Erläuterungsbericht - Adrian Strauss
Erläuterungsbericht - Adrian Strauss
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E inwohnergem einde M eikirch<br />
Zone m it Planungspflicht ZPP "R ossweid"<br />
Teil-Ü berbauungsordnung Sektor I<br />
E rlä uterungsbericht<br />
25. J uni 2009<br />
E rsetz t die F assung vom : 18.6.09<br />
Architektur<br />
r + st<br />
ram seier und stucki architekten ag<br />
L andschaft<br />
4d AG<br />
L andschaftsarchitekten BSL A<br />
Planung<br />
<strong>Adrian</strong> <strong>Strauss</strong><br />
R aum planung E ntw icklung S tä dtebau<br />
Thunstrasse 57<br />
3074 M uri b. Bern<br />
info@ r-st.ch<br />
Schö nburgstrasse 52<br />
3013 Bern<br />
info@ 4dx .ch<br />
O ptingenstrasse 54<br />
3000 Bern 25<br />
info@ straussplan.ch<br />
V O R P R Ü F U N G<br />
Tel 031 950 45 45<br />
F ax 031 950 45 46<br />
www.r-st.ch<br />
Tel 031 331 36 86<br />
F ax 031 331 36 84<br />
www.4dx .ch<br />
Tel 031 335 10 10<br />
F ax 031 335 10 11<br />
www.straussplan.ch
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 2<br />
Inhalt<br />
1.� Ausgangslage 3�<br />
2.� Planungsrechtliche Grundordnung 5�<br />
3.� Überbauungskonzept 6�<br />
4.� Teil-Überbauungsordnung 10�<br />
5.� Vorprüfung Kanton 12�<br />
6.� Öffentliche Auflage 12�<br />
7.� Genehmigung 12�<br />
8.� Termine 13�<br />
9.� Kennzahlen 14�<br />
10.� Anhang 15�<br />
- Vorprojektpläne r+st Architekten AG, Muri<br />
- Umgebungskonzept 4d AG Landschaftsarchitekten, Bern<br />
- Baugrundabklärungen CSD Ingenieure und Geologen, Bern
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 3<br />
1. Ausgangslage<br />
Mit der vorliegenden Überbauungsordnung (UeO) wird für einen Teilbereich der Zone mit Planungspflicht<br />
(ZPP) „Rossweid“ die baurechtliche Grundlage für eine Wohnüberbauung geschaffen.<br />
Die UeO basiert auf den in Artikel 40 des Gemeindebaureglements Meikirch festgelegten<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Das in Zusammenarbeit mit einer Fachkommission ausgearbeitete Vorprojekt der Ramseier +<br />
Stucki Architekten AG sowie dem Architekturbüro Ernst Gerber dient als Basis für das Gesamtkonzept<br />
der Überbauung und für die UeO.<br />
Nach Vorliegen des Überbauungskonzeptes der gesamten ZPP wurde beschlossen, den östlichen<br />
Teil der ZPP mit der geplanten Wohnüberbauung (Eigentumswohnungen) mittels einer<br />
Teil-Überbauungsordnung „Rossweid“ weiterzubearbeiten. Diese liegt hier zuhanden der Vorprüfung<br />
vor.<br />
Der westliche Teil der ZPP „Rossweid“ wird abgekoppelt und parallel zur UeO in einem separaten<br />
Verfahren bearbeitet. Für die hier vorgesehenen Alterswohnungen wird ab Juli 2009 ein<br />
Studienauftrag nach SIA durchgeführt. Mit diesem Verfahren kann der Gemeinderat nach Art. 93<br />
Abs. 1b des Kant. Baugesetztes beschliessen, die betroffene Überbauung von der Pflicht eine<br />
UeO auszuarbeiten entbinden. Das im Studienauftrag ausgewählte Projekt soll vom Gemeindrat<br />
formell beschlossen werden und kann anschliessend direkt via Bauprojekt ins Baubewilligungsverfahren<br />
überführt werden.<br />
Sektor I der vorliegenden Planunterlagen enthält die Teil-UeO für die geplante Wohnüberbauung.<br />
Für die vorgesehenen Alterswohnungen in Sektor II werden Leitplanaussagen gemacht, die<br />
den konzeptionellen Zusammenhang in der ZPP „Rossweid“ sicherstellen und die als Basis für<br />
den Studienauftrag dienen.
