29.02.2012 Aufrufe

TRENDREPORT__DAS MARKETINGORIENTIERTE THESENMAGAZIN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

das marketingorientierte thesenmagazin für die schweiz<br />

trendreport<br />

thesen. träume. tatsachen.<br />

Beständige Liebesbotschaft<br />

für die Zukunft. Papier.<br />

Herr Aeschbacher,<br />

verliert das Fernsehen gegen das Internet?<br />

Quo vadis future?<br />

Fukushima, Roboter und hängende Gärten<br />

Gedrucktes in Zeiten der<br />

digitalen Revolution u.v.m.<br />

Hallo<br />

Zukunft!<br />

Wir wagen<br />

schon mal einen<br />

Blick…<br />

trendreport / nr. 1 / august 2011 / www.westwärts.ch


inhalt/thesen. träume. tatsachen.<br />

05 Editorial<br />

06 Werbefläche Mensch<br />

08 Herr Aeschbacher FErnsEHEn vs. IntErnEt<br />

12 Eine beständige Liebesbotschaft PAPIEr<br />

18 Das Plätzchen auf der roten Couch PsyCHoLogIE<br />

20 Lanybook MEHr ALs EIn notIzbuCH<br />

23 gedrucktes in zeiten der digitalen revolution<br />

30 trends in unterhaltung, Erholung und gastro<br />

32 Wenn Leidenschaft nur Leiden schafft<br />

35 team Profiling tEAMEntWICkLung<br />

36 trends, die sie uns abkaufen können sHoPPIng<br />

39 kultur- und sprachtraining IM AusLAnD<br />

40 Einbürgerungen verboten unD zWAr WELtWEIt<br />

42 these krIEg<br />

44 Es geht um Fussball<br />

46 bildung on demand EIn gEsPräCH MIt ProFIs<br />

50 Ein Plädoyer für den v10 DAs EIgEntLICH gAr kEIns Ist<br />

52 Quo vadis future? FukusHIMA, robotEr EtC.<br />

56 Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />

58 Alte schule nach neuer Art zukunFt sPrACHE<br />

64 verzeichnis<br />

67 brief an die zukunft LInk zuM AbsCHIED<br />

trendreport 1/2011 3


zuM tItELbILD:<br />

sCHWEIzEr AussEnMInIstErIn bEIM sonnEnbADEn<br />

AuF EInEr LIEgEWIEsE In kAbuL AM 12. MAI 2054.<br />

EIn Foto Aus DEr zukunFt, AuFgEnoMMEn MIt EInEr sPEzIALkAMErA.


editorial/thesen. träume. tatsachen.<br />

Das sind doch eigentlich drei Wörter, die – wenn man sich deren bedeutung bewusst<br />

wird – überhaupt nicht zusammenpassen! oder doch? Hat eine these Anspruch auf das<br />

Werden zu einer tatsache? kann ein traum tatsache werden? und wenn nicht? Hat<br />

das konsequenzen?<br />

Was braucht es eigentlich, bis thesen oder träume zu tatsachen werden? Es braucht<br />

Mut. Es braucht Weitsicht. Es braucht Fantasie. vielleicht auch etwas glück. und es<br />

braucht eine zukunft. Das ist unser Antrieb. Einen blick in das Morgen wagen, über<br />

den tellerrand hinausdenken, eine behauptung aufstellen (und dazu stehen), sie vielleicht<br />

sogar begründen können. ohne Anspruch darauf, dass das geschriebene auch<br />

wirklich eintrifft. Denn das schaffen auch die trendforscher nicht. Es geht in unserem<br />

Magazin also nicht darum, die zukunft vorauszusagen. oder so zu tun.<br />

Wundern sie sich nicht. oder besser: Lesen sie nicht weiter, wenn sie sich nicht wundern.<br />

Denn dann haben wir unsere Arbeit nicht gut gemacht. Wir wollen sie, liebe<br />

Leserinnen und Leser, in eine andere gedankenwelt entführen. Wir wollen sie zum<br />

nachdenken anregen. und zum schmunzeln. Wir wollen provozieren, behaupten, voraussehen.<br />

und natürlich wollen wir recht behalten. Die zukunft wirds zeigen.<br />

In diesem sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lesezeit!<br />

Carsten zeiske<br />

Chefredaktor Trendreport<br />

trendreport<br />

Herausgeber<br />

westwärts Werbeagentur Ag, zürich<br />

olivia rüesch<br />

Redaktion<br />

Carsten zeiske<br />

Artwork<br />

Isabel Jakob<br />

Korrektorat<br />

brigitte Ackermann<br />

Druck<br />

rheintaler Druckerei und verlag Ag, berneck<br />

Auflage<br />

7500 Exemplare<br />

Blog<br />

trendreportblog.wordpress.com<br />

Bestellungen<br />

www.westwaerts.ch<br />

Eine kooperation mit<br />

EMEX Management gmbH, zürich<br />

trendreport 1/2011 5


6 trendreport 1/2011<br />

Werbefläche mensch<br />

Illustration: Isabel Jakob<br />

Werden studenten 2020 ihre brötchen nackt verdienen –<br />

ausschliesslich mit einer leeren Werbetafel bedeckt? Dank<br />

Werbung, die von tattoostudios, nagelstudios oder Friseursalons<br />

direkt auf dem körper verewigt werden kann, wären wir<br />

dann auch in der sauna oder dem Fkk-strand von Werbebotschaften<br />

umzingelt. Hoffen wir einfach, dass in ein paar Jahren<br />

auch das letzte tribaltattoo auf dem steissbein verschwunden<br />

ist. und mit solchen Werbebotschaften lassen wir uns sowieso<br />

nicht (be-)stechen.


NEUE WERBEFLÄCHEN.<br />

trendreport 1/2011 7


Herr<br />

Aeschbacher,<br />

verliert das Fernsehen gegen das Internet?<br />

8 trendreport 1/2011


«Das ist eine Frage, die eigentlich<br />

niemand beantworten kann, es sei denn, er<br />

(oder sie) behauptet, man sei Mike Shiva.<br />

Denn wie sollte ich seriös beantworten können,<br />

ob langfristig das klassische Fernsehen<br />

mit einem strukturprogramm gegen das<br />

Internet verliert. klar, die Marktforschung<br />

zeigt es: Die alteingesessenen sender wie beispielsweise<br />

die srg verlieren laufend (wenn<br />

auch schleichend) Marktanteile. Wohin sich<br />

diese frühere Aufmerksamkeit vor der Flimmerkiste<br />

bewegt, als das Fernsehen noch als<br />

Familienaltar zur allabendlichen Andacht<br />

rief, und man gemeinsam mit Mama, Papa,<br />

grosseltern und dem goldhamster kurt<br />

Felix und seinem teleboy frönte, kann niemand<br />

genau sagen. vielleicht, weil es diese<br />

kompakte Familie heute gar nicht mehr gibt,<br />

oder weil man seine 2000 engsten Freunde<br />

auf dem Facebook mit den neusten Partynachrichten<br />

bedienen muss, oder weil man<br />

gerade auf google Earth das grundstück von<br />

Marcel ospel etwas genauer inspizieren will,<br />

oder weil man grad virtuell seine sexuellen<br />

Fantasien auslebt, oder weil man all die eingetrudelten<br />

sMs noch zu beantworten hat.<br />

Eine klare Antwort weiss niemand, ausser der<br />

bekannten tatsache, dass das Internet unsere<br />

gesellschaft viel radikaler umpflügt, als es vor<br />

250 Jahren die Erfindung der Dampfmaschine<br />

getan hat.<br />

so wenig, wie das buch wegen des<br />

Fernsehens gestorben ist, wird das Fernsehen<br />

wegen des Internets zu grabe getragen. Aber<br />

es muss seine Existenz mit anderen Informations-<br />

und unterhaltungsmöglichkeiten teilen<br />

KURT AESCHBACHER.<br />

müssen. Die zeiten, in denen eine ganze nation<br />

ihren tagesablauf nach dem strukturplan<br />

des nationalen senders richtete, sind längst<br />

vorbei. Man schaut sich wohl in zukunft diejenigen<br />

sendungen, welche etwas zu bieten<br />

haben, dann an, wenn man zeit und Lust<br />

dazu hat (und nicht dann, wenn es der jeweilige<br />

sender will) und das findet wohl immer<br />

stärker auf dem bildschirm des Laptops statt.<br />

Die stärke des Mediums wird in<br />

zukunft noch mehr die Liveberichterstattung<br />

von sportereignissen sein. Das tor, welches<br />

das Lieblingsteam im Fussball schiesst, will<br />

man live miterleben, und deshalb schaltet<br />

man in diesen Momenten den Computer aus<br />

und das Fernsehgerät ein. Das haben Joseph<br />

blatter und seine gefitzten Mannen mit ihrer<br />

geldmaschine FIFA längst entdeckt. Das<br />

Fernsehen wird auch in den nächsten Jahren<br />

weiterhin die unbändige Lust des Publikums<br />

am gloriosen scheitern von kandidaten aller<br />

Art mit seinen unsäglichen Castingshows<br />

bedienen. Dabei sind sich alle (die zuschauer<br />

genauso wie die Macher) im klaren, dass es<br />

trendreport 1/2011 9


«Das ist eine Frage, die eigentlich<br />

niemand beantworten kann,<br />

es sei denn, er (oder sie) behauptet,<br />

man sei Mike Shiva.»<br />

dabei niemals darum geht, ein neues, erfolgreiches<br />

supermodel, supertalent oder superwas-auch-immer<br />

zu kreieren, sondern es geht<br />

um die Ergötzung der Massen in der medialen<br />

blossstellung von hoffnungslosen selbstdarstellern.<br />

Das hat höchsten unterhaltungswert,<br />

besonders dann, wenn man mit seinem Handy<br />

auch noch ein bisschen gott spielen kann.<br />

Aber dann gibt es auch die hervorragend<br />

gemachten sitcoms und die Dramaserien<br />

von den desparaten Hausfrauen bis zu<br />

Lost oder six Feet under, die ein völlig neues<br />

genre generierten, das erst durch und dank<br />

dem Fernsehen möglich wurde. Alles nicht<br />

selbst erfunden, kann man als helvetischer<br />

zuschauer sagen, und deshalb läutet wohl<br />

10 trendreport 1/2011<br />

früher oder später das sterbeglöckchen der<br />

betulichen srg. nein, sage ich da. gerade in<br />

einer Willensnation wie der schweiz wird das<br />

Fernsehen auch in zukunft eine wichtige<br />

Aufgabe erfüllen und – wenn vielleicht auch<br />

auf kleinerer Flamme – in der bisherigen<br />

Form weiterexistieren. Denn wir brauchen<br />

zur eigenen Meinungsbildung Informationen<br />

zum internationalen geschehen aus<br />

schweizerischer sicht, wir brauchen eine<br />

politische Auseinandersetzung mit den Fragen,<br />

die unser Land betreffen, wir wollen<br />

geschichten aus den regionen reflektieren,<br />

wir wollen biografien aus unserem umfeld<br />

erleben, wir brauchen diese Inputs, um unser<br />

Land zu spüren und unser zusammenleben<br />

zu definieren. vorausgesetzt, das eigene Fernsehprogramm<br />

setzt auf eigene recherchen<br />

(das Abschreiben von Agenturmeldungen besorgen<br />

ja bereits die gratiszeitschriften). Wir<br />

brauchen authentische, unaufgeregte berichte<br />

aus den verschiedenen teilen unseres Landes,<br />

um uns besser zu verstehen und zusammen<br />

leben zu können. und nicht zuletzt braucht<br />

die Werbung ein starkes Fernsehen, denn wo<br />

sonst erreicht sie in 30 sekunden Hunderttausende<br />

oder im besten Fall Millionen von<br />

Menschen...»


