Anti-Ärger-Geschichten von Gästen - Anti-Ärger-Institut Ramona ...
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Der Beitrag <strong>von</strong> Nicole Stanelle:<br />
Wenn mich etwas so richtig auf die Palme bringt, dann<br />
ist es, wenn man meine Erziehungsmethoden gegenüber<br />
meiner Tochter (7 1/2 Mon) anzweifelt, nicht ernst<br />
nimmt oder gar ignoriert. Aber dann sehe ich meiner<br />
Tochter verliebt in die Augen und bin überglücklich darüber,<br />
Mutter zu sein. Jeder Stress, jeder Streit ist vergessen<br />
und ich denke mir: „Ach, IHR mich auch!!!<br />
Freut Euch des Lebens, Ihr habt nur das EINE! ;0)<br />
(18.08.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Sabrina:<br />
Kurz nachdem ich mit meinem jetzigen Exfreund zusammengekommen<br />
bin, machten wir gemeinsam eine<br />
Radtour. Da er früher mal Rennradfahrer war, war unser<br />
Tempo auch dementsprechend schnell, aber nicht<br />
meinen Fahrkenntnissen entsprechend. An einer Kreuzung<br />
passierte es dann. Eine Frau kam rechts aus einer<br />
nichteinsehbaren Straße heraus, sah uns kommen ...<br />
und blieb mitten auf der Straße stehen. Mein damaliger<br />
Freund konnte ausweichen, ich nicht. Mit einem doppelten<br />
Überschlag landete ich am Asphalt, wobei meine<br />
linke Schulter den Aufprall souverän stoppte.<br />
Ganz benommen wurde ich <strong>von</strong> meinem Freund aufgerichtet.<br />
Mein Einwand, es könnte etwas gebrochen sein,<br />
wurde nicht akzeptiert, erst als ich zu weinen begann<br />
und aus Schwindel zusammensank. Daraufhin legte<br />
mich mein Freund an den Straßenrand - in einen Ameisenhaufen.<br />
Nach 5 Minuten war die Rettung da. Linkes<br />
Schlüsselbein gebrochen, in den rechten Arm bekam ich<br />
eine Infusion. Die Ameisen krabbelten, da ja <strong>von</strong> mir<br />
ungestört, auf mir herum und ich wurde sprichwörtlich<br />
über und über angepisst, hatte ich doch ihr Territorium<br />
verletzt. Eine Halskrause wurde mir angelegt und völlig<br />
unbeweglich wurde ich in den Rettungshubschrauber<br />
gehoben (man vermutete eine Verletzung an der Wirbelsäule<br />
ob meines spektakulären Unfalles). Im Krankenhaus<br />
war meine Mutter auch bald da. LIEBEVOLL tätschelte<br />
sie meine linke Schulter zu dem Spruch: „es wird<br />
schon wieder“ - ich verbiss mir einen Wehschrei.<br />
Und die Conclusio: So eine Geschichte kann man immer<br />
und immer wieder auf Partys erzählen. Ich bin wirklich<br />
froh, das erlebt zu haben, denn der Gewinn daraus wird<br />
mich noch für Jahre begleiten.<br />
(07.07.2007)<br />
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* 1 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Annemarie Hütter:<br />
KAVALIER DER STRAßE<br />
Neulich beim Einkaufen habe ich in einem Supermarkt<br />
meinen Schlüssel vom Motorroller irgendwo abgelegt<br />
und bemerkte den Verlust erst als ich meine Einkäufe<br />
im Roller deponieren wollte. Es war heiß und ich bin drei<br />
mal meinen Weg im Markt abgegangen - kein Zeichen<br />
<strong>von</strong> meinem Schlüssel - ich war am Limit. Als ich versuchte<br />
mein Roller fach zu „knacken“ wurde ein Autofahrer<br />
auf mich aufmerksam. Nach einem kurzen Gespräch<br />
fuhr er mich samt meinen Einkäufen nach Hause um den<br />
Ersatzschlüssel zu holen. Zu guter letzt brachte er mich<br />
noch zu Markt zurück - was für ein Kavalier und alles für<br />
ein nettes Dankeschön meinerseits. Soviel Hilfsbereitschaft<br />
fi nde ich lobenswert. DANKE<br />
(23.05.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Phoenix_Köln:<br />
Wir jammern<br />
Wir jammern, weil wir gedankenlos mit dem Flieger nach<br />
Mallorca fl iegen und damit Ozon killen.<br />
Wir jammern, weil wir immer noch nicht in den Baumarkt<br />
gefahren sind, um die Energiesparlampen zu kaufen<br />
und die alten Stromfresser im Haus auszutauschen.<br />
Wir jammern, weil jeder unachtsam seinen Müll auf die<br />
Straße wirft.<br />
Dabei könnten wir uns gelassen zurücklehnen - denn<br />
schauen wir nicht servil seit Jahrzehnten dabei zu, wie<br />
Chemiekonzerne unsere Flüsse verseuchen? Senken wir<br />
nicht devot den Blick, wenn Unternehmen Wälder abholzen?<br />
Betrachten wir nicht obrigkeitshörig die gigantischen<br />
Funkmasten, die unsere Kinder verstrahlen?<br />
Ich fi nde, da wir dies schon seit Ewigkeiten als akzeptabel<br />
behandeln, sollten wir nicht zu hart mit uns ins<br />
Gericht gehen. Wir folgen nur großen Vorbildern.<br />
(28.05.2007)<br />
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* 2 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Karin:<br />
im jahr 2000 fand ich meine grosse liebe, es war damals<br />
der beste freund meiner cousine. im jahr 2001 waren wir<br />
alle auf einer party eingeladen, meine cousine war noch<br />
nicht da, also rief ich sie an. sie meinte, sie hätte niemanden,<br />
der sie holen könnte, es war nur einer anwesend,<br />
der noch keinen alkohol getrunken hatte, es war<br />
derjenige, für den meine cousine heimlich schwärmte,<br />
obwohl sie einen freund hatte. so fragte ich ihn, ob er sie<br />
abholen könnte, darauf meinte er, nur wenn ich mitfahren<br />
würde und das lag auch im interesse meiner cousine.<br />
was sollte ich machen? ich fuhr natürlich mit und lasste<br />
meinen angetrunkenen freund zurück. der fahrer fuhr<br />
eine knapp 20 km lange strecke mit 30 km/h mit der<br />
begründung, das auto gehört seinem vater...<br />
bis wir also meine cousine holten und wieder auf der<br />
party waren, verging dem entsprechend viel zeit, somit<br />
war mein freund rasend vor eifersucht und wir hatten<br />
deswegen wochenlang unseren ersten richtigen streit.<br />
wir kamen dann darauf, dass dies alles ein falsches spiel<br />
<strong>von</strong> meiner cousine und ihrem schwarm war, um uns<br />
auseinander zu bringen, da wir eben nicht mehr so viel<br />
zeit mit ihr verbrachten wie sonst.<br />
zu diesem zeitpunkt wollte ich mit meiner cousine nichts<br />
mehr zu tun haben weil ich sehr enttäuscht war <strong>von</strong> ihr.<br />
inzwischen sind mein freund und ich seit 1 1/2 jahren<br />
glücklich verheiratet und haben eine kleine tochter. und<br />
vor kurzem nahm ich mit meiner cousine wieder kontakt<br />
auf und wir bereinigten diese sache.<br />
es ist nie alles verloren, wenn man zusammenhält und<br />
für seinen traum kämpft.<br />
(18.05.2007)<br />
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* 3 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Franzi:<br />
Ä-ngste<br />
R-ache<br />
G-eld<br />
E-ifersucht<br />
R-ache<br />
(11.04.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Nadine:<br />
Wir hatten eine einigermaßen schwierige Zeit, die jetzt<br />
Gott-sei-dank fast vorbei ist: der Freund arbeitslos und<br />
kein & Anspruch mehr auf ALG II, ich selbst auch den<br />
Job verloren inkl. Sperre vom Arbeitsamt und drohende<br />
Anwaltskosten.<br />
Dann gibt es aber auch Momente, in denen eine Freundin<br />
sagt: „Ich bin froh dass ich dich hab!“ Oder ihr kleiner<br />
Sohn <strong>von</strong> 5 Jahren, der dann sagt: „Ich hab dich lieb!“<br />
oder „Kriegst du auch mal Kinder?“<br />
Das sind Momente, in denen man grinsen muss und die<br />
man einfach nur genießen sollte, da merkt man dann,<br />
dass das Schönste gute Freunde sind und Kinder, die einfach<br />
sagen, was sie denken.<br />
Carpe diem! (Genieße den Tag)<br />
Inzwischen hat mein Freund wieder Arbeit und ich mache<br />
eine Schulung.<br />
Es geht immer irgendwie weiter, man muss nur nach<br />
dem Hinfallen wieder aufstehen und nicht einfach liegen<br />
bleiben.<br />
(10.05.2007)<br />
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* 4 *
Der Beitrag <strong>von</strong> cici:<br />
Lucky<br />
Es war ein wunderschöner Sonntag im Februar. Die Sonne<br />
schien und ich fuhr bestens gelaunt vom Starnberger<br />
See zurück nach Nürnberg. Als ich mich ins Auto gesetzt<br />
hatte hörte ich wieder dieses leise klappernde Geräusch<br />
vorne rechts - hoffentlich nur der Auspuff! Ich nahm<br />
mir vor, am nächsten Tag gleich in meine Werkstatt zu<br />
fahren. Schließlich bin ich auf einen fahrbaren Untersatz<br />
angewiesen!<br />
Im Stop-and-Go-Verkehr am Münchner Ring hörte ich<br />
wieder diese Klappern. Weitere fünfhundert Meter später<br />
klapperte es nicht mehr. Es hämmerte jetzt! Ich hielt<br />
mich krampfhaft am Lenkrad und an dem Gedanken fest,<br />
dass ich auch mit einem kaputten Auspuff locker noch<br />
bis nach Hause käme. Ich dachte nur: ‚Bitte, bitte, nur<br />
noch nach Nürnberg!‘ Der Wagen zog nicht mehr, egal<br />
wie viel Gas ich gab und zwei Minuten später leuchteten<br />
alle Lampen und ich stand. Kein Mucks mehr.<br />
Es geschah genau so plötzlich und unerwartet wie vor<br />
einem halben Jahr mit meinem Blacky! Damalige Diagnose:<br />
Motorschaden. Autofriedhof. Und jetzt das gleiche<br />
wieder? Das konnte doch nicht wahr sein!<br />
Doch ich musste mich zusammenreißen und überlegen,<br />
was zu tun war! Warnblinker an! Warnweste geschnappt!<br />
Raus aus dem Auto! Warndreieck aufgestellt! Handy<br />
gezückt und Pannenhilfe gerufen! Die Hotline war sich<br />
unsicher, ob mein Standort korrekt wäre und wollte mich<br />
zurückrufen, wenn der Pannendienst Probleme hätte,<br />
mich zu fi nden. Wartezeit eine bis zwei Stunden. Darauf<br />
war ich wenigstens schon gefasst.<br />
Das Auto dampfte und ich öffnete die Motorhaube.<br />
Wieder wie damals bei meinem „Blacky“, doch hoffentlich<br />
war diesmal noch nicht alles zu spät! Ich versuchte<br />
mich zu beruhigen und mir keinen unnötigen Stress zu<br />
machen, solange sich noch kein Fachmann den Schaden<br />
angesehen hatte.<br />
Ich versuchte mich zu beruhigen - wie beim letzten Mal<br />
- und begann mein Lieblingslied zu trällern. Schließlich<br />
hatte es damals wunderbar funktioniert. Ich ging ein<br />
paar Schritte auf und ab, konzentrierte mich nur auf den<br />
Text und versuchte, möglichst ruhig und tief zu atmen.<br />
So fi el ich nicht ins Grübeln, war beschäftigt und das<br />
Warten fi el leichter.<br />
Das ging eine Weile gut, doch nach einer Weile fragte<br />
ich mich: „Warum passiert mir das schon wieder? Das ist<br />
doch das Gleiche wie letztes Mal!“ - Mein Selbstmitleid<br />
brachte mich den Tränen nah, doch plötzlich schoss es<br />
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* 5 *
mir durch den Kopf: ‚Hey, eigentlich hab ich doch heute<br />
richtiges Glück im Unglück: Diesmal war es am helllichten<br />
Tag und nicht - wie letztes Mal - um Mitternacht.<br />
Diesmal war es an einer übersichtlichen Stelle auf der<br />
Autobahn und nicht - wie letztes Mal - in einer gefährlichen,<br />
unübersichtlichen Kurve! Diesmal schien mir die<br />
warme Sonne ins Gesicht und der Himmel strahlte in den<br />
schönsten Blautönen und nicht - wie letztes Mal - eisige<br />
Kälte bei düsterem Mitternachtshimmel.‘ Ich genoss einige<br />
Minuten die Sonnenstrahlen und hoffte, heute vielleicht<br />
noch mehr Glück zu haben.<br />
Um mir die Zeit zu vertreiben rief ich meine Freundin an<br />
und wollte mich ein wenig <strong>von</strong> ihr unterhalten lassen.<br />
Nach zwanzig Minuten Gespräch piepste mich plötzlich<br />
mein Akku an und meinte „Akku fast leer“. Erschrocken<br />
beendete ich mit kurzen Worten das Gespräch. Oh Gott!<br />
Was ist, wenn der ADAC mich zurückrufen will, weil er<br />
mich nicht fi nden kann, aber mein Akku ist leer?<br />
Ich erstarrte förmlich auf der Stelle und traute mich<br />
nicht, mich nur einen Millimeter <strong>von</strong> der Stelle zu rühren.<br />
Ich hatte wohl die irrige Hoffnung, wenn ich selbst<br />
möglichst wenig Energie verbrauche, dann würde auch<br />
mein Handy möglichst sparsam mit seiner Energie umgehen.<br />
‚Jetzt hilft nur noch beten‘, dachte ich.<br />
Nach einer weiteren halben Stunde war der Pannendienst endlich da. Diagnose: Wasserpumpe<br />
defekt. Der Mechaniker sagte, er könne mich bis zur nächsten Werkstatt abschleppen.<br />
‚Na prima!‘, dachte ich. ‚Was nützt mir mein Auto in einer Werkstatt in München? Wie komme<br />
ich heute noch nach Nürnberg? Ich hab den Kofferraum voller Sachen. Woher bekomme ich<br />
heute - an einem Sonntag - noch einen Ersatzwagen? Was wird mich das alles wieder kosten?‘<br />
Mein Kopf brummte vor lauter Fragen! Das konnte einfach nicht die Lösung sein! Ich sagte dem<br />
Pannenhelfer, ich müsse unbedingt heute noch MIT dem Auto nach Nürnberg. Ob er mir nicht<br />
helfen könne, eine andere Lösung zu fi nden. Er versprach mir, sich mit der Zentrale in Verbindung<br />
zu setzen und sein Bestes zu versuchen. Ich ließ ein Stoßgebet los und sagte mir nur immer:<br />
„Das klappt, das klappt, das muss klappen! Das klappt, das klappt, das muss klappen!...“<br />
Was blieb mir auch anderes übrig als positiv zu denken!<br />
Nach einem kurzen Telefonat stellte sich heraus, dass ich abermals Glück haben sollte: Normalerweise<br />
schleppt der Pannendienst nur bis zur nächsten Werkstatt ab, doch am Sonntag darf<br />
man bis zum Heimatort abschleppen. Aber: Der Pannendienst, der bei mir vor Ort war, hat normalerweise<br />
nur die Genehmigung bis maximal 100 km im Umkreis <strong>von</strong> München abzuschleppen<br />
und dürfe gar nicht bis nach Nürnberg fahren. Aber der Mechaniker hat eine Ausnahmegenehmigung<br />
<strong>von</strong> der Zentrale bekommen und darf mich nun bis Nürnberg schleppen. Ein Stein<br />
fi e l mir vom Herzen!<br />
Nach drei Stunden kamen wir in Nürnberg an, luden das Auto in der Werkstatt ab und der Mechaniker<br />
fuhr mich sogar noch bis zur Haustür. Ich war froh, endlich angekommen zu sein.<br />
Am nächsten Tag stellte sich leider wieder ein Motorschaden heraus. So blieb mir nichts anderes<br />
übrig, als nach einem würdigen Ersatz zu suchen. Heute, eine Woche später, habe ich<br />
einen neuen. Ich habe ihn Lucky genannt. Ich weiß, er wird mir Glück bringen.<br />
(11.03.2007)<br />
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* 6 *
Nächste Sekunde: was soll‘s, passiert!<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Margit Hillermann:<br />
Gestoppt - 100 km/h zu schnell<br />
Ich war im Auto unterwegs, auf dem Weg zum Laufen in<br />
der Hallenser Heide, und plauderte mit meinem Begleiter.<br />
Schnellstraße. Plötzlich sprang ein Polizist <strong>von</strong> links mitten<br />
auf die Fahrbahn auf meine rechte Überholspur, wild<br />
mit der Kelle winkend.<br />
Ich erschrak, machte eine Vollbremsung und fuhr links<br />
an den Straßenrand. Der Polizist riss meine Tür auf und<br />
zog mich aus dem Auto. Wütend schrie er mich an, ob<br />
ich ihn denn umfahren wolle.<br />
Innerhalb einer Sekunde ging mir durch den Kopf: wir<br />
in Sportsachen, keine Papiere mit, kein Ausweis, keine<br />
Fahrerlaubnis, keine Zulassung, nicht einmal eine Visitenkarte.<br />
Und ich war defi nitiv zu schnell. Sch ...<br />
Also fi ng ich sofort an: „Sorry, sorry, ich bin an allem schuld. Ich war in Gedanken versunken.<br />
Alles meine Schuld. Wir wollten nur eine Stunde in der Heide laufen gehen. Geben Sie mir jede<br />
Strafe, am besten doppelt, ich habe sie verdient. Am besten, Sie sperren mich ein, denn ich<br />
habe auch keinerlei Papiere mit. Alle vergessen. Außerdem habe ich Hunger und sowieso keine<br />
richtige Lust zu laufen.“ Dabei lächelte ich und fühlte mich schuldig.<br />
Der Polizist schmunzelte und sagte: „Nun mal langsam. Sie sind 100 km/h innerhalb <strong>von</strong> Ortschaften<br />
zu schnell gefahren, das heißt drei Punkte und einen Monat Führerscheinentzug.“<br />
Boo eehh, das war ganz schön heftig.<br />
Wir plauderten ein bisschen und ich machte Witze über meine Situation. Die Polizisten waren<br />
sehr nett. Sie nahmen meine Daten auf, die ich nur mündlich angeben konnte, und fragten<br />
nicht einmal meinen Begleiter, ob er diese Angaben bestätigen könne. Er hatte seinen Ausweis<br />
mit, doch den wollten sie gar nicht sehen.<br />
Dann zogen sie mir noch 3 km/h vom Messergebnis ab (noch mal ohne Fahrverbot da<strong>von</strong> gekommen),<br />
wünschten uns viel Spaß beim Laufen und ließen uns einfach weiterfahren.<br />
Wie hätten Sie reagiert? Oft reagieren die Menschen mit Wut und ernten dann auch Wut. Dabei<br />
haben sie sich nicht an die Regeln gehalten und müssen damit rechnen, dass sie gestoppt werden.<br />
Hätte ich mit Wut reagiert, dann würde ich selbst als Polizist mich auffordern, das Auto stehen<br />
zu lassen, mit der Straßenbahn nach Hause zu fahren, die Papiere zu holen - und ich würde<br />
auch noch eine Strafe bezahlen, wegen Fahrens ohne Papiere.<br />
Wir haben in jeder Situation viele Möglichkeiten zu reagieren - und alle bringen uns ein anderes<br />
Echo. Ob dieses Echo angenehm ist oder nicht, entscheiden wir meist selbst.<br />
Übrigens, ärgern Sie sich noch, wenn Sie mal bei überhöhter Geschwindigkeit gestoppt oder<br />
geblitzt wurden? Gestoppt ist gestoppt. Sie entscheiden, ob Sie sich überhaupt nicht, eine Minute,<br />
einen Tag oder eine ganze Woche darüber ärgern, niemand sonst.<br />
<strong>Ärger</strong>n ist ziemlich sinnlos, wenn wir die Sache nicht mehr ändern können, es verdirbt uns nur<br />
kostbare Minuten, den Tag, unser Leben.<br />
Alles Liebe<br />
Ihre Margit Hillermann (22.02.2007)<br />
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* 7 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Anja:<br />
hatte mindestens zwei wochen mich über meinen pc geärgert<br />
weil ich immer vorne auf dem desktop einen wie ich<br />
dachte trojaner hatte der mir schon langsam aber sicher<br />
auf die nerven ging. eines tages hatte ich dann die faxen<br />
dicke und habe nochmal genau nachgesehen was das<br />
denn sein könnte und bin dann mal auf bildschirmschoner<br />
gegangen und hab ein anderes bild genommen und siehe<br />
da wie durch zauberhand hat mich das ding nicht mehr<br />
genervt ...<br />
(30.01.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Christine Singh:<br />
Behinderte werden im öffentlichen Leben entweder bemitleidet<br />
oder übergangen. Die meisten sind sehr einsam.<br />
Nicht viele Menschen haben Zeit, sich zu kümmern und so<br />
mancher Behinderte weiß mit seiner vielen Freizeit nichts<br />
Sinnvolles anzufangen und langweilt sich. So gings mir<br />
auch einige Zeit lang. Da ich sehr stark stottere und mich<br />
kaum unter Menschen traue, habe ich das Schreiben für<br />
mich entdeckt. Anfangs führte ich nur ein Tagebuch, dann<br />
schrieb ich kurze Geschichtchen, die mir selbst passierten,<br />
nieder. Es folgten Schmunzelgedichte und als ich endlich<br />
einen eigenen PC hatte, wurde ich eine begeisterte<br />
Bloggerin. Schon sehr viele Menschen haben meine Einträge<br />
gelesen und ich bin erstaunt, wie normal meine<br />
Mitblogger(innen) und Kommentator(innen) mit meinem<br />
Handicap umgehen. Endlich habe ich einen Weg gefunden,<br />
mich anderen Menschen mitzuteilen.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Christine Singh<br />
(23.01.2007)<br />
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* 8 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Liliane Förtsch:<br />
im September 2004 habe ich einen Freund wiedergesehen<br />
den ich jahrelang nicht mehr gesehen hatte. Ich war<br />
damals im 5. Monat schwanger. Der Vater meiner heute<br />
2 Jahre alten Tochter hatte sich längst aus den Staub<br />
gemacht. Mein Freund und ich verliebten uns ineinander<br />
und im November 04 zog ich zu ihm. Im Januar 05<br />
kam meine Tochter zur Welt und wir waren glücklich. Er<br />
übernahm <strong>von</strong> sich aus die Rolle des Vaters und alles<br />
schien perfekt. Im Mai 05 schmiss er mich plötzlich ohne<br />
Vorwarnung nach einem Streit mit dem Kind aus der<br />
Wohnung und ich landete mit meiner Tochter in einem<br />
Mutter-Kind-Heim. Trotzdem kamen mein Freund und ich<br />
sehr schnell wieder zusammen und nach unserer Hochzeit<br />
am 16.06.05 zog ich wieder zu ihm. Im Dezember<br />
05 zogen wir in eine größere Wohnung. Und wieder mal<br />
schien alles perfekt zu sein. Doch er änderte sich immer<br />
mehr und enttäuschte mich dauernd. Er ließ mich mit<br />
allem allein, meckerte und brüllte meine Tochter und<br />
mich ständig an, so dass ich ihn hinaus warf. Ich gab<br />
ihm 6 mal eine neue Chance und jedesmal enttäuschte<br />
er mich aufs Neue. Dann fi ng er an mich überall schlecht<br />
zu machen, indem er hinter meinem Rücken ziemlich<br />
schlecht über mich redete. Gottseidank haben die wenigsten<br />
ihm geglaubt. Einmal war er mit Freunden im<br />
Wohnzimmer und ich war in der Küche, so dass ich alles<br />
mithören konnte. Als meine Freunde auf seine Erzählungen<br />
ansprachen, war ich erst recht verletzt. Ich habe<br />
am 21.01.06 die Scheidung eingereicht und er muss bis<br />
Ende März die Wohnung verlassen. Ich habe dafür gesorgt,<br />
dass wir das gemeinsame Sorgerecht haben, aber<br />
meine Tochter bei mir wohnen bleibt.<br />
Ich habe seit ca. 1 Woche einen neuen Freund, mit dem<br />
ich sehr glücklich bin. Er versteht sich sehr gut mit meiner<br />
Tochter und ist für mich da. Und er ist ehrlich! Ende<br />
gut, alles gut.<br />
(11.01.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Wilfried:<br />
Es war einmal ein Vater <strong>von</strong> 2 Kindern. Weil die Mutter<br />
es nicht wollte, versuchte sie den Vater sooft als möglich<br />
in der Öffentlichkeit zu diffamieren und über ihn Unwahrheiten<br />
zu erzählen. Natürlich auch in der Schule der Kinder.<br />
Die Lehrerinnen solidarisierten sich natürlich sofort<br />
mit der Mutter und glaubten ihr und grenzten den Vater<br />
aus. Der Vater ging zum Schulamt und als dieses nicht<br />
reagierte zum Kultusministerium und stellte eine Dienstaufsichtsbeschwerde.<br />
Und siehe da: er musste sich nicht<br />
weiter ärgern. Denn ab jetzt hatten den <strong>Ärger</strong> die väterdiskriminierenden<br />
Lehrerinnen. Ätsch.<br />
(13.12.2006)<br />
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* 9 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Cornelia Wittmann:<br />
die sternsinger standen vor der türe. sie klingelten. der<br />
papa zur kleinen jessi: mach ja nicht die türe auf, die<br />
wollen geld! ich hab kein kleingeld in der börse - mit<br />
einem hektischen blick in die brieftasche werfend! kein<br />
problem papa, antwortet jessi, ich hab doch welches.<br />
ich bin doch die einzige hier, die geld in der tasche hat,<br />
und damit öffnete sie die tür ... die sternsinger gaben ihr<br />
bestes und klein jessi gab ihnen die mühsam ersparten<br />
centstücke. darüber waren jedoch die sternsinger nicht<br />
erfreut - die hatten sich ein wenig mehr erwartet :-)<br />
(17.01.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Bea Dembele:<br />
Mh wie soll ich anfangen: sieben jahre sagten mir verschiedene<br />
ärzte, ich könnte nicht mehr schwanger<br />
werden, 4 künstliche befruchtungen habe ich hinter<br />
mir, die wohlbemerkt keinen erfolg verschafften. nach<br />
den ganzen stress kann ich heute meinen 4-monatigen<br />
bauch streicheln und freue mich auf mein baby, was auf<br />
natürlichen wege entstanden ist. die hoffnung schwindet<br />
zuletzt ... ich habe immer gebetet und gehofft. Mfg bea<br />
(15.01.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> U. Böttcher:<br />
warum wird eigendlich fast überall gemeckert eigendlich<br />
sollten wir froh sein das zu haben was wir besitzten<br />
auch wenn es manchmal nicht viel zu sein scheint denn<br />
es gibt trotz allem so viele andere menschen denen es<br />
schlechter geht als uns.<br />
auch wenn es manchmal schwer fällt, eigendlich giebt es<br />
immer einen weg aus dem übel der einen gerade trifft.<br />
wenn aber alles vorbei ist sieht man meistens das es<br />
schlimmeres giebt.<br />
liebe grüsse<br />
(11.01.2007)<br />
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* 10 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Catrin Domke:<br />
Für mich gibt es seit genau 7 Jahren keinen Grund mehr<br />
mich zu ärgern ...<br />
Vor sieben Jahren wurde meine Tochter geboren. Sie<br />
macht mir und meinen Mann so viel Freude, dass wir<br />
selbst in den nervigsten Situationen immer noch etwas<br />
positives sehen können. Selbst das schlechteste Wetter<br />
hat noch seine guten Seiten, ein Spaziergang bei Regen<br />
macht nämlich auch Spaß.<br />
(22.01.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Jürgen D.:<br />
Das verbrannte Stück Papier<br />
2003 war für mich ein verfl ixtes Jahr, in dem ein verbranntes<br />
Stück Papier eine Rolle spielen sollte. Zunächst<br />
wurde ich <strong>von</strong> meiner damaligen Firma in Kurzarbeit geschickt.<br />
Dann musste mein Vater ins Krankenhaus, und<br />
er kam nicht zurück.<br />
Anschliessend wurde klar, dass mein Sohn längere<br />
Zeit in ein Internat musste. Zuletzt kam dann noch ein<br />
Briefl ein <strong>von</strong> meinem Chef zum Ende des ersten Halbjahres,<br />
er wolle sich gerne mit mir unterhalten. „Das ist<br />
bestimmt die Kündigung“, sagte ich zu meiner Frau. Und<br />
so war es dann auch. Ende Juni war dann auch mein Job<br />
weg. Alles spielte sich im ersten Halbjahr ab. Um das<br />
irgendwie abzuschliessen, habe ich alles auf ein Stück<br />
Papier geschrieben, es angezündet und in den Ofen<br />
gesteckt. Das Verbrennen habe ich mir angesehen. Ich<br />
dachte, wenn das nächste Halbjahr auch so wird, dann<br />
schreibe ich einen neuen Zettel, und den verbrenne ich<br />
auch. Das passierte dann zum Glück nicht mehr. Aber die<br />
Idee, schlechte Dinge auf einen Zettel zu schreiben und<br />
zu verbrennen - die habe ich mir aufgehoben. Etwas hilft<br />
es doch.<br />
(20.01.2007)<br />
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* 11 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Theresa Lochner:<br />
Im alten Jahr 2006 war das wunderbare Ereigniss der<br />
FIFA WM in Deutschland. Ich hatte die besondere Ehre<br />
direkt im Geschehen mitzuarbeiten und ging jeden Tag<br />
voller Freude zur Arbeit.<br />
Um das mal zu erläutern, ich war Hostess für die Ehrenmitglieder,<br />
Mitglieder und der Fifa Mitglieder an sich.<br />
Es war ein tolles Gefühl immer direkt bei den entscheidenden<br />
Leuten zu stehen und immer ihre Gedanken und<br />
Meinungen zu den jeweiligen Spielen und Spielern zu<br />
hören.<br />
Mein Konto hat sich übrigens auch sehr gefreut :) So<br />
kam es das ich nach der WM erstmal Nächtelang vor<br />
Ebay gesessen habe und mein Geld wiedermal mit vollen<br />
Händen in den Eimer geschaufelt habe. Denn Schnäppchen<br />
sind ja nicht immer Schnäppchen. So habe ich mich<br />
hinterher natürlich geärgert, über manches das ich gekauft<br />
habe. Doch ein Schnäppchen war tatsächlich dabei.<br />
Ich habe nämlich einen kleinen Spleen für Abendkleider<br />
und ich hatte das Glück ein Kleid für eigentlich 200 € für<br />
25 € zu ergatern. Trotz alledem war der gesamt betrag<br />
<strong>von</strong> den Bestellungen so hoch, das mich auch das nicht<br />
gar nicht richtig freuen konnte.<br />
Aber: Als das Kleid geschickt wurde, lag ein kleiner<br />
Zettel <strong>von</strong> der ehemaligen Besitzerin drin: „Möge Dir das<br />
Kleid mehr Glück bringen, mir hat es nicht mal gepasst.“<br />
Und es hat mir Glück gebracht. Mit dem Kleid, habe ich<br />
meine erste Miss Wahl gewonnen und darf nun Miss<br />
Leipzig sein.<br />
Fazit: Wenn man sich über getanes noch so ärgert, sollte<br />
man erstmal abwarten was es bringt, oder besser man<br />
soll den Tag nicht vor den Abend loben :-)<br />
(03.01.2007)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Michaela:<br />
Wenn ich mal wieder kurz vorm Explodieren bin, weil<br />
mal wieder was umgekippt ist oder ich etwas habe fallen<br />
lassen, dann gucke ich meine Kinder an, die sich vor lachen<br />
kaum halten können, weil mir auch mal was schief<br />
geht. Dann ist aller <strong>Ärger</strong> verfl ogen.<br />
Es kommt immer auf die Sichtweise an.<br />
(05.01.2007)<br />
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* 12 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Alexander Klüfers:<br />
es war mal wieder ein sonniger tag und eine alte frau<br />
fur vor mir mit einer etwas langsamen geschwindigkeit.<br />
Ich sagte mir, „Stress hab ich sowieso genug“, wieso<br />
also aufregen ... ich fur einfach langsam hinter der<br />
alten Frau hinterher und dachte mir, dass ich einfach ein<br />
wenig nette Musik höre und mir dadurch die Zeit versüße.<br />
Doch plötzlich hinter mir: eine aufgemotzte Karre ...<br />
Naja und wie solls anders sein, der Typ der im Auto saß<br />
hupte wie verrückt und schrie auch noch gemeine Ausdrücke<br />
aus seinem Auto. Ich konnte spüren wie die alte<br />
Frau langsam nervös wurde und gab daher dem Fahrer<br />
hinter mir ein Zeichen, dass er sich ein bißchen beruhigen,<br />
denn man kann sein ganzes Leben beruhigt führen<br />
wenn man nur will. Aber der Fahrer hinter mir zeigte<br />
mir nur ein ganz gemeines Zeichen. Das Ende vom Lied<br />
war, dass der Fahrer ohne Vorwarnung die alte Frau und<br />
mich überholte ... in der Stadt wohlgemerkt. Als die Frau<br />
sich vor lauter Schreck mit ihrem Auto an einem Bordstein<br />
abgestellt hatte ... hielt auch ich und versicherte<br />
ihr, dass nicht alle Menschen so einen Stress machen<br />
und redete ihr ein bißchen ein, worauf sie sichtlich erleichtert,<br />
beruhigt und auch ein bißchen fröhlich weiter<br />
gefahren ist.<br />
(09.12.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Ester:<br />
Neulich beim Einkaufen habe ich wieder mal nicht das<br />
bekommen, was ich wollte. Aber alles jammern hilft<br />
nichts, denn ich weiß, dass ich schon um 8 Uhr vor der<br />
tür stehen muß, um überhaupt <strong>von</strong> dem Angebot etwas<br />
zu erhalten.<br />
Arme Verkäufer, denn die müßen sich den <strong>Ärger</strong> <strong>von</strong><br />
allen Seiten anhören.<br />
(22.12.2006)<br />
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* 13 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Volker Niemöller:<br />
POSITIVES UMDEUTEN<br />
Ich bin nun mal ein theatralischer Dramatiker. Das muss<br />
ich wissen, um zu verstehen, warum mir der <strong>Ärger</strong> gelegentlich<br />
zuviel wird oder sich nicht in Eustress ummünzen<br />
lässt.<br />
Einfacher gehts, wenn der <strong>Ärger</strong> ins Bewusstsein kommt,<br />
ihn mit einer kurzen statt ausschweifenden Auseinandersetzung<br />
zuzulassen. Strategie dabei ist, ihn nicht zu<br />
übergehen, ihm sich aber auch nicht übermäßig hinzugeben.<br />
Hilfreich ist zudem, sich mit anderen auszutauschen, um<br />
die „objektiv“ negative Bedeutung selbst besser relativieren<br />
zu können. Beim Austausch mit anderen über den<br />
<strong>Ärger</strong> ist Umsicht geboten, wenn ich mich nicht wieder in<br />
ihn hineinsteigern will.<br />
Alternative: Ist der <strong>Ärger</strong> in einem ersten Schritt erfolgreich<br />
runtergeschluckt, kann die Verarbeitung später viel<br />
effi zienter, weil entemotionalisiert erfolgen.<br />
Künftig ärgere ich mich aber immer nur dann weniger<br />
über einen typischen Sachverhalt, wenn ich diese Verarbeitungsleistung<br />
auch wirklich erbracht habe.<br />
Zudem helfe ich mir, indem ich andere in ihrem <strong>Ärger</strong> in<br />
einer akuten Situation konstruktiv begleite. Die positiven<br />
Effekte aus dieser Fürsorglichkleit übertragen sich später<br />
dann wieder auf das eigene <strong>Ärger</strong>management. Am<br />
Erfolg der Bewältigungsstratgien anderer kann ich dann<br />
Methoden für mich abschauen, getreulich dem Grundsatz:<br />
wenn der‘s überwunden hat, kann ich das auch!<br />
So habe ich mein <strong>Ärger</strong>potenzial im Straßenverkehr<br />
minimiert, jetzt fehlt nur noch die Konsolidierung des<br />
<strong>Ärger</strong>managements im Berufsleben ... Manchmal ärgere<br />
ich mich dann über mich selbst, wenn ich mich wider<br />
meine eigenen Erfahrungen verhalte! :-)<br />
(14.12.2006)<br />
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* 14 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Annemarie Hütter:<br />
Es kommt alles zurück im Leben!<br />
Letztens bin ich mit meinem Motorroller einkaufen gefahren.<br />
Viel war es nicht, aber als ich die Sachen in meinen<br />
Roller packen wollte, vermisste ich meinen Schlüssel.<br />
Der kann mir ja nur im Geschäft runtergefallen<br />
sein. Also Wagen abstellen und zurück ins Geschäft. Alle<br />
Stellen absuchen, an denen ich etwas eingepackt hatte.<br />
Doch kein Erfolg. Ich fand den Schlüssel auch nach dem<br />
dritten Rundgang nicht. Danach machte sich Verzweiflung<br />
breit. Kein Handy dabei - kein hilfsbereiter Mensch<br />
erreichbar. Was tun. War der Schlüssel etwa im Rollerfach???<br />
Was solls, ich versuchte, in meinen eigenen<br />
Roller einzubrechen. Die Leute, die kamen und gingen,<br />
beobachteten mich, aber helfen tat mir niemand, bis ...<br />
bis auf ein Ehepaar, das eigentlich schon vorbeigefahren<br />
war, anhielt und zurückfuhr, um sich zu erkundigen,<br />
ob sie helfen könnten. KLARO. Erleichterung. Die Zwei<br />
fuhren mich und meine Einkäufe nach Hause, um den<br />
Ersatzschlüssel zu holen und brachten mich sogar zurück<br />
zum Einkaufsmarkt. Vielen Dank - das war alles, was<br />
ich sagen konnte, denn ganz selbstlos fuhren sie schon<br />
weiter. Jaja, so ist das im Leben. Wer anderen hilft, der<br />
bekommt auch geholfen. Übrigens fand eine Angestellte<br />
den Schlüssel ein paar Tage später beim Obst und ich<br />
war doppelt glücklich, denn nun kann ich wieder beruhigt<br />
einkaufen fahren. Bye bye.<br />
(26.11.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Mathieu:<br />
Meckern und Jammern<br />
Dadrin Haben die meisten Deutsche Ja Erfarung.<br />
Doch warum ist das so, warum jamern wir? Es geht uns<br />
doch gut? Deutschland gehört zu den wolhabensten Ländern<br />
der Weld! Oder liegt es Gerade daran?<br />
Denkt mal Darüber nach!<br />
(15.11.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Fabian:<br />
Es war einmal ein kleiner Junge, der ärgerte sich über<br />
gar jeden und alles, immer und immer wieder! Er hatte<br />
sogar schon starke Probleme sich zu artikulieren und<br />
obwohl er erst 8 Jahre alt war, waren seine Haare schon<br />
grau! So ging der kleine Junge, namentlich „Herbert“,<br />
raus in den Wald und fi ng an zu schreien, er schrie so<br />
laut, dass er platzte. ENDE<br />
(29.10.2006)<br />
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* 15 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Bettina Quanter:<br />
Vom Meckern<br />
Es waren einmal ein Milchmann und eine Milchfrau. Sie<br />
hatten auch einen Sohn, der hieß Emil. Und alle drei vertrugen<br />
sich gut. Eines Nachts hatte die Milchfrau schlecht<br />
geträumt. Als sie aufwachte, hatte sie ganz schlechte<br />
Laune. Sie ging in den Laden. Da sah sie, wie der Milchmann<br />
ein wenig Milch verschüttete. Sie schrie: „Kannst<br />
du nicht besser aufpassen, du Tolpatsch! Und du willst<br />
Milchmann sein!“<br />
Nun hatte der Milchmann auch schlechte Laune.<br />
Da machte die Ladentür klingelingeling und die Lehrersfrau<br />
kam in den Laden. Sie sagte fröhlich: „Guten Morgen!“<br />
„Morgen“, brummte der Milchmann, denn er hatte ja<br />
schlechte Laune; dann bediente er die Lehrersfrau und<br />
sagte: „Macht ein Euro zwanzig.“<br />
Die Lehrersfrau gab dem Milchmann einen Zwanzig-<br />
Euro-Schein. Da brüllte der Milchmann: „Ich bin doch<br />
kein Wechselautomat! Lieber trinke ich meine Milch<br />
alleine.“<br />
Oh, wie sich da die Lehrersfrau aufregte. Ihr Hals war<br />
ganz rot, als sie den Laden verließ.<br />
Jetzt hatte sie auch schlechte Laune.<br />
Zu Hause saß der Lehrer am Frühstückstisch. Er wartete<br />
auf die Brötchen. Er war ein bisschen nervös und trommelte<br />
mit den Fingern auf die Tischplatte. Da zischte<br />
seine Frau ihn an: „Hier ist doch kein Schützenfest, dass<br />
du dauernd trommeln musst! Und du willst Lehrer sein!“<br />
Da war der Lehrer wütend. Er sprang auf und rannte in<br />
die Schule. Oh, was hatte er für schlechte Laune!<br />
In der Klasse sitzen 30 Schulkinder. Eines der Kinder ist<br />
Emil, der Sohn des Milchmanns.<br />
Die Kinder schreiben einen Aufsatz. Emil ist fast fertig.<br />
Da machte er einen dicken Tintenklecks. Als der Lehrer<br />
das sieht, donnert er los: „Du Schmierfi nk, du Dreckspatz,<br />
du Unglücksr...!“<br />
Da klingelt es. Emil geht nach Hause. Er ist wütend. Emil<br />
hat eine Stinklaune.<br />
Zu Hause begegnet er seiner Mutter, der Milchfrau. Die<br />
hat nun wieder gute Laune. Sie sagt zu Emil: „Na, warst<br />
du auch schön artig? Hast du den Lehrer auch nicht geärgert?“<br />
Emil sieht seine Mutter an. Er schluckt einmal und noch<br />
einmal.<br />
Dann sagt Emil: “Ich .....“<br />
Emil schluckt seine schlechte Laune einfach hinunter.<br />
Dann lacht er und sagt: „Ich habe vielleicht einen Hunger!“<br />
Wie klug der Junge war!<br />
(16.09.2006)<br />
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* 16 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sonya Fricker:<br />
Neulich musste ich mich früh morgens, weil ich verschlafen<br />
hatte, arg beeilen. Ich nahm mehrere Stufen auf einmal,<br />
um Zeit aufzuholen und vertrat mir prompt auf dem<br />
letzten Treppenabsatz schmerzhaft den Fuß. Mein Umweg<br />
zum Notarzt kostete mich volle zwei Stunden und<br />
das Mitgefühl meines Arbeitgebers hielt sich in Grenzen.<br />
