir sind in keinem Branchenverband Mitglied. | Wir behandeln unsere Kunden<br />
nicht wie Könige. Sondern wie einen guten Freund. | Wir glauben an den Handschlag. Nicht an<br />
Agenturverträge. | Wir betrachten uns nicht als die einzigen Kreativen auf diesem Planeten. Wir<br />
glauben auch an die Ideen unserer Kunden. | Wir haben noch nie an einem der unzähligen Agenturwettbewerbe<br />
teilgenommen. Wir besitzen demzufolge keine Awards. | Wir feiern gerne. Aber niemals nur<br />
uns selbst. Der Star ist bei uns der Kunde. | Als Agentur bleiben wir stets im Hintergrund. Oder besser: Im<br />
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trendreport 1/2011 67
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