KOMMUNIKATION<br />

PROMOTION<br />

EVENTS<br />

360 MARKETINGWELT<br />

ZUKUNFTSTRENDS & INNOVATIONEN<br />

23. - 25. August 2011 | Messe Zürich<br />

Die führende Schweizer Marketing Fachmesse mit<br />

integriertem Kongress auf drei Bühnen präsentiert<br />

Businesslösungen und Innovationen aus der Branche.<br />

Über 12‘000 Fachbesucher, 350 Aussteller und<br />

50 Referenten vernetzen sich.<br />

( Steigern Sie Ihre Marketingkompetenz! )<br />

Weitere Informationen unter: www.suisse-emex.ch<br />

EMEX Management GmbH | CH-8006 Zürich | Tel +41 44 366 61 11 | info@suisse-emex.ch<br />

© Design by www.ming-agentur.ch


es ist das Jahr 2011. Kurz und bündig tippen wir per SMS<br />

oder Chat Liebesbotschaften an unser Herzblatt. noch<br />

schnell ein «Gefällt mir» auf das gemeinsame Handy foto<br />

setzen und dann per doodle das nächste date planen.<br />

Tatsache ist, dass die technologischen errungenschaften<br />

der letzten 20 Jahre unseren Alltag nachhaltig geprägt und<br />

12 trendreport 1/2011<br />

verändert haben. dessen unbeirrt scheint das Medium<br />

Papier diesem Wandel, wie ein Fels in der Brandung,<br />

zu trotzen. Papier existiert und entwickelt sich seit über<br />

2000 Jahren immerfort und zeigt sich, ganz nach alter<br />

redensart, geduldig. Text: papyrus Schweiz AG<br />

PAPIEr.<br />

bestänDige liebesbotschaFt Für Die zukunFt.


um zu verstehen, wie sich unsere Medienland-<br />

schaft, unsere Art zu kommunizieren, zukünftig<br />

entwickeln wird, müssen wir verstehen, dass soge-<br />

nannte gigatrends – und deren gegentrends – verant-<br />

pApYRUS. pApIER IST UNSERE LEIDENSCHAFT.<br />

wortlich für tiefschürfende änderungen in unserer<br />

gesellschaft sind. Wagen wir eine zukunftsprognose<br />

für die nächsten Dekaden, fallen zwei begriffe in den<br />

Fokus: Ökologie und Differenzierung.<br />

«Wagen Wir eine<br />

zukunFtsprognose…»<br />

trendreport 1/2011 13


Jeder Markttrend erzeugt irgendwann eine sätti-<br />

gung. schon heute ist die Flut an elektronischen<br />

Werbebotschaften und social-Media-Anwendungen so<br />

gross, jede technologie irgendwann auf gleichstand,<br />

dass kaum mehr eine Alleinstellung möglich ist. Alles<br />

schon mal dagewesen. Eine Differenzierung wird nie<br />

14 trendreport 1/2011<br />

«Welcher liebesbeWeis Wirkt auF ihren schatz<br />

verFührerischer?»<br />

so stark möglich sein, wie mit einem Medium, das alle<br />

sinne von uns Menschen anspricht. Fragen sie sich<br />

selbst: Welcher Liebesbeweis wirkt auf Ihren schatz<br />

verführerischer – der von Hand geschriebene brief auf<br />

einem geschöpften oder geprägten Papier, mit zartem<br />

Duft in einem besonderen kuvert – oder 500 aufblin-<br />

kende textnachrichten?


Qualität statt Quantität. neue zielgruppen,<br />

neue special-Interests-gruppierungen, die verschie-<br />

bung von Werten und Wertvorstellungen und die<br />

steigende bedeutung der demografischen Markt-<br />

segmentierung werden diesen trend fortsetzen.<br />

pApYRUS. pApIER IST UNSERE LEIDENSCHAFT.<br />

nischenanbieter sorgen dafür, dass hochwertige<br />

Produkte noch besser werden. solche Hersteller<br />

werden in zukunft gefragter denn je. bis dahin<br />

jedoch werden viele von ihnen ums Überleben<br />

kämpfen müssen.<br />

«nischenanbieter sorgen DaFür, Dass<br />

hochWertige proDukte noch besser WerDen. »<br />

trendreport 1/2011 15


Auch wenn der Papierkonsum vorüberge-<br />

hend abnehmen wird – Holz, als einer der wenigen<br />

nachwachsenden rohstoffe unserer Erde, wird sich<br />

in einem dieser gegentrends zur technologisierung<br />

durchsetzen. Die negative ökologische Entwicklung,<br />

unsere verantwortung gegenüber der umwelt und<br />

16 trendreport 1/2011<br />

früher oder später auch die Legislative werden uns<br />

dazu zwingen auf die erschöpflichen Quellen der<br />

natur zu verzichten. Die Identifikation mit Papier<br />

bietet uns allen neue Chancen. Der erfolgreiche, un-<br />

ternehmensspezifische Firmenauftritt – die nächste<br />

romantische verabredung mit Ihrem Liebling – eine<br />

Frage des Papiers.<br />

«Der erFolgreiche, unternehMMensspeziFische<br />

FirMenauFtritt – eine Frage Des papiers»


Erfolg ist eine Frage<br />

der richtigen Ausbildung.<br />

Das SAWI hat im Bereich Marketing, Kommunikation<br />

und Verkauf auch für Sie das passende Lehrgangsangebot:<br />

Marketing:<br />

Marketingleiter<br />

Dipl. Marketingmanager HF<br />

Marketingplaner<br />

Social Media Marketing<br />

Product Manager<br />

MarKom-Basislehrgang<br />

Kommunikation:<br />

Kommunikationsleiter<br />

Kommunikationsplaner<br />

Berater Unternehmens-<br />

und Marketing-<br />

kommunikation<br />

Texter<br />

Verkauf:<br />

Verkaufsleiter<br />

Verkaufsfachleute<br />

Key Account<br />

Management<br />

Information und persönliche Beratung unter: www.sawi.com<br />

Weitere Lehrgänge:<br />

Web Project Manager<br />

Projektleiter Events<br />

Messen und Sponsoring<br />

Kompaktkurs Eventmarketing<br />

Kulturmanager<br />

Hochzeitsplaner<br />

Detailinformationen mit Startdatum und Unterrichtszeiten zu allen Lehrgängen finden Sie unter www.sawi.com


Das Plätzchen auf der roten Couch<br />

ist vorgewärmt.<br />

Falls Sie noch keinen ratgeber<br />

zum Thema Glücklich Sein herausge<br />

bracht haben – tun Sie es. Sie<br />

werden bestimmt einen Verlag und<br />

viele Käufer finden. noch besser:<br />

Schulen Sie sich zum Psychologen<br />

oder Psychothera peuten um. denn<br />

in der Zukunft wird analysiert und<br />

das Glück an den dünn gewordenen<br />

Haaren herbeigezogen.<br />

text: Isabel Jakob<br />

Wir mutieren diese tage dank Facebook,<br />

der suche nach dem superstar und verspiegelten<br />

Fensterscheiben immer mehr zum narzissten.<br />

Alles dreht sich um das eine. um mich.<br />

Das streben nach Perfektion als Mass der Dinge.<br />

Wieso also nicht die kleinen äusserlichen Fältchen<br />

beim schönheitschirurgen über Mittag<br />

und die Fältchen auf der seele beim Afterwork-<br />

Psychologen entfernen lassen? En vogue ist es ja<br />

18 trendreport 1/2011<br />

mancher orts bereits, der gang bzw. Hang zum<br />

Psychologen. und der trend stammt prompt aus<br />

den usA, wo gelächelt wird bis der Arzt kommt.<br />

Hollywood macht das rote sofa zum Designerstück,<br />

in Manhattan ist die Anzahl der Psychologen<br />

pro Einwohner weltweit am höchsten.<br />

der «Shrink» neXt door,<br />

der PSYcho loGe alS StatuSSYmbol.<br />

tun wir es also der Prominenz gleich und hechten<br />

auf die rote Couch, denn da sind wir der absolute<br />

Mittelpunkt – ein star. vorsorglich, denn<br />

alles haben wir im griff. konstanter trübsinn hat<br />

sowieso keinen Platz, die sorge, dadurch den Anschluss<br />

auf den schnell rollenden zug der zeit zu<br />

verpassen ist allgegenwärtig.<br />

Immer sollen wir lächeln, in allem das gute<br />

sehen, hedonistisch um das goldene kalb tanzen:<br />

Positives Denken droht zum zwang zu<br />

werden. «smile or Die», meinte schon Erfolgsautorin<br />

barbara Ehrenreich, und wir greifen zu<br />

Lebensratgebern, besuchen Motivationskurse und<br />

trinken glückstee.


dePreSSion und burn-out – eine<br />

trotz reaktion unSerer Gefühle in<br />

einer beSchleuniGten GeSellSchaft.<br />

Die unterscheidung zwischen einer ernstzunehmenden<br />

Depression und blossem trübsalgebläse<br />

ist bis anhin nicht per thermometer messbar.<br />

noch. Werden wir in zukunft am bahnhofsautomaten<br />

stehen und uns nebst einem Energiedrink<br />

auch einen Depressionstest zu gemüte führen?<br />

Den schwangerschaftstest gibt es da bereits:<br />

«maybe baby» in zukunft «maybe mad»? und<br />

falls der test positiv ausfällt – leider negativ –<br />

kaufen wir uns das gegenmittel an der supermarktkasse.<br />

dePreSSiV wird SalonfÄhiG –<br />

antidePreSSiVa daS neue kokain?<br />

bereits jetzt ist klar, dass «Depressionen nach<br />

einer schätzung der Weltgesundheitsorganisation<br />

im Jahr 2030 weltweit die höchste krankheitslast<br />

durch verlorene Lebensjahre und verlorene<br />

Lebensqualität verursachen.» (Der spiegel<br />

WIssEn, 01/2011)<br />

pSYCHOLOGIE.<br />

Wird es künftig also nicht nur zur vorschrift,<br />

wie der ubs-banker sein Hemd zuknöpfen zu<br />

hat, sondern auch, dass er einmal wöchentlich<br />

den gang auf die roten Couch antreten muss?<br />

Der mögliche Weg dahin wird zumal immer<br />

kürzer. therapie per Mausklick, auch die zukunft<br />

der Psychotherapie spielt sich im netz<br />

ab. und wo sich die einen hinter der tastatur<br />

geschützt fühlen, schätzen Andere nach wie vor<br />

den Face-to-Face kontakt.<br />

in einem SÄkularen zeitalter<br />

Vertrauen wir nur noch unS –<br />

und der PSYcholoGie.<br />

Diese verhilft uns im Idealfall zu einer verbesserten<br />

selbsteinschätzung und optimierten kontrolle<br />

unserer gefühle. gefährlich wird es dann,<br />

wenn durch die therapie das Pseudoproblem<br />

zum realen Problem wird. Die Pharmaindustrie<br />

wird dies aber kaum stören. Diese konzerne<br />

werden sich auch zukünftig zurücklehnen können<br />

– und weiterhin vor allem eines: Lächeln…<br />

trendreport 1/2011 19


Lanybook ®<br />

20 trendreport 1/2011<br />

mehr alS nur ein notizbuch<br />

Biella vertreibt neu mit dem Lanybook ® ein einzigartiges Notizbuch.<br />

Den Möglichkeiten für die Individualisierung sind kaum Grenzen<br />

gesetzt und das bei hoher Qualität. Design und Funktionalität<br />

sind damit optimal vereint und bieten einen hohen Wert für die<br />

individuelle Präsentation im täglichen Gebrauch. Biella hat mit<br />

dem Notizbuch Lanybook eine einzigartige Neuheit ins Sortiment<br />

aufgenommen. Die Herausforderung, Design mit Funktionalität zu<br />

verbinden, ist mit dem Lanybook ganz besonders gut gelungen. Die<br />

Individualisierungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Das Lanybook<br />