Mehr noch, er beäugt mich seither argwöhnischer<br />
denn je. Mit gutem Grund, muss ich gestehen, denn ich<br />
bin in diesen Tagen reichlich unkonzentriert. Denn der<br />
Assistenzarzt, der mich betreute, nimmt reichlich Zeit in<br />
meinen Gedanken ein. Und in meinem Leben. Zuweilen<br />
setzt ein tiefer Fall hohe Energien frei!<br />
(21.07.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Ina Maria Kunkelmoor:<br />
Vor einigen Wochen erhielt ich die Zusage, dass ich an<br />
einer Reise nach Davos teilnehmen durfte. Ich freute<br />
mich sehr, bis meine Kollegin meinte, es sei nicht möglich,<br />
mich für einen Tag zu vertreten.<br />
Traurig und ärgerlich fuhr ich nach Hause.<br />
Aber, oh Wunder, einige Tage später erhielt ich eine Einladung<br />
nach Basel und Bern, die ich annehmen konnte.<br />
Das zeigt, <strong>Ärger</strong>n bringt nichts, alles hat seinen Sinn!<br />
(20.06.2006)<br />
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* 17 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Anika Garzen:<br />
also ich bin echt ein lustiger zeitgenosse aber wenn ich<br />
so richtig sauer bin dann knall ich die tür und als gestern<br />
meine dreijährige einen trotzanfall hatte knallte sie auch<br />
die tür und als ich schimpfen wollte sagte sie nur mama<br />
das machst du auch immer<br />
(18.06.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Brandy Sandy:<br />
als meine chefi n mir mitteilte dass ich an meinen freien<br />
tag arbeiten müsse war ich etwas sauer da schönes wetter<br />
war und ich mir vornahm baden zu fahren.<br />
als dann der tag kam und ich begann zu arbeiten musste<br />
ich mich immer noch ärgern. ein kunde kam herein und<br />
beschwerte sich auch noch das ich ihm zu wenig geld<br />
rausgegeben habe, dann musste ich auch noch eine kassenabrechnung<br />
machen.<br />
es stellte sich heraus das der kunde im unrecht lag, das<br />
war im sehr peinlich und schenckte mir als entschuldigung<br />
20€.<br />
so nahm der arbeitstag an meinem freien tag doch noch<br />
ein glückliches ende an.<br />
(16.06.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Susanne P.:<br />
Natürlich wie das immer so ist, ist mein Drucker genau<br />
1 Tag nach der Garantiezeit kaputt gegangen. Stinksauer<br />
bin ich zum Elektronikfachmarkt gestapft und wollte<br />
dort meine ganze Wut rauslassen. Doch der nette Herr<br />
am Servicepoint hat mich angelächelt und gemeint, dass<br />
das nicht so schlimm sei und dass er noch mal ein Auge<br />
zudrückt. Und im Endeffekt durfte ich mir dann einen<br />
nagelneuen, noch besseren Drucker aussuchen, als ich<br />
vorher hatte. Da sieht man wieder, dass es sich gar nicht<br />
lohnt sich aufzuregen.<br />
(13.06.2006)<br />
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* 18 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Diana Breustedt:<br />
Wie jeden Tag spielte unser kleiner Sohn in seinem<br />
Zimmer. Auf einmal war es still, so richtig still. So ruhig<br />
ist es sonst nur, wenn er irgendetwas angestellt hat. So<br />
auch an diesem Tag, er hatte seinen kompletten Kleiderschrank<br />
sowie seine Wickelkommode ausgeräumt.<br />
Im ganzen Zimmer lagen Sachen verstreut. Mitten in<br />
einem Berg <strong>von</strong> Anziehsachen lag dann unser Schatz<br />
und schlief tief und fest. Es kann ja so anstrengend sein,<br />
Unordnung zu machen. Aber wer kann einem so süß<br />
schlummerdem Kind denn schön böse sein. Ein Kinderlächeln<br />
belohnt uns immer wieder und wir freuen uns über<br />
die kleinen Sachen auf der Welt.<br />
(26.05.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Helmut:<br />
Neulich an der Ampel, ein kleiner Ruck und der Wagen<br />
rollte nach vorn. Ein Blick in den Rückspiegel bestätigte<br />
meinen Verdacht, es war mir jemand draufgefahren.<br />
Na ja, der Tag fi ng ja gut an, also rechts ran, aussteigen<br />
und den Schaden begutachten. Außer ein wenig<br />
Schmutz, der an meiner Stoßstange fehlte, war nichts zu<br />
sehen. Zum Glück waren es die gleichen Automarken mit<br />
gleicher Stoßstangenhöhe. Ich bekam seine Visitenkarte,<br />
falls doch noch etwas sein sollte.<br />
Auf der Arbeit, man ist ja doch ein wenig neugierig,<br />
schaute ich im Internet nach der auf der Visitenkarte angegebenen<br />
Adresse und ich staunte nicht schlecht, das<br />
waren genau die Dinge, die uns im Betrieb das Leben<br />
doch sehr erleichtern konnten.<br />
Kurz, ich habe einen Verbesserungsvorschlag geschrieben<br />
und heute weiß ich, dass unser Urlaub dieses Jahr<br />
ein wenig größer ausfällt.<br />
P.S.: Es war wirklich nichts mit dem Wagen.<br />
(18.03.2006)<br />
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* 19 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Derre:<br />
Ich hatte viel stress zuhause und hab mir gedacht, ich<br />
muss einfach nur raus. Also bin ich losgelaufen. Als ich<br />
so circa 10 minuten unterwegs war, hab ich doch tatsächlich<br />
10 Euro auf dem weg gefunden... klasse, oder?<br />
(12.05.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Gabriele Zijlmans:<br />
Also eigentlich war es erst ein ganz normaler Tag. Wir<br />
wollten mit dem Bus in die Stadt fahren, weil mal wieder<br />
Spritzen und Medikamente nötig waren, und eigentlich<br />
ging es mir auch noch relativ gut zu dem Zeitpunkt.<br />
Aber dann ging es auch schon los. Unser Bus kam 5<br />
Minuten zu früh und fuhr 3 Minuten vor der Zeit ab, die<br />
auf dem Fahrplan angegeben war. Der Bus, der danach<br />
kam, nahm unseren Busfahrchip <strong>von</strong> der MVB nicht an,<br />
also was blieb uns übrig, wir mussten den ganzen Weg<br />
zu Fuß gehen, da hier die Verbindungen nicht besonders<br />
sind.<br />
Dem nicht genug, wir wollten im Anschluss ein befreundetes<br />
Pärchen besuchen, waren jedoch noch nie diese<br />
Buslinie gefahren. Die 103 nahm uns nicht mit(obwohl<br />
sie bei dem Fahrplan der MVB stand), weil wir den Fahrkartenchip<br />
mal wieder nicht nutzen konnten, mit der anderen<br />
Linie sind wir dann mitgefahren. Allerdings kannte<br />
der Busfahrer nicht eine einzige Straße <strong>von</strong> denen, die<br />
wir nannten, obwohl es alles Straßen waren, die er langfahren<br />
musste mit der Linie. Selbst die Namen seiner<br />
Haltestellen kannte er nicht, durch diese Fehlinformationen<br />
durften wir dann noch eine ganze Ecke laufen.<br />
Am Abend dann kam die Krönung, wir hatten Gott sei<br />
dank bis nach Hause einen Fahrschein durchgelöst und<br />
wollten dann in der Schlossstraße umsteigen, nur der<br />
Bus erschien einfach nicht, wir standen unnötig eine<br />
halbe Stunde in der Kälte und konnten dann mit dem<br />
Bahnbus fahren, der den Verbundfahrschein akzeptierte.<br />
Am nächsten Tag nahm ich mir etwas zum Schreiben mit<br />
und notierte mir an der Haltestelle die Kundenhotline<br />
und rief dort an. Nach dem Gespräch dort war ich wieder<br />
besserer Laune, denn ich wurde angehört und meine<br />
Verbesserungsvorschläge wurden ebenfalls notiert.<br />
Schließlich war ja meine erste Wut verraucht und ich<br />
hatte mir Gedanken gemacht, wie man das Ganze verbessern<br />
könne. Firmen können ja nix verbessern, wenn<br />
man nicht auf die Fehler hinweist.<br />
(18.03.2006)<br />
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* 20 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sandra W.:<br />
Mein Freund der ist in seinen vier wänden manchmal ein<br />
wenig zu pingelig. Wir sind noch nicht so lange ein paar<br />
daher noch in der Kennenlernphase und doch habe ich<br />
das Gefühl ihn sehr gut zu durchschauen oder zu kennen.<br />
Bsp.1. Er macht seinen Fernseher immer richtig aus<br />
nicht mit der Fernbedienung sondern er steht auf und<br />
drückt den Knopf aus. Manchmal vergesse ich das da<br />
es ja eigentlich ne Gewohnheit ist. Eines Tages sagte er<br />
mir das wo er im Bett bereits lag und ich befand mich<br />
im Wohnzimmer. Hatte nur mit der Fernbedienung den<br />
Fernseher wieder einmal ausgemacht. war aber schon<br />
auf dem weg zum Gerät da höre ich aus dem Schlafzimmer<br />
die Worte bitte den Fernseher richtig abstellen. Es<br />
war schwierig für mich meinen Mund zu halten aber meine<br />
Oma hat mir einen tollen Tip verraten. Sag einfach<br />
immer, Danke Schatz das du mich daran erinnert hast.<br />
Sie sagt auch Männer sind so. Einfach eiskalt bleiben<br />
und sich bedanken dann hört er irgentwann damit vielleicht<br />
auf!!!<br />
(19.02.2007)<br />
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* 21 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Gina:<br />
Es war Karneval und die Vorbereitung in vollem Gange.<br />
Die Weiberfastnacht sollte auch in diesem Jahr wieder<br />
ein Highlight werden, wo ich auch aktiv mitwirkte. In<br />
meinem Sketch spielte ich einen Trunkenbold. Ich trainierte<br />
fl eißig und die Generalprobe klappte wunderbar.<br />
Als dann der Lifeauftritt war, habe ich mich voll blamiert.<br />
Zum Kostüm gehörte eine Blinknase, die ich im Voraus<br />
am Hals trug, um sie dann aufzusetzen. Als ich auf die<br />
Bühne kam, merkte ich, dass die Nase noch nicht an der<br />
richtigen Stelle sitzt. Ich schob sie hoch und das Mikro<br />
rutschte mir bis an die Stirn. Da<strong>von</strong> hatte ich vor Aufregung<br />
keinen blassen Schimmer. Ich sang und spielte aus<br />
Leibeskräften, wunderte mich nur, dass die Band nicht<br />
in den Refrain einstimmte, wie wir es vereinbart hatten.<br />
Außerdem hatte ich den Text des Refrains im Publikum<br />
verteilt. Auch da sang keiner mit. Als ich fertig war,<br />
klatschte alles. Erst dann wurde mir verklickert, dass<br />
kein Mensch etwas verstanden hat, da das Mikro sonstwo<br />
hing, aber nicht im Mundbereich. Mir war das äußerst<br />
peinlich und ich ärgerte mich. Dann dachte ich, es ist ja<br />
Fasching, und feierte unbeschwert bis früh in den Morgen.<br />
(16.03.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Driller:<br />
Mein kleiner Sohn (1 Jahr) zeigt mir, dass das ganze<br />
Meckern und Jammern sinnlos ist und man das beste<br />
aus allem machen soll. So wird es schließlich auch nicht<br />
besser.<br />
Außerdem sind mit meinem Sohn schon viele Gründe<br />
zum Meckern verblasst, denn er ist das beste, was mir<br />
passiert ist. Und wenn ich ihn tagtäglich anschaue, werd<br />
ich das schließlich nie vergessen!<br />
(13.03.2006)<br />
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* 22 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Kerstin:<br />
Seltsamerweise habe ich mich heute morgen geärgert.<br />
Und bin daraufhin auf diese Seite - die mir gut bekannt<br />
ist - gegangen, um mich wieder abzuregen. Danach passierte<br />
jedoch etwas, was mich quasi dazu verpfl ichtet,<br />
meine Story zu erzählen:<br />
Ich hatte gestern auf spiegelglatter Fahrbahn einen<br />
leichten Unfall. Eigentlich bin ich nur - nach intensivem<br />
Schleudergang - mit knapp 20 km/h in eine Leitplanke<br />
gerutscht. Das Auto war nicht neu - ein kleiner 10 Jahre<br />
alter Franzose, der in letzter Zeit nicht nur klapperte<br />
und ruckelte, sondern bei dem sogar der Keilriemen<br />
beim Starten herzerweichend kreischte. Direkt nach dem<br />
Unfall war klar, dass der Wagen in die Werkstatt muss,<br />
Motorhaube verzogen, Kotfl ügel verbeult, Scheinwerfer<br />
kaputt. Natürlich war ich froh, dass mir und anderen<br />
nichts passiert war. Aber die Aussicht auf die Werkstattrechnung<br />
hat mir gründlich den Abend und auch den<br />
heutigen Morgen verdorben. Geld ist gerade zur Zeit<br />
mehr als knapp. Mein Geschäftspartner fuhr dann mittags<br />
zur Werkstatt, um prüfen zu lassen, ob die Reparatur<br />
überhaupt noch lohnt. Und er kam wieder und sagte<br />
mir, was getauscht werden müsste: Stoßstange, beide<br />
Scheinwerfer, Blinker links, linker Kotfl ügel ... Im ersten<br />
Moment war ich wie geplättet. Dann erzählte er mir aber,<br />
dass in der Werkstatt zufällig herausgefunden wurde,<br />
warum der Wagen in letzter Zeit so klapperte. Die Befestigungsschraube<br />
der Lichtmaschine war weg. Deswegen<br />
kreischte auch der Keilriemen. Wäre die Lichtmaschine<br />
„runtergefallen“, wäre das Auto ein Totalschaden gewesen.<br />
Wäre dies auf der Autobahn passiert (ich bin<br />
an Wochenenden häufi g unterwegs), hätte ich mir nur<br />
wünschen können, dass es schnell geht (sorry, lebensgefährlich<br />
...).<br />
Jetzt - am Abend - bin ich fast froh, den Unfall gehabt zu<br />
haben. Geld für Blechteile lässt sich auftreiben. Leben ist<br />
unbezahlbar!<br />
In diesem Sinne (und danke für diese Website!!)<br />
Kerstin<br />
(09.03.2006)<br />
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* 23 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Michaela:<br />
ich habe einen mann zuhause der ständig am meckern<br />
und am jammern ist. Langsam geht er mir auf den Geist.<br />
Da hab ich mir was ausgedacht damit es mich nicht<br />
mehr stört. Jedes mal wenn er wieder meckert stell ich<br />
ihn mir in den lustigsten klamotten vor die es gibt z.b.<br />
im bikini oder in einem engelskostüm. Glaubt mir es<br />
klappt denn vor lauter lachen hört ihr das meckern nicht.<br />
(20.02.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Debby:<br />
vor kurzem hatte ich läuse. deswegen konnte ich auch<br />
nicht in die schule gehen. normalerweise würde ich<br />
das ja voll toll fi nden. aber dort hat es mich geärgert.<br />
die ganze zeit habe ich daheim rumsitzen müssen. und<br />
am ganzen kopf hat es immer gejuckt. ich wollte mich<br />
immer kratzen. aber das durfte ich nicht. hat der arzt<br />
gesagt. und meine mama auch. das hat mich geärgert.<br />
ach könnte ich doch nur in die schule und meine freunde<br />
sehen, habe ich immer gedacht. ich hörte gute musik<br />
und hörspielkasetten. doch das hat nix geholfen. nach<br />
ein paar wochen waren die dummen läuse dann endlich<br />
wieder weg. doch in diesen paar wochen habe ich mich<br />
nur geärgert. seither mag ich auch die schule. zumindest<br />
ein bischen.auf jeden fall besser wie zu hause rumsitzen<br />
und sich ärgern.<br />
(17.02.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Frederik:<br />
Da ich in der Grundschule sehr oft geärgert wurde und<br />
mir das immer zum Hals raushing, habe ich die Schule<br />
gewechselt, seitdem geht es mir wieder richtig gut. Und<br />
wenn ich sehe, dass kleinere Kinder <strong>von</strong> größeren Kindern<br />
geärgert oder gemobbt werden, dann schaue ich<br />
immer, dass beide zu einer friedlichen Lösung kommen.<br />
Somit hat mich der vertrauenslehrer unserer schule mich<br />
auch als Schülersprecher aufstellen lassen und ich bin<br />
auch gewählt worden.<br />
(01.02.2006)<br />
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* 24 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Ageeth Vostermann:<br />
Gestern Nacht um 2.00 Uhr wollte ich ins Bett und da<br />
war ploetzlich ein weißer Hase im Flur, ich dachte ohjeeeeeeee<br />
meine Nerven! Mir war richtig heiß und kalt,<br />
dachte, ich habe Halluzinationen, konnte mir aber nicht<br />
erklaeren, warum ...<br />
Ich war so aufgeregt, dass ich meinen Freund (der Hollaender<br />
ist) in Deutsch gerufen habe. Auf jeden Fall habe<br />
ich ihm dann gesagt, dass wir einen Hasen im Haus haben.<br />
Na, ihr koennt euch vorstellen, dass er dachte, ich<br />
will ihn veraeppeln. Ich sah, wie der Hase ins Schlafzimmer<br />
rannte. Dort habe ich dann mit meinem Freund, der<br />
immer noch ueber mich lachte, den Hasen gesucht. Mein<br />
Freund lachte mich wirklich aus, weil wir den Hasen nicht<br />
gleich fanden. Mir war echt schlecht, denn sollte ich das<br />
getraeumt haben? Dabei gehts mir doch gut ... zumindestens<br />
sagte mir mein Freund dann: du hast recht, da<br />
sitzt ein Hase unter dem Bett.<br />
Ich war erst mal sehr sehr froh und dann haben wir<br />
gelacht und ueberlegt, wo der Hase herkommt. Mir fi el<br />
ein, Nachbars haben die Enkel zu Hause, vielleicht ist der<br />
<strong>von</strong> denen. Ich musste meinen Freund regelrecht betteln,<br />
dort anzuklingeln, weil es ja Nacht war, aber was<br />
sollten wir denn mit dem Hasen im 1. Stock in unserer<br />
Wohnung anfangen? Er hat dann die Nachbarn geweckt<br />
und ich hatte recht, der Hase war vom Enkel, der hatte<br />
dem einen Stall aus Pappe gemacht und auf dem Balkon<br />
gelassen. Her Hase hats natuerlich aufgeknabbert und<br />
ist durch einen Spalt im Balkon zu uns rueber und in die<br />
Wohnung rein.<br />
Ich sag euch, ich hab mich erst geaergert, weil mein<br />
Freund dachte, ich veraeppel ihn, aber dann musste ich<br />
nur noch lachen ...<br />
(30.01.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> skeeter:<br />
es ist doch nicht immer alles so schlecht, wie man denkt.<br />
als ich neulich auch mal wieder einen meckeranfall hatte<br />
und mir dachte, dass es doch alles total nervt - ich stand<br />
im regen, ohne schirm und musste dringend zu einem<br />
wichtigen termin - da kam ein anruf <strong>von</strong> meinem geschäftspartner<br />
und er sagte ab. ich war also völlig umsonst<br />
in das mistwetter gegangen, als plötzlich eine nette<br />
verkäuferin aus dem bäcker kam und mir einen kaffee<br />
anbot. als ich in dem bäckerladen war, meinen kaffee<br />
trank, mich wärmte und mit der verkäuferin erzählte, da<br />
merkte ich, dass der tag überhaupt nicht sooo schlimm<br />
war, wie ich dachte.<br />
manchmal übersieht man eben einfach nur die schönen<br />
seiten an einem schlechten tag.<br />
DESHALB ÖFTER MAL ZEIT NEHMEN UND SICH ÜBER<br />
DIE SCHÖNEN SACHEN FREUEN!!!<br />
(26.01.2006)<br />
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* 25 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Thomas:<br />
Ich bin gerade <strong>von</strong> einer weiteren Dienstreise in dieser<br />
Woche nach Hause gekommen und jetzt ist erst einmal<br />
Feierabend. Müsli knuspern und E-Mails lesen. Rückblickend<br />
muss ich schon lachen: S-Bahn ausgefallen,<br />
Bahnstrecke auf der Rückfahrt gesperrt, Bundesstraße<br />
gesperrt, Taxi defekt ...<br />
Aber insgesamt hat doch noch alles geklappt. Alle Termine<br />
mehr oder weniger pünktlich erreicht und auch<br />
noch gute Gespräche geführt. Und vor allem gesund und<br />
mehr oder weniger munter zu Hause angekommen.<br />
Dickes Lob an alle Lokführer, Taxifahrer, Streuwagenfahrer.<br />
Fast nichts ist unmöglich ;-)<br />
Und nächste Woche kommen noch Flieger und Mietwagen<br />
dazu; bin gespannt.<br />
(20.01.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Jenny:<br />
Ich lebe zur Zeit in Griechenland, wo ich auf Drillinge<br />
aufpasse. Die Jungs sind 5 Jahre alt und supersuess<br />
und clever. Sie bringen mir griechisch bei und ich ihnen<br />
englisch.<br />
Eines schoenen Herbsttages bin ich mit den Dreien zum<br />
Hafen gegangen. Dort gibt es eine ca. 2 Meter kleine<br />
Bucht, wo man direkt ans Wasser gehen kann. Natuerlich<br />
ist dort kein Sand, sondern nur Steine. Die Jungs<br />
fanden es superlustig, Steine ins Wasser zu werfen. Ich<br />
habe daneben gestanden und zugesehen.<br />
Bis einer nach dem anderen zu rutschen begann und auf<br />
die Steine fi el. So habe ich alle Drei wieder aufgehoben.<br />
Das ging immer so weiter und ich begann mich zu wundern,<br />
warum die Kids immer ausrutschen.<br />
Ploetzlich sah ich an meiner Hose weisse Flecken, und<br />
an den Kids auch. Bis ich bemerkte, dass es Vogelkacke<br />
war. Oh Mann ... unter den Steinen war ein richtiger<br />
Haufen Vogelkacke. Die Kids waren voll <strong>von</strong> dem Zeug<br />
und weil sie sich an mir festgehalten hatten ich natuerlich<br />
auch.<br />
Ich hab dann versucht zu erklaeren, dass es Kacke ist<br />
... aber so einfach ist das nicht, wenn man die Sprache<br />
nicht wirklich beherrscht. Da musste die Mutti ran ans<br />
Handy und erklaeren. Ich hab die Kids dann voller Aerger<br />
nach Hause geschleppt. Wir sahen aus wie Schw...<br />
igggiiittt!<br />
Ich hab die Schuhe und Hosen geschrubbt und die Kids<br />
gebadet. Und ich war etwas sauer an diesem Tag. Aber<br />
im Nachhinein muss ich nur noch lachen, denn der<br />
Gedanke daran, dass wir wirklich voll <strong>von</strong> dem Zeug<br />
waren und die Frage, wie die Kacke ueberhaupt unter<br />
die Steine kam, ist doch wirklich spannend. Und zum<br />
Schluss nur noch amüsant.<br />
(23.01.2006)<br />
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* 26 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Anja Kaule:<br />
Ich liebe es, einkaufen zu gehen. Doch Mega-Lebensmittel-Märkte<br />
sind mir ein Graus! Der komplette Markt<br />
ist vollkommen leer - nur an den Regalen, an denen ich<br />
gerade stehe, sammeln sich alle Einkaufenden.<br />
Das Gefühl kennen wir alle. Ich habe wirklich das Gefühl<br />
und konnte es neulich bei meinem Freund beobachten.<br />
Stellen Sie sich doch einmal eine ca. 15m lange SB-<br />
Wursttheke vor. Mein Freund stand ALLEINE bei irgendeiner<br />
Sorte und hatte die Qual der Wahl. Ich stand auf<br />
der anderen Seite (der zugegebener Maßen sehr großzügigen<br />
Reihe) und habe auf seine Wahl gewartet (oder<br />
besser gehofft). Plötzlich kamen aus allen Richtungen<br />
Leute herbei, die genau zu dem Zeitpunkt an genau diesen<br />
Regalteil wollten. Das sah <strong>von</strong> Weitem schon witzig<br />
aus: ein langes Regal und nur auf 2 Metern 8 Leute!<br />
Ich habe dann laut lachen müssen und alle Leute guckten<br />
mich peinlich berührt an. Mein Freund hat sich die<br />
erstbeste Wurst gegriffen und ist gefl üchtet...<br />
Auch solch eine lästige Angelegenheit kann also ihre<br />
lustigen Seiten haben!<br />
(16.01.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Tim:<br />
vor kurzem war ich mal in so einer bar, wo die ganze zeit<br />
hip-hop lief. da kamen ein paar heavy-metaller rein und<br />
fi n gen streit mit den „normalen“ gästen an. das ganze<br />
eskalierte schließlich und metaller und hip-hopper trugen<br />
eine heftige schlägerei aus. ich meine, ich mag hip-hop<br />
zwar auch nicht sonderlich, aber das ist für mich noch<br />
lange kein grund, sich zu schlagen, geschmäcker sind<br />
eben verschieden. also rief ich die polizei, die unverzüglich<br />
kam und ein paar personen in gewahrsam nahm. so<br />
hatte alles doch noch ein einigermaßen gutes ende und<br />
außer ein paar blutenden nasen war auch nichts passiert.<br />
(15.01.2006)<br />
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* 27 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Claudia:<br />
Heute ist nicht mein Tag. In der Firma streikte der<br />
Drucker und die Chefs meckerten, weil ich keine Rechnungen<br />
schreiben konnte. Ein Anruf beim Druckerfachmann<br />
sagte uns, wir brauchen einen neuen Drucker<br />
- nicht zu reparieren. Also meckerten die Chefs noch<br />
einmal ... aber das Ende der Geschichte, ich hab jetzt<br />
nen niegelnagelneuen Laserdrucker und kann wieder<br />
Rechnungen schreiben. Das ärgert bestimmt die Kunden<br />
der Firma :))<br />
Gruß<br />
(11.01.2006)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Lisa Butenschön:<br />
es schwammen einmal zwei fi sche in einem fl uss, als<br />
der eine sagte: es ist doch ein trauriges leben hier, das<br />
wasser ist kalt, der Fluss so trüb, dass ich schon ewig<br />
keine farben mehr gesehen habe. ich ärgere mich richtig<br />
darüber ein fi sch zu sein, weil ich so nicht in die weite<br />
welt hinausgehen kann, um die farben zu sehen.<br />
der andere fi sch schüttelte die fl ossen: du solltest lieber<br />
akzeptieren, was du bist, aber wenn du einen weg fi ndest,<br />
die welt zu sehen, will ich ein freund sein und dich<br />
begleiten.<br />
Als die beiden fi sche eine angelschnur erblickten, war<br />
alles klar: dem einen sein weg in die weite welt, dem<br />
anderen sein schicksal. beide bissen an, sahen die welt<br />
bis zum kochtopf der anglerfrau und endeten im magen<br />
der familie des anglers.<br />
Die moral <strong>von</strong> der geschicht: fi sch, ärgere dich nicht<br />
über dinge, die ihren guten grund und eine berechtigung<br />
haben.<br />
(05.01.2006)<br />
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* 28 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Michael Kohlhaas:<br />
<strong>Ärger</strong>n ist sinnlos?<br />
Manchmal schon, aber nicht immer!<br />
Es kommt nämlich immer auf den Anlaß an!<br />
Wenn ich mich z. B. über etwas oder jemand ganz Spezielles<br />
ärgere, dann kann es in manchen Fällen zu einem<br />
ungeahnten Kreativitätsschub kommen, wie ich mit diesem<br />
<strong>Ärger</strong> fertig werde!<br />
Diese Kreativität, die ich dann zur Bewältigung des <strong>Ärger</strong>s<br />
aufbringe, führt dann meistens zu etwas für mich<br />
persönlich Erfreulichem, worüber sich aber andere Menschen<br />
wiederum ärgern können - wenn sie es denn so<br />
wollen! ;-)<br />
(24.12.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Niko:<br />
<strong>Ärger</strong> und Trauer sind Empfi ndungen, die es eigentlich<br />
nicht geben dürfte im Repetitorium der menschlichen<br />
Gefühle. <strong>Ärger</strong> schafft <strong>Ärger</strong> und die Umkehrung aller<br />
Dinge führt über Gunst zu Trauer und erschafft so ein<br />
magisches Moment der Verzweifl ung. Wege aus der Krise<br />
scheinen sehr einfach zu sein, aber der Wille unterliegt<br />
dem Instinkt, und insofern beweist sich der Mensch<br />
die tierische Natur! Das Tier ist permanent gewappnet<br />
vor natürlichen Feinden, und sein <strong>Ärger</strong> richtet sich auf<br />
begründete und nachvollziehbare Vorgänge im Kontext<br />
seiner Umstände. Beim Menschen ist es anders - denn<br />
er kreiert den <strong>Ärger</strong> um <strong>Ärger</strong> zu haben!! Er beschafft<br />
sich den <strong>Ärger</strong>, um den Zustand „danach“ zu genießen.<br />
Hier liegt die Wurzel des Problems, nämlich in Findung<br />
einer Einstellung und Lebensenergie, die zu ausgleichender<br />
Harmonie und Ruhe in jedem Zustand strebt.<br />
Der Mensch muss generell zur Ruhe gelangen, um in den<br />
Genuss des <strong>Anti</strong>-<strong>Ärger</strong>s zu kommen ...<br />
(22.12.2005)<br />
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* 29 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Frauke:<br />
Ich kann mich immer tierisch ärgern, wenn meine lieben<br />
Kinder trotz aller Bemühungen schlechte Laune an<br />
den Tag legen und meine gute Laune in nullkommanix<br />
zunichte machen. Wenn sie dann abends in ihren Betten<br />
liegen und ich noch einmal nach ihnen sehe, dann ist der<br />
ganze <strong>Ärger</strong> sofort verfl ogen - sind doch kleine Engel.<br />
Noch schlimmer ist es, wenn mich mein Großer belügt.<br />
Das kann ich kaum verzeihen. Aber mit einem Kaffee<br />
und 5 Minuten Ruhe kommen die Gedanken - waren wir<br />
nicht auch mal so? Also versuche ich mittlerweile, bevor<br />
ich mich ärgere, an meine eigene Kindheit zu denken<br />
- dann geht es schon gleich viel besser!<br />
(14.12.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Antje Baggendorf:<br />
Irgendwann hat jeder mal Glück. Wir haben letzte Woche<br />
ein Treffen mit der Sängerin Nena gewonnen.<br />
Man sollte sich als Großfamilie bewerben. Gesagt, getan<br />
und gewonnen. Mann, was für eine Aufregung! Abholung<br />
vor der Haustür, Treffen mit Nena, Konzert und Rückfahrt<br />
nach Hause. Suuuuper! Hätten wir uns mit 4 Kindern<br />
sonst niemals leisten können. Von diesem Erlebnis werden<br />
wir noch lange zehren.<br />
Motto: Nicht meckern und jammern, sondern immer<br />
hoffen.<br />
(30.11.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> m. Nothacker:<br />
Hallo,<br />
ihr freut euch bestimmt alle, dass so viel Schnee liegt.<br />
Aber ich so langsam nicht mehr. Ihr fragt euch bestimmt<br />
auch warum. Ihr wisst es, sobald, und da bin ich mir<br />
sicher, ein vereister Schneeball mitten ins Gesicht fl iegt.<br />
Zu allem Überfl uss war es auch noch mein Gesicht.<br />
Naja, da wurde ich etwas zu ärgerlich und habe den Verursacher<br />
zuerst schroff beiseite genommen, mich dann<br />
aber daran erinnert, was bei sowas alles passieren kann.<br />
Daher habe ich ihn nicht wie geplant eingeseift, sondern<br />
zur Rede gestellt. Zum Glück war es einer der einsichtigen<br />
5.-Klässler, der sich danach auch noch entschuldigt<br />
hat. Damit war alles gut, und ich bin mir sicher, er wird<br />
es nicht mehr tun!<br />
(28.11.2005)<br />
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* 30 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Barbara Keppler:<br />
Warteschlange an der Post - wie immer. Es geht außerordentlich<br />
schleppend voran. Fast jeder Kunde vor mir<br />
- ca 20 - scheint besondere Beratung zu benötigen. Ich<br />
beginne, innerlich zu kochen, habe ich doch meine Zeit<br />
auch nicht gestohlen, und der nächste Termin sitzt mir<br />
schon im Nacken und bei mir ginge es doch auch ganz<br />
schnell.<br />
Ich trete zornbebend <strong>von</strong> einem Fuß auf den anderen<br />
und beschließe, der Schalterangestellten deutlich zu<br />
sagen, was ich <strong>von</strong> diesem Kundenservice halte, auch<br />
wenn sie nichts dafür kann.<br />
Ich bin dran, endlich, hole schon tief Luft, um los zu<br />
legen.<br />
Die Frau hinter dem Schalter lächelt mich strahlend an,<br />
wünscht mir einen guten Morgen und fragt mich: Was<br />
kann ich für Sie tun?<br />
...pffffffttttt.... die Wut ist weg! So als ob sie mit einer<br />
Nadel in einen Luftballon gestochen hätte! Ich bin einfach<br />
platt und muss lachen .... sooo einfach geht das<br />
also .....<br />
(19.11.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Sabine Groß:<br />
Im Sommer dieses Jahres erkrankte ich an Brustkrebs.<br />
Es war ein bösartiger Tumor. Nach der Operation und<br />
noch laufender Chemo wurde mir erst so richtig klar, was<br />
mit mir geschah. Meine Familie und Freunde verzogen<br />
sich.<br />
Ich stehe dies nun alles allein durch. Was mir Mut und<br />
Kraft gibt, ist der Gedanke, wieviele Menschen an Krebs<br />
erkranken und nie den Mut verloren haben. Ich denke<br />
oft an die Kinder, die an Blutkrebs erkrankt sind und auf<br />
Heilung warten. Hier kann keine Operation helfen.<br />
Das sollte uns sagen, nach vorn zu schauen und nicht zu<br />
jammern. Wir sollten uns wieder Ziele setzen und diese<br />
Kinder nicht vergessen. Hier ist es wichtig zu helfen.<br />
Nicht an sich denken, sondern etwas gegen diese Erkrankung,<br />
den Krebs, tun.<br />
(16.11.2005)<br />
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* 31 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sabine Küster:<br />
Ich bin eine der „Glücklichen“, welche täglich Ware an<br />
„nette“ Kunden verkauft.<br />
Oft höre ich <strong>von</strong> meinen Kollegen nur Gejammer über<br />
ach soo unhöfl iche Kunden, welche nur und über alles<br />
meckern.<br />
Dann wollen meine Kollegen jedesmal meine volle Zustimmung<br />
haben.<br />
Ich jedoch gehöre noch zu den Menschen, welche es sich<br />
zur Aufgabe machen, ihre gute Laune weiterzugeben und<br />
siehe da, das funktioniert. Haben meine Kollegen einen<br />
schlechten Tag, weil Meckerer unterwegs sind, freue ich<br />
mich, wenn ein „Meckerer“ mit einem Lächeln unsere<br />
Abteilung verläßt.<br />
Alles eine Frage der inneren Einstellung.<br />
Schönen Tag noch ...<br />
(15.11.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Övün:<br />
Der Wecker klingelte ... Zeit zum Aufstehen!<br />
Ich stellte den Wecker trotz dessen noch paar Minuten<br />
vor, um den Traum zu verarbeiten =)<br />
Der Wecker klingelte wieder ... „ok, nur noch 20 Minuten“,<br />
denk ich mir. „Ich beeile mich einfach ...“<br />
Der Wecker klingelt zum dritten Mal.<br />
Ich greife mit Überschwung nach meiner Hose, zerre<br />
sie hoch und höre ein dumpfes Geräusch, spüre einen<br />
leichten Schmerz am Zahn, auf meiner Zunge eine feste<br />
Substanz. Ich spuckte sie erschreckt aus und realisierte,<br />
was passiert war. Die Gürtelschnalle aus Metall ist gegen<br />
meinen Zahn gestoßen, als ich meine Hose übereilt<br />
zu mir zog. Und mein Vorderzahn ist angebrochen und<br />
gesplittert ...<br />
Angst und Panik breiten sich aus, doch dann fällt mir ein,<br />
dass ich einen ziemlich guten Zahnarzt habe. Leider hat<br />
er erst um 13 Uhr geöffnet ... ich leg mich wieder hin.<br />
Stehe ausgeschlafen wieder auf und treffe auf diese tolle<br />
Internetseite ...<br />
Einen Kasten Hallorenkugeln für meine <strong>Anti</strong>-<strong>Ärger</strong>-Geschichte<br />
... und schon hab ich wieder gute Laune =)<br />
Welch ein schöner Zufall =o)<br />
Liebe Grüße<br />
Bora<br />
(10.11.2005)<br />
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* 32 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Dr. Helmut Förster:<br />
Reifen kaputt, Zucker weg<br />
Ich wollte es nicht wahr haben, aber es ist tatsächlich so.<br />
1 Banane, 2 Löffel Müsli zum Frühstück, 1 Std. danach:<br />
129 mg Blutzucker, anders nach 45 Min. strammen<br />
Marsches zum Büro: nur 91 mg. Wie war es dazu gekommen?<br />
Das Auto in der Werkstatt. Jemand hatte das zweite Mal<br />
meinen Reifen angebohrt. Mit einer Aluminiumschraube,<br />
perfi de, in meinen schönen nagelneuen Sportreifen.<br />
Morgens war der Reifen platt. Nun ja, sehr ärgerlich<br />
und dann auch noch zum zweiten Mal. Unverschämtheit.<br />
Stinkesauer. Der Vandale, der Neidhammel ... man<br />
möchte ihn am liebsten ... - aber <strong>von</strong> der anderen Seite<br />
her gesehen, jetzt ärgert er sich nicht mehr über meinen<br />
morgendlichen Autolärm, meine Auspuffgase, meinen<br />
Feinstaub, die Gefährdung seiner Kinder auf dem<br />
Schulweg und auch nicht mehr über die Behinderung des<br />
Pfl egedienstes für seine Mutter durch meine Parkplatz-<br />
Inanspruchnahme.<br />
Und ich habe endlich meinen Stoffwechsel in Schwung<br />
gebracht, ich weiß nun sicher, dass Autofahren den<br />
Zucker gefährlich länger im Blut kreisen lässt und durch<br />
Stress eher noch höher treibt. All das ist für mein Herz<br />
das reinste Gift: Unbeweglichkeit, für die ich immer eine<br />
passende Entschuldigung hatte, Termine, Wetter, länger<br />
im Bett - statistisch gesehen, genau so gefährlich wie<br />
Rauchen.<br />
Ab jetzt bleibt das Auto zu Hause, mehr Reifen kann ich<br />
mir dieses Jahr nicht leisten. Dafür leiste ich mir mehr<br />
Gesundheit. Eigentlich müsste ich mich bei meinem unfreiwilligen<br />
Gesundheitscoach bedanken.<br />
Ob er wenigstens ein bisschen schlechtes Gewissen hat?<br />
(04.11.2005)<br />
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* 33 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Tim Schroth:<br />
Gestern beim Austragen vergaß ich einen Briefkasten.<br />
Da schrie mich sein Besitzer an, ich solle doch gefälligst<br />
eine Zeitung reinschmeißen. Ich bin zugegebenermaßen<br />
schon ein bisschen zusammengezuckt ob diesen doch<br />
recht unüblichen Verhaltens, doch blieb ich ruhig und<br />
fuhr eine Deeskalationsstrategie, mithilfe derer ich den<br />
Herrn schließlich zu besänftigen vermochte.<br />
Meine Schlussfolgerung aus dieser Geschichte:<br />
Man sollte sich nicht gleich aufregen und provozieren<br />
lassen, wenn man angeschrien wird, mit ruhigem Ton<br />
und einfühlsamen Worten lassen sich viele Probleme <strong>von</strong><br />
vornherein vermeiden.<br />
(11.11.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> lucia brass:<br />
Ein Novembertag<br />
Novemberwetter, dunkel, Nebel ... der Vormittag mit der<br />
vielen Hausarbeit schleicht vor sich hin, interessantes<br />
Fernsehprogramm - Fehlanzeige!<br />
Die Kinder kommen missgelaunt aus der Schule, eine<br />
4- in Deutsch, der Mann kommt erst spät abends, hätte<br />
man nicht so aufwendig kochen brauchen.<br />
Aber jetzt: Nach dem Mittagessen einen Kaffee und dazu<br />
eine Hallorenkugel ... oder auch zwei ... hmmmmmm!!<br />
(08.11.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Nothacker Michael:<br />
Ich möchte euch hier eine kleine <strong>Anti</strong>-<strong>Ärger</strong>-Geschichte<br />
erzählen:<br />
Vor einiger Zeit kritisierte mich ein älterer Mensch, da er<br />
da<strong>von</strong> überzeugt war, letzte Woche keine Prospekte (die<br />
ich verteile) erhalten zu haben. Ich wusste jedoch, dass<br />
ich sie bei ihm in den Briefkasten geworfen habe. Doch<br />
alles Reden half nichts, und der alte Mensch stichelte<br />
dann und beleidigte mich auch etwas. Ich reagierte aber<br />
einfach nicht darauf und ignorierte seine Sticheleien.<br />
Er merkte das auch sofort und begann so langsam zu<br />
merken, dass er sich nicht korrekt aufgeführt hatte. Er<br />
entschuldigte sich bei mir und seitdem beschwerte er<br />
sich auch nie wieder.<br />
Da habe ich mal wieder gesehen, dass es besser ist, sich<br />
zurückzuhalten, denn wenn ich mich aufgeregt hätte,<br />
wäre der Konfl ikt sicherlich anders ausgegangen!<br />
(03.11.2005)<br />
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* 34 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Franziska Zschausch:<br />
Neulich bin ich unter einigem Zeitdruck einkaufen gegangen.<br />
Discount-Supermarkt, denn Geld ist knapp, gegen<br />
Abend, denn Zeit war knapp. Leider auch die Ware,<br />
die der Laden noch zu bieten hatte. Zwei Artikel waren<br />
schon ausverkauft, und der dritte wurde mir - unter den<br />
Fingern! - <strong>von</strong> einer rüstigen Rentnerin weggeschnappt.<br />
