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100 Jahre Lehmbrucks Kniende - Paris 1911 - PressDoc

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Presseinformation<br />

Press information====<br />

„<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Lehmbrucks</strong> <strong>Kniende</strong> – <strong>Paris</strong> <strong>1911</strong>“<br />

24. September 2011 bis 22. Januar 2012<br />

Eröffnung: 24. September 2011 ab 17 Uhr<br />

„Im Gegensatz zu den klassischen Bildhauern, die den alten Griechen in ihrer Suche nach<br />

Gleichgewicht und Vollkommenheit der Form folgen, sucht Lehmbruck in seinem späteren Werk<br />

Denken und Fühlen durch Bewegung und expressive Streckung auszudrücken. Vielleicht versteht<br />

man ihn am besten durch einen Vergleich mit modernem Tanz oder Ballett, in dem<br />

Gefühlszustände durch Pose oder dramatische Geste symbolisiert werden.“<br />

1<br />

Friedrich-Wilhelm-Straße 40<br />

D – 47051 Duisburg<br />

Florian Blaschke<br />

T +49 (0)203 283 31 38<br />

F +49 (0)203 283 38 92<br />

presse@lehmbruckmuseum.de<br />

www.lehmbruckmuseum.de<br />

www.fb.com/LehmbruckMuseum<br />

www.twitter.com/LehmbruckMuseum<br />

Andrew C. Ritchie<br />

Catalogue of Contemporary Paintings and Sculpture<br />

The Buffalo Fine Arts Academy, Albright Art Gallery, Buffalo 1949


Zur Ausstellung<br />

Die Anmut kniet in Duisburg – geschaffen <strong>1911</strong> in einem <strong>Paris</strong>er Atelier. Für ihren Schöpfer<br />

Wilhelm Lehmbruck wird die <strong>Kniende</strong> zu einem ganz persönlichen, kreativen Markpunkt. Auf die<br />

Kunst der Moderne wirkt sie wie ein Impuls, hat diese kühne Figur mit ihrer anmutigen,<br />

sonderbaren Haltung und ihrer bis dahin einzigartigen Gestik doch immensen Einfluss genommen<br />

auf Skulptur und Malerei der vergangenen <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>. 2011 nun feiert die <strong>Kniende</strong> Geburtstag, und<br />

das LehmbruckMuseum Duisburg widmet ihr aus diesem Anlass die aufwändigste und<br />

umfangreichste Ausstellung in der Geschichte des Hauses, kuratiert von einem internationalen<br />

Team unter Leitung von Marion Bornscheuer, Kustodin für Alte Kunst, Lehmbruck und die<br />

Klassische Moderne. Als Gastkuratorinnen konnten Susanne Kudielka aus Basel und Denise<br />

Wendel-Poray aus <strong>Paris</strong> gewonnen werden.<br />

In drei Sektionen verdeutlicht unsere Ausstellung zum <strong>100</strong>. Geburtstag dieser weltberühmten<br />

Skulptur nicht nur ihre Motivgenese, sie lässt auch die Atmosphäre im <strong>Paris</strong> des frühen 20.<br />

Jahrhunderts wieder lebendig werden. Sie beleuchtet die Kulturszene eben jener Zeit, in der<br />

Wilhelm Lehmbruck in der französischen Metropole unter Künstlern und Intellektuellen gelebt,<br />

gearbeitet und ausgestellt hat – im Café du Dôme, dem Treffpunkt der <strong>Paris</strong>er Bohème, in seinem<br />

Hinterhofatelier an der Avenue du Maine oder in der legendären Salle 41 des Salon des<br />

Indépendants.<br />

Und sie widmet sich dem kulturellen Kontext dieser Zeit – der Musik, dem Theater, dem Tanz – und<br />

lädt die Besucher_innen zu einer audiovisuellen Zeitreise in das <strong>Paris</strong> vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n ein,<br />

ermöglicht durch Kooperationen unter anderem mit den Duisburger Philharmonikern, dem<br />

Filmforum Duisburg und der Deutschen Oper am Rhein.<br />

„Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass wir so hochkarätige Partner für unser Projekt<br />

gewinnen konnten wie selten zuvor“, kommentiert Raimund Stecker, Direktor des<br />

LehmbruckMuseums, die Vorbereitungen. Mit Leihgaben aus dem New Yorker MoMA, dem<br />