trifft damit den Trend zur Individualisierung.<br />

unzählige Möglichkeiten der individualisierung Das Lanybook ist<br />

mehr als nur ein Notizbuch und bietet Präsentationen und Konzepte,<br />

welche auf die Marke oder auf aktuelle Konzepte abgestimmt<br />

werden können. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt: Vom<br />

Cover über das Band bis zum Button, alles kann den Kundenwünschen<br />

angepasst werden. Das Besondere ist das Lanyband mit den<br />

unzähligen Möglichkeiten, damit dem eigenen Erscheinungsbild<br />

Ausdruck zu verleihen. Der Lanybutton in gewünschter Form verleiht


dem Notizbuch den ultimativen Schliff. Wahlweise gibt es das Lanybook<br />

in verschiedenen Grössen und in der Ausführung als Notizbuch<br />

oder Buchkalender. Mit einem «eigenen» Lanybook werden Kam -<br />

pag nen unterstützt und die Werbung ist nachhaltig und täglich<br />

präsent. Das Lanybook ist das etwas andere Notizbuch und bietet die<br />

Chance, einzigartig, spannend und atemberaubend zu sein, sich von<br />

der Masse abzuheben und das Notieren zum Erlebnis zu machen.<br />

Fsc-zertifi ziert Die Produkte werden kundenorientiert individualisiert<br />

und hergestellt. Vom Entwurf über die Fertigung mit geprüften<br />

Rohstoffen sowie die Bedruckung bis hin zum Versand – es kann<br />

jederzeit ein hohes Qualitätsniveau garantiert werden. Zusätzlich<br />

sind alle Produkte FSC-zertifi ziert.<br />

awards gewonnen Alle Variationen des Lanybooks sind geschützt.<br />

Das fängt beim Namen an, der als Marke angemeldet ist, geht über<br />

den Lanybutton und endet bei der Druckformel des Lanybandes.<br />

Im Jahre 2010 wurden bereits zwei Preise gewonnen, darunter der<br />

renommierte Reddot Design Award. Für 2011 steht eine Nomination<br />

für den Deutschen Designerpreis an. Biella Schweiz besitzt das<br />

Vertriebsrecht in der Schweiz und ergänzt damit das Sortiment des<br />

grössten Schweizer Büromaterialherstellers optimal.<br />

Bestaunen Sie das Lanybook an der SuisseEMEX am Biella-Stand<br />

3.101 in der Halle 3.<br />

Biella Schweiz AG · erlenstrasse 44 · Postfach · CH-2555 Brügg · Telefon +41 32 366 33 33 · Fax +41 32 366 32 10 · info@biella.ch · www.biella.ch<br />

BIELLA.<br />

trendreport 1/2011 21


Q Lounge<br />

Space Lounge<br />

White Lounge & LED Cubes<br />

Weil einfach zu gewöhnlich ist.<br />

Mit über 1500 Sitzplätzen wählen<br />

Sie bei uns die passende Lounge<br />

aus mehr als 15 einzigartigen<br />

Modellen.<br />

Ergänzend bieten wir Ihnen dazu<br />

passendes Mietmobiliar, Event-<br />

Dekorationen oder Pflanzen.<br />

Für Ihren Event, Ihren Messestand<br />

oder Ihre Party.<br />

Wir beraten und planen.<br />

Sie brauchen sich um nichts zu<br />

kümmern. Denn wir stellen auf,<br />

rücken zurecht, polieren und<br />

streichen glatt.<br />

Als Pioniere haben wir im Jahr<br />

2006 mit der Vermietung von<br />

Lounge Mobiliar begonnen.<br />

Heute dürfen wir uns zu den<br />

grössten Spezialisten in der<br />

Schweiz zählen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Event!<br />

Ihr rent-a-lounge-Team<br />

Outdoor Lounge<br />

Giroflex & Business Lounge<br />

rent-a-lounge<br />

+41 56 470 25 18<br />

info@rent-a-lounge.ch<br />

www.rent-a-lounge.ch


geDrucktes<br />

in zeiten Der<br />

Digitalen revolution<br />

Wenn in diesem Artikel von gedruckten Medien<br />

die rede ist, sind sämtliche gattungen eingeschlossen.<br />

Also nicht nur zeitungen und zeitschriften, sondern<br />

auch bücher, unternehmenspublikationen und weitere.<br />

Meldungen über den bevorstehenden untergang der<br />

sogenannten Holzmedien hören wir seit Jahren.<br />

Der scheinbar unaufhaltsame siegeszug der elektronischen<br />

Medien, insbesondere derjenige des Internets,<br />

unterstützt diese these. Aber ist das wirklich so? sind<br />

die tage von auf Papier gedrucktem wirklich gezählt?<br />

Wir glauben nicht.<br />

trendreport 1/2011 23


24 trendreport 1/2011<br />

Stabiler buchmarkt<br />

gerade bücher sind nach wie vor ständiger begleiter der<br />

Menschen. Die kinder- und Jugendbücher erleben immer<br />

noch rosige zeiten. Dies belegen die verkaufszahlen aus<br />

Deutschland, welche monatlich durch den börsenverein<br />

veröffentlicht werden. Die sensationsmeldungen aus dem<br />

Hause Amazon bedürfen einer genaueren betrachtung.<br />

Dass der Internethändler mehr ebooks verkauft als Hardoder<br />

softcover-bücher, stimmt zwar. Dass der weltweite<br />

Marktanteil von Amazon am gesamten buchhandel im<br />

einstelligen Prozentbereich liegt, wird nirgends erwähnt.<br />

Die zahlen vom Januar 2011 der gfk Deutschland zeigen,<br />

dass über 80% der bücher in gedruckter Form gekauft werden.<br />

Lediglich 2% der konsumenten kaufen ausschliesslich<br />

ebooks.<br />

leSen bildet –<br />

zu früher tV-konSum Schadet<br />

«Lesen macht einfühlsamer, konzentrierter, klüger: so<br />

beflügeln bücher Ihren geist», titelte das deutsche Magazin<br />

«gehirn & geist» in der Ausgabe 10/2010. Dort wird<br />

u.a. beschrieben, wie unser Hirn auf spannungsgeladene<br />

geschichten reagiert. Es beginnt das fiktive geschehen zu<br />

simulieren. Lesen ist somit keine passive tätigkeit, sondern<br />

fordert Aktivität. Allerdings entscheidet auch das Leseumfeld<br />

über die Qualität unserer Aufnahmefähigkeit. Das bild<br />

junger Menschen, die simsend, chattend und radiohörend<br />

über ihrem schulstoff brüten, ist nicht aus der Luft gegriffen.<br />

Dass diese Art zu lernen von vornherein zum scheitern<br />

verurteilt ist, beweisen seriöse Langzeitstudien. Führende<br />

Hirnforscher warnen seit Langem vor der zunehmenden<br />

zerstreutheit der Jugend, aber auch von Erwachsenen.<br />

Wenn die jüngst erschienene PIsA-studie besagt, dass<br />

mehr als 15% der Jugendlichen aufgrund ihrer Lesekompetenz<br />

schwierigkeiten haben werden, erfolgreich eine Lehre<br />

zu beenden, dann sollten wir aufhorchen.


Linda s. Pagani, Professorin der université de Montreal,<br />

förderte in einer Langzeitstudie zutage, dass der Fernsehkonsum<br />

im Alter von 2 Jahren eindeutig negative Auswirkungen<br />

auf die spätere Entwicklung bzw. den schulischen<br />

Erfolg der kinder hat. In dieselbe kerbe schlägt Professor<br />

Dr. Manfred spitzer in seinem buch «vorsicht bildschirm».<br />

nochmal: Es geht hier nicht um gut und böse,<br />

sondern vielmehr darum, den kindern einen gesunden<br />

umgang mit den heutigen Medien zu vermitteln. Das<br />

gehirn eines lesenden kindes verarbeitet die Information<br />

anders als dasjenige eines kindes, welches dieselbe Information<br />

in bild und ton vermittelt erhält. Aus Fiktion wird<br />

plötzlich realität. Wenn in Deutschland um 22 uhr noch<br />

zirka 800’000 kindergartenkinder und um 23 uhr noch<br />

immer etwa 200’000 vor dem Fernseher sitzen, können<br />

wir davon ausgehen, dass der sender nicht kIkA heisst und<br />

die «sendung mit der Maus» längst vorbei ist.<br />

HEIDELBERG SCHWEIZ AG.<br />

lernen Via internet?<br />

Es ist unbestritten, dass wir uns durch das Internet neue<br />

kompetenzen aneignen oder bereits vorhandene optimieren.<br />

Aber wenn die bildung und die Lesekompetenz – und<br />

damit ist auch das verstehen eines Inhaltes gemeint – auf<br />

der strecke bleiben, dann nützen weder google noch Wikipedia<br />

etwas. Wissenschaftliche Erhebungen mit Augenkameras<br />

haben gezeigt, dass beim Lesen am bildschirm<br />

mehr gescannt als gelesen wird. Das speichern in unserem<br />

Arbeits- oder Langzeitgedächtnis nimmt nicht nur quantitativ,<br />

sondern auch qualitativ ab.<br />

und damit sind wir wieder beim oben angesprochenen<br />

Lernumfeld. Wir selber wissen, wie gross die versuchung<br />

ist: «nur noch schnell dieses Mail beantworten und den<br />

Freund im Facebook anstupsen und dann ist ruhe.» Das<br />

funktioniert in den wenigsten der Fälle.<br />

trendreport 1/2011 25


26 trendreport 1/2011<br />

leSen auf PaPier oder e-reader?<br />

Das stärkste Argument gegen den kauf eines ereaders oder<br />

tablets ist nicht wirklich überraschend. Das Haptische ist<br />

nach wie vor eng mit dem Medium buch oder mit einer<br />

zeitschrift verbunden. Die Wertigkeit von gedrucktem<br />

ist unbestritten. Wenn es nur noch digitale bücher gäbe,<br />

würden sie noch bücher verschenken? beispielsweise als<br />

Attachement zu einer digitalen glückwunschkarte? kulturschock<br />

pur! bei der Musik-CD verhält es sich nicht viel anders.<br />

oder haben sie das gefühl, dass sie mit einem per<br />

Mail angekündigten geschenkgutschein bei itunes gross<br />

punkten werden?<br />

Ich spreche nicht gegen die positiven Errungenschaften<br />

der neusten tablets oder smartphones. Anstatt kiloweise<br />

bücher mitzuschleppen können sie plötzlich alles in ein<br />

gerät laden, Ihre Lieblingszeitschrift lesen, dazu noch Musik<br />

hören. Auf den ersten blick der perfekte reisebegleiter.<br />

Wie oben beschrieben, verführen die neuen geräte, ständig<br />

etwas anderes zu tun, als das, was man sich vorgenommen<br />

hat. In ruhe ein buch lesen. Aber wenn wir die zukunftsvision<br />

der neuen ebooks betrachten, dann wird es sich dabei<br />

nicht mehr um ein buch im herkömmlichen sinn handeln.<br />

bücher werden mit videos angereichert, Querverweise<br />

können wir sofort via Wikipedia vertiefen. und plötzlich ist<br />

sie wieder da: die zerstreutheit und somit das pure gegenteil<br />

der anfänglichen Absicht.<br />

Das teure gerät entpuppt sich dann auch noch als untauglich,<br />

wenn sie am strand ein ungebetenes Insekt totschlagen<br />

möchten oder die gleissende sonne das Lesen verunmöglicht.<br />

Das buch oder die zeitschrift verzeiht Ihnen<br />

sogar Flecken von sonnencrème, Wasserspritzern oder<br />

umherfliegenden sandkörnern von tobenden kindern.