Also schleppte ich mich ziemlich angesäuert in den nächsten<br />
Supermarkt, wo komischerweise alles eine Spur<br />
ruhiger zuging und ich alle meine Waren bekam.<br />
Hinter der Kasse, kurz vor der Ausgangstür, lag ein<br />
5-Euro-Schein auf dem Boden - also, kein Grund, sich<br />
weiter über diesen Zusatzgang aufzuregen!<br />
(03.11.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Koning Elke:<br />
Ich arbeite den Sommer über in einem Freibad an einem<br />
Imbiss. Es ist sehr schwer, es allen recht zu machen und<br />
ich habe mich wirklich bemüht, nur leider sehen das die<br />
Wenigsten. Am Ende der Saison kam ein Gast auf mich<br />
zu, bedankte sich für den freundlichen Service und übergab<br />
mir eine Flasche Sekt. Das gibt den Ansporn für das<br />
nächste Jahr!<br />
(12.10.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Bea:<br />
Ich liebe den Herbst ... warum?<br />
Nun ja, jeder jammert rum - über das Wetter, den nahenden<br />
Herbst, einfach alles. Dabei ist es doch so schön<br />
da draußen.<br />
Beispiel: War am Wochenende mit meinem Schatz auf<br />
einem riesigen Friedhof spazieren. Es war leicht diesig,<br />
ein bissl kühl. Aber es war herrlich! Die Bäume leuchten<br />
in allen erdenklichen warmen Farben, es riecht nach<br />
Herbst, da Gärtner & Co. ihr Laub verbrennen. Und dann<br />
dazu noch die Stille eines Friedhofs. Schöner konnte ein<br />
Spaziergang nicht sein.<br />
Ich liebe diese Oktobertage, versöhnen sie mich doch<br />
mit dem bescheidenen Sommer - der ja sooo schlecht<br />
gar nicht war.<br />
Heute habe ich Kastanien gesammelt. Diese kleinen<br />
braunen Kerle haben etwas Faszinierendes an sich. Irgendwie<br />
bückt man sich automatisch nach ihnen, hält sie<br />
in der Hand und fühlt sich wohl, wenn man sie anschaut.<br />
Sind das noch alte Gefühle aus längst vergangenen<br />
Kindertagen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich<br />
mir jetzt ein Glas Federweißer genehmige, tief die Luft,<br />
die schon wieder herbstlich riecht, einatme und mich an<br />
dieser Jahreszeit erfreue.<br />
(11.10.2005)<br />
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* 35 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Steffen:<br />
Neulich, vor etwa einer Woche stellte ich fest, dass ich<br />
offensichtlich meine Schlüssel für meine Arbeitsstelle<br />
zuhause hab liegen lassen. Ich war schon der Verzweiflung<br />
nahe, denn immerhin hatte ich gerade einen Weg<br />
<strong>von</strong> 75 Kilometern hinter mir und konnte nun unmöglich<br />
zurückfahren, ohne dass mein Chef sauer werden würde.<br />
Ein Kollege sah mich hastig in meinem Auto nach etwas<br />
suchen. Als er mich ansprach, was denn der Grund für<br />
meine Hektik sei, beschloss er spontan, mir beim Suchen<br />
behilfl ich zu sein. Nach wenigen Augenblicken fanden wir<br />
das gesuchte Objekt und ich war so was <strong>von</strong> froh. Später<br />
tranken wir, mein Helfer und ich, einen Kaffee und hatten<br />
dann einen schönen, entspannten Tag.<br />
Das ist ein Grund gewesen, beim nächsten Mal etwas<br />
entspannter zu bleiben ...<br />
(28.09.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Thomas Biemer:<br />
Am 01.07. sind wir umgezogen. In dem gemieteten Haus<br />
lag der Telefonanschluss im Heizungskeller im Erdgeschoss<br />
und nicht in der Wohnung. Außerdem mussten<br />
wir unseren Telefon- und Internetprovider wechseln. Und<br />
bis dahin hat alles so prima geklappt. Letzte Woche hatte<br />
ich endlich Zeit und habe das Telefonkabel in den Flur<br />
verlegt und eine notwendige Steckdose montiert. Hört<br />
sich einfach an, war aber eine stundenlange Arbeit. Zum<br />
Schluss lagen die Kabel und die Nerven blank. Rat: kauft<br />
keine biligen Steckdosen! Nachdem das Telefon im Flur<br />
endlich funktionierte, holte ich mir für den neuen DSL-<br />
Zugang Hilfe, rechnete aber dennoch mit dem Schlimmsten<br />
(Zugangsfehler, wireless LAN hat kein Signal ...).<br />
Doch oh Wunder. Mein Helfer brauchte nur eine Stunde<br />
und alles klappte prima. DSL, E-Mail, Firewall usw. Kaum<br />
zu glauben. Das war die Entschädigung für den <strong>Ärger</strong><br />
vorher.<br />
Und die Moral: wenn irgend etwas zu Beginn nicht klappen<br />
will, heißt das noch lange nicht, dass das so bleibt.<br />
Also einfach nicht ärgern. Bringt ja auch nichts. Und zum<br />
Glück ist das Wetter heute schlecht und ich kann nach<br />
Monaten wieder mal in Ruhe surfen. Spitze.<br />
(09.10.2005)<br />
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* 36 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sebastian Völlmar:<br />
Ich hab nen Freund der meckert beim Fussball immer<br />
das ich zu oft schiesse und letztens hab ich dann getroffen<br />
und wir haben ein wichtiges Finale gewonnen und er<br />
hat sich voll gefreut. Also meckern und jammern verboten.<br />
(21.09.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Oli aus Hamburg:<br />
Vor ein paar Jahren hatte ich das Bedürfnis, einen ganz<br />
bestimmten Beruf zu erlernen. Die Ausbildung für diesen<br />
Beruf fand damals nur alle 4 Jahre statt und es wurde<br />
Abitur oder ein Fachabitur gebraucht. Ich setzte mich<br />
also hin, machte die höhere Handelsschule und bewarb<br />
mich um einen Ausbildungsplatz. Mir wurde ein Volontärvertrag<br />
geschickt, der mir ermöglicht hätte, gleich nach<br />
der Schule mit der Ausbildung zu beginnen. Das Amt für<br />
Zivildienst sah das damals anders und zog mich nach der<br />
Schule ein, fort waren da meine Träume, diesen Beruf<br />
zu lernen, denn nochmal 4 Jahre wollte und konnte ich<br />
nicht warten.<br />
Ich machte meinen Zivildienst, arbeitete danach in<br />
einem Fotolabor und lernte dadurch das Arbeiten mit<br />
Farben und mit digitaler Bildbearbeitung (learning by<br />
doing).<br />
Eines Tages kam eine sehr sehr alte Dame in den Laden,<br />
zeigte mir ein zerknittertes Bild und meinte mit Tränen<br />
in den Augen, ob man das einzige Bild <strong>von</strong> ihrem Vater<br />
noch retten könne. Ich nahm mir das Bild, bearbeitete<br />
es am Computer und gab der Dame nach einem Tag das<br />
restaurierte Bild wieder. Sie war so hellauf begeistert<br />
und voll der Freude und des Dankes, dass ich beschloss,<br />
diesen Beruf zu erlernen.<br />
Ich bewarb mich bei über 100 Firmen in ganz Deutschland<br />
um einen Ausbildungsplatz, Unterstützung vom<br />
Arbeitsamt durfte ich nicht verlangen, denn nach deren<br />
Aussage suchen in anderen Bundesländern ja auch<br />
Jugendliche nach Arbeit. Ich bekam sehr viele Absagen<br />
oder auch gar keine Antwort, doch ich hakte nach und<br />
siehe da, es fand sich ein Ausbildungsplatz hier in Hamburg.<br />
Ich bin nun seit über 7 Jahren in dieser Firma angestellt<br />
und danke immer noch dem Schicksal, dass ich diesen<br />
Job (der sich als mein Traumjob herausstellte) heute<br />
ausübe.<br />
Mein Fazit ist seitdem, man sollte nicht jammern und<br />
meckern, sondern versuchen, sein Schicksal selbst in<br />
die Hand zu nehmen. Jedem kann es in diesem Land gut<br />
gehen, er muss nur etwas fl exibler sein.<br />
(25.09.2005)<br />
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* 37 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Tania:<br />
Wie viele andere Leute war ich auf dem weltjugendtag<br />
05 in köln und konnte so zeuge der etwas missglückten<br />
organisation sein.<br />
Doch am schlimmsten war immer noch der letzte tag<br />
an dem wir alle gemeinsam auf dem marienfeld schlafen<br />
sollten um mit dem papst vigil zu halten, doch das<br />
problem bestand darin erstmal dorthin zu gelangen. Wir<br />
fuhren <strong>von</strong> unserem quartier aus bis zum bahnhof nach<br />
köln und stiegen eine haltestelle nach köln hbf aus, um<br />
dem gedränge etwas zu entkommen. allerdings hatten<br />
auch viele andere so gedacht. nach einer stunde wartezeit<br />
auf einen shuttlebus der uns zum marienfeld bringen<br />
würde war endlich unsere gruppe an der reihe. naja was<br />
heißt hier gruppe die restlichen 24 samt gruppenleiter<br />
hatten wir verloren und somit waren wir nur noch zu<br />
zweit. mein nacken und rücken tat weh immerhin hatte<br />
ich einen riesigen rucksack auf dem rücken der etwa<br />
15kg wog und noch einen kleineren vorne am bauch<br />
der etwa 5kg wog. insgesamt also ca 20kg gepäck. als<br />
wir endlich im bus waren konnten wir unsere rucksäcke nicht mehr abstellen da einfach kein<br />
platz mehr war während der gesamten fahrt musste wir stehen mit 20kg gepäck. dann kam<br />
auch schon das nächste: STAU!!! 10min,20min...30min, nach 45 min wollte ich nur noch eins<br />
RAUS AUS DEM BUS!! Die busfahrerin gab uns zu verstehen dass es immerhin noch 5km bis<br />
zum busparkplatz waren und dann etwa nochmal soweit bis zum marienfeld und unserem feld<br />
in das wir eingeteilt waren. es war zum verzweifeln. doch nach etwa einer stunde fuhr der bus<br />
endlich weiter....aber nicht lang. plötzlich gingen die türen auf und die busfahrerin erklärte uns<br />
dass es wohl besser wäre ab jetzt zu laufen. in der zwischenzeit hatte sich ein gruppenmitglied<br />
unserer gruppe gemeldet dass uns fröhlich erklärte dass sie gleich am marienfeld ankommen.<br />
uns blieb nichts anderes übrig als uns dem pilgerstrom anzuschließen. nach ewigem laufen<br />
über matschige wiesen(meine schuhe haben sich da<strong>von</strong> nie erholt) sahen wir in der ferne da<br />
marienfeld. wir waren überglücklich kaputt aber glücklich. die nächste überraschung ereilte uns<br />
als wir unser feld sahen. überall menschen, schlafsäcke und noch mehr menschen und schlafsäcke.wir<br />
versuchten einen weg durch die menschen hindurch zu fi nden. irgndwann blieb ich<br />
einfach stehn es ging nicht mehr weiter. wir sahen uns um. nichts mehr frei. doch dann sprach<br />
uns ein amerikaner an und erklärte uns dass er für uns zwei noch platz hätte sie rutschten<br />
etwas zusammen und wir beide hatten gerade genügend platz um uns hinzulegen. nun ging es<br />
daran unsere gruppe zu suchen es wurde telefoniert, sms geschrieben aber niemand antwortete.<br />
schließlich stand ich auf und erklärte meiner freundin dass ich uns erstmal essen besorge.<br />
ich lief los und versuchte im gedränge möglichst schnell voranzukommen was allerdings<br />
nicht besonders gut lief. das nächste problem war dass ich nicht wusste wo es essen gab. ich<br />
fragte einen helfer des wjt-teams dieser zeigte mir den weg. wie sich rausstellte allerdings den<br />
falschen. dann wurde ich <strong>von</strong> einem zweiten helfer in die andere richtung geschickt. die orientierung<br />
hatte ich auch komplett verloren. ich sah menschen die mit essens paketen durch<br />
die gegend liefen und fragte dieses aber sie sprachen alle kein deutsch. schießlich entdeckte<br />
ich das essen. schnappte mir ein paar pakete und machte mich auf den rückweg.ich versuchte<br />
es zumindest. und tatsächlich ich fand mein feld wieder!! nun ging es nur noch darum den<br />
schlafplatz zu fi nden. aber alles sah so gleich aus. ich stiefelte mitten durchs feld(natürlich auf<br />
socken da viele es nicht wollten dass fremde menschen über ihre plane zum unterlegen mit<br />
dreckigen schuhen liefen) wie sollte es auch anders sein lief ich mit meinen socken in matsch.<br />
na toll feuchte socken besser konnte es ja nicht mehr kommen...weit gefehlt... 1 stunde nach<br />
dem ich losgelaufen war kam ich wieder an unserem schlafplatz an (gott sei dank) beim öffnen<br />
der pakete erst freude dann das nächste problem. das paket enthielt zwar marmelade<br />
und wurst aber kein brot. doch jemand gab uns dann etwas <strong>von</strong> dessen brot ab. inzwischen<br />
hatten wir unsere gruppe gefunden die noch einen schlechteren platz als wir hatten. 7 leute<br />
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* 38 *
<strong>von</strong> uns auf engstem raum dagegen hatten meine freundin und ich einen echten luxusschlafplatz.<br />
dann kam er endlich der papst!!! natürlich versuchten wir ihn zu sehen und stellten uns<br />
an den straßenrand. da wir fast direkt inmitten des feldes unseren schlafplatz hatten (und die<br />
felder waren groß auf einem ca 7000-8000 menschen) leider fuhr er nicht vorbei. Dafür fuhr er<br />
direkt am schlafplatz unserer restgruppe vorbei <strong>von</strong> dem wir dachten dass er so miserabel sei.<br />
um wenigstens ein foto vom papst zu machen zoomte ich ganz nah hin..nur ein bisschen nach<br />
rechts...perfekt...KLICK! wenigstens das.. ich sah mir das foto an um zu sehen wie es geworden<br />
ist. *SCHREI* auf dem bild war eine Frankreichfl agge zu sehn die den papst vollkommen<br />
verdeckte. die bühne war zu weit weg als dass ein wirklich gutes foto vom papst entstehen<br />
konnte (den papst erkannte ich als rot-weißen punkt ca 2mm groß) obwohl alle uns vorher um<br />
unsere super plätze beneidet hatten da sie sehr weit vorn waren. als die vigil gerade begann<br />
waren meine freundin und ich bereits so fertig dass wir schlafen gingen (wobei mein schlafsack<br />
2 tage vorher kaputt gegangen war und nun der hacken vom reißverschluss fehlte und ich ihn<br />
somit nicht mehr zumachen konnte)<br />
Trotz allem muss ich sagen dass es recht schön war auch wenn wir uns oft geärgert haben. uns<br />
haben auch immer wieder menschen geholfen(schlafplatz, essen,..) und ich denke darauf kam<br />
es beim wjt an dass man sich mit jugendlichen aus anderen länder versteht und unterhält.<br />
(07.09.2005)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Tanja,<br />
so ist das nun mal auf Massenveranstaltungen, darum meide ich solche. Meine Geschichte zu<br />
Olympia 2004 in Athen verlief ähnlich.<br />
Doch es war meine Entscheidung nach Athen zu fahren - und deine nach Köln. Niemand hat<br />
dich dazu gezwungen.<br />
Alles im allem war es ja trotzdem ein großes Erlebnis für dich und in ein paar Jahren wirst du<br />
nur noch daran denken, dass du in Köln zum Weltjugendtag warst; es war voll und du hast<br />
einen 2 mm großen, echten Papst gesehen. Nicht so schlecht, alles andere sind Kleinigkeiten.<br />
Du kannst dich darüber ärgern oder auch nicht. Du entscheidest, ob du den Tag genießt oder<br />
nicht. Es hängt nur <strong>von</strong> deiner Entscheidung ab, ob du dich ärgerst oder nicht. IMMER!<br />
Alles Liebe für dich<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(08.09.2005)<br />
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* 39 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Damola:<br />
Hello! I am Damola Babalola. I am an african of Nigerian<br />
nationality and I really can‘t understand why any german<br />
will ever be upset.Everything aorund he or she is in order.<br />
When he wakes up in the morning he simply jumps<br />
into the bathroom and takes a shower. What if there was<br />
no water running in tap and you had to go to a well to<br />
fetch water?How grumpy will you be?This is typical in<br />
Africa. Why do people who are so privildged to have cars<br />
get so angry when there is a little traffi c jam? Imagine<br />
if you has to walk kilometers in the scorching sun to get<br />
to work everyday! How frutrated will you be? Why do we<br />
get so fruatrated because someone else,unknowingly,<br />
parked his car in our parking space. What if we didn‘t<br />
own a car?<br />
What if you just cant get clean water to drink because<br />
you have no money and the taps are dry? How will you<br />
feel?The State of germany actually gives people who are<br />
unemployed, money to survive. That‘s a really big gift<br />
which many people take for granted. Imagine if you just<br />
didn‘t have money to eat,your children were also very<br />
very hungry, and you just cant get help form anywhere.<br />
How will you feel? Frustrated? The State of Germany<br />
caters for childrens education and welfare. That a really<br />
wonderful thing.What if you just didn‘t have money to<br />
buy books and pencils for your children to use at school.<br />
how will you look at life? Every night Germans go home,<br />
well fed, to a warm bed with electricty. Imagine if you<br />
had to go home very hungry to a hot humid room which<br />
is without electricity every night and you had to sleep in<br />
that hot room, with numerous mosquitoes.How grumpy<br />
will you be when you wake up?<br />
I think that before any german ever complains about<br />
anything he should fi rst think about the millions of people<br />
in Africa who are suffering daily and cant eat three<br />
square meals a day or drink clean water!! Every german<br />
has so much to be happy about, good water, wonderful<br />
roads, good social systems, good medical services, electricity<br />
and most of all peace in the streets. Its these little<br />
things in life that we take for granted. You have every<br />
reason to BE HAPPY!!<br />
(01.09.2005)<br />
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* 40 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Petra Haupt:<br />
Wir wollten alle gemeinsam in den Urlaub fahren: meine<br />
Freundin, ihr Mann, mein Freund, sein Freund und ich.<br />
Am Morgen der Abfahrt rief mich als erstes der gemeinsame<br />
Freund an, dass ihm das Benzin ausgegangen sei,<br />
ich solle bitte mit einem Reservekanister kommen. Was<br />
ich dann auch tat.<br />
Mittags fuhr ich mit meinem Auto noch eine Besorgung<br />
erledigen, als ich ein komisches Geräusch bemerkte, jedesmal,<br />
wenn ich über eine Unebenheit fuhr. Beim Aussteigen<br />
und näheren Betrachten fi el mir dann auf, dass<br />
mein Auspuff sich langsam, aber sicher aus seiner Halterung<br />
löste und nur noch mehr schlecht als recht unter<br />
meinem Auto hing. Da war ich aber schon 20 km <strong>von</strong> zu<br />
Hause weg. Also benachrichtigte ich meinen Feund, der<br />
mir kurze Pannenhilfe leisten sollte. Als er kam, bemerkte<br />
er nebenbei, dass auch sein Auto „Mucken machte“.<br />
Sein Autoradio ginge ab und an aus, er vermutete, es<br />
sei die Batterie. (Nebenbei bemerkt, mit seinem Auto<br />
und dem Auto des Kumpels wollten wir am selben Tag<br />
noch 800 km fahren!). Wir schafften es beide noch ohne<br />
größere Probleme nach Hause, entschieden uns aber, auf<br />
jeden Fall für sein Auto eine neue Batterie zu kaufen.<br />
Auf einmal kam ein Anruf <strong>von</strong> meiner Freundin und<br />
ihrem Mann, sie könnten am Abend nicht wie geplant zu<br />
uns fahren und ihr Auto bei uns stehen lassen während<br />
des Urlaubs, da bei ihrem Auto gerade eben der Kompressor<br />
komplett versagt hätte, sie stünde schon in der<br />
Werkstatt, nichts ginge mehr!!<br />
Nach einigem Hin und Her also schafften wir es mit einer<br />
Stunde Verspätung loszufahren.<br />
Und dann kam der Knaller: Ca. 400 km nach der Abfahrt<br />
bemerkte ich, dass ich meinen Geldbeutel daheim vergessen<br />
hatte - mit dem gesamten Urlaubsgeld <strong>von</strong> mir<br />
und meinem Freund!!!!!<br />
Aber was soll ich sagen - trotz Dauerregen, Staus und<br />
dem gesamten Vorspiel war es einer meiner schönsten<br />
Urlaube, die ich je hatte.<br />
Mit Hilfe meiner guten Freunde, einer netten Dame vom<br />
Telefonbanking und einer Prise Humor konnten wir alles<br />
meistern!!<br />
Man muss nur <strong>von</strong> jeder „Kehrseite“ der Medaille auch<br />
mal die Vorderseite betrachten, dann geht alles viel<br />
leichter!<br />
Viele Grüße und nicht ärgern<br />
Petra Haupt<br />
(25.08.2005)<br />
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* 41 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Ursula Fürnkranz:<br />
Mein Freund und ich wollten nach einem sehr stressigen<br />
Sommersemester einfach nur einen erholsamen und<br />
schönen Urlaub in Kroatien verbringen. Schon bei der<br />
Hinfahrt sind wir um 4.00 in der Früh im Stau gestanden<br />
und ich hatte das Gefühl, dass dieser Urlaub unter<br />
keinem guten Stern steht.<br />
Angekommen auf der Insel war zunächst alles toll, schönes<br />
Apartement, heisses Wetter, warmes Meer.<br />
Am nächsten Tag ist unser Auto nicht mehr angesprungen.<br />
Dazu gibt es eine kleine Vorgeschichte, nämlich<br />
dass uns das in Österreich ein paar Wochen zuvor schon<br />
einmal passiert ist, und es hieß, das ist ein Elektronikschaden.<br />
Repariert hat niemand was, weil am nächsten<br />
Tag ist das Auto ganz <strong>von</strong> allein wieder gestartet.<br />
Das Auto gehört nicht uns, sondern den Eltern meines<br />
Freundes und sie haben gesagt, wir sollns nur nehmen<br />
für den Urlaub, das 2. Auto bekommen wir nicht, weil es<br />
funktioniert eh das andere ...<br />
Wir waren sehr grantig, haben fast jeden Tag mit Österreich<br />
telephoniert, um zu motzen, uns aufzuregen und<br />
Schuldzuweisungen auszusprechen.<br />
Zu allem Überfl uß ist dann das Wetter auch noch<br />
schlecht geworden (Regen, Sturm, in etwa 10 °C), aber<br />
dafür ist - man glaubt es kaum - das Auto auf einmal<br />
wieder angesprungen. Wir haben uns zwar sehr gefreut,<br />
aber offenbar war das für die Urlaubsstimung schon zu<br />
spät, wir hatten einen Riesenstreit (im Nachhinein kann<br />
ich nicht einmal mehr sagen, worum es ging bzw. warum<br />
er begonnen hat). Das hat sich zumindest oberfl ächlich<br />
geklärt und es war auch schon wieder sonnige Stimmung<br />
und auch Wetter, nur wie Murphy schon sagt: „Wenn<br />
etwas schief gehn kann, dann wird es auch schiefgehn.“<br />
Und er hatte Recht.<br />
Am Tag nach unserem Streit hat mein Freund zunächst<br />
festgestellt, dass er seine 2. Badehose verloren hat und<br />
sie offenbar irgendwem sehr gut gefallen hat, da wir sie<br />
nicht mehr gefunden haben und am Abend war dann die<br />
Erkenntnis da, dass der Autoschlüssel in der Badehose<br />
war.<br />
Ersatzschlüssel wurde <strong>von</strong> Graz am Mittwoch per Express<br />
losgeschickt, wir hätten am Freitag wieder nach Österreich<br />
fahren müssen, um am Samstag bei einer HOchzeit<br />
in der Kirche Gitarre zu spielen.<br />
Kurz: der Schlüssel kam am Freitag nicht an, die Hochzeit<br />
war damit versäumt. Der 3. Ersatzschlüssel kam<br />
dann Samstag früh mit einem Bus zu uns und wir hatten<br />
die Hoffnung, zumindest noch am Abend bei der Hochzeit<br />
zu sein, um noch spielen zu können. Tja, und dann<br />
ist leider das Auto wieder nicht angesprungen ...<br />
Wir sind dann am Sonntag mit Freunden, die zufällig<br />
noch Platz im Auto hatten mitgefahren, unser Auto steht<br />
noch immer in Kroatien, aber wir sind zwar mit Stress,<br />
aber wohlbehalten in Graz wieder angekommen.<br />
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* 42 *
Rückblickend kann ich sagen, es hätt sich mehr ausgezahlt,<br />
sich nicht zu ärgern, sondern zu akzeptieren, was<br />
wir nicht ändern konnten. Leider war es meinem Freund<br />
inklusive dem Stress im Sommersemester, dem nicht<br />
sonderlich erholsamen Urlaub und meinen üblen Launen<br />
„dank“ meines <strong>Ärger</strong>ns ein bisserl zu viel, so dass wir im<br />
Moment eine „Auszeit“ durchmachen. Hätt ich mich nicht<br />
so viel geärgert und Aggressionen an ihm ausgelassen,<br />
würde ich ihn heute Abend vermutlich sehen.<br />
(23.08.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Sarah-Denise Mauer:<br />
Hallo zusammen!!<br />
Bis vor 4 Monaten habe auch ich des öfteren mal über<br />
dies und jenes gemeckert. Doch dann kam meine kleine<br />
Tochter Lisa Marie zur Welt. Plötzlich waren Dinge, über<br />
die ich mich früher geärgert habe, nicht mehr wichtig,<br />
weil ja mein kleiner Sonnenschein da ist.<br />
Mein Fazit: man ärgert sich nicht mehr so viel, wenn<br />
man ein Baby bekommt, denn das ist das schönste Geschenk<br />
auf der Welt.<br />
By, Sarah<br />
(04.09.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Maren Frank:<br />
Wir hatten Besuch und da ich fürs Kaffeekochen zuständig<br />
bin, ging ich zu meiner Mutter und fragte, ob ihr<br />
Mann Klaus auch Kaffee wollte. Ich hatte ihn nicht stören<br />
wollen, weil er gerade so viel an seinem Mini-Computer<br />
eintippte, ich kann mir allerdings nie merken, wie das<br />
Ding richtig heißt.<br />
„Frag ihn doch einfach, wenn er nicht gerade schläft“,<br />
antwortete Mama.<br />
„Ne, der sitzt im Wohnzimmer und spielt an seinem<br />
Ding“, sagte ich und als Mama und die Besucher prustend<br />
loslachten, einschließlich Klaus, der das ebenfalls<br />
gehört hatte, mußte ich auch lachen.<br />
(25.07.2005)<br />
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* 43 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Annemarie:<br />
Nachdem ich einige Zeit arbeitslos war, fand ich einen<br />
neuen Job. Es war ein Job in einem Callcenter. Ist zwar<br />
kein Traumjob, aber besser als arbeitslos zu sein. In<br />
diesem Callcenter wurde Marktforschung betrieben. Also<br />
mussten Leute angerufen und zu bestimmten Themen<br />
befragt werden, wenn sie teilnehmen wollten (was leider<br />
nicht so oft der Fall war).<br />
Ich habe also bei den Leuten angerufen und war auch<br />
immer sehr freundlich (bin ich <strong>von</strong> Natur aus). Leider<br />
war es sehr oft der Fall, dass ich sofort beschimpft oder<br />
sogar aufgelegt wurde, bevor ich überhaupt sagen konnte,<br />
um was es geht und was ich wollte. Das war teilweise<br />
schon sehr erniedrigend und nicht gerade motivierend.<br />
Aber es war mein Job. Ich kann es ja irgendwo schon<br />
verstehen, dass die Leute genervt sind, weil Unmengen<br />
solcher Callcenter-Anrufe bei ihnen eingehen. Aber ist<br />
es denn zuviel verlangt, dass man dann einigermaßen<br />
freundlich <strong>von</strong> den Leuten behandelt wird, auch wenn sie<br />
diese Anrufe nicht besonders mögen? Sie brauchen doch<br />
nur sagen, dass sie kein Interesse haben. Zum Glück<br />
gab es auch seltene Momente, in denen ich mit wirklich<br />
sehr netten und freundlichen Menschen gesprochen<br />
habe. Menschen, mit denen ich mich gerne länger unterhalten<br />
hätte, aber die Zeitvorgabe für diese Telefonate<br />
wurde <strong>von</strong> meinem Arbeitgeber sehr begrenzt.<br />
Wie dem auch sei, die freundlichen Gespräche haben<br />
mich immer wieder aufgebaut und bei den unfreundlichen<br />
und schlimmen Gesprächen habe ich mir folgendes<br />
vorgestellt: Wenn ich mal wieder am Telefon<br />
beschimpft wurde, dann habe ich mir vorgestellt, dass<br />
ich den Leuten einen Virus durch das Telefon in ihr Gehirn<br />
schicken kann. Einen Virus, der ihre Gehirnfestplatte<br />
löscht, die für Freundlichkeit zuständig ist. Der Virus<br />
sollte diese spezielle Gehirnfestplatte löschen und mit<br />
neuen Daten speisen. Daten, die nur noch freundlich und<br />
nett zu anderen Menschen sind.<br />
Diese Gedanken haben mir dann immer über die Stunden<br />
am Telefon hinweggeholfen und manchmal musste<br />
ich sogar ein wenig dabei schmunzeln, wenn ich mir<br />
vorgestellt habe, wie die alten Daten auf der Gehirnplatte<br />
nach und nach gelöscht wurden und beim Überspielen<br />
der neuen Daten auch ihr Gesichtsausdruck sofort<br />
freundlicher wurde.<br />
(30.07.2005)<br />
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* 44 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Petra:<br />
Es war mal wieder ein supertoller Frühlingstag. Und was<br />
passiert? Als Hausfrau verspürt man ein unbändiges Verlangen<br />
danach, einen Hausputz auf die Beine zu stellen.<br />
Also hab ich nicht lange überlegt und angefangen. Die<br />
Fenster, das Badezimmer und und und. Als letztes kam<br />
die Küche an die Reihe und ich musste nur noch den<br />
Boden wischen. Gesagt, getan. Als ich fertig war, wollte<br />
ich mein Werk noch einmal begutachten. Ich ging einen<br />
Schritt zurück und übersah dabei den Wassereimer, welcher<br />
dann auch umkippte. Das Schmutzwasser verteilte<br />
sich überall in der Küche. Ich fl uchte wie ein Rohrspatz<br />
und hätte mich schwarz ärgern können. Mein Partner<br />
kam sofort angelaufen und sah die Bescherung. Aber<br />
er hat ein unheimliches Talent mich immer wieder zum<br />
Lachen zu bringen. Er setzt seinen wahnsinnig lieben<br />
„Dackelblick“ auf und schaut mich so lange an, bis ich<br />
wieder lache. Er gibt mir keine Gelegenheit seinem Blick<br />
auszuweichen. Was bleibt mir da noch anderes übrig als<br />
zu lachen? Das Ende vom Lied war dann, dass wir beide<br />
Tränen gelacht haben.<br />
Mein Tipp an alle Hausfrauen bei Missgeschicken beim<br />
Hausputz: Haltet Euch für alle Fälle einen Partner mit<br />
„Dackelblick“ parat :-). Außerdem ist es so ein umgekippter<br />
Putzeimer nicht wert, sich einen schönen Frühlingstag<br />
verderben zu lassen.<br />
(18.07.2005)<br />
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* 45 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Berns:<br />
Ich hatte eingeladen, ein paar Freundinnen, einfach ein<br />
wenig quatschen, lachen und Spaß haben.<br />
Einer meiner Freundinnen fi el aus Versehen eines meiner<br />
Sektgläser runter, sie entschuldigte sich vielmals,<br />
es war ihr sehr peinlich und da ich nicht wollte, dass der<br />
ganze schöne Tag für sie zu Ende war und sie sich die<br />
ganze Zeit schuldig fühlte und sich nicht richtig entspannen<br />
konnte, pfefferte ich die restlichen Sektgläser auch<br />
einfach in die Küche. Wir mußten beide so lachen, räumten<br />
die Scherben weg und hatten alle einen super tollen<br />
Abend mit Sekt aus Kaffeebechern.<br />
Wer wird sich denn wegen so nem blödsinn aufregen und<br />
Scherben sollen bekanntlich Glück bringen und <strong>von</strong> den<br />
Scherben hatten wir ja nun reichlich.<br />
(02.07.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Filiz:<br />
Ein Jahr harte Arbeit ... ein Jahr lang jeden Tag 12<br />
Stunden am Schreibtisch, eine Arbeit nach der anderen<br />
landete im Papierkorb. Ich wollte eine Mappe machen,<br />
um mich an einer Hochschule für Design zu bewerben.<br />
Viele Mühe und Schweiß steckten in den 24 auserwählten<br />
Kunstwerken. Der Tag X kam immer näher und es<br />
sollte eine Entscheidung geben ... leider wurde ich nicht<br />
genommen. Im Auto auf dem Heimweg ... 50 km in<br />
denen man viel zu viel nachdenken kann und ich wusste<br />
nicht, ob ich lachen oder heulen sollte ... war es vergebene<br />
Mühe?<br />
Aber irgendwann wusste ich, die Zeit war nicht umsonst<br />
... denn in dieser Zeit war ich meiner Familie und meinen<br />
Freuden näher, als ich es wahrgenommen hatte, durch<br />
viele intensive Gespräche!<br />
Also immer merken: Keine Zeit ist verlorene Zeit ...<br />
(13.06.2005)<br />
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* 46 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Nadine:<br />
Es war vor ca. 2 Monaten ... Meine Eltern fuhren in den<br />
Skiurlaub nach Österreich. Am Tag ihrer Rückkehr freute<br />
ich mich schon, keine schlechten Nachrichten bekommen<br />
zu haben, dass eventuell etwas passiert sei. Als ich sie<br />
allerdings an der Tür begrüßte, stand meine Vater mit<br />
einem gebrochenen Arm da. Bei der letzten Abfahrt hat<br />
ihn ein Holländer umgefahren. Dieser hat es nicht mal<br />
für nötig gehalten sich zu entschuldigen und brauste<br />
einfach auf seinen Skis weiter. 2 Monate später geht es<br />
meinem Vater immer noch nicht besser. Weil sich die<br />
Wunde erneut entzündete, musste er vor ein paar Tagen<br />
erneut ins Krankenhaus. Wenn dieser Skifahrer wüsste,<br />
was er angestellt hatte. Mein Vater nimmts, nachdem<br />
er sich ziemlich geärgert hatte, mit Humor. Das ist wohl<br />
auch die beste Lösung, denn wie heißt es so schön: „Lachen<br />
macht gesund!“ In diesem Sinne sollte jeder überlegen,<br />
was er mit seinem Leichtsinn anderen antut, denn<br />
es kann auch schlimmer ausgehen ...<br />
(22.05.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Kati Auerbach:<br />
Ich hatte am Wochenende einen Heizungsrohrbruch ...<br />
das ganze Wasser lief schon in den Teppich und alles war<br />
total nass. Habe meine Vermieterin zum Glück gleich<br />
früh um 8.00 Uhr erreicht (am Sonntag) und sie schickte<br />
mir einen Notdienst vorbei. Ende vom Lied, der Schlamassel<br />
war schnell wieder vorbei und wir konnten den<br />
Sonntag noch voll und ganz genießen!<br />
(02.05.2005)<br />
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* 47 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Nicole Naruschewicus:<br />
Ich arbeitete als Auszubildende auf einer Säuglingsstation<br />
, wo situationsbedingt das Glück und die Freude<br />
wohnte. Bei so vielen kleinen Geschöpfen, die so neu auf<br />
dieser Welt waren, gab es meiner Meinung nach überhaupt<br />
nichts zu meckern. Und Jammern, das durften die<br />
Babys nach der Wärme der Mutter, aber nicht die Mitarbeiter.<br />
Wäre da nicht die obligatorische Oberschwester<br />
gewesen, der Hausdrache, der Miesepeter, eben eine<br />
dicke herrische Frau mit rotem Haar und autoritären<br />
Blick. Sie ärgerte sich über alles und jeden, und das 24<br />
Stunden am Tag. Und sie ärgerte und meckerte über<br />
mich. Ich blieb freundlich, versuchte, mir diese Frau<br />
nackt vorzustellen, ein alter Trick gegen das <strong>Ärger</strong>n,<br />
funktioniert vor allem bei durch das viele Meckern hässlich<br />
gewordenen Menschen. An meinem letzten Tag, es<br />
war Altweiberfastnacht und ich wollte möglichst schnell<br />
feiern gehen, rief sie mich mit lauter Stimme zurück:<br />
„ANTRETEN!“ „Ja?“ (Was hatte ich nun wieder falsch<br />
gemacht?) „Hier, zum Feiern, und jetzt gehen sie mir aus<br />
den Augen!!!“ Sie drückte mir mit festem Griff ein gutes<br />
Trinkgeld in die Hand. Und wenn ich genau hinschaute,<br />
sah sie für einen kurzen Moment richtig nett aus.<br />
(18.05.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Lilly Doreen:<br />
Da ich frisch gebackene Mutter bin, freute ich mich um<br />
so mehr, als ich endlich mal einen freien Abend hatte.<br />
Ich beschloss auszugehen und warf mich in Schale. Ich<br />
saß mit ein paar Freundinnen am Tresen. Rechts neben<br />
mir saß ein betrunkener Mann, dem ich leider keine<br />
Beachtung schenkte. Dies hätte ich lieber getan, denn<br />
er übergab sich, sodass sein Abendessen auf meiner<br />
Kleidung landete ... Da hilft kein Jammern und kein Meckern,<br />
denn im Endeffekt nützt es nichts. Man muss das<br />
Beste draus machen ...<br />
(18.05.2005)<br />
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* 48 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Nicolé Dietrich:<br />
Letzte Woche, nachdem ich bereits mehrere Stunden<br />
beim Tierarzt und eine schlafl ose Nacht wegen meines<br />
kranken Hundes und eine schlafl ose Nacht und einen<br />
langen Tag beim Zahnarzt mit meiner kleinen Tochter<br />
wegen Zahnschmerzen verbracht hatte, rief mich an<br />
meinem ersten erholsamen und bis dahin ruhigen Morgen<br />
die Schule meiner großen Tochter an. Meine Tochter<br />
hätte sich beim Sportunterricht (Rugby) verletzt und<br />
sei nun im Krankenhaus mit Verdacht auf einen gebrochenen<br />
Arm. Ich eilte natürlich sofort hin und meine<br />
Tochter sagte mir, dass sie unentschuldigt aus dem<br />
Sportunterricht gegangen sei, da ihr Lehrer der Meinung<br />
war, sie solle sich nicht so anstellen, Rugby sei nunmal<br />
ein harter Sport. Zum Glück hatte meine Tochter sich<br />
den Arm auch nur geprellt und konnte diese Woche wieder<br />
mit Rugby spielen ... dummer Weise bekam dieses<br />
Mal der Lehrer den Ball so hart an den Kopf, dass er sich<br />
eine Platzwunde zuzog, die genäht werden musste. Was<br />
sagt uns das? „Rugby ist ein harter Sport“ und „kleine<br />
Sünden bestraft der liebe Gott sofort!“ ;o)<br />
(23.04.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Britta:<br />
„Der Kunde ist König“ und sei es nur eine andere Abteilung<br />
innerhalb einer Firma, die als interner Kunde gewertet<br />
werden kann. Oftmals kommen Anfragen „Könnt<br />
ihr mal schnell dies & das machen“ usw.<br />
Meist ist man dann schon so sehr im Stress, daß mir zumindest<br />
bei solchen Fragen „der Hut hochgehen könnte“<br />
und ich meinem Gegenüber meinen ganzen Frust ins<br />
Gesicht schreien und fragen möchte, ob derjenige keine<br />
anderen Sorgen hat.<br />
Dann jedoch denke ich, daß ich genauso „interner Kunde“<br />
einer anderen Abteilung bin, und bestimmt nirgends<br />
aus Jux mal eben Dinge anfrage nur um meine Kollegen<br />
zu beschäftigen.<br />
Sofort senkt sich der „Hut“ wieder und ich bin freundlich<br />
und nehme die Anfrage entgegen und erkläre vielleicht<br />
noch, warum es ein wenig dauern könnte.<br />
Anschließend bin ich zufrieden und mein Gegenüber<br />
auch. Andernfalls hätten wir beide nur noch mehr Stress<br />
gehabt (und sei er nur seelisch) als vorher!<br />
(16.04.2005)<br />
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* 49 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Désirée:<br />
Hallo!<br />
Hier meine „<strong>Anti</strong>-<strong>Ärger</strong>-Geschichte“:<br />
Als ich, wie jeden Morgen, früh aus dem Haus ging,<br />
bemerkte ich erst später in der U-Bahn, dass ich meine<br />
Schlüssel vergessen hatte. Zum Glück lebe ich nicht<br />
alleine zu Hause, <strong>von</strong> daher war es für mich nicht so<br />
schlimm.<br />
Als ich aber am Nachmittag wiederkam, war niemand zu<br />
Hause. Und ich wollte mir noch mein Mittagessen kochen,<br />
denn ich hatte Hunger und war müde. Zusätzlich<br />
regnete es auch.<br />
Ich wartete also eine ganze Weile. Und ich ärgerte mich<br />
sehr. Aber dann brach ein schöner Lichtschein durch die<br />