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 4<br />
Parallel zur Vorprüfung der Teil-UeO läuft der Studienauftrag Alterswohnungen „Rossweid“.<br />
Beide Sektoren sollen im Herbst 2009 an den Schnittstellen konzeptionell angepasst und zusammen<br />
gefügt werden.<br />
1901<br />
15<br />
293<br />
361<br />
1074<br />
Grächwilstrasse<br />
5<br />
Sektor II Leitplan Alterswohnungen<br />
Bernstrasse<br />
1757<br />
17<br />
713<br />
709<br />
7<br />
19c<br />
689<br />
667<br />
19a<br />
19b<br />
1873<br />
Sektor I Teil-Überbauungsordnung<br />
Wohnüberbauung r+st architekten ag<br />
368<br />
367<br />
nn<br />
1278<br />
782<br />
1525<br />
594 650<br />
206 550<br />
1227<br />
12<br />
4a<br />
4<br />
2<br />
362<br />
Schulgasse<br />
1408
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 5<br />
2. Planungsrechtliche Grundordnung<br />
Für die ZPP „Rossweid“ sind im neuen, soeben vom Kanton genehmigten, Zonenplan mit Baureglement<br />
der Gemeinde Meikirch folgende Vorschriften festgelegt:<br />
Zone mit Planungspflicht<br />
„Rossweid“<br />
Planungszweck<br />
Art und Mass der<br />
Nutzung<br />
Grundsätze<br />
Erschliessung<br />
Qualitätssicherung<br />
Art. 40 (Änderung vom 9. März 2009)<br />
1<br />
Die Zone mit Planungspflicht (ZPP) „Rossweid“ gilt als Zone im Sinne von Art. 92 ff BauG.<br />
2 Die Zone mit Planungspflicht „Rossweid“ bezweckt die Erstellung einer Wohnsiedlung. Ein<br />
Drittel der Wohnnutzung ist im westlichen Bereich mit behindertengerechten Wohnungen<br />
zu überbauen. Sie nimmt Rücksicht auf das Ortsbildschutzgebiet von Meikirch. Sie sichert<br />
die Haupterschliessung ab der Bernstrasse.<br />
3<br />
Innerhalb des Wirkungsbereiches sind folgende bauliche Nutzungen zugelassen:<br />
� Die Parz. Nr. 713 weist eine maximale Ausnützung von 7’100 m2 BGF auf.<br />
� Dienstleistungsnutzungen sowie Kleingewerbe im Sinne von Art. 33 GBR sind zulässig.<br />
� Die Wohnbauten sind maximal zweigeschossig zu konzipieren. Ein Attikageschoss ist<br />
zulässig.<br />
� Ober- und unterirdische Autoabstellplätze sind in gemeinsamen Anlagen anzulegen. Davon<br />
ausgenommen sind einzelne Besucherparkplätze.<br />
� Die Haupterschliessung des Baugebietes „Rossweid“ erfolgt von der Bernstrasse. Zusätzliche<br />
Besucherparkplätze können an der Grächwilstrasse vorgesehen werden.<br />
4<br />
Für Bauten, Anlagen und Aussenräume gelten folgende Grundsätze:<br />
� Es sind nur Flachdächer zugelassen.<br />
� Die Gebäudehöhe richtet sich nach den Vorschriften der W 2.<br />
� Gegenüber der Parzelle Nr. 1757 ist ein Freihaltebereich von 18 m ab der ZPP-<br />
Perimetergrenze Rossweid einzuhalten. Zudem ist auf der Süd- und Westseite ein Grenzabstand<br />
von 10 m einzuhalten. Im Freihaltebereich sind keine Gebäude, jedoch Nebenanlagen<br />
wie Hauptzufahrt, Verbindungswege, einzelne Parkplätze und das erforderliche<br />
Spielfeld gestattet.<br />
5<br />
Die „behindertengerechte“ Erschliessung von der Bernstrasse bis zur südlichen Parzellengrenze<br />
des Baugrundstückes ist vor der Schnurgerüstabnahme der ersten Wohnbauten<br />
rechtlich zu sichern und im Rohbau zu erstellen.<br />
6<br />
Der Gemeinderat stellt die Qualität der Überbauung Rossweid mittels Überprüfung durch<br />
ein ausgewiesenes und unabhängiges Fachgremium sicher.<br />
Diese planungsrechtlichen Grundlage dient als Basis für das Überbauungskonzept der Wohnüberbauung<br />
und der Alterswohnungen.
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 6<br />
3. Überbauungskonzept<br />
3.1 Schnittstellen Sektoren I und II<br />
Das unterschiedliche Verfahren für die beiden Sektoren bedingt eine sorgfältige Abstimmung<br />
und Koordination der Überbauungskonzepte, die zu einem Gesamtkonzept zusammengefügt<br />
werden. Glücklicherweise laufen die beiden Verfahren gleichzeitig, so dass die Schnittstellen der<br />
beiden Sektoren laufend aufeinander abgestimmt werden können. Die Ausdehnung von Sektor I<br />
ist in der Teil-UeO so festgelegt, dass die einwandfreie Erschliessung und funktionelle Unabhängigkeit<br />
der Wohnüberbauung gewährleistet ist.<br />
3.2 Teil-Überbauungsordnung<br />
Ziel ist die Schaffung von flexiblen Planungsinstrumenten welche das Planungskonzept bestmöglichst<br />
absichern. Die Teil-UeO beinhaltet die Überbauungsvorschriften und den Überbauungsplan.<br />
Der <strong>Erläuterungsbericht</strong> dient als Hinweis und zum Verständnis. Mit dem Überbauungsplan<br />
wird die Siedlungsstruktur festgelegt. Die Überbauungsvorschriften enthalten die notwendigen<br />
spezifischen Ergänzungen zum Gemeindebaureglement.<br />
3.3 Situation / Erschliessung<br />
Das Grundstück weist eine leichte Südhanglage auf und grenzt auf der Westseite sowie im<br />
Bereich der Parzelle Nr. 1757 an die Dorfkernzone. Östlich der Parzelle schliesst sie direkt an<br />
die Wohnzone mit der dahinterliegenden modernen Schulanlage an.<br />
Der Hauptzugang zur Überbauung führt von der Bernstrasse über eine neue Detailerschliessungsstrasse<br />
auf den Siedlungsplatz. Die Lage dieser Zufahrt sichert dem angrenzenden Bauernhaus<br />
und der Liegenschaft Nr. 1757 die Zufahrt und den erforderlichen Umschwung. Um den<br />
Ankunftsplatz entsteht ein grosszügiger Aussenraum, welcher die gewünschten Abstände zu<br />
den bestehenden Altbauten gewährleistet.<br />
Der Platz ist Ausgangspunkt für die siedlungsinterne Erschliessung der Wohnüberbauung und<br />
der Alterswohnungen. Ebenso führen die Fusswegverbindungen von der Grächwilstrasse und<br />
der Schulgasse über den gemeinsamen Platz zur Bernstrasse und ins Dorfzentrum.<br />
Das für die Siedlung erforderliche Spielfeld ist direkt mit dem Platz verbunden.<br />
Die Parkierung für die Bewohner befindet sich in einer unterirdisch Einstellhallen zwischen den<br />
Baufeldern. Die Wohnbauten sind direkt von der Einstellhalle her zugänglich. Die Aussenparkplätze<br />
für die Besucher befinden sich im Bereich des Siedlungsplatzes und entlang der Grächwilstrasse.<br />
Die Anlieferung und Entsorgung erfolgt für die unteren Bauten über die Bernstrasse. Die nördlichen<br />
Gebäude werden von der Grächwilstrasse her bedient.