GedruckteS iSt ökoloGiSch!<br />

In einem smartphone oder tablet sind im schnitt zwischen<br />

130 und 160 kg Co2 gebunden. Die Lebensdauer<br />

der heutigen Handys liegt heute bei rund 12 Monaten. Der<br />

Markt wächst rasant und die Angebote der Mobilanbieter<br />

unterstützen und fördern den besitz der immer neuesten<br />

technologie. zum vergleich: ein band von Harry<br />

Potter als gedrucktes buch beinhaltet nur ca. 700 gramm<br />

Co2. nehmen wir als basis die durchschnittliche Lesedauer<br />

und -geschwindigkeit eines bücherwurms, so schafft er<br />

oder sie zirka 13 bücher pro Jahr. Die rechnung ist schnell<br />

gemacht. Auch wenn wir noch die analog gelesenen zeitschriften<br />

und zeitungen addieren, so ist das gedruckte<br />

immer noch im positiven bereich.<br />

Die bilder von kindern der Dritten Welt, welche in Dioxin<br />

verseuchten Müllhalden nach verwertbaren PC-bestandteilen<br />

suchen, sind ein ebenfalls unrühmliches kapitel unserer<br />

HEIDELBERG SCHWEIZ AG.<br />

Informationsgesellschaft, welches nicht einfach ausgeblendet<br />

werden darf. Die sogenannten «seltenen Erden», die für<br />

die Herstellung von Handydisplays, elektronischen schaltungen<br />

etc. verwendet werden, sind ebenfalls endlich und<br />

können in naher zukunft nicht einfach substituiert werden.<br />

gedrucktes bleibt haften!<br />

Hochwertige und ökologisch hergestellte Druckprodukte haben<br />

heute den status eines Premiumproduktes. Den guten<br />

ruf als wirkungsvolles Medium wird es noch lange halten<br />

können, wenn die botschaften so verfasst sind, dass sich<br />

die Lesenden mit dem Inhalt identifizieren. Denken wir an<br />

die geschichtenerzähler aus früherer zeit. sie verstanden<br />

es, die Leute zu fesseln. viele dieser geschichten sind uns<br />

heute noch in gedruckten, jahrhundertealten büchern erhalten<br />

geblieben.<br />

trendreport 1/2011 27


SwiSSneSS 2020.<br />

MIt alten werten auf neuen wegen.


Phantasie. Prozesse. Positionierung. Profil. wir sind für klare Verhältnisse,<br />

wenn es darum geht im Markt für unsere Kunden etwas zu bewegen. In<br />

anderen worten: fordern Sie uns als verlängerte werkbank, wenn Sie sich<br />

mit Produkten und leistungen aufmerksamkeitsstark und unterscheidbar<br />

präsentieren wollen.<br />

wir bauen Profile mit ecken und Kanten und formulieren die nachhaltigen<br />

Botschaften mit denen Sie sich oder Ihre Produkte im Markt positionieren<br />

können. als Projektpartner, der prozessorientiert agiert. als Kreative, die<br />

quer denken und auf den Punkt kommen. und als Servicedienstleiter, der<br />

umsetzt und liefert. In-time und In-Budget.<br />

Miteinander reden ist der beste weg uns kennenzulernen. anders ausgedrückt:<br />

Kaffee trinken ist eine gute Investition in die Zukunft.<br />

weStwÄrtS WERBEAGENTUR AG GRÜNGASSE 19<br />

8004 ZÜRICH TEL. 044 245 46 70 WWW.WESTWÄRTS.CH


SEEDAmm pLAZA.<br />

unterhaltunGSTrend<br />

besonders im trend sind Öko-Events: nach einem anstrengenden<br />

seminartag im sEEDAMM PLAzA tauchen<br />

die teilnehmer in die unverfälschte naturwelt des bauernhofs<br />

bächlihof in Jona ein, messen sich bei der bauernhofolympiade<br />

mit originellen Disziplinen und geniessen<br />

frische Produkte nach dem Motto «vom Feld in die Pfanne».<br />

Wer sich buchstäblich lieber «verzaubern» lässt, besucht<br />

die Privatvorstellungen von starmagier Peter Marvey. In<br />

unmittelbarer nachbarschaft – im Magic House in Feusisberg,<br />

lässt der zauberkünstler zuschauer über die bühne<br />

schweben oder auch mal zersägen. Für den kulinarischen<br />

genuss vor oder nach der show sorgt unser kochteam.<br />

30 trendreport 1/2011<br />

erholunGSTrend<br />

Die Menschen von heute sind oft gestresst. Einzige<br />

Erholung ist dann nur der schlaf, aber der ist nicht<br />

selbstverständlich. In unserer suite schlafen die gäste<br />

in einem sWIss sLEEP ® boxspring-bed und wählen je<br />

nach saison, befindlichkeit oder allfälliger Allergie das<br />

passende Duvet und kissen aus ägyptischer baumwolle<br />

oder kaschmirwolle. so steht einem himmlischen, gesunden<br />

schlaf nichts mehr entgegen.<br />

buSineSSTrend<br />

In fünf schritten zum neuen sEEDAMM PLAzA. nach neugestaltung<br />

der gesamten gastronomie folgt nun eine Erweiterung des<br />

Event-, büro- und Hotelangebotes. Diese Massnahmen sollen durch<br />

die Mantelnutzung mit Hotel, kongresszentrum, gastronomie,<br />

business Center und Casino eine nachhaltige bewirtschaftung des<br />

sEEDAMM PLAzA sichern.<br />

GaStroTrend<br />

nachhaltigkeit – ein grosses thema – was machen wir dafür?<br />

Wir legen Wert auf nachhaltigen Fischfang von MsCzertifizierten<br />

Fischereien. so tragen wir nicht nur zum<br />

Erhalt von Fischbeständen und zum schutz der<br />

Meere bei, sondern helfen auch,<br />

Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Wirtschaftlich und ökologisch<br />

erachten wir es<br />

als sinnvoll, wenn immer<br />

möglich regionale Produkte<br />

zu berücksichtigen. so ersetzen<br />

wir zum beispiel oft das<br />

olivenöl mit vitamin-reichem<br />

rapsöl aus dem thurgau.<br />

event hotel<br />

Seedamm Plaza<br />

Seedammstrasse 3<br />

8808 Pfäffikon Sz<br />

telefon +41 55 417 17 17<br />

info@seedamm-plaza.ch<br />

www.seedamm-plaza.ch


trendreport 1/2011 31


Wenn Leiden<br />

nur Leiden schafft...


schaft<br />

Text: Carsten Zeiske<br />

LEIDENSCHAFT.<br />

Sie ist in uns. die heimliche Leidenschaft. Lassen wir sie raus! Macht uns<br />

das nicht sympathisch? Macht uns das nicht greifbar? Macht uns das<br />

nicht erst zu Menschen? Anwältinnen, die an rockkonzerten headbangen,<br />

rennfahrer, die Briefmarken sammeln, Teenager, die gerne stricken.<br />

doch warum verheimlichen wir unsere heimlichen Leidenschaften? Aus<br />

Imagegründen? Lassen wir sie also raus. Wie das geht? Mit zwei<br />

Wörtern, einem Fragezeichen und der Lebenseinstellung der Zukunft:<br />

NA UND? das grössere Auto als der Chef fahren. na und?<br />

Hausmann sein. na und? Jemandem, der niest, Gesundheit wünschen.<br />

neue Knigge-regeln hin oder her. na und? Bei 30 Grad mit kurzen<br />

Hosen zum Kunden gehen. na und? Als Frau am Grill stehen. na und?<br />

Tokio Hotel hören. na und? e-nummern kulinarisch geniessen. na<br />

und? Handwerklich besser sein als der ehemann. na und? In europa<br />

asiatische Autos fahren. na und? Gestehen, dass man derzeit keinen<br />

berufl ichen erfolg hat. na und? Als Mann walken. na und? Sich als<br />

schwul outen. na und? Übergewicht haben. na und? Merken Sie etwas?<br />

Geht es Ihnen schon besser? Wenn ja: Super! Wenn nein: na und?<br />

trendreport 1/2011 33


Studien* bekunden, dass lediglich 20 Prozent der berufstätigen Bevölkerung der Auffassung sind, eigene Stärken an ihrem Arbeitsplatz<br />

ausreichend einsetzen zu können. Dieses Ergebnis sollte aufhorchen lassen. Weitere Umfragen* bestätigen, dass der Einzelne bei seinem Tun<br />

immer stärker nach Sinngebung strebt und sich entfalten will. Beruflicher Erfolg wird nicht mehr nur mit Status oder finanziellem Einkommen<br />

in Verbindung gebracht, sondern zunehmend mit persönlichem Wachstum und Sinngebung. Der Trend führt zu verstärkter Selbstverwirklichung,<br />

die gleichzeitig zum Gemeinschaftswohl beiträgt. Für Unternehmen wird es somit immer wichtiger, den Mitarbeitenden in seiner<br />

Persönlichkeit mit seinen Stärken zu erkennen, um ihn auch im Sinne der Unternehmung entsprechend effektiv einzusetzen.<br />