Wolken und der graue Himmel über Hamburg wurde<br />
plötzlich wieder blau. Das freute mich und mein <strong>Ärger</strong><br />
war weg.<br />
PS: Ca. 10 Minuten nach dem „Sonnenlicht“ kam auch<br />
meine Mitbewohnerin. Zum Glück :-)<br />
(07.03.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Anisha:<br />
Meine Mama und ich streiten ganz oft und wir haben<br />
jetzt abgemacht, jeder der mit dem <strong>Ärger</strong> anfängt, muss<br />
dem anderen was kochen. der der <strong>von</strong> uns unschuldig<br />
ist darf sich sein Lieblingsgericht aussuchen. das hat viel<br />
geholfen bei uns, da keine <strong>von</strong> uns beiden gerne kocht!<br />
Was zur Schlussfolge hat, es gibt fast keinen Streit mehr.<br />
(16.02.2005)<br />
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* 50 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Maren:<br />
Hallo!<br />
Kleinvieh macht auch Mist:<br />
Nachdem ich jahrelang zu den Großverlierern diverser<br />
Lottogesellschaften gehörte, war mir Fortuna plötzlich<br />
hold und bescherte mir einen Gewinn <strong>von</strong> unglaublichen<br />
7,50 €!!<br />
Da ich den Umgang mit so viel Geld gar nicht gewohnt<br />
bin, dachte ich, dass es das Beste sei, das viele, viele<br />
Geld in ein weiteres Glücksspiel zu investieren und mir<br />
ein Los zu kaufen.<br />
Um dieser Geschichte aber den Zynismus zu nehmen,<br />
kommt jetzt das wirklich Freudige:<br />
Für diese 7,50 € habe ich jetzt einen super Urlaub in der<br />
Türkei bei mega Sonnenschein gewonnen!!! Und da ich<br />
ja mit soviel Geld und soviel Glück nicht umgehen kann,<br />
muss mein Verlobter mit in den Urlaub.<br />
Geteiltes Los ist doppelter Urlaub!<br />
Herzlichst<br />
Eure Maren<br />
(07.02.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Wolfgang Bißen:<br />
meckern tut jeder irgenwann mal, wenn auch nicht bewusst.<br />
so wie ich es vor kurzem getan habe mit meiner<br />
mutter da sie mit den kindern meiner schwester ohne<br />
grund gemeckert hat, daraufhin bin ich dann sauer<br />
geworden und habe meine mutter zurechtgewiesen. Ich<br />
sage mal so man muss nicht mit den Kindern meckern,<br />
man kann es ihnen erklären, wenn sie was falsch gemacht<br />
haben.<br />
(03.02.2005)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Wolfgang,<br />
danke für deinen Beitrag.<br />
Außer lieben können wir sowieso nichts für unsere Kinder<br />
tun. Genieße die Zeit mit ihnen, solange du sie hast.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(03.02.2005)<br />
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* 51 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Christa Schulze:<br />
VW Passat küß Ford Mondeo<br />
Am letzten Freitag fuhr ich mittags durch unsere Stadt<br />
bzw. mußte vor einer Fußgängerampel halten. Dann<br />
fuhr ich wieder bei Grün weiter und hielt dann an, weil<br />
ein anderes Auto vom Parkstreifen rausscherte. In dem<br />
Moment bumste es hinter mir bzw. krachte ordentlich.<br />
Ich stieg aus und war natürlich etwas fertig. Erst dachte<br />
ich, das Auto sei weggefahren, aber dann kam der Fahrer<br />
und stellte sich als „Auffahrer“ vor. Der Schaden am<br />
Mondeo war schon beträchtlich, na ja. <strong>Ärger</strong>lich eben.<br />
Dann sagte der Fahrer der Passats, dass er zur Arbeit<br />
müsse und „<strong>von</strong> wegen Polizei...“. Ich sagte dann, nachdem<br />
ich seine Daten hatte, das wäre dann ok und alles<br />
Weitere könne man ja später erledigen.<br />
Danach fuhr ich zur FORD Werkstatt. Dort sagte dann<br />
der Werkstattleiter „Wie, keine Polizei...?!?“ und ein<br />
anderer Bekannter, dem ich das geschildert hatte, war<br />
auch skeptisch. Na ja, da dachte ich mir, dass ich mal zu<br />
angegebenen Adresse fahren werde (war nicht weit <strong>von</strong><br />
unserem Haus entfernt) und als ich dort schellte, war<br />
natürlich nur die Frau dort. (Ich Mann musste ja zur Arbeit)<br />
Sie war gerade mit den kleinen Kindern im Babyalter<br />
und Kindergartenalter beschäftigt und natürlich sehr<br />
betroffen, als ich <strong>von</strong> dem Unfall erzählte. Sie wußte<br />
es ja noch nicht. Aber dann tranken wir erstmal Kaffee<br />
zusammen und ich blieb dort bestimmt 2 Stunden, da es<br />
mit ihr und den Kindern sehr nett war. Wir unterhielten<br />
uns über dieses und jenes und stellten viele Gemeinsamkeiten<br />
fest. Am anderen Tag kam dann auch der Unfallgegner<br />
bei mir vorbei und bestätigte mir, dass er alles in<br />
die Wege leiten würde und alles in Ordnung ginge.<br />
So hat immer alles seine zwei Seiten und ich denke, man<br />
muss auch „seinem Bauch vertrauen“ und nicht immer<br />
die Polizei in solchen Fällen holen. (Dadurch hat ER sich<br />
auch noch 40 E Bußgeld gespart).<br />
Und andererseits hätte ich die Frau und die Kinder nie<br />
kennengelernt und ich denke, dass wir auch noch in<br />
Kontakt bleiben.<br />
(02.02.2005)<br />
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* 52 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Oliver Schmierer:<br />
ich bin vertreter und die meisten kunden lassen ihren<br />
teppich erstmal sauber machen und dann wollen sie den<br />
staubsauger doch nicht kaufen ... dann denke ich meistens<br />
nur, was sind das denn für leute ...<br />
(28.01.2005)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Oliver,<br />
du machst den Teppich deiner Kunden nur sauber, weil<br />
du deine Staubsauger verkaufen willst.<br />
Wenn du <strong>von</strong> deinem Staubsauger als dem besten<br />
Staubsauger der Welt überzeugt wärst, wenn du einfach<br />
gern für deine (potentiellen) Kunden die Vorführung machen<br />
würdest, egal ob sie kaufen oder nicht, könnte es<br />
sein, dass auf einmal mehr Leute kaufen als vorher. Auf<br />
jeden Fall würdest du dich dann über Nichtkäufer nicht<br />
mehr ärgern, was wiederum gut wäre für dein Wohlbefi<br />
n den.<br />
Also staubsauge mit Freude für deine Kunden oder auch<br />
nicht.<br />
<strong>Ärger</strong>e dich über sie oder auch nicht.<br />
Es ist deine Entscheidung, dein Leben.<br />
Viel Spaß dabei,<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(28.01.2005)<br />
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* 53 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sophia Bißen:<br />
ich bin schon älter und habe drei kinder, die an meinen<br />
nerven gezogen haben, dann hat sich mein freund <strong>von</strong><br />
mir getrennt, aber ich habe es alles gut verdaut, man<br />
lenkt sich mit rätseln und sport ab oder durch das fernsehen<br />
...<br />
(27.01.2005)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Sophia,<br />
nimm es, wie es ist. Jeder <strong>von</strong> uns hat irgendwie sein<br />
Päckchen zu tragen.<br />
Genieße das Rätseln, den Sport oder auch das Fernsehen<br />
- genieße auch das Zusammensein mit deinen Kindern,<br />
solange du sie noch bei dir hast.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(27.01.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> H. Jessen:<br />
Kennen Sie das?<br />
Es ist mal wieder später geworden, die Straßen sind<br />
voll, zwei Spuren in jeder Richtung, fünf Wagen vor und<br />
stopp.<br />
Es ist kalt und der Motor kommt nicht auf Temperatur.<br />
Die Welt hat sich mal wieder gegen uns Autofahrer<br />
verschworen. Ein Blick zur Seite - ein Wagen mit zwei<br />
Frauen, die haben aber was zu erzählen, ich glaub für<br />
die kann das noch Stunden so weitergehen, schon wieder<br />
ist die Fußgängerampel rot, können die nicht mal<br />
alle zusammen rübergehen, grün, wieder ein Stück vor,<br />
und rot. Mal wieder ein Blick zur Seite, diesmal bin ich<br />
auf Höhe des Rücksitzes. Ein Kind im dicken Mantel bis<br />
zur Unbeweglichkeit in seinem Kindersitz festgeschnallt<br />
blickt herüber, unsere Blicke treffen sich, nur ganz kurz,<br />
es sagt was zu den beiden auf den vorderen Sitzen, aber<br />
wohl ohne Antwort, wieder ein Blick herüber, ich winke,<br />
nur einfach so, weil mir gerade so war, schnell wendet<br />
sich das Kind ab, sagt wieder etwas zu den beiden<br />
Frauen, und dann das Unerwatete, aus dem Mantelbündel<br />
kommt eine kleine Hand und winkt, nur ein ganz<br />
kleines kurzes Winken.<br />
Immer muss ich an diesen kurzen Moment denken, wenn<br />
mal wieder nur Gewittergesichter in den Autos neben mir<br />
sind. Danke, kleines Kind.<br />
(22.01.2005)<br />
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* 54 *
Der Beitrag <strong>von</strong> „Widmung: für die<br />
Sachsen-Conny“:<br />
Hallo erstmal! Ich persönlich bin schon mal schlecht<br />
drauf. Aber wenn ich mich mit meiner Freundin Conny<br />
streite, kann mich nichts auf dem Stuhl halten ... Klingt<br />
erstmal komisch, is aber so! Denn meine Freundin Conny<br />
kommt aus Sachsen. Vor drei Jahren ist sie also in<br />
den Norden gezogen und war erstmal die Lachnummer.<br />
Inzwischen hat sie sich den Akzent aber abgewöhnt.<br />
Aber wenn wir beide uns streiten, wird sie ganz wild und<br />
fuchtelig und fängt wieder an zu sächseln. Das klingt<br />
einfach zu herrlich! Also warum ärgern?! Es gibt doch die<br />
Sachsen-Conny!!!<br />
Diese Geschichte und die Hallorenkugeln widme ich meiner<br />
besten Freundin Cornelia, die Hallorenkugeln über<br />
alles liebt.<br />
(16.01.2005)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Michaela:<br />
Ich freu mich ...<br />
und zwar weil gestern ein guter Freund aus Phuket unverletzt<br />
zurückgekehrt ist. Das gibt mir Hoffnung, dass<br />
auch andere Menschen ihre Angehörigen bald wieder in<br />
die Arme schließen können.<br />
Michaela<br />
(03.01.2005)<br />
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* 55 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Nele Wagner:<br />
Warum sich ärgern? Es ist Weihnachten! In dieser Nacht<br />
ist das Wunder geschehen. Der König der Könige ist<br />
geboren, der Erlöser der Erlöser. Und dennoch. Gerade<br />
an Weihnachten, ja, gerade an Weihnachten spüren die<br />
Einsamen die Einsamkeit, die Alten das Alter und die<br />
Kranken spüren die Krankheit noch mehr.<br />
Und dennoch ist in dieser Nacht das Wunder geschehen.<br />
Und deshalb freuen sich sogar die Einsamen, die Alten,<br />
ja und sogar die Kranken stehen plötzlich mit ihren gebrochenen<br />
Beinen auf und erleben das Wunder! Halleluja!<br />
Denn schließlich ist es in dieser Nacht passiert. Der<br />
König der Könige, der Erlöser der Erlöser ist geboren<br />
worden!<br />
(25.12.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Nele,<br />
viele werden deine Worte nicht nachvollziehen koennen.<br />
Egal, jedenfalls meckerst und jammerst du nicht, obwohl<br />
du dir der Einsamkeit und Krankheiten bewusst bist, die<br />
viele Menschen erleben.<br />
Halleluja im neunen Jahr 2005 auch fuer Dich.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(02.01.2005)<br />
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* 56 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Manuela Smith:<br />
Ich habe mich früher immer sehr schnell über alles aufgeregt,<br />
war unzufrieden mit meiner Figur, war immer im<br />
Stress und hatte irgendwie nie genug Zeit für mich, weil<br />
ich immer sofort gesprungen bin, wenn jemand etwas<br />
<strong>von</strong> mir wollte. Darunter hat natürlich auch meine Familie<br />
gelitten.<br />
Im Oktober allerdings hatte ich ein Erlebnis, das mein<br />
Leben komplett verändert hat. Bei der Geburt meines<br />
dritten Kindes wäre ich fast gestorben. Ich habe ca. 2<br />
Liter Blut verloren, 3 Bluttransfusionen bekommen und<br />
die Gebärmutter wurde mir auch noch entfernt. Und das<br />
alles mit 29 Jahren. Nachdem ich das Ganze knapp überlebt<br />
hatte und über den Berg war, wurde mir erstmal<br />
richtig bewußt, wie schön das Leben doch ist und wie<br />
belanglos Sachen wie Figurprobleme wirklich sind.<br />
Ich nehme mir jetzt auch wieder mehr Zeit für mich und<br />
meine Familie, denn ich habe erlebt, wie schnell das<br />
Leben vorbei sein kann, obwohl man noch so viel vor<br />
hatte.<br />
Mein Tipp:<br />
Genießt das Leben, nehmt euch Zeit für euch und die,<br />
die euch wichtig sind. Sie werden es euch danken! Sagt<br />
auch mal NEIN, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu<br />
haben! Und vor allem, ärgert euch nicht mehr über jede<br />
Kleinigkeit! Das Leben ist viel zu kurz, man sollte lieber<br />
mehr lachen und glücklich sein, mit dem was man hat!!!<br />
Liebe Grüße und frohe Weihnachten an alle!!!!<br />
(23.12.2004)<br />
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* 57 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Andre:<br />
Die Geschichte vom alten Stein<br />
Einmal bin über einen Stein gestolpert, ich habe mich<br />
darüber furchtbar geärgert. Bin ich jetzt ein verärgerter<br />
Mensch? Seitdem ich über diesen Stein gestolpert bin,<br />
hat sich mein Leben komplett verändert. Ich passe jetzt<br />
immer auf Steine auf, die am Boden liegen. Wie fühlt<br />
sich eigentlich der Stein, wenn ich über ihn stolpere. Ist<br />
doch bestimmt auch ein traumatisches Erlebnis für den<br />
Stein.<br />
(17.12.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Andre,<br />
genau! Wir sollten etwas aufmerksamer durchs Leben<br />
gehen und nicht Steinen, die uns im Weg liegen, die<br />
Schuld geben.<br />
Denn manche dieser Steine (Chefs, Arbeitsamt, der<br />
Nachbar oder auch die Schwiegermutter) fi nden uns<br />
auch nicht so lustig, wenn wir über sie stolpern.<br />
Viel Spaß beim Steine-in-Ruhe-Lassen.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(19.12.2004)<br />
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* 58 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Marion Dänekas:<br />
Als ich neulich auf den Weg zur Uni war, wurde mir klar:<br />
Heute sind die Strassen dicht!<br />
Ohnehin spät dran, fuhr ich nicht nur gegen die Zeit,<br />
sondern vor allem gegen die langsameren unter den<br />
Pkw-Fahrern.<br />
Rote Ampel - Fußgängerüberweg - Linksabbieger - Orange<br />
Ampel - Rückstau - Rote Ampel - endlich da ...<br />
... doch es wurde nicht besser ... schon mal versucht,<br />
um zehn einen Parkplatz in Uni-Nähe zu bekommen?<br />
Erster Parkplatz: voll<br />
Zweiter Parkplatz: voll bis auf Behindertenparkplatz<br />
(besser nicht drauf parken)<br />
Dritter Parkplatz: Da ist ja noch ... war ja noch einer ...<br />
Seitenstraße: keine Chance<br />
Jetzt ärgern? nein ...<br />
Es gibt eine schnuckelige, matschige Wiese neben der<br />
Uni - bedeckt mit Autos - aber da ist noch was - ein Platz<br />
... ... und die nummer <strong>von</strong> jemandem, der mich wieder<br />
rauszieht, hab ich immer in der Tasche ;-)<br />
In dem Sinne: ärgert euch nicht zu viel!<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Hallo Marion,<br />
ist das nicht toll, dass du dieses Problem der Parkplatzsuche<br />
überhaupt hast? Du bist Studentin, hast<br />
schon ein Auto und kannst dir leisten, damit zur Uni zu<br />
fahren.<br />
Also ich fi nde das echt toll. Ich würde mich über mein<br />
Auto freuen und dankbar sein, dass ich eins habe, und<br />
keine Zeit verschwenden mit <strong>Ärger</strong> über mangelnde<br />
Parkplätze.<br />
Scheinbar gehört ein Auto für Studenten heute schon zur<br />
Grundausstattung in Deutschland, sonst hättet ihr das<br />
Parkplatzproblem an der Uni wohl nicht.<br />
Trotzdem sind wir Weltmeister im Meckern und Jammern,<br />
wir fi nden immer ein Haar in der Suppe, über das<br />
wir uns ärgern und aufregen können.<br />
Wir orientieren uns meist an den Dingen, die wir nicht<br />
für optimal halten, und vergessen danke zu sagen für<br />
das, was wir haben. Kein Wunder, dass wir nicht fröhlich<br />
durchs Leben gehen und lieber meckern und jammern.<br />
Liebe Marion, deine Geschichte kann man einfach so<br />
erzählen, so ist es nun mal, oder man kann sie erleben<br />
und dann erzählen und sich ärgern. Ich weiß nicht, was<br />
da<strong>von</strong> du machst, es ist deine Entscheidung.<br />
Viel Spaß beim Studieren und beim Autofahren.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(09.12.2004)<br />
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* 59 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Annemarie Hütter:<br />
Kennen Sie FLICK-FLACK?<br />
Am letzten Sonntag war ich mit meinem Sohn im Zirkus<br />
Flick-Flack in Mannheim. Zirkus, werden sie denken und<br />
abwinken - nein, nicht mit Tieren, nur mit Artisten. Menschen,<br />
die es verstehen, ihnen den Atem zu rauben - sie<br />
mit ihren Darbietungen verzaubern und unendlich viel<br />
zum Lachen bringen. Eine bis ins Detail genial durchdachte<br />
SHOW der Superlative.<br />
Junge Artisten, wie man liest im Programm, teils <strong>von</strong> der<br />
Straße weg engagiert -jung, fetzig und mit positiv anhaltender<br />
Erlebnisstimmung - ein Event, dessen Aufwand<br />
sich lohnt in jeder Beziehung.<br />
Ich denke heute noch nach einer Woche täglich an die<br />
eine oder andere Passage und komme immer und immer<br />
wieder ins Schwärmen.<br />
Diese Show sollten sie gesehen haben.<br />
(02.12.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Annemarie,<br />
ausnahmsweise machen wir hier mal Werbung für eine<br />
Show. Denn wenn man sich für irgendetwas begeistern<br />
kann, egal wofür, bleibt wenig Raum im Kopf zum Trübsal<br />
blasen.<br />
Begeisterte Menschen verschwenden ihre Zeit nicht mit<br />
Meckern und Jammern über Kleinigkeiten.<br />
Viel Spaß noch ...<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(06.12.2004)<br />
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* 60 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Julia Berth:<br />
Am Samstag wurde mir mein Portemonnaie gestohlen.<br />
*räusper* (hatten wir das nicht schon mal? in Paris vor<br />
zwei Jahren?) Ich stellte also mal wieder fest, was für<br />
ein Riesentrottel ich manchmal bin. Eine gute Stunde<br />
später stellte ich aber bereits wieder fest, was für ein<br />
noch größerer Glückspilz ich doch immer wieder bin.<br />
Der Diebstahl ereignete sich im Penny-Markt, wo ich,<br />
wirklich so etwas <strong>von</strong> dumm und leichtsinnig, mein<br />
Portemonnaie in einem Leinenbeutel in den Einkaufswagen<br />
legte und mich kurz herumdrehte, um Dinge aus<br />
den Regalen zu suchen. Dass es in dem Moment entwendet<br />
worden sein muss, merkte ich, unaufmerksam wie<br />
ich manchmel bin, erst an der Kasse. Ich hoffte schon,<br />
ich hätte es vielleicht doch bei Baldur (Onkel und Vermieter<br />
meines Freundes) Zuhause liegen lassen, was ich<br />
eigentlich bezweifelte, und ließ Clara (Cousine und Mitbewohnerin<br />
meines Freundes) mit dem Einkauf im Laden<br />
stehen und lief noch einmal zurück. Bis ich mir wirklich<br />
ganz sicher war, dass es gestohlen sein musste, war der<br />
Dieb (muss irgendein Penner gewesen sein, die dort sehr<br />
viel und oft rumhängen) natürlich schon längst über alle<br />
Berge. Man muss dazu sagen, dass ich noch immer nicht<br />
gelernt habe, dass es unnötig ist, immer alles an Karten<br />
und Kram mit mir rumzuschleppen. Meine vollständige<br />
Identität in Form <strong>von</strong> diversen Plastikkärtchen war mir<br />
also entwendet worden.<br />
Ich beeilte mich also meine EC-Karte zu sperren und<br />
wärend ich nach Hause fuhr, um dort die Nummer für die<br />
Sperrung meiner Kreditkarten zu suchen und auch das<br />
zu erledigen, machten sich Winni (mein Süßer) und Clara<br />
also auf den Weg und suchten die ganze Umgebung <strong>von</strong><br />
Penny samt Mülleimern und Gebüschen ab. Anschließend<br />
fuhr ich wieder ins Viertel (wo Winni, Clara und Baldur<br />
wohnen) und Clara begleitete mich netterweise noch<br />
zur Polizei, wo ich eine Anzeige aufgeben wollte. Als wir<br />
dort jedoch eintraten, telefonierte der Beamte gerade<br />
und sah in dem Momentzauf und fragte nur: “Julia? ...<br />
Berth?”<br />
Mein Portemonnaie war bereits <strong>von</strong> einer älteren Dame<br />
in den Wallanlagen (parkähnliche Anlage quer durch Bremen,<br />
etwa 500 m entfernt <strong>von</strong> Penny) gefunden und zur<br />
Polizei gebracht worden. Ebenso wenig, wie ich gerade<br />
noch meine eigene Dummheit nicht hatte fassen können,<br />
konnte ich nun nicht glauben, was für ein Glück ich<br />
hatte. Es war nichts, aber auch nicht ein Cent aus dem<br />
Portemonnaie entwendet worden, unzählige Plastikkärtchen,<br />
Studentenausweis und ein paar wenige Euro waren<br />
noch da.<br />
Clara und ich hatten so im Endeffekt nur eine sehr abenteuerliche<br />
Ausrede, zu spät beim Theater zu erscheinen<br />
und meine Karten waren nun also umsonst gesperrt.<br />
Ansonsten war wieder alles gut.<br />
Natürlich kostet diese ganze Sperraktion auch etwas,<br />
aber das ist alles besser und immer noch günstiger, als<br />
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* 61 *
wenn das Portemonnaie wirklich weg gewesen wäre und<br />
ich alle Papiere etc. hätte nachmachen müssen - unvorstellbar,<br />
was das für ein Gerenne geworden wäre, <strong>von</strong><br />
den Kosten gar nicht zu reden.<br />
Ich denke allerdings, dass ich nun insofern was gelernt<br />
habe, dass ich nicht mehr all mein “Hab und Gut” immer<br />
mit mir rumschleppen werde. - hoffe ich *schluck* bin<br />
schon ein kleines Trottelchen manchmal<br />
Das war meine Wochenendgeschichte. Schön, nicht?<br />
Clara sagt, ich habe bei der Polizei gezittert wie ein Parkinson-Patient.<br />
Erst hatte ich mich mich so aufgeregt,<br />
über meine eigene Trotteligkeit, und dann war ich so<br />
unglaublich glücklich, dass sich alles wieder zum Guten<br />
gewendet hat. Das war zu viel für meinen Kreislauf.<br />
(25.11.2004)<br />
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* 62 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Petra Herling:<br />
... <strong>von</strong> wegen “Anhörungs- und Güte-Verhandlung”, die<br />
Anhörung bestand darin, dass ich mir 20 min. das Gelaber<br />
eines offenbar gefrusteten Richters anhören musste<br />
und mir zu seiner Güte auch noch ein Urteil aufdrücken<br />
ließ, mit dem ich aber leben kann, weil ich mir zwischenzeitlich<br />
einfach was Süßes gönne und alles nicht mehr so<br />
sauer sehe.<br />
Bitte ... ich möchte unendlich gerne mal die Toffi fees<br />
gegen Halloren austauschen, bekomme die aber hier im<br />
tiefsten Westen unserer Republik nicht.<br />
Egal, wenn gar nix geht, hilft auch Milka!<br />
(20.11.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Petra,<br />
du bekommst natürlich deine Hallorenkugeln.<br />
Ich weiß nicht, worum es bei dir vor Gericht ging.<br />
Bei Gericht und auf hoher See ...<br />
Schön, dass bei dir Schokolade genügt, das Ganze nicht<br />
so dramatisch zu betrachten.<br />
Liebe Grüße aus Leipzig<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(23.11.2004)<br />
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* 63 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Kerstin Thiel:<br />
Mal <strong>Ärger</strong>n schafft Platz für „gute Laune“!<br />
Seit doch alle mal ehrlich. Wenn man immer alles nur<br />
in sich hineinfrisst, da kann man ja keine gute Laune<br />
bekommen. Oder? Also mir geht es nach etwas Dampf<br />
ablassen viel besser. Klar sollte man unterscheiden, ob<br />
man jeden Streß und <strong>Ärger</strong> so an sich heran läßt, das<br />
man nur noch mit Grieskramgesicht herumläuft oder<br />
man den ganzen aufgebauten Streß mal als Anlass<br />
nimmt, um endlich mal Luft zu lassen und Platz für gute<br />
Laune zu schaffen. Und das alles im Rahmen bitte!<br />
Mal so ein kleines Beispiel <strong>von</strong> mir:<br />
Die Woche neigt sich zu Ende und der Streß hat seinen<br />
vollen Pegel erreicht. In einem 6 Personenhaushalt ist<br />
sowas auch keine Kunst. Papa täglich bis Abends am<br />
arbeiten und auch nicht immer in bester Laune wenn es<br />
wieder da ist. Der Große, ständig irgendwelchen Liebeskummer<br />
mit den tausend Mädchen die ihm täglich<br />
begegnen und dazu noch keinen Bock auf Schule. Der<br />
Mittlere voll in der Pubertät wo er selber nicht weis was<br />
er mit sich anfangen soll und ihm alles einfach nur nervt.<br />
Der Kleine steht wieder mal unter dem Level seiner<br />
Brüder und läßt nichts unversucht kleine Steiche an<br />
ihnen auszuprobieren. Und die Kleinste stellt sich keck<br />
all dem in Weg was man ihr sagt und fi ndet sich mit 4<br />
schon voll erwachsen. Von Zimmer aufräumen oder mal<br />
etwas nützliches im Haushalt tun, haben alle vier wahrscheinlich<br />
noch nichts gehört. Mh meine Worte scheinen<br />
irgendwie im Haus zu verstummen wenn es um Arbeit<br />
geht. Naja, und da ist da noch mein Chef, der auch<br />
nicht immer den freundlichsten Blick aufgesetzt hat und<br />
mich nur durch die Gegend scheucht als hätte ich sonst<br />
nichts weiter zu tun. Aber was solls! Ruhig bleiben! Mh<br />
aber wenn es nun mal nicht geht und das Maß voll ist??<br />
Ja dann hilft nur eins ... Der Gemütsmensch „Mutti“ ist<br />
auch nur ein Mensch. Und wenn Mutti mal echt laut wird<br />
und jeden in seine Schranken weist, dann kann die nächste<br />
Woche wieder kommen und fängt mit guter Laune<br />
an und hat genug Platz, um all dem <strong>Ärger</strong> entgegen zu<br />
treten.<br />
(12.10.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Kerstin,<br />
vier Kinder, Job, Haushalt - boh eh - da kommt was<br />
zusammen. Wenn du dich ärgerst, ärgerst du dich, mach<br />
dir Luft und gut.<br />
Es kommt darauf an, dass du weißt, dass du es bist, die<br />
sich ärgert, dass du selber entscheidest, ob du dich nun<br />
wegen der unordentlichen Kinderzimmer aufregst oder<br />
nicht. Du entscheidest auch, wie lange du dich darüber<br />
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* 64 *
ärgerst.<br />
Die Kinder machen einfach nicht, was wir wollen, das<br />
ist schon ein Mist. Der Chef auch nicht und der Mann<br />
schätzt nicht, was wir so alles um die Ohren haben und<br />
leisten. Da können wir schon mal ausrasten, oder?<br />
Mal auf den Tisch hauen, wenn der <strong>Ärger</strong>wurm plötzlich<br />
den Hals zuschnürt, ist ok, wenn du nicht anders kannst.<br />
Hauptsache, du quälst dich nicht selbst stundenlang mit<br />
dem ganzen <strong>Ärger</strong> über Alltagskleinigkeiten. Meist ist<br />
das alles unwichtig (jedenfalls relativ).<br />
Unserer Nachbarin ging es ähnlich wie dir, völlig überlastet:<br />
Familie, Job, drei kleine Kinder. Ich konnte gut<br />
nachvollziehen, dass sie öfter mal rumgeschrien hat. Das<br />
ging solange, bis ihre jüngste Tochter vor neun Monaten<br />
Leukämie bekam.<br />
Ich habe sie seitdem nie mehr schreien gehört. Sie<br />
sieht sogar viel ausgeglichener aus als vorher. Sie sagt,<br />
dass sie nicht verstehen kann, über was für unwichtige<br />
Sachen sie sich früher aufgeregt hat und dass sie das<br />
damals berechtigt und normal fand. Wenn jetzt etwas<br />
im Haus herumliegt, hebt sie es einfach selber auf, wenn<br />
es sie stört oder lässt es halt liegen - es ist einfach nicht<br />
mehr wichtig genug, sich auch nur eine Minute darüber<br />
aufzuregen und die Luft in der Familie zu verpesten.<br />
Liebe Kerstin, hau auf den Tisch, wenn du willst, lass<br />
Luft ab, wenn du dich dafür entscheidest, dich weiterhin<br />
über die ganzen Kleinigkeiten zu ärgern - und freu dich<br />
danach, so gut du kannst.<br />
Es ist dein Leben, deine Familie, deine Kinder, die du<br />
liebst, und dein Job - mach das Beste daraus.<br />
Alles Liebe für dich<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(13.10.2004)<br />
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* 65 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Kassandra Prinz:<br />
Im letzten Jahr fand ich irgendwo den Hinweis „gewinne<br />
eine Schachtel Hallorenkugel“.Ich dachte:“was ist das<br />
denn, was zum Spielen, was zum Waschen ?“ Nein, es<br />
war was zum Naschen!! Naja, und ich ein Leckermaul<br />
wie es im Buche steht. Sofort hab ich die Seite besucht,<br />
- <strong>von</strong> wegen sofort! Mein alter Computer hat zum Hochladen<br />
schon fast eine ganze Minute gebraucht! Naja,<br />
aber daNN..! Auf den Hinweis geklickt - nix passiert.<br />
Wieder geklickt, und wieder und wieder.Alles half nix,<br />
mein altersschwacher Freund hats nicht bis zur nächsten<br />
Seite gebracht.<br />
Am nächsten Tag hab‘ ich‘s nochmal versucht, mit einem<br />
anderen Internet-Programm. Hurra, da waren Sie wieder,<br />
die leckeren Kugeln --- und der Hinweis, daß es keine<br />
mehr gibt, weil so viele andere es vor mir geschafft haben,<br />
sich einzuklinken. „Die Welt ist zu schnell für mich<br />
und den letzten beißn die Hunde“ dachte ich nur. Trotzdem,<br />
meine Adresse lass ich einfach mal da, Gedacht<br />
- getan. Und dann hab ich das Ganze vergessen.<br />
Vor etwa sechs Wochen klingelt der Postbote bei mir,<br />
morgends um halb neun. Der Arme muß dann immer<br />
ganz bis in den 4. Stock fl itzen. Ich bin ihn ein Stück<br />
entgegengegangen und hab mich nur gewundert, wer<br />
mir wohl was schicken könnte. Wieder oben in meinem<br />
Dachnest angekommen machte ich das Päckchen auf:<br />
HALLORENKUGELN! Ich war total <strong>von</strong> den Socken. So<br />
völlig unerwartert und sooooo lecker. Das hat mir den<br />
Tag echt versüßt, und auch noch den nächsten und übernächsten,<br />
weil ich sie mir ganz vorsichtig eingeteilt habe.<br />
Vielen Dank! K.<br />
(12.10.2004)<br />
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* 66 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Franziska Conrad:<br />
ich habe ein kleines meerschweinchen.<br />
lolle.<br />
wir verstehen uns super, haben viel spaß.<br />
heute war ich beim arzt, habe asthma.<br />
tierhaarallergie.<br />
?<br />
mein freund seva wird sich um lolle kümmern, sind sehr<br />
froh.<br />
werde sie vermissen, weiß aber, dass sie in liebevollen<br />
händen ist.<br />
kein grund sich zu ärgern. ausmisten muss er sie nun :-)<br />
(11.10.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Malte Hau:<br />
Guten Tag,<br />
meine Geschichte beginnt vor 3 Jahren als ich anfi ng in<br />
einer Spedition zu arbeiten.<br />
Es waren drei sehr stressige und harte Jahre. Der ständige<br />
Druck auf der Arbeit macht mir auch in meinem<br />
Privatleben zu schaffen. Ohne es zu merken, nahm ich<br />
immer einen Teil meiner Arbeit mit nach Hause. Ich war<br />
„agressiv“, und angespannt. Ich ärgerte mich über Dinge,<br />
über die ich mich normalerweise nicht ärgern würde.<br />
Zum Beispiel über Innen- und Aussenpolitische Themen,<br />
das ich abwaschen muss et cetera.<br />
Als mir bewusst wurde, dass das Sachen sind über die<br />
es sich überhaupt nicht lohnt aufzuregen schlug ich den<br />
Pfad der Meditation ein. Jeden zweiten Abend nach der<br />
Arbeit besuchte ich einen Entspannungskurs. Ich begann<br />
die beruhigende Wirkung <strong>von</strong> Räucherwerk zu schätzen<br />
und hörte indische „chill“ Musik.<br />
Und Plötzlich...ja plötzlich musste ich mich nicht mehr<br />
aufregen, wenn mir z.B. ein Glas Milch herunterfelt.<br />
Den <strong>Ärger</strong> den ich auf der Arbeit hatte projezierte ich<br />
nicht mehr auf mein Privatleben.<br />
Jetzt läuft alles viel harmonischer bei uns zu Hause.<br />
Bei meiner Meditationsgruppe wird uns immer geraten<br />
an etwas schlimmeres zu denken, wenn uns etwas passiert<br />
ist, dass uns aufregt.<br />
Es hilft, probieren Sie es aus!!!<br />
(05.10.2004)<br />
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* 67 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sabine Schneidt:<br />
Hallo,<br />
ich bin Zahnarzthelferin in einer Praxis, wo es manchmal<br />
richtig rund geht. Leider<br />
haben die Patienten und wir Arbeitenden hin und wieder<br />
unterschiedliche Meinungen, obwohl die Patienten fast<br />
Alles <strong>von</strong> uns bekommen.<br />
An so einem seltsamen Tag, der Feierabend rückt in weite<br />
Ferne kommt eine liebe Patienten und drückt mir ein<br />
Karton Pralinen in die Hand. Dankbar griffen alle Angestellten<br />
zu trotz „Angriff“ auf die Zähne.<br />
(30.09.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Heike Flottmann:<br />
Also,wir sind vor 6 Wochen umgezogen und wie es dann<br />
so üblich ist wurde nichts schneller ausgepackt,als der<br />
Computer meines Mannes. Als sein Prunkstück dann im<br />
Büro angeschlossen war und er die Internetverbindung<br />
einrichten wollte gab es eine unerfreuliche Entdeckung-<br />
nichts funktionierte.Aus Mitleid fi ngen wir an in dem<br />
Kistenchaos sämtliche Verbindungen zu überprüfen-das<br />
war es dann offensichtlich nicht.Dann wurde der T-online<br />
Kundenservice kontaktiert.Nach ca. 20 Gesprächen<br />
mit relativ genervten Beratern rastete mein Mann aus-<br />
glücklicherweise musste er am folgenden tag auf eine<br />
Dienstreise.<br />
Abends mit einem herzöffnenden Lächeln meint er zu<br />
mir: Schatz, vielleicht versuchst Du es ja nochmal mit<br />
T-online.<br />
Oh,je dachte ich-ich habe doch keine Ahnung und die<br />
Fachtermini kenne ich auch nicht.<br />
Na,ja ich werde es wagen.<br />
Am nächsten Tag voll Elan und Tatendrang an das Telefon<br />
nach einer Stunde bekam ich eine Nummer,die mich<br />
mit einem Experten verbinden sollte,es gin ca 4h,dann<br />
war ich es auch leid,ich rief meinen Mann an und sagte<br />
wir brauchen das nicht.<br />
Irgendwie entwickelte ich dann doch Ehrgeiz,nach weiteren<br />
2 Stunden gelangte ich an einen netten Mitarbeiter-<br />
er hat mir genau erklärt,welche Tasten zu drücken<br />
sind und dann kamen wir zu dem Schluß es seien die<br />
Zugangsdaten,diese wurden mir dann neu zugesandtund<br />
soll ich es Ihnen sagen,nach 2Tagen kamen Sie und<br />
der Rechner läuft.<br />
Wir haben aber trotzdem nun den Anbieter gewechselt-<br />
Mal sehen was kommt!<br />
(23.09.2004)<br />
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* 68 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Jenny Planert:<br />
Es gibt ja Tage, da möchte man einfach nur im Bett<br />
bleiben. Zuerst klingelt der Wecker zu spät, man hetzt<br />
sich, um die Bahn zu bekommen, die dann noch Verspätung<br />
hat, so dass man den Anschluss nicht bekommt<br />
usw. Soooo ein Tag macht alles andere als Lust auf gute<br />
Laune. Und nach eben einem solchen Tag wollten wir<br />
mit einigen Freunden abends noch ins Theater. Und auch<br />
diese lieben Zeitgenossen kamen zu spät. Eine Viertelstunde,<br />
eine halbe Stunde - langsam wurde man nervös<br />
und sauer. Warum kommen sie immer zu spät? Ist doch<br />
typisch... Nach einer geschlagenen Stunde Verspätung<br />
klingelte es dann. Die üblichen Entschuldigungen, das<br />
Auto sprang nicht an. Als ob man das nicht schon mal<br />
hätte überprüfen können... Also fl ugs ins Auto und<br />
schnell die vorher geplante Strecke zum Theater fahren.<br />
Aber was war das? Eine Umleitung? Massenkarambolage<br />
auf der Autobahn. Gott sei Dank keine Toten, aber<br />
mehrere Schwerverletzte. Und das zu einem Zeitpunkt,<br />
an der wir ohne Verspätung die Stelle passiert hätten...<br />
Es gibt Momente, an denen <strong>Ärger</strong> und Frust sehr schnell<br />
verfl iegen. Und man einfach nur erleichert ist. Seine körperliche<br />
Unversehrtheit ist so ein bisschen Verspätung<br />
schließlich wert.<br />
(16.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Jenny,<br />
genau das hilft vielen gegen den <strong>Ärger</strong> wegen Kleinigkeiten.<br />
Der meiste <strong>Ärger</strong> entsteht durch völlig unwichtigen<br />
Kleinkram. Selbst wenn ihr das Theater wirklich<br />
verpasst hättet, würde die Welt auch nicht untergehen.<br />
Wenn man allerdings nach einem Unfall auf der Intensivstation<br />
liegt, sieht die Sache anders aus. Deshalb sind<br />
viele Menschen nach einem schweren Unfall oder nach<br />
einer überstandenen schweren Krankheit oft viel ausgeglichener<br />
und freuen sich über jeden Tag.<br />
Warum freuen wir uns nicht einfach und vergessen die<br />
ganzen unwichtigen Lullerchen, über die wir uns ärgern<br />
und die meist sowieso nicht mehr zu ändern sind?<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(18.09.2004)<br />
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* 69 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Nicole Hermann:<br />
Wir wohnen in einem ruhigen Viertel, in dem die meisten<br />
einer geregelten Arbeit nachgehen und sich gern am<br />
Wochenende einmal schön in ihrem Garten entspannen<br />
möchten. Über eine Sache staune ich in regelmäßigen<br />
Abständen: unser Nachbar schräg gegenüber ist Rentner<br />
und sollte eigentlich ein Mensch mit mehr Zeit als ein<br />
Arbeitnehmer sein. Aber es ist nicht zu fassen, dass ausgerechnet<br />
dieser Mann sonntags (!) seinen Rasen mähen<br />
muss. Ja gibt es denn sowas???<br />
(03.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Nicole,<br />
ich kann verstehen, dass du dich ärgerst, wenn am<br />
Sonntag jemand Lärm macht, noch dazu, wenn derjenige<br />
diesen Lärm auch in der Woche machen könnte.<br />
Da ich nicht da<strong>von</strong> ausgehe, dass dieser Mann sonntags<br />
Rasen mäht, um andere Menschen zu ärgern, würde ich<br />
einmal zu ihm hingehen und ganz freundlich grüßen.<br />
Vielleicht gibt es auch noch seinen Garten zu loben, mit<br />
Sicherheit sieht dieser besser aus als meiner.<br />
Zum Schluss würde ich höfl ich sagen, dass es sehr<br />
freundlich wäre, wenn er seinen Rasen das nächste Mal<br />