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 7<br />
3.4 Wohnbauten<br />
Die Wohnüberbauung integriert sich in Volumen und Massstäblichkeit in die vorhandene Siedlungsstruktur.<br />
Die Höhenlage und die Stellung der Gebäude sind dem bestehenden Geländeverlauf<br />
entsprechend abgestimmt. Die quer in den Hang gesetzten Bauten sind nach Süden hin<br />
abgestuft. Dadurch treten sie, von der Bernstrasse aus gesehen, nur als flache in die Topographie<br />
eingepasste Gebäude in Erscheinung. Es entsteht ein sanfter Übergang zur südlich angrenzenden<br />
Kernzone.<br />
Die gewählten Gebäudezwischenräume reagieren auf die Ansprüche an die Besonnung und die<br />
Aussicht der Querbauten und der nördlichen Gebäude.<br />
Die parallel zur Grächwilstrasse situierten Gebäude bilden den Abschluss und das Rückgrat der<br />
Siedlung gegen Norden. Sämtliche Wohneinheiten sollen von der attraktiven Südwestlage und<br />
Aussichtssituation profitieren können. Die grosszügigen Gebäudeabstände bewirken, dass<br />
gegen die Grächwilstrasse keine Riegelbildung entsteht. Sichtbezüge in und aus der Siedlung<br />
bleiben gewährleistet.<br />
Die Anzahl der Geschosse entsprechen der Wohnzone W2.<br />
3.5 Wohnkonzept<br />
Das Wohnkonzept basiert auf folgenden Grundsätzen:<br />
- Schaffung von Wohneigentum mit hoher Wohnqualität.<br />
- Das geplante Wohnen auf einer Ebene lässt generationenübergreifende Wohnformen zu. So<br />
wird sichergestellt, dass die Wohnungen auch im Alter gut genutzt werden können.<br />
- Die funktionell aufgebauten Grundrisse sind so konzipiert, dass optimal auf Wünsche und<br />
veränderte Wohnsituationen der Bewohner reagiert werden kann.<br />
- Die Wohneinheiten sind durch einen Lift und weitgehend rollstuhlgängig erschlossen.<br />
- Der Aussenraum der Wohnungen, sei es als Garten für die Erdgeschosswohnungen oder als<br />
grosszügige Dachterrasse, hat eine grosse Bedeutung.<br />
Die Überbauung soll nicht nur eine spezifische Zielgruppe ansprechen. Sie soll für Familien,<br />
Singles, Paare und für Menschen im dritten Lebensabschnitt attraktiv sein. Ziel ist es eine qualitätsvolle<br />
Wohnüberbauung mit einer guten sozialen Durchmischung an einem schönen Standort<br />
in Meikirch zu realisieren.<br />
3.6 Gestaltung<br />
Mit den Flachdächern und Attikas treten die Gebäudevolumen zurückhaltend in Erscheinung.<br />
Die Gestaltung der einzelnen Wohnbauten ist bezüglich Architektur, Materialisierung und Farbwahl<br />
sorgfältig aufeinander abgestimmt. Sie soll zusammen mit der Umgebungsgestaltung ein<br />
einheitliches Erscheinungsbild ergeben. Nicht begehbare Dachflächen werden extensiv begrünt.