34 trendreport 1/2011<br />

TEAM<br />

PROFILING<br />

<strong>DAS</strong> ERFOLGREICHE TEAM: INDIVIDUELLE ENTFALTUNG FÖRDERT<br />

KOLLEKTIVEN ERFOLG Ineffizienzen im team sind für alle beteiligten<br />

schnell spürbar, häufig jedoch nicht bewusst einzuordnen. um<br />

diese zu beheben und das teampotenzial zu optimieren, gilt es eine<br />

vorwärtsgerichtete strategie zu wählen: Fokus auf Lösungen und stär-<br />

GANzhEITLIchE,<br />

sTäRkENbAsIERTE<br />

TEAMENTwIckLuNG<br />

ken anstatt konzentration auf Probleme. Darauf basiert das konzept<br />

von Christine kloess und Daniela Maiwald: Das gemeinsam entwickelte<br />

teamProfiling steht für eine moderne Art von teamentwicklungsarbeit.<br />

Der Workshop fokussiert in konstruktiver Form auf die<br />

stärken des teams und zeigt auf, welche talente, kompetenzen und


Herausforderungen individuell sowie im zusammenspiel der ganzen<br />

gruppe existieren. um das Potenzial eines teams sowie mögliche<br />

Herausforderungen einer kombination zu erkennen, gilt es in erster<br />

Hinsicht das bewusstsein zu schaffen, worin stärken und talente liegen.<br />

Individuell wie auch kollektiv.<br />

TRADITIONELLE METHODEN MODERN EINGESETZT Das vorgehen<br />

und Erfolgsrezept des teamProfiling ist dabei einmal ganz anders<br />

und unkonventioneller als sonst: Die Handabdrücke sowie die<br />

geburtshoroskope aller teammitglieder bilden den Ausgangspunkt.<br />

Die Analyse, die professionelle Interpretation in modernem kontext<br />

sowie die bewusste beschäftigung damit erlauben höchst wirksame<br />

Erkenntnisse zum Erfolg aller beteiligten. Dieses ganzheitliche konzept<br />

ermöglicht durch seine umfassende Perspektive eine wirksame<br />

stärkung des rollen- und teambewusstseins. Eine stärkere Identifikation<br />

und eine höhere Akzeptanz bezüglich vorhandener ressourcen,<br />

kompetenzen und Potenzialen werden gefördert. teamProfiling<br />

eignet sich erwiesenermassen, um teameffizienz und -motivation zu<br />

steigern. Eine spannende Erfahrung mit gewinnbringenden Erkenntnissen<br />

für die teamleitung, das einzelne teammitglied sowie das<br />

ganze team!<br />

CHRISTINE N. KLOESS hat über zehn Jahre in diversen Führungsfunktionen<br />

auf internationaler Ebene im bereich Human resources<br />

gearbeitet. neben fachlichen sowie sprachlichen Weiterbildungen hat<br />

sie sich zudem kontinuierlich in grenzwissenschaftlichen Disziplinen<br />

und in Individualpsychologie weitergebildet. sie verfügt u.a. über<br />

einen Diplomabschluss in Astrologie sowie geistig-medialer beratung.<br />

seit 2010 ist sie mit ihrer unternehmung kloess Living talents<br />

gmbH selbstständig tätig und fokussiert sich auf die Entfaltung von<br />

talenten und Potenzialen auf unterschiedlichsten Ebenen.<br />

DANIELA MAIWALD liess sich an der renommierten Hochschule<br />

Ecole Hotelière de Lausanne (EHL) ausbilden und machte erfolgreich<br />

ihren Abschluss in «Art and science of Hospitality Management».<br />

neben Weiterbildungen in kommunikation, Psychologie sowie Astrologie<br />

hat Daniela die dreijährige Ausbildung zur diplomierten Handanalytikerin<br />

am «International Institute of Handanalysis» absolviert.<br />

Das studium von Menschen, ihrer Persönlichkeit, ihrer bedürfnisse<br />

und Wünsche hat sie schon immer fasziniert. Daniela hat ihre Leidenschaft<br />

zum beruf gemacht. seit 2007 ist sie mit ihrer unternehmung<br />

Maiwald Persönlichkeitsprofile selbstständig tätig.<br />

*Quelle: Gallup Org. Survey / CMF Survey 2010<br />

Daniela Maiwald<br />

Inhaberin & Geschäftsführerin<br />

Maiwald Persönlichkeitsprofile<br />

M +41 (78) 826 96 99<br />

daniela@maiwald-profile.ch<br />

www.maiwald-profile.ch<br />

TEAm pROFILING.<br />

Christine N. Kloess<br />

Inhaberin & Geschäftsführerin<br />

Kloess LivingTalents GmbH<br />

T +41 (43) 888 57 07 / M +41 (79) 552 57 07<br />

ckc@livingtalents.com<br />

www.livingtalents.com<br />

trendreport 1/2011 35


geMeinsaM proFitieren<br />

reisst eure Anarchiebuttons von euren Jeansjacken<br />

– willkommen in der demokratischen<br />

Welt der Mode. Die versierten digitalen kommunikationstools<br />

ermöglichen uns nicht nur<br />

das schnelle zusammentrudeln von Demonstrationen<br />

oder Flashmobs, sondern eröffnen<br />

uns auch neue varianten, in der konsumwelt<br />

36 trendreport 1/2011<br />

trends, die sie uns<br />

abkaufen<br />

können<br />

Selbst wenn die Welt jemals untergehen sollte, alles halb so wild, sofern in der Unterwelt eingekauft und konsumiert werden kann. Ja. Auch in Zukunft befl ügelt<br />

uns Shopping. Insofern können wir gar nicht in die Hölle kommen... dem souveränen Konsumenten werden zukünftig noch mehr Selbstbestimmtheit und Macht<br />

zugeschrieben. Welche neuen Möglichkeiten sich beim Smart Shopping eröffnen, wird im Folgenden anhand von vier Beispielen erläutert. Text: Isabel Jakob<br />

mit und von der Masse zu profitieren. Der<br />

trend Powershopping stammt von Plattformen<br />

wie beispielsweise der schweizerseite<br />

Dailydeal.ch. Das Prinzip ist einfach: solange<br />

sich genügend Personen anmelden, wird<br />

das Angebot, bei dem man bis zu 80 Prozent<br />

spart, zur verfügung gestellt. Dabei handelt<br />

es sich um eigentliche versteckte Werbung<br />

für den Anbieter – doch den kunden freut es,<br />

da er profitiert. um das gemeinschaftsgefühl<br />

zu schürfen, funktionieren andere onlineshopping-Portale<br />

nur mittels Einladung oder<br />

mit der registrierung bei Facebook, so zum<br />

beispiel der schweizer Anbieter Fashion-<br />

Friends.ch.


virtueller shoppingbuMMel<br />

Eine weitere Möglichkeit im bereich social<br />

Media bieten digitale kaffeekränzchen. Diese<br />

ermöglichen die unterhaltung in Echtzeit<br />

mit der besten Freundin über die soeben<br />

bestellten Manolo blahniks. zum gemeinsamen<br />

shopping eingeladen wird per Facebook<br />

oder twitter. Über die aktuellen Modetrends<br />

diskutiert werden kann dann mit mehreren<br />

usern simultan per skype. Der trend,<br />

namentlich Co-shopping, ist etwa auf der<br />

Webseite der deutschen Modekette otto’s zu<br />

finden. Mit Chat’n’shop werden vor allem<br />

junge weibliche kundinnen dazu animiert,<br />

online mit seinesgleichen zu shoppen. Andere<br />

Anbieter ermöglichen die digitalisierte<br />

sendung von geschenkgutscheinen, welche<br />

dann selbstverständlich auch digital eingelöst<br />

werden können.<br />

Die müden beine nach einem tag in der Einkaufsmeile<br />

können einem also in zukunft<br />

erspart bleiben, ohne auf die Clique und den<br />

neusten klatsch verzichten zu müssen – die<br />

praktische kalorienverbrennung dank stundenlangem<br />

bummeln aber ebenso. Doch wer<br />

weiss, vielleicht gibt es von nintendo Wii bald<br />

ein spiel namens shoppingmarathon, bei<br />

dem es gilt, innerhalb kurzer zeit mit schwer<br />

beladenen tüten auf den bus zu rennen?<br />

help Me!<br />

viele Apps werden einem auch in zukunft beraten<br />

und das Leben ach so erleichtern. Intelligente<br />

virtuelle kaufassistenten halten einem<br />

auf der shoppingseite vom gelben rock ab, da<br />

man angegeben hat, blasse Haut zu haben,<br />

und raten eher zum pinken Dress. Dazu vielleicht<br />

noch ein paar pinke schuhe? Mithilfe<br />

von Agumented reality können die kleider<br />

auch schon bald probiert werden, ohne dem<br />

stoff einen lästigen schweissrand zu hinterlassen.<br />

bei unsicherheiten hält das netz jede<br />

Menge tipps bereit. vor allem auf youtube<br />

massenweise zu bestaunen sind sogenannte<br />

«Haul»-videos: sich nach Aufmerksamkeit<br />

ringende Menschen, welche ihre Einkäufe<br />

vor die Linse halten und diese bewerten. Der<br />

«Peer to Peer»-trend funktioniert, denn die<br />

Meinung von einer Person auf Augenhöhe ist<br />

beliebter sympathieträger – einige der Amateurverkäuferinnen<br />

werden nun bereits von<br />

namhaften kosmetiklabels gesponsert.<br />

SHOppING.<br />

pop-up<br />

Es lebe die schnelllebigkeit! Der letzte schrei<br />

hallt derzeit aus new york. Da wird nach Mitternacht<br />

genau da die Diskokugel aufgehängt,<br />

wo man es nicht erwartet: ob beim Chinesen,<br />

im stripclub oder im barber shop – stylish getanzt<br />

wird da, wo der bass pumpt. und was die<br />

Clubszene kann, entgeht auch nicht der konsumwelt.<br />

Denn was von kurzer Dauer ist, das<br />

ist besonders begehrenswert. nachdem unter<br />

anderem Comme Des garçons, Adidas und<br />

Louis vuitton mit dem konzept des kurzlebigen<br />

guerillastores gepunktet haben, eröffnete<br />

London kürzlich das weltweit erste Pop-up-<br />

Einkaufszentrum. und wo die einen unternehmen<br />

auf die Exklusivität der kurzlebigkeit<br />

setzen, lotsen die anderen neue grenzen aus.<br />

In korea findet man derzeit einen supermarkt<br />

im untergrund: Auf grossen Displays, auf dem<br />

das virtuelle Warenangebot dem u-bahn-reisenden<br />

wie an der Einkaufstheke präsentiert<br />

wird, kann der Code des Produkts per smart<br />

Phone eingescannt werden, die anschliessende<br />

Lieferung erfolgt direkt nach Hause.<br />

trendreport 1/2011 37


Papier ist Kreativität.<br />

www.papier.ch


Kultur- und Sprachtraining<br />

im Ausland<br />

um in einem internationalen umfeld erfolgreich zu arbeiten, braucht<br />

es nicht nur sprachkenntnisse sondern auch kulturverständnis.<br />

Deshalb wird die verbindung von sprach- und kulturtraining in<br />

zukunft schule machen.<br />

Die globalisierte geschäftswelt fordert von Arbeitnehmern und<br />

-gebern gleichermassen hohes sprachliches know-how aber auch<br />

multikulturelles verständnis. Wer mit internationalen Märkten erfolgreich<br />

zusammenarbeiten will, muss sich nicht nur verständigen<br />

können, sondern muss auch die kulturellen Hintergründe dieser<br />

Länder verstehen. Aus diesem grund werden sprachtrainings im<br />

Ausland immer häufiger mit «Cultural trainings» verbunden. Dabei<br />

lernt man mehr über eine oder mehrere kulturen, stärkt das bewusstsein<br />

von unterschieden und lernt wie man mit diesen umgeht. ziel<br />

ist, erfolgreich über kulturelle grenzen hinweg miteinander kommunizieren<br />

zu können. Mehr zu sprachtrainings und Cultural trainings<br />

im Ausland unter www.businessclass.ch.<br />

der Bereich Boa Lingua BusinessClass umfasst 40 ausgewählte Sprachschulen weltweit.<br />

Max Wey<br />

Geschäftsführer Boa Lingua BusinessClass<br />

BOA LINGUA.<br />

trendreport 1/2011 39


40 trendreport 1/2011<br />

?


