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P.b.b., Verlagspostamt 1070, Vetragsnummer 09Z038106 M<br />
www.das<strong>biber</strong>.at<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> neue Österreicher<br />
<strong>mit</strong> scharf<br />
APRIL<br />
<strong>2013</strong><br />
kost noch<br />
immer nix<br />
dER<br />
ÖSTERREIchISchE<br />
JOURNALIST<br />
gRatisMagaZin des jahRes2012<br />
MischlinGe<br />
eRkennst du den Mix?
2<br />
Auch <strong>für</strong> Ihre freie Fahrt gilt: alles<br />
eine Frage der richtigen Technik.<br />
Antworten von Siemens bringen den Verkehr zum Fließen.<br />
Und die Umwelt zum Blühen.<br />
Der Verkehrsrechner Sitraffic Scala<br />
in der Wiener Rossauer Kaserne:<br />
<strong>für</strong> fließenden Verkehr <strong>und</strong> weniger<br />
Schadstoffausstoß.<br />
Zeit, die man im Stau steht, kann man<br />
besser nützen: z. B. Fre<strong>und</strong>e treffen oder<br />
ins Kino gehen. Verkehrsverzögerungen<br />
belasten aber nicht nur Zeit <strong>und</strong> Nerven<br />
der Verkehrsteilnehmer, sondern auch<br />
die Umwelt.<br />
Der Siemens Verkehrsrechner in der Magistratsabteilung<br />
33 der Stadt Wien hat ein<br />
Auge darauf. Zur verkehrsabhängigen<br />
Steuerung der „Grünen Welle“ an Ampeln<br />
unterstützt er die Umsetzung von Steue-<br />
rungs-, Lenkungs-, Leit- <strong>und</strong> Informationsstrategien<br />
<strong>für</strong> den Wiener Verkehr. 70<br />
zentral gesteuerte digitale Video-Verkehrsbeobachtungsanlagen<br />
geben der Polizei<br />
einen Blick auf das Verkehrsgeschehen<br />
<strong>und</strong> lassen sie gezielt eingreifen. Für<br />
fließenden Verkehr <strong>und</strong> weniger Umweltbelastung.<br />
Vom Verkehrsrechner profitieren<br />
auch die Wiener Linien: sie schalten sich<br />
an vielen Ampeln die Grünphasen nach<br />
Bedarf. Und die Radfahrer: Ihnen wird ein<br />
sicheres Queren der Straßen ermöglicht.<br />
Darüber hinaus werden zukunftsreiche<br />
Mobilitätsplattformen wie z. B. ITS Vienna<br />
Region <strong>mit</strong> Daten gespeist.<br />
Das weltweit größer werdende Verkehrsaufkommen<br />
nachhaltig zu bewältigen,<br />
sollte <strong>für</strong> alle zu den dringlichsten Aufgaben<br />
zählen. Auf unserer „To-Do-List“ steht sie<br />
deshalb täglich. Und zwar ganz oben.<br />
siemens.com/answers
3 Min Mit<br />
Russkaja-sängeR<br />
geoRgij<br />
Von der <strong>biber</strong>-Akademie <strong>und</strong> Sara Meister (Foto)<br />
Pizza Bolognese, russischer schlager<br />
<strong>und</strong> dann ein interview: Russkaja-<br />
Frontman georgij über das neue album<br />
„energia“, glaubhafte klischees <strong>und</strong><br />
inspirierende speibsackerl.<br />
<strong>biber</strong>: Das letzte Album war laut, schnell, melodisch<br />
<strong>und</strong> in drei Sprachen gesungen. Wie soll das neue Album<br />
„Energia“ (erscheint am 5. <strong>April</strong>) das toppen?<br />
GeorGij: Das neue Album ist etwas mehr in die<br />
Breite gegangen <strong>und</strong> ist dabei in beiden richtungen<br />
ins extreme geschwappt. Wir haben Metal <strong>mit</strong> Balkanso<strong>und</strong>s<br />
vermischt. Auf der anderen Seite melodische<br />
<strong>und</strong> groovigere Sachen.<br />
Der ungewöhnlichste Ort an dem du je einen Song<br />
geschrieben hast?<br />
es kann dich überall überkommen. einen Song habe<br />
ich im Flugzeug auf ein „Speibsackerl“ geschrieben,<br />
weil nichts anderes da war. Früher habe ich viel am<br />
Klo geschrieben, bis wir umgezogen sind.<br />
Kommen wir zu den Klischees: Trinkst du gern Vodka?<br />
ich trinke lieber einen gekühlten Vodka <strong>mit</strong> essiggurkerl,<br />
als mir sieben Bier „reinzustellen“. Dann ist<br />
mir nicht mehr nach Party. Aber Vodka geht richtig<br />
ins Blut.<br />
Früher hast du in einer Metal-Band gespielt <strong>und</strong> in<br />
Musicals gesungen. Aber auf der Bühne lässt du ziemlich<br />
den Russen raushängen. Verdient man in Österreich<br />
<strong>mit</strong> Klischees mehr Geld?<br />
Klischees sind <strong>für</strong> mich gar nicht negativ behaftet. ich<br />
glaube, alle Klischees, die es gibt, stimmen.<br />
In einem Lied singst du „I changed my Olga for my<br />
Britney“. Bist du jetzt <strong>mit</strong> einer Olga, einer Britney<br />
oder doch <strong>mit</strong> einer Gudrun zusammen?<br />
ich bin <strong>mit</strong> einer Mischung zusammen. Meine Frau<br />
kommt aus Salzburg <strong>und</strong> hat russisch studiert. eine<br />
ihrer Fre<strong>und</strong>innen kam damals auf uns zu <strong>und</strong> sagte:<br />
„Schau, da, kannst <strong>mit</strong> ihm Russisch reden.“<br />
Es heißt, dass ihr eure Meet & Greet-Fans bei euch<br />
daheim putzen lasst.<br />
es ist so: Man macht Meet & Greet, die Leute kommen<br />
<strong>und</strong> freuen sich <strong>und</strong> wir sagen: „Zuerst bitte<br />
Staub wischen – vom regal <strong>und</strong> vom Boden.“ Wir<br />
richten alles her, so dass sie überall gut hinkommen,<br />
wir schauen uns auch die Hände von den Leuten an,<br />
die <strong>mit</strong> kleineren Händen schicken wir in die ecken.<br />
Wer ist er?<br />
Name: Georgij Alexandrowitsch Makazaria<br />
Beruf: Sänger <strong>und</strong> Vodka-Kenner<br />
Wurzeln: Russland<br />
Besonderes: früherer Sänger der Metal-<br />
Band „Stahlhammer“<br />
gewinnsPiel: am 5. april erscheint das neue album „energia“<br />
<strong>und</strong> Russkaja gehen auf tour. gewinne zwei tickets <strong>für</strong> das<br />
konzert am 18. april im gasometer.<br />
einfach eine Mail <strong>mit</strong> dem kennwort „nazdrowje“ an<br />
redaktion@das<strong>biber</strong>.at schicken. einsendeschluss: 17. april.<br />
3
4<br />
26<br />
20<br />
FiFa <strong>2013</strong> – showdown<br />
Nicht alle Computer-Gamer haben dicke Brillengläser <strong>und</strong> ein<br />
Pickelgesicht. Das beweist unsere Zockerstrecke im Vorfeld des<br />
großen Fifa-<strong>2013</strong>-Kräftemessens in Wien.<br />
endlich FRieden?<br />
Türkischer Premier erdoğan spricht wieder <strong>mit</strong> der PKK <strong>und</strong><br />
ihrem inhaftierten Führer Öcalan. Frieden in Sicht oder reines<br />
Politikgeplänkel? eine Gegenüberstellung.<br />
46<br />
30<br />
gRatis uM die welt<br />
Wenig ausgeben, viel erleben. Couchsurfer<br />
brauchen keine Luxushotels, da<strong>für</strong> stolpern sie ins<br />
marokkanische Hammam oder in Model-WG’s.<br />
kuBaneRin odeR ägyPteRin?<br />
Mach <strong>mit</strong> bei unserem Mischlingsquiz <strong>und</strong> errate, wo unsere<br />
hübschen exemplare herkommen.
kaMPFsPoRt-gladiatoRen<br />
MMA gilt als die brutalste Kampfsportart. In einer<br />
Schule in Meidling gab‘s was auf die Fresse. <strong>biber</strong> war<br />
dabei.<br />
54 MÜtteR auFgePasst!<br />
Kleingangster <strong>und</strong> rapper Kollegah gastiert in Wien,<br />
ebenso der in die jahre gekommene Schwarzkopf<br />
Bushido. Wir verlosen <strong>für</strong> beide Konzerte Freitickets!<br />
66<br />
INhALT<br />
03 3 Minuten <strong>mit</strong> Russkaja-Frontman georgij<br />
06 Face of the month<br />
er erhöht die scheidungsrate in der türkei:<br />
tV-schönling kıvanç tatlıtuğ<br />
14 ivanas welt: urlauben, aber nicht überall.<br />
POLITIKA<br />
16 Brief aus der schubhaft – ein angehender <strong>biber</strong>-<br />
Redakteur konnte nicht zur Redaktionssitzung<br />
kommen. gr<strong>und</strong>: er sitzt im gefängnis.<br />
20 was denken kurden <strong>und</strong> türken in wien über die<br />
Friedensgespräche zw. Öcalan <strong>und</strong> erdoğan? wir<br />
machten den Reality-check<br />
RAMBAZAMBA<br />
26 super Mario, Zelda <strong>und</strong> FiFa: computerzocker über<br />
ihre virtuellen helden.itzt sich in der<br />
Box-union Favoriten einen ab.<br />
30 woher kommen die eltern von Rapid-star terrence<br />
Boyd? teste deine Biologie- <strong>und</strong> geografiekenntnisse<br />
beim großen Mischlingsquiz.<br />
SPEZIAL<br />
36 der beste dürüm oder die günstigste wohnung<br />
am Brunnenmarkt: <strong>biber</strong> macht den app-test, um<br />
herauszufinden, ob sie im realen leben etwas taugen.<br />
46 ihre Reisen sind garantiert nicht langweilig: aurora<br />
gibt keinen cent <strong>für</strong> transport <strong>und</strong> Übernachtungen<br />
aus – <strong>und</strong> erlebt mehr als jeder cluburlauber.<br />
48 hy<strong>und</strong>ai, Volvo oder citroën? <strong>biber</strong>-Redakteurin<br />
delna prüft drei testfahrzeuge auf ihre shopping- <strong>und</strong><br />
Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />
KOLUMNE<br />
70 die leiden des jungen todor:<br />
„ich liebe sport, ich kann <strong>Menschen</strong><br />
st<strong>und</strong>enlang dabei zuschauen.“<br />
cover: Marko Mestrović<br />
Fotos: Florian Raidt, Philipp tomsich, Marko Mestrovic, ePa Photo/huRRiyet/ho/picturedesk.com,<br />
szilard Voros / Rex Features/picturedesk.com, Marko Mestrović, bereitgestellt<br />
5
Magnum türkei<br />
6 Faces oF the Month
Face oF The MonTh<br />
Der Türkische<br />
BraD PiTT<br />
Von Melisa Aljović<br />
Sie lieben ihn alle: Serbinnen, Türkinnen, Araberinnen <strong>und</strong> Deutsche<br />
sind dem Charme des 29-jährigen Schauspielers <strong>und</strong> Models Kıvanç<br />
Tatlıtuğ verfallen. Schuld daran sind seine charakterstarken rollen<br />
in bekannten türkischen Serien wie „Gümüş“ (Silber) oder „Aşk-ı<br />
Memnu“ (Verbotene Liebe). Zurzeit bringt er als Badboy „Kuzey“<br />
in der Soap „Kuzey Güney“ (Norden Süden) reihenweise das schwache<br />
Geschlecht ins Schwitzen – <strong>und</strong> das, obwohl er dort regelmäßig<br />
<strong>Menschen</strong> verprügelt. Seine Fans verzeihen es ihm gerne, schließlich<br />
stecken hinter der harten Schale ein weicher Kern, eine traumatische<br />
Kindheit <strong>und</strong> ein durchtrainierter Körper. Sein Privatleben<br />
hütet Tatlıtuğ streng. einiges sickert bei einer Berühmtheit wie ihm<br />
gezwungenermaßen durch. So ist bekannt, dass er eine langjährige<br />
Beziehung <strong>mit</strong> dem Model Azra Akin (Miss World 2002) führt <strong>und</strong><br />
seine oma väterlicherseits aus Sarajevo stammt. Kıvanç ist also nicht<br />
nur eine große Nummer am Balkan, er hat selbst bosnische Wurzeln.<br />
scheidungsgR<strong>und</strong>: tatlituğ<br />
obwohl er eine glückliche Beziehung führt, sorgt der 1.90m Schönling<br />
<strong>für</strong> Beziehungskrisen bei anderen. So steigt in Arabien seit dem<br />
Kıvanç-Wahn die Scheidungsrate. Um Schlimmeres zu vermeiden,<br />
fordern die Männer dort die sofortige Absetzung von Serien, in denen<br />
Tatlıtuğ <strong>mit</strong>spielt.<br />
Ach liebe Männer, ihr müsst doch nicht gleich neidisch werden,<br />
schaut euch doch einfach ein bisschen was von Kıvançs romantischlässiger<br />
Art ab – dann klappt‘s auch wieder <strong>mit</strong> der ehefrau.<br />
Faces oF the Month<br />
7
BLEIB ZUhAUSE! BIBER KOMMT ZU dIR.<br />
Marko Mestrović<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, jetzt brauchst du dich nie mehr darüber ärgern, dass du wieder<br />
einmal keinen <strong>biber</strong> erwischt hast – denn jetzt kommt <strong>biber</strong> <strong>mit</strong> der Post zu dir. Wie viel<br />
dir das wert ist, bestimmst du selbst. Zahl ein, wie viel du willst, zahl ein, was du willst. Du<br />
kannst uns dein ganzes Vermögen schicken, oder den letzten Cent aus deiner Hosentasche.<br />
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unsere journalistische Unabhängigkeit <strong>und</strong> Qualität.<br />
informationen fi ndest du unter www.das<strong>biber</strong>.at/abo.<br />
aBonnent des Monats<br />
„Herzlichen Dank <strong>für</strong> die beste Umsonstzeitung“<br />
Biber hat <strong>mit</strong> seiner neuen Aktion viele Abonnenten gewonnen. einen haben wir aber<br />
besonders ins Herz geschlossen. es ist Herr edler aus der Steiermark. Der Mindestpensionist<br />
hat uns <strong>mit</strong> einem sehr, sehr lieben Brief 10 euro in die redaktion geschickt <strong>und</strong><br />
dazugeschrieben: „Herzlichen Dank <strong>für</strong> die beste Umsonstzeitung…Der <strong>biber</strong> oder auch<br />
es oder Sie ist einfach genial.“<br />
Vielen Dank Herr edler! Wir werden Sie nicht enttäuschen.<br />
10 online Mit scharF<br />
IMPRESSUM<br />
hERAUSgEBER:<br />
Biber Verlagsgesellschaft mbH, Quartier 21,<br />
Museumsplatz 1, e-1.4, 1070 Wien<br />
chEfREdAKTEUR:<br />
Simon Kravagna<br />
STv. chEfREdAKTEUR:<br />
Amar rajković<br />
ONLINE:<br />
Teoman Tift ik<br />
chEfIcA vOM dIENST:<br />
Delna Antia<br />
REPORTERIN:<br />
Marina Delcheva<br />
AKAdEMIELEITUNg:<br />
Harald Schume<br />
KOLUMNIST/INNEN:<br />
ivana Martinović, Todor ovtcharov<br />
fOTOchEf:<br />
Marko Mestrović,<br />
MARKETINg & ÖffENTLIchKEITSARBEIT:<br />
irina obushtarova<br />
REdAKTION & fOTOgRAfIE:<br />
Sarah Al-Hashimi, Melisa Aljović, Kardelen<br />
Ari, Stephanie de la Barra, Lucia Bartl,<br />
Muhamed Beganović, Adam Bezecky, Milena<br />
Borovska, Ayper Cetin, Amélie Chapalain,<br />
Maida Dedagić, Amra Ducić, Ali Cem Deniz,<br />
Nana egger, Armand Feka, Th omas Frank,<br />
Matthias Fuchs, Menerva Hammad, Tina<br />
Herzl, Markus Hollo, Mahir jamal, Anna<br />
Koisser, Fabian Kretschmer, reinhard Lang,<br />
Lyudmila Gyurova, Andreas Marinović, Maria<br />
Matthies, Marko Mestrović, ivana Martinović,<br />
jeta Muarami, Momčilo Nicolić, elsa okazaki,<br />
Todor ovtcharov, Aurora orso, jelena Pantic,<br />
Michele Pauty, Senad Pintol, Magdalena<br />
Possert, Marian Smetana, Vanessa Spanbauer,<br />