Guggenheim Museum, dem <strong>Paris</strong>er Louvre, dem Centre Georges Pompidou, dem Musée d'Orsay,<br />

der Berliner Nationalgalerie, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Fondation Beyeler<br />

und anderen hochrangigen Häusern bereitet Duisburg einem der Hauptwerke <strong>Lehmbrucks</strong> einen<br />

fulminanten Geburtstag – neben Werken <strong>Lehmbrucks</strong> unter anderem mit Skulpturen, Gemälden<br />

und Grafiken von Auguste Rodin, Henri Matisse, Constantin Brancusi, Maurice Denis, Marcel<br />

Duchamp, Robert Delaunay, Amedeo Modigliani, Aristide Maillol, Fernand Léger oder Bernhard<br />

Hoetger.<br />

2


Die Sektionen<br />

Sektion 1: Die <strong>Kniende</strong> und motivverwandte Werke<br />

Woher kommt das Haltungsmotiv der <strong>Kniende</strong>n? Der erste Ausstellungsteil fokussiert die<br />

Motivgenese der <strong>Kniende</strong>n und präsentiert neben Werken von Wilhelm Lehmbruck, die in<br />

gestalterischem Zusammenhang mit der <strong>Kniende</strong>n stehen, auch motivverwandte Werke von<br />

Künstlerkollegen, mit denen Lehmbruck in engem Kontakt gestanden hat.<br />

Sektion 2: Die <strong>Kniende</strong> im Kontext von <strong>Lehmbrucks</strong> Ausstellungsbeteiligungen in <strong>Paris</strong> 1910-1914<br />

Der zweite Teil erweitert den Blick auf den zeitgenössischen <strong>Paris</strong>er Ausstellungskontext, in dem<br />

Lehmbruck seine <strong>Kniende</strong> präsentiert hat. Gezeigt werden Werke von Künstlern aus <strong>Lehmbrucks</strong><br />

<strong>Paris</strong>er Bekanntenkreis, mit denen er zwischen 1910 und 1914 – dem Zeitraum seines <strong>Paris</strong>-<br />

Aufenthaltes – gemeinsam im Salon d’Automne und im Salon des Artistes Indépendants<br />

ausgestellt hat.<br />

Sektion 3: Die <strong>Kniende</strong> im kulturellen <strong>Paris</strong>er Kontext 1910-1914<br />

In erster Linie ist hier an die Erneuerung des Tanzes durch Isadora Duncan und Vaslav Nijinsky,<br />

den Startänzer der Balletts Russes, zu denken, die in den 1910er <strong>Jahre</strong>n auch die Künstlerateliers<br />

frequentierten. Der Bildhauer Antoine Bourdelle verewigte die beiden im Reliefdekor des Théâtre<br />

des Champs-Élysées. Auch andere bildende Künstler standen mit der zeitgenössischen Tanzszene<br />

in engem Kontakt und so entwickelte sich der Tanz zeitgleich in der bildenden Kunst zu einem<br />

Hauptthema. Könnte daher nicht auch die graziöse Haltung der <strong>Kniende</strong>n vom Tanz inspiriert sein?<br />

Über die Thematik des Tanzes hinaus sind in Sektion 3 einzelne Werke aus dem zeitlichen Kontext<br />

der <strong>Kniende</strong>n zu sehen.<br />

Diese Ausstellung wurde ermöglicht durch das Engagement und die Unterstützung folgender Partner:<br />

3


Zahlen, Daten, Fakten<br />

Anzahl der Räume 6<br />

Fläche in m² ~3500<br />

Planungsbeginn Mitte 2009<br />

Anzahl der Exponate 245<br />

Leihgaben 171<br />

Werke von Wilhelm Lehmbruck 74<br />

Leihgeber 62 (sowie weitere, die nicht genannt werden möchten)<br />

Leihgaben aus 8 Ländern<br />

Größtes Exponat Wilhelm Lehmbruck: „Emporsteigender Jüngling“, 1913/14<br />

Bronze, dunkelbraun-anthrazit patiniert,<br />

226 x 76 x 56 cm, LehmbruckMuseum Duisburg<br />

Kleinstes Exponat (Skulptur/Plastik) Auguste Rodin: „Tanzbewegung I“, um 1910, Bronze,<br />

12 x 23 x 7 cm, Musée Rodin<br />

Schwerstes Exponat Antoine Bourdelle: Drei Reliefs für die Fassade des Théâtre<br />

des Champs-Élysées, 1912, Musée Bourdelle, <strong>Paris</strong><br />

Gewicht: jeweils ~450 kg<br />

Ältestes Exponat Anonym: „L’exaltation de la fleur“, Fragment einer Grabstele<br />

