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Vergießen, Injektionskleben - adhwise

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Verguß von Elektronikbauteilen<br />

Beim Verguß von Elektronikbauteilen (z.B. Relais-Funktionsteile) in Gehäusen werden<br />

typischerweise chemisch reagierende Klebstoffe als Vergußmasse verwendet. Zum Einsatz<br />

kommen hauptsächlich zweikomponentige Klebstoffe 1 auf der Basis von Epoxidharz,<br />

Polyurethan oder Silikon sowie einkomponentige, durch UV-Licht abbindende Klebstoffe 2 auf<br />

Acrylatbasis. Neben den elektrischen Anforderungen an den Klebstoff wie<br />

Durchgangswiderstand, Dielektrizitätskonstante oder Durchschlagsfestigkeit bestimmen<br />

auch mechanische Anforderungen die Klebstoffauswahl. Je höher die Steifigkeit des<br />

verwendeten Klebstoffs umso höher sind auch die Kräfte, die in Folge der<br />

Klebstoffschwindung (Reaktions- und thermische Schwindung) auf die Bauteile einwirken. Bei<br />

einem Gleitmodul unter 100 MPa können diese Kräfte in der Regel vernachlässigt werden.<br />

Kabelterminalverguß<br />

Beim Verguß von Kabelterminals werden die mit den Steckkontakten versehenen Kabelenden<br />

in ein Steckergehäuse plaziert und dann meist mit einem Schmelzklebstoff vergossen. Sie<br />

haben den Vorteil, daß bei ihnen keine Reaktionsschwindung auftritt. Auch die thermische<br />

Schwindung des Klebstoffs muß nicht im vollen Umfang berücksichtigt werden, da zumindest<br />

oberhalb der Kristalisationstemperatur schwindungsbedingte Spannungen durch<br />

Krichvorgänge abgebaut werden. Die typischen Applikationstemperaturen von 160-220°C<br />

sind im Gegensatz zu anderen Elektronikanwendungen bei Kabelterminals meist tolerabel.<br />

Zusätzlich zum Fixieren und Schützen wird eine Zugentlastung der Kabelenden angestrebt.<br />

Wegen der schwindungsbedingten, auf die Bauteile wirkenden Kräfte werden Klebstoffe mit<br />

geringer Abbindeschwindung bevorzugt. Dabei ist der Unterschied zwischen linearer- und<br />

Volumenschwindung zu beachten. Wird bspw. vom Klebstofflieferanten eine<br />

Linearschwindung von -2% angegeben, so bedeutet dies eine Volumenschwindung von<br />

-5,88%. Die Umrechnung wird, vorausgesetzt daß Schwindung ist in allen Richtungen gleich<br />

(isotrope Schwindung), wie folgt durchgeführt.<br />

Die relative Volumenschwindung entspricht der dritten Potenz der relativen<br />

Linearschwindung.<br />

Sv = Sl 3 Sv = relative Volumenschwindung<br />

= geschwundenes Volumen / Ausgangsvolumen)<br />

Sl = relative Linearschwindung<br />

= geschwundene Länge / Ausgangslänge<br />

Sv = 1 + (Pv / 100)<br />

Sl = 1 + (Pl / 100)<br />

Sv = (1 + (Pl / 100) ) 3<br />

Pv = prozentuale Volumenschwindung<br />

Pl = prozentuale Linearschwindung<br />

Unterfütterung von integrierten Schaltungen (Chip-Underfill)<br />

Integrierte Schaltungen werden immer kleiner. Damit werden sie auch immer empfindlicher<br />

gegenüber mechanischen Belastungen. Um flache SMD-Schaltungen (Surface-mounted<br />

Device) nach dem Kontaktieren (Bonden) auf dem Schaltungsträger zu fixieren, kann der<br />

dünne Spalt zwischen Bauteil (Chip) und Schaltungsträger mit einem sehr dünnflüssigen<br />

Klebstoff gefüllt werden. Dazu kann die Kapillarwirkung des engen Spalts genutzt werden, so<br />

1<br />

S. auch "Abbinden nach dosieren und mischen von Komponenten" adhäsion Kleben & Dichten Heft<br />

11/2001, S. 30 f<br />

2<br />

S. auch "Abbinden durch Strahlung" adhäsion Kleben & Dichten Heft 03/2002, S. 34 f

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