Daniel Spreitzer, Alexandra Stanić, julia<br />
Svinka, reka Tercza, Teoman Tift ik, Bahar<br />
Tugrul, Filiz Türkmen, Magdalena Vachova,<br />
rené Wallentin, Artur Zolkiewicz<br />
ART dIREcTOR: Dieter Auracher<br />
LAYOUT: Dieter Auracher, Viktoria Platzer<br />
LEKTORAT: eldina Slipac<br />
ANZEIgEN: Bernhard Friedrich,<br />
irina obushtarova<br />
BUSINESS dEvELOPMENT: Andreas Wiesmüller<br />
gESchÄfTSfühRUNg:<br />
Wilfried Wiesinger, Simon Kravagna,<br />
Bernhard Friedrich.<br />
KONTAKT: <strong>biber</strong> Verlagsgesellschaft mbH<br />
Quartier 21, Museumsplatz 1, e-1.4,<br />
1070 Wien<br />
Tel: +43/1/ 9577528<br />
redaktion@das<strong>biber</strong>.at<br />
marketing@das<strong>biber</strong>.at<br />
INTERNET: www.das<strong>biber</strong>.at<br />
AUfLAgE: 65.000 Stück
ab 6,– Euro<br />
Schneller als Sie „Bargeldtransfer“ sagen können:<br />
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<strong>mit</strong> Ihrem Raiffeisen Konto!<br />
Nähere Infos unter:<br />
www.raiffeisenbank.at/ethnobanking<br />
online Mit scharF<br />
11
ÜBeRRaschung<br />
Scanne diesen QR-code<br />
<strong>mit</strong> deinem Smartphone<br />
<strong>und</strong> erlebe eine überraschung<br />
BiBeR-gaMecheck<br />
crysis 3 (Ps3) im test. top oder Flop? ausführlich im single <strong>und</strong><br />
Multiplayer getestet. was unser Protagonist Prophet <strong>und</strong> sein<br />
mächtiger nanosuite so alles drauf haben … Von User Nihat<br />
Dschungel meets Big Apple, die Fangemeinde<br />
r<strong>und</strong>um Crysis spaltet sich ein<br />
wenig zwischen Fanboys des ersten <strong>und</strong><br />
zweiten Teiles. Wer die anderen beiden<br />
Teile schon gespielt hat, wird auf den<br />
ersten Blick voll zufrieden sein. Kurzer<br />
rückblick: Der erste Teil spielte sich auf<br />
einer tropischen insel <strong>mit</strong> großen, frei begehbaren<br />
Arealen ab <strong>und</strong> der Nachfolger<br />
im zerstörten New York <strong>mit</strong> linearen Levels.<br />
Nun hat Crytek versucht, <strong>mit</strong> Crysis<br />
3 seine Fangemeinde wiederzuvereinigen.<br />
ob das dem Spieleschmied gelungen ist?<br />
Der Hauptcharakter hat eine Stimme<br />
spendiert bekommen, was ihm zu mehr<br />
Persönlichkeit <strong>und</strong> Tiefe verholfen hat.<br />
Was Crytek sehr gut gelungen ist, ist<br />
der Mix aus Teil 1 <strong>und</strong> Teil 2. Man nehme<br />
einen tropischen Dschungel, füge eine<br />
zerstörte Großstadt à la Big Apple hinzu,<br />
schüttle diese ein paar Mal <strong>und</strong> voilà, der<br />
Begriff Großstadtdschungel bekommt<br />
eine neue Bedeutung. Wir schlagen uns<br />
durch ein <strong>mit</strong> Pfl anzen <strong>und</strong> Bäumen<br />
überwuchertes New York durch, was sehr<br />
kräft ige Farben bietet, sehen aber auch düstere,<br />
dreckige Level. Grafi sch ist Crysis 3<br />
ein Augenschmaus. Auch gameplaytechnisch<br />
bietet das Spiel einen hohen Spaßfaktor.<br />
Die neue Level-Architektur <strong>und</strong><br />
der Nanosuite <strong>mit</strong> seinen verschiedenen<br />
Modulen bieten verschiedene Spielweisen<br />
an, die ihr je nach Situation <strong>und</strong> eurer<br />
Spielweise anpassen könnt. ob ihr euch<br />
des Cell-Soldaten in rambo-Manier oder<br />
nur lautlos im Stealth entledigt, bleibt<br />
euch überlassen – alle Wege führen zum<br />
Ziel. in den Levels sind Nano-Upgrades<br />
<strong>und</strong> Storydokumente versteckt, welche<br />
12 online Mit scharF<br />
ONLINE<br />
ej, hast du internet? Wir auch!<br />
Blogs, Veranstaltungen, Fotos,<br />
Artikelarchiv uvm. auf www.das<strong>biber</strong>.at<br />
facebook.com/<strong>mit</strong>scharf<br />
man suchen muss.<br />
in unserem Test haben wir außer dem<br />
Bogen nur beim endgegner von anderen<br />
Waff en Gebrauch gemacht. Wir wollten es<br />
lautlos haben. ;) Das ende sieht man leider<br />
schon fast nach ca. 6 St<strong>und</strong>en, noch<br />
schneller würde es <strong>ohne</strong> die Suche nach<br />
Upgrades <strong>und</strong> Dokumenten <strong>für</strong> die Story<br />
gehen.<br />
Fazit: Crytek hat es geschafft , ein würdiger<br />
Nachfolger zu werden. Die Unterhaltung<br />
bleibt nicht auf der Strecke. Crysis<br />
3 hinterlässt einen positiven eindruck.<br />
Schon allein aufgr<strong>und</strong> der tollen Grafi k<br />
eine empfehlung wert.<br />
Du willst auch<br />
Fan of the Month<br />
werden?<br />
Sende uns ein Bild <strong>mit</strong><br />
einem einem BIBER-<strong>Magazin</strong> BIBER-<strong>Magazin</strong> an an<br />
online@das<strong>biber</strong>.at<br />
toP useRBlog des<br />
Monats<br />
MentalitätenkaMPF<br />
wenn ich Verwandten, Fre<strong>und</strong>en oder<br />
auch unbekannten beim kennenlernen in<br />
serbien erzähle, was ich in wien mache,<br />
bezogen auf das berufl iche Feld, versetzt<br />
es die meisten in erstaunen.<br />
aber warum?<br />
Von Userin Jeka<br />
sVaka ti cast! ja ne Bih Mogao/Mogla!<br />
Skype-Unterhaltung <strong>mit</strong> meiner Verwandten, die in<br />
Serbien studiert.<br />
Sie erzählt mir, dass ihr das Studium in Belgrad nicht<br />
leicht fällt, vor allem weil sie Buchhaltung studiert. ich<br />
frage mich noch immer, warum um Gottes willen?! Sie<br />
pendelt zwischen Šabac – Belgrad, das Fahren nervt<br />
sie.<br />
Sie fragt mich, was ich denn so mache, nachdem<br />
ich die Handelsschule abgeschlossen habe. ich berichte<br />
ihr, dass ich einen job habe, 40 St<strong>und</strong>en in der Woche<br />
im Servicecenter der Sozialversicherungsanstalt sitze,<br />
am Abend nach der Arbeit in die Schule gehe, da ich<br />
meine Matura nachholen möchte. ihre Augen weiten<br />
sich <strong>und</strong> sie meint nur: „Beides? Gleichzeitig? Wie? ja<br />
ne bih mogla!*“<br />
Nun ja, ich erkläre ihr die Situation, mein Wille<br />
beeindruckt sie. Sie meint, sie sei stolz auf mich <strong>und</strong><br />
frage sich, wie ich es aushalte, in so einem Stress auch<br />
noch zu lernen <strong>und</strong> fragt mich, ob ich überhaupt noch<br />
Freizeit habe. Man fi ndet <strong>für</strong> alles Zeit, erkläre ich ihr,<br />
man muss nur Disziplin haben <strong>und</strong> wissen, wann etwas<br />
wichtig ist <strong>und</strong> gemacht werden muss.<br />
stRess aM Balkan? FoRget it!<br />
immer, wenn ich im Urlaub zwei Wochen in Serbien<br />
verbringe, frage ich mich aufs Neue: „Wie kann man<br />
so langsam leben?“ Natürlich nicht alle, es gibt immer<br />
<strong>Menschen</strong>, die wirklich viel <strong>und</strong> hart arbeiten, bei denen<br />
Stress Alltag ist. es sind allerdings im Vergleich zu
toP 3 useRBlogs<br />
1<br />
2<br />
3<br />
die Kunst, alle zu beleidigen- abseits von<br />
Piefke <strong>und</strong> Tschuschen<br />
Ein Ägypter im Blumenland<br />
Bruderherzen, Schwesternschmerzen<br />
denen, die es sich „bequem“ machen, wirklich<br />
wenige.<br />
ein Fre<strong>und</strong> hat mir einmal gesagt: „Am<br />
Balkan kannst du 5.000 euro verlieren, kein<br />
Problem! Aber wenn du deine Dokumente<br />
verlierst, oder sie dir gestohlen werden, wie<br />
z.B. der reisepass, Lichtbildausweis oder<br />
Führerschein, dann bist du aufgeschmissen!“<br />
Weil die Zeit, das Geld <strong>und</strong> die Geduld, die<br />
du brauchst, um von den zuständigen Behörden<br />
die Dokumente wiederzuerlangen, sind<br />
viel mehr wert, als deine 5.000 euro, die du<br />
Wie gründe ich mein<br />
eigenes Unternehmen?<br />
Richtige Antwort:<br />
Gründer-Service<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Wien<br />
01/514 50-1050<br />
www.gruenderservice.at<br />
verlierst!<br />
es ist einfach alles viel langsamer. ich habe<br />
das Gefühl, dass am Balkan das Motto ungefähr<br />
so lautet: „Wann machen wir dies/das?<br />
Geh, lass dir Zeit, das können wir doch auch<br />
morgen!“ Am Balkan ist sieben Tage in der<br />
Woche Wochenende, jeden Abend sind die<br />
Cafés, restaurants <strong>und</strong> Clubs voll. ja klar, mal<br />
mehr, mal weniger, aber im direkten Vergleich<br />
zu Wien ist das eine andere Welt! Und jA, die<br />
Leute arbeiten, nur wann sie anfangen, ist den<br />
meisten anscheinend egal, weil anders kann<br />
Das Gründer-Service der Wirtschaftskammer Wien bietet Unternehmensgründern<br />
<strong>und</strong> Betriebsnachfolgern kostenlose Unterstützung beim Start ins<br />
Unternehmertum. Informieren Sie sich jetzt: T 01/514 50-1050<br />
FAN OF THE MONTH<br />
Anesa<br />
ich mir das nicht vorstellen. Aber ja, jedem<br />
das Seine.<br />
So<strong>mit</strong> ist mir klar geworden, dass ich in<br />
Serbien nicht leben könnte, ich bin einfach zu<br />
schnell, ich habe mich an das schnelle Leben<br />
gewohnt. es ist nicht einfach, <strong>mit</strong> zwei Mentalitäten<br />
aufzuwachsen. Was die Arbeitsmoral<br />
betrifft , denke ich aber, dass ich nichts Serbisches<br />
an mir habe. *gg*<br />
*ja ne bih mogla = ich könnte das nicht.<br />
Weiter kommen.<br />
online Mit scharF<br />
13
Ivanas<br />
Welt<br />
Von ivana Martinović<br />
Foto: igor Minić<br />
In Ivanas WELT berichtet<br />
<strong>biber</strong>-Redakteurin<br />
Ivana Martinović<br />
über ihr daily life.<br />
geFähRlicheR touRisMus<br />
Ich bin reisesüchtig <strong>und</strong> liebe es, Länder <strong>und</strong> Städte zu bereisen, in denen ich noch nie war.<br />
Allerdings gibt es Orte, die ich nur <strong>mit</strong> Schutzschild besuchen würde, also nie! Gefährliche<br />
Orte, an denen mir mein Leben lieber ist, als die Reiselust. Länder, in denen Tourismus zur<br />
Lebensgefahr wird. Aufgr<strong>und</strong> der Medienberichterstattung <strong>und</strong> der Reisewarnungen vom Außenministerium<br />
schreibt sich die No-Go-Liste wie von selbst.<br />
Mit deM FahRRad duRch indien<br />
Ein Schweizer Ehepaar macht eine Tour durch Indien, wird <strong>mit</strong>ten in der Nacht überfallen, die<br />
Frau vor den Augen ihres Mannes vergewaltigt. In Kamerun wurde unlängst eine französische<br />
Familie <strong>mit</strong> vier Kindern entführt. Schrecklich! ABSCHRECKEND!<br />
Eine neue Protestwelle wurde in Indien durch den Fall der Schweizerin in der Bevölkerung<br />
ausgelöst. Härtere Strafen gegen Vergewaltiger werden verlangt. Die Regierung wird kritisiert,<br />
auch deshalb, weil der Innenminister vom B<strong>und</strong>esstaat Madhya Pradesh dem Schweizer<br />
Ehepaar eine Mitschuld am Vorfall gibt. Verantwortungslos hätten sie gehandelt. Natürlich! Es<br />
ist taktlos, einer vergewaltigten Frau die Mitschuld an ihrer Vergewaltigung zu geben. Es ist<br />
taktlos, jedem Opfer eines Verbrechens die Mitschuld daran zu geben, was ihm angetan wird.<br />
Schließlich hat keiner das Recht, einem die Freiheit zu nehmen, in dieser Welt herumzureisen,<br />
wohin man möchte. Und keiner hat das Recht, einem das Leben zu nehmen, oder jemanden zu<br />
vergewaltigen – rechtlich gesehen.<br />
Aber bleiben wir realistisch. Manche Orte auf dieser Welt sind scheißgefährlich. Verbrechern,<br />
auch durch die Armut geprägt, die Touristen als Beute sehen, ist dieses Recht scheißegal.<br />
Auch wenn so ein Fahrradausflug durch Indien total abenteuerlich <strong>und</strong> spannend ist. In einem<br />
Land, wo die meisten Vergewaltigungen nicht einmal gefahndet werden, setze ich mich doch<br />
nicht aufs Fahrrad <strong>und</strong> übernachte in einem Wald. Schlimm genug, dass dort einheimische<br />
Frauen dieser Gefahr ausgesetzt sind, sie müssen dort leben, aber ich muss nicht in so ein<br />
Land fahren, wo mehrere Vergewaltigungen an der Tagesordnung stehen. Noch weniger komme<br />
ich auf die Idee, dort mein Zelt in der freien Natur aufzuschlagen.<br />
Während meiner USA-Tour letzten Sommer bin ich auch in Gegenden geraten, die vor allem<br />
in den Nachtst<strong>und</strong>en nicht ganz ungefährlich waren. Es wäre mir nicht im Traum eingefallen,<br />
gemütlich durch die Gegend spazieren zu gehen, weil’s so spannend ist, einmal die abgefuckte<br />
Seite einer Stadt zu erleben. Weil man dort <strong>Menschen</strong> treffen kann, deren hungrigen Mägen<br />
meine Brieftasche lieber ist, als der blühende Tourismus im Land. Klar, ich kann auch in Wien<br />
auf die Straße gehen, ausgeraubt, vergewaltigt <strong>und</strong> getötet werden. Überall gibt es bestialische<br />
<strong>Menschen</strong>, denen das Leben der anderen egal ist. Dennoch gilt es, die Gefahr einzuschätzen.<br />
In welchen Ländern kann ein höherer Schutz <strong>für</strong> Touristen gewährleistet werden? Welche Maßnahmen<br />
müssen wo getroffen werden? Wo verkriecht man sich nachts lieber im Hotelzimmer,<br />
als auf die Straße zu gehen? Den Nationalpark in Kamerun werde ich <strong>mit</strong> meinen zukünftigen<br />
LKC Inserat Biber 4EUR 207x66 25.01.<strong>2013</strong> 14:40 Uhr Seite 1<br />
Kindern wahrscheinlich auch nie besuchen <strong>und</strong> gehe stattdessen lieber ins Disneyland.<br />
Gültig <strong>für</strong> alle Vorstellungen Mo. – Fr.<br />
<strong>mit</strong> Beginnzeiten bis 17:00 Uhr.<br />
(inkl. aller Zuschläge, ausgenommen Previews <strong>und</strong> Sonderveranstaltungen<br />
sowie an Feiertagen, gültig bis 28. 02. <strong>2013</strong>)<br />
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14 Mit scharF<br />
Reservierungen unter 0810-Lugner (0810-584 637) oder www.lugnerkinocity.at, Gablenzgasse 1-3, 1150 Wien
Foto von david Maurice s<strong>mit</strong>h/oculi<br />
gENIESS dEINE fREIhEIT<br />
SO LANgE dU KANNST.<br />
Politika<br />
15
16<br />
Politika & GesellschaFt<br />
wien, heRnals: eine deR Zwei<br />
schuBhaFt-anstalten deR stadt.