in der Woche mähen würde, damit ich am Sonntag faul<br />
und ruhig im Garten den Vögeln lauschen kann.<br />
Mit freundlichen Worte, ohne Wut im Bauch, erreicht<br />
man meist unglaublich viel mehr als man denkt.<br />
Du kannst dich aber natürlich auch weiter über deinen<br />
Nachbarn ärgern und Wut aufbauen, selbst wenn es dir<br />
überhaupt nichts nützt.<br />
Es ist deine Entscheidung.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(03.02.2005)<br />
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* 70 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Katrin:<br />
Richtig ärgern tu ich mich meistens über mich selbst,<br />
wenn was nicht klappt, wie ich mir das vorstelle, wenn<br />
ich zu spät komme, wenn ich ne schlechte Note im Studium<br />
bekomme. Die Fehler anderer sollte man nicht so<br />
ernst nehmen, und wenn, halt die Konsequenzen daraus<br />
ziehen anstatt sich noch mehrere Tage zu ärgern und die<br />
Stimmung versauen zu lassen!<br />
(06.09.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Jenny Gast:<br />
Ich fi nds ziemlich doof, in der schule können lehrer soviel<br />
mit uns schimpfen wie sie wollen. Meckert man jedoch<br />
mal über einen Lehrer halten diese gleich alle zusammen<br />
und schon können diese einen nicht mehr leiden und der<br />
notendurchschnitt sinkt mind. um eine note.<br />
ich persönlich hab das schon einmal durch! ich habe deswegen<br />
auch die schule gewechselt!<br />
(12.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Jenny,<br />
mich erreichen einige Schüler, die Probleme mit Lehrern<br />
haben.<br />
Ich kann nur immer wieder dasselbe darauf antworten:<br />
Lehrer sind auch nur Menschen. Menschen verhalten<br />
sich nun halt mal nicht immer so, wie wir es gerade gern<br />
hätten.<br />
Mein Tipp: Egal, was die anderen tun, hör auf zu meckern,<br />
sei freundlich, steh über den Kinkerlitzchen. Wenn<br />
es geht, nutze die Zeit und arbeite im Unterricht interessiert<br />
mit. Du wirst sehen, wie sich dann die Lehrer verändern.<br />
Die sind nämlich richtig dankbar, wenn endlich<br />
mal jemand mitmacht.<br />
Der Unterricht wird dir nicht nur mehr Spaß machen,<br />
sondern du wirst es auch an deinen Noten merken.<br />
Viel Spaß beim Jungsein.<br />
Tschüssi<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(15.09.2004)<br />
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* 71 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Y<strong>von</strong>ne:<br />
Ich arbeite im öffentlichen Dienst in einem Servicebüro.<br />
Mich ärgert, dass die Regierung Verordnungen erlässt,<br />
und ich den <strong>Ärger</strong> der Bürger abkriege, obwohl ich nichts<br />
dafür kann, sondern nur die Vorschriften einhalte. Ich<br />
bin quasi einer der vielen Prellböcke die den Frust der<br />
Bevölkerung abfangen. Die Kunden verstehen nicht, dass<br />
ich mir keine Gesetze ausdenke, sondern nur ausführe.<br />
(02.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Y<strong>von</strong>ne,<br />
ich kann deinen <strong>Ärger</strong> verstehen.<br />
Ich bin auch der Meinung, dass man in Deutschland 80<br />
Prozent aller Gesetze und Vorschriften ersatzlos streichen<br />
könnte, und es würde danach besser funktionieren<br />
als jetzt.<br />
Als Unternehmerin fallen mir da eine Menge ein. Es gibt<br />
z.B. Kündigungsschutzgesetze, die Arbeitnehmer schützen<br />
sollen, aber diese Gesetze sind der Grund, warum<br />
Arbeitgeber solche „geschützten“ Mitarbeiter nicht<br />
einstellen - wenn sie faul sind, wird man sie nicht mehr<br />
los. Wenn man dann noch mehr als fünf Mitarbeiter hat,<br />
kann man in Deutschland - auch wenn man aus wirtschaftlichen<br />
Gründen gezwungen ist - nicht einmal die<br />
Faulsten entlassen, auch wenn sie am wenigsten in das<br />
Unternehmen einbringen. Nach den Vorschriften muss<br />
man bestimmte Personen zuerst entlassen, egal, ob<br />
dann vielleicht das ganze Unternehmen den Bach hinuntergeht.<br />
Hier ist vieles verrückt.<br />
Ich könnte mich den ganzen Tag darüber ärgern, ich<br />
könnte mein Unternehmen in ein anderes Land verlagern,<br />
in dem es nicht so sinnlose wirtschaftsschädigende<br />
Regeln gibt, oder ich kann versuchen, trotz alledem mein<br />
Unternehmen irgendwie zu führen und meine Mitarbeiter<br />
zu fi nanzieren. <strong>Ärger</strong>n ist jedenfalls ziemlich sinnlos und<br />
verdirbt nur mir den Tag.<br />
Ich könnte den <strong>Ärger</strong> auch nutzen, um hier etwas zum<br />
Besseren zu ändern, doch dazu habe ich wenig Lust. Es<br />
wäre ziemlich aufwendig und selbst kleine Erfolge sind<br />
ungewiss.<br />
Ähnlich wird es dir gehen, nur dass du noch mehr mit<br />
dem Frust der Leute konfrontiert bist. Du kannst die<br />
Reaktionen der Menschen akzeptieren und nicht auf dich<br />
beziehen oder es wenigstens versuchen, du kannst dir<br />
einen neuen Job suchen oder selber in die Politik gehen<br />
und es besser machen oder dich weiter darüber ärgern.<br />
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* 72 *
Mehr kannst du kaum tun.<br />
Entscheide selbst.<br />
Ich wünsche dir viel Kraft, trotzdem zu lächeln, es<br />
könnte auch öfter ein Lächeln <strong>von</strong> deinen Kunden zurückkommen.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(02.09.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Manuela:<br />
Jedes mal wenn ich das Wort „ Bahn“ höre, krieg ich<br />
einen Koller! Mein Herz rast vor Wut. Im Gegensatz zu<br />
früher sind viele Verbindungen schlechter und teurer geworden<br />
und wenn man mal die ach so oft angepriesenen<br />
tollen Angebote nutzen will, stellt man fest, das das<br />
meistens nicht geht. Entweder weil man 3 Tage vorher<br />
buchen muss oder weil das Wochenendticket am Schalter<br />
30€ und am Automaten 28€ kostet, der Automat<br />
dann aber Kaputt ist oder die Karte nicht lesen kann.<br />
Das galt auch für das Sommerspezial <strong>von</strong> wegen für 29€<br />
durch Deutschland, am Schalter 5€ Aufschlag. Selbst das<br />
Ostseeticket 39€ war für meinen Urlaub keine Lösung.<br />
Rückfahrt innerhalb <strong>von</strong> neun tagen, wenn ich aber doch<br />
14 Tage Urlaub hab! Dann diese Endlosschlangen am<br />
Bahnschalter und kein Ende in Sicht , wo ich es doch so<br />
eilig habe. Der Automat ist noch umständlicher, fi ndet er<br />
doch mitunter mal den Zielbahhof nicht. Wenn möglich<br />
fahr ich nicht mit der Bahn. Nur <strong>Ärger</strong>, Streß*grummel*<br />
(02.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Manuela,<br />
viele Menschen können deine Geschichte sicher gut<br />
nachvollziehen. „Wer sich ärgert, ärgert sich“, hat schon<br />
der Kater Garfi eld gesagt.<br />
Doch was nützt es? Du ärgerst dich! Nicht die Bahn ärgert<br />
dich. Es gibt Menschen, die ärgern sich nicht darüber,<br />
die nehmen es halt so, wie es ist, wenn sie es selbst<br />
nicht ändern können.<br />
Die Bahn ändern wird schwierig. Du kannst nur entscheiden,<br />
ob und wie lange du dich über die Bahn ärgern<br />
willst. Es ist deine Entscheidung, es ist dein Leben<br />
- mach das Beste daraus.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(02.09.2004)<br />
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* 73 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Florian Oegerli:<br />
Was mich am Meisten ärgerte war mein alter PC: Er<br />
konnte einfach überhaupt nichts:<br />
Zuerst versuchte er offenbar, mich da<strong>von</strong> abzuhalten,<br />
Word-Dateien zu erstellen. Dann begann er mit dem<br />
„blauen Fieber“, obwohl er keine Internetverbindung hatte<br />
und nicht mit einem Computervirus infi sziert worden<br />
war. Kaum war diese Plage überstanden, kam schon die<br />
nächste: Der Startleistenterror. Die Startleiste verschob<br />
sich ständig, was mich kostbare Zeit kostete.Kaum war<br />
sie wieder am richtigen Platz, begann der Terror wieder.<br />
Dies war erst der dritte Streich, doch der Vierte folgt sogleich!<br />
Was eine richtige Foltermaschine sein will, muss<br />
schliesslich den Sound verweigern. So musste ich nun<br />
bei meinen vielen Computerspielen auf den Ton verzichten<br />
(was den Spielspass keineswegs erhöhte). Irgendwie<br />
löste ich auch dieses Problem.<br />
Doch zu früh gefreut: Der PC hatte offenbar keine Ideen<br />
mehr, weshalb er mich nochmal (denn Wiederholung<br />
festigt)mit allen 4 Plagen quälte (ob diese alleine oder in<br />
Gruppen auftauchte war egal, da meine Nerven sowieso<br />
schon blank lagen).<br />
Dann gönnte er mir sogar eine Woche Pause!(!!!!!!!!)<br />
Schliesslich war er völlig hinüber: Gar nichts ging mehr!<br />
Da platzte mir endgültig der Kragen und der Schrotthaufen<br />
wurde elegant entsorgt. Nun habe ich endlich einen<br />
besseren Computer.<br />
(02.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Florian,<br />
danke für deine lustige <strong>Ärger</strong>geschichte.<br />
Manchmal ist es eine gute Möglichkeit die Dinge zu ändern,<br />
indem man sich <strong>von</strong> den alten (ärgerlichen) Dingen<br />
trennt.<br />
Viel Spaß mit deinem neuen Computer,<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(02.09.2004)<br />
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* 74 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sabine Preikschas:<br />
Seit über 10 Jahren arbeite ich nun schon bei einer bekannten<br />
Fast Food Kette. Und was mich da immer ärgert<br />
ist wenn man den <strong>Gästen</strong> alles aus der Nase ziehen<br />
muss. Ja weiss den kaum jemand was er essen möchte ?<br />
Ich könnte da durchdrehen. Auch meinen Kollegen geht<br />
es so. Wenn man in eine Gaststätte geht und die Speisekarte<br />
liest weiss man dann doch auch was man möchte<br />
und ändert seine Bestellung nicht mehrmals. Also , Liebe<br />
Gäste , seit so gut und strapaziert nicht unsere Nerven.<br />
Überlegt Euch vor der Bestellung genau was Ihr wollt. So<br />
vermeiden wir alle <strong>Ärger</strong> und sicher auch oft gut drauf.<br />
Denn wir wollen es unseren <strong>Gästen</strong> so recht wie möglich<br />
machen und dies geht nur mir deren Hilfe.<br />
(01.09.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Sabine,<br />
Hut ab, dass du dir so einen Job zutraust. Das ist sicher<br />
nicht so einfach.<br />
Doch das ist scheinbar nicht der richtige Job für dich.<br />
Dir würde es gut gehen, wenn sich deine Gäste ändern.<br />
Es ist ja eigentlich auch einfach, sich vorher zu überlegen,<br />
was man möchte, klar.<br />
Meiner Freundin würde es gut gehen, wenn sich ihr Mann<br />
ändert. Es ist ja eigentlich auch einfach, mal die eigenen<br />
Socken wegzuräumen, den Mülleimer mit runter zu nehmen<br />
oder ab und zu mal mit Blumen zu erscheinen, klar.<br />
Meinem Nachbarn würde es gut gehen, wenn sein Sohn<br />
nicht immer so laut Musik hören würde. Er „muss“ ihn<br />
deshalb jeden Tag anschreien. Es ist ja eigentlich einfach,<br />
die Musik etwas leiser zu stellen oder Kopfhörer<br />
aufzusetzen.<br />
Meiner Tochter würde es gut gehen, wenn sie jeden Tag<br />
so lange raus dürfte, wie sie will. Es wäre eigentlich einfach,<br />
ok zu sagen.<br />
Der Haken daran ist nur, dass die anderen, die sich<br />
eigentlich ganz einfach ändern könnten, das aber nicht<br />
tun. So ein Mist.<br />
Also ärgern wir uns so lange über sie, bis sie sich endlich<br />
ändern, das sind ja meist nur kleine einfache Dinge.<br />
Da können wir uns lange ärgern. Oder wir können die<br />
anderen einfach so sein lassen wie sie sind.<br />
1. Du kannst dich über deine Gäste weiterhin ärgern.<br />
2. Du kannst sie als Ewiglangeentscheidungsüberdenker<br />
einfach akzeptieren, schmunzeln, ihnen mit einem<br />
lockeren Spruch bei der Entscheidungsfi ndung helfen,<br />
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* 75 *
lächeln und das Beste aus deinem Tag und deinem Job<br />
machen.<br />
3. Du kannst versuchen, sie zu ändern (was wahrscheinlich<br />
ziemlich schwierig wird).<br />
4. Oder du kannst dir einen anderen Job suchen, bei<br />
dem die Kunden DICH nicht so nerven.<br />
Es ist deine Entscheidung.<br />
Genieße dein Leben so gut du kannst, vielleicht hast du<br />
nur dieses eine.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(01.09.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Veronika Fischer:<br />
Meine <strong>Anti</strong>-<strong>Ärger</strong>-Geschichte: Murphy‘s law<br />
Es kommt immer schlimmer - so kann man wohl auch<br />
selbige Geschichte beschreiben. Müde <strong>von</strong> 14 Stunden<br />
Flug, kam ich kürzlich nachhause, nur, um meinem Mitbewohner<br />
„ausgefl ogen“ und eine Menge getrockneten<br />
Reis in der Küche verteilt zu fi nden (im Nachhinein hab<br />
ich erfahren, dass seine kleine Schwester bei uns Hochzeit<br />
nachgespielt hatte). Nun, sofort kehrte und wischte<br />
ich, mit erheblichem <strong>Ärger</strong> im Blut und Geschimpfe, das<br />
alles auf, und tobte mich dann an meinem „<strong>Ärger</strong>sack“,<br />
einem schweren, gefüllten Säckchen, das man gegen<br />
die Wand oder auf den Boden schmeißen kann, aus. Was<br />
passiert? Der Sack platzt!!!!! Und es lagen nochmals<br />
tausende Reiskörner am Boden verstreut....<br />
(01.09.2004)<br />
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* 76 *
Der Beitrag <strong>von</strong> M. Haase:<br />
Ich habe 3 Kinder im Alter zwischen 1 und 7 Jahren,<br />
dabei geht es oft ziemlich stressig zu und oft hätte man<br />
Grund sich zu ärgern. Aber abends, wenn ich sie ins Bett<br />
bringe, dann genügt ein liebevoller Blick, ein Lächeln<br />
oder eine Umarmung und aller <strong>Ärger</strong> ist vergessen. Seinen<br />
Kindern kann man einfach nicht lange böse sein.<br />
(01.09.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Natascha Hollstein:<br />
Letztes Schuljahr war es noch normal, dass man nach<br />
6 Stunden um 1 Uhr <strong>von</strong> der Schule nach Hause konnte.<br />
Nachmittagsunterricht war eher die Ausnahme. Seit<br />
diesem Schuljahr habe ich 3 Mal Unterricht am Nachmittag<br />
und habe mich zunächst sehr darüber aufgeregt, was<br />
denke ich mal auch verständlich ist.<br />
Inzwischen habe ich mich damit abgefunden und sogar<br />
noch freiwillig einen Wahlunterricht für den Nachmittag<br />
gewählt, so dass ich jetzt nur noch einen Nachmittag pro<br />
Woche keine Schule habe.<br />
Für alle, denen es ähnlich geht - take it easy, ihr könnt<br />
sowieso nichts daran ändern. Und soo schlimm ist der<br />
Nachmittagsunterricht nun auch wieder nicht.<br />
(01.09.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Eva Hua:<br />
Alles kostet sehr viel Geld, nun möchte ich mir bald<br />
meine eigene Wohnung einrichten und zum jammern ist,<br />
dass einfach alles viel Geld kostet. Meine geplante Polsterecke<br />
mit vielen tollen Polstern wäre also ein teures<br />
Vergnügen, wenn diese mit orientalisch-bunten Polstern<br />
“gepolstert” werden sollte.<br />
Aber meckern hilft ja nicht, also kaufte ich Wolle und<br />
häkle die Überzüge für die Polster jetzt selbst. Es macht<br />
Spass und kostet bei weitem weniger als die tollen Überzüge<br />
in den Läden.<br />
mfg ev<br />
(01.09.2004)<br />
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* 77 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Holger:<br />
Still ist die Steppe, wüst aber doch leer. Endlose Öde<br />
liegt über dem Land. Der Himmel hat schon ein bedrohliches<br />
Schwarzblau erreicht und auch die Tiere trauen<br />
sich nicht mehr ihre Stimmen zu erheben. Unheilschwanger<br />
die Luft, klar zwar, aber doch irgendwie nicht zum<br />
Atmen geeignet. Mittendrin ein kleines Häufl ein Mensch.<br />
Immer wieder aufbegehrend gegen die unweigerlich<br />
aufkommende Bedrohung. Einsam in seinem Kampf ums<br />
Überleben und doch immer wieder ein kleines Lächeln in<br />
dem sonst so schmerzverzerrten Gesicht aufbringend.<br />
Was wollen sie noch? Sie haben es ausgesetzt in dieser<br />
trostlosen Welt. Kein Wort dringt an sein Ohr und nichts<br />
berührt seinen Körper als die Luft, die ihm fast den Atem<br />
nimmt. Ja, sie gaben ihm wärmende Kleidung und<br />
genügend Nahrung um das Ende der Steppe zu erreichen,<br />
aber wird das reichen? Wenn man das Muskelspiel<br />
des Menschleins betrachtet, kann man erkennen, wie es<br />
den einen Moment allen Mut und alle Kraft zusammennimmt<br />
und gegen allen Unwillen der Natur und des<br />
Lebens ankämpfen will, um dann doch wieder in sich zusammenzusacken und ganz langsam<br />
rollen ihm die ersten Tränen über die Wangen. Als die ersten Tränen den Steppenboden erreichen,<br />
bricht der Sturm los. Wehrlos wird es hin und her gerissen, mal in die eine, dann wieder<br />
in die andere Richtung, aber es kommt immer wieder an seinem Anfangspunkt an. Es ist, als<br />
ob es <strong>von</strong> diesem aussichtslosen Punkt wie magnetisch angezogen wird. Der Sturm legt sich<br />
wieder und das Menschlein sinkt wieder auf den Steppenboden nieder und beginnt sein Muskelspiel<br />
<strong>von</strong> neuem. Immer noch ist es nicht bereit ganz aufzugeben, aber auch noch nicht bereit<br />
dazu sich auf den Weg raus aus der Steppe zu begeben. Leise und sacht fallen die ersten<br />
Regentropfen. Anfangs noch vom ausgetrockneten Steppenboden, gierig aufgesaugt bilden sich<br />
mit stärker werden des Regens die ersten Pfützen. Immer noch verharrt das Menschlein und<br />
merkt nicht, dass es immer schwerer werden wird <strong>von</strong> hier zu entfl iehen. Dann steht es auf.<br />
Ganz plötzlich und unerwartet. Es erhebt sich und die durchnässte Kleidung hängt schwer an<br />
seinem ausgemergelten Körper. Es macht einen Schritt vorwärts und ... rutscht aus auf dem<br />
matschigen Boden und fällt wieder in sich zusammen. Sein Mienenspiel verrät seine Gedanken,<br />
so wie es vorher bei den Muskeln zu beobachten war. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle, Fragen<br />
nach warum, weshalb, wieso, wozu und immer wieder keine Antworten darauf. Keine Antworten,<br />
die es veranlassen könnten endlich so lange zu kämpfen, dass es aus dieser Lage entfl iehen<br />
kann. Irgendwann hört der Regen auf und die Sonne schickt ein paar Strahlen durch die<br />
jetzt heller wirkenden Wolken auf das Häufl ein Mensch in der Steppe. Es lächelt und man hat<br />
das Gefühl, es lächelt ein wenig länger als die andern Male vorher. Und es lächelt weiter und<br />
steht auf. Schwer fällt es ihm, das Aufstehen, denn die Kleidung ist noch immer durchnässt<br />
und der Schlamm hängt auch an ihm, der nun <strong>von</strong> der Sonne ganz langsam getrocknet wird.<br />
Grausam sieht es aus, das Menschlein. Jede vorher noch vermutete Schönheit ist diesem<br />
verwahrlosten und verdreckten Anblick gewichen. Aber es lächelt. Ein wenig zaghaft immer<br />
noch, aber es lächelt und wagt den nächsten Schritt nach vorne und dann noch einen. Es hält<br />
inne. Man erkennt die bange Frage: werde ich es schaffen können, lohnt es sich überhaupt<br />
einen Anfang zu wagen oder sollte ich lieber gleich aufgeben? Mittlerweile hat die Sonne den<br />
Schlamm getrocknet und beim nächsten zaghaften Schritt vorwärts fallen die ersten dicken<br />
Brocken herunter und mit jedem Schritt werden es mehr und die Last der verdreckten Kleidung<br />
wird immer kleiner. Ein Schatten huscht über sein Gesicht und es bleibt wieder stehen, duckt<br />
sich, als ob es sich vor etwas Unheilbringendem verstecken müsste und wartet ab. Man hört<br />
den Ruf eines Vogels und ein Blick gen Himmel verrät, dass der Schatten <strong>von</strong> diesem Vogel<br />
kam. Also nichts Bedrohliches, nur ein Wunder der Natur, dass nach dem Unwetter wieder<br />
seine Flügel ausgebreitet hat und die wiedergewonnene Freiheit genießt. Ein Aufatmen geht<br />
durch den Körper des Menschleins und langsam, aber immer noch vorsichtig umherblickend<br />
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* 78 *
steht es wieder auf. Wind kommt auf. Man kann erkennen, wie das Menschlein in seiner noch<br />
feuchten Kleidung zittert und friert, aber die Sonne gewinnt immer mehr ihr Spiel gegen die<br />
Wolken und trocknet mit dem Wind gemeinsam die Kleidung und auch die vorher triefnassen<br />
Haare. Die Tränen aber, die dem Menschlein unaufhaltsam jetzt über die Wangen rollen, die<br />
können weder Sonne noch Wind schnell genug trocknen, aber das stört das Menschlein anscheinend<br />
nicht mehr. Es scheinen auch keine Tränen der Wut oder Verzweifl ung mehr zu sein.<br />
Eher Tränen darüber, dass es Hilfe bekommen hat. Hilfe, mit der es nicht mehr rechnete. Hilfe<br />
durch die Natur, der es sich anfangs hilfl os ausgesetzt gegenüber fand. Sonne und Wind wurden<br />
zu den Helfern, die es sonst nirgends fi nden konnte. Plötzlich, ganz plötzlich straffen sich<br />
die Muskeln wieder unter der Kleidung, das Lächeln wird stärker und der Schritt holt weiter aus<br />
und es legt Meter um Meter immer schneller zurück. Da, ein Loch im Boden, es stolpert - fällt -<br />
bleibt liegen - und liegt. Es rührt sich nicht. Nach langer Zeit heben sich die Schultern vom<br />
Schluchzen, dass nicht zu hören, sondern nur zu ahnen ist. Wieder scheint es <strong>von</strong> Zweifeln<br />
gepackt zu werden und aufgeben zu wollen. Dieses Mal dauert es noch länger, bis sich das<br />
Häufl ein wieder reckt und der Mensch erkennbar wird. Der Blick irrt umher und ... stockt ...<br />
blickt immer auf den gleichen Punkt in der Ferne und bei genauem Hinsehen erkennt man am<br />
Horizont, wie leichter Rauch aufsteigt. Die Schritte gehen wieder vorwärts. Immer in Richtung<br />
der kleinen Rauchfahne, die beim Näherkommen größer wird. Und es fällt wieder, das Menschlein,<br />
und steht sofort wieder auf und der Schritt wird schneller und schneller und unter dem<br />
Rauch wird ein Kamin sichtbar und mit jedem Meter, den es weiterläuft wird immer ein Stück<br />
mehr <strong>von</strong> einem Haus sichtbar. Mittlerweile ist es schon kein Gehen mehr, nein, das Menschlein<br />
rennt förmlich auf das Haus zu und ... bricht zusammen. Die Kraftreserven sind aufgebraucht.<br />
Vor lauter Nachdenken und Angst haben und laufen hat es vergessen, seine Kräfte wieder<br />
aufzutanken. Es hatte doch Nahrung, warum hat es vergessen sie zu sich zu nehmen? Womit<br />
waren seine Gedanken beschäftigt, dass es ganz auf sich vergessen hatte? Nun liegt es da. Am<br />
Ende. Kurz vor dem Ziel und hat es doch nicht erreicht. Der ganze Kampf umsonst?<br />
Man möchte weinen, wenn man es da so liegen sieht, aber ist es nicht selber Schuld daran?<br />
Hätte es nicht auch einmal daran denken können, dass es nicht reicht zu laufen, sondern dass<br />
man auch seine Kräfte einteilen und wieder stärken muss? Aber was hilft nun all das jammern<br />
und Ratschläge erteilen, wo es so daliegt und nicht mehr weiter kann und es doch fast geschafft<br />
hätte. Langsam öffnet sich die Tür des Häuschens und ein Mensch streckt seinen Kopf<br />
vorsichtig heraus. Der Blick geht in Richtung Steppe und -- bleibt auf dem Häufl ein liegen. Da<br />
folgt dem Kopf schnell der Rest des Menschen und er eilt auf das Häufl ein zu, hebt es hoch, obwohl<br />
es fast zu schwer für ihn erscheint, und trägt es zum Haus und durch die Tür ins Innere.<br />
Mittlerweile ist die Nacht über der Steppe hereingebrochen und in den Fenstern des Hauses<br />
werden Kerzen angezündet und man kann einen Blick hinein erheischen. Dort kann man nun<br />
das Menschlein sehen. Frisch und sauber sieht es aus, so als ob es lange geschrubbt worden<br />
wäre um es erkennen zu können. Über die langen Haare fl ackert das Licht des Kaminfeuers<br />
und in das müde Gesicht ist ein wunderschönes Lächeln wiedergekehrt und auch die großen<br />
ängstlich blickenden Augen haben einen warmen Glanz bekommen. Aus der Tasse in seinen<br />
Händen dampft es und es hält sie noch ein wenig krampfhaft fest und auch der Mund sagt noch<br />
kein einziges Wort. Aber alleine dieses Lächeln, dass immer mehr auch <strong>von</strong> Mundwinkeln und<br />
Augen Besitz ergreift sagt uns: es hat sich gelohnt. Es gab viele Schwierigkeiten und Stolpersteine<br />
und gegen Ende sah es aus, als ob doch noch alles vergebens gewesen wäre, aber wie<br />
heißt es so schön bei einem Lied <strong>von</strong> B. Low : ... du sollst niemals die Rechnung ohne den<br />
Joker machen :-)<br />
So bleibt mir am Schluss der Geschichte nur noch übrig, allen Menschen, die am Ende ihrer<br />
eigenen Kräfte sind, einen Joker in ihrem Leben zu wünschen, der sie mit seiner Kraft wieder in<br />
die Gemeinschaft zurückholt.<br />
(01.09.2004)<br />
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* 79 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Karin Fukowski:<br />
Der kleine Klaus sitzt auf seiner Wolke, klar Nummer<br />
Sieben! Er schleckert seinen Philadelphia-Käse mit<br />
Erdbeeren. Er lächelt verzückt. Und stößt ein paar Hallelujahs<br />
aus. Keiner klatscht Beifall. „Mist“, denkt er. Und<br />
besinnt sich schnell: „Hier oben ist meckern verboten!“<br />
Er verzieht sein Gesicht zu einem Lächeln. So weit, dass<br />
es schmerzt. Er könnte jammern. Darf er aber auch<br />
nicht. Also stimmt er wieder sein „Hallelujah“ an...<br />
Drei Stunden später. Klaus hat die Schnauze voll. Er<br />
wagt den Absturz. Zurück auf der Erde macht er seinem<br />
Herzen Luft, schreit seinen <strong>Ärger</strong> heraus: „Den Himmel<br />
habe ich mir auch spannender vorgestellt.“ Die Menschen<br />
applaudieren. Klaus prustet los vor Freude.<br />
Die Moral <strong>von</strong> der Geschichte: Wer alles schluckt, der<br />
stirbt <strong>von</strong> innen.<br />
(31.08.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Karin,<br />
danke für Ihre Geschichte.<br />
Viele Menschen glauben, dass <strong>Ärger</strong> rauslassen etwas<br />
Positives ist.<br />
Doch warum ärgern wir uns überhaupt? Wir ärgern uns,<br />
weil wir andere Menschen und das, was sie tun oder<br />
sagen oder auch nicht tun, verurteilen. Irgendwie wollen<br />
die einfach nicht so sein, wie wir sie gern hätten. So ein<br />
Mist. Da müssen wir uns natürlich ärgern.<br />
Dann ist das Wetter schlecht, ausgerechnet wenn wir<br />
heiraten wollen, so ein Mist. Da muss man sich doch<br />
ärgern und dem <strong>Ärger</strong> Luft machen. Oder?<br />
Das kann man doch nicht einfach herunterschlucken.<br />
Doch was bringt das? <strong>Ärger</strong> schadet nur uns selbst.<br />
Wir können das Wetter nicht ändern, noch nicht.<br />
Am klügsten ist es, das Wetter einfach zu akzeptieren<br />
wie es ist.<br />
Wir können versuchen andere Menschen zu ändern,<br />
wenn wir sie nicht so akzeptieren können wie sie sind.<br />
Allerdings klappt das selten und ist die Ursache für viel<br />
<strong>Ärger</strong>.<br />
Wenn wir nur die Dinge, die nicht mehr zu ändern sind,<br />
akzeptieren könnten (alles andere ist sowieso sinnlos),<br />
dann hätten wir wahrscheinlich 90% weniger Grund uns<br />
zu ärgern (und Luft zu machen).<br />
Wenn wir die restlichen 10%, die wir ändern können,<br />
auch anpacken würden, gäbe es so gut wie keinen Grund<br />
mehr zum <strong>Ärger</strong>n.<br />
Wer das versteht, muss auch keinen <strong>Ärger</strong> herunter-<br />
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* 80 *
schlucken.<br />
Doch jeder Mensch entscheidet selbst, ob er andere<br />
Menschen verurteilt oder nicht, ob er sich über Dinge ärgert,<br />
die nicht mehr zu ändern sind, oder ob er diese so<br />
akzeptiert wie sie sind. Es ist jedem selbst überlassen.<br />
Liebe Karin, es ist Ihre Entscheidung, ob Sie sich ärgern<br />
oder nicht, ob Sie laut Frust ablassen oder nicht. Und es<br />
ist die Entscheidung der Menschen, die sie umgeben, ob<br />
sie sich Ihren <strong>Ärger</strong> anhören wollen oder nicht.<br />
Es ist Ihr Leben, viel Spaß dabei,<br />
Ihre <strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(31.08.2004)<br />
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* 81 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Christiane<br />
Wiedemann:<br />
Ich werde nie den dritten Geburtstag meines goßen Enkels<br />
(heute 9) vergessen.<br />
Die ganze Familie war am Nachmittag des 25. Dezembers<br />
versammelt. Oma, Opa, Tanten und Onkels. Pascal<br />
hatte Geburtstag und wurde 3 Jahre jung.<br />
Nachdem er mit dicken Wangen die Kerzen ausgepustet<br />
hatte, wurde Kaffe und Kuchen verteilt. Pascal fl og laufend<br />
der Kuchen vom Teller auf den Boden. Bis seinem<br />
jüngsten Onkel der Kragen platzte und er ihn anblaffte<br />
„noch einmal und ich stelle dir deinen Teller unter den<br />
Tisch“. Der kleine Kerl schaute ganz verschreckt und die<br />
Tränen saßen locker.<br />
Onkel sprachs und wollte sich ein Stück Kuchen <strong>von</strong><br />
seinem Teller nehmen, das Stück kam ins Rutschen und<br />
fl o g....... auf den Boden. Alle schauten verdutzt drein<br />
und Pascal lachte ganz gehässig auf (dieses gehässige<br />
Lachen werd ich mein Lebtag nicht mehr vergessen,<br />
wußte bis dato nicht das kleine Kinder so gehässig lachen<br />
können) und krähte „du kommst aber auch unter<br />
den Tisch, Onkel Sascha“. Sohnemann wurde Rot bis<br />
über beide Ohren und dann ging das Gelächter los und<br />
Pascal freute sich diebisch seinen Lieblingsonkel eine<br />
ausgewischt zu haben.<br />
Die Situation war gerettet und es konnte fröhlich weiter<br />
gefeiert werden.<br />
Ch. W.<br />
(22.08.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Marlies:<br />
Vor gut zwei Jahren, bin ich umgezogen. Nicht <strong>von</strong> Halle<br />
nach Leipzig, aber <strong>von</strong> NRW nach Spanien.<br />
Alles, was man um Urlaub klasse fi ndet, nervte einen im<br />
Alltag. An der Kasse im Supermarkt warten, an Bankschaltern,<br />
im Kaufhaus, an den Haltestellen keine Busfahrpläne...tja<br />
und das als Deutsche zu verkraften, ist<br />
nicht leicht.<br />
Mit der Zeit bekam ich mit, dass ein Schwätzchen wichtiger<br />
ist, als schnell durch die Kasse zu sausen. Auch<br />
wenn ich niemals die Leute kenne, <strong>von</strong> denen die Rede<br />
ist. Meckern nützt nicht, weil keiner weiss, was man<br />
meint. Oder es dauert noch länger :-))<br />
Nach ungefähr einem Jahr, stand ich mit einem Besucher<br />
aus Deutschland an der Busstation, und der fragte mich,<br />
wann denn der Bus käme. Als ich antwortete : „Das<br />
weiss ich nicht, er wird schon kommen“, wußte ich, jetzt<br />
bin ich integriert.<br />
Ich kann heute die ewige Jammerei aus Deutschland<br />
kaum noch ertragen, und hier gibt es ganz sicher nicht<br />
weniger Probleme als bei Euch.<br />
(28.08.2004)<br />
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* 82 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Steffi :<br />
Ich bin Mutter <strong>von</strong> 3 Söhnen und arbeite in der Aus- und<br />
Weiterbildung <strong>von</strong> jungen Erwachsenen. Einmal gab ich<br />
ein Seminar über Schlüsselqualifi kationen, wie Teamfähigkeit,<br />
Kommunikationsfähikeit, Stressbewältigung<br />
im Beruf und so weiter und wir kamen irgendwie auch<br />
auf das Thema <strong>Ärger</strong>. Es wurde ziemlich heiß diskutiert,<br />
wie man mit <strong>Ärger</strong> umgehen sollte, <strong>von</strong> „alles in sich<br />
hineinfressen“ bis „lauthals seinem <strong>Ärger</strong> Luft machen<br />
und den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen“, war alles<br />
dabei. Auf die meisten meiner Argumente kamen immer<br />
irgendwelche „aber, wenn‘s“. Dann fi el mir ein, wie ich<br />
bei mir daheim bei <strong>Ärger</strong> mit meinen drei Jungs handele.<br />
Ich habe seit Jahren an meinem Küchenschrank einen<br />
Smiley-Aufkleber mit der Unterschrift „Lach‘ mal!“ angebracht<br />
und zeige bei „dicker Luft“ nur in Richtung des<br />
Aufklebers und was soll ich sagen? In den meisten Fällen<br />
hat der kleine Smiley seine Wirkung nicht verfehlt und<br />
die Stimmung wieder aufgehellt. Kleiner Aufwand, große<br />
Wirkung, oder???<br />
(21.08.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Nina I.:<br />
Ich liege im Spital, nach einer grossen Kiefer-Operation<br />
und habe die Zähne mit Gummibändern aufeiandergezurrt<br />
- und das seit 7 Tagen. Das einzige, das ich irgendwie<br />
zu mir nehmen kann, sind winzige Schlucke Wasser;<br />
aber in meinem Kopf dreht sich alles um knackige Schokolade,<br />
knuspriges Brot und BigMacs.<br />
Da kommt doch tatsächlich die Krankenschwester und<br />
stellt mir ein wunderschön arrangiertes Tablett mit<br />
Bratkartoffeln, einem getoasteten Sandwich und einem<br />
frischen Fruchtsalat vor die Nase - wie aus meinen<br />
wildesten Träumen. „Guten Appetit,“ wünscht sie mir<br />
fröhlich, und braucht lange, um meine Zeichensprache<br />
zu verstehen. „Aaaaah, ja, Sie können ja gar nichts essen,<br />
tut mir leid!“ und geht!<br />
Aaaarrrrgh!!! Ich bin sonst kein Mensch, der so einfach<br />
in die Luft geht, aber wenn ich damals nicht an der Infusion<br />
gehangen hätte.... ;o)<br />
(21.08.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Nina,<br />
ich hoffe, du kannst jetzt wieder Schokolade und Bic<br />
Mac‘s essen, wann du willst, und lachst jetzt über dein<br />
„Aaaarrrrgh!!!“.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(26.08.2004)<br />
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* 83 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Shana:<br />
sie ist bildschön, weiß sich zu kleiden und ich hasse sie<br />
vom ersten moment an. außerdem diskutiert sie angeregt<br />
mit hannes, dem mann, den ich mir auf der heutigen<br />
party auserkoren habe, dem ich imponieren und<br />
den ich mit nach hause nehmen will!<br />
ein gekonnter augenaufschlag und sie hat so gut wie<br />
gewonnen, ich sehe es an dem blitzen in seinen augen.<br />
mir ist schlecht und manchmal vergesse ich zu atmen.<br />
es wird zeit mich einzuschalten, bevor das spiel für mich<br />
gelaufen ist.<br />
„äh, hannes, du warst doch letzthin im kino!? ist der fi lm<br />
empfehlenswert?“ etwas besseres fällt mir bei gott nicht<br />
ein.<br />
„doch, war echt gut! ich werde vielleicht nochmal mit<br />
lisa reingehen“, er macht eine kopfbewegung in IHRE<br />
richtung. sie nickt mir zu:“komm doch mit!“ schlägt sie<br />
vor. nett ist sie auch noch. „damit ich euch beim turteln<br />
zugucken kann, oder was!“ denke ich und sage stattdesssen:<br />
„hab leider grad nicht soviel geld ...“ als ob<br />
es keine blödere antwort gäbe. heimlich scanne ich ihr<br />
gesicht, ihren körper nach fehlern, falten, unreinheiten<br />
und asymmetrie durch, werde allerdings nicht fündig.<br />
ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse sie!!!!! sicher ist<br />
sie total arrogant oder zickig. leider kann ich während<br />
des weiteren gesprächs nichts da<strong>von</strong> feststellen. soviel<br />
perfektion auf einem haufen verkrafte ich heute nicht,<br />
ich muss mal zur toilette.<br />
als ich zurückkomme, ist hannes alleine.<br />
„wo ist lisa?“ ich schaue mich suchend um.<br />
„ihr freund hat sie abgeholt.“ ich kann sie förmlich sehen,<br />
die trauer in hannes blick und ich muss mir verkneifen<br />
etwas böses zu sagen, also sag ich etwas gutes:<br />
„eine tolle frau!“<br />
„das kannst du laut sagen!“ hannes seufzt und ich hasse<br />
SIE.<br />
(18.08.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Shana,<br />
jaja, so ist das nun mal.<br />
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* 84 *
Ein sicheres Mittel sich unglücklich zu machen ist sich<br />
mit Menschen zu vergleichen, die schöner, klüger oder<br />
reicher sind als man selbst.<br />
Viele suchen dann einen Makel an dem anderen, um im<br />
Vergleich zu ihm dann doch ein paar Pluspunkte zu erhaschen.<br />
Lass das Vergleichen oder leide weiter - es ist deine Entscheidung.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(18.08.2004)<br />
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* 85 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Hans-Georg<br />
Bertenbreiter:<br />
Der Strafposten für Meckerer<br />
Ich bin ein alter Meckerer, das gebe ich zu. Eine allzu<br />
fröhliche Party in der Wohnung nebenan, ein rücksichtsloser<br />
Autofahrer oder eine Verspätung bei einem Treffen<br />
erwecken etwas in meinem Inneren, und es drückt mich,<br />
es zwängt mich, es sticht mich, bis ich fast platze: es<br />
muss heraus, ich muss mich beschweren, in allen möglichen<br />
Tönen.<br />
Nun hält sich dies in einem einigermaßen geordneten<br />
Umfeld womöglich in gewissen Grenzen, doch ich wohne<br />
nicht in einem geordneten Umfeld: ich wohne in Ekuador.<br />
Und hier funktioniert, im Klartext, eigentlich gar<br />
nichts.<br />
Für einen Meckerer ist das eine wahre Herausforderung<br />
oder eher eine Strafversetzung, denn hier ist für mich<br />
das Meckern zu einem Dauerzustand geworden, und natürlich<br />
hilft es hier noch viel weniger als anderswo.<br />
Zur Verdeutlichung möchte ich nur einige Beispiele nennen,<br />
die, da bin ich sicher, ein echter Meckerer sehr gut<br />
wird nachempfi nden können.<br />
Kürzlich fragte ich einen Polizisten, der neben dem<br />
Zebrastreifen stand, auf dem mich ein Bus gerade fast<br />
überrollt hätte, warum er nichts getan habe, um den<br />
Bus zu mehr Vorsicht zu bewegen oder gar anzuhalten.<br />
Daraufhin begann mein Freund und Helfer mir lang und<br />
breit zu erklären, dass der Zebrastreifen doch eigentlich<br />
hier ganz fehl am Platze sei.<br />
Kurz zuvor fand ich im Supermarkt eine besonders<br />
billige Flasche Olivenöl. Aber als ich damit zur Kasse<br />