(oder Votiv-Tafel), um 470/60 v. Chr., Marmor,<br />

68 cm x 15 cm x 54 cm, Musée du Louvre, <strong>Paris</strong><br />

Jüngstes Exponat Bernd Jansen: „<strong>Lehmbrucks</strong> <strong>Kniende</strong> / Ballerina Greetje<br />

Groenendyk“, aus der Serie: „An der <strong>Kniende</strong>n kommt<br />

keiner vorbei“, 1995, Schwarz-Weiß-Fotografie, Barytabzug,<br />

30,5 x 40,6 cm, LehmbruckMuseum Duisburg<br />

Ungewöhnlichstes Exponat Wilhelm Lehmbruck: <strong>Kniende</strong> (Fragment), <strong>1911</strong><br />

(zerstört 1945), Steinguss und Kunststein, getönt,<br />

124,5 x 64 x 124 cm, Staatliche Museen zu Berlin,<br />

Nationalgalerie<br />

Exponat mit der weitesten Anreise Maurice Denis: „Rinaldo im Garten der Armida“, 1907,<br />

Öl auf Leinwand, 113 x 164,5 cm,<br />

Fujiya Hotel (Hakone, Japan)<br />

Distanz Luftlinie: 9328 km<br />

Der geschätzte Versicherungswert aller Exponate beläuft sich auf eine Summe in 9-stelliger Höhe.<br />

4


Verzeichnis der ausgestellten Künstler_innen in alphabetischer Reihenfolge<br />

Alexander Archipenko<br />

Léon Bakst<br />

Georges Barbier<br />

Rudolf Belling<br />

Joseph-Antoine Bernard<br />

Auguste Bert<br />

Rudolf Bosselt<br />

Antoine Bourdelle<br />

Constantin Brancusi<br />

Eugène Carrière<br />

Maurice Charpentier-Mio<br />

Claude Debussy<br />

Edgar Degas<br />

Robert Delaunay<br />

Maurice Denis<br />

Eugène Druet<br />

Marcel Duchamp<br />

Raymond Duchamp-Villon<br />

André Dunoyer de Segonzac<br />

Theodor Eichler<br />

Henri Gaudier-Brzeska<br />

Arnold Genthe<br />

Charles Gerschel<br />

Wilhelm Gerstel<br />

Albert Léon Gleizes<br />

Valentino Gross<br />

Charles Guérin<br />

Hermann Haller<br />

Auguste Herbin<br />

Ferdinand Hodler<br />

Bernhard Hoetger<br />

Valentine Hugo<br />

Bernd Jansen<br />

Karl Janssen<br />

Ludwig Kainer<br />

5


Fritz Klimsch<br />

Moissey Kogan<br />

Georg Kolbe<br />

Hanna Koschinsky<br />

Roger-Noël-François de La Fresnaye<br />

Fernand Léger<br />

Wilhelm Lehmbruck<br />

Georges Lepape<br />

Aristide Maillol<br />

Henri Matisse<br />

Ernest Meissonier<br />

Constantin Meunier<br />

Adolphe de Meyer<br />

Michail Larionow<br />

George Minne<br />

Amedeo Modigliani<br />

Hans Richter<br />

Auguste Rodin<br />

L. Roosen<br />

Jules Sabourin<br />

Johann Gottfried Schadow<br />

Paul Scheurich<br />

Max Slevogt<br />

Eugen Spiro<br />

Una Troubridge<br />

Jean-Louis Vaudoyer<br />

Henry van de Velde<br />

Nicolas-Victor Vilain<br />

Studio Waléry<br />

6


Hasenohren im Salon Das Programm der Kunstvermittlung zur Ausstellung<br />

Auf der Empore der Glashalle finden die Besucher_innen eine Bühnensituation, die anregt, eine<br />

Zeitreise in das <strong>Paris</strong> von <strong>1911</strong> zu unternehmen. Entweder vor <strong>Paris</strong>er Kulisse oder in <strong>Lehmbrucks</strong><br />

Atelier werden Kostümentwürfe der Künstlerin Johanna Schwarz inszeniert, die auf humorvolle<br />

Weise Modetrends der damaligen Zeit aufgegreifen. Denn nicht nur in der Kunst, auch in der Mode<br />

begann man, Neues auszuprobieren und sich von alten Zwängen zu befreien. Die Damen legten<br />

ihre Korsetts ab, um legere Kleidung zu tragen, experimentell war auch die Hutmode. Damit auch<br />