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 8<br />
3.7 Umgebungskonzept<br />
Der Ort Meikirch ist umgeben von offenen, landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die umgebende<br />
Landschaft ist grosszügig und weitläufig. Der Ort liegt als kompakte Siedlung an leichter<br />
Hanglage Richtung Süden, mit wunderbarer Sicht auf die Berner Alpen.<br />
Auffällig und prägend für den Ort sind die grossen Einzelbäume. Entweder steht er als Solitärbaum<br />
in der Landschaft, als Dorfbaum im Zentrum des Ortes oder als Merkpunkt in der Einfahrt<br />
zum Hof.<br />
Die neue Siedlung soll sich in die Landschaft einbetten und ins Dorfbild einfügen. Die Landschaft<br />
soll möglichst optisch zwischen den Bauten hindurchfliessen.<br />
Abgrenzung Private Aussenräume / gemeinsame Aussenräume<br />
Geschnittene Hecken aus einheimischen Wildgehölzen umfassen die Bauten im klassischen<br />
Sinne des Gartenbegriffs und grenzen die halböffentlichen und privaten Aussenbereiche voneinander<br />
ab.<br />
Die Hecke darf nicht höher als 1.70m (gemessen ab Böschungsunterkante) sein.<br />
Zu verwendende Gehölze für die Hecken:<br />
- Hainbuche (Carpinus betulus)<br />
- Kornelkirsche (Cornus mas)<br />
- Liguster (Ligustrum vulgare)<br />
- Rotbuche (Fagus sylvatica)<br />
- Rotes Geissblatt (Lonicera xylosteum)<br />
Topographie<br />
Die Böschungen parallel zum Hang, zwischen den Etagen der Terrassenhäuser, werden präzise<br />
ausgebildet.<br />
Sämtliche anderen Höhenübergänge sind in die Hecken integriert und nicht sichtbar.<br />
Die Böschungen, welche in den Hecken integriert sind, dürfen nicht steiler als 2:3 im Böschungsverhältnis<br />
sein. Die Heckenbreite richtet sich nach der maximalen Höhe, die im Teilabschnitt<br />
überwunden werden muss.<br />
Wegnetz<br />
Ein orthogonales Wegnetz spannt sich zwischen den Gebäuden auf. Sämtliche gemeinschaftlichen<br />
Grünanlagen sind als Wiese angelegt und verbinden die gesamte Überbauung miteinander<br />
und mit der umgebenden Landschaft.<br />
Die Wegverbindungen ohne Treppenanlagen müssen rollstuhlgängig angelegt werden.<br />
Ein rollstuhlgängiger Verbindungsweg soll die Bernstrasse mit der Grächwilstrasse verbinden.<br />
Solitärbäume<br />
Grosse Einzelbäume nehmen Bezug zum Ort und sind in der Siedlung gestreut gepflanzt.
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 9<br />
Die Bezeichneten geschützten Bäume sind im Schutzplan aufgenommen und dürfen nicht gefällt<br />
werden.<br />
Bei den Einzelbäumen sind in folgender Arten zu wählen:<br />
- Ahorn (Acer platanoides, Acer pseudoplatanus)<br />
- Buche (Fagus sylvatica)<br />
- Kastanie (Aesculus hippocastanum)<br />
- Linde (Tilia cordata, Tilia platyphyllos)<br />
- Nussbaum (Juglans regia)<br />
Siedlungsplatz<br />
Ein Hartplatz ist als zentraler Ankunftsplatz der gesamten Überbauung ausgebildet.<br />
Veloabstellplätze<br />
Die Veloabstellplätze der nördlichen Bauten sind in die Gebäuden integriert. Die gedeckten<br />
Veloabstellplätze der Terrassenbauten sind südlich der Bauten angeordnet.<br />
Geräteboxen<br />
Zur Unterbringung von diversen Möbeln und Geräten werden speziell Geräteboxen im Sitzplatzbereich<br />
entwickelt. Diese Geräteboxen haben eine Höhe von ca. 1.20m.<br />
Rasenspielfläche/Aufenthaltsfläche<br />
Die geforderte zusammenhängende Rasenspielfläche befindet sich im Süden des Areals.<br />
Die siedlungsinternen Aussenflächen können als Aufenthaltsflächen genutzt werden.<br />
Entwässerung<br />
Sämtliches anfallendes Regenwasser soll nach Möglichkeit vor Ort versickern.<br />
Eine mögliche Sickermulde soll im Bereich des Rasenspielfeldes platziert werden.<br />
Feuerwehr-/Notzufahrt<br />
Die Zufahrten Feuerwehr erfolgen über die Einfahrt ab Bernstrasse, über die Grächwilstrasse<br />
und über die Schulgasse.<br />
Aussenraum Alterswohnen<br />
Der Aussenraum der gesamten Überbauung soll als Einheit erscheinen. Die Aussenflächen für<br />
die Bauten Alterswohnen sollen möglichst grosszügig und offen gestaltet werden. Das Wegnetz<br />
soll als zusammenhängendes Netz funktionieren (inklusive Materialisierung). Über grosse Bereiche<br />
sollen Wiese angesät werden.<br />
An geeignetem Ort soll eine zusammenhängende Hartfläche für die Cafeteria platziert werden.<br />
Sämtliche Höhenüberwindungen müssen in der gesamten Siedlung in der gleichen Sprache<br />
gelöst werden.