Glücklich in<br />
Der schuBhaFT<br />
BiBeR BekoMMt<br />
leseR BRieFe. die<br />
einen schReiBen<br />
aus FaVoRiten, die<br />
andeRen sogaR aus<br />
FRankFuRt. Mit Post<br />
aus deR schuBhaFt<br />
haBen wiR aBeR<br />
nicht geRechnet.<br />
Von Amar Rajković <strong>und</strong><br />
Marko Mestrović (Foto)<br />
eiN GeWÖHNLiCHer NACHMiT-<br />
TAG im <strong>biber</strong>-Büro. Wir halten die erste<br />
redaktionssitzung nach der gerade erschienenen<br />
März-Ausgabe. Wie so oft<br />
moniert der Herausgeber, dass es noch zu<br />
wenige knackige Geschichten <strong>für</strong>s nächste<br />
Heft gibt. „Wir haben ja noch genug Zeit“,<br />
versuchen wir ihn zu beruhigen, die Kaffeemaschine<br />
ist nonstop im einsatz, das<br />
Telefon ebenso. Alles gewöhnlich, alles<br />
wie gehabt, bis wir plötzlich einen Mann,<br />
Anfang 30, an der Türschwelle entdecken.<br />
„ich habe einen Brief <strong>für</strong> Amar“, verkündet<br />
der Unbekannte <strong>mit</strong> schmächtiger Statur<br />
<strong>und</strong> Kappe auf dem Kopf. „er stammt<br />
von Benedikt Nguyen, der in Schubhaft<br />
sitzt <strong>und</strong> deswegen zur Sitzung der freien<br />
redakteure nicht erscheinen kann.“<br />
„Benedikt wer?“ ich bin verwirrt. Der<br />
Name sagt mir nichts <strong>und</strong> die Verbindung<br />
zum Gefängnis löst ein komisches Gefühl<br />
in mir aus. ich nehme trotzdem den Brief<br />
in die Hand. Der mysteriöse Mann stellt<br />
sich als rechtsberater des noch mysteriöseren<br />
Benedikts heraus. er verabschiedet<br />
sich <strong>und</strong> lässt seine Kontaktdaten bei uns.<br />
kein u-Boot MehR<br />
Für kurze Zeit herrscht Stille. ich öffne<br />
den Brief <strong>und</strong> fange an zu lesen. Der Absender<br />
entschuldigt sich höflich, er hätte<br />
gerne an der Sitzung teilgenommen, aber<br />
ja, da ist etwas dazwischengekommen. Da<br />
leuchtet es mir ein! Benedikt war vor geraumer<br />
Zeit spontaner Gast in der redaktion.<br />
ich hatte Kaffee <strong>mit</strong> ihm getrunken<br />
<strong>und</strong> mir seine ersten Textversuche angesehen.<br />
Als ich ihn nach fünfzehn Minuten<br />
verabschiedete, schenkte er mir eine<br />
kräftige Umarmung <strong>und</strong> bedankte sich<br />
mehrere Male. es wirkte so, als ob ich der<br />
erste Mensch wäre, der ihm zugehört hat.<br />
jetzt sitzt er in der Schubhaft. Dort sitze<br />
er, weil er sich illegal in Österreich aufhält.<br />
Als „U-Boot“ getarnt, habe er sogar eine<br />
Wohnung in Wien <strong>und</strong> bis ende Februar<br />
auch einen job gehabt. „U-Boot“, diese<br />
niedliche Bezeichnung bedeutet im Klartext:<br />
Benedikt Nguyen lebt illegal, ihm<br />
droht die Abschiebung.<br />
Mein Kopf ist noch immer voller Fragezeichen.<br />
Warum schickt er Mir diesen<br />
Brief? Und warum stellt er sich freiwillig<br />
der Polizei, wenn er weiß, welches Schicksal<br />
ihm droht? ich sehe auf der Visitenkarte<br />
des rechtshelfers noch eine <strong>mit</strong> Hand<br />
geschriebene Adresse, Breitenfeldergasse<br />
21, 1080 Wien. Die Besuchszeiten sind<br />
auf zwei Mal die Woche li<strong>mit</strong>iert. Am<br />
nächsten Sonntag stehe ich in der Gasse<br />
vor der noch verschlossenen Tür des Polizeianhaltezentrums.<br />
Autos flitzen am<br />
nahegelegenen Gürtel sekündlich vorbei,<br />
waRuM stellt eR sich<br />
FReiwillig deR PoliZei,<br />
wenn eR weiss, welches<br />
schicksal ihM dRoht?<br />
Politika & GesellschaFt<br />
17
ÜBeR seine Flucht<br />
nach ÖsteRReich VoR<br />
acht jahRen schweigt<br />
eR, genauso ÜBeR<br />
seine aussichten, in<br />
ÖsteRReich Zu BleiBen.<br />
während die ersten Angehörigen sich <strong>mit</strong><br />
mir in die Warteschlange einreihen. eine<br />
junge afrikanische Frau <strong>mit</strong> Kopfh örern<br />
steht seelenruhig <strong>und</strong> wartet, ebenso eine<br />
Österreicherin, die ihren türkischen ehemann<br />
besucht. Sie redet von rassistischen<br />
Beamten <strong>und</strong> unfairer Behandlung ihres<br />
Mannes. ich merke, wie sich mein Kehlkopf<br />
zusammenschnürt. Die Tür geht auf.<br />
good Fellas <strong>und</strong> gReen Mile<br />
Meine Vorstellung vom Gefängnis basiert<br />
auf Hollywood-Filmen <strong>und</strong> Besuchen von<br />
<strong>mit</strong>tlerweile geschlossenen Anstalten wie<br />
Alcatraz bei San Francisco. Da wären die<br />
„Good Fellas“, die hinter Gittern köstlich<br />
Parmaschinken <strong>und</strong> Pasta speisen, oder<br />
der sanft mütige riese von „Green Mile“,<br />
zu dem der Gefängniswärter Tom Hanks<br />
ein inniges Verhältnis aufb aut. Hier im<br />
achten Bezirk sieht alles unspektakulär<br />
aus. Am eingang überreicht man entweder<br />
Geld, Kleidung oder persönliche Gegenstände,<br />
die an den Häft ling gerichtet<br />
sind. Dazu gibt’s eine Ausweiskontrolle.<br />
„ja, das ist der einzige Vietnamese, den<br />
wir haben“, versichert mir der Beamte <strong>und</strong><br />
sagt: „Nr. 4, bitte.“ ich gehe durch eine<br />
fette Sicherheitstür <strong>und</strong> sitze nun da. Vor<br />
mir ein weißer Hörer <strong>und</strong> eine Glaswand.<br />
ich sehe einen zierlichen Asiaten auf der<br />
anderen Seite näherkommen. es ist Benedikt!<br />
er setzt sich mir gegenüber.<br />
schuBhaFt-genuss<br />
Nach kurzem Smalltalk (Was fragt man<br />
auch einen <strong>Menschen</strong>, dem die Freiheit<br />
genommen wurde?) fängt er an zu erzählen.<br />
Benedikt habe sich gestellt, weil<br />
er dem Druck der illegalität nicht mehr<br />
18 Politika & GesellschaFt<br />
Brief aus dem gefängnis – Benedikt will uns seine geschichte erzählen.<br />
standhalten konnte. er wollte sich nicht<br />
mehr verstecken, verstellen, als jemand<br />
anderes ausgeben. Deswegen genieße er<br />
tatsächlich, wie im Brief erwähnt, die Zeit<br />
in der Schubhaft . Kein scharfer Zynismus,<br />
sondern pure erleichterung <strong>für</strong> den<br />
24-jährigen, endlich er selbst zu sein <strong>und</strong><br />
als Hilfsarbeiter im Gefängnis <strong>mit</strong> seinem<br />
tatsächlichen Namen angesprochen zu<br />
werden. Dort sorgt er da<strong>für</strong>, dass sich die<br />
anderen insassen an Hygienevorschrift en<br />
halten. So wie er sich strikt in den letzten<br />
vier jahren an die regeln gehalten hat,<br />
weder seinen Namen, seine Herkunft<br />
noch seine Familienverhältnisse zu verraten.<br />
Das erzählt er mir alles in fl ießendem,<br />
akzentfreien Deutsch. Über seine Flucht<br />
nach Österreich vor acht jahren schweigt<br />
er, genauso über seine Aussichten, in Österreich<br />
zu bleiben.<br />
Unsere Zeit ist abgelaufen. Benedikts<br />
Bruder ist extra aus London angereist, um<br />
<strong>mit</strong> ihm zu reden. ich verlasse den raum<br />
<strong>und</strong> lege als Verabschiedung meine Faust<br />
aufs Glas. ich verspreche, ihn wieder zu<br />
besuchen. Benedikt lacht. ich gebe ihm<br />
ein Versprechen <strong>mit</strong> auf den Weg. Sollte<br />
er da herauskommen <strong>und</strong> die Möglichkeit<br />
haben, in Österreich zu bleiben, werden<br />
wir ihn beim <strong>biber</strong> <strong>mit</strong> off enen Armen<br />
empfangen <strong>und</strong> dann kann er uns selbst<br />
seine Geschichte erzählen. Alles Gute, Benedikt.<br />
Bleib Stark!
Leistung kennt keine<br />
Machen Machen Machen wir wir wir Österreich Österreich Österreich stark stark stark<br />
NEIN<br />
zur Unterwanderung<br />
des Sozialsystems.<br />
Grenzen Grenzen<br />
JA<br />
zu qualifizierter<br />
Zuwanderung.<br />
19<br />
W A H R H E I T . T R A N S P A R E N Z . F A I R N E S S
„ERdOğAN UNd ÖcALAN hAB<br />
20 Politika & GesellschaFt
ePa Photo/huRRiyet/ho/picturedesk.com, szilard Voros / Rex Features/picturedesk.com<br />
inteRView: nach jahRZehntelangeM kaMPF <strong>und</strong> 40.000 toten wollen PReMieR<br />
ReceP tayyiP eRdoğan <strong>und</strong> Pkk-cheF aBdullah Öcalan den Blutigen kaMPF<br />
Zwischen tÜRken <strong>und</strong> kuRden Beenden. waRuM die histoRische aussÖhnung<br />
gelingen kÖnnte, eRkläRt deR kuRdisch stäMMige soZiologe kenan gÜngÖR.<br />
EN vIELE ÄhNLIchKEITEN!“<br />
Von Simon Kravagna <strong>und</strong> Momčilo Nikoliċ<br />
Zwei Führer,<br />
die geschichte<br />
schreiben:<br />
Pkk-chef Öcalan<br />
(oben) <strong>und</strong> der<br />
türkische Premier<br />
erdoğan (unten).<br />
iN ZUKUNFT, so verkündete der inhaftierte PKK-Chef<br />
Abdullah Öcalan zum kurdischen Neujahr, sollte in der<br />
Türkei eine neue Ära beginnen, in der „nicht die Waffen,<br />
sondern die demokratische Politik“ im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />
Die türkische regierung reagierte positiv auf den angekündigten<br />
Waffenstillstand. Die Chancen auf eine echte<br />
Friedenslösung sind da<strong>mit</strong> besser denn je. <strong>biber</strong> sprach <strong>mit</strong><br />
dem in Wien lebenden Soziologen Kenan Güngör über die<br />
politischen Hintergründe.<br />
<strong>biber</strong>: Kenan, du bist Kurde. Kannst Du bei diesem Thema<br />
überhaupt objektiv sein?<br />
KeNAN GÜNGÖr: Als Wissenschaftler oder Soziologe<br />
lebst du nicht außerhalb der Gesellschaft, sondern bist ein<br />
Teil von ihr. Die Frage ist, ob du trotz persönlicher Betroffenheit<br />
die notwenige Distanz in der Analyse wahren<br />
kannst. Gerade bei existenziellen Fragen ist es nicht einfach,<br />
aber diesen Anspruch erhebe ich.<br />
Warst Du selbst in diesem Konflikt involviert?<br />
es gibt kaum eine kurdische Familie, die nicht menschliche<br />
oder materielle Verluste zu beklagen hat. in den kurdischen<br />
Gebieten wurden die <strong>Menschen</strong> aus etwa 4.000 Dörfern<br />
vertrieben. etwa eine Million musste flüchten. Mein Dorf<br />
Dizik in Dersim gibt es nicht mehr. ich war zudem <strong>für</strong> eine<br />
kurze Zeit <strong>ohne</strong> Schuldgr<strong>und</strong> inhaftiert <strong>und</strong> weiß, wie sich<br />
einschüchterungen <strong>und</strong> Misshandlungen anfühlen.<br />
Du bist doch in Deutschland aufgewachsen, wie hast Du in<br />
der Türkei im Gefängnis sein können?<br />
ich bin <strong>mit</strong> einer <strong>Menschen</strong>rechts-Delegation aus der eU<br />
in die Türkei gefahren. Wir sind damals in der Nähe von<br />
Silvan festgenommen worden. Wahrscheinlich verdanke<br />
ich es der deutschen Staatsbürgerschaft, warum ich damals<br />
lebend wieder raus gekommen bin. Das waren Zeiten, in<br />
denen man Leichen <strong>mit</strong> einem Sack über den Kopf im Straßengraben<br />
gef<strong>und</strong>en hat.<br />
Du warst aber nicht in der PKK?<br />
ich war nicht in der PKK <strong>und</strong> habe den bewaffneten Kampf<br />
nie <strong>für</strong> richtig gehalten. Wer aber verstehen will, warum<br />
so viele <strong>Menschen</strong> zur PKK gingen, der muss die nackte<br />
entrechtung <strong>und</strong> Demütigungen sehen, die erlitten wurden.<br />
Viele Kurden sagten sich, ok – was mache ich jetzt<br />
dagegen? entweder ich mache überhaupt nichts <strong>und</strong> lebe<br />
weiterhin entrechtet <strong>und</strong> werde gedemütigt. oder aber ich<br />
sage: „So nicht!“ <strong>und</strong> dann gab es kaum mehr eine option,<br />
außer die PKK. Denn <strong>für</strong> einen Zwischenweg gab es leider<br />
wenig raum.<br />
Politika & GesellschaFt<br />
21
22<br />
es Muss nicht jedeR ein<br />
„tÜRk“ (tÜRke) sein, sondeRn<br />
es Reicht, wenn alle sich<br />
als „tÜRkiyeli“ (ZuR tÜRkei<br />
gehÖRend) eMPFinden.<br />
Die PKK ist laut EU eine Terrororganisation.<br />
ich finde, das würde das Bild der PKK nicht hinreichend<br />
erfassen. Hinter der PKK steht das größte<br />
Volk der erde, das keine staatliche Souveränität<br />
hat <strong>und</strong> dessen Sprache <strong>und</strong> kulturelle identität bis<br />
vor kurzem verleugnet wurde. Die Verleugnung hat<br />
endlich aufgehört, doch die Assimilierungspolitik<br />