Besucher_innen die Ausstellung mit <strong>Paris</strong>er Chic bereichern, gibt es trendige Outfits, die jedem<br />

Mann das gewisse Etwas verleihen – da wäre zum Beispiel ein Zylinder mit Hasenohren, der den<br />

Aufritt interessanter und imposanter erscheinen lässt. Die Kostüme können unter Aufsicht und<br />

während Führungen benutzt werden, einem anschließenden Fotoshooting steht nichts im Wege.<br />

Zudem erscheint ein Künstlerbuch mit Fotografien und einem Ausschneidebogen mit Kostümen<br />

und den prominenten Modellen Anita und Wilhelm Lehmbruck zum Preis von 10 Euro.<br />

Reizvoll ist auch die Möglichkeit, <strong>Paris</strong>er Szenen mit einem Papiertheater zu inszenieren oder vor<br />

<strong>Lehmbrucks</strong> Atelier-Kulisse Modell zu stehen und mit Papier und Rötel Posen zeichnerisch<br />

festzuhalten. Klassische Bildhauertechniken können im Besucheratelier ausprobiert und unter<br />

Anleitung geübt werden. Die Kunstvermittlung bietet hierzu ein umfangreiches Begleitprogramm an:<br />

So kann das Atelier an jedem Sonntagnachmittag zu einem anderen Thema genutzt werden. Der<br />

Zeichenworkshop „Zum Niederknien“ mit der Künstlerin Barbara Koxholt richtet sich an Familien,<br />

die gemeinsam ihre Talente ausprobieren möchten. Für Großeltern und Enkelkinder sind die<br />

Workshops „Großartig“, die in Kooperation mit dem Museum DKM stattfinden. Familien biete eine<br />

spezielle Führung die Möglichkeit, innerhalb der Ausstellung gemeinsam „nach <strong>Paris</strong>“ zu reisen und<br />

<strong>Lehmbrucks</strong> Zeitgenossen kennen zu lernen.<br />

Einzelbesucher_innen können zudem ohne Anmeldung an zahlreichen öffentlichen Führungen<br />

teilnehmen, die teils thematisch ausgerichtet sind. So wird der Motivgenese des Kniens<br />

nachgespürt, es werden <strong>Lehmbrucks</strong> Zeitgenossen vorgestellt und viel Interessantes über das<br />

Leben in <strong>Paris</strong> um <strong>1911</strong> und den kulturellen Kontext vermittelt. Auch führt Kuratorin Marion<br />

Bornscheuer selbst durch die Ausstellung und berichtet über Hintergründe und spannende<br />

Geschichten. Ein Vortrag von Dr. Bettina Zeman vom Clemens-Sels-Museum wird am 27. Oktober<br />

von der Künstlerfreundschaft zwischen den Zeitgenossen Aristide Maillol und Maurice Dennis<br />

erzählen, denen eine aktuelle Ausstellung in Neuss gewidmet ist. Im Rahmen der plastikBAR<br />

werden am 29. September und am 8. Dezember 2011 Filme aus der Zeit von 1895 bis 1914 im<br />

Filmforum gezeigt, im Januar wird zudem eine plastikBAR mit der Gastkuratorin Susanne Kudielka<br />

stattfinden, die in einer dialogischen Führung das Thema „Gesten“ behandelt.<br />

7


Termine zur Ausstellung:<br />

Workshops<br />

09.10. und 13.11.2011 Grossartig – Kunst für alle Generationen. Großeltern und Enkelkinder<br />

erkunden gemeinsam die <strong>Paris</strong>-Ausstellung und das Museum DKM<br />

15.10.2011 Zum Niederknien – Zeichenworkshop für Familien mit Barbara Koxholt<br />

ab 29. September 2011 „Wilde Nächte – Theater im Museum“, Theaterworkshop für Jugendliche<br />

BesucherAtelier<br />

25.09.2011 Fotos wie damals in <strong>Paris</strong><br />

09.10.2011 Fotos für die <strong>Kniende</strong><br />

23.10.2011 <strong>Paris</strong>-Motive drucken<br />

Leitung: Verena Meyer, in Kooperation mit „Jugend trifft Kunst“<br />

30.10.2011 Daumenkinos: Knien – Sitzen – Aufstehen<br />

06.11.2011 Die <strong>Kniende</strong> modellieren<br />

13.11.2011 Die <strong>Kniende</strong> malen<br />

20.11.2011 Fotos wie damals in <strong>Paris</strong><br />

Sonntagsführungen (jeweils 11.30 Uhr)<br />

25.09.2011 Kuratoren-Führung mit Dr. Marion Bornscheuer<br />

09.10.2011 Motiventstehung „<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Lehmbrucks</strong> <strong>Kniende</strong>“<br />