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 10<br />
4. Teil-Überbauungsordnung<br />
Basis der Teil-UeO „Rossweid“ bildet das Überbauungskonzept der Ramseier + Stucki Architekten<br />
AG (siehe Anhang).<br />
Die Teil-UeO besteht aus Überbauungsplan und Überbauungsvorschriften. Die Überbauungsvorschriften<br />
regeln alle spezifischen Inhalte der Überbauung und wirken ergänzend zum Gemeindebaureglement.<br />
Wo die Teil-Überbauungsordnung nichts regelt, gilt verbindlich das Gemeindebaureglement.<br />
1901<br />
15<br />
293<br />
361<br />
1074<br />
G<br />
Bernstrasse<br />
Grächwilstrasse<br />
5<br />
1757<br />
17<br />
659<br />
709<br />
658<br />
F A B<br />
• 648.70<br />
656<br />
Sektor Sektor II II Sektor Sektor II<br />
713<br />
648<br />
655<br />
647<br />
7<br />
654<br />
653<br />
652<br />
651<br />
19c<br />
689<br />
667<br />
13.50 4.50 22.30 13.50 4.50 22.30 5.15<br />
17.70<br />
368<br />
5.34 10.50 3.50 20.00 35.00 10.44<br />
+ 663.80 + 664.80<br />
19a<br />
650<br />
657<br />
19b<br />
1873<br />
• 655.75 • 656.70<br />
• 657.65<br />
X: 593517.6528<br />
Y: 206293.9085<br />
7.00 4.50 10.50 16.50 4.50 10.50 16.50 4.50 10.50 7.50<br />
X: 593533.9528<br />
Y: 206262.7664<br />
Spielfläche 500 m2<br />
• 649.00<br />
C D E<br />
+ 659.75<br />
+ 656.75<br />
+ 653.75<br />
• ..... • .....<br />
X: 593521.4324<br />
Y: 206314.5103<br />
X: 593545.5737<br />
Y: 206308.5225<br />
X: 593561.8041<br />
Y: 206277.5132<br />
X: 593545.1767<br />
Y: 206326.9381<br />
+ 660.70<br />
+ 657.70<br />
+ 654.70<br />
X: 593557.1354<br />
Y: 206333.1974<br />
X: 593573.4695<br />
Y: 206323.1233<br />
X: 593589.6999<br />
Y: 206292.1140<br />
• 649.80 • 650.70<br />
• 651.65<br />
+ 661.65<br />
+ 658.65<br />
+ 655.65<br />
X: 593580.8796<br />
Y: 206345.6253<br />
0 5 10<br />
30m<br />
• .....<br />
• .....<br />
367<br />
nn<br />
1278<br />
782<br />
1525<br />
594 650<br />
206 550<br />
1227<br />
12<br />
4a<br />
4<br />
2<br />
649<br />
650<br />
362<br />
Schulgasse<br />
1408<br />
652<br />
3020<br />
671<br />
65<br />
658<br />
nn
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 11<br />
Legende<br />
Festlegungen<br />
Wirkungsbereich Zone mit Planungspflicht ZPP "Rossweid"<br />
Sektorengrenze<br />
Sektor I Bezeichnung Teil-Überbauungsordnung<br />
Baufeld<br />
Sektor II Leitplan<br />
Baufeld für oberirdische Hauptgebäude<br />
A Bezeichnung Baufeld<br />
Gestaltungsbaulinie<br />
Abgrenzungslinie Baustufen<br />
gedeckte Sitzplätze<br />
+ 532.00 max. Gebäudehöhenkote der Hauptbauten und Baustufen (m.ü.M.)<br />
• 522.50 Terrainhöhenkote (m.ü.M.) fertiges Terrain<br />
Detailerschliessungsstrasse<br />
Platzbereich<br />
offene Autoabstellplätze für Besucher<br />
Baufeld für Autoeinstellhalle<br />
Zu- und Wegfahrt Autoeinstellhalle<br />
Notzufahrt<br />
Bereich für überdachte Veloabstellplätze<br />
Containerabstellplätze<br />
Gebäudezugänge<br />
siedlungsinterne Wege und Plätze<br />
Grünbereiche<br />
Spielfläche<br />
Privatgärten<br />
X: 604552.271<br />
Y: 192863.683<br />
654<br />
Pflanzbereich Bäume und geschnittene Hecke<br />
Landeskoordinaten der Eckpunkte der Baufelder<br />
Hinweise<br />
bestehende Gebäude<br />
Anschlusspunkte Wegführung<br />
Höhenkurven gewachsenes Terrain
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 12<br />
5. Vorprüfung Kanton<br />
Die Teil-UeO wird Ende Juni 2009 dem Amt für Gemeinde und Raumordnung des Kantons Bern<br />
zur Vorprüfung eingereicht. Diese dauert etwa 3 Monate.<br />
6. Öffentliche Auflage<br />
7. Genehmigung
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 13<br />
8. Termine<br />
Oktober 2008 Startsitzung Planungsausschuss<br />
November 2008 – April 2009 Bearbeitung Überbauungs- und Aussenraumkonzept<br />
Mai – Juni Entwurf Überbauungsordnung<br />
Juni Verabschiedung Überbauungsordnung durch Gemeinderat<br />
Juli – September Vorprüfung Kanton<br />
Oktober – November Bereinigung aus Vorprüfung, Koordination mit Studienauf-<br />
trag Alterswohnungen<br />
Dezember Verabschiedung durch Gemeinderat<br />
Januar 2010 öffentliche Planauflage<br />
Februar Einsprachverhandlungen<br />
März Beschluss Überbauungsordnung durch Gemeinderat und<br />
Einreichen zur Genehmigung an Kanton
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 14<br />
9. Kennzahlen<br />
Landfläche ZPP<br />
Total 11'850 m 2<br />
Ausnützungsziffer<br />
AZ max. 0,6<br />
Bruttogeschossfläche<br />
Wohnüberbauung BGF min. 4’000 m 2 max. 4'733 m 2<br />
Alterswohnungen BGF min. 2'000 m 2 max. 2'367 m 2<br />
Total BGF min. 6'000 m 2 max. 7'100 m 2<br />
Anzahl Wohnungen<br />
Wohnüberbauung ca. 28<br />