einbürgerungen verboten!<br />

und zwar weltweit!<br />

Was würde passieren, wenn ab sofort Einbürgerungen verboten wären?<br />

Es gibt sie einfach nicht mehr. schluss. Aus. Amen.<br />

Wer als schweizer auf die Welt kommt, stirbt auch als schweizer.<br />

Wer als Doppelbürger auf die Welt kommt, muss sich irgendwann entscheiden<br />

und dann auf eine seiner beiden staatsbürgerschaften verzichten.<br />

Wie würden unsere Integrationsbemühungen aussehen? Wo wären wir kulturell?<br />

Welche namen würden die spieler unserer nationalmannschaften auf ihren rücken tragen?<br />

Wie sähe unser politischer Wahlkampf aus? Wie würde sich der Ausländeranteil<br />

der schweiz entwickeln? Hoch? runter?<br />

Was würde passieren? Was?<br />

SCHWEIZ.<br />

trendreport 1/2011 41


«Im Jahr 2035 wird der letzte Mensch gestorben sein, der den 2. Weltkrieg erlebt hat.<br />

42 trendreport 1/2011


THESE.<br />

d a s w i r d d e r S t a r t s c h u s s f ü r d e n 3 . W e l t k r i e g s e i n . »<br />

trendreport 1/2011 43


e s geht<br />

uM<br />

Schon mal Rugby im FeRnSehen geS ehen? Ja?<br />

u nd dann auS VeRSehen auF FuSSball umge­<br />

S chaltet? m achen Sie daS mal! tRotzdem:<br />

FuSSball iS t zwaR auch u nteR haltung, abeR<br />

eS iS t in eRSteR linie SpoR t! l eiS tungSSpoR t !<br />

o deR Sollte eS zumindeS t S ein.<br />

deShalb hieR die t op 3 deR RegeländeR ungen<br />

FüR die z ukunF t, damit deR FuSSball wiedeR<br />

dahinkommt, wo eR hingehöR t. o deR andeRS<br />

FoRmulieR t: d amit Sie beim VeRSehentlichen<br />

umSchalten V on Rugby auF FuSSball nicht<br />

mehR in S challendeS gelächteR auSbRechen.<br />

Text: Carsten Zeiske<br />

44 trendreport 1/2011<br />

(Fussball)


A ProPos gELäCHtEr:<br />

schon mal Fussballer beobachtet, wenn sie den Platz betreten? Da<br />

wird zuerst ins gras gefasst, mit dem rechten Fuss zuerst den rasen<br />

berührt. Achtung, auf keinen Fall auf die Linie treten! Das ist gar nicht<br />

so einfach, wenn man gleichzeitig in den Himmel schauen muss, um<br />

den lieben gott zu begrüssen. Dazu sich gleichzeitig bekreuzigen.<br />

Am besten gleich mehrmals. Dann noch den ring küssen oder zumindest<br />

das Halskettchen. oder am besten gleich alles miteinander.<br />

Dazu noch schauen, dass die tatoos am unterarm gut sichtbar sind<br />

und die Frisur und die bunten schuhe sitzen. Wichtig ist auch nicht<br />

mehr, welches trikot getragen wird, sondern was für ein shirt darunter.<br />

Da müssen im Falle eines torjubels vorher wichtige botschaften<br />

drauf wie zum beispiel «Jesus liebt dich» oder zumindest ein Foto der<br />

kleinen tochter beim Mittagessen. Überhaupt will der torjubel erst<br />

mal zu Hause geübt werden. Das geht nicht einfach so spontan wie<br />

früher, wo man nach einem erzielten tor einfach die Arme in die Luft<br />

gerissen und sich einfach nur gefreut hat. nein! Heute sind kreative<br />

Choreografien angesagt: there’s no business like showbusiness!<br />

so, aber nun die drei regeländerungen:<br />

rEgELänDErung nr. 1: rudelbildung verboten.<br />

Der einzige spieler, der mit dem schiedsrichter reden darf, ist der<br />

Captain. Alle anderen nicht. Wer es doch tut, kriegt gelb. Auch wenn<br />

er sich nur nach einem gepfiffenen Elfmeter beim schiri beschwert.<br />

nützt ja auch nichts, denn es ist ja statistisch erwiesen, dass 0 Prozent<br />

der schiedsrichter ihre Entscheidung zurücknehmen, wenn nur laut<br />

genug gemotzt wurde.<br />

FUSSBALL.<br />

rEgELänDErung nr. 2:<br />

keine Aus- resp. Einwechslung nach der 80. Minute.<br />

Es ist mitleiderregend, mitanzusehen, wie ein spieler 17 sekunden<br />

vor dem schlusspfiff aufs Feld rennt, in der Hoffnung, den ball noch<br />

irgendwie zu berühren oder zumindest doch noch etwas zu schwitzen,<br />

damit sich das anschliessende Duschen auch lohnt.<br />

rEgELänDErung nr. 3: videobeweis.<br />

ganz nach dem Motto: von anderen sportarten lernen. Dazu bedingt<br />

es aber, dass über den eigenen tellerrand hinausgeschaut wird. Aber<br />

mal angenommen, das gelingt. videobeweis gibt es nur bei drei strittigen<br />

Entscheidungen: tor oder nicht tor. rot oder nicht rot. Elfmeter<br />

oder nicht Elfmeter. und jede Mannschaft darf das einmal pro<br />

Halbzeit in Anspruch nehmen. Was ist daran so störend?<br />

und darüber hinaus wird die «bosman-Entscheidung» des Europäischen<br />

gerichtshofs per 2013 rückgängig gemacht.<br />

Das schöne aM Fussball ist, Dass jeDer Meint,<br />

ein experte zu sein. allen voran ich!<br />

anDerer Meinung? bessere vorschläge?<br />

trenDreportblog.WorDpress.coM<br />

trendreport 1/2011 45


ilDung<br />

on DeManD<br />

46 trendreport 1/2011<br />

ein gespräch mit Profis


eat MühleMann, Direktor unD Michael broglin, leiter<br />

Marketing aM schWeizerischen ausbilDungszentruM<br />

Für Marketing, Werbung unD koMMunikation saWi<br />

be ant Worten Fragen zuM theMa bilDung.<br />

Die Wirtschaftswelt bolzt tempo. neue technologien und<br />

trends stellen Märkte, unternehmen und arbeitnehmer vor<br />

ständig wechselnde herausforderungen. Wie wirkt sich diese<br />

entwicklung auf den bildungsmarkt aus?<br />

Beat Mühlemann: In Echtzeit, würde ich sagen. Das verschärfte tempo<br />

in den Märkten überträgt sich unmittelbar auf die Aus- und Weiterbildung.<br />

Anbieter können und dürfen sich den trends nicht verschliessen,<br />

sondern müssen darauf reagieren.<br />

Wie müssen sie reagieren?<br />

Michael Broglin: Indem sie genau hinschauen und hinhören, was<br />

draussen gefragt ist. Dann müssen sie entsprechende Angebote kreieren.<br />

Diese sollten sich idealerweise von denjenigen der Mitbewerber<br />

abheben. Im bildungsmarkt hat gute Chancen, wer schnell und innovativ<br />

ist sowie frühzeitig trends aufspürt.<br />

trends wie social Media?<br />

Mühlemann: Ein gutes beispiel. Die sozialen netzwerke sind innert kürzester<br />

Frist zum Megatrend geworden. Es gibt kaum ein unternehmen,<br />

das im Marketing noch auf sie verzichten will oder kann. Am sAWI<br />

werden wir seit geraumer zeit von Anfragen für einen entsprechenden<br />

Lehrgang überflutet. Jetzt haben wir einen solchen lanciert.<br />

SAWI.<br />

Broglin: Diesem Wettbewerb muss sich jeder Anbieter im bildungsmarkt<br />

stellen. Wer das nicht tut, wird links überholt und stehen gelassen.<br />

Was zeichnet bildungsangebote aus, die heute gut ankommen?<br />

Broglin: sie müssen kompakt und nicht langatmig sein. stoff, der<br />

früher in einer zeitspanne von drei oder vier semestern vermittelt<br />

wurde, sollte heute in zwei bis drei Monaten konsumierbar sein.<br />

Mühlemann: Das klingt einfacher als es ist. Denn die Qualität darf<br />

trotz des zeitlich engen rahmens nicht beeinträchtigt werden. Das<br />

fordern nicht nur die studierenden selber, sondern vor allem ihre<br />

Arbeitgeber, welche die Weiterbildung finanzieren. Im Idealfall soll<br />

der gesamte stoff heute verinnerlicht und morgen bereits gewinnbringend<br />

im unternehmen eingesetzt werden können.<br />

geht es bei bildung nur noch um den «return on investment»?<br />

Broglin: Das ist eine wesentliche Erscheinung der heutigen zeit. In<br />

Anbetracht des grossen spardrucks in vielen unternehmen werden<br />

bildungsbudgets je länger je mehr zum Luxus. Da soll jeder Franken<br />

gewinnbringend eingesetzt werden. Entsprechend massgeschneidert<br />

und zum nutzen der Firma sollen die Lehrgänge ausgestaltet sein. Man<br />

kann diesen trend auch mit «bildung on Demand» umschreiben.<br />

Den enormen erfolgsdruck spüren auch die bildungsanbieter?<br />

Mühlemann: gewiss. Es kommt heute viel häufiger vor als früher, dass<br />

Arbeitgeber sogar in schulen anrufen, um die unterrichtspräsenz<br />

ihrer Mitarbeitenden in Weiterbildung zu kontrollieren. und natürlich<br />

stehen auch die Institute selber unter Erfolgsdruck. Wer die<br />

trendreport 1/2011 47


höchsten Absolventenquoten bei Prüfungen ausweist, schafft sich in<br />

der Wirtschaft einen guten ruf als bildungspartner.<br />

aber nur dann, wenn die absolventen ihr Diplom auch in gute<br />

leistungen ummünzen können.<br />

Mühlemann: natürlich. Deshalb definieren wir uns etwa am sAWI<br />

nicht über die hohe Quote an erfolgreichen Prüfungsabsolventen,<br />

sondern an unseren bewährten und hohen Qualitätskriterien bei der<br />

Festlegung von kurszielen und der Wahl von Dozenten.<br />

Broglin: Die sicherstellung einer maximalen Qualität muss für sämtliche<br />

bildungsanbieter auch in zukunft allerhöchste Priorität geniessen.<br />

Denn für Diplome, die beim büchsenschiessen auf dem rummelplatz<br />

gewonnen werden können, interessiert sich in der Wirtschaft<br />

niemand.<br />

setzt der bildungsmarkt nicht selbst sein Qualitäts-image aufs<br />

spiel, indem immer mehr «kürsli» und Diplome feilgeboten<br />

werden?<br />

Broglin: Diese beobachtung ist leider nicht falsch. tatsächlich spriessen<br />

bildungsanbieter wie Pilze aus dem boden und strapazieren die<br />

transparenz im Markt mit immer neuen zertifikaten und Diplomen,<br />

die vor allem gut klingen. Leider werden dadurch echte und hart erarbeitete<br />