geht weiter. Dass sich da bewaffneter Widerstand<br />
aufbaut, kann nicht <strong>mit</strong> dem Phänomen Terrorismus<br />
erklärt werden. ich würde sagen, die PKK ist<br />
eine Aufstandsbewegung eines Volkes, die auch<br />
terroristische elemente hat. Sie hatte auch terroristische<br />
Züge, sie aber nur als eine Terrororganisation<br />
zu bezeichnen, wäre eine reduzierende Verunglimpfung.<br />
Was wäre dann der türkische Staat<br />
gewesen?<br />
Wie sollen Türken verstehen, dass ihre eigene Regierung<br />
plötzlich <strong>mit</strong> Öcalan, einem zum Tode verurteilten<br />
Schwerverbrecher, über Frieden spricht?<br />
emotional ist das sicher <strong>für</strong> viele nur schwer verständlich.<br />
Aber die Türkei ändert sich radikal. Politiker<br />
nehmen dort risiken auf sich <strong>und</strong> versuchen<br />
radikal neue Wege einzuschlagen. Die AKP versucht<br />
das <strong>mit</strong> allen instrumenten. Zudem gibt es<br />
unter vielen türkischen Meinungsführern, journalisten<br />
<strong>und</strong> Medienleuten ein Umdenken. erstmals<br />
sagen Türken, dass den Kurden Unrecht angetan<br />
wurde. Das hat alles eine neue Qualität <strong>und</strong> es gibt<br />
keinen Weg zurück.<br />
Wer trägt die Aussöhnung <strong>mit</strong> den Kurden?<br />
Politisch sind es die muslimische AKP von Ministerpräsident<br />
erdoğan <strong>und</strong> die Kurdenpartei BDP.<br />
Die AKP hat so eine große Machtfülle, dass sie das<br />
tun kann. jeder andere wäre längst unter die räder<br />
gekommen.<br />
Warum will Premier Erdoğan den Kurswechsel?<br />
es gibt verschiedene Gründe, warum sich das die<br />
AKP antut. erdoğan war ja auch im Gefängnis. er<br />
kennt sozusagen die Fratze eines autoritären Staates.<br />
Viele religiöse Gruppen <strong>und</strong> Strömungen haben –<br />
wenn auch nicht so stark wie die Kurden – selbst<br />
erfahrung in Sachen Unterdrückung <strong>und</strong> haben<br />
dadurch ein höheres Verständnis <strong>für</strong> die Situation.<br />
Zweitens, <strong>für</strong> die AKP als islamische Gemeinschaft<br />
steht die religion über der ethnischen Herkunft.<br />
es gilt der Leitsatz der „Umma“, in der alle muslimische<br />
Brüder sind. Und drittens: Die Türkei hat<br />
einen neuen globalen Machtanspruch – eine Brü-<br />
ckenfunktion zwischen dem orient <strong>und</strong> okzident.<br />
jetzt sagen die Denker der AKP: Die Türkei ist keine<br />
Brücke mehr – sie ist ein neues Kraftzentrum.<br />
Und <strong>für</strong> sie kann der Kurdenkonflikt hinderlich<br />
sein um diese große politische rolle auszufüllen.<br />
Was können sich die Kurden erhoffen?<br />
ich wünsche mir, dass die kurdischen Kinder in der<br />
Türkei beide Sprachen können. ich hoffe auch, dass<br />
die nationalistische Zwangsbeglückung, die Abwertung<br />
<strong>und</strong> die Assimilationspolitik aufhört. oder um<br />
es auf Türkisch zu sagen. es muss nicht jeder ein<br />
„Türk“ (Türke) sein, sondern es reicht, wenn alle<br />
sich als „Türkiyeli“ (zur Türkei gehörend) empfinden.<br />
Zudem sollte es mehr regionale Autonomie in<br />
den Kurdengebieten geben. Früher wollte man den<br />
eigenen Staat, heutzutage will man unter Beibehaltung<br />
der gegenwärtigen Territorialstaaten eine höhere<br />
Autonomie <strong>und</strong> intensive nachbarschaftliche<br />
Beziehungen zu Kurden aus dem Nordirak, Syrien<br />
<strong>und</strong> dem iran.<br />
Wie passen Erdoğan <strong>und</strong> Öcalan zusammen?<br />
ich glaube, dass Öcalan <strong>und</strong> erdoğan sich in bestimmten<br />
Punkten sehr ähnlich sind. Beide sind<br />
unangefochtene Leader, beide gehen ziemlich viele<br />
risiken ein. Beide stammen aus unglaublich antiliberalen<br />
<strong>und</strong> anti-demokratischen Bewegungen.<br />
erdoğan war ein radikaler F<strong>und</strong>amentalist, Öcalan<br />
ein Stalinist, <strong>mit</strong> einem unbedingten Autoritätsanspruch.<br />
Und obwohl sie beide aus solchen totalitären<br />
<strong>und</strong> autoritären richtungen kommen, entwickelten<br />
sich beide zu Demokraten <strong>und</strong> wollen einen<br />
radikalen Wandel <strong>für</strong> eine gemeinsame Zukunft.<br />
So<strong>mit</strong> haben beide aber neben ihren starken demokratiebezogenen<br />
Vorstellungen immer wieder eine<br />
antidemokratische Schlagseite.<br />
Die Kurden werden darauf drängen, dass Öcalan<br />
frei kommt. Wird das passieren?<br />
es sollte um 20 Millionen unterdrückte <strong>Menschen</strong><br />
<strong>und</strong> deren rechte gehen. Nicht primär um Öcalan.<br />
Wie wichtig ist Öcalan <strong>für</strong> den Friedensprozess?<br />
Bis vor kurzem hat man sehr stark diskutiert, ob<br />
Öcalan überhaupt noch eine rolle spielt. jetzt ist<br />
er im Zentrum der neuen entwicklungen geworden.<br />
er wird von der Zuschreibung „Mörder“, die<br />
er bekommen hat, zur friedenstiftenden Kraft der<br />
PKK. eine Art Ver<strong>mit</strong>tlerrolle. je mehr Öcalan ins<br />
Zentrum kommt <strong>und</strong> friedensstiftend wirkt, desto<br />
mehr wird es seine Akzeptanz in der Gesellschaft<br />
erhöhen.<br />
Zur Person:<br />
Kenan Güngör ist Leiter des Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Beratungsbüros [think.difference],<br />
Büro <strong>für</strong> Gesellschafts- <strong>und</strong> organisationsentwicklung.<br />
je MehR Öcalan ins ZentRuM koMMt <strong>und</strong><br />
Mestrović<br />
FRiedensstiFtend wiRkt, desto MehR wiRd es<br />
seine akZePtanZ in deR gesellschaFt eRhÖhen. Marko
„vERBREchER vON gESTERN düRfEN<br />
NIchT POLITIKER vON MORgEN SEIN“<br />
Biber-Redakteur teoman tiftik<br />
glaubt an eine aussöhnung <strong>mit</strong><br />
den kurden. Pkk-chef abdullah<br />
Öcalan hat <strong>für</strong> ihn aber keinen<br />
Platz in der modernen türkei.<br />
Der WUNSCH NACH FrieDeN hat einen<br />
Punkt erreicht, an dem er nicht mehr ignoriert<br />
werden kann. einem ehrlichen Frieden muss<br />
man eine faire Chance geben, alles andere wäre<br />
verantwortungslos. Das zarte Pflänzchen des<br />
Friedens wird ständig bedroht werden, daher<br />
liegt es an uns allen, diesen Prozess <strong>mit</strong> Besonnenheit,<br />
Hoffnung <strong>und</strong> Vertrauen zu begleiten.<br />
Frei von totalitären ideologien, befreit von Tod<br />
<strong>und</strong> Trauer in den Bergen <strong>und</strong> Tälern Anatoliens.<br />
ich will eine demokratische, freie Türkei, die<br />
ihren kurdischen Bürgern selbstverständlich jene<br />
Gr<strong>und</strong>rechte gewährt, die sie auch <strong>für</strong> türkischstämmige<br />
<strong>Menschen</strong> in Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> dem rest von europa einfordert. Klar ist<br />
auch, dass in der Vergangenheit viele Fehler in der<br />
Kurdenpolitik gemacht worden sind. Den Kurden<br />
wurde Unrecht getan. Das war falsch. Die Türkei<br />
sollte hier ihre Schuld anerkennen <strong>und</strong> aufarbeiten.<br />
Die Aussöhnung <strong>mit</strong> den Kurden kann aber keine<br />
Aussöhnung <strong>mit</strong> der PKK sein. Die PKK ist keine<br />
Partei, <strong>mit</strong> der man einfach einen Vertag schließen<br />
kann, Hände schüttelt <strong>und</strong> dann ist alles geklärt.<br />
Sie ist eine militante, totalitäre <strong>und</strong> antidemokratische<br />
Gruppierung. es ist unverantwortlich, dass<br />
PKK-Führer „APo“ (Abdullah Öcalan), der seit<br />
14 jahren inhaftiert ist, praktisch über Nacht einen<br />
Politikerstatus in der Türkei bekommen hat. Öcalan<br />
beherrschte die PKK autoritär <strong>und</strong> ging brutal gegen<br />
seine Gegner vor, er ließ vermeintliche Gegner<br />
hinrichten oder folterte sie. Öcalan ist <strong>für</strong> den Tod<br />
tausender Türken verantwortlich. Die Verbrecher<br />
von gestern dürfen nicht die Politiker von morgen<br />
sein. Wie kann also die Demokratie vor der Gefahr<br />
durch anti-demokratische Strömungen bewahrt<br />
werden? Durch Umsicht <strong>und</strong> kritische Distanz zur<br />
PKK-ideologie. ja zur Versöhnung <strong>mit</strong> den Kurden,<br />
nein zur Aussöhnung <strong>mit</strong> Öcalan <strong>und</strong> der PKK.<br />
„mehr Sprachen!“ ist das Motto, unter<br />
dem die Chancen, die Mehrsprachigkeit<br />
bietet, in den Mittelpunkt gerückt werden<br />
An der VHS Wien können Sie über 60 verschiedene<br />
Sprachen lernen. Mehrsprachigkeit <strong>und</strong><br />
Kompetenzen im Umgang <strong>mit</strong> <strong>Menschen</strong> unterschiedlicher<br />
Kulturen sind eine persönliche<br />
Bereicherung. Mit dem umfassenden Kursprogramm<br />
der VHS Wien können Sie nicht nur<br />
„mehr Sprachen!“ in Sprachkursen trainieren<br />
– auch zweisprachige Koch- <strong>und</strong> Bewegungskurse<br />
stehen am Programm.<br />
Gelebte Mehrsprachigkeit an der VHS Wien<br />
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Beratung zum gesamten Bildungsangebot<br />
der VHS Wien erleichtert ihnen, den passenden<br />
Kurs zu finden. An allen Standorten<br />
stehen Ihnen SprachexpertInnen zur Verfügung,<br />
die Ihnen helfen <strong>für</strong> Sie passende Kurse<br />
zu finden.<br />
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23
24<br />
wie kommt die Friedenserklärung bei wiens<br />
türken <strong>und</strong> kurden an? <strong>biber</strong> wagt eine straßenbefragung<br />
– <strong>und</strong> stößt auf viele, die lieber<br />
nicht über das heikle thema reden wollen.<br />
Von Menerva Hammad <strong>und</strong> Anastasia Osipova (Fotos)<br />
kaMeR gÜZel, 53, „epos-chef“ <strong>und</strong> kurde:<br />
es ist höchste Zeit, dass sich diese beiden<br />
Völker versöhnen. ich finde, dass die kurden<br />
in der türkei Rechte haben sollten, wie sie<br />
die türken auch hier in Österreich haben.<br />
siBel aydin, 23, Verkäuferin <strong>und</strong> türkin<br />
warum sollte es auch krieg geben? ich weiß<br />
gar nicht warum wir waffen sprechen lassen?<br />
ich unterstütze diesen stillstand der gewalt<br />
<strong>und</strong> hoffe, dass er lange anhält. Für immer.<br />
FRiede, FReude, BaklaVa?<br />
Straßenumfragen sind in der regel nie ein Problem. Bei diesem Thema<br />
schon. Vor allem viele Türken wollen nichts zum Kurdenthema sagen.<br />
oder nur dann, wenn sie anonym bleiben. Warum? „Weil ich gegen diesen<br />
Frieden bin <strong>und</strong> wenn ich das sage, <strong>und</strong> das kann jeder sehen, dann finden<br />
mich alle schlecht.“ oder: „ich will nicht, dass meine türkischen Fre<strong>und</strong>e<br />
erfahren, dass ich <strong>für</strong> eine friedliche Lösung <strong>mit</strong> den Kurden bin.“<br />
adeM eRBakaR, 20, lehrling <strong>und</strong> kurde<br />
ich bin halb türke halb kurde, nenne mich<br />
aber kurde. Bei uns zu hause war das nie<br />
wichtig, wer was ist. ich denke aber, dieser<br />
waffenstillstand wird <strong>für</strong> ein oder zwei jahre<br />
halten, dann wird es sogar schlimmer als<br />
vorher.<br />
MehMet gÜnesen, 22, selbstständig <strong>und</strong><br />
türke<br />
Meine Mutter ist kurdin <strong>und</strong> wenn ein<br />
türkischer soldat stirbt, dann weint sie. es<br />
gibt dieses „wir <strong>und</strong> die anderen“ in meinem<br />
leben nicht. ich sehe das nicht so wie viele<br />
andere türken.<br />
tugBa eRgin, 17, Praktikantin <strong>und</strong> türkin<br />
wir sind geschwister! nicht jeder kurde ist in<br />
der Pkk! ich denke, dass es von generation<br />
zu generation anders ist. jüngere leute sind<br />
da zugänglicher.<br />
hiMMet gÜl, 46, Restaurantfachmann <strong>und</strong><br />
kurde<br />
ich lebte 30 jahre in der türkei <strong>und</strong> mir ging<br />
es immer gut. auch hier sind einige meiner<br />
kollegen türken <strong>und</strong> es gab nie Probleme<br />
zwischen uns. das Problem sind auch nicht<br />
die türken, sondern die türkische Regierung.