23.10.2011 Führung mit Claudia Thümler und Sybille Kastner<br />

von der Kunstvermittlung<br />

30.10.2011 Kuratoren-Führung mit Dr. Marion Bornscheuer<br />

06.11.2011 Lehmbruck und seine Zeitgenossen<br />

13.11.2011 Familienführung<br />

20.11.2011 Die <strong>Kniende</strong> – eine besondere Geburtstagsfeier<br />

27.11.2011 Das Leben in <strong>Paris</strong> um <strong>1911</strong><br />

plastikBAR<br />

29.09.2011 Das Kino in <strong>Paris</strong> – Filme aus der Zeit 1895-1904<br />

um 18.30 Uhr im Filmforum Duisburg<br />

27.10.2011 Aristide Maillol und Maurice Dennis – eine Künstlerfreundschaft<br />

Vortrag von Dr. Bettina Zeman zur Ausstellung<br />

im Clemens-Sels-Museum Neuss<br />

8.12.2011 Das Kino in <strong>Paris</strong> – Filme aus der Zeit 1895-1914<br />

um 18 Uhr im Filmforum Duisburg<br />

8


Konzertreihe zur Ausstellung<br />

Um die Entstehungsgeschichte der <strong>Kniende</strong>n nachvollziehen zu können, ist es erhellend, das<br />

künstlerische Milieu während des Aufenthaltes von Wilhelm Lehmbruck in <strong>Paris</strong> zwischen 1910 und<br />

1914 in den Blick zu rücken. Zentrale Bedeutung hat dabei das Zusammenspiel von Malerei,<br />

Musik, Skulptur, Literatur und Tanz. Denn alle Kunstformen haben den Künstler in den<br />

leidenschaftlich kreativen <strong>Jahre</strong>n der Schaffenszeit seiner <strong>Kniende</strong>n maßgeblich beeinflusst. Die<br />

Tatsache, dass der eher stille Lehmbruck die Musik des „Modernisten“ Debussy schätzte, ist nicht<br />

nur ein Beweis für seine hohe musikalische Einfühlungskraft. Sie zeugt auch von einer<br />

persönlichen Identifikation mit der von Grund auf introspektiven Natur dieser Werke. Von diesen<br />

intimen Debussy-Momenten über die brillanten Spektakel der Ballets Russes mit Stravinskys<br />

„Feuervogel“ und „Petruschka“ bis hin zur Straßenmusik vom Montparnasse reicht der<br />

musikalische Bogen der Konzertreihe zur Ausstellung „<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Kniende</strong>“ im LehmbruckMuseum.<br />

Erleben Sie bei uns, wie in den außergewöhnlichen Konzerten die Atmosphäre des <strong>Paris</strong> Wilhelm<br />

<strong>Lehmbrucks</strong> heraufbeschworen wird, das auch das <strong>Paris</strong> war von Picasso, Matisse, Rodin,<br />

Bourdelle und Delaunay, von Osthaus, Meier-Graefe und van de Velde, von Proust und Mallarmé,<br />

von Debussy, Ravel, Poulenc und Stravinsky.<br />

Die Konzerte finden in der Glashalle des LehmbruckMuseums statt – die Ausstellung wird für diese<br />

Anlässe gleichsam zum Salon. Jeder Konzertabend beginnt mit einer Einführung der<br />

Musikhistorikerin und Gastkuratorin der Ausstellung, Denise Wendel-Poray, aus <strong>Paris</strong>.<br />

Vorverkaufsstellen<br />

Kartenvorverkauf auch bei allen WAZ-und NRZ-Ticket-Vorverkaufsstellen im gesamten Ruhrgebiet<br />

und am Niederrhein sowie bei allen Westticket-Vorverkaufsstellen in Deutschland.<br />

Kartenverkauf im Internet<br />

Auf der Internetseite www.duisburger-philharmoniker.de finden Sie einen Link, der Sie unmittelbar<br />

zum Kartenverkauf führt und eine unkomplizierte, komfortable Abwicklung bietet. Online-<br />

Kartenverkauf auch über www.westticket.de.<br />

Wir danken der Sparkasse Duisburg, deren großzügiges Engagement diese Konzertreihe im<br />