Abschlüsse wie ein «bachelor» oder «Master» tendenziell<br />

abgewertet.<br />

48 trendreport 1/2011<br />

birgt dies die gefahr, dass bildung zu einem unübersichtlichen<br />

selbstbedienungsladen verkommt?<br />

Mühlemann: Ein stückweit schon. Die Flut an einfach zugänglichen<br />

Angeboten vermittelt auch den falschen Eindruck, mit bildung bereits<br />

karriere machen zu können. Es gibt junge Menschen, die innert<br />

kurzer zeit mehrere Weiterbildungen in serie konsumieren und danach<br />

einen titel tragen, mit dem ihre Fähigkeiten in der Praxis keinesfalls<br />

mithalten. Ich empfehle eher den Weg, erworbenes theoriewissen<br />

zunächst über eine bestimmte Dauer in der Praxis anzuwenden<br />

und erst dann die nächste bildungsstufe in Angriff zu nehmen.<br />

beat MühleMann<br />

direktor SAWI<br />

Michael broglin<br />

Leiter Marketing SAWI


Europe & International<br />

www.mondigroup.com/dt/UFP<br />

Uncoated Fine Paper<br />

LÖSUNGEN. FÜR IHREN ERFOLG.<br />

Corrugated Bags & Coatings<br />

Mondi’s premium Digitaldruckpapier.<br />

DNS ® premium<br />

• G a r a n t i e r t g e e i g n e t f ü r<br />

Digital, Pre-Print und Offset<br />

• B re i t e A u s w a h l a n<br />

Grammaturen und Formaten<br />

• FSC ® -zertifi ziert, EU-Blume<br />

DNS ® premium – das premium Digitaldruckpapier. DNS ® premium bietet pro fessionellen Druckern eine Lösung<br />

für alle Druckapplikationen auf Digitaldruck- und Offsetmaschinen, damit wird die Lagerhaltung von nur<br />

einer Papiersorte für jede Produktionsmaschine zu einer realistischen Option. Heben Sie sich ab von der Masse<br />

und gestalten Sie mit DNS ® premium eindrucksvolle Printkommunikation.<br />

Exklusiv erhältlich bei:<br />

www.papyrus.com


50 trendreport 1/2011<br />

ein Plädoyer für den V10<br />

(das eigentlich gar keines ist)<br />

Text: Otto Lorenz<br />

zürich/zH. Schon wieder neun Tote. Und das an nur einem<br />

Wochenende in der Schweiz. Überfahren im rückwärtsgang. In Tiefgaragen<br />

und auf Parkplätzen vor Supermärkten. die Toten: Mütter<br />

mit ihren Kindern. nichts Ungewöhnliches an sich, doch das sollte sich<br />

schlagartig ändern. An jenem 16. Oktober 2033. ein Aufschrei ging<br />

damals durch die Politik: Jetzt reicht’s! endgültig!


Was Anfang der 00er-Jahre mit diesem unsäglichen «bitte denken<br />

sie an die umwelt. Müssen sie dieses Mail wirklich ausdrucken?» begann,<br />

fand im Jahr 2033 seinen traurigen Höhepunkt. Elektroautos<br />

avancierten zur Haupttodesursache unserer gesellschaft. Man hört sie<br />

einfach nicht. Doch die «Elektro-geräusch-Initiative», die damals, im<br />

Jahr 2030, erreichen wollte, dass Elektrofahrzeuge serienmässig mit<br />

sogenannten geräuschboxen ausgestattet werden,<br />

wurde vom stimmvolk mit 51 Prozent abgelehnt.<br />

Lärmschutz ging eben über alles.<br />

Dazwischen gab es eigentlich nur das, was weltweit<br />

als «Fukushima-Phänomen» Einzug in unseren<br />

Wortschatz feierte. Eine Aneinanderreihung von<br />

verschiedenen geschehnissen, deren einzelne<br />

konsequenzen durchaus nachvollziehbar, aber in<br />

summe der verkettung völlig unsinnig scheint.<br />

beispiel: Ein tsunami in Japan im Jahre 2011 führte<br />

in zentraleuropa nicht nur dazu, dass plötzlich diese<br />

«Atomkraft. nein, Danke!»-Aufkleber aus den 70er-Jahren wieder<br />

eine renaissance erlebten, sondern – und das war von der tragweite<br />

her viel gewichtiger – dass die grünen sämtliche Wahlen gewannen.<br />

und der siegeszug hielt lange an: Das rauchen wurde ab dem Jahr<br />

2015 auch im Freien grundsätzlich untersagt, der umwelt zuliebe.<br />

tempo 80 wurde auf schweizer Autobahnen eingeführt und selbst<br />

nach dem generellen verbot von Diesel und benzin angetriebenen<br />

Fahrzeugen im Jahr 2027 nicht mehr erhöht. Der MInErgIE-P-<br />

UmWELT.<br />

standard für sämtliche bauten, auch Hundehütten, wurde gesetzlich<br />

verankert, es gab sogar Furz-Filter in Jeans. Der Motorsport wurde<br />

erst gänzlich abgeschafft, dann, nach einer Protestwelle der gewalt,<br />

teilweise wieder erlaubt, allerdings zu nicht verhandelbaren bedingungen.<br />

Die Moderatoren an der rennstrecke waren die selben wie<br />

beim Wiener opernball. Das Publikum auch. Auf den tribünen vereinzeltes<br />

tuscheln – man hörte aus einer Distanz von<br />

27 m das Öffnen einer Dose alkoholfreien biers – und<br />

auch auf der strecke lautloses Dahingleiten. Asphalt?<br />

Fehlanzeige. Auf teppich wurde gefahren. Das minderte<br />

auch die verletzungsgefahr bei stürzen, die es<br />

ohnehin nicht mehr gab. Die stars des rennsports waren<br />

mehrheitlich von beruf sohn, verfügten dennoch<br />

über einen EtH-Abschluss und bauten mit Papas Millionen<br />

rennteams auf, die die namen von namhaften<br />

universitäten und Fachhochschulen trugen. Die Welt<br />

wurde emissionslos, geräuschlos, emotionslos.<br />

bis zu jenem sonntag, dem 16. oktober 2033, als die Frau und das<br />

kind des Parteichefs der grünen, Fritz Lindner, von einem Elektrofahrzeug<br />

beim zurücksetzen überfahren wurden. Es war der startschuss<br />

einer anti-ökologischen revolution, während dieser ein reges<br />

umdenken in den grünen köpfen der gesellschaft stattfand, einzelne<br />

gesetze und vieles andere unsinnige rückgängig gemacht wurden<br />

und an deren Ende, also heute, wir schreiben das Jahr 2036, das gefeierte<br />

Comeback des v10 steht. brrrrmmmm!<br />

trendreport 1/2011 51


52 trendreport 1/2011<br />

future?<br />

Quo vadis<br />

Fukushima, Roboter, hängende Gärten – die Zukunft der Menschheit steht an der Schwelle zu einer neuen<br />

Dimension. Die SuisseEMEX’11 widmet sich ebenfalls diesem Thema – mit 360° Rundblick in der Marketingkommunikation.<br />

Doch welches sind die Themen, Trends und Thesen, welche die Zukunft massgeblich<br />

beeinflussen werden? Wo steht die Menschheit in fünf, zehn oder in fünfzig Jahren? Im folgenden Beitrag ein<br />

paar Thesen zum Nachdenken, Philosophieren, Diskutieren, Verwerfen oder Adaptieren.<br />

these 1: Facebook stirbt aus<br />

Alles nur ein Hype. Ein vorübergehendes Phänomen – wie Myspace. Überbewertet – finanziell<br />

wie medial. zumindest melden sich derzeit immer mehr stimmen, die den sozialen netzwerken<br />

den untergang prophezeien. Doch ist es tatsächlich so oder behaupten dies vor allem<br />

Fachleute aus der Druckindustrie? Quelle: Persönlich, nr. 05/11


these 2: ackerFelDer in hochhäusern<br />

künftig gibt es keine Landwirtschaft im klassischen sinn. vertikaler Anbau lautet die vision<br />

der zukunftsstädte. Hängegärten in kilometer-towern? Dies wird zwangsläufig nötig: Die<br />

städte wachsen immer mehr, das Land wird zunehmend knapper und ebenso die Lebensmittelproduktion.<br />

treibhochhäuser werden künftig die städte direkt versorgen – egal, ob tomaten,<br />

Pfirsiche oder Milch-, käse- und Fleischproduktion. Jede stadt wird autark sein und sich<br />

selbst versorgen können. Der vorteil: kosten für transporte, Energie, Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />

könnten eingespart werden. Quelle: www.trendsderzukunft.de<br />

these 3: Der kunDe als WerbeMeDiuM<br />

Werbegelder werden künftig direkt an Endkunden ausgegeben: Die unternehmen werden<br />

jeden einzelnen via Mobile anpinnen, um Werbung zu verkaufen. Ein beispiel dafür ist die<br />

onlineplattform «share if you like». Hier können user geld verdienen, indem sie Werbung<br />

über social-Media-kanäle streuen, die sie wirklich gut finden.<br />

SUISSE EmEX.<br />

trendreport 1/2011 53


54 trendreport 1/2011<br />

these 4: hoMeoFFice ersetzt Massenbüros<br />

unternehmen flachen bereits jetzt ihre Hierarchien ab und verlagern ihre büros in den<br />

Lebensraum ihrer Mitarbeitenden. sie reduzieren dadurch teure Infrastrukturkosten und erhöhen<br />

die Produktivität ihrer Mitarbeitenden, da diese nicht mehr lange Arbeitswege haben<br />

und in entspannter Atmosphäre mehr leisten. Das Homeoffice wird zunehmend dort Einzug<br />

halten, wo sich Fachwissen verkaufen lässt. Mit der steigenden Mobilität ist die dezentrale<br />

Arbeit dank iPad & Co. jederzeit und von überall her möglich.<br />

these 5: Die sahara speist europas stroMnetze<br />

Fukushima steht für eine atomare katastrophe und menschliche tragödie. Doch hat der atomare<br />

unfall viele regierungen endlich dazu veranlasst, über die künftige und vor allem saubere<br />

Energiegewinnung nachzudenken. technologien hierzu bestehen schon seit Längerem.<br />

Doch Menschen neigen dazu, sich schwerzutun, neues umzusetzen, weil Altes oft einfacher<br />

ist und schon funktioniert – bis es letztlich zum gAu kommt. Wie wäre es, wenn die Wüsten<br />

der Erde mit unzähligen solarkollektoren ausgerüstet sein würden? oder zumindest jedes<br />

Haus solche auf dem Dach tragen würde? Ah klar, ist ja nicht möglich – denn die kollektoren<br />

stören das Landschaftsbild. Aber AkWs sind bildschön anzusehen. Wo die Interessen halt so<br />

hinfallen (oder das geld sein Machtwort spricht)…


these 6: coMputer WerDen unser Denken übernehMen<br />

bis 2024 sollen roboter entwickelt sein, welche dank eines Computergehirns uns überlegen<br />

sein sollen. An der EtH Lausanne arbeiten seit 2005 neurowissenschaftler am brain and<br />

Mind Institut in der Hoffnung, mal roboter zu klonen, die dann nicht nur unsere Alltagsarbeiten<br />

übernehmen, sondern auch für uns arbeiten. Was machen wir dann – Füsse hoch, Cocktail<br />

her? schöne neue Welt oder eher Horror à la terminator? Quelle: www.trendsderzukunft.de<br />

these 7: it Der zukunFt – cyberterror unD invasion Der tablets<br />

schenkt man dem newsroom gartner.com glauben, so wird sich die Informationstechnologie<br />

in den nächsten fünf Jahren dramatisch entwickeln: Cyberterroristen legen stromnetze<br />

lahm, tablets erobern schon in den nächsten zwei Jahren über 80% der unternehmen und<br />

10 % aller onlinefreunde werden keine Menschen sein, sondern sogenannte «social bots»<br />

– roboter, die mit uns kommunizieren. gewagt, schräg, beängstigend? Durchaus. Es gibt<br />

allerdings auch Positives aus der It der zukunft zu berichten: Arbeitserleichterung, Prozessoptimierung<br />

und Automatisierung der Analyse- und steuerungsprozesse durch intelligente<br />

CrM- und systemlösungen, welche aus einem unternehmen ein fast schon eigenständig<br />

denkendes Wesen machen. Quelle: www.gartner.com<br />

SUISSE EmEX.<br />

trendreport 1/2011 55


56 trendreport 1/2011<br />

Text: Carsten Zeiske<br />

Das Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten, es zu kopieren.