Foto von Marko Mestrović<br />
NUR ORANgE IST LANgWEILIg.<br />
dIE MISchUNg MAchT’S.<br />
RaMBaZaMBa<br />
25
26<br />
FiFa-BaTTle<br />
in Wien<br />
ronalDo GeGen Messi – MiTTen in Wien! iM aPril<br />
BeGeGnen einanDer Die BesTen FiFa-Zocker Des<br />
lanDes unD käMPFen uM Die VorherrschaFT auF<br />
DeM VirTuellen rasen. Wir haBen Vier DaVon iM<br />
echTen leBen GeTroFFen. Von Muhamed Beganović <strong>und</strong> Florian Raidt (Fotos)<br />
raMbazaMba<br />
Zeig dein kÖnnen als FiFa-king aM<br />
20. aPRil in wien! MehR inFo unteR:<br />
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fifa13
Der MaTheMaTiker<br />
Name: Yasin Asrak, 18, Schüler<br />
Durchschnittliche Spielzeit: zwei bis drei St<strong>und</strong>en<br />
während der Schulzeit. Sein Rekord liegt bei 17<br />
St<strong>und</strong>en am Tag<br />
Lieblingsspiele: Call of Duty, World of Warcraft<br />
Konsole: PC<br />
leVel 1<br />
Wenn deutscher rap aus<br />
Yasins Zimmer ertönt<br />
<strong>und</strong> noch dazu literweise<br />
türkischer „çay“ fließt,<br />
weiß seine Familie, dass<br />
der Sohn in die Schlacht<br />
gegen den Feind zieht.<br />
Heldenhaft setzt er seine<br />
Kopfhörer auf, schlürft ein<br />
wenig Tee <strong>und</strong> startet „Call<br />
of Duty“, einen der erfolgreichesten<br />
ego-Shooter.<br />
Seine eltern verstehen<br />
seinen Zeitvertreib nicht,<br />
tolerieren ihn, weil der<br />
schulische erfolg nicht darunter<br />
leidet. Nicht zuletzt<br />
aufgr<strong>und</strong> der von Yasin<br />
selbst aufgestellten Formel,<br />
die ihn zum Strebern verdammt. Sie lautet: zu viel<br />
zocken = schlechter Schulerfolg = schlechte Zukunft<br />
= schlecht bezahlter job = weniger zocken!<br />
leVel 2<br />
Yasin ist überzeugt, Videospiele hätten ihn positiv<br />
verändert. Durch das ständige Zocken habe<br />
sich seine reaktionsfähigkeit stark verbessert.<br />
er hat durch das online-Spielen auch viele neue<br />
Fre<strong>und</strong>e kennengelernt, <strong>mit</strong> denen er sich regelmäßig<br />
über Neuigkeiten auf dem Spielmarkt<br />
austauscht. Mädchen hat er aber noch nie online<br />
angebaggert, kindisch findet er das. Wenn man<br />
Frauen anmacht, dann wie ein echter Mann,<br />
empfiehlt Yasin.<br />
leVel 3<br />
erst vor drei jahren hat Yasin seine Leidenschaft<br />
<strong>für</strong> ego-Shooter entdeckt. er besorgte sich „Call<br />
of Duty: Modern Warfare 2“ <strong>und</strong> ballerte auf Terroristen<br />
in einem irak-ähnlichen Land. Seitdem<br />
ist er dem Spiel loyal geblieben <strong>und</strong> zockt in seiner<br />
Freizeit online im Multiplayer-Modus. Wenn<br />
ihm rumgeballer, explosionen <strong>und</strong> „Headshots“<br />
zu viel werden, zieht er sich in die unendliche<br />
Welt der MMorPG’s zurück. MMorPG’s sind<br />
„Massively Multiplayer online role-Playing<br />
Games“, auf gut Deutsch Spiele, bei denen Tausende<br />
Spieler gleichzeitig eine virtuelle, zu jeder<br />
Zeit zugängliche, riesige Welt bew<strong>ohne</strong>n können.<br />
Da sage mal einer, Zocker würden ihr Kammerl<br />
nicht verlassen.<br />
Der PräsiDenT<br />
Name: Fatih Öztürk, 26, Grafiker <strong>und</strong> Mediendesigner<br />
Durchschnittliche Spielzeit: Drei St<strong>und</strong>en täglich<br />
Lieblingsspiele: Tekken, FIFA, Super Mario<br />
Konsole: Xbox 360<br />
leVel 1<br />
Fatihs Gaming-Lebenslauf<br />
fing <strong>mit</strong> der einstiegsdroge<br />
Nintendo an. Spiele<br />
wie „Super Mario“, „Duck<br />
Hunt“ <strong>und</strong> „The Legend<br />
of Zelda“ bestimmten seinen<br />
Alltag. jeden Sommer,<br />
als Fatih <strong>mit</strong> der Familie<br />
in die Türkei flog, suchte<br />
er sich die nächstgelegene<br />
Spielhalle <strong>und</strong> zockte dort<br />
„Counter-Strike“, das legendäre<br />
ego-Shooter Spiel.<br />
rückblickend kann er stolz<br />
behaupten: „ich hatte mehr<br />
Spielkonsolen als Handys!“<br />
leVel 2<br />
Fatih interessierte sich schon immer <strong>für</strong> alles,<br />
was Spiele betraf: er kaufte sie, spielte sie schnell<br />
durch <strong>und</strong> lernte alles über sie. er lernte nicht<br />
nur alle Cheat Codes, sondern auch Fakten <strong>und</strong><br />
Zahlen zu den Spielen. Verkaufszahlen, welcher<br />
Game engine verwendet wurde, dies alles konnte<br />
Fatih im Schlaf beantworten. Selbst Studium <strong>und</strong><br />
seine Hochzeit konnten Fatih nicht von seiner<br />
Passion <strong>für</strong> Videospiele trennen. Der Fernseher<br />
in seiner Wohnung ist nur da<strong>für</strong> da, um seine<br />
Konsole anzuschließen <strong>und</strong> sich die Finger w<strong>und</strong><br />
zu zocken. er nimmt aber rücksicht auf seine<br />
bessere Hälfte <strong>und</strong> spielt dann, wenn sie gerade<br />
Sport macht, oder nicht zu Hause ist.<br />
leVel 3<br />
Fatih ist ein liberaler Gamer, was so viel heißt,<br />
dass er nicht nach Genre diskriminiert <strong>und</strong> alles<br />
zockt, was ihm in die Hände kommt. FiFA,<br />
„Call of Duty“, „Need for Speed“, um nur einige<br />
zu nennen. Vom online-Zocken hat er sich erfolgreich<br />
ferngehalten – aus gutem Gr<strong>und</strong>. er<br />
hat Angst, durch Spiele wie „World of Warcraft“<br />
oder „League of Legends“ der Sucht zu verfallen.<br />
Fatih träumt davon, eine klassische Tekken 3-Arcade<br />
Maschine in seinem Wohnzimmer stehen<br />
zu haben. Auf dem virtuellen rasen kickt Fatih<br />
regelmäßig, meistens FiFA. So wie beim echten<br />
Fußball, kommt es auch da zu heftigen Fouls,<br />
roten Karten <strong>und</strong> Schreiduellen. Seine Liebe <strong>für</strong><br />
e-Fußball brachte ihn dazu, ein b<strong>und</strong>esweites Fi-<br />
FA-Turnier in Wien zu veranstalten. „Wir wollen<br />
die Leute animieren, in Gruppen gegeneinander<br />
zu spielen <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> die abgedunkelten räume<br />
zu verlassen, in denen sich viele st<strong>und</strong>enlang aufhalten“,<br />
so Fatih. er fordert jeden Finger-ronaldo<br />
<strong>und</strong> Couch-Messi dazu auf, sein Können am 20.<br />
<strong>April</strong> zu beweisen.<br />
raMbazaMba 27
Die eManZe<br />
Name: Fatma Kücükgöl, 21, Germanistik-Studentin<br />
Durchschnittliche Spielzeit: bis zu vier St<strong>und</strong>en,<br />
wenn nichts zu tun ist<br />
Lieblingsspiele: Legend of Zelda, GTA<br />
Konsole: Nintendo 64, X-Box 360<br />
28 raMbazaMba<br />
leVel 1<br />
Fatmas erste Liebe war<br />
nicht johnny Depp oder<br />
Nick von den Backstreet<br />
Boys. ihre erste Liebe hatte<br />
auch kein Gespür <strong>für</strong><br />
Mode oder Style. er trug<br />
grüne Kleidung, hatte ein<br />
magisches Schwert bei<br />
sich <strong>und</strong> versuchte ständig,<br />
Prinzessin Zelda aus<br />
der Geiselhaft zu befreien.<br />
Fatmas Schwarm hieß Link<br />
<strong>und</strong> war die Hauptfigur aus<br />
„The Legend of Zelda“, ein<br />
episches Fantasy Action<br />
Adventure-Spiel <strong>für</strong> Nintendo.<br />
Sie hat alle Teile<br />
der Spielreihe durchgespielt – <strong>und</strong> tut es aus Nostalgiegründen<br />
noch immer. Für ihr Nintendo 64 holte<br />
sie sich noch „Super Smash Bros“, „Super Mario 64“,<br />
„Mario Kart“, alles Titel, in denen der wohl bekannteste<br />
Spielercharakter, Mario, eine tragende rolle spielt.<br />
leVel 2<br />
Fatmas Spiel-Motto lautet: Wer nicht zockt, der verpasst<br />
etwas! So stahl sie in ihrer jugend Autos, verprügelte<br />
unschuldige Passanten, erschoss Polizisten,<br />
raubte Banken aus <strong>und</strong> lieferte sich wilde Verfolgungsjagden<br />
<strong>mit</strong> dem FBi, alles natürlich im Spiel. Sie<br />
ist bis heute ein großer Fan der GTA-reihe geblieben.<br />
Nix da <strong>mit</strong> Make-up, jungs <strong>und</strong> anderem typischen<br />
Mädchenkram. Als sie von dem Nintendo 64 zum<br />
PC wechselte, kam sie auf den Geschmack von ego-<br />
Shootern <strong>und</strong> zockte st<strong>und</strong>enlang „Counter-Strike“. ja,<br />
sie hat auch während des Unterrichts reihenweise gegnerische<br />
Soldaten abgeknallt, aber psst! ihrer wahren<br />
Liebe Link aus „Zelda“ blieb sie immer treu. Um die<br />
neuen „Legend of Zelda“-Teile wie „The Wind Waker“<br />
<strong>und</strong> „Twillight Princess“ genießen zu können, kaufte<br />
sie sich extra einen Nintendo GameCube <strong>und</strong> verbringt<br />
seitdem jede freie Sek<strong>und</strong>e <strong>mit</strong> ihrem Helden<br />
<strong>mit</strong> grüner Zipfelmütze, engelshaar <strong>und</strong> Biggoron-<br />
Schwert.<br />
leVel 3<br />
Fatma ist eine Gamerin durch <strong>und</strong> durch, nur eine Sache<br />
stört sie besonders: die Darstellung von Frauen in<br />
Videospielen. Sie beklagt die viel zu knappen outfits<br />
bei Lara Croft in „Tomb raider“ oder die Hilflosigkeit<br />
der weiblichen Figuren wie bei „Legend of Zelda“. Das<br />
hat sie trotzdem nicht davon abgehalten, weiter zu zocken<br />
<strong>und</strong> auch ihren Cousin Fatih bei der organisation<br />
des b<strong>und</strong>esweiten FiFA-Turniers zu unterstützen.<br />
Da laufen ja auch knapp bekleidete Männer <strong>mit</strong> knackigen<br />
Waden über den Bildschirm. Das nennt man<br />
virtuelle Gleichberechtigung.<br />
Der WilDe<br />
Name: Senad Pintol, 28, Publizistik- <strong>und</strong> Philosophiestudent<br />
Durchschnittliche Spielzeit: unter der Woche eine<br />
St<strong>und</strong>e, am Wochenende kein Li<strong>mit</strong><br />
Lieblingsspiele: GTA, Pro Evolution Soccer, Super<br />
Mario<br />
Konsole: Xbox 360<br />
leVel 1<br />
Videospiele haben Senad<br />
bereits im zarten Alter<br />
von sieben jahren in ihren<br />
Bann gezogen. So wie jeder<br />
Game-Pionier fing auch<br />
er <strong>mit</strong> dem NeS (Nintendo<br />
entertainment System)<br />
an. „Super Mario“ oder<br />
das legendäre Stapelspiel<br />
„Tetris“ weckten in ihm<br />
das Zocker-Gen. Senad hat<br />
sein NeS <strong>und</strong> die beiden<br />
erwähnten Spiele immer<br />
noch zu Hause lagern –<br />
guter Mann! Wenige jahre<br />
später legte er sich ein Sega<br />
Mega Drive zu <strong>und</strong> zockte<br />
wie verrückt „Sonic – The Hedgehog“ <strong>und</strong> „Mortal<br />
Kombat“. Auf der Sega machte Senad <strong>mit</strong> „FiFA 95“<br />
seine erste erfahrung <strong>mit</strong> e-Sport, wo er <strong>mit</strong> Pixel-<br />
Männchen Fußball spielte.<br />
leVel 2<br />
in seiner späten Pubertät besorgte sich Senad eine<br />
Playstation <strong>und</strong> wollte etwas Neues ausprobieren. Mit<br />
„Tony Hawk‘s Pro Skateboarding“ versuchte er sich als<br />
virtueller Skateboarder im reich des e-Xtreme-Sports<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong> „Grand Theft Auto“ (GTA) tauchte er in das<br />
Leben eines Kleinganoven, der zielstrebig nach dem<br />
Motto „Get rich or die trying“ versucht, Geld <strong>und</strong><br />
Macht an sich zu reißen. er war sofort verliebt <strong>und</strong> ist<br />
der erfolgreichen GTA-reihe bis heute treu geblieben.<br />
Nebenbei zockt er nach wie vor den Fußballklassiker<br />
FiFA. Seine Loyalität zu GTA <strong>und</strong> FiFA setzte er auf<br />
der Playstation 2 fort, bis er 2008 einen Seitensprung<br />
wagte <strong>und</strong> sich <strong>mit</strong> der Xbox 360 vergnügte.<br />
leVel3<br />
Senads Spielverhalten hat sich stetig verändert, sowohl<br />
die Spielauswahl als auch die Art, wie Senad das Spiel<br />
genießt. Anfangs spielte er alleine, <strong>mit</strong>tlerweile zockt<br />
Senad <strong>mit</strong> oder gegen seine Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandte.<br />
Dabei wird es manchmal auch lauter, als es den<br />
Nachbarn lieb ist. Sie haben schon einmal die Polizei<br />
wegen zu lautem jubelgeschrei, als reaktion auf ein<br />
geschossenes Tor, gerufen. Sollte je ein Tribunal <strong>für</strong><br />
Spielverbrecher gegründet werden, würde Senad ganz<br />
vorne auf der Anklagebank sitzen. er gibt zu, schon<br />
mehrere Spielkontroller auf dem Gewissen zu haben,<br />
die er beim Ausrasten während dem Zocken gegen<br />
die Wand oder auf den Boden geschmissen hat. er hat<br />
aber vor, sich zu bessern!