LehmbruckMuseum ermöglicht hat. Und wir danken dem Intendaten der Duisburger Philhamoniker,<br />

Alfred Wendel, der sehr kollegial und konstruktiv geholfen hat, diese Konzertreihe zu organisieren.<br />

9


Konzerttermine<br />

Donnerstag, 06. Oktober 2011, 19 Uhr<br />

Wilhelm Lehmbruck und die Geige<br />

Igor Stravinsky Aus „Der Feuervogel“ (1910)<br />

Gabriel Fauré Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 A-Dur op. 13 (1876)<br />

Claude Debussy „Clair de lune“ (erste Version) (1882)<br />

Francis Poulenc Sonate für Violine und Klavier (1942)<br />

Florian Geldsetzer Violine<br />

Melanie Geldsetzer Klavier<br />

Wilhelm Lehmbruck spielte Violine und war ein großer Liebhaber der Musik Claude Debussys. Das<br />

Programm dieses Abends ist reich an melancholischer Schönheit und möchte die musikalisch-<br />

künstlerische Seite des großen Duisburger Bildhauers in <strong>Paris</strong> beleuchten.<br />

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 19 Uhr<br />

Als die Ballets Russes zu Meissner Porzellan wurden<br />

Frederik Chopin Grande Valse Brillante in Es-Dur opus 18 (1833)<br />

Nocturne in As-Dur opus 32 n.2 (1836-37)<br />

Phuongmi Nguyen Klavier (Studentin der Folkwang Universität der Künste)<br />

Maurice Ravel Gaspard de la Nuit (1908)<br />

Robert Schumann „Carnaval“ op. 9 (1834)<br />

Till Engel Klavier<br />

Mit diesem Programm kommen zwei Werke zur Aufführung, die zu großen „Abenden“ im<br />

Repertoire der Ballets Russes wurden – Frederik Chopins „Grande Valse“ für das Ballet „Les<br />

Sylphides“ und Robert Schumanns „Carnaval“. Beide Stücke wurden von Michael Fokine<br />

choreografiert. In der Ausstellung sind die durch Fokines Choreografie für Schumanns „Carnaval“<br />

(1910) inspirierten wunderschönen Porzellanfigurinen der Meissner Manufaktur zu sehen, sodass<br />

die seltene Möglichkeit geboten wird, dass die Konzertbesucher_innen als „Auch-<br />

Ausstellungsbesucher_innen“ die Musik hören können, zu der Meissens Pierrot, Harlekin,<br />

Florestan, und Colombine tanzen – und vice versa.<br />

10


Donnerstag, 3. November 2011, 19 Uhr<br />

Maurice Ravel als Wegbereiter der Moderne<br />

Lili Boulanger Zwei Stücke für Klaviertrio (1918)<br />

Frank Martin Trio nach irischen Volksliedern (1925)<br />

Mauricio Kagel Klaviertrio Nr. 2 in einem Satz (2001)<br />

Maurice Ravel Klaviertrio in A (1914)<br />

Pavlin Nechev Klavier<br />

Gergana Gergova Violine<br />

Thomas Kaufmann Violoncello (Trio Imàge)<br />

Maurice Ravel begann mit der Komposition seines Klaviertrios im <strong>Jahre</strong> 1914, kurz vor dem<br />

Ausbruch des I. Weltkrieges. Dann war er so deprimiert und unglücklich über den Kriegsausbruch,<br />

dass er sein Trio als „postumes Werk“ verstanden wissen wollte. Tatsächlich aber ist die<br />

Komposition so leuchtend, dass viele Komponisten dadurch beeinflusst wurden: Lili Boulanger in<br />

ihrer Zeit und selbst moderne Komponisten wie Frank Martin und auch Mauricio Kagel, der<br />

ebenfalls ein herausragender Komponist von Klaviertrios war.<br />

Donnerstag, 17. November 2011, 19 Uhr<br />

Die grandiosen Aufführungen der Ballets Russes<br />

Carl Maria von Weber “Invitation à la valse”<br />

Ballets Russes (<strong>1911</strong>)<br />

Alexander Borodin „Petite Suite”<br />

Maurice Ravel* „Ma Mère l’Oye“ (1910)<br />

„Danses polovtsiennes No. 8 u. 17”, Ballets Russes (1909)<br />

Claude Debussy “Prélude à l’après-midi d’un Faune”, Ballets Russes (1912)<br />

Igor Stravinsky “3 mouvements de Pétrouchka”, Ballets Russes (<strong>1911</strong>)<br />