Was waren das für Zeiten, als wir noch zu den Amerikanern<br />

aufschauten und ein klein wenig neidisch auf ihren «way<br />

of life» waren. Vermutlich auch deshalb begannen wir, das Land<br />

der unbegrenzten Möglichkeiten so gut es ging zu kopieren: Die<br />

Sportarten, die Talkshows, den Fastfood, den Hip­Hop, den Wahlkampf,<br />

die Gangs. A propos Gangs: Schon mal beobachtet, wenn<br />

sich jugendliche Gangmitglieder am Bahnhof, also in ihrem Revier,<br />

begrüssen? Die Handschlagschoreografie will erst mal einstudiert<br />

werden! Und die hohe Kunst dabei ist, beim Begrüssen seiner<br />

«Brüder» dermassen cool auszusehen, dass das Pokerface über<br />

die innere Freude siegt, die herausbrechen will, weil eben diese<br />

Handschlagschoreografie gelungen ist. Einfach sensationell! Ich<br />

finde, Jugendliche sollten sich viel häufiger begrüssen.<br />

AmERIKA.<br />

Aber zurück zu den Amerikanern. Oder besser: Zur Amerikanisierung.<br />

Oder noch besser: Zu Phänomenen in unserer Alltagskultur.<br />

Wir chillen, wir küren drittklassige Schauspieler und Casting­Show­Kandidaten<br />

zu Stars, wir nennen unsere Sportvereine<br />

Lakers, Magic, Lions und unsere Kinder Jennifer, Kevin oder Bryan,<br />

selbst wenn wir mit Nachnamen Rüdisüli heissen. Wir feiern<br />

sogar Halloween!<br />

Unsere Gebrauchsanweisungen werden immer dicker, wir lassen<br />

Politiker im Wahlkampf in Fernsehshows aufeinander los und versuchen,<br />

mit Rap in Schwizerdütsch oder Französisch erfolgreich<br />

zu sein. Müssen wir eigentlich alles über den grossen Teich holen?<br />

Unser Geschäftsführer heisst nun CEO, wir trinken Coca­Cola bei<br />

Mc Donald’s, kaufen in riesigen Shoppingcentern ein, schauen<br />

Daily Soaps und performen, anstatt zu leisten. Wir sind cool. Fällt<br />

uns nichts mehr selber ein?<br />

Können wir in Zukunft nicht einfach wieder mal ein bisschen<br />

Schweiz spielen? Oder haben wir vielleicht in der Vergangenheit<br />

zu viel ferngesehen und zu wenig Wirtschaftszeitungen gelesen?<br />

trendreport 1/2011 57


alte schule<br />

nach neuer art<br />

58 trendreport 1/2011<br />

herr Stöckli, dass Sie nicht im besitz einer e-mail adresse<br />

sind, ist für unsereins ganz schön irritierend. welche Gründe<br />

liegen vor, dass Sie lieber auf Schreibmaschinen- als auf<br />

computertasten tippen?<br />

«alter, heut shon gesmselt odr gegoogelt? » Solche wortkürzungen<br />

und grammatikalischen Verfremdungen sind<br />

heute allgegenwärtig. anglizismen und ethnolekte fügen wir<br />

in unsere alltägliche Sprache ein, als wären sie schon immer<br />

da gewesen. wo führt das hin? eignen wir uns einen immer<br />

primitiveren wortschatz an oder handelt es sich dabei bloss<br />

um konsequenzen sogenannter globalisierter Sprache?


feministinnen werden fans sein der englischen Sprache. dort<br />

gibt es die differenzierung in bewunderer / bewundererin gar<br />

nicht. wird sich das vielleicht auch in der deutschen Sprache<br />

durchsetzen, wie es etwa die woz bereits vormacht?<br />

entgegen der gängigen meinung, englisch sei omnipräsent,<br />

hält man chinesisch für die Sprache der zukunft. bereits jetzt<br />

werden in den Staaten kinder wirtschaftsgieriger eltern von<br />

chinesischen nannies erzogen. wie wird sich das entwickeln?<br />

ZUKUNFT DER SpRACHE.<br />

ein analoges Interview<br />

mit dr. phil. rainer Stöckli<br />

an der Schreibmaschine.<br />

Geführt von Isabel Jakob<br />

trendreport 1/2011 59


Weil wir auch an die nächste Generation denken.<br />

Deshalb drucken wir für Sie klimaneutral<br />

und sind FSC-zertifiziert.<br />

Produkte, die das FSC Warenzeichen tragen, enthalten<br />

Holz aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern. Die Zertifizierung<br />

der Wälder erfolgt nach den Richtlinien des Forest<br />

Stewardship Council.<br />

Rheintaler Druckerei und Verlag AG<br />

Hafnerwisenstr. 1 · CH-9442 Berneck<br />

T +41 (0)71 747 22 22 · www.rdv.ch


Getreu dem motto «von allem ein bisschen », starten wir heute<br />

bereits im kindergarten mit englisch, beginnen in der Primarschule<br />

französisch zu büffeln und lernen in der oberstufe<br />

noch eine dritte Sprache dazu… haben die kinder von morgen<br />

überhaupt noch die chance, richtig deutsch zu lernen?<br />

wir sind umzingelt von kurznews, online-Journalisten stehen<br />

unter enormem zeitdruck und neuigkeiten gehen dank twitter<br />

binnen Sekunden um die ganze welt… in einer beschleunigten<br />

Gesellschaft liegt die würze in der kürze. Sind wir bereits<br />

versalzen oder sprechen wir zukünftig nur noch in abkürzungen?<br />

ZUKUNFT DER SpRACHE.<br />

trendreport 1/2011 61


wo holen wir uns in zukunft den zugang zur gehaltvollen<br />

Sprache? wird die bibliothek aussterben oder werden<br />

literaturclubs die neuen in-clubs?<br />

62 trendreport 1/2011<br />

kürzlich schloss die letzte mechanische Schreibmaschinenfabrik<br />

der welt. was, wenn also ihrer Schreibmaschine<br />

eines tages die tinte für immer ausgeht?<br />

zur person:<br />

dr. phil. rainer Stöckli, 1943 in<br />

Gossau/SG geboren, lebt seit 1976<br />

im Appenzeller Vorderland. Bis 2008<br />

Hauptlehrer für deutsch und das<br />

Freifach Altgriechisch, Bibliothekar.<br />

rezensiert seit 1980 sog. schöne Literatur<br />

in Schweizer Tageszeitungen.<br />

Anschrift: rohnen 507,<br />

9414 Schachen bei reute


WEIL AUCH IHRE VERRÜCKTESTE IDEE EINE SICHERUNG BRAUCHT.<br />

«IHR RECHT – UNSERE MISSION»<br />

SCB Rechtsanwälte · Bischofszellerstrasse 12a · 9201 Gossau<br />

Telefon 071 388 83 50 · www.scb-rechtsanwaelte.ch


VERZEICHNIS.<br />

Baldoni GmbH<br />

Logostickerei, Berufsbekleidung, Stickabzeichen<br />

reto bleichenbacher<br />

Industriestrasse 26<br />

CH-9300 st.gallen-Wittenbach<br />

telefon +41 71 290 09 40<br />

bleichenbacher@baldoni.ch<br />

www.baldoni.ch<br />

64 trendreport 1/2011<br />

Bischofberger AG<br />

Appenzeller Biber-Spezialitäten<br />

Andrea bischofberger<br />

Weissbadstrasse 118<br />

CH-9057 Weissbad AI<br />

telefon +41 71 798 90 10<br />

info@baerli-biber.ch<br />

www.baerli-biber.ch


Wir sind<br />

Unsere Kreativen haben keine langen Haare. Und keine Hornbrille. Auch tragen wir keine<br />

bunten Hosen. | Wir sind in keinem Branchenverband Mitglied. | Wir behandeln unsere Kunden<br />

nicht wie Könige. Sondern wie einen guten Freund. | Wir glauben an den Handschlag. Nicht an<br />

Agenturverträge. | Wir betrachten uns nicht als die einzigen Kreativen auf diesem Planeten. Wir<br />

glauben auch an die Ideen unserer Kunden. | Wir haben noch nie an einem der unzähligen Agenturwettbewerbe<br />

teilgenommen. Wir besitzen demzufolge keine Awards. | Wir feiern gerne. Aber niemals nur<br />

uns selbst. Der Star ist bei uns der Kunde. | Als Agentur bleiben wir stets im Hintergrund. Oder besser: Im<br />

Untergrund. In unserem Fuchsbau. Der Ideenschmiede.<br />

werbung & pr<br />

irgendwie<br />

anders.<br />

Grosse Werbeagenturen gibt’s in der Stadt. Grossartige auf dem Land!<br />

foxcom agentur ag, Falkenstrasse 1, CH–9444 Diepoldsau, Tel. +41 71 722 99 22, agentur@foxcom.ch, www.foxcom.ch


VISION, TREND, UNAUFHALTSAM !?<br />

Sie blättern bereits online mit uns:<br />

Lassen Sie jetzt<br />

Ihre Print-Publikationen<br />

iMagCMS<br />

Einfach interaktive ePaper erstellen<br />

[ i ] magazineag<br />

online blättern<br />

iMagLEAD<br />

Adressen echter Interessenten generieren<br />

iMagPROFILE<br />

Statistische Auswertung des Leseverhaltens<br />

iMagMAIL<br />

Adressverwaltung und Newsletterversand<br />

iMagCOMMERCE<br />

Anbindung an Ihren Shop<br />

online@i-magazine.de<br />

+49 (0)89 41 61 70 292<br />

www.i-magazine.de<br />

...


Dear FutureMe,…<br />

Auf der Website<br />

futureme.org kann<br />

man sich einen brief<br />

in die zukunft<br />

schicken. nachdem<br />

man den brief<br />

verfasst hat, wählt<br />

man einfach das<br />

gewünschte zustelldatum<br />

und in ein<br />

paar Jahren kann<br />

man über das jetzige<br />

geschriebene lesen.<br />

schreiben sie sich<br />

einen brief…<br />

BRIEF AN DIE ZUKUNFT.<br />

trendreport 1/2011 67


Business-<br />

Sprachtraining<br />

im Ausland<br />

Profi tieren Sie von den aktuell<br />

tiefen Wechselkursen!<br />

Prospekte und Infos:<br />

Tel. 041 726 86 96<br />

www.businessclass.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!