ging, zeigte die fast den doppelten Preis an. Nun ist es<br />
selbst in Ekuador Pfl icht, die Waren korrekt auszuzeichnen<br />
und zum angegebenen Preis zu verkaufen. Als ich<br />
reklamierte, verweigerte mir dann aber der Leiter des<br />
Supermarkts dieses Recht mit der Begründung, dass es<br />
doch gerade die Kunden seien, welche die Preise austauschten,<br />
um so verbilligt einzukaufen.<br />
Das Thema Kundenservice in meiner tropischen Strafheimat<br />
ist ein lohnender Stoff für Meckergeschichten.<br />
Ich wollte die Rechnung für meinen Internetanschluss<br />
bezahlen. In der Filiale wartete bereits eine lange<br />
Schlange <strong>von</strong> Zahlungswilligen. Von den fünf Kassen war<br />
eine besetzt, obwohl sich im Kassenraum gut fünf oder<br />
sechs Angestellte aufhielten und angeregt plauderten,<br />
die Chefi n eingeschlossen. Als ich bei dieser nach einer<br />
halben Stunde, und ohne die Hoffnung bald an der Reihe<br />
zu sein, die Öffnung weiterer Kassen einforderte, riet sie<br />
mir zur Geduld, oder stehen Sie in Berlin nicht auch des<br />
öfteren in einer Schlange??<br />
Und ich könnte beliebig fortfahren, etwa mit den Taxifahrern<br />
und ihrem willkürlichen Preissystem, mit den Handwerkern,<br />
die selbst den dritten oder vierten vereinbarten<br />
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* 86 *
Termin noch verstreichen lassen, mit hilfl os verstopften<br />
Kreuzungen, weil jeder zuerst durch will und keiner für<br />
Ordnung sorgt.<br />
Man sieht, die Situation eignet sich zum Protestieren,<br />
umso mehr, wenn sie einen eingefl eischten Meckerer<br />
betrifft.<br />
Was nützt es zu meckern, sagen mir alle hier. Und vielleicht<br />
haben sie ja sogar Recht: Ich streite mit jedermann,<br />
habe bereits einen Herzinfarkt hinter mir, und, so<br />
meine Frau, ich riskiere einmal einem zu begegnen, der<br />
statt zu antworten, den Revolver zieht und schießt.<br />
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, kommt mir der<br />
Gedanke, dass Ekuador möglicherweise eher ein Therapiezentrum<br />
als ein Strafposten für Meckerer sein könnte.<br />
Was meinen Sie?<br />
Mai 2004<br />
Hans-Georg Bertenbreiter<br />
Quito, Ekuador<br />
(04.08.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Hans-Georg,<br />
dein Beitrag ist ein Geschenk für diese Internetseite, für<br />
mich und für alle Meckerer, die es nicht lassen können.<br />
Herzlichen Dank<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(19.08.2004)<br />
www.freuteuch.de www.safersurf.com www.nutzwerk.de<br />
* 87 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Charly:<br />
Nicht ärgern? - leicht gesagt!<br />
...Dabei kenne ich alle Strategien - oder zumindest ne<br />
ganze Menge. Meistens bekomme ich das auch ganz gut<br />
hin, aber was machst du, wenn du durch deinen Lebenspartner<br />
immer wieder da hineingezogen wirst?!<br />
Mal konkret: Bei mir ist es meine Frau, obwohl ich zur<br />
Klarstellung glaube, dass es auch umgekehrt geht. Kennt<br />
Ihr das Lied <strong>von</strong> Dirk Busch: „Stur wie tausend Rinder,<br />
Mutter meiner Kinder - Oh Mann, ich mag diese Frau!“<br />
Fast jedes Wort trifft - die piksigen wie die liebevollen.<br />
Wir liegen uns schon seit mehr als 30 Jahren in den Haaren<br />
und wie Dirk Busch hoffte ich, es würde nie anders<br />
sein, denn die Zeiten dazwischen waren immer wunderbar!<br />
Seit ich im Vorruhestand bin haben sich leider die <strong>Ärger</strong>gelegenheiten<br />
vermehrt und die (nach wie vor) wunderbaren<br />
Zwischenzeiten sehr verkürzt. Genauer gesagt:<br />
Wir sind beide mit den Nerven völlig fertig und jeder<br />
denkt insgeheim auch mal übers „Abhauen“ nach, obwohl<br />
es keiner wirklich will.<br />
Warum erzähle ich das überhaupt? Ich kann mir vorstellen,<br />
dass so mancher Ähnlichkeiten entdecken kann und<br />
dass es im Leben immer auf den richtigen Blickwinkel<br />
ankommt. Ich schreibe hier buchstäblich mit einem weinenden<br />
und einem lachenden Auge.<br />
Also - meine Frau neigt dazu (nach meiner unmaßgeblichen<br />
Auffassung) sich über alles, was sonst niemanden<br />
anfi cht zu ärgern und nicht nur das, sie kann auch noch<br />
ein ausgewachsenes Problem daraus machen und wehe,<br />
ich wäre nicht geneigt dieses haarklein genau so zu<br />
empfi nden. Dann gehts erst richtig los: Du stehst mir ja<br />
sowieso nicht bei; ich möchte mal erleben, dass du dich<br />
für mich einsetzt, du hast immer nur Verständnis für die<br />
anderen usw.<br />
Dabei sind die Beispiele ohne Belang, weil austauschbar.<br />
Das schlimme ist, man kann sich nicht darauf einstellen<br />
- sie kommen aus heiterem Himmel, aus urgemütlichen<br />
Phasen oder total entspannten (wunderbaren) Zwischenabschnitten.<br />
Letztes Beispiel: Die Musik des Nachbarn.<br />
Ab und zu hört er gerne laut Musik. Man hört aber nur<br />
die Bässe. Zweifellos über längere Zeit nervig bis anstrengend.<br />
Aber die Zeitabstände, in denen man es ertragen<br />
muß sind (nur für mich!) vertretbar. Nach einigen<br />
dieser Anlässe in denen unser gegenseitiger Zwist darüber<br />
in keinem sinnvollen Verhältnis mehr zur Ursache<br />
stand, verprach ich, die Sache auf meine Art zu regeln<br />
(Warum sie eine Sache, die nur sie stört, nicht selbst<br />
ausregelt, wird mir ewig verschlossen bleiben). Seit drei<br />
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* 88 *
Tagen haben wir Sendepause, weil sie unterstellte, ich<br />
regele das nun sofort. Ich hatte mir aber vorgenommen<br />
ihn anzusprechen, wenn ich ihn wieder am Briefkasten<br />
treffe.<br />
In diesen Tagen litten wir beide wieder sehr (wie blöd<br />
und irrational eigentlich!). Heute fuhr sie früh fort, um<br />
Ihrer Mutter zu helfen. Unsere Verabschiedung war frustig<br />
und verletzt. Mir kamen tatsächlich die Tränen - seit<br />
wie lange?.... Frauen reden ja oft mit Frauen - Bei Männern<br />
ist das meist anders - ist zumindest für mich keine<br />
Alternative. Heute brauchte ich ein Ventil und suchte im<br />
Internet nach einer Kommunikationsmöglichkeit. Durch<br />
Zufall kam ich über das Stichwort „Eheprobleme“ auf<br />
eine Witzseite. Es waren ein paar sehr gute Witze dabei<br />
und ich mußte schon schmunzeln.<br />
Dort sprang mir dann ein Link zu dieser Site ins Auge,<br />
die mich neugirig machte. Vieles sprach mich sehr an,<br />
aber was nützt es mir, wenns meine Liebste nicht glaubt?<br />
Dann las ich die Geschichte <strong>von</strong> Kerstin, wie sie sich ihren<br />
Mann wünscht - im Laufe der Lebensabschnitte. Ich<br />
konnte vor Lachtränen den Bildschirm nicht mehr sehen!<br />
Meine miese Weltuntergangsstimmung war wie weggeblasen.<br />
Übrigens, den „bösen“ Nachbarn habe ich vorhin getroffen<br />
und ihn nett angesprochen. Nach kurzem Schlucken<br />
seinerseits diskutierten wir entspannt die Ursache und<br />
die Möglichkeiten. Er war sich der Wirkung seines „Subwofers“<br />
gar nicht bewußt und war bei einem Test sehr<br />
beeindruckt, wie gut er damit sogar bei Zimmerlautstärke<br />
unsere Terrasse beschallen konnte. Mit einem höflichen<br />
„Danke, dass Sie mir das gesagt haben“, verabschiedete<br />
er sich.<br />
Sonst noch ein happy end? Ich denke, bei so einfach<br />
aus der Welt zu schaffenden Angelegenheiten sollte<br />
auch ich in Zukunft schneller (re)agieren und an meinen<br />
Pluspunkten arbeiten und in anderen Sachen eine klare<br />
Grenzlinie ziehen, wo ich mich weder ärgern will, noch<br />
Handlungsbedarf meinerseits für richtig halte.<br />
Obs wohl klappt? - Ich freue mich schon auf den nächsten<br />
(wunderbaren) Zwischenabschnitt!<br />
Charly<br />
PS. Bitte aus verständlichen Gründen keine Hallorenkugeln<br />
an mich, ok?<br />
(04.08.2004)<br />
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* 89 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Barbara:<br />
Gestern wollte ich mein Frust mit einem Friseurbesuch<br />
bekämpfen. Ich wollte eine braune Tönung mit blonden<br />
leichten Strähnchen, wie ich es schon 3 mal im gleichen<br />
Geschäft hatte. Farbe usw. stand dort im Computer. Ich<br />
war bei einer anderen Friseuse als das letzte mal. Ich<br />
sagte, dass ich mal blond hatte und jetzt wieder Natur<br />
heraus wachsen lassen will. Die Friseuse hat lustlos mir<br />
schöne, hell - pissgelbe riesen Balken ins Haar gezimmert.<br />
Na toll, ich war den Tränen nah, nahm mir meinen Mut<br />
zusammen und sagte, dass ich das so nicht wollte, kleine<br />
natürliche Strähnchen und jetzt ist soviel blond, dass<br />
man beim rauswachsen wieder einen Ansatz sieht.<br />
Dann hat sie zum Dritten über einen Teil der Strähnchen<br />
wieder die braune Tönung gemacht, sah immer noch<br />
Scheiße aus. Wenigsten war sie bemüht den Schaden zu<br />
begrenzen.<br />
Zum Schluß hat sie die blonden Balken mit brauner Farbe<br />
behandelt.<br />
Mir tat sie nun fast schon leid und ich hatte ein<br />
schlechtes Gewissen, so als meckernde Kundin. Das<br />
Geschäft schließt 22:00 Uhr und es war schon 21:45 Uhr<br />
und natürlich nur noch ich da.<br />
Drei mal Haarewaschen, drei mal Färben inkl. Blondieren<br />
toll für die Haare. Meine teuere Kurpackung nach der<br />
ersten Färberunde war auch futsch.<br />
22:30 Uhr ging es einigermaßen und ich bezahlte brav<br />
meine 75 Euro, ich hatte keine Lust mehr mich auch<br />
noch wegen der Rechnung anzulegen.<br />
Natürlich ärgere ich mich heute noch über die Sache, besonders<br />
über mich, das ich auch noch voll bezahlt habe.<br />
Ich habe es schon 4 Leuten erzählt und jetzt schreibe ich<br />
es hier auf, viel besser wird es dadurch nicht und jedes<br />
mal durchlebe ich den ganzen <strong>Ärger</strong> nochmal.<br />
Jetzt ich weis ich wenigstens, dass ich es selber bin,<br />
der sich ärgert, aufhören damit fällt mir noch ziemlich<br />
schwer.<br />
Es ist vorbei, zu diesen Friseur gehe ich nicht mehr.<br />
Ich hoffe nur das sich die braune Tönung nicht zu schnell<br />
herauswäscht, dann sehe ich aus wie ein Streifenhörnchen.<br />
(03.08.2004)<br />
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* 90 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Mandy:<br />
Hallo an alle !!<br />
heute ist wieder sooo ein tag ..<br />
in meinem job rede ich 8 std tägl.nur mit unzufriedenen<br />
Kunden das legt sich schnell<br />
auf mein Gemüt..meine Freunde verstehen<br />
das und helfen mir immer wieder mich bei ihnen<br />
wohlzufühlen,doch für das Verständniss habe ich in<br />
erster Zeit kämpfen müßen,Ich möchte mich bei Ihnen<br />
bedanken dafür und bei jedem Kunden der auch mal ein<br />
freundliches Wort für uns übrig hat....<br />
(02.08.2004)<br />
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* 91 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Richard Hebstreit:<br />
Singlewoche in Berlin<br />
Träume sitzen mir im Kopf,<br />
im Bad, vom Hahn,<br />
- das Wasser tropft.<br />
Das Gummi, das ist spröde<br />
der Spiegel zeigt mich unrasiert,<br />
es ist Montag, das ist blöde!<br />
Freitag, denk ich,<br />
würd es fein,<br />
ein Date mit einer Frau.<br />
Dienstag, denk ich, mein ich doch<br />
am Freitag werd ich schlau.<br />
Blonde Haare, kirre Augen,<br />
Gedanken, Worte, die was taugen<br />
für mich für sie für ewig.<br />
Am Mund könnt ich mich saugen,<br />
so fest, so wild ich kann ...<br />
Begeisternd gurrt sie atemlos:<br />
„endlich mal ein Mann“!<br />
Wie stehts mit Job, Konten, Aktien?<br />
- meint sie mit neuer Luft.<br />
Ich schieb die Hand den Rücken lang<br />
und schwelge in dem Duft<br />
der Haare und Chanelparfüm,<br />
die Kellner schieln schon lange<br />
an unsern Tisch<br />
die Kerze rußt.<br />
„Gemach, gemach“,<br />
mein ich ganz locker<br />
und denk an mein Kontokorrent.<br />
Steh auf, geh heim und setz Teewasser auf<br />
alleine,<br />
solo,<br />
und bin wiedermal -<br />
wie immer ärgerlich, sehr ärgerlich<br />
ganz alleine, alleine eingepennt.<br />
© rhebs 20.02.2004<br />
(31.07.2004)<br />
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* 92 *
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Richard,<br />
danke für dein Gedicht.<br />
Ich wünsche dir viel Erfolg bei den Frauen, ärgere dich<br />
nicht, wenn es mal nicht klappt.<br />
Immerhin scheinst du so toll zu sein, dass gutriechende<br />
Frauen mit dir essen gehen wollen.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(31.07.2004)<br />
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* 93 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Richard Hebstreit:<br />
Die Polizeipferdeplastehufeisengeschichte<br />
Um 1995 in einem kleinen Nest in Thüringen sitzen zwei<br />
absolute ausgebuffte Alleskönner am Schreibtisch und<br />
machen Brainstorming. Nach der Analyse der letzten<br />
Projekte: Eine Veranstaltungsagentur in den Sand gesetzt.<br />
Ne Regionalmesse mit geplant .....Es regenete<br />
eine Woche komplett am Stück....bei der Messe.....<br />
Mußte nun eine völlig neue Idee her. Die Idee war<br />
schnell gefunden, da eine Anfrage nach Models mit in<br />
der Post lag. Ergebnis der Analyse und des Brainstormings:<br />
„Wir gründen einen Modelagentur!“ Mit allem<br />
Pipapo und natürlich mit Hilfe des Internets......und der<br />
örtlichen Medien.......Gesagt getan. Wie so ein Laden<br />
funktioniert stand damals schon im Internet.......naja,<br />
das stand alles in englisch (englisch konnten wir aber<br />
kaum). Die deutschen Modelagenturen hatten gerade ma<br />
Žne Starthomepage und paar Bilder. Den Rest machten<br />
die wie seit XX Jahren schon mit Sedcards, Karteikarten<br />
und Telefon. Aber wir wußten was HTML ist ind kannten<br />
jeijeijeipegs und Bilddatenreduktion und Sachen, die<br />
konnten wir auch kaum buchstabieren, aber wir konnten<br />
das. Schnell präzise, weltweit über alle Netze wie das<br />
USENET, die kennt z. B. heute noch kaum einer. Alsolos,<br />
in die nächste Redaktion eines Lokalblättchens. Es war<br />
SaureGurkenzeit, also die Zeit wo immer die Lochness<br />
Meldungen vom vorigem Jahr abgeschrieben wurden.<br />
„WAAAAAAAHNsinnnn, balferte der Chefredakteur“. „Thema<br />
Weiber geeeeeht immmmmer!“ ........“Das ist doooch<br />
was!“ „Was, 90 - 60 - 90 braucht Ihr....und nichts anderes......das<br />
ist doch kein Problem!“ „Das machen wir!“.<br />
Wir bekammen einen netten redaktionellen Beitrag und<br />
brauchten keinen Pfi fferling für die Anzeige aufzugeben.<br />
Am Tag nach der Veröffentlichung glühte das Telefon.<br />
Eigenartigerweise oft die Väter der sogenannten hübschen<br />
Töchter, die sich versichern wollten, das alles doch<br />
wirklich seriös zugänge........Wir hatten vergessen zu<br />
vermelden, wann und wo das Casting für unsere Models<br />
sein sollte. Hm, ach ja, freilich ein Casting müsssen wir<br />
auch machen. Mein Partner war fast Marketingprofi (1,2<br />
Semester) und meinte, „eine Casting Agentur könnten<br />
wir doch auch gleich gründen.“ Gesagt getan, also gründeten<br />
wir noch eine Casting Agentur und mit der Info<br />
gingen wir dann zu dem Konkurrenzblatt. Die brachte<br />
fast die gleiche Meldung, die die praktischerweise <strong>von</strong><br />
der Konkurrenz abgeschrieben hatten mit ein wenig<br />
mehr praktischer Information. Eine Woche später lief die<br />
Chose los. Erst zum genannten Termin kamen ganz wenig<br />
und auf einmal standen so 100 weibliche Leute auf<br />
der Treppe und fächelten sich mit allen möglichen Luft<br />
zu, denn die wurde knapp. Nach zwei Stunden haben wir<br />
ein Heftpfl aster in der Höhe <strong>von</strong> 174 cm gemacht und<br />
bedeutet, unter diesem Heftpfl aster kommt keiner mehr<br />
in‘s Büro zu zwei sehr wichtigen Agenturen. Einer wichtigen<br />
Modelagentur und einer wichtigen Castingagentur.<br />
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* 94 *
Fast haben uns Papas Schläge angedroht, wenn wir mit<br />
ihren Töchtern kein kostenloses Casting machen, wie es<br />
halt in der Zeitung stand. Na wir machten das. Rein mit<br />
den Mädels, Fragebogen ausfüllen lassen. Licht an, klick,<br />
klick mit Kamera, wo kein Film drinne war und höfl ich<br />
verabschiedet. Nach drei Tagen hatten wir 250 „Kandidatinnen“<br />
fachmännisch begutachtet und 25 hatten unsere<br />
Anforderungen erfüllt. Fast alles Abiturientinnen und<br />
Mädels aus der Klasse vor dem Abitur. Der Rest hatte<br />
schlicht und einfach zuviel vorher gegessen. Bei unseren<br />
wichtigen Aktivitäten hatten wir dann noch was vergessen.<br />
Wir „Profi s“! Die männlichen Models. Also nochmal<br />
zur Zeitung ......und denen vorgejammert, wir bräuchten<br />
dringend auch männliche Models. Wer jetzt denkt, das<br />
ist der ganze <strong>Ärger</strong>, der <strong>Ärger</strong> ging jetzt erst los. Männliche<br />
Models fanden wir damals nicht. So 5 Leutchen<br />
meldeten sich. 175 cm war der grösste. Den konnten unsere<br />
Supermodels mit Links und 40 Fieber glatt auf dem<br />
Kopf spucken. Trotzdem schrieben wir unserer Anfrage<br />
ein Angebot und wie der Teufel es wollte, wir bekamen<br />
den Auftrag. Nur jetzt begann erst richtig der <strong>Ärger</strong>. Es<br />
waren Ferien und in den Ferien gammelt eine junge Frau<br />
mit dem Abitur in der Tasche nicht in ihrem Kaff rum.<br />
Die will ans Meer, nach Portugal oder mit Mama und<br />
Papa eventuell nochmal das letzte mal in die Alpen. Wir<br />
versprachen Sack und Seele, dass die uns nicht in den<br />
Urlaub abhauten und zum ersten Modeevent einer völlig<br />
unbedeutenden Hanfklamottenfi rma, stellten wir unsere<br />
frisch gebackenen Supermodels auf dem Laufsteg........<br />
ach so Catwalk hieß das Ding ja inzwischen. Wir hatten<br />
nicht viel Bedenken. Mit 17/18/19 Jahren kann man sich<br />
eben einfach bewegen. Große Augen hatten die, und die<br />
Jungs, die da noch mitlgelaufen sind, waren auch nicht<br />
so schlecht. Naja.....bissel kleene waren die eben.......<br />
Nur, die Hanfklamottenfi rma hatte die Modelle auf Größe<br />
44 für die Frauen geschneidert und Größe 50 für die<br />
Männer, also quasi für die Muttis und die Papas <strong>von</strong> den<br />
Girls. Das sah schon mal verboten aus, aber mit Sicherheitsnadeln<br />
und Klebeband war das schon zu meistern.<br />
Wir meisterten das und es war in dem Ort, wo unsere<br />
Models mehr oder weniger ungeschickt auf dem Laufsteg<br />
rumturnten ein klitzekleiner Erfolg. In der Zeitung<br />
stand es dann auch wieder und unsere Kumpels klopften<br />
uns gönnerhaft in der Stammkneipe auf den Rücken<br />
und meinten, wir sollten doch mal die Adresse <strong>von</strong> Rita,<br />
Y<strong>von</strong>ne oder Janina rausrücken......den die sähen doch<br />
ganz süß aus. Nix war, wir wussten, Wert ist erst das,<br />
was man nicht bekommt. Oder fast nicht bekommt. Wir,<br />
wir dachten, wir sind doch absolut clever. Uns kann keiner.<br />
Na doch. Ein paar wurden <strong>von</strong> richtigen Modelagenturen<br />
eingesammelt. Janina haute ab über die Schweiz<br />
in die USA. Und schickt auch mal zu Weihnachten ne<br />
Karte. Hat inzwischen mit Fastfood 30 Kilo mehr auf den<br />
Rippen und hat zwei Töchter. Eine hat erst mit einem<br />
Banker rumgemacht und dann einen Autohausmanager<br />
fast geheiratet. Und die schönste Pointe war, wir hat-<br />
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* 95 *
ten in dem Trubel auch eine New York Reise ausgelobt.<br />
Ein Bekannter aus Cliffsidepark/New Jersey hatte <strong>von</strong><br />
unseren Aktivitäten Wind bekommen und wollte unter<br />
der Prämisse „topmodels from old germany“ auch ein<br />
bissel für seine kleene Pension partizipieren. Als die<br />
Flugscheine langsam in das Verfallsdatum kamen, fanden<br />
wir letztendlich noch zwei Mädels, die die Reise auch<br />
wirklich antreten wollten. Eine war 165 cm groß und die<br />
Cousine, die natürlich beziehungsweise auch mit sollte,<br />
war 2 cm kleiner. Alle beide mit schön mit Hüftspeck , so<br />
um die 70 Kilo. Aber hübsche Gesichter hatten die, und<br />
wir haben die strengsten instruiert „für den Gratistrip<br />
nach New York hängt ihr eure Gesichter in die Skyline<br />
mit einem Schild der Agentur www.citycsting.de vor der<br />
Nase......denn wir brauchen das für unsere künftige Promotion<br />
werbeträchtige Fotos.“ Ergebnis der Aktion. Die<br />
Negative hatten sie verloren. Bei unserem Bekannten<br />
in Cliffsidepark hatten die den Kühlschrank kahl gefressen,<br />
die Betten bekleckert und 100 Dollar gepumpt. Die<br />
Katze des Gastgebers mußte hinterher zum Psychater<br />
(Naja.....das ist der einzigste Flunker in dieser Geschichte)<br />
und Mitarbeiter des Sheriffs fragte bei unserem Bekannten<br />
nach, was für Frauen aus einem anderem Land<br />
ihn da vollkommen ohne Auto besuchen und sich im Ort<br />
auch mit Hilfe ihrer Beine fortbewegten.....und ich sollte<br />
doch eine Mail schreiben, dass Menschen in old Germany<br />
kein Auto fahren dürfen, wenn sie dazu nicht amtlich<br />
strengstens geprüft worden sind. Und sollte gleich noch<br />
bemerken, dass es auch Mädchen gibt, die Sonntags<br />
nicht gerne in die Kirche gehen. Und bei der Gelegenheit<br />
könnte ich gleich der New Yorker Polizei noch Plastehufeisen<br />
für die Pferde besorgen. Aber das ist eine andere<br />
Geschichte und die brachte keinen <strong>Ärger</strong>. Naja doch.....<br />
ich dachte die brauchen so 4000 und gekauft haben sie<br />
vierzig Hufeisen. Bezahlt hat die Polizei Null Hufeisen.<br />
Das ärgert mich eigentlich noch heute......................<br />
sehr.<br />
© rhebs 2004<br />
(31.07.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Richard,<br />
danke für deine lange und lustige Geschichte. Ja, ein Unternehmen<br />
gründen und auf die Beine stellen ist schon<br />
spannend.<br />
Lustig fi nde ich, dass du dich über 40 nicht bezahlte Hufeisen<br />
immer noch ärgerst, obwohl du selber soviel kiki<br />
machst (worüber sich andere vielleicht wieder ärgern).<br />
Wie auch immer, ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß bei<br />
dem, was du machst, auch wenn es manchmal kiki ist.<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger (31.07.2004)<br />
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* 96 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Batgirl Kerstin:<br />
Manchmal ärgert man sich über seinen Mann. Dabei liegt<br />
es doch nur daran, daß Frau wohl zu hohe Ansprüche<br />
hat. Machen sie es doch einfach so wie ich...<br />
Schrauben sie ihre Ansprüche runter... und sie werden<br />
sehen, wie toll doch der eigene Mann ist.<br />
Was ich mir <strong>von</strong> einem Mann wünsche,<br />
Originalliste (Alter: 22):<br />
1. gutes Aussehen<br />
2. Charme<br />
3. fi nanzielle Unabhängigkeit<br />
4. er soll ein aufmerksamer Zuhörer sein<br />
5. er soll clever sein<br />
6. soll gut in Form sein<br />
7. er zieht sich gut an<br />
8. er weiß schöne Dinge zu schätzen<br />
9. er macht aufmerksame Überraschungen<br />
10. er ist ein phantasievoller, romantischer Liebhaber<br />
Was ich mir <strong>von</strong> einem Mann wünsche,<br />
überarbeitete Liste (Alter: 32):<br />
1. er ist nett aussehend (vorzugsweise Haare auf dem<br />
Kopf)<br />
2. er öffnet Autotüren, rückt den Stuhl für mich<br />
3. er hat genug Geld für ein nettes Abendessen<br />
4. er hört mehr zu als dass er redet<br />
5. er lacht über meine Witze<br />
6. er trägt ohne Schwierigkeiten Lebensmitteleinkäufe<br />
7. er besitzt mindestens eine Krawatte<br />
8. er weiß ein selbst gekochtes Essen zu schätzen<br />
9. er erinnert sich an Geburtstage und Jahrestage<br />
10. er ist wenigstens einmal pro Woche romantisch<br />
Was ich mir <strong>von</strong> einem Mann wünsche,<br />
überarbeitete Liste (Alter: 42):<br />
1. er ist nicht zu hässlich (Glatze ist in Ordnung)<br />
2. er fährt nicht los, bevor ich im Auto sitze<br />
3. er arbeitet regelmäßig - und gibt beim Abendessen<br />
gelegentlich an<br />
4. er nickt mit dem Kopf, wenn ich rede<br />
5. er erinnert sich meistens an das Ende der Witze, die<br />
er erzählt<br />
6. er ist gut genug in Form, um die Wohnungseinrichtung<br />
neu zu arrangieren<br />
7. er trägt ein Hemd, das seinen Bauch bedeckt<br />
8. er weiß, dass man Champagner nicht mit Schraubverschluss<br />
kauft<br />
9. er vergisst nicht, den Toilettensitz herunter zu klappen<br />
10. er rasiert sich an den meisten Wochenenden<br />
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* 97 *
Was ich mir <strong>von</strong> einem Mann wünsche,<br />
überarbeitete Liste (Alter: 52):<br />
1. er hält die Haare in Ohren und Nase kurz<br />
2. er rülpst nicht und kratzt sich nicht in der Öffentlichkeit<br />
in seinen intimen Zonen<br />
3. er leiht sich nicht allzu oft Geld<br />
4. er schläft nicht ein, wenn ich lüfte<br />
5. er erzählt die gleichen Witze nicht zu oft hintereinander<br />
6. er ist gut genug in Form, um die Couch am Wochenende<br />
mal zu verlassen<br />
7. er trägt meistens zusammenpassende Socken und<br />
frische Unterwäsche<br />
8. er weiß ein gutes Abendessen vorm Fernseher zu<br />
schätzen<br />
9. gelegentlich erinnert er sich an meinen Namen<br />
10. er rasiert sich an einigen Wochenenden<br />
Was ich mir <strong>von</strong> einem Mann wünsche,<br />
überarbeitete Liste (Alter: 62):<br />
1. kleine Kinder haben keine Angst vor ihm<br />
2. er erinnert sich daran, wo das Bad ist<br />
3. sein Unterhalt kostet nicht viel<br />
4. er schnarcht nur ein wenig<br />
5. er erinnert sich, warum er lacht<br />
6. seine Form ist gut genug, dass er allein stehen kann<br />
7. er trägt normalerweise Kleidung<br />
8. er mag weiches Essen<br />
9. er erinnert sich, wo er seine Zähne abgelegt hat<br />
10. er erinnert sich, dass Wochenende ist<br />
Was ich mir <strong>von</strong> einem Mann wünsche,<br />
überarbeitete Liste (Alter: 72):<br />
1. er atmet<br />
2. er trifft in die Toilette<br />
(27.07.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Kerstin,<br />
danke für deinen amüsanten Beitrag. Ich hoffe nur, dass<br />
jetzt kein Mann schreibt, was er sich <strong>von</strong> einer Frau<br />
wünscht.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(30.07.2004)<br />
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* 98 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Anette:<br />
Das macht den <strong>Ärger</strong> ganz klein........<br />
Das 100 Einwohner Dorf<br />
Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf <strong>von</strong><br />
100 Einwohner reduzieren würden, aber auf die<br />
Proportionen aller bestehenden Völker achten würden,<br />
wäre dieses Dorf so zusammengestellt:<br />
57 Asiaten<br />
21 Europäer<br />
14 Amerikaner (nord u. süd)<br />
8 Afrikaner<br />
52 wären Frauen<br />
48 wären Männer<br />
70 Nicht-weiße<br />
30 weiße<br />
70 nicht Christen<br />
30 Christen<br />
89 heterosexuelle<br />
11 homosexuelle<br />
6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums<br />
besitzen und alle 6 Personen kämen aus den USA.<br />
80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse<br />
70 wären Analphabeten<br />
50 wären unterernährt<br />
1 würde sterben<br />
2 würden geboren<br />
1 hätte einen PC<br />
1 (nur einer) hätte einen akademischen Abschluss<br />
Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet,<br />
wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit,<br />
Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist.<br />
Falls du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht<br />
bist,<br />
bist du glücklicher als 1 Million Menschen,<br />
welche die nächste Woche nicht erleben werden.<br />
Falls du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast,<br />
nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des<br />
Gequälten,<br />
oder Hunger gespürt hast, dann bist du glücklicher als<br />
500 Millionen Menschen der Welt.<br />
Falls du in die Kirche gehen kannst, ohne die Angst,<br />
dass dir gedroht wird, dass man dich verhaftet oder dich<br />
umbringt,<br />
bist du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.<br />
Falls sich in deinem Kühlschrank Essen befi ndet,<br />
du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und<br />
ein Bett zum hinlegen, bist du reicher als<br />
75% der Einwohner dieser Welt.<br />
Falls du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im<br />
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* 99 *
Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen<br />
Schachtel,<br />
gehörst du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser<br />
Welt.<br />
Falls du diese Nachricht liest, gehörst du nicht zu<br />
den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können...<br />
Deshalb: Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen<br />
Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt<br />
Tanzt, als würde keiner hinschauen<br />
Singt, als würde keiner zuhören<br />
Lebt, als wäre das Paradies auf der Erde.<br />
(24.07.2004)<br />
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* 100 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Daniel:<br />
Hallo zusammen,<br />
endlich mal eine WIRKLICH gute Seite! Und nun meine<br />
Geschichte, die sich vor geraumer Zeit zugetragen hat:<br />
Ich war (mal wieder zu spät) mit dem Motorrad auf dem<br />
Weg zur Arbeit und versuchte, auf dem Stadtzubringer<br />
noch schnell an einem Lastzug vorbeizukommen, bevor<br />
aus 2 Spuren hinter der Ampel nur noch 1 wird und<br />
ich da nicht mehr vorbeikomme. Der Trucker scheint<br />
es aber ebenfalls eilig gehabt zu haben ... naja, die<br />
vorletzte Ampel haben wir beide gerade noch bei Gelb<br />
geschafft, an der nächsten mußten wir aber anhalten.<br />
Ich schaue also zum Trucker hinauf, er schaut - ziemlich<br />
grießgrämig und genervt dreinblickend - zurück, als ob<br />
ich Schuld wäre, daß die Ampel rot ist. Ich hebe meine<br />
Arme in einer Getste „Phh, was soll‘s, ist die Ampel halt<br />
rot ...“, woraufhin der Trucker anfängt zu lachen, auf<br />
mich deutet, die Geste wiederholt, wieder auf mich deutet<br />
und vor lauter Lachen beinahe nicht mitbekommen<br />
hätte, als die Ampel grün wurde ... nach dem losfahren<br />
winkte ich ihm nochmal zu, er winkte mir - immer noch<br />
lachend - zurück. Diesem Menschen habe ich - hoffentlich<br />
- einen angenehmen Tag beschert, und das mit<br />
einer kleinen Geste, die mich noch nicht mal 5 Sekunden<br />
gekostet hat, die eigentlich gar nichts gekostet hat, denn<br />
ich habe ja sowieso an der Ampel warten müssen. Und<br />
mir ging es auch besser ...<br />
In diesem Sinne: Jeden Tag einen Menschen zum Lächeln<br />
oder Lachen bringen, und die Welt ist irgendwann<br />
doch wieder lustig und freundlich. Und wenn Du keinen<br />
fi n dest, bei dem Dir das gelingt, probier‘s doch mal mit<br />
Dir selbst ...<br />
(23.07.2004)<br />
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* 101 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Rosmarie Frey:<br />
Wie es aelteren Leutchen so gehen kann.<br />
Wir wohnen seit 13 Jahren im schoenen Ost- Ontario, ca<br />
10 Min. <strong>von</strong> einer groesseren Stadt (Hawkesbury).<br />
Seit ca. 3 Jahren besitzen wir einen PC, das ist manchmal<br />
fuer uns 70 ig jaehrige ein Buch mit sieben Siegeln.<br />
Zudem alles in englischer Sprache, die wir erst hier<br />
gelernt haben.<br />
Nun zur Geschichte:<br />
Vor 14 Tagen spukte unser Keyboard, und die Maus hatte<br />
auch einen Wackelkontakt, nicht‘s wie los nach Hawkesbury<br />
ins Fachgeschaeft. Der Chef persoenlich nahm sich<br />
die Muehe und empfahl uns ein Sonderangebot, beides<br />
kabellos, dafuer mit Batterien, ganz einfach zu installieren.<br />
Er war so nett und hat uns die Batterien direkt im Geschaeft<br />
eingelegt.< Ja, den 2 alten Leutchen muss man<br />
ja helfen, die kommen sonst nicht draus>. Wir ab nach<br />
Hause, die Installation war wirklich einfach und das<br />
Keyboard hat auch gut funktioniert, nur was ist mit der<br />
Maus ? , die wollte einfach nicht. Da mein holder Gatte<br />
nicht sehr geduldig ist wurde es mir immer ungemuetlicher.<br />
Also alles wieder zusammen gepackt und ab nach<br />
Hawkesbury, aber ohaelaetz da standen wir vor verschlossener<br />
Tuer. Der Laden hat ausgerechnet an diesem<br />
Samstag um 14 Uhr geschlossen. Ui, Ui, ich haette ein<br />
Mauseloch gebraucht, Ich habe dann einfach bis zum<br />
Auto nicht mehr zu meinem Mann gehoert. Zu Hause<br />
hoerte ich nur noch: < Also ich gehe ins Wasser.(Pool)><br />
So ganz zahm hab ich gemeint. Aber als ich das Badekleid<br />
anzog hat mir die Maus doch keine Ruhe gelassen,<br />
so hab ich mich hingesetzt und die Maus geoffnet, die<br />
Batterien raus und brav nach Schema wieder eingesetzt.<br />
Ach du Schande, das Ding hat funktioniert, ich glaube<br />
jeder kann sich seinen Reim selber machen. Von wegen<br />
Fachmann.<br />
Liebe Gruesse an alle.<br />
Rosmarie Frey,<br />
(19.07.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Rosmarie,<br />
schön, dass Sie einen PC haben und diese Geschichte<br />
hier geschrieben haben.<br />
Ja, wir ärgern und schimpfen oft wegen Dingen, die<br />
manchmal ganz einfach zu lösen sind.<br />
Alles Liebe und weiter viel Spaß im Internet<br />
Ihre <strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(01.08.2004)<br />
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* 102 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sigrid Müller:<br />
Betten machen<br />
Ein schöner Tag heute. Aber ich muss Betten beziehen,<br />
eine Arbeit die ich hasse. Außerdem sind meine Inletts<br />
schon etwas alt, und trotz Steppung sammeln sich die<br />
Federn immer unten - tja, irgendwann werde ich sie<br />
wohl auswechseln müssen!<br />
Also ran an die ungeliebte Aufgabe. Eigentlich soll ich<br />
das Inlett ja vorsichtig aufschütteln, aber ich glaube, das<br />
bringt nichts mehr. Mit beiden Händen packe ich kräftig<br />
die unteren Bettzipfel und schüttle was das Zeug hält.<br />
Ein reißendes Geräusch - und ich stehe mitten in<br />
einem Federwirbel. So ein Mist! Jetzt ist es passiert!<br />
Mein Schlafzimmer sieht aus, als ob ich dort Federvieh<br />
nicht nur gehalten sondern auch gerupft hätte! Und<br />
was macht das Radio? Ungerührt spricht eine Stimme:<br />
„Nun schauen Sie sich einmal um....Sieht es hier nicht<br />
schlimm aus?“<br />
Da kann ich mich nicht mehr ärgern. Lachend falle ich<br />
aufs Bett und denke: „Da soll noch einer sagen, die<br />
Medien lügen! Mein Radio hat jedenfalls Recht! - Und außerdem<br />
- neues Bettzeug kurbelt die Wirtschaft an! Also<br />
wozu ärgern?“<br />
Aber in Zukunft werde ich beim Bettenmachen lieber Musiksendungen<br />
hören. Wer weiß, was meinem Radio sonst<br />
noch alles einfällt!<br />
(15.07.2004)<br />
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* 103 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Heike:<br />
Ihr habt so Recht, wenn man sich über Sachen ärgert<br />
beschäftigt man sich damit. Wir haben auch so ein Problemfall<br />
in der Nachbarschaft. Sie sind furchtbar. Mehr<br />
will ich nicht dazu schreiben, ich habe manchmal Mitleid<br />
mit ihnen, aber selbst da beschäftigt man sich mit<br />
denen. Ich möchte einfach nur mein Leben mit meiner<br />
Familie leben und das fällt manchmal ganz schön<br />
schwer, wenn solche Leute <strong>von</strong> „außen“ einfallen. Eure<br />
<strong>Geschichten</strong> haben mich aber zum Nachdenken gebracht<br />
und den Alltag wieder aus einer anderen Perspektive<br />
sehen lassen. Ich bin ein sehr optimistischer Mensch und<br />
bin durch solche Leute ganz schön runtergezogen worden.<br />
Ich weiß auch, daß diese Leute narzistisch veranlagt<br />
sind und Borderliner Syndrom haben müssen(nach<br />
bestimmten Merkmalen), aber bestimmte Sachen, worüber<br />
man sich ärgerte und ärgert, sehe ich inzwischen<br />
positiv und gewinne der jeweiligen Sache etwas positives<br />
ab. Z.B. Die Nachbarin ärgert sich schon darüber, das<br />
unser 3jähriger im Flur sich in normaler Lautstärke mit<br />
uns unterhält. Fazit: Sie dreht mit 50 Jahren die Technomucke<br />
volle Pulle auf! Zu Anfang haben wir uns darüber<br />
geärgert, heute sehe ich es positiv und sage mir, spätestens<br />
10 minuten und sié kann das selbst nicht mehr<br />
ertragen.... und das klappt immer!!! Wenn es dann so<br />
ist, freu ich mich, dass ich das so positiv gesehen habe.<br />
(13.07.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Heike,<br />
schön, dass es schon etwas bei dir wirkt.<br />
Doch bedenke, solange du deine Nachbarn verurteilst, so<br />
gerechtfertigt es aus deiner Sicht auch sein mag, wirst<br />
du Probleme mit ihnen haben. Egal, was sie tun, du entscheidest,<br />
wie du dich verhältst und was du über deine<br />
Nachbarn denkst.<br />
Du kannst es auch mit freundlichen Gedanken versuchen<br />
oder das, was sie tun, einfach nicht bewerten - sie tun,<br />
was sie tun. Es könnte sein, dass sich dann deine Nachbarn<br />
verwandeln, jedenfalls könnte es dir so erscheinen.<br />
Viel Erfolg beim weniger <strong>Ärger</strong>n.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(01.08.2004)<br />
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* 104 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Ulrich Heil:<br />
Vor kurzem hatte ich Besuch aus Australien. Vor dem<br />
Rückfl ug sollten noch Geschenke eingekauft werden und<br />
deshalb waren wir in einem großen Kaufhaus. Vor uns<br />
auf der Rolltrepe war eine Frau mit Kinderwagen. Das<br />