inTerVieW MiT eineM eXPerTen:<br />
„eRFolg iM leBen<br />
ist wichtigeR<br />
als eRFolg iM<br />
sPiel!“<br />
ToP 10 sPiele<br />
in deutschland (2012)<br />
Für Österreich liegen keine Zahlen vor<br />
in seinem Buch „junkies wie wir“ stellt der Psychiater kurosch yazdi eine düstere<br />
hypothese auf: wir sind alle süchtig! shoppen, internet, spiele – die großkonzerne<br />
wecken unsere süchte <strong>und</strong> machen uns zu manipulierbaren konsumenten. der gebürtige<br />
iraner über die gefährlichsten online-spiele, Facebook-nutzer <strong>mit</strong> entzugserscheinungen<br />
<strong>und</strong> den tipp, Fre<strong>und</strong>schaften auch im echten leben zu führen.<br />
<strong>biber</strong>: Sind Videospiele gefährlich?<br />
YAZDi: Wir sehen in unserer Ambulanz viele junge<br />
<strong>Menschen</strong>, die stark süchtig nach online-rollenspielen<br />
wie z.B. World of Warcraft sind. Natürlich<br />
gibt es Spieler, die nicht übertreiben <strong>und</strong> das Spielen<br />
genießen, <strong>ohne</strong> süchtig zu werden. Aber speziell<br />
jene, die dem Alltagsfrust entfl iehen wollen <strong>und</strong><br />
deshalb extrem viele St<strong>und</strong>en spielen, können eine<br />
Suchterkrankung entwickeln.<br />
Warum gerade Online-Rollenspiele?<br />
Das hat mehrere Gründe: 1. Wenn man erfolgreich<br />
sein will im Spiel, muss man sehr viele St<strong>und</strong>en spielen.<br />
2. Man ist in einer Scheinwelt, die <strong>für</strong> manche<br />
<strong>Menschen</strong> spannender ist, als das echte Leben. 3.<br />
Wenn man erfolg im Spiel hat, wird man von anderen<br />
Spielern sehr respektiert, wodurch man motiviert<br />
wird, noch mehr zu spielen. 4. Für manche<br />
<strong>Menschen</strong> ist es leichter, über das Spielen andere<br />
kennenzulernen als im echten Leben.<br />
Konsolenspiele sind also harmlos?<br />
Bei Konsolen kann es vorkommen, dass jemand eine<br />
Zeit lang exzessiv spielt, aber Sucht kommt da selten<br />
vor. online-Spiele haben ein weit höheres Suchtpotential,<br />
weil man <strong>mit</strong>, oder gegen größere Gruppen<br />
spielen kann <strong>und</strong> so eine Gemeinschaft vorgetäuscht<br />
wird.<br />
1. FiFa 13<br />
2. call oF DuTY: Black oPs 2<br />
3. assassin’s creeD 3<br />
4. FiFa 12<br />
5. DiaBlo 3<br />
6. call oF DuTY: MoDern WarFare 3<br />
7. neW suPer Mario Bros. 2<br />
8. BaTTleFielD 3<br />
9. Far crY 3<br />
10. The elDer scrolls V: skYriM<br />
www.esl-sprachreisen.at<br />
Wie kommt man dazu, Onlinesüchtige zu behandeln?<br />
Als ich vor ca. 3 jahren in Linz die Ambulanz <strong>für</strong><br />
Spielsucht gründete, gab es in ganz oÖ keine medizinische<br />
einrichtung <strong>für</strong> die Behandlung von<br />
Verhaltenssüchten. Wir fi ngen zuerst nur <strong>mit</strong> der<br />
Behandlung von Glücksspielsüchtigen an. Mittlerweile<br />
behandeln wir auch onlinesüchtige <strong>und</strong> Kaufsüchtige.<br />
Welche Gefahren birgt Facebook?<br />
Facebook-Süchtige leiden an Kontrollverlust, Gewöhnung<br />
<strong>und</strong> entzugserscheinungen. ich habe<br />
viele Social Network-Süchtige gesehen, die zwar 400<br />
„Friends“ online hatten, aber keinen einzigen echten<br />
Fre<strong>und</strong>, weil sie ihre gesamte Zeit online verbrachten<br />
<strong>und</strong> sonst nichts mehr unternahmen. ich warne davor,<br />
dass man Facebook-Friends <strong>mit</strong> echten Fre<strong>und</strong>en<br />
aus Fleisch <strong>und</strong> Blut verwechselt.<br />
Haben Sie Tipps <strong>für</strong> unsere Hardcore-Gamer?<br />
Der erfolg im Spiel sollte nicht wichtiger werden,<br />
als der erfolg im echten Leben. Mit erfolg meine<br />
ich nicht nur Schule oder Beruf. es ist auch wichtig,<br />
im echten Leben Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Partner/Partnerin zu<br />
haben, vielfältigen Hobbys nachzugehen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />
zu sein.<br />
Sprachreisen<br />
in die USA:<br />
Der amerikanische<br />
Traum ist in greifbarer<br />
Nähe!<br />
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t 01 522 7000<br />
f 01 522 t 01 7000 522 7000 70<br />
29
30<br />
Die<br />
Mischung<br />
Macht´s!<br />
Von Melisa Aljović, Delna Antia <strong>und</strong> Marko Mestrović (Fotos)<br />
Dunkler Teint <strong>und</strong> blaue Augen, blasse Haut <strong>und</strong><br />
dichtes, dunkles Haar – Mischlingskinder sind<br />
immer ein Hingucker. Hinter den exotischen Gesichtern<br />
dieser sieben Wiener steckt die ganze<br />
Welt. Wie das geht? Die Mischung macht’s!<br />
Mach <strong>mit</strong> beim <strong>biber</strong>-Mischlings-Test <strong>und</strong> errate,<br />
welchen Mix sie in sich tragen!<br />
Frankreich Suriname<br />
Schottland Japan Russland<br />
Österreich Tschechien<br />
Brasilien Dänemark Schweden<br />
Marokko Deutschland USA<br />
Kuba Schweiz Russland
Sudan Litauen Ägypten<br />
Österreich Rumänien<br />
Italien Pakistan USA<br />
Österreich Spanien<br />
Iran Nepal Australien<br />
Österreich Frankreich<br />
Georgien Türkei Deutschland<br />
Griechenland Persien<br />
31
32<br />
DeR<br />
Richtige<br />
MiX!<br />
Auf Facebook hat die Seite „Ich liebe Mischlinge“<br />
über 280 Tausend Likes. Fast täglich<br />
posten hier Schönheiten aus der ganzen Welt<br />
ihre atemberaubenden Selbstportraits <strong>und</strong> lassen<br />
jeden Normalo vor Neid erblassen. Einfach zu<br />
schön, um wahr zu sein! Welche Mischung hinter<br />
unseren sieben Gesichtern steckt, erfahrt ihr<br />
hier. Und glaubt uns: Alles ist möglich!<br />
helen Parkes,<br />
26, Filmstudentin<br />
PaPa: Glasgow, Schottland<br />
MaMa: Tokio, Japan<br />
Sagt: „Auf Hawaii, wo ich aufgewachsen bin, sehen<br />
mich die Leute als langweilige Mischung an. Dort<br />
haben die meisten mindestens vier Nationen im Blut.<br />
Am meisten vermisse ich die lockere hawaiianische<br />
Art, Witze über die Kulturen anderer zu machen,<br />
<strong>ohne</strong> gleich als Rassist abgestempelt zu werden.“<br />
Luiza Fischleder,<br />
15, Schülerin<br />
PaPa: Wien, Österreich<br />
MaMa: Salvador da Bahia, Brasilien<br />
Sagt: „Die häufigsten Fragen, die mir gestellt werden:<br />
Kannst du Samba tanzen? Haben nicht alle Brasilianerinnen<br />
einen großen Arsch? Nervig! Und Leute,<br />
ich spreche Portugiesisch <strong>und</strong> nicht Brasilianisch!“<br />
terrence Boyd,<br />
22, Fußballer bei SK Rapid<br />
PaPa: New York, USA<br />
MaMa: Bremen, Deutschland<br />
Sagt: „Ich bin 100-prozentig <strong>mit</strong> meiner Hautfarbe zufrieden.<br />
Halb schwarz, halb weiß, was will man mehr?“
nathalie Yacob,<br />
26, Schauspielerin<br />
PaPa: Sudan/Ägypten<br />
MaMa: Österreich<br />
Sagt: „Cocktails schmecken immer am besten.<br />
Mein sudanesischer Ururur-Großvater war Sultan<br />
<strong>und</strong> meine Oma mütterlicherseits kam <strong>mit</strong> einem<br />
Pferdewagen aus Siebenbürgen nach Österreich.“<br />
christan Venosa,<br />
32, Videomacher, chrisveno.com<br />
PaPa: Italo-Amerikaner aus New York<br />
MaMa: Wien, Österreich<br />
Sagt: „Auf Gran Canaria aufgewachsen, Mafiosi-Wurzeln<br />
<strong>und</strong> in Wien unter Jugos sozialisiert. Na servas!“<br />
shervin sardari,<br />
20, Medientechniker<br />
PaPa: Iran<br />
MaMa: Österreich<br />
Sagt: „Halb Iraner zu sein ist super! Das Einzige,<br />
was nervt, ist, dass die Leute meinen Namen immer<br />
falsch schreiben. Ständig bekomme ich E-Mails <strong>mit</strong><br />
`Sehr geehrte Frau Sardari`….“<br />
Delna antia,<br />
29, Chefica vomDienst bei <strong>biber</strong><br />
PaPa: Parsi aus Bombay, Indien. (Parsen sind „Ur-<br />
Perser“, die nach Indien ausgewandert sind <strong>und</strong> an<br />
Zarathustra glauben.)<br />
MaMa: Ruhrpott, Deutschland<br />
Sagt: „Ich bin das Ergebnis aus „Bombay meets<br />
Oberhausen“. Sprich, ich rede piefkenesisch, liebe<br />
Sonntagsbraten <strong>und</strong> war schon auf Schalke. Gleichzeitig<br />
weiß ich, was orientalische Familienhierarchie<br />
bedeutet <strong>und</strong> dass meine 82-jährige Oma aus Indien<br />
einfach der Boss ist.“<br />
33
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Finden? BiBeR Macht den aPP-test. Von Amra Duĉić, Schadi Mouhandes <strong>und</strong> Amelié Chapalain (Fotos)<br />
eiN NorMALeS HANDY <strong>mit</strong> Tasten <strong>und</strong> nur zum Telefonieren? Das<br />
findet man höchstens noch in Großmutters Handtasche. Wer in der<br />
City unterwegs ist, verlässt das Haus nicht <strong>ohne</strong> den smarten Begleiter:<br />
ob iPhone, Samsung oder HTC, Smartphones machen das Leben im<br />
Großstadtdschungel leichter, schneller <strong>und</strong> transparenter. Auf die App<br />
kommt es dabei an: Wo ist das nächste Taxi? Wo die coolste Bar um die<br />
ecke? Wo ein Zahnarzt oder eine freie Wohnung? Alles scheint möglich.<br />
Nun, wirklich? <strong>biber</strong> macht den Test <strong>mit</strong> fünf Gratis-Apps <strong>und</strong><br />
schaut genau, ob sie auch auf der Balkanstraße wissen, wo’s lang geht!<br />
aPP: junaio<br />
was: location-FindeR<br />
ob Bars, Clubs, restaurants, Würstelstände, Sehenswürdigkeiten oder<br />
Öffi-Haltestellen, diese App verspricht, alles zu finden. Halt einfach<br />
deine Handykamera in die Höhe <strong>und</strong> die App checkt, wo du bist <strong>und</strong><br />
was es im Umkreis zu entdecken gibt. Diese Technik nennt man „Augmented<br />
reality“ <strong>und</strong> verschafft ein kleines inception-Feeling beim Gebrauch:<br />
im 3D-Look erscheint die Straße vor dir auf dem Screen <strong>und</strong><br />
zeigt zum Beispiel an, ob das Cream nur einen Katzensprung entfernt<br />
ist.<br />
Unser Test: Für den nächsten Auftritt von Lepa Brena versuchten<br />
wir <strong>mit</strong> junaio den Club Viva zu finden. Die App brachte uns zwar<br />
problemlos hin, zeigte das Viva jedoch ein paar Meter versetzt an. Also<br />
nicht nur auf die Technik vertrauen, sondern ab <strong>und</strong> zu den Kopf heben<br />
<strong>und</strong> selber schauen, welche Tür die richtige ist!<br />
toP: Diese App lotst den User direkt zu den richtigen orten <strong>und</strong> hat<br />
nicht nur den Heurigentreff von Uschi oder den Volksgarten im Verzeichnis,<br />
sondern auch Kebap-Stände <strong>und</strong> Shisha-Bars.<br />
FloP: Die App kann zwar viel <strong>und</strong> am Screen mag die realität sogar<br />
cooler aussehen, doch junaio warnt weder vor Bäumen, Autos noch<br />
radfahrern. Also Augen auf beim Gehen, ansonsten lieber sein lassen.<br />
aPP: wohnnet<br />
was: wohnungsFindeR<br />
Du willst dir eine Wohnung suchen? Dann hilft dir dabei die<br />
„Wohnnet“-App. Du möchtest unbedingt direkt bei deiner Lieblingsbar<br />
oder nahe der Uni w<strong>ohne</strong>n? Dann stelle dich entweder direkt an<br />
den gewünschten ort <strong>und</strong> starte die App, oder gib einfach ein, welche<br />
Umgebung deine Traumwohnung haben soll.<br />
Wir haben <strong>mit</strong> dieser App versucht, am Brunnenmarkt eine Wohnung<br />
zu finden. Die App lotste uns zwar zu einem Gebäude, ob die<br />
Wohnung frei war oder nicht, konnten wir aber nicht überprüfen, da<br />
niemand die Tür öffnete.<br />
Diese App bietet <strong>für</strong> Wohnungssuchende verschiedene einstellmöglichkeiten,<br />
von Preis, Größe der Wohnung, bis hin zu extras wie<br />
einem eigenen Balkon oder Garten.<br />
toP: Die App ist der retter <strong>für</strong> alle, denen die Augen vor dem Bildschirm<br />
zu Hause zugefallen sind. Man ist an der frischen Luft <strong>und</strong> bewegt<br />
sich. ob der Vermieter sich in der Wohnung befindet oder nicht,<br />
das ist dann aber reine Glückssache.<br />
FloP: Leider ist diese App nicht ganz ausgereift <strong>und</strong> bietet im Gegensatz<br />
zur deutschen Konkurrenz keine Möglichkeit, per „Augmented<br />
reality“ direkt das hübsche rosa Haus gegenüber nach einer freien<br />
Wohnung zu screenen, oder sofort Termine <strong>für</strong> eine Besichtigung <strong>mit</strong><br />
dem Vermieter zu vereinbaren.<br />
aPP: Mytaxi<br />
was: taxi-FindeR<br />
knapp daneben ist auch<br />
vorbei. das Viva, ein paar<br />
Meter versetzt.<br />
Man will von A nach B <strong>und</strong> das schnell? ein Taxi muss her! Aber bis<br />
man die Zentrale erreicht <strong>und</strong> ihr ort <strong>und</strong> Zeit nennt, braucht das Taxi<br />
an kalten Wintertagen eine gefühlte ewigkeit. Mit „myTaxi“ geht das<br />
viel schneller. Auf einer Karte sieht man alle Taxis in der Umgebung,<br />
die besetzten <strong>und</strong> freien Taxis bewegen sich auf der Karte in Fahrtrichtung.<br />
Man sucht sich einfach ein Taxi in nächster Nähe aus <strong>und</strong> bestellt<br />
es direkt oder im Voraus.<br />
toP: Die App funktioniert einwandfrei <strong>und</strong> man kann sogar bargeldlos<br />
fahren. Mit dem myTaxi Payment werden nach der registrierung<br />
die Beiträge bequem vom Konto abgebucht. Auch einen Stammfahrer<br />
kann man wählen. Gerade <strong>für</strong> Mädels, die Vertrauen zu einem Taxifahrer<br />
aufgebaut haben, ein groβer Vorteil.<br />
FloP: Da es kein echtzeitbild gibt, wird die Bewegung der Taxis <strong>und</strong><br />
auch ihre Verfügbarkeit nur alle 10 bis 20 Sek<strong>und</strong>en aktualisiert <strong>und</strong><br />
nicht live übertragen.<br />
sMart-<strong>biber</strong><br />
37
38 raMbazaMba<br />
aPP: Qando<br />
was: ÖFFi-FindeR<br />
Die beliebte Wiener-Öffi-App gibt es schon länger. Unsere Testfahrt<br />
ging von Favoriten nach Brigittenau. Die App hat uns zwar die richtige<br />
<strong>und</strong> schnellste route gezeigt, aber leider kann sie das nur, wenn man<br />
die ein- <strong>und</strong> Ausstiegshaltestelle kennt. es reicht nicht, einen ort oder<br />
eine Straβe einzugeben. Will man so an sein Ziel kommen, muss man<br />
entweder zuerst über die integrierte Kartenfunktion des iPhone oder<br />