Duo Royaumont:<br />

Martin Surot Klavier<br />

Michaël Guido Klavier<br />

* Die Uraufführung dieses Werkes am 29. Januar 1912 im Théâtre des Arts in <strong>Paris</strong> fand unabhängig von den Ballets Russes statt.<br />

Bei allen Werken dieses Abendprogramms handelt es sich um Kompositionen, die von den Ballets<br />

Russes für ihre Choreografien verwendet wurden – im Falle von Stravinskys „Pétrouchka“ sogar<br />

um eines, das eigens von Sergeï Diaghilev für sie in Auftrag gegeben wurde. Die berühmte<br />

russische Balletkompanie und ihre avantgarden Choreografen und Tänzer, wie Michael Fokine und<br />

Nijinsky, hatten – wie die Ausstellung zeigt – einen nachhaltigen Einfluss auf die in <strong>Paris</strong><br />

arbeitenden Bildhauer zwischen 1909-1914.<br />

11


Donnerstag, 01. Dezember 2011, 19 Uhr<br />

Das Treffen von französischer Melodie und deutschem Lied<br />

Reynaldo Hahn L’Heure exquise (1887-1890)<br />

À Chloris (1913)<br />

Maurice Ravel Shéhérazade (1903)<br />

Asie / La Flûte enchantée / L’Indifférent<br />

Ernest Chausson Les Papillons (1880)<br />

L’Albatros (1879)<br />

Apaisement (1885)<br />

Maurice Ravel Noël (1906)<br />

Claude A. Debussy Chansons de Bilitis (1897-1898)<br />

La Flûte de pan / La Chevelure / Le Tombeau des naïades<br />

Francis Poulenc Le Travail du Peintre (1956-1957)<br />

Pablo Picasso / Marc Chagall / Paul Klee<br />

Miroirs Brûlants (1938)<br />

Tu vois le feu du soir / Je nommerai ton front<br />

Wolfgang Erich Korngold Schneeglöckchen (<strong>1911</strong>-1913)<br />

Hugo Wolf Schlafendes Jesuskind (1888)<br />

Richard Strauss Wie sollten wir geheim sie halten? (1888)<br />

Kimy McLaren Sopran<br />

Jonathan Darlington Klavier<br />

Donnerstag, 15. Dezember 2011, 19 Uhr<br />

Ein Würfelspiel von Stéphane Mallarmé<br />

Christoph Willibald Gluck Arien aus „Orpheus und Eurydike“ (1762)<br />

Maurice Ravel Introduktion und Allegro für Harfe, Flöte,<br />

Klarinette und Streichquartett (1909)<br />

Drei Gedichte von Stéphane Mallarmé (1913)<br />

Claude Debussy Drei Gedichte von Stéphane Mallarmé (1913)<br />

Maurice Delage Vier Hindu-Gedichte (1913)<br />

Chiara Skerath Sopran<br />

Mitglieder der Duisburger Philharmoniker<br />

Das Jahr 1913, in dem Stravinsky den „Sacre du Printemps“ komponierte, war ein sehr<br />

bedeutendes in der Geschichte der Musik. So sah es auch die Premiere von Delages’ exotisch-<br />

avantgarden Hindu-Gedichten. Und im gleichen Jahr begannen Maurice Ravel und Claude<br />

12


Debussy ihre “Drei Gedichte von Stéphane Mallarmé”. Es gab zwar einen Moment der<br />

gegenseitigen Verärgerung, als beide merkten, dass sie unabhängig voneinander begonnen<br />

hatten, die Gedichte des französischen Symbolisten in Musik zu setzen, doch diese schwand, als<br />

sie hörten, wie unterschiedlich die Kompositionen ausgefallen waren. Außerdem war es das Jahr,<br />

in dem Wilhelm Lehmbruck nach Hellerau fuhr, um Glucks „Orpheus und Eurydike“ zu hören, eine<br />

Aufführung, die ihn zu einer schönen und wichtigen Zeichnung inspirierte.<br />

Donnerstag, 12. Januar 2012, 19 Uhr<br />

Montparnasse <strong>1911</strong><br />

George Villard La valse Brune (1909)<br />

Plébus<br />

La jambe en bois (1909)<br />

Edgar Favart Les caresses (1907)<br />

Paul Briollet Le trou de mon quai (1906) und andere<br />

Arnaud Marzorati Gesang<br />

Anna Schmutz-Lacroix Gesang, Schauspiel<br />

David Venitucci Akkordeon<br />

„Viele literarische Werke, die zwischen 1900 und 1910 entstanden, begannen mit einem kleinen<br />