ist eigentlich verboten, aber die junge Mutter hatte alles<br />
im Griff - bis zum Ende der Rolltreppe. Da verhakte sich<br />
nämlich irgendwas und sie blockierte mit ihrem Gespann<br />
den Ausgang. Andererseits lief die gutbesetzte Rolltreppe<br />
aber weiter.<br />
Deshalb kam es zu einigen „Auffahrunfällen“. Der Australier<br />
sagte nur „no worries“, wie es in Sydney üblich<br />
ist. Als er dann die Leute sah, die auf der Rolltreppe alle<br />
rückwärts traten, fi ng er laut an zu lachen. Allen wurde<br />
nun die komische Situation bewußt und für ein paar<br />
Sekunden wurden wir eine fröhliche rückwärtstretende<br />
Gemeinschaft.<br />
Man kann also auch auf einer Rolltreppe „steckenbleiben“<br />
- but „no worries“ !<br />
(12.07.2004)<br />
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* 105 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Allenbach:<br />
Es gibt im Internet einige Tausend Seiten über Sekten-<br />
und Religionsforschung. Aber <strong>von</strong> einer ganz großen Kirche<br />
ließt man sehr selten eine kritische Beurteilung, weil<br />
die Sektenwarner meistens in den großen Kirchen selber<br />
aktiv sind oder <strong>von</strong> denen bezahlt werden.<br />
So ist es an der Zeit, dass diese auch einmal kritisch<br />
unter die unter die Lupe genommen wird. Urteilen sie<br />
selbst, ob es der Wahrheit entspricht:<br />
Das Oberhaupt dieser Organisation behauptet auch mit<br />
Ausserirdischen Kontakt zu haben, und heilig zu sein,<br />
und auch Leute die nicht mehr auf dieser Welt leben<br />
(Verstorbene) heilig sprechen zu können.<br />
Es hat ein sündhaft teures Flugzeug und macht ausgiebige<br />
Reisen. Wenn es irgendwo landet und vom Flugzeug<br />
aussteigt, so muss ein roter Teppich ausgelegt werden,<br />
um den Asphalt zu schonen, und es müssen auch oft bis<br />
zu 1000 bewaffnete Polizisten aufgeboten werden, um<br />
den Mann zu beschützen. (Seiner zeit, als Jesus durch<br />
das Land zog, hatte er nur 12 Jünger, die mit Schwertern<br />
bewaffnet waren.)<br />
Andere, als Sekten benannte Religionsgemeinschaften<br />
bezeichnen diesen Mann als einen <strong>Anti</strong>-Christen. Diese<br />
Organisation verlangt <strong>von</strong> den Leuten Geld, auch wenn<br />
diese nie oder fast nie in ihre Kirche kommen. Wenn sie<br />
nicht bezahlen, lässt sie es mit dem Gerichtsvollzieher<br />
eintreiben. Sie besitzt auch vom Heiligen Geist mehrere<br />
Banken „Banco di Spirito Santo“<br />
Seine Vorgänger pfl egten einst auch zu ihrer Bereicherung<br />
Bordelle zu betreiben. Sie ließen auch Leute en<br />
gros bei lebendigen Leib auf dem Scheiterhaufen verbrennen<br />
oder sie folterten auf andere art und weise.<br />
Für zehn Gulden Ablass konnte einer den andern töten.<br />
Seine Vorgänger haben auch den heiligen Sabbat auf<br />
den Sonntag verschoben. Sie sagen auch, dass man <strong>von</strong><br />
ihrer Kirche nicht austreten könne.<br />
Denn Kindern erzählen diese Kirchen, ein Mann sei <strong>von</strong><br />
den Toten auferstanden und später mit einer Wolke in<br />
den Himmel gefahren, und weiterer Unsinn. Oder war es<br />
doch ein UFO?<br />
Schon kleinen Kindern wird gesagt, dass sie wegen ihren<br />
Sünden und Erbsünden ewig in der Hölle braten würden.<br />
Es gäbe aber noch einen Ausweg, es sei da vor langer<br />
langer zeit ein Mann am Galgen hingerichtet worden.<br />
Der sei jetzt an ihrer Stelle getötet worden, und dadurch<br />
seien die Verfehlungen vom Tisch, und das gelte für alle<br />
Leute auf dieser Welt. (Menschenopfer) Man müsse das<br />
nur glauben, fl eißig beichten, beten und forthin nur das<br />
tun und lassen, so wie es diese Organisation vorschreibe,<br />
und weiterer Unsinn.( Erinnerungen an blutige heidnische<br />
Tieropfer).<br />
Sie verbietet Verhütungsmittel und anderes mehr. Sie<br />
beruft sich stur auf eine Art „Heilige Bibel,“ die angeblich<br />
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* 106 *
in allen Teilen unter Einwirkung <strong>von</strong> einem Geist, einem<br />
heiligen, („Banco di Spirito Santo“?) verfasst worden sei,<br />
obwohl erwiesen ist, dass im Urtext X-Tausend Abweichungen<br />
und Verfälschungen vorhanden sind.<br />
Sicher gibt es noch eine ganze Menge weitere Ergänzungen.<br />
Für Ergänzungen und Korrekturen wäre ich zu<br />
Dank verbunden.<br />
Christian Allenbach<br />
http://www.allenbach-ufo.com<br />
(11.07.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Christian,<br />
sicher werden dir viele zustimmen.<br />
Es gibt auch viele Menschen, die „zu Recht“ über unsere<br />
Regierung schimpfen, da könnte man sicher viele Seiten<br />
darüber schreiben. Wir können alles mögliche kritisieren,<br />
wir fi nden immer etwas. Wenn wir etwas kritisieren, ärgern<br />
wir uns meist darüber. Zum wirklichen Ändern fehlt<br />
uns oft die Energie oder auch die Lust.<br />
<strong>Ärger</strong>n, ohne etwas wirklich selbst tun zu wollen oder zu<br />
können, schadet uns nur, vermiest uns den Tag, die Woche,<br />
unser Leben und ändert trotzdem nichts. Kritisieren<br />
und sich über andere ärgern ist sinnlos.<br />
Oder geh los und gründe die größte <strong>Anti</strong>papst- und <strong>Anti</strong>kirchenbewegung,<br />
wenn du magst und wenn es dir für<br />
dein Leben sinnvoll erscheint.<br />
Tu, was du willst, es ist dein Leben!<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(19.07.2004)<br />
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* 107 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Angelika Ross:<br />
Hallo liebe Leser,<br />
Sie kennen doch sicher die Thunfi schdosen mit dem<br />
„Pull-OFF“Ring. Ja, wer kennt sie nicht. Haben Sie schon<br />
einmal versucht so ganz nebenbei eine dieser Dosen<br />
zu öffnen? Ich ja! Ich stand in der Küche am Arbeitstisch.<br />
Darauf stand besagte Thunfi schdose. Eigentlich<br />
eine Kleinigkeit diese zu öffnen. Will man meinen. Mit<br />
der linken Hand halte ich die Dose fest, mit der rechten<br />
Hand versuche ich diesen ominösen Ring hochzuklappen,<br />
um dann mit einem kleinen Schwung den Deckel abzureissen.<br />
So soll es sein! Aber jetzt geht der <strong>Ärger</strong> los. Als<br />
Frau hat man ja ein wenig Fingernagel. Damit versuchte<br />
ich unter den Ring zu kommen. Geht aber nicht. Es ist<br />
etwas umgeklappt, es war nur nicht der Ring sondern<br />
mein Fingernagel! Mühevolle wochenlange „Nagelzüchtung“<br />
mit einem klack dahin. OK, Ruhe bewahren, was<br />
jetzt. Nehmen wir doch einen Kaffeelöffel. Tolle Idee,<br />
dachte ich. Hat auch wunderbar geklappt. So der Ring<br />
ist etwas vom Deckel abgehoben.Jetzt wollen wir ja den<br />
Deckel noch abreissen. Ich nehme die Dose in die Hand,<br />
halte den Rind mit dem Zeigefi nger und ziehe daran.<br />
Naja, ich habs mir leichter vorgestellt. Ich habe es dann<br />
geschafft. Gott sei dank hatte ich Thunfi sch natur und<br />
nicht in Öl eingelegt. Das Wasser aus der Dose klatschte<br />
bis an die Wand und der Thunfi sch sprang mir auch ein<br />
wenig entgegen. Aber Halleluja die Dose war auf! Bei<br />
uns gibt es nur noch selten Thunfi sch.<br />
(07.07.2004)<br />
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* 108 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Monika Koch:<br />
Einen wundervollen Guten Tag!<br />
Was für eine reizende Idee. Ich hoffe, Sie haben jede<br />
Menge Zulauf. Es wäre schön, wenn sich immer mehr<br />
Menschen in Richtung Lächeln bewegen würden und uns<br />
allen damit das Leben leichter machen.<br />
Oft vergessen wir bei diesem Schritt das Wichtigste: wir<br />
können andere nicht ändern, aber uns selbst sehr wohl.<br />
Ich habe vor einiger Zeit angefangen, Menschen einfach<br />
anzulächeln. Spontan, herzlich oft für denjenigen unerwartet.<br />
Seitdem freue ich mich darüber bei meinem<br />
Metzger, Bäcker, Friseur u.v.a. besonders nett bedient zu<br />
werden. Und was hat es mich „gekostet“? Ein Lächeln.<br />
Auch ich habe natürlich schlechte Tage. In denen die<br />
Welt ungerecht ist. Da hilft mir ein Spruch weiter, den<br />
ein Motivationstrainer mal verbreitet hat, als wir in einer<br />
dieser unsäglichen Messe-und-bitte-immer-lächeln- der-<br />
Kunde-kann-nichts-für-die-schmerzenden-Beine-Seminare<br />
mit auf den Weg gegeben hat „Ich bin froh und<br />
heiter, Glück ist mein Begleiter ...“. Wer jetzt nicht lacht,<br />
ist selber schuld ..<br />
Meine Firma unterstützt Unternehmer zum Thema Betriebsrat<br />
und Gewerkschaften. Glauben Sie mir, wir haben<br />
trotzdem viel zu lachen!<br />
Herzliche Grüße<br />
Monika Koch<br />
(05.07.2004)<br />
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* 109 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Kathorono:<br />
Ja, also ich habe früher in einem Internat im Burgenland<br />
gewohnt... Mit meinen dortigen Zimmerkolleginnen<br />
hatte ich oft Streit. Meistens stritten wir um Kleinigkeiten,<br />
ausserdem warfen wir uns immer die Dinge vor,<br />
die wir beim letzten Streit falsch gemacht hatten!! Wir<br />
waren echt krank =) Die jüngste aus meinem Zimmer<br />
machte immer so schlimme Ausdrucksfehler, dass „die<br />
Mittlere“ (ich war die älteste <strong>von</strong> uns dreien) und ich uns<br />
immer unheimlich abhauen mussten, weil „die Kleine“<br />
so arge Fehler machte ... Es wurde noch komischer<br />
wenn sie dann verdutzt in unsere lachenden Gesichter<br />
schaute und kapierte, dass wir „älteren“ sie überhaupt<br />
nicht mehr ernst nahmen ... Aber sie hatte es sich selbst<br />
zuzuschreiben, sie hörte nie auf uns wenn wir auch nur<br />
versuchten(!) sie auf ihre „Sprachfehler“ aufmerksam zu<br />
machen!!!!!!! Nachwort: Ich hoffe Verena, du hast was<br />
daraus gelrnt ... :p<br />
(25.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Kathorono,<br />
jaja, so ist das als Jugendliche, kenne ich auch <strong>von</strong> mir.<br />
Wir streiten, wissen alles besser, machen uns lustig über<br />
andere Menschen und leiden, wenn andere so mit uns<br />
umgehen. Manchmal glauben wir sogar, dass wir ihnen<br />
damit nur helfen wollen, bloß die kapieren es nicht.<br />
Die anderen sind immer schuld!!!?<br />
Leider werden viele Menschen nicht erwachsen und das<br />
Ganze verschlimmert sich dann noch. Sie kämpfen jeden<br />
Tag, urteilen über andere, schimpfen, jammern und sind<br />
selbst nie daran schuld.<br />
Ich hoffe, du wirst bald groß, bis dahin wünsche ich dir<br />
viel Spaß bei allen Dingen, die du tust.<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(26.06.2004)<br />
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* 110 *
Der Beitrag <strong>von</strong> K. Wilhelm Meier:<br />
es ist schon ein bißchen her: da brauchte ich ein bestimmtes<br />
formular für eine steuererklärung, zu deren<br />
abgabe mich das fi nanzamt aufgefordert hatte. dies<br />
nennt man tapete für organgesellschaften. ich also rein<br />
in die formularausgabestelle, nach dem der letzte kunde<br />
diesen raum verlassen hatte. sofort bekam ich einen<br />
anranzer: ihre nummer ist noch nicht dran. hier ist<br />
doch kein anderer kunde, bemerkte ich. trotzdem sind<br />
sie nicht dran, bekam ich zu hören. soll ich des lieben<br />
friedens willens wieder rausgehen, fragte ich. ich musste<br />
nicht. also trug ich mein anliegen vor: ich hätte gerne.....<br />
nach kurzem nachdenken dann der beamte: so<br />
etwas gibt es nicht. daraufhin ich: dann hat mich ihre<br />
dienststelle zur abgabne einer erklärung aufgefordert,<br />
für die es kein formular gibt. das schloss auch der beamte<br />
aus. er schickkte mich in zimmer so und so im keller.<br />
da war aber keiner. da stand ein schild: wenn hier nicht<br />
besetzt, dann zimmer so und so. das war im dritten<br />
stock. ich merkte, dass ich mit dem rauchen aufhören<br />
sollte. da war aber auch keiner. es stand aber ein schild<br />
an der tür: wenn hier keiner da, dann zimmer so und<br />
so.da war dann einer. ich wieder: ich hätte gerne ein formular......<br />
. das geht doch im Körperschaftsteuer, wurde<br />
mir vorgeworfen, und sie sind hier in ost. ich erzähle <strong>von</strong><br />
den ganzen querverweisen. aber das überzeugt nicht. da<br />
müssen sie schon in den keller gehen, muss ich hören.<br />
als ich einwende, dass da niemand ist, wird mir vorgeschlagen,<br />
den abwesenden beamten doch anzurufen. das<br />
halte ich für unmöglich. jetzt heißt es: dann gucken sie<br />
doch mal. vielleicht ist er ja da. ich wieder in den keller.<br />
und er kommt strahlend wie ein atomkraftwerk um die<br />
ecke. ich hätte gerne, versuche ich es erneut. antwort:<br />
gibt es nicht. aber ihre behörde.... . jetzt guckt er in sein<br />
reagal. ohne bedauern, ohne entschuldigung reicht er<br />
mir ein verknicktes formular. ich brauche aber drei, wende<br />
ich ein. dann kopieren sie sich die, muss ich hören.<br />
darf man doch nur im original verwenden, gebe ich zu<br />
bedenken. das war früher, sagt der beamte, früher, als<br />
wir hier noch geld hatten.<br />
(24.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Wilhelm,<br />
danke für deine Geschichte, so oder ähnlich dürften das<br />
viele Menschen in Deutschland schon erlebt haben.<br />
Sie erinnert mich sehr an einen Asterix-Film. Asterix<br />
hatte eine Probe zu bestehen, bei der er durch ein Haus<br />
musste, in dem man verrückt wird. Das war eine Behörde<br />
wie du sie beschrieben hast. Ich kann mich nicht<br />
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* 111 *
mehr erinnern, ob Asterix diese Probe bestanden hat,<br />
aber dir ist es offensichtlich gelungen, wenn es auch<br />
sicher nervig war.<br />
Mir kommen solche Dinge manchmal vor wie ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />
oder gewollte unnötige<br />
Arbeit), immerhin ist der öffentliche Dienst der größte<br />
Arbeitgeber in Deutschland. Wenn wir die Häfte der Stellen<br />
abschaffen würden, hätten wir weniger Formulare<br />
und wesentlich mehr Arbeitslose. Ich habe auch keine<br />
Idee, wie das jemals gelöst werden soll.<br />
Also solange wir freiwillig in Deutschland leben und niemand<br />
den Mut hat, das wirklich mal anzugehen, bleibt<br />
uns nichts anderes übrig als die Treppe rauf und runter<br />
nach dem richtigen Formular zu laufen. Am besten wir<br />
amüsieren uns darüber, was das für ein Chaos ist, statt<br />
uns immer wieder zu ärgern.<br />
Ich hoffe, deine Wege und dein Formular haben dir wenigstens<br />
irgendetwas gebracht.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(24.06.2004)<br />
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* 112 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Steffen:<br />
Deutschland ist RAUS!!!!<br />
Kein Europameister.<br />
Die Fußballer verdienen Millionen und blamieren uns.<br />
Jetzt habe ich keine Lust mehr die Europameisterschaft<br />
zu verfolgen.<br />
Da soll ich mich etwa nicht ärgern?<br />
(24.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Steffen,<br />
ärger dich ein bisschen. Lege dich in dein Bett und heule<br />
etwas, du kannst auch ein paar Tage schimpfen, wenn<br />
du glaubst, dass es dir dadurch besser geht.<br />
Es ist egal, wir sind trotzdem draußen!<br />
Liebe Grüße aus Leipzig<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(24.06.2004)<br />
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* 113 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Henryk Schmiedel:<br />
Es ist nicht wirklich eine Geschichte, da<strong>von</strong> gibt es eh<br />
schon jede Menge. Vielleicht hilft aber dem einen oder<br />
anderen ein Gedanke, den ein moderner deutscher Philosoph<br />
gesagt hat, beim nachdenken, über seine Einstellung<br />
zu den „Feinden“ und dem Bild, das er <strong>von</strong> sich<br />
selber hat.<br />
„Autofahren ist die Vortsetzung <strong>von</strong> Krieg, mit anderen<br />
Mitteln.“<br />
Ich glaube, wenn man der Straßenverkehr mit solchen<br />
Worten beschreibt, liegt eine Menge im Argen.<br />
(24.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Hendryk,<br />
vielen Dank für deinen Hinweis. Ja, wir haben jeden Tag<br />
so unsere „kleinen Kriege“.<br />
Wir kämpfen gegen die anderen Autofahrer, gegen den<br />
Chef, gegen die Mitarbeiter, gegen die Behörden, gegen<br />
das Arbeitsamt, gegen das Ordnungsamt und den<br />
Strafzettel, gegen die schlechten Noten unserer Kinder,<br />
gegen die unfähigen Lehrer, gegen die Eltern, die sich<br />
keine Zeit für ihre Kinder nehmen, gegen die Nachbarn,<br />
gegen die Schwiegermutter, gegen die Schwiegertochter,<br />
gegen Arbeitslosigkeit, gegen Drogen, gegen Umweltverschmutzung,<br />
gegen Lärm, gegen Krankheit ..., gegen<br />
dies und gegen das.<br />
Das ist ganz schön anstrengend, vor lauter Kampf vergessen<br />
wir noch zu leben. Wir müssen uns nicht wundern,<br />
dass es Kriege gibt. Zuerst sollten wir mit unseren<br />
täglichen Kleinkriegen aufhören.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(24.06.2004)<br />
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* 114 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Gürtler:<br />
Heute ging ich in das Hauptpostamt Augsburg, um einen<br />
500 Euro-Schein wechseln zu lassen. Dies wurde mit<br />
verweigert mit der Feststellung, daß ich kein Bankkunde<br />
der Postbank sei. Daraufhin wollte ich diese Bestimmung<br />
sehen, was mir ebenfalls verweigert wurde.<br />
Dann bat ich, mir die Bestimmung zu zeigen. Doch auch<br />
das wurde mir verweigert. Abgesehen da<strong>von</strong>, daß ich<br />
nun bestimmt kein Anwärter mehr auf Postbank-Aktien<br />
bin, würde ich gern schriftlich sehen, daß man nur Postbankkunden<br />
diesen Dienst erweist.<br />
Hiltrud Gürtler<br />
(23.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Hiltrud,<br />
es gibt immer wieder Dinge, über die wir nur den Kopf<br />
schütteln können.<br />
Du wirst die Postbank nicht ändern können, doch du<br />
kannst entscheiden, ob du da noch einmal hingehst.<br />
Hauptsache, du ärgerst dich nicht (so lange) über die<br />
Postbank und deren Mitarbeiter.<br />
Liebe Grüße <strong>von</strong> Leipzig nach Augsburg<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(24.06.2004)<br />
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* 115 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Eva Stössel:<br />
Hallo!<br />
Ich fi nde Ihre Seite wirklich klasse! Es stimmt, dass<br />
die Menschen immer zu viel jammern und ich habe das<br />
Gefühl, es macht ihnen sogar Spaß. Wenn einer erzählt,<br />
was ihm Schlimmes passiert ist, dann können die anderen<br />
nicht einfach zuhören, nein, sie müssen immer gleich<br />
anfangen über ihr eigenes Leben zu mecken, als gäbe es<br />
einen Wettbewerb, wo es darum geht das meiste Leid zu<br />
erleben.<br />
Ich habe das gerade wieder am eigenen Leib erfahren,<br />
ich bin nämlich gestern zum zweiten Mal durch die<br />
Praktische Führerscheinprüfung gefallen (seufz), und<br />
anstatt, dass meine Freunde mir einfach mal zuhören,<br />
fangen sie an über ihre Prüfung zu klagen, obwohl sie<br />
alle beim ersten mal bestanden haben! Naja, kann man<br />
nichts machen, ich hab mich mit der verpatzten Prüfung<br />
abgefunden, warum soll ich mich ärgern ist doch sowieso<br />
schon passiert.<br />
Ich freue mich auf viele neue <strong>Geschichten</strong>,<br />
E. Stössel<br />
(19.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Eva,<br />
das stimmt leider. Es scheint einen Wettbewerb unter<br />
den Menschen zu geben, wer die „dramatischste Geschichte“<br />
erlebt hat.<br />
Meine Oma lacht immer, wenn ihr ein Missgeschick<br />
passiert, sie lacht köstlich über „ihre eigene Dummheit“<br />
- ich fi nde das ziemlich schlau.<br />
Du hast eine Prüfung nicht bestanden, das ist nicht<br />
lustig, jedoch in diesem Moment nicht zu ändern. Für<br />
deinen nächsten Versuch drücke ich dir schon mal alle<br />
Daumen.<br />
Viel Glück<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(21.06.2004)<br />
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* 116 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Andrea Di Marco:<br />
Stinkefi nger und was noch<br />
Diese Geschichte stammt nicht <strong>von</strong> mir, aber doch <strong>von</strong><br />
einem sehr engen Freund. Mein Freund fuhr mit seinem<br />
Auto und hatte jemand überholt und ihn in Gefahr gebracht<br />
in dem er in abschnitt. Der andere Autofahrer ist<br />
so wütend geworden hat im Stinkefi nger gezeigt, gehupt<br />
und hat meinen Freund bis nach Hause auf den Parkplatz<br />
verfolgt. Als mein Freund <strong>von</strong> seinem Auto ausstieg ging<br />
der andere schon wütend auf Ihn zu, doch mein Freund<br />
streckte mit einem Lachen im Gesicht die Hand entgegen,<br />
und sagte tut mit leid dies war meine Schuld, der<br />
andere war so perplex und streckte auch seine Hand hin<br />
mit der Bemerkung drücken Sie sie nicht zu fest ich hatte<br />
vor kurzer Zeit eine Verletzung.<br />
(19.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Andrea,<br />
ich liebe solche <strong>Geschichten</strong>.<br />
Freundlichkeit ist oft für den Wütenden total entwaffnend.<br />
Oft die beste Strategie, jemanden wieder „runter<br />
zu bringen“ und sich nicht <strong>von</strong> dessen Wut anstecken zu<br />
lassen. Weiter so!<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(21.06.2004)<br />
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* 117 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Brigite Scheliga:<br />
Hallo!<br />
Nach einem arbeitsreichen Tag parkte ich mein Auto vor<br />
einem Supermarkt an einer stark befahrenen Straße,<br />
da ich noch einkaufen wollte. Ohne auf den fl ießenden<br />
Verkehr zu achten, öffnete ich meine Tür ein wenig, wodurch<br />
ich einem vorbei fahrenden PKW den Außenspiegel<br />
beschädigte. Diese Tatsache konnte ich nun nicht mehr<br />
ändern. Ich regelte alle Formalitäten mit dem Unfallgegner<br />
und ärgerte mich sehr über meine eigene Dummheit.<br />
...so jetzt aber zum Einkaufen. Einkauf erledigt und<br />
alles im Auto verstaut. Jetzt hatte ich noch ca. 100 m<br />
zu fahren. Ich parkte mein Auto wieder. Nun wollte ich<br />
die Einkaufstaschen aus dem Auto nehmen, hatte dabei<br />
den Autoschlüssel in der Hand. Ich griff nach einer Tüte,<br />
wobei mir der Schlüssel entglitt und in den Gulli fi el. Erst<br />
lag er auf Blattwerk, verschwand dann aber auf Nimmerwiedersehen<br />
im Wasser der Kanalisation. Der Gulli war<br />
zu tief, um an den Schlüssel heranzukommen. Ich fi ng<br />
jetzt schon an, über meine Dummheit zu lachen, denn<br />
es hatte wirklich keinen Sinn, sich jetzt auch noch zu<br />
ärgern, da man es nicht mehr ändern konnte.<br />
Ich rief einen Bekannten an, der mir meinen Ersatzschlüssel<br />
bringen wollte. Ich schlug meine Stammkneipe<br />
als Treffpunkt vor, in der wir dann einen sehr schönen<br />
und harmonischen Abend verbracht haben und auch<br />
über meine Mißgeschicke nur noch lachen konnten.<br />
(16.06.2004)<br />
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* 118 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Adnan:<br />
Halloechen,<br />
das ist ja wirklich eine super Seite. Schoen das ich sie<br />
gefunden habe ;-).<br />
Ja mit dem Meckern und Aergern ist das schon so eine<br />
Sache. Bin froh das ich endlich aus diesem Teufelskreis<br />
raus bin und ueber all das nur noch lachen kann.<br />
Interessant fi nde ich die kulturellen Unterschiede, da ich<br />
gerade in Australien mein Auslandsstudium absolviere.<br />
In Deutschland kommt es mir generell so vor das nur die<br />
Personen fuer Erfolgreich gehalten werden die sehr ernst<br />
und verbissen sind. Froehliche Menschen werden oft als<br />
weniger diszipliniert und weniger zielsrebig angesehen.<br />
Dabei ist das doch gerade die allerbeste Kombination.<br />
Also arbeite ich daran, froehlich und erfolgreich zu sein.<br />
Langfristig und Ganzheitlich gesehen sicherlich das Beste!<br />
(11.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Adnan,<br />
Erfolg ist sowieso für jeden etwas anderes.<br />
Fröhlich durchs Leben gehen und das Leben genießen,<br />
was soll schon erstrebenswerter sein?<br />
Mach weiter so!<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(12.06.2004)<br />
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* 119 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Ferdy:<br />
Ich kann einfach nicht meckern über meine eigene Dusseligkeit,<br />
die mir heute früh passiert ist.<br />
In Zeitnot habe ich die tollsten 5 Minuten erlebt:<br />
Als ich in das Bad ging fi el mit auf, ich habe kein Duschgel<br />
mehr. Als einzige Flasche stand nur noch Badeöl da.<br />
Geht auch sagte ich, und roch nach Fichtennadeln.<br />
Mein Budget an Deospray war noch genügend. Nach<br />
der Dusche nahm ich die Flasche und sprühte mir das<br />
Deo an die üblichen Stellen. Daraufhin dachte ich, was<br />
beist dich den so unter den Armen und an den anderen<br />
Stellen? Des Rätsels Lösung war, meine Frau kaufte ein<br />
neues Sortiment und stellt diese in den Badeschrank. ES<br />
WAR RAUMSPRAY, und roch fürchterlich nach Lavendel.<br />
Also noch mal unter die Dusche. Hier ersparte ich mir<br />
nun den Geruch an Fichtennadel.<br />
Wieder heraus, jetzt die Haare geföhnt, ein wenig Haargel<br />
drauf. fertig!<br />
Zähneputzen vergessen! Was war das nun? Kukident?<br />
Haftcreme die unser Herr Vater beim Besuch vergessen<br />
hatte. Mein Gott, jetzt klebten die Zähne und der Mund<br />
zusammen. Jetzt zweifelte ich schon an mir selbst. Und<br />
zum Abschluß nach der Prozedur des entfernen <strong>von</strong> Haftcreme<br />
putzte ich mir die Zähne mit der richtigen Creme.<br />
-Jetzt kommt die Krönung!: Beim Putzen löste sich<br />
meine Krone des Schneidezahnes und fi el in das Waschbecken.<br />
- Ich gehe jetzt zum Zahnarzt. Arbeit für heute<br />
Vormittag ade, da ich aussehe wie nach einem Boxkampf<br />
mit Klitschko. Wer kann da noch meckern?<br />
(03.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Hallo Ferdy,<br />
danke für deine Geschichte.<br />
Ja, uns kann viel passieren, die meisten <strong>von</strong> uns kennen<br />
solche Tage, an denen wirklich alles schief zu laufen<br />
scheint. Am besten wir nehmen es mit Humor.<br />
Zahn ab ist Zahn ab, ärgern nützt da auch nichts.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(13.06.2004)<br />
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* 120 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Venda:<br />
Hallo!<br />
Ich fi nde diese Seite wunderbar. :-)<br />
Zum <strong>Ärger</strong>n fällt mir vor allem das Autofahren ein: Ich<br />
bin 21 und bin bis vor einem halben Jahr nur sehr selten<br />
lange Strecken über die Autobahn gefahren. Nun habe<br />
ich einen Job, in dem ich oft zu Kunden herausfahren<br />
muss, und viel Zeit auf der Strasse verbringe. Mein Ford<br />
Fiesta hat 55 PS, und ich wurde oft sehr ärgerlich, wenn<br />
BMWs, Mercedes und Audis <strong>von</strong> hinten drängelten, die<br />
Lichthupe betätigten und dicht auffuhren.<br />
Die Autos schüchterten mich immer sehr ein, ich fuhr<br />
umso unsicherer und war verärgert, weil ich ja nichts für<br />
die fehlenden PS in meinem Auto konnte. Ich fühlte mich<br />
sehr ungerecht behandelt.<br />
Inzwischen habe ich aber eine Erfahrung gemacht: Wenn<br />
diese Autos mich dann überholen, sitzen dort ebenso<br />
verärgerte Fahrer drin: Meist Männer mit Krawatte, die<br />
augenscheinlich auf dem Weg <strong>von</strong> der Arbeit oder zu<br />
einem Termin sind. Sie sehen erfolgreich, aber gestresst<br />
aus.<br />
Und seit ich in meinem Job eine Menge solcher Menschen<br />
kennengelernt habe, ärgere ich mich nicht mehr,<br />
sondern fühle mit ihnen. Vermutlich sind die Fahrer, die<br />
mich <strong>von</strong> hinten anblitzen, durch ihren Job sehr belastet,<br />
schlafen zu wenig, machen eine Blitzkarriere, aber<br />
schaffen es nicht, die mit ihrer Familie unter einen Hut<br />
zu bekommen.<br />
Diesen Leuten geht es im Allgemeinen wahrscheinlich<br />
schlechter als mir, und dann bin ich froh, dass ich in<br />
meinem Fiesta Zeit habe und mir die Arbeit nicht das<br />
Wichtigste im Leben ist.<br />
(03.06.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Venda,<br />
prinzipiell ist es gut, dass du dir eine Strategie dafür<br />
überlegt hast, wie du besser mit deinem <strong>Ärger</strong> umgehen<br />
kannst. Wenn du dich weniger ärgerst, ist dein Leben<br />
einfach schöner.<br />
Doch Vorsicht: Was du hier machst, ist die Verurteilung<br />
anderer! Das ist eine der Hauptursachen für <strong>Ärger</strong> überhaupt.<br />
Wir verurteilen andere meist, um uns im Vergleich<br />
mit ihnen besser zu fühlen.<br />
Sie haben zwar ein schnelles und teures Auto, doch<br />
eigentlich sind sie nur bedauernswert - Vorsicht!!! Das<br />
klingt sehr nach Neid, auch eine der Ursachen für <strong>Ärger</strong>.<br />
Die Raser ärgern sich über lahme Enten, die schon mal<br />
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* 121 *
plötzlich auf die linke Spur wechseln und Adrenalinschübe<br />
verursachen. Die langsamen Fahrer ärgern sich über<br />
die Raser. Hin und Her.<br />
Lass die anderen einfach fahren. Gönne ihnen ihr<br />
schnelles Auto. Nicht alle, die viel Geld haben, sind unglücklicher<br />
als solche, die weniger Geld haben.<br />
Ich wünsche dir, dass du bald so erfolgreich bist, dass<br />
auch du ein schnelleres Auto fahren kannst. Ich verspreche<br />
dir, dann wirst du diese Sache garantiert anders<br />
betrachten.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(13.06.2004)<br />
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* 122 *
Der Beitrag <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Braun:<br />
Ich habe heute meinen ersten Liebesbrief bekommen.<br />
Per email. Ich bin 20 und habe mich schon immer mal<br />
gefragt, ob ich mal einen Liebesbrief bekomme.<br />
Ich bin zwar nicht in den Schreiber verliebt, aber es<br />
steigert das allgemeine Wohlbefi nden, zu lesen: „Seit ich<br />
dich gesehen habe, will ich nur noch mit dir zusammensein.<br />
Ich habe es dir nicht gesagt, aber ich habe ein Herz<br />
und ich mag dich sehr gern. Bitte treff mich am Freitag<br />
um 10 Uhr. Wir können alles unter vier Augen besprechen.“<br />
Ich werde nicht hingehen. Aber ich werde mich den<br />
ganzen Tag darüber freuen, dass jemand in mich verliebt<br />
ist. Männer dieses Landes, schreibt mehr Liebesbriefe,<br />
tut eure Gefühle kund!! Die Frauenwelt dankt es euch.<br />
(28.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe <strong>Ramona</strong> Braun,<br />
genau!<br />
Schreibt mehr Liebesbriefe, liebt euch, seid nett zueinander<br />
- das Leben ist kurz (zu kurz zum <strong>Ärger</strong>n).<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(28.05.2004)<br />
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* 123 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Sandra:<br />
Zum einen fi nde ich Ihre Seite, welche ich nur durch<br />
einen Zufall gefunden habe, wirklich interessant und<br />
den so wichtigen Gedanken, dass Jammern und Meckern<br />
sinnlos ist, toll rüber gebracht. Viel mehr Menschen<br />
sollte sie lesen und daraus lernen!<br />
Doch auch ich will einen Beitrag dazu beisteuern, denn<br />
Jammern und Meckern kann auch ich perfekt, muss ich<br />
zu meiner Schande gestehen ...<br />
Ich habe als Kind gelernt, immer alles perfekt sauber<br />
und aufgeräumt zu halten. Mutter lebte diesen Grundgedanken<br />
perfekt vor. Und ich ahmte ihn artig nach.<br />
Ich zog mit meinem Freund zusammen und erfüllte diese<br />
Putzteufelseigenschaften perfekt. Wir ergänzten uns<br />
prima, auch er lernte diese Dinge zu Hause bei Muttern.<br />
Allerdings fragte ich mich mit der Zeit, ob das im Leben<br />
alles sein soll? Neun Stunden arbeiten und anschliessend<br />
zu Hause kochen und putzen, täglich. Bis man endlich<br />
geschafft auf dem Sofa liegt, versucht, mit einem halben<br />
Auge den Fernseher zu begutachten, und doch schliesslich<br />
in das Land der Träume übersiedelt. Ich habe in<br />
diesen Jahren versucht, mich damit abzufi nden, ständig<br />
gemeckert und gefl ucht, wofür das alles gut sei?!<br />
Dieser langweilige Alltag und diese Unzufriedenheit zerstörte<br />
die Beziehung. Alles, bis auf das Putzen, schlief<br />
zwischen uns ein. Wir beendeten diesen Zustand.<br />
Ich lernte jemand neues kennen. Das absolute Gegenteil,<br />
die „männliche Schlampe“, wie ich ihn immer gern<br />
nenne. Er lässt das dreckige Geschirr tagelang stehen,<br />
aufräumen ist ein Fremdwort, alles muss „ganz easy“<br />
sein. „Bleib‘ locker!“ - sein Motto. Ok, ich zog mit ihm<br />
zusammen. Anfangs holte ich mir vor lauter Aufregung<br />
über das Wohnungschaos ein Magengeschwür, putzte<br />
wieder täglich und machte ausserdem alles selbst. Doch<br />
irgendwann habe ich eingesehen, dass Ordentlichkeit<br />
und Putzfi mmel nicht das gleiche ist. Er hat mir beigebracht,<br />
mal was liegen zu lassen, und das dass wahrlich<br />
kein Weltuntergang ist. Ja, natürlich ist er auch aktiver<br />
geworden, was die Wohnungsreinigung angeht, doch keine<br />
Angst! Es hält sich in Grenzen! Es geht mir und meiner<br />
Umwelt besser. Ich meine, es läuft tatsächlich nichts<br />
weg und niemand ist mir böse, wenn der Staub mal eine<br />
Woche länger liegen bleibt. Ich kann mitterweile drüber<br />
weg sehen.<br />
Sie auch?! ich kann es nur empfehlen!<br />
(25.05.2004)<br />
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* 124 *
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Sandra,<br />
danke für deinen Beitrag, er dürfte für einige Menschen<br />
interessant sein.<br />
Wir haben so oft unsere Vorstellungen im Kopf und der<br />
Partner soll sich daran halten. Wehe nicht, dann gibt es<br />
Gemeckertes.<br />
Wir machen uns und den Menschen, die wir lieben und<br />
mit denen wir zusammenleben, oft unnötig das Leben<br />
schwer.<br />
Auch hier gilt: ändern oder akzeptieren.<br />
Vorsicht, nicht den anderen ändern wollen, das klappt<br />
meist sowieso nicht und endet häufi g in noch größerem<br />
<strong>Ärger</strong> als etwas Unordnung zu ertragen.<br />
Ändern heißt, gemeinsame Regeln zu fi nden oder selber<br />
aufzuräumen, wenn man es nicht ertragen kann. Zur<br />
Not kann man auch einen anderen Partner suchen, wenn<br />
das Akzeptieren zu schwer fällt und man keine Lust hat,<br />
ständig den Dreck des anderen wegzumachen.<br />
Das Schlimmste für sich und den Partner ist es, sich<br />
ständig nur darüber zu ärgern und zu meckern.<br />
Liebe Grüße<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(28.05.2005)<br />
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* 125 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Mario Volkmann:<br />
Hi<br />
Ich bin Schüler und eigentlich schon sehr gestresst.<br />
Ob man`s glaubt oder nicht Schule ist heutzutage noch<br />
mit Stress verbunden (auch wenn manche Erwachsene<br />
das Gegenteil behaupten).<br />
In der Schule gibt es eigentlich genug um sich zu ärgen<br />
aber man sollte sich nicht im Stress noch mit irgendwelchen<br />
Kleinigkeiten rumärgern, hilft auf jedenfall keinem<br />
weiter.<br />
Man kann sich über Dinge ärgern, ich ärger mich auch<br />
manchmal über Dinge aber man sollte sich keinen Kopf<br />
drum machen sondern es einfach nehmen wie es ist.<br />
Ich rede da immer <strong>von</strong> Schicksal obwohl ich keine Ahnung<br />
da<strong>von</strong> habe ;-).<br />
Die Seite gefällt mir gut, weil ich auch eine ähnliche<br />
Auffasung über diese Problematik habe (Ich dacht immer<br />
ich wär allein mit dieser Meinung *freu*).<br />
(24.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Mario,<br />
schön dass Du schon weißt, dass es das Beste ist, die<br />
Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Damit wirst Du ein<br />
viel glücklicheres Leben führen können, als zur Zeit noch<br />
die meisten Menschen.<br />
Es gibt kaum etwas sinnloseres, als sich über Dinge zu<br />
ärgern, die halt so sind. Ändern oder akzeptieren - alles<br />
andere hat wenig Sinn.<br />
Alles kann man nicht ändern, zum Beispiel beim Wetter<br />
wird es schwierig. Die königliche Hochzeit in Madrid war<br />
letzte Woche total verregnet, ärgern macht da alles nur<br />
noch schlimmer und verdirbt den ganzen Hochzeitstag.<br />
Einfach die Dinge so nehmen wie sie sind und das Beste<br />
daraus machen.<br />
Über Lehrer und deren Entscheidungen sich zu ärgern<br />
ist auch sinnlos. Den Lehrer ändern zu wollen, damit es<br />
einem selbst besser geht, wird schwierig.<br />
Wenn Du es schaffst, Deine Einstellung zu einem Lehrer<br />
positiv zu ändern, den du nicht magst, könnte es passieren,<br />
das es sich so anfühlt, als wenn auch der Lehrer<br />
sich dir gegenüber zum Positiven verändert. Versuche<br />
es! Es klappt!<br />
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* 126 *
Dass die Schule stressig sein kann, glaube ich Dir. Doch<br />
da musst Du durch als Lurch, wenn du Frosch werden<br />
willst.<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(27.05.2004)<br />
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* 127 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Don Dahlmann:<br />
Natürlich kann man sich darüber aufregen. Auch wenn<br />
man weiß, dass <strong>Ärger</strong> schlecht für den Blutdruck, den<br />
Magen und andere Innereien ist. Diesesmal, beschloss<br />
ich, diesesmal wird der <strong>Ärger</strong> nicht gewinnen. Gut, meine<br />