Alterswohnungen ca. 20<br />
Anzahl Parkplätze<br />
Einstellhalle ca. 80 PP<br />
Aussenplätze ca. 15 PP
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009 15<br />
10. Anhang<br />
- Vorprojektpläne, r+st Architekten AG, Muri<br />
- Umgebungskonzept, 4d AG Landschaftsarchitekten, Bern<br />
- Baugrundabklärungen, CSD Ingenieure und Geologen, Bern
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009<br />
Vorprojektpläne, r+st Architekten AG, Muri
Grundrisse Ebene 0
Grundrisse Ebene 1<br />
Grundrisse Ebene 3
Ansichten Südwestfassade<br />
Ansichten Nordostfassaden
Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009<br />
Umgebungskonzept, 4d AG Landschaftsarchitekten, Bern
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Einwohnergemeinde Meikirch, ZPP „Rossweid“, <strong>Erläuterungsbericht</strong>, Vorprüfung, 25. Juni 2009<br />
Baugrundabklärungen, CSD Ingenieure und Geologen, Bern
WOHNÜBERBAUUNG "ROSSWEID" MEIKIRCH<br />
Baugrundabklärungen<br />
Liebefeld, 17.06.2009<br />
BE07468.100/J. Indermühle<br />
CSD Ingenieure und Geologen<br />
Hessstrasse 27d<br />
CH-3097 Liebefeld<br />
Tel. +41 31 970 35 35<br />
Fax + 41 31 970 35 36<br />
bern@csd.ch<br />
www.csd.ch
INHALTSVERZEICHNIS<br />
EINLEITUNG .................................................................................................................... 1<br />
1.1 Ausgeführte Arbeiten.....................................................................................................................1<br />
1.2 Berichtbeilagen...............................................................................................................................1<br />
2. BAUGRUNDVERHÄLTNISSE ..................................................................................... 1<br />
2.1 (a) Deckschichten ...........................................................................................................................2<br />
2.2 Schicht (b) Hangschutt ...................................................................................................................2<br />
2.3 Schicht (c) Grundmoräne (ev. Molasse)...........................................................................................3<br />
3. GRUNDWASSERVERHÄLTNISSE .............................................................................. 3<br />
4. VERSICKERUNGSMÖGLICHKEIT VON METEORWASSER ........................................ 3<br />
5. BAULICHE FOLGERUNGEN UND EMPFEHLUNGEN................................................. 3<br />
5.1 Fundationsverhältnisse (vgl. hiezu geotechnische Profile, Beilagen 2.1 + 2.2)..................................3<br />
5.2 Wasserhaltungs- und Dichtungsmassnahmen.................................................................................4<br />
5.3 Baugrubenaushub ..........................................................................................................................4<br />
BE07468.100 - Wohnüberbauung "Rossweid" Meikirch<br />
Baugrundabklärungen - 17.06.2009<br />
I
Präambel<br />
CSD bestätigt hiermit, dass bei der Abwicklung des Auftrages die Sorgfaltspflicht angewendet wurde, die Ergebnisse und<br />
Schlussfolgerungen auf dem derzeitigen und im Bericht dargestellten Kenntnisstand beruhen und diese nach den<br />
anerkannten Regeln des Fachgebietes und nach bestem Wissen ermittelt wurden.<br />
CSD geht davon aus, dass<br />
� ihr seitens des Auftraggebers oder von ihm benannter Drittpersonen richtige und vollständige Informationen und<br />
Dokumente zur Auftragsabwicklung zur Verfügung gestellt wurden<br />
� von den Arbeitsergebnissen nicht auszugsweise Gebrauch gemacht wird<br />
� die Arbeitsergebnisse nicht unüberprüft für einen nicht vereinbarten Zweck oder für ein anderes Objekt verwendet<br />
oder auf geänderte Verhältnisse übertragen werden.<br />
Andernfalls lehnt CSD gegenüber dem Auftraggeber jegliche Haftung für dadurch entstandene Schäden ausdrücklich<br />
ab.<br />
Macht ein Dritter von den Arbeitsergebnissen Gebrauch oder trifft er darauf basierende Entscheidungen, wird durch CSD<br />
jede Haftung für direkte und indirekte Schäden ausgeschlossen, die aus der Verwendung der Arbeitsergebnisse allenfalls<br />
entstehen.<br />
BE07468.100 - Wohnüberbauung "Rossweid" Meikirch<br />
Baugrundabklärungen - 17.06.2009<br />
II
Objekt: Wohnüberbauung „Rossweid“Meikirch<br />
Koord. ca. 594’550/206’570<br />
Architekt: Ramseier + Stucki, Architekten + Planer, Thunstrasse 57, 3074 Muri<br />
_____________________________________________________________________________________________<br />
EINLEITUNG<br />
Auf Parzelle Nr. 713 in Meikirch ist eine Wohnüberbauung mit 7 MFH und unterirdischer EH geplant. Die<br />