Lied – einem einfachen Lied von der Straße, das seine Qualität weniger in sich selbst hatte, als in<br />

der Person dessen, der es hörte. Francis Carco, Roland Dorgelès, Jules Pascin, Chas Laborde,<br />

Max Jacob, Erik Satie, George Delaw, André Salmon, Guillaume Apollinaire und all diejenigen,<br />

die ich vergessen haben mag, hörten dieses flüchtige und berührende Lied. Vielleicht wird die<br />

Sentimentalität in uns genau in diesem Moment geweckt“. Pierre Mac Orlan<br />

13


Museums- und Ausstellungsteam<br />

Direktor<br />

Prof. Dr. Raimund Stecker<br />

Verwaltungsleiter<br />

Walter Krüger<br />

Stellv. Direktorin<br />

Claudia Thümler<br />

Kustodin / Kuratorin Klassische Moderne und Alte Kunst / Leitende Kuratorin der Ausstellung<br />

Dr. Marion Bornscheuer<br />

Gastkuratorinnen der Ausstellung<br />

Susanne Kudielka, Basel / Denise Wendel-Poray, <strong>Paris</strong><br />

Kustos / Kurator Moderne und Kunst der Gegenwart<br />

Dr. Michael Krajewski<br />

Wissenschaftliche Assistenz<br />

Jasmin Blankenburg M.A., Katharina Kemper B.A., Romina Pieper M.A., Aygozel Elberfeld B.A.<br />

Direktionssekretariat<br />

Elke Kubisz, Roswitha Noldes-Heuer<br />

Verwaltungsmitarbeiterin<br />

Heike Eiermann<br />

Restaurierung<br />

Petra Lohmann, André Schweers<br />

Assistenz der Restaurierung<br />

Vanessa Rabe B.A.<br />

Ausstellungstechnik<br />

Friedhelm Fischer, Christof Hellmann, Oliver Kanaß, Uwe Passing, Holger Schikofsky<br />

Presse-und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Florian Blaschke M.A.<br />

Marketing / Kommunikation<br />

Lea Duckwitz B.A.<br />

Kunstvermittlung<br />

Sybille Kastner, Claudia Thümler<br />

LehmbruckArchiv / Dokumentation<br />

Andreas Benedict M.A., Ute Bengsch<br />

Bibliothek<br />

Dipl. Bibl. Matthias Esper<br />

Empfang<br />

Elke Wolf<br />

Studentische Hilfskräfte<br />

Utku Mogultay, Johanna Laub<br />

Besucherservice<br />

Naile Amerllahi, Alexandra Demtröder<br />

Aufsicht und Kasse<br />

Martina David, Gonca Ercan, Susanne Glaser, Renate Maurer, Ulrike Nicolai<br />

Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Carl Froehlich, Margret Kirch-Glück<br />

Gastwissenschaftler und Berater<br />

Dr. Gottlieb Leinz<br />

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Der Katalog zur Ausstellung mit 240 Seiten ist bei Dumont, Köln, erschienen. Neben Aufsätzen zu<br />

den drei Ausstellungs-Sektionen finden Sie dort auch eine Übersicht der ausgestellten Werke<br />

sowie den Aufsatz „Wilhelm <strong>Lehmbrucks</strong> <strong>Kniende</strong> – eine Röntgenuntersuchung“ des<br />

Restaurierungsexperten Hans Portsteffen, der am 1. März 2011 im LehmbruckMuseum am Gips<br />

der <strong>Kniende</strong>n von 1947 eine solche Untersuchung durchführte. Zum Einsatz kam das Röntgengerät<br />

Seiffert ERESCO 150 mit dem Digitizer EXAMION CR30x pro. Die Röntgenaufnahmen sind im<br />

LehmbruckMuseum und im Institut für Restaurierungs-und Konservierungswissenschaft der FH<br />

Köln archiviert.<br />

Über eine Besprechung der Ausstellung oder Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen.<br />

Herzlichst<br />

Florian Blaschke<br />

Presse-und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Informationen zu unseren Ausstellungen und Veranstaltungen erhalten Sie ebenfalls über Twitter<br />

(www.twitter.com/LehmbruckMuseum) oder auf unserer Facebook-Seite<br />

(www.facebook.com/LehmbruckMuseum).<br />

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