Situation war nicht eben das, was man als „fröhlich“<br />
bezeichnen kann. Die Lage war ernst, und die Menschen<br />
über mir paßten ihre Gesichter der Lage an. Ich wußte,<br />
dass ich mir eine große Aufgabe gestellt hatte, aber man<br />
wächst ja auch mit diesen.<br />
Vielleicht wäre die Aufgabe nicht ganz so groß gewesen,<br />
wenn ich an dem Tag einfach früher aufgestanden wäre.<br />
Einfach dem Wecker nicht dreimal auf seinen Kopf gehauen.<br />
Das hat wohl ein schlechtes Karma macht. Als<br />
ich dann viel zu spät unter der Dusche stand, versagte<br />
die Gastherme ihren Dienst. Die Rache der Geräte. Ich<br />
hatte diese Geschichte schon wieder vergessen, als ich<br />
Nachmittags in der Schlange des Supermarkts stand.<br />
Ich konnte sie auch deswegen so gut vergessen, weil ich<br />
frei hatte. Wenn ich frei habe und die Arbeit mich nicht<br />
belastet, dann fl iegen meine Gedanken gerne in weiten<br />
Bögen durch die Gegend und sammeln Staubfl usen<br />
zusammen. Das ich wiederum soviel Zeit hatte, lag an<br />
dem kleinen Mausklick ein paar Stunden früher. Sicher,<br />
man hatte uns die Sache mit den Anhängen verboten,<br />
aber wenn mir eine Frau per Mail einen netten Vorschlag<br />
für meine Abendgestaltung unterbreitet, dann muss<br />
man doch zuschlagen. Gut, die Betreffzeile „Dahkle, you<br />
make me horny, come tonight 2349srgv0odx“ hätte mich<br />
stutzig machen sollen, da hat der Admin schon recht<br />
gehabt, aber es ist seine Sache, uns vor sowas zu schützen.<br />
Das sagte ich auch erst ihm, dann meinem Chef,<br />
als der mich hinein bat. Unfair an dieser Stelle, dass der<br />
Admin meinem Chef die Logdatei mit meinen letzten<br />
Besuchen im Internet gegeben hat. Das wird er mir noch<br />
bereuen.<br />
Dummerweise war es nun aber so, dass irgendwas in<br />
der Firma blockiert war. Ich bin kein Techniker, ich wollte<br />
nur etwas Abwechslung in mein Leben bringen. Mein<br />
Chef sagte. „Ich bringe Ihnen gerne etwas Abwechslung<br />
in ihr Leben“ und meinte, ich könne nun gehen. Deswegen<br />
stand ich also in der Schlange, und hinter mir<br />
diese Dame mit dem Tattoo um den Hals, die mir ihren<br />
Einkaufwagen immer wieder in die Hacken rammte.<br />
Ich ermahnte sie einmal freundlich, einmal weniger<br />
freundlich, sie kicherte, ich sagte etwas nicht so freundliches<br />
aus dem reichhaltigen Themengebiet „vererbare<br />
Geisteskrankheiten“ und sie meinte „Häh?“ und dann<br />
„Thooooorsten!“<br />
Gut, zwei Schneidezähne können wir retten, meint eine<br />
der besagten Gestalten über mir. Zwei! Das ist doch<br />
was! Und dann bekomme ich zwei nigelnagelneue, die<br />
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* 128 *
nicht mehr kaputtgehen und mein Leben lang halten und<br />
keine Schmerzen mehr verursachen werden. Dafür, fi nde<br />
ich, hat sich dieser Tag doch wirklich gelohnt.<br />
(24.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Don Dahlmann,<br />
auch wenn es für Sie sicher nicht so lustig war, ich habe<br />
mich köstlich über Ihre Geschichte amüsiert.<br />
Dumm gelaufen.<br />
Wer sich an solchen Tagen nicht ärgert, der wird bestimmt<br />
bald zum Buddha.<br />
Es kommt halt nur darauf an, wie lange und intensiv<br />
man den <strong>Ärger</strong> zulässt. Manche ärgern sich über so einen<br />
Fehler ihr gesamtes Leben.<br />
Kurze, kleine Fehlentscheidung, wie bei Ihrer eMail, können<br />
dramatische Konsequenzen haben.<br />
Unser Anwalt ist auch Spezialist in Verkehrsrecht und<br />
vertritt häufi g eine grosse Versicherung. Er kann viele<br />
<strong>Geschichten</strong> erzählen, <strong>von</strong> kleinen Fehlentscheidungen,<br />
die dramatische Folgen haben.<br />
Eine Sekunde nicht aufgepasst, Frau tot, Kind tot, 2<br />
Menschen querschnittsgelähmt.<br />
Eine Sekunde nicht aufgepasst. Es ist nicht wieder rückgängig<br />
zu machen, keine Chance.<br />
Und es soll immer noch Menschen geben, die können<br />
sich stundenlang über das Wetter, die Benzinpreise, den<br />
Autofahrer, der ihnen die Vorfahrt genommen hat, die<br />
Schwiegermutter oder die Zigaettenpreise ärgern.<br />
Das Leben ist zu kurz zum <strong>Ärger</strong>n. Erst wenn uns wirklich<br />
einmal etwas dramatisches passiert, merken wir,<br />
wie sinnlos wir unser Leben früher mit <strong>Ärger</strong>n vergeudet<br />
haben.<br />
Danke fuer Ihre Geschichte.<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(16.05.2004)<br />
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* 129 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Jens Stohlmann:<br />
Ich bin anversich eine ruhige Natur. Mein Beispiel ist da<br />
immer das leben der Kinder. Kinderlachen und wenn Kinder<br />
so erzählen das ist Beruhigung PUR. Ich habe selber<br />
eine Tochter sie ist 7 Jahre und wenn wir in der Stadt<br />
sind oder spazieren gehen, dann trage ich sie immer auf<br />
der Schulter wenn Leute uns sehen dann lachen oder<br />
schmunzeln sie meist immer. Wenn ich mich dann ärgere<br />
dann beruhigt mich meine Tochter immer durch ihre<br />
niedliche und kindliche Art dann ist meine Wut oder Jammern<br />
weg. Oder wenn ich einfach so Kinder beobachte<br />
und sie mit ihren Spielgefährten spielen und sich freuen<br />
und rum albern.<br />
(22.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Jens Stohlmann,<br />
danke für Ihren Beitrag. Ein berühmter Mann soll einmal<br />
gesagt haben: „Werdet wie die Kinder“.<br />
Kinder können sich noch richtig freuen, sind begeistert<br />
<strong>von</strong> einer Idee und wenn etwas schief geht lassen sie<br />
ihren <strong>Ärger</strong> schnell los. Wir können uns ruhig einiges <strong>von</strong><br />
unseren Kindern absehen.<br />
Danke<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(22.05.2004)<br />
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* 130 *
Anonymer Beitrag:<br />
Treibt Sport, das kann auch befriedigen!!!<br />
Ich kriege keinen hoch, na und?<br />
Der Penis ist nur ein Teil <strong>von</strong> unserem Körper. Genaugenommen<br />
8%! 8% unseres Körpers funktionieren nicht,<br />
der rest läuft einwandfrei! Mein Gott, man kann auch<br />
ohne sex leben, oder? Es gibt viel schönere sachen zum<br />
beispiel yoga. Da kann man sich entspannen und fühlt<br />
sich nachher richtig wohl. Also Männers lasst den Penis<br />
hängen, aber den Kopf nicht. Treibt sport, das kann auch<br />
befriedigen!!!<br />
(22.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Eigentlich wollte ich diesen anonymen Beitrag nicht veröffentlichen,<br />
doch die Selbstironie gefällt mir.<br />
Warum ist das so ein Tabu Thema? Angeblich soll jeder<br />
4. Mann über 35 Jahre darunter leiden und jeder<br />
2. Mann über 50. Also wird dieses Thema viele Männer<br />
treffen.<br />
Manches was uns im Leben passiert können wir ändern,<br />
manches nicht. Hier ist ein Grenzbereich, wer betroffen<br />
ist kann versuchen es zu ändern oder es zu akzeptieren.<br />
Mehr sinnvolle Möglichkeiten gibt es leider auch hier<br />
nicht. <strong>Ärger</strong>n und sich selber fertig machen nützt Null.<br />
Sport ok, warum nicht.<br />
Liebt Euch solange es geht!<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(22.05.2004)<br />
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* 131 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Claudia Rosam:<br />
Zufällig bin ich über diese Seiten „gestolpert“ und sie<br />
haben mir viel Freude bereitet. Warum? Es sind oft die<br />
kleinen <strong>Ärger</strong>nisse und Beschwerlichkeiten im Alltag, und<br />
wenn man sie zu ernst nimmt, machen sie einen mürbe.<br />
Wenn man ihnen die positiven Seiten abgewinnt, machen<br />
sie das Leben bunt... - und oft genug denkt man<br />
mit einem Lächeln an sie zurück.<br />
Als ich Ihre Seiten las, fi el mir ganz spontan eine ähnliche<br />
kleine Geschichte ein, die sich vor rd. einem Jahr<br />
zugetragen hatte, als das berühmte Dosenpfand eingeführt<br />
wurde, dass ja manchem einige Nerven abverlangte.<br />
Eines samstags bin ich in Jever in einen Discounter<br />
hineingesprungen, um noch schnell Eier zu kaufen. Die<br />
Betonung liegt auf „schnell“, denn Termine drückten,<br />
ich musste noch arbeiten, die Kinder hatten ihre Handball-<br />
und Fußballtermine, abends dann noch Gäste. In<br />
zwei Minuten wollte ich wieder draußen sein. Hätte auch<br />
geklappt, wenn... das Paar vor mir sich nicht entschieden<br />
hätte, unter anderem eine Palette Dosenbier mitzunehmen.<br />
Nun, das Bier wurde berechnet, das Pfand auch - soweit<br />
noch ganz einfach. Dann sollte für das Pfand Wertmarken<br />
ausgegeben werden - das führte schon zu Diskussionen,<br />
aber man war ja einsichtig.<br />
Soweit die Theorie, die Praxis erwies sich schwieriger,<br />
weil nicht genügend Wertmarken in der Kasse waren.<br />
Hilfe musste her - die fand sich schließlich in Person<br />
einer Kollegin, die sich in Zeitlupe (und genau das meine<br />
ich, man hätte ihr im Laufen die Schuhe neu besohlen<br />
können) in Bewegung setzte, um ihre Kasse aufzuschließen<br />
und nach Marken zu forschen.<br />
Diese Zeit nutzte das Paar zu einer ausgiebigen Diskussion,<br />
ob es denn Bier sein müsse oder nicht Wein auch<br />
ganz nett wäre - dabei wurden noch die Trinkgewohnheiten<br />
der Freunde im einzelnen beleuchtet und eine<br />
weitere Flasche Bacardi in Erwägung gezogen, aber wieder<br />
verworfen - und überhaupt, wie lange hat denn der<br />
Wal-Mart auf, die haben doch Mehrwegfl aschen? (Innerlich<br />
habe ich löblich zwei Pluspunkte erteilt - wir denken<br />
ja immer an die liebe Umwelt, auch wenn wir manchmal<br />
mit sanfter Gewalt dazu gezwungen werden)<br />
Die Kassiererin, wiederum nicht unfl ott, versuchte die<br />
beiden bei Laune zu halten und erläuterte ihre Version<br />
des Pfandsystems.<br />
Das brachte natürlich die Frage auf, wie denn mit den<br />
Pfandmarken und Wertgutscheinen zu verfahren sei, die<br />
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* 132 *
das Paar dann noch in ihren Taschen fand - ich muss<br />
zugeben, dass ich die Diskussion zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht mehr weiter verfolgte, weil die Schlange hinter mir<br />
inzwischen bemerkenswerte Ausmaße erreicht hatte und<br />
sich doch einige interessante und bemerkenswerte Reaktionen<br />
im Mienenspiel meiner „Hintermänner“ ablesen<br />
ließen.<br />
Nun, ich habe mich umgedreht, den Leuten zugeblinzelt<br />
und gelacht - und die meisten haben mitgelacht und wir<br />
haben noch ganz nett herumgefrotzelt über die Widrigkeiten<br />
des Lebens, bevor es dann irgendwann weiterging<br />
- schade, ich habe das Ende der Diskussion versäumt.<br />
Übrigens habe ich mir das <strong>von</strong> den Engländern abgeschaut<br />
- die benutzen das „queueing“ ja auch oft genug<br />
für einen kleinen Schwatz - jedenfalls die ältere Generation<br />
- so habe ich schon viele nette Gespräche geführt.<br />
Natürlich könnte man sich über die vergeudete Zeit<br />
ärgern - aber das ändert doch am Ergebnis nichts. Wenn<br />
ich auf der Autobahn im Stau stehe, versuche ich auch,<br />
das Beste aus der Situation zu machen - mit den Kinder<br />
spiele ich, wenn ich allein bin, schaue ich interessiert<br />
in die anderen Autos - Sie würden sich wundern, welch<br />
interessante Sozialstudien man so betreiben kann. Aber<br />
wem erzähle ich das, Sie stehen vielleicht öfter im Stau<br />
als ich.<br />
<strong>Ärger</strong>n Sie sich nicht - Sand im Getriebe? Ja. <strong>Ärger</strong>lich?<br />
Sicherlich. Aber Zeitvergeudung? Nun, da kommt darauf<br />
an, was man daraus macht, wenn man es eh nicht<br />
abwenden kann...<br />
Ich hoffe, meine kleine Geschichte hat Ihnen gefallen.<br />
Claudia Rosam (16.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Claudia Rosam,<br />
schön dass Sie schon zu den Menschen gehören, die<br />
kleine <strong>Ärger</strong>nisse mit Abstand betrachten können und<br />
einfach das Beste daraus machen.<br />
<strong>Ärger</strong>n über Kleinigkeiten verdirbt uns nur selber den<br />
Tag. <strong>Ärger</strong>n über Dinge, die schwierig oder nur mit<br />
großen Aufwand zu ändern sind, wie das Dosenpfand, ist<br />
dazu noch ziemlich sinnlos.<br />
Ich hoffe sehr, dass immer mehr Menschen das erkennen.<br />
<strong>Ärger</strong>n ist einfach sinnlos und man verdirbt sich nur<br />
selbst den Tag.<br />
Danke für Ihre Geschichte aus dem ganz normalen Alltag.<br />
Ihre <strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(20.05.2004)<br />
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* 133 *
Der Beitrag <strong>von</strong> K. Kolberg:<br />
Autofahren ohne sich zu ärgern ist entspannter!<br />
Ich bin viel und oft im Auto unterwegs. Teilweise auch<br />
unter Termindruck mit langer Anfahrt zum Kunden.<br />
Wenn ich die Möglichkeit habe, fahre ich auch Höchstgeschwindigkeit<br />
(bis zu 260km/h).<br />
[Klar bin ich damit für viele sofort als Raser verschrieen.<br />
Doch denen kann ich in einem persönlichen Gespräch<br />
gerne die unzähligen Alltagssituationen bei durchschnittlicher<br />
Geschwindigkeit schildern, in denen ich einen<br />
Unfall verhinderte.]<br />
Die Situation war folgende: mit Höchstgeschwindigkeit<br />
und etwas unter Termindruck auf der dritten Spur unterwegs.<br />
Kurz bevor ich drei Fahrzeuge - 2 auf der rechten<br />
und ein Pkw auf der mittleren Spur - erreichte, setzte ein<br />
Fahrzeug <strong>von</strong> der rechten Spur mit extrem starker Lenkbewegung<br />
auf die dritte Spur, um dorf für einen Überholvorgang<br />
zu beschleunigen.<br />
Da die Autobahn nun „zu“ war, blieb mir nur eine Vollbremsung,<br />
das ABS setzte ein und mit ein wenig Schlingern<br />
passte es und ich war ganz knapp hinter dem Pkw.<br />
Als ich dann mit KNAPP 100km/h geduldig war, bis der<br />
Fahrer sein Überholmanöver abschloss, war mir wieder<br />
eines klar:<br />
Wenn ich mir anschliessend bei meinem Überholvorgang<br />
den Fahrer kurz anschauen würde, habe ich nichts da<strong>von</strong>.<br />
Ich stelle mir nur vor, welch kleinen Bruchteil (Sekunden)<br />
bzw. auch auf mein Leben bezogen, ich diesen<br />
Mensch sehen werde. Er wird nicht wirklich wichtig für<br />
mich sein!<br />
Aus diesem Grund unterlasse ich einen Blick in seinen<br />
Pkw. Denn wenn ich mich dann ganz schnell wieder auf<br />
meine Fahrt zum Kunden konzentriere, kann ich viel entspannter<br />
bei meinem Kunden ankommen.<br />
Das soll bedeuten: orientiert Euch dort, wo Ihr Euch bewegt<br />
und konzentriert Euch auf das, was wirklich wichtig<br />
ist.<br />
Auf die obige Situation bezogen, würde ich diesem Fahrer<br />
einen Blick und somit eine Aufmerksamkeit zu einem<br />
Anteil schenken, die kleiner wäre, als ein ca. 415millionster<br />
Teil meines bisherigen Lebens. - Das schenke ich<br />
mir dann lieber, weil die Wahrscheinlichkeit so gering<br />
(quasi unmöglich) ist, dass ich diesen Mann je wieder<br />
sehen werde.<br />
Mit rücksichtsvollem „Weit“-Blick<br />
K. Kolberg<br />
(14.05.2004)<br />
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* 134 *
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe(r) Frau/Herr Kolberg,<br />
danke für Ihren Beitrag. Viele fahren mit dem Auto auf<br />
der Strasse nur gegen „Feinde“.<br />
Das ist ziemlich anstrengend. Wer Wut hat ist auch unkonzentriert,<br />
was wiederum die Unfallgefahr erhöht.<br />
Schön, dass es Menschen wie Sie gibt, die solchen kleinen<br />
„<strong>Ärger</strong>nissen“ keine längere Bedeutung geben.<br />
Viel Freude beim möglichst, unfallfreiem Schnellfahren.<br />
Ihre <strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(16.05.2004)<br />
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* 135 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Christiane<br />
Maschajechi:<br />
Auch so eine typische „schnell noch was Einkaufen“-Geschichte.<br />
Natürlich zu einem Zeitpunkt, wo das alle tun:<br />
Feierabendzeit. 17.30 Uhr. Überall Schlange stehn, man<br />
kommt mit den Wagen nirgends vorbei. Komischerweise<br />
war ich diesmal völlig frohgemut unterwegs und in dieser<br />
laxen Laune vergesse ich prompt mein Obst zu wiegen.<br />
Irgendwann stehe ich an der Kasse und die Kassiererin<br />
ist sehr übel gelaunt. Ich kenne sie, sie ist eigentlich<br />
immer sehr schlecht gelaunt. Und so macht sie einen<br />
Kunden nach dem anderen total fertig.<br />
Plötzlich kriege ich einen Riesenschreck, denn jetzt erst<br />
fällt mir auf, daß ich das Obst nicht gewogen habe. Ich<br />
kriege ein schlechtes Gewissen und vor allem irgendwie<br />
doch Bammel, weil jetzt gleich auch das Donnerwetter<br />
über mir niederprasseln wird. Und - genau.<br />
Ich werde dermaßen <strong>von</strong> der Kassiererin zusammengestaucht,<br />
daß ich mir völlig hilfl os vorkomme. Plötzlich<br />
geht in meinem Gehirn eine ganz neue Schaltung <strong>von</strong>statten.<br />
So eine Kinder-Erinnerung. Und da denkt es in<br />
mir ganz blitzschnell, wie ich wohl reagieren soll. Gegenschreien<br />
traue ich mich nicht. Aber wütend bin ich ganz<br />
schön.<br />
Und dann kommt mir eine Idee. Ich beginne plötzlich zu<br />
weinen. (Das konnte ich in der Schule schon auf Knopfdruck).<br />
Und ich entschuldige mich und bin zittrig (und<br />
ehrlichgesagt auch nur zum Teil gespielt). Die Kassiererin<br />
ist überrascht. Und auf einmal ergreifen sämtliche<br />
Leute in der Schlange Partei für mich und fauchen die<br />
Kassiererin an, weil sie „es nun wirklich übertrieben“<br />
hätte.<br />
Diese hingegen nimmt mein Obst und geht in die Abteilung<br />
rüber, um es zu wiegen. Und wir warten alle sehr<br />
gesittet, sogar die Leute in der Schlange. Kurz darauf<br />
bezahle ich - und da entschuldigt sich die Verkäuferin<br />
auf einmal bei mir und reicht mir noch ein Duplo.<br />
Ich bedanke mich verdattert und gehe <strong>von</strong> Dannen.<br />
Eigentlich bin ich ein linkes Luder, denke ich so bei mir.<br />
Aber seitdem ist sie sehr freundlich zu mir - allerdings<br />
sonst zu niemandem.<br />
(14.05.2004)<br />
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* 136 *
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Christiane,<br />
mir gefällt Ihre Geschichte sehr gut. Manche chronischen<br />
Meckerer (im Verurteilen anderer Menschen) brauchen<br />
manchmal eine unerwartete extreme Reaktion. Das Jemand<br />
zurück meckert, sind die meisten Menschen gewohnt<br />
und warten darauf. Manche Menschen sind sogar<br />
stolz, wenn sie in solchen Streitsituationen „gewinnen“.<br />
Mit plötzlichen Tränen rechnet kaum jemand. Egal ob gestellt<br />
oder nicht, ein klein bisschen wird Ihre Verkäuferin<br />
das nächste Mal überlegen wie sie reagiert. Damit haben<br />
wir etwas weniger meckern in der Luft.<br />
Danke,<br />
Ihre <strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(17.05.2004)<br />
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* 137 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Renate Heine:<br />
Ich ägere mich immer über meinen Chef. Der schreit,<br />
lobt nie, meckert nur rum auf mich, die Kunden und auf<br />
seine Frau.<br />
Ich habe mir gesagt, ich brauche ja den Job und da muß<br />
ich durch immerhin bin ich alleinerziehende Mutter <strong>von</strong><br />
zwei kleinen Kindern.<br />
Doch ich merke, dass ich mich fast nur den ganzen Arbeitstag<br />
ärgere, obwohl ich meine ganze Kraft einsetze<br />
damit das niemand merkt. zu unseren Kunden bin ich<br />
trotzdem freundlich.<br />
Wenn ich dann nach Hause komme und meine Kinder<br />
irgendetwas angestellt haben, fl ippe ich manchmal völlig<br />
aus. Das tut mir hinterher immer sehr leid, weil ich weis,<br />
dass auch mein Chef eigentlich mit daran Schuld ist und<br />
meine Kinder können gar nichtŽs dafür.<br />
Was soll ich tun?<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Renate<br />
(02.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe Renate,<br />
so lange wir glauben das jemand anderes „Schuld“ ist,<br />
haben wir eine gute Ausrede, um nicht selber die Verantwortung<br />
für unser Leben zu nehmen. Schließlich kannst<br />
Du ja nichts dafür, dass Du einen unmöglichen Chef<br />
hast, oder?<br />
Deine Kinder, die Du anschreist, können auch nichts<br />
dafür, dass sie Dich als Mutter haben, die einen unmöglichen<br />
Chef hat.<br />
So lange Du glaubst, dass Du DIESEN JOB brauchst,<br />
hast Du ein Problem.<br />
So lange Du glaubst, dass Dein Chef daran Schuld ist,<br />
wenn Du Dich ärgerst, wird sich für Dich nichts ändern.<br />
Die Möglichkeit das sich Dein Chef ändert, damit es Dir<br />
besser geht, ist wahrscheinlich sehr gering. Du solltest<br />
nicht darauf warten.<br />
Auch hier kannst Du nur zwei Dinge tun.<br />
ändern oder akzeptieren<br />
Entweder Du sucht Dir einen neuen Job oder Du akzeptierst<br />
Deinen Chef wie er ist. Vielleicht gibt es ja auch<br />
irgendetwas positives an ihm.<br />
Vielleicht schaffst Du es die Dinge nicht mehr so persönlich<br />
zu nehmen oder Du haust einmal richtig auf den<br />
Tisch.<br />
Du kannst Dich natürlich auch weiterhin ärgern, Dich<br />
schlecht fühlen und die Verantwortung für Dein Wohlbefi<br />
n den anderen übertragen. Du hast die Wahl.<br />
Das Leben ist zu kurz zum ärgern.<br />
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* 138 *
Alles Liebe für Dich<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(11.05.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Reinhard Gerke:<br />
Warum sich heute ueber Nichtigkeiten beklagen und aergern<br />
in der Gewissheit, dass morgen alles vorueber ist.<br />
Im Lichte der Sterblichkeit, erscheint alles als Pruefung.<br />
Nur sollte man sich aergern, wenn man die Pruefung<br />
nicht besteht.“Do not worry be happy!“<br />
(02.05.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Reinhard,<br />
ein gutes Motto: „Do not worry be happy!“ - das Lied<br />
<strong>von</strong> Bobby McFerrin mag ich immer noch sehr.<br />
Allerdings weiß ich nicht genau, was du mit Prüfung<br />
meinst. Ich bin im Osten Deutschlands groß geworden,<br />
mit Sterblichkeit und Prüfung hatte ich nichts am Hut.<br />
Ich kann mich allerdings an einen Spruch an unserer Kirche<br />
in Merseburg erinnern: „Wer leben will, muss bereit<br />
sein zu sterben.“<br />
Als Teenager habe ich mich mörderisch über diesen<br />
„blödsinnigen Spruch“ aufgeregt. Jahrelang ging er mir<br />
nicht mehr aus dem Kopf. Erst vor einigen Jahren habe<br />
ich es begriffen: Wenn wir uns wirklich immer unserer<br />
Sterblichkeit bewusst wären, dann würden wir uns niemals<br />
über Kleinigkeiten ärgern.<br />
Im nächsten Augenblick könnten wir tot sein, oder morgen<br />
oder nächste Woche - Unfall, Herzinfarkt, alles kann<br />
passieren. Nicht nur uns, sondern auch den Menschen,<br />
die wir lieben.<br />
Würden wir mit unserem Kind schimpfen, nur weil es<br />
nicht perfekt unseren Vorstellungen entspricht, wenn wir<br />
wüssten, dass es morgen einen Unfall hat?<br />
Alles relativiert sich, wenn wir uns bewusst sind, dass<br />
die Zeit, die wir hier haben, endlich und kostbar ist.<br />
Ihre <strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(04.05.2004)<br />
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* 139 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Doris Ramler:<br />
Wie Willi zu Wirrewuchs wurde!<br />
Willi ein frecher aber netter 11 Jährige Knabe hatte immer<br />
Schabernack in Sinn.<br />
So auch an diesen gewissen Samstag Nachmittag. Er<br />
grübelte nach bald hatte er es und er schlich sich heimlich<br />
in den nahen Wald.<br />
Dort sammelte er fl eißig dürres Holz ein, ein paar die<br />
ihn sahen schüttelten den Kopf und lachten laut auf aber<br />
das störte den Knaben nicht er ging fl eißig ans Werk und<br />
baute ein komisches Fallwerk an dören Zeug im Hinterhof.<br />
Dann gib er pfeifend zu seinen Freunden und lud sie zu<br />
einer Überraschung ein und nun standen eine scharr<br />
Jungs vor den fertigen Werk <strong>von</strong> Willi und wußten nicht<br />
was sie da<strong>von</strong> halten sollten.<br />
Irgendwo hatte der Junge <strong>von</strong> einen Labyrint gehört, das<br />
wollte er nun auch selbst machen. Naja nur er wußte das<br />
Wort nicht so meinte er nur er wolle mit ihnen Wirrewuchs<br />
spielen. Worte erfi nden fand er ja auch so obercool<br />
also gabs nun ein neues Spiel und ein neues Wort<br />
nähmlich Wirrewuchs.<br />
Die Jungen hatten ihre freude allerdings trieben sie allerhand<br />
Schabernack mit den Zweigen und spielten Krampus.<br />
Räuber oder Polizist oder sonst was nur nicht was<br />
es eigentlich sein sollte.<br />
Diesen Tag vergessen sie nicht so schnell aber Willi noch<br />
weniger, denn der Arme hatte nun ein neuen Spitznamen<br />
Wirrewuchs.<br />
(02.05.2004)<br />
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* 140 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Uta Luise<br />
Zimmermann-Krause:<br />
Die Zukunft ist eine Herausforderung und zugleich Chance<br />
für die Mutigen. Dazu braucht es Energie, die wir besser<br />
nicht beim Lavieren und Schimpfen vertun sollten.<br />
Uta Luise Zimmermann-Krause, Buchautorin (Sybilla D.<br />
Sandus) agenda Verlag, Münster<br />
(30.04.2004)<br />
Der Beitrag <strong>von</strong> Heinz Stephan OR:<br />
Nicht alles bei der Bahn ist ärgerlich: ZB. Meine Frau<br />
und ich kamen auf dem Bahnsteig an;nach Köln soll es<br />
gehen. Der Zugbegleiter<br />
sah das ich mit der Bandscheibe im Krieg lebe und<br />
schmerzhaft angegriffen werde .<br />
Schon war der Zugbegleiter zur Stelle und war mir behilfl<br />
ich.Gleichfalls auch in Essen.<br />
Herzlichen Dank den Begleiterinnen<br />
und Begleiter.<br />
Heinz Stephan OR<br />
Essen<br />
(26.04.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Lieber Heinz Stephan,<br />
ja, es gibt so viel Positives, wenn wir es nur sehen. Es<br />
liegt meist an den Menschen selbst.<br />
Wenn wir uns mehr darauf konzentrieren würden, was<br />
gut ist, statt über etwas zu meckern, würden wahrscheinlich<br />
unglaubliche Dinge in Deutschland passieren.<br />
Vielen Dank für Deine Geschichte.<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(26.04.2004)<br />
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* 141 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Cathleen:<br />
Nicht ärgern ist irgendwie cooler.<br />
Vor 2 Wochen war ich beim Friseur. Mit dem Ergebnis<br />
war ich nicht zufrieden.<br />
Früher hätte ich mich jedes Mal geärgert, wenn ich in<br />
den Spiegel schaue. Wahrscheinlich hätte ich mir auch<br />
einen neuen Friseur gesucht. Natürlich hätte ich auch<br />
meinen Freundinnen da<strong>von</strong> erzählt, damit diese nach<br />
Möglichkeit auch nicht mehr zu diesen Friseur gehen. Auf<br />
jeden Fall habe ich geglaubt, wenn ich über meinen <strong>Ärger</strong><br />
erzähle, das ich dann Luft ablasse und es nicht mehr<br />
so schlimm ist.<br />
Durch das Nachdenken über <strong>Ärger</strong>n handle ich heute<br />
statt mich sinnlos und lange zu ärgern.<br />
Ich habe meinen Mut zusammen genommen, einfach<br />
bei meinem Friseur angerufen und gesagt, dass ich im<br />
nachhinein mit dem Ergebnis meines letzten Besuches<br />
nicht zufrieden bin. Er war freundlich, entschuldigte sich,<br />
gab mir einen neuen Termin und ich musste nicht einmal<br />
etwas bezahlen. Jetzt gefällt es mir ganz gut.<br />
Alles ohne <strong>Ärger</strong>n ? geht doch.<br />
Liebe Grüße<br />
Cathleen aus Borna<br />
(23.04.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Ja wir haben es immer in der Hand: handeln, akzeptieren<br />
oder ärgern. <strong>Ärger</strong>n ist die schlechtste Wahl.<br />
(23.04.2004)<br />
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* 142 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Birgit:<br />
Ich habe mir vorgenommen einmal eine ganze Woche<br />
nicht zu schimpfen. Das war schwerer als ein Lottogewinn<br />
zu erreichen.<br />
Ich arbeite mit Frauen zusammen im öffentlichen Dienst.<br />
Die meckern den ganzen Tag (wie ich auch oft früher).<br />
Sie schimpfen über die Chefi n, über die Bürger, über<br />
die Bürokratie, über die Computerprogramme, über ihre<br />
Männer, über ihre Kinder, das die Zigaretten teuer werden,<br />
das alles schlechter wird, das das Hotel im Urlaub<br />
mist war, das Diäten nicht helfen, das Julia Roberts auch<br />
Cellulite hat usw.<br />
Wenn man es erst mal merkt, wird es unerträglich.<br />
Ich hatte überhaupt kein Thema mehr zum mitreden.<br />
Außer: „Kommst du mit eine rauchen?“ habe ich fast<br />
keinen positiven oder neutralen Satz<br />
gehört.<br />
Wir sind ganz schön verseucht. Deshalb gefällt mir diese<br />
Seite gut, ich hoffe dass noch mehr Menschen mit dem<br />
meckern aufhören.<br />
Weiter so!!<br />
Eure Birgit<br />
(23.04.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Schöne Geschichte.<br />
Wenn jeder Mal eine ganze Woche mit meckern aufhören<br />
würde, unglaublich!<br />
Alles Liebe<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(23.04.2004)<br />
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* 143 *
Der Beitrag <strong>von</strong> K. Holder:<br />
Liebe Mecker- und Jammerverweigerer,<br />
leider ist mir der tiefere Sinn Eurer Aktion bis zum letzten<br />
Buchstaben doch etwas fremd geblieben. Ich fi nd<br />
meckern klasse, es ist das ideale Mittel zur Psychohygiene,<br />
ein paar schwachsinnige Spässe draufgsetzt, garniert<br />
mit der dieser Situation entsprechenden Grimassen..und<br />
schon ist das Leben wieder lustig!<br />
Jammerige Grüsse<br />
K. Holder<br />
(23.04.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Liebe(r) K Holder,<br />
bei <strong>Ärger</strong> lachen, Grimassenschneiden und Spässe machen<br />
fi nde ich toll, klappt gut um den <strong>Ärger</strong> loszulassen.<br />
Allerdings glaube ich nicht das Meckern ein ideales Mittel<br />
zur Psychohygiene ist. Ganz im Gegenteil.<br />
Jedesmal wenn du über etwas meckerst durchlebst du<br />
den <strong>Ärger</strong> nochmal. Die Menschen die dir zuhören siehst<br />
du automatisch mit herunter auf deine Meckerebene.<br />
Selbst wenn sie gerade richtig fröhlich waren, werden sie<br />
sich wahrscheinlich mit dem Objekt deiner Meckerattakten<br />
beschäftigen.<br />
Psychohygiene ist es, wenn wir bewußt entscheiden welche<br />
Gedanken wir denken. Ob wir meckeren und jammern<br />
oder ob wir uns über etwas freuen, macht einen<br />
riesen Unterschied für unser Wohlbefi nden und auch für<br />
das Wohlbefi nden der Menschen die sich in unserer Umgebung<br />
befi nden.<br />
Wenn Du jedoch lieber weiter meckern möchtest, dann<br />
meckere halt, es ist Dein Leben.<br />
Liebe Grüße aus Leipzig<br />
<strong>Ramona</strong> Wonneberger<br />
(26.04.2004)<br />
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* 144 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Alfred:<br />
Glauben Sie wirklich, dass Ihre Mitarbeiter nicht mehr<br />
meckern und jammern?<br />
Ich glaube das nicht, denn als normaler Mensch ärgert<br />
man sich nun mal und lässt auch mal Luft ab.<br />
Wie fi nden Ihre Mitarbeiter diese Idee?<br />
(02.04.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Sicher tragen nicht alle Mitarbeiter dieses Motto innerlich<br />
voll mit.<br />
Aber einige schon. Das sieht man an ihren strahlenden<br />
Augen, egal ob sie nun lebhaft oder eher ruhiger sind.<br />
Seitdem „Meckern und Jammern“ allerdings bei Nutzwerk<br />
ein Thema ist, hat sich das gesamte Klima drastisch<br />
verbessert. Dadurch sind zwar einige Mitarbeiter<br />
gegangen, aber auch Neue mit strahlenden Augen dazu<br />
gekommen. Mehrere Mitarbeiter erzählten mir unabhängig<br />
<strong>von</strong>einander, dass sie erst jetzt bewusst registrieren,<br />
wie oft in ihrem Bekanntenkreis gemeckert und gejammert<br />
wird. Sie fühlen sich in diesem Kreis dann häufi g<br />
nicht mehr wohl.<br />
Manche haben auch länger darüber nachgedacht und<br />
verstanden, dass sie ihren <strong>Ärger</strong> über eine Sache selber<br />
beeinfl ussen können. Wer darüber nachdenkt, wird zu<br />
dem Schluss kommen, dass meckern nur Zeitverschwendung<br />
ist. Schließlich wird auch das eigene Wohlbefi nden<br />
negativ beeinfl usst. In letzter Konsequenz ist jammern<br />
und sinnlos meckern dumm.<br />
Dumm sein will niemand.<br />
(05.04.2004)<br />
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* 145 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Jani (IRLAND):<br />
Meckern und jammern Sie nie?<br />
(02.04.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Was glauben Sie, warum ich diese Seiten betreibe?<br />
Damit ich mich jeden Tag selber daran erinnere, ob ich<br />
mich über irgendetwas ärgere oder nicht. <strong>Ärger</strong> ist die<br />
Ursache <strong>von</strong> „Meckern und Jammern“. Ich habe meine<br />
<strong>Ärger</strong>zeit <strong>von</strong> sicherlich 10 Stunden die Woche auf 30<br />
Minuten gebracht.<br />
Bei Kleinigkeiten wie Strafzetteln oder verschüttetem<br />
Kaffee auf meiner weißen Hose, kommt nicht einmal eine<br />
Sekunde <strong>Ärger</strong> bei mir auf. Können Sie sich vorstellen,<br />
was das für einen Sprung an Lebensqualität bedeutet?<br />
(05.04.2004)<br />
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* 146 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Janett B.:<br />
Ich fi nde das schon gut mit der Sensibilisierung für<br />
dieses Thema, Deutschland könnte wirklich etwas mehr<br />
Optimismus gebrauchen. Trotzdem ist es ärgerlich, wenn<br />
man einen Strafzettel bekommt oder geblitzt wird.<br />
(25.03.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Fahren Sie zu schnell oder parken falsch, dann gehen Sie<br />
bewusst dieses Risiko ein.<br />
Wenn es nun mal passiert ist, nützt <strong>Ärger</strong>n gar nichts.<br />
Geblitzt ist geblitzt, Strafzettel ist Strafzettel. Am besten<br />
Sie übernehmen die Verantwortung dafür und sagen<br />
sich, ok, das war meine Schuld und ich bezahle das einfach.<br />
Löschen Sie die Angelegenheit schnellstmöglich aus<br />
Ihrem Kopf. Es ist sinnlos, sich den Tag wegen solcher<br />
Kleinigkeiten zu verderben. Ändern können Sie eh nichts<br />
mehr.<br />
(30.03.2004)<br />
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* 147 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Martin S.:<br />
Das mit den Strafzetteln leuchtet ein. Was ist jedoch<br />
mit wirklich Problemen, z. B. wenn ein geliebter Mensch<br />
stirbt, dann muss man doch trauern. Trauerarbeit ist notwendig<br />
und gut.<br />
(22.03.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Solche Ereignisse können natürlich jeden treffen. Auch ich<br />
wüsste nicht, wie ich in so einem Fall reagieren würde.<br />
Dennoch glaube ich nicht, dass ich in so einem Fall irgendetwas<br />
tun müsste. Nicht einmal, dass ich Trauerarbeit<br />
leisten muss. Es wäre ausschließlich meine Entscheidung,<br />
ob und wie lange ich trauere.<br />
Dazu eine kleine Geschichte:<br />
Auf einem Wochenend-Managementseminar hatte ich<br />
mich mit einem Teilnehmer zum morgendlichen Joggen<br />
verabredet. Er kam lächelnd auf mich zu, wir liefen los.<br />
Er plauderte fröhlich, erzählte mir Witze. Dann kamen wir<br />
auf private Themen, Familie und Kinder, zu sprechen.<br />
Er erzählte mir, dass seine Frau vor 2 Monaten, nach fünfjähriger<br />
Krankheit, mit 36 Jahren an Krebs gestorben ist.<br />
Als er sie das letzte Mal im Krankenhaus besucht hatte,<br />
sagte sie zu ihm, sie fühle ganz sicher, dass sie es schaffen<br />
werde.<br />
Am nächsten Tag war sie tot.<br />
Plötzlich hatte ich am ganzen Körper Gänsehaut.<br />
Der Mann strotzt nur so vor Lebensfreude und ich konnte<br />
mir nicht vorstellen, dass er vor kurzem Witwer geworden<br />
war. Vorsichtig fragte ich nach, ob seine Ehe gut war.<br />
Er antwortete: „Ich hatte eine wundervolle Frau. Wir haben<br />
alles gemeinsam gemacht, uns geliebt, und waren die<br />
besten Freunde. Lebendig machen kann ich sie aber leider<br />
nicht mehr. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, selbst<br />
wenn ich mir die Haare ausreißen und jeden Tag heulend<br />
im Bett liegen würde. Es ist einfach eine Sache der Einstellung.<br />
Ich bin dankbar für die Zeit, die wir zusammen<br />
verbringen durften, und denke gerne zurück. Das ist<br />
alles.“<br />
Wow, wir entscheiden auch in solchen Extremfällen selbst.<br />
(30.03.2004)<br />
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* 148 *
Der Beitrag <strong>von</strong> Janett B.:<br />
Was ist, wenn man ungerechter Weise geblitzt wurde<br />
oder einen Strafzettel bekommen hat?<br />
(22.03.2004)<br />
Kommentar <strong>von</strong> <strong>Ramona</strong> Wonneberger:<br />
Ja, wenn Sie unverschuldet zur Verantwortung gezogen<br />
werden, nützt Ihnen ärgern auch bloß nichts. Überlegen<br />
Sie in Ruhe und ohne Groll, wie Sie die Sache aufklären<br />
können. Sprechen Sie persönlich mit der Gegenseite<br />
oder nehmen Sie sich einen Anwalt.<br />
Können Sie den Sachverhalt nicht klären, z. B. weil<br />
Ihnen Zeugen für einen Kaskoschaden an ihrem Fahrzeug<br />
fehlen, hilft jammern auch nicht weiter. Das Beste<br />
was Sie nun für sich tun können, selbst wenn Sie ungerechter<br />
Weise bezahlen müssen, ist es, die Sache zu<br />
akzeptieren.<br />
Sind Sie trotzdem wütend, vielleicht sogar mehrere<br />
Tage, dann ärgern Sie sich halt, es ist Ihr Leben.<br />
(30.03.2004)<br />
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* 149 *