Bauten kommen topographisch in leicht südabfallende Hanglange zu stehen. Basierend auf unserer Offerte<br />
vom 22. April 2009 wurde die CSD mit der Abklärung der Baugrundverhältnisse beauftragt.<br />
1.1 Ausgeführte Arbeiten<br />
- Abteufen von 5 Sondierschlitzen mit bauseits zur Verfügung<br />
gestelltem Bagger. Sondiertiefen 2.80 –3.80 ab OKT.<br />
- Durchführung von zwei Versickerungsversuchen in den<br />
Sondierschlitzen BS3 und BS4.<br />
- Abtasten des Untergrundes mit 11 Rammsondierungen mit der<br />
leichten Rammsonde (Bärgewicht 30 kg, Fallhöhe 20 cm,<br />
Spitze 10 cm) bis zum Festfahren der Sondierungen. Sondiertiefen<br />
2.4 m (R3) bis 5.20 (R1) ab OKT.<br />
- Klassifikation von 3 Materialproben im Erdbaulabor eub.<br />
- Auswertung, Darstellung und Interpretation der Sondierresultate;<br />
geotechnische Berichterstattung dokumentiert mit Beilagen.<br />
1.2 Berichtbeilagen<br />
Beilage 1 : Situationsübersicht 1 : 500 mit Lage Sondierungen<br />
Beilagen 2.1 + 2.2 geotechnische Profile A-D, 1:200<br />
Beilagen 3.1 –3.7 Profilaufnahmen Sondierschlitze BS1 –B5 mit Fotodokumentation<br />
Beilagen 4.1 –4.4 Rammdiagrame Rammsondierungen R1–R11, 1:100<br />
Beilagen 5.1 + 5.2 Resultate Versickerungsversuche<br />
Beilage 6 Prüfbericht Nr. 2846 eub Prüflabor<br />
2. BAUGRUNDVERHÄLTNISSE<br />
Im Gebiet Meikirch bedecken würmeiszeitliche Grundmoräneablagerungen die Festgesteine der oberen<br />
Meeresmolasse (Burgidalien). In allen Sondierschlitzen wurde unter Verwitterungsboden und<br />
verschwemmtem Hangschutt die feinkörnige Grundmoräne aufgeschlossen. Obwohl in den Sondierschlitzen<br />
bis in Endtiefen von –2.80 m bis -3.80 m unter OKT nicht angetroffen, schliessen wir nicht aus, dass die<br />
Rammsondierungen in der kompakten Molasse festgefahren sind. Aufgrund des Rammwiderstandes und der<br />
Materialaufschlüsse in den Sondierschlitzen können drei Schichtabfolgen ausgeschieden werden:<br />
BE07468.100 - Wohnüberbauung "Rossweid" Meikirch<br />
Baugrundabklärungen - 17.06.2009<br />
1
2.1 (a) Deckschichten<br />
Material: Humus, Oberboden und verschwemmter Hangschutt.<br />
Materialmässig handelt es sich um sandige siltige und siltige bis<br />
tonige Sande mit i.a. wenig Kieskomponenten der USCS-Klassen<br />
SM, SC-SM und CL-ML mit wenig Kies.<br />
Mächtigkeit: Entlang der Strasse Meikirch –Grächwil ca. 1.60 m –2.60 m<br />
mächtig. Am Mächtigsten im SW Parzellenbereich R1, R4 und R5<br />
bis 3.40 m.<br />
Lagerungsdichte: Abgesehen von oberflächennahen „Trockenkrusten“i.a. locker<br />
gelagert.<br />
Bodenkennwerte: Geschätzte Erfahrungswerte (empfohlene Rechenwerte)<br />
� = 19 –20 kN / m 3 (20)<br />
� = 28 –33 0 (30)<br />
c = 2 - 5 kN / m 2 (3)<br />
M E = 5 –8 MN / m 2 (6)<br />
Geotechnische Charakterisierung: gering tragfähig (Tragsfähigkeitsklasse S1); unter Zusatzbelastung<br />
setzungsempfindlich; mittel-stark frostempfindlich<br />
(Frostempfindlichkeitsklasse G3 / G4); zufolge des hohen<br />
Feinanteiles (Ton-Siltfraktion) sehr gering durchlässig; Feinmaterial<br />
bindig und leicht kohäsiv; Schachtwände standfest. Als<br />
Fundationsschicht zur Lastabtragung von Zusatzlasten nicht<br />
geeignet. Wiederverwendbarkeit beschränkt auf anspruchslose<br />
Schüttungen für Umgebungsgestaltung.<br />
2.2 Schicht (b) Hangschutt<br />
Material: Zwischenschicht aus aufgearbeiteter bzw. verwitterter<br />
Grundmoräne. Siltig-tonige Fein- bis Mittelsande mit wenig bei<br />
reichlich Kies und Steine, vereinzelt Blöcke.<br />
Mächtigkeit: variabel, wenige dm bis 2.20 m (R11)<br />
Lagerungsdichte: mitteldicht, mit der Tiefe zunehmend dichter<br />
Bodenkennwerte: (geschätzte Erfahrungswerte)<br />
� = 21 –22 KN / m 3 (21)<br />
� = 30 –34 o (32)<br />
c = 4 –6 KN / m 2 (5)<br />
M E = 15 MN / m 2 mit der Tiefe zunehmend<br />
Geotechnische Charakterisierung: beschränkt tragfähig; mässig setzungsempfindlich; gering<br />
durchlässig; für Flachfundation im Wiederbelastungsbereich<br />
geeignet; für Hinterfüllungen beschränkt verwendbar<br />
(Schönwettermaterial).<br />
BE07468.100 - Wohnüberbauung "Rossweid" Meikirch<br />
Baugrundabklärungen - 17.06.2009<br />
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2.3 Schicht (c) Grundmoräne (ev. Molasse)<br />
Material: tonig-sandige Silte und tonig-siltige Sande mit viel Feinanteil; Kies<br />
und Steine sowie vereinzelt Blöcke. Unscharfer Übergang zur<br />
unterliegenden Molasse.<br />
Mächtigkeit: über die aufgeschlossenen Tiefen in den Sondierschlitzen<br />
hinausreichend mit fliessendem Übergang zur unterliegenden<br />
Molasse.<br />
Lagerungsdichte: sehr dicht, kompakt<br />