Android-Handys nachschauen <strong>und</strong> die route per qando zeigen lassen,<br />
oder man schaut einfach ganz altmodisch am Fahrplanaushang nach.<br />
toP: Diese App ist absolut zuverlässig in ihrer Gr<strong>und</strong>funktion. Sie<br />
zeigt den genauen Fahrplan <strong>und</strong> eventuelle Störungen oder Verspätungen<br />
an.<br />
FloP: Man muss die Haltestellen kennen, oder zuerst über die Kartenapp<br />
die Haltestellen ausfindig machen. Das ist mühsam <strong>und</strong> kann<br />
dauern.<br />
smartphones können auch dumm sein.<br />
aPP: susi.at<br />
was: location-FindeR<br />
www.wgkk.at<br />
Der WGKK-Ratgeber <strong>2013</strong> ist da!<br />
Susi.at, die App <strong>für</strong> alles! Man findet <strong>mit</strong> dieser App Trafiken, Bankomaten,<br />
Clubs <strong>und</strong> Ärzte, alles, was man in Wien täglich braucht.<br />
Wir testeten diese App im 10. Bezirk <strong>und</strong> wollten zum nächsten<br />
Arzt. „Susi“ empfahl uns Dr. Hamadi Ahmet. Die App lotste uns genau<br />
vor die Tür des Wohnblocks. Leider öffnete aber niemand, denn Herr<br />
Ahmet praktiziert jetzt nicht mehr in Wien, sondern in der Türkei. im<br />
Härtefall nicht auf die App vertrauen, sondern sich lieber herkömmlich<br />
vom Hausarzt an einen anderen Arzt in der Nähe überweisen lassen.<br />
toP: „Susi“ ist leicht zu bedienen <strong>und</strong> hat alle Funktionen in eigenen<br />
Kategorien aufgelistet. Die App ist sehr zuverlässig <strong>und</strong> bringt den User<br />
direkt ans Ziel.<br />
FloP: Die Datenbank sollte öfter aktualisiert werden, da<strong>mit</strong> Ärzte wie<br />
Dr. Ahmet nicht mehr im Verzeichnis sind, um nicht krank vor verschlossenen<br />
Türen zu stehen.<br />
FaZit: Die Apps helfen zwar, das Leben zu erleichtern. ihnen zu h<strong>und</strong>ert<br />
Prozent vertrauen, sollte man aber nicht. Lieber manchmal auf<br />
die altmodische Art orte suchen: Stadtplan zücken, Fahrplantafeln<br />
lesen, das nette Mädl an der Ampel fragen. Dann knallt man sicher<br />
nicht gegen einen Baum, steht auch vor keinen verschlossenen Türen<br />
<strong>und</strong> wer weiß, vielleicht wird einem noch ein nettes – reales – Lächeln<br />
geschenkt!<br />
Wer kann eine Vorsorgeuntersuchung machen lassen?<br />
Wo<strong>für</strong> wird mein Beitrag zur Krankenversicherung ausgegeben?<br />
Wie hilft die WGKK, Diabetes in den Griff zu bekommen?<br />
Welche Leistungen gibt es r<strong>und</strong> um Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt?<br />
Wie <strong>und</strong> wo schützt mich die e-card auch im Urlaub?<br />
Alle Antworten <strong>und</strong> noch viel mehr im<br />
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39
ENTGELTLIcHE EINScHALTUNG<br />
40<br />
Wien,<br />
Die<br />
staDt<br />
FüR`s<br />
LeBen Schreinerkastler,<br />
Nicht nur an heute denken, sondern auch<br />
<strong>für</strong> zukünftige Generationen planen. Jetzt<br />
schon überlegen, was <strong>Menschen</strong> in zehn,<br />
zwanzig, dreißig oder sogar vierzig Jahren<br />
brauchen <strong>und</strong> die richtigen Schritte<br />
setzen. Intelligent ist, was das Leben einfach<br />
macht. Smart City Wien – das heißt,<br />
<strong>mit</strong> Innovationen die Lebensqualität der<br />
<strong>Menschen</strong> erhöhen, gleichzeitig Ressourcen<br />
<strong>und</strong> Umwelt schonen. So wird Wiens<br />
Zukunft.<br />
ALLTAGSTAUGLIcH UND<br />
zUKUNFTSWEISEND<br />
<strong>2013</strong> startet das derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt<br />
der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />
richtig durch: „aspern – Die Seestadt Wiens“.<br />
Hier wird ein Traum vieler <strong>Menschen</strong><br />
Studio Huger, Wien Tourismus/Karl Thomas, Wiener Linien/<br />
Helmer, Radagentur/Peter Provaznik, ÖBP/Frank Helmrich
Aspern Seestadt – Nachhaltige Vielfalt<br />
verwirklicht, nämlich städtisches Leben<br />
kombiniert <strong>mit</strong> W<strong>ohne</strong>n im Grünen. Die<br />
Seestadt ist nachhaltig, eben gerade weil<br />
sie vieles vereint: Karriere <strong>und</strong> Familie,<br />
Stadt- <strong>und</strong> Land-Lifestyle, Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Mobilität <strong>und</strong> Umwelt. Zukünftig werden<br />
hier r<strong>und</strong> 20.000 <strong>Menschen</strong> hochwertigen<br />
Wohnraum finden. Dazu kommen 20.000<br />
Arbeitsplätze in Dienstleistungs-, Produktions-<br />
<strong>und</strong> Gewerbebetrieben. Einzigartig:<br />
Mehr als ein Drittel des Gebietes steht <strong>für</strong><br />
aufwendige Frei- <strong>und</strong> Grünraumgestaltung<br />
zur Verfügung. Fußgänger <strong>und</strong> Radfahrer<br />
haben hier absoluten Vorrang. Und<br />
ab Herbst <strong>2013</strong> fährt die U2 bis ins Herz<br />
der Seestadt. In nur 25 Minuten erreicht<br />
man da<strong>mit</strong> die City.<br />
MoBILITÄT NEU DENKEN<br />
Mit dem Fahrrad zum Bäcker, zu Fuß zur<br />
Fre<strong>und</strong>in, <strong>mit</strong> der Straßenbahn ins Büro<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong> dem Auto ins Grüne – multimodal<br />
mobil ist, wer <strong>für</strong> seine täglichen<br />
Wege unterschiedliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />
benutzt <strong>und</strong> diese <strong>mit</strong>einander verknüpft.<br />
Auch Carsharing ist eine Säule multimodaler<br />
Mobilität. Wien bietet immer mehr<br />
die richtigen Rahmenbedingungen, da<strong>mit</strong><br />
Vielfalt <strong>und</strong> Mobilität möglich sind.<br />
Unterstützung gibt es durch Park-and-<br />
Ride-Anlagen oder auch durch praktische<br />
Informationssysteme wie „qando“ von<br />
den Wiener Linien. Qando, eine App <strong>für</strong><br />
Smartphones zeigt neben den schnellsten<br />
Wegen auch zahlreiche Dienste in der<br />
Nähe an - <strong>und</strong> zwar in Wien, Niederösterreich<br />
<strong>und</strong> dem Burgenland. Es informiert<br />
auch zusätzlich über Aufzugsstörungen,<br />
Umleitungen <strong>und</strong> Haltestellenverlegungen<br />
der Wiener Linien. Umfassender<br />
als herkömmliche Verkehrsservices ist<br />
Bewusst da<strong>für</strong> – das Rad hat in<br />
der autofreien Siedlung Priorität<br />
der Routenplaner von „AnachB.at“. Er<br />
vereint eine Reihe von unterschiedlichen<br />
Informationskanälen <strong>und</strong> technischen Innovationen.<br />
Das Tool vom Verkehrsverb<strong>und</strong><br />
Ost-Region (VOR) ist multimodal,<br />
dynamisch <strong>und</strong> grenzüberschreitend. Das<br />
ist ein smarter Beginn Richtung Zukunft.<br />
BEST PRAcTIcE<br />
FLoRIDSDoRF<br />
Seit 14 Jahren gibt es sie, die „autofreie<br />
Siedlung“ in Floridsdorf. Hier, in der<br />
Nordmanngasse 25-27, ist der Bezug einer<br />
Wohnung <strong>mit</strong> dem Verzicht auf ein<br />
eigenes Auto verb<strong>und</strong>en. Die freigesetzten<br />
Mittel, die aufgr<strong>und</strong> des Wegfalls der<br />
Fahrzeugabstellplätze entstanden sind,<br />
wurden <strong>für</strong> die Errichtung von gemeinsam<br />
geplanten Gemeinschaftseinrichtungen,<br />
wie beispielsweise Grünflächen<br />
am Dach, Kinderfreiräume <strong>und</strong> Sauna<br />
umgewidmet. 56 Prozent der Bew<strong>ohne</strong>rInnen<br />
nützen das Fahrrad <strong>für</strong> die täglichen<br />
Wege. Die Wohnzufriedenheit ist<br />
außergewöhnlich hoch <strong>und</strong> der Mitbestimmungscharakter<br />
bei Verwaltung <strong>und</strong><br />
Planung stößt auf großen Zuspruch bei<br />
den MieterInnen, wie zum Beispiel bei<br />
Gerda Daniel: „Seit 13 Jahren w<strong>ohne</strong> ich<br />
in der autofreien Siedlung. Hier schätze<br />
ich die hohe Lebensqualität <strong>ohne</strong> Auto.<br />
Wir haben ein reges, bereicherndes Nachbarschaftsleben<br />
<strong>mit</strong> vielen Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Räumen <strong>für</strong> Gemeinschaftsaktivitäten.“<br />
Autofrei bedeutet keinen gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Autoverzicht, sondern Nutzung<br />
von Carsharing-Autos. Die Stellplätze wurden<br />
auf 10 Prozent der sonst üblichen Zahl<br />
reduziert <strong>und</strong> werden zum Teil <strong>für</strong> Carsharing-Autos<br />
genutzt, der Rest <strong>für</strong> Fahrräder.<br />
Auch wesentlich: Die Anlage wurde<br />
unter Verwendung biologischer Baumaterialien<br />
errichtet. Der Großteil des Warmwassers<br />
wird über Sonnenkollektoren<br />
erzeugt. Die Heizung erfolgt über Fernwärme,<br />
die Gartenbewässerung sowie die<br />
WC-Spülungen werden <strong>mit</strong> Brauchwasser<br />
aus einem Gr<strong>und</strong>wasserbrunnen gespeist.<br />
NEUES ENERGIEzEITALTER<br />
Die WienerInnen haben sich bei der<br />
Volksbefragung stark <strong>für</strong> den Ausbau alternativer<br />
Energie ausgesprochen. Das<br />
41
ENTGELTLIcHE EINScHALTUNG<br />
42<br />
Mehr Sonne <strong>für</strong> Wien – WienerInnen<br />
wollen Solarkraft verstärkt nützen<br />
von der Stadt Wien bereits im Vorjahr<br />
initiierte erste BürgerInnen-Solarkraftwerk<br />
war ein nachhaltiger Erfolg. Die<br />
vier Photovoltaik-Beteiligungsmodelle<br />
von Wien Energie produzieren Ökostrom<br />
<strong>für</strong> r<strong>und</strong> 800 Haushalte. Sie ermöglichen<br />
auch Personen <strong>ohne</strong> einem eigenen<br />
Haus, die Erzeugung von Sonnenstrom<br />
persönlich voranzutreiben. Die Besitzer<br />
von Photovoltaik (PV)- Modulen profitieren<br />
finanziell <strong>mit</strong> jährlich 3,1 Prozent<br />
des investierten Kapitals. Wien ist bei<br />
der Förderung von PV-Anlagen <strong>und</strong> bei<br />
der Beteiligung der BürgerInnen an der<br />
Energiewende führend in Österreich. Mit<br />
intelligenten Investitionen will die Stadt<br />
als Impulsgeber fungieren <strong>und</strong> die Position<br />
Wiens als Wirtschaftsstandort, Energie-<br />
<strong>und</strong> Ökologie-Musterstadt sowie<br />
als Forschungsmetropole ausbauen. Die<br />
Stadt Wien hat sich zum Ziel gesetzt, bis<br />
2030 den Anteil der erneuerbaren Energien<br />
auf 50 Prozent zu erhöhen. Dabei<br />
sollen BürgerInnenbeteiligungsmodelle,<br />
wie das BürgerInnen- Solarkraftwerk,<br />
ausgeweitet <strong>und</strong> weitere derartige Konzepte<br />
entwickelt werden.<br />
cLEVERE IDEEN<br />
FüR DIE UMWELT<br />
Ein gemeinnütziger Service-Betrieb, der<br />
sich <strong>für</strong> reparaturfre<strong>und</strong>liche Elektrogeräte<br />
einsetzt, ein modernes Recyclingverfahren<br />
zur Herstellung von Milchsäure,<br />
ein umweltschonendes Reinigungssystem<br />
<strong>für</strong> Flugzeugtoiletten <strong>und</strong> ein cleveres<br />
Bauprojekt – das sind die vier Projekte,<br />
die dieses Jahr <strong>mit</strong> dem Umweltpreis<br />
<strong>2013</strong> der Stadt Wien ausgezeichnet wurden.<br />
Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das<br />
Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien<br />
<strong>für</strong> Wiener Unternehmen. 1998 von der<br />
Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22<br />
ins Leben gerufen, unterstützt der Öko-<br />
BusinessPlan Unternehmen bei der Umsetzung<br />
von umweltrelevanten Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> trägt dazu bei, Betriebskosten<br />
zu senken. Fast 1.000 Wiener Betriebe<br />
haben bereits einmal oder mehrmals am<br />
ÖkoBusinessPlan Wien teilgenommen –<br />
das sind knapp 20 Prozent aller aktiven<br />
Wiener Betriebe <strong>mit</strong> mehr als einem/<br />
einer MitarbeiterIn. Allein 2012 haben<br />
sich 154 Wiener Betriebe am ÖkoBusinessPlan<br />
Wien beteiligt <strong>und</strong> gemeinsam<br />
überzeugende Einsparungen erzielt: Die<br />
eingesparten Kilometer beim Transport<br />
würden <strong>für</strong> eine ganze Erdumr<strong>und</strong>ung<br />
ausreichen. Mit der nicht verbrauchten<br />
Energie würden sich 27.500 Haushalte<br />
ein Jahr lang versorgen lassen, <strong>und</strong> <strong>mit</strong>
dem eingesparten CO2 könnten 4.000<br />
Heißluftballons gefüllt werden. Der Öko-<br />
BusinessPlan Wien leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm.<br />
Auch das macht Wien zur<br />
Smart City.<br />
INTELLIGENTE<br />
KoMMUNIKATIoNS-<br />
TEcHNoLoGIEN<br />
Die Stadt Wien ist längst in der Zukunft<br />
angekommen - <strong>und</strong> greift dabei auch<br />
die Vorteile neuer Medien, wie es die<br />
Smartphones <strong>mit</strong> den dazugehörigen<br />
<strong>und</strong> beliebten Apps darstellen, erfolgreich<br />
auf. Herzstück ist die sogenannte<br />
„Open Data“-Bewegung. Dabei sollen<br />
Informationen einer breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht werden. Und das<br />
Wiener Rathaus hat eine Menge davon.<br />
Mit seinem Daten-Katalog stellt die Stadt<br />
seit einiger Zeit seinen Bürgern, Unternehmen,<br />
Wissenschaftlern <strong>und</strong> anderen<br />
Organisationen unzählige maschinenlesbare<br />
Verwaltungsinformationen zur<br />
Weiterverwendung zur Verfügung – natürlich<br />
kostenlos. Das Angebot wird dabei<br />
stetig ausgebaut <strong>und</strong> umfasst <strong>mit</strong>tlerweile<br />
Kataloge aus den Bereichen Verkehr, öffentliche<br />
Einrichtungen, Budget, Freizeit,<br />
Bildung oder Bevölkerungsstruktur. Wien<br />
leistet auf diesem Feld sogar Pionierarbeit.<br />
Das Projekt ist <strong>für</strong> andere Verwaltungen<br />
in Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />
wegweisend <strong>und</strong> ist <strong>mit</strong>tlerweile sogar<br />
preisgekrönt.<br />
„Open Data“ funktioniert so: Basierend<br />
auf den Informationen, die von<br />
der öffentlichen Verwaltung freigegeben<br />
Wiener Unternehmen:<br />
überzeugt <strong>für</strong> die Umwelt<br />
werden, können Software-Entwickler<br />
ihre eigenen Programme schreiben <strong>und</strong><br />
sie der Allgemeinheit zur Verfügung<br />