Geotechnische Charakterisierung: sehr gut tragfähige, setzungsempfindliche Fundationsschicht für<br />
Flachfundationen; sehr gering durchlässig; witterungsanfällig; bei<br />
Vernässung zur Aufweichung neigend; Wiederverwendbarkeit<br />
beschränkt wie Hangschutt.<br />
3. GRUNDWASSERVERHÄLTNISSE<br />
Nach der Gewässerschutzkarte des Kantons Bern befindet sich die Bauparzelle im Gewässerschutzbereich B.<br />
Ein nutzbares Grundwasservorkommen liegt nicht vor.<br />
Der Befund in den Sondierschlitzen bestätigt diesen Sachverhalt. Die Schlitze präsentierten sich erdfeucht.<br />
Wasseraustritte konnten keine festgestellt werden. Auf das Versetzen von Piezometerrohre wurde deshalb<br />
verzichtet. Erdsonden sind im Gewässerschutzbereich B gestattet und demzufolge realisierbar.<br />
4. VERSICKERUNGSMÖGLICHKEIT VON METEORWASSER<br />
In den Versickerungsversuchen (BS 3 und BS 4) konnte praktisch kein Wasser versickert werden. Nach einer<br />
Stunde wurde lediglich eine Absenkung 6 cm bzw. 9 cm festgestellt, bei entsprechend kleinen<br />
Durchlässigkeitswerten von k = ca. 4 –7 x 10 -6 m/s.<br />
Die hydrogeologischen Voraussetzungen zur Versickerung des anfallenden Meteorwasser sind somit nicht<br />
gegeben. Wir empfehlen eine Ableitung des Meteorwassers in die Kanalisation.<br />
Durch entsprechende konstruktive und gestalterische Massnahmen (z.B. begrünte Dachflächen, möglichst<br />
durchlässig Platz- und Umgebungsgestaltung) kann die abzuleitende Wassermenge reduziert werden.<br />
5. BAULICHE FOLGERUNGEN UND EMPFEHLUNGEN<br />
5.1 Fundationsverhältnisse<br />
(vgl. hiezu geotechnische Profile, Beilagen 2.1 + 2.2)<br />
Der Topographie angepasst sind abgestufte Gebäudefundationskoten vorgesehen. Grundsätzlich<br />
sind Flachfundationen auf Bodenplatten möglich. Wo die Fundationskoten in die Deckschichten<br />
zu liegen kommen, empfehlen wir zur Vermeidung differenzieller Setzungen entweder einen<br />
Materialersatz bis auf Schicht (b) oder punktuelle Lastabtragungen über Differenzbetonschächte<br />
in die Schicht (c).<br />
Bei der südlichen Häuserreihe bietet sich anstelle einer Teilunterkellerung ein UG über die<br />
gesamte Gebäudebreite an. Das dadurch gewonnene Nutzvolumen dürfte auch wirtschaftlich<br />
noch vertretbar sein (unwesentliche Mehrkosten im Vergleich zu Materialersatz).<br />
BE07468.100 - Wohnüberbauung "Rossweid" Meikirch<br />
Baugrundabklärungen - 17.06.2009<br />
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5.2 Wasserhaltungs- und Dichtungsmassnahmen<br />
Die Wasserhaltungsmassnahmen beschränken sich auf die Beseitigung des der Baugrube zufliessenden<br />
Meteorwassers (witterungsbedingt offene Wasserhaltung).<br />
Im Endzustand ist der Wanneneffekt zu beachten. In der Gebäudehinterfüllung kann es bei starken<br />
Niederschlägen zu Wasseranstau kommen. Die Ableitung von Sickerwasser in die Kanalisation ist nach<br />
Gewässerschutzgesetzgebung nicht gestattet bzw. bedarf einer Ausnahmebewilligung.<br />
Im Kanton Bern werden solche restriktiv behandelt.<br />
Die Untergeschosse sind den Nutzungsanforderungen entsprechend dicht zu konzipieren. Unter Terrain<br />
reichende Lichtschächte sind entweder konstruktiv monolytisch mit dem UG auszubilden oder über eine<br />
höher gelegene Entwässerungsleitung vor Wasseraufstau in der Gebäudehinterfüllung abzusichern.<br />
5.3 Baugrubenaushub<br />
Die Sondierschlitze waren standfest. Im feinkörnigen, bindigen und leicht köhsiven Untergrund können die<br />
Baugruben relativ steil mit Böschungsneigungen bis 3 : 2 ausgeführt werden. Als Schutz vor Erosion<br />
empfehlen wir die Böschung entlang der Strasse sowie zu den Nachbarliegenschaften im Osten mit einer<br />
Plastikfolie abzudecken.<br />
Das Deckschichten und Hangschuttmaterial ist normal baggerbar. In der kompakten Moräne und allenfalls<br />
angewitterter Molasse ist ein Zuschlag für schwer baggerfähiges Material zu berücksichtigen.<br />
Das Befahren der Aushubsohle mit schweren Geräten ist zu vermeiden, weil bei Vernässung<br />
witterungsbedingt das Risiko von Aufweichungen besteht. Wir empfehlen einen rückschreitenden<br />
Aushubvorgang und das rasche Aufbringen der Magerbetonschutzschicht oder als Alternative den Einbau<br />
einer Sauberkeitsschicht als Arbeitsplanum.<br />
In Bereichen wo fundationstechnisch bedingt ein Materialersatz eingebaut wird, erübrigen sich<br />
diesbezügliche Massnahmen.<br />
Liebefeld, den 17. Juni 2009<br />
W:\AUFTRAG\BE07400\BE07460\BE07468\BE07468.100.doc<br />
BE07468.100 - Wohnüberbauung "Rossweid" Meikirch<br />
Baugrundabklärungen - 17.06.2009<br />
CSD Ingenieure und Geologen AG<br />
J. Indermühle<br />
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