stellen. Inzwischen bietet der Katalog<br />
mehrere mobile Applikationen <strong>für</strong><br />
Smartphones oder Tablet-Computer<br />
an – Tendenz steigend. Aus den Wiener<br />
Daten sind <strong>mit</strong>tlerweile bereits über 50<br />
nützliche Applikationen <strong>für</strong> Anwender<br />
entstanden. Und in Zukunft werden es<br />
noch viele mehr sein!<br />
Mit der Bim ins Büro, <strong>mit</strong> dem Rad in<br />
die Arbeit, <strong>mit</strong> dem Auto ins Grüne<br />
Smart city Wien – Intelligent planen<br />
<strong>und</strong> leben<br />
Wien setzt seit Langem auf die Verknüpfung<br />
von Lebensqualität,Technologie <strong>und</strong> Umweltschutz.<br />
Wien ist daher eine der führenden<br />
Umweltmusterstädte weltweit <strong>und</strong> auch in<br />
Smart city- Rankings ganz vorne zu finden.<br />
Wien setzt auf die Weiterentwicklung dieser<br />
Führungsrolle <strong>und</strong> schafft <strong>mit</strong> seinen Smart<br />
city-Aktivitäten eine intelligente Brücke zwischen<br />
den Bereichen Energie, Klimaschutz,<br />
Stadtentwicklung, Mobilität sowie Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie (IKT).<br />
43
44<br />
wie sMaRt ist deine stadt?<br />
kluge wohnhäuser, optimale<br />
Verkehrsnetze <strong>und</strong> wenig energieverbrauch:<br />
doris Österreicher,<br />
Forscherin am austrian institute<br />
of technology (ait), erklärt, was<br />
eine smarte city ist <strong>und</strong> wie häuser<br />
die Öffis zum Fahren bringen.<br />
Von Marina Delcheva<br />
<strong>biber</strong>: Was ist eine „Smarte City“?<br />
DoriS ÖSTerreiCHer: Das ist eine auf<br />
vielen ebenen vernetzte <strong>und</strong> (energie)-optimierte<br />
Stadt. Aus der energieseite heißt das:<br />
energieverbraucher, -verteiler <strong>und</strong> –bereitsteller<br />
sind stark <strong>mit</strong>einander vernetzt. Zum Beispiel:<br />
jetzt ist ein Gebäude ein Verbraucher <strong>für</strong><br />
Wärme <strong>und</strong> Strom. Die einen, beispielsweise<br />
Bürogebäude, geben Wärme ab. Die anderen,<br />
Wohnhäuser, brauchen Wärme. We.nn ich das<br />
verbinde, kann ich die energie besser nutzen.<br />
Bei e-Mobilität kann die energie, die von Gebäuden<br />
bereitgestellt wird beispielsweise <strong>für</strong><br />
Verkehrs<strong>mit</strong>tel genutzt werden. es geht im<br />
endeffekt um lebenswerte Städte im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit: sozial, ökonomisch <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />
einer effizienten energieversorgung. Das teure,<br />
nachhaltige Haus auf dem Berg oben kann sich<br />
sMart-<strong>biber</strong><br />
nicht jeder leisten, deshalb ist es nicht <strong>für</strong> alle<br />
nachhaltig.<br />
Wo gibt es bereits Smart Cities?<br />
es gab eine Studie des amerikanischen Klimaexperten<br />
Boyd Cohen, in der Wien als Smart<br />
City bezeichnet wurde <strong>und</strong> den ersten Platz<br />
belegt hat. Diese wird natürlich auch gern von<br />
Politikern zitiert. Auch Kopenhagen, Stockholm<br />
<strong>und</strong> Amsterdam werden hier lobend<br />
erwähnt. Die skandinavischen Länder sind in<br />
diesem Bereich gut unterwegs.<br />
Trotz des ersten Platzes, was muss in Wien<br />
besser werden?<br />
Was noch Thema ist, ist die viel stärkere Vernetzung<br />
von Gebäuden, Mobilität, -<strong>und</strong> industrie.<br />
Dieser Prozess Bedarf neben der technischen<br />
Seite ein Zusammenwirken von vielen<br />
verschiedenen Akteuren – also der industrie,<br />
der Stadtplaner, der Politik. Und das ist eine<br />
große Herausforderung, weil wir es gewohnt<br />
sind, in unseren Sektoren zu denken.<br />
Stichwort Verkehr <strong>und</strong> Energie: Wie sieht hier<br />
ein smartes Konzept aus?<br />
es braucht in Städten ein Zusammenspiel zwischen<br />
öffentlicher Verkehrsnutzung <strong>und</strong> dem<br />
individualverkehr. Das geht von Car-Sharing<br />
bis hin zur Abstimmung verschiedener Verkehrs<strong>mit</strong>teln.<br />
Da gibt es schon sehr viele Konzepte<br />
<strong>mit</strong> User-Apps <strong>und</strong> ähnlichem. Wir wollen<br />
die Städte <strong>mit</strong> dem gleichen Komfort oder<br />
<strong>mit</strong> mehr Komfort optimieren. ich will nicht<br />
mehr Aufwand haben, weil ich energie spare,<br />
im Gegenteil.<br />
Wie werden wir idealerweise in 10 Jahren<br />
leben?<br />
Noch smarter, noch vernetzter, noch lebenswerter.<br />
Auch auf die Gebäude bezogen: Wir<br />
müssen viel mehr sanieren, um auch den Gebäudebestand<br />
effizient zu nutzen. es geht nicht<br />
darum, in einer futuristischen Stadt zu leben.<br />
es ist dann Smart, wenn sich energetisch was<br />
verändert, wenn der Komfort steigt, aber die<br />
Stadt immer noch sehr lebenswert bleibt. Also<br />
ein Bruchteil des energieverbrauchs bei steigender<br />
Lebensqualität.<br />
infos zur Person: Doris Österreicher arbeitet am AiT im<br />
Department „energy“. Dort leitet sie das Subdepartment<br />
„Building Technologies“. Das AiT ist Österreichs größte,<br />
außeruniversitäre Forschungseinrichtung. insgesamt 1.100<br />
Forscher <strong>und</strong> Forscherinnen arbeiten österreichweit in den<br />
Bereichen energie, Mobilität, Sicherheit <strong>und</strong> Datenschutz,<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt sowie Zukunftsforschung. Das<br />
AiT gehört dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Verkehr, innovation<br />
<strong>und</strong> Technologie sowie der industriellenvereinigung an.<br />
ait
nachhaLtigKeit<br />
auF schiene<br />
Das Mobilitätsverhalten unserer Gesellschaft<br />
ändert sich. Immer mehr <strong>Menschen</strong><br />
leben in Städten <strong>und</strong> Ballungsräumen.<br />
Der Trend weg vom eigenen Auto zu<br />
Öff entlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln ist bereits<br />
im Gange. Die ÖBB wollen die mobile<br />
Zukunft <strong>mit</strong>gestalten, eine „Tür zu Tür“<br />
Lösung bieten <strong>und</strong> die neue Mobilität als<br />
Chance nützen. Durch eine intelligente<br />
Vernetzung von umweltfre<strong>und</strong>lichem<br />
Individualverkehr per ePKW, Bahn- <strong>und</strong><br />
Öffi -Nutzung sollen neue K<strong>und</strong>enangebote<br />
geschaff en werden.<br />
MIT DER BAHN SAUBER REISEN<br />
Die ÖBB sind einer der größten Wirtschaft<br />
smotoren Österreichs <strong>und</strong> erbringen<br />
<strong>mit</strong> Bahn <strong>und</strong> Bus klima- <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Mobilität. Mit Strom aus<br />
nachhaltigen Energieträgern sorgen die<br />
ÖBB <strong>für</strong> saubere Mobilität. Bahnfahrer<br />
tragen so aktiv zur CO2-Reduktion bei.<br />
Durch die enorme Transportleistung der<br />
Bahn werden in Österreich jedes Jahr bis<br />
zu 3,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart.<br />
Im Vergleich zum Pkw verursachen die<br />
ÖBB r<strong>und</strong> 10-mal weniger CO2- Emissionen,<br />
im Vergleich zum Lkw sogar 22mal<br />
weniger. Die ÖBB sorgen auch im betrieblichen<br />
Alltag z.B. <strong>mit</strong> konzernweiten<br />
Spritspartrainings <strong>für</strong> die ÖBB-Postbus-<br />
Fahrer <strong>und</strong> einem umfangreichen Energiesparprojekt<br />
<strong>für</strong> Energieeffi zienz.<br />
DIE E-REVoLUTIoN FüR DIE MoBILITÄT<br />
Die CO2-Belastung <strong>für</strong> die Umwelt <strong>und</strong><br />
der unkontrollierbare Anstieg der Spritpreise<br />
haben in den letzten Jahren kräft ig<br />
dazu beigetragen, die Entwicklung der<br />
nächsten Fahrzeuggeneration – eAutos<br />
<strong>und</strong> eBikes – voranzubringen.<br />
Im Forschungsprojekt eMORAIL<br />
(Integrated Emobility Service for Public<br />
Transport) unterziehen seit vergangenem<br />
Herbst die ersten Pioniere diese neue<br />
Mobilitätsform einem Alltagstest – die<br />
Zielgruppe sind vor allem PendlerInnen<br />
in ländlichen Gebieten, die bisher auf ein<br />
Privatfahrzeug angewiesen waren. Mit<br />
eMORAIL können sie zwischen verschiedenen<br />
Elektromobilitätspaketen wählen:<br />
Neben einer Zeitkarte <strong>für</strong> den öff entli-<br />
Für Mobilität braucht man Energie, <strong>und</strong> je umweltfre<strong>und</strong>licher diese produziert<br />
werden kann, desto besser <strong>für</strong> das Klima. Die ÖBB sind der klimafre<strong>und</strong>lichste<br />
Mobilitätsanbieter Österreichs. Die Strommenge stammt bei<br />
den ÖBB bereits zu r<strong>und</strong> 92 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern – 89<br />
Prozent aus Wasserkraft <strong>und</strong> weitere drei Prozent aus anderen erneuerbaren<br />
Energieträgern wie Wind <strong>und</strong> Biomasse. Die restlichen acht Prozent<br />
werden aus Erdgas abgedeckt.<br />
Umweltfre<strong>und</strong>licher Strom aus eigenen Kraftwerken<br />
R<strong>und</strong> ein Drittel des Strombedarfs der züge wird in den ÖBB-eigenen<br />
Wasserkraftwerken in Österreich erzeugt, etwa ein weiteres Viertel stammt<br />
aus Partnerkraftwerken <strong>und</strong> der Rest aus dem öffentlichen Stromnetz. Die<br />
Eigenproduktion von Strom aus heimischer, sauberer Wasserkraft wird im<br />
kommenden Jahrzehnt noch deutlich ausgebaut. Insgesamt soll der Anteil<br />
an selbst erzeugtem Bahnstrom um r<strong>und</strong> 25 % gesteigert werden.<br />
chen Verkehr gibt es die Möglichkeit eines<br />
Elektrofahrzeugs <strong>für</strong> die Anfahrt vom<br />
Wohnort zum Bahnhof <strong>und</strong> retour sowie<br />
unterschiedliche zusätzliche Services wie<br />
einen fi x reservierten Parkplatz in Bahnsteignähe<br />
<strong>mit</strong> Ladestation. Über ein Smartphone<br />
können sich die eMorail-Nutzer in<br />
Echtzeit über sämtliche benötigte Öffi -<br />
Verbindungen oder eAuto-Details bequem<br />
vorab informieren.<br />
SMILE – DIE MoBILITÄTSPLATTFoRM<br />
DER zUKUNFT<br />
Mit dem Forschungsprojekt SMILE<br />
(Smart Mobility Info and Ticketing System<br />
Leading the Way for Eff ective E-<br />
Mobility Services) wollen die Wiener<br />
Stadtwerke <strong>und</strong> die ÖBB Basis <strong>für</strong> eine<br />
zukünft ige, österreichweite Mobilitätsplattform<br />
schaff en.<br />
Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist<br />
create-mediadesign GmbH<br />
R<strong>und</strong> um die Uhr:<br />
Nutzung des eBikes, des eCarsharings<br />
<strong>und</strong> der öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />
1<br />
1<br />
Am Abend:<br />
Mit dem eBike, dem eCar oder den öffentlichen<br />
Verkehrs<strong>mit</strong>teln zum Bahnhof<br />
3<br />
Pendler Morgens<br />
Pendler Abends<br />
Tagesnutzung<br />
Städtische Nutzung<br />
2<br />
Am Abend:<br />
Mit dem Zug aufs Land Land<br />
In der Früh:<br />
Mit dem eBike, dem eCar oder den öffentlichen<br />
Verkehrs<strong>mit</strong>teln Verkehrs<strong>mit</strong>teln zum Arbeitsplatz<br />
die Entwicklung einer Plattform, die die<br />
verschiedensten Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />
Fahrt von A nach B aufzeigt <strong>und</strong> Information,<br />
Buchung <strong>und</strong> Bezahlung aus einer<br />
Hand ermöglicht, unabhängig von der<br />
Anzahl an Verkehrs<strong>mit</strong>teln.<br />
Allen voran steht die Vision, den K<strong>und</strong>Innen<br />
den Weg so einfach wie möglich<br />
zu gestalten. SMILE-NutzerInnen können<br />
<strong>für</strong> den Weg von A nach B eine ihren Bedürfnissen<br />
angepasste Auswahl aus verschiedenen<br />
Mobilitätsangeboten treff en<br />
<strong>und</strong> buchen; <strong>ohne</strong> lokale Grenzen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
jedermann bedienbar.<br />
Die Entwicklungen, die durch das Forschungsprojekt<br />
SMILE angestoßen werden,<br />
sollen nicht zuletzt dazu beitragen,<br />
den Anteil umweltverträglicher Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />
deutlich zu steigern.<br />
In der Früh:<br />
Mit dem Zug in die Stadt<br />
2<br />
Am Abend:<br />
Mit dem eCar nach Hause<br />
Mit eMoRAIL werden E-Fahrzeuge <strong>und</strong> öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />
in zukunft perfekt vernetzte Mobilität bieten<br />
3<br />
1<br />
1<br />
In der Früh:<br />
Mit dem eCar zum Bahnhof<br />
Nutzung Nutzung während während des Tages:<br />
Zustelldienste, Zustelldienste, Gemeinden, Dienstfahrten<br />
ÖBB/ Harald Eisenberger<br />
BEzAHLTE ANzEIGE
NULL EURO, NULL gRENZEN<br />
46 sMart-<strong>biber</strong><br />
glaMouRPaRtys Mit Models in Mexiko,<br />
VeRsteckte oPen-aiR-FestiVals in<br />
sÜdFRankReich <strong>und</strong> heiRatsantRäge<br />
in deR wÜste - all das hätte ich wohl<br />
nicht eRleBt, wäRe ich Mit MehR geld<br />
VeRReist. BiBeR schickt dich Mit<br />
tiPPs Zu lowlow-Budget-Reisen ins<br />
aBenteueR deines leBens.<br />
Von Aurora Orso <strong>und</strong> Philipp Tomsich (Foto)
eiSeN iST MeiNe LeiDeNSCHAFT <strong>und</strong><br />
mein Lebensinhalt. Daher musste ich entweder<br />
im Lotto gewinnen, oder Möglichkeiten<br />
finden, fast <strong>mit</strong>tellos zu reisen. es ist nicht<br />
notwendig sich abzurackern, um sich dann<br />
in einem All-inclusive Club, abgeschottet von<br />
Land <strong>und</strong> Leuten, vollzufuttern. Wenn ich von<br />
meinen reisen erzähle, höre ich oft: „Woher<br />
nimmst du da<strong>für</strong> das Geld?“ Dabei reicht es,<br />
sich ein paar euro <strong>für</strong> den Flug zusammenzukratzen<br />
<strong>und</strong> auf geht’s!<br />
andeRe soFas, andeRe sitten<br />
Dank eines internetportals habe ich bereits auf<br />
mehr als 20 Sofas weltweit geschlafen – <strong>und</strong> jedes<br />
war ganz eigen. eines Abends übermannt<br />
mich die Mutter meines marokkanischen<br />
Gastgebers <strong>mit</strong> einem Schwall Arabisch <strong>und</strong><br />
schwenkt zwei leere Kübel vor meiner Nase.<br />
Brahim erklärt, sie wolle <strong>mit</strong> mir in den<br />
Hammam. Wenig später finde ich mich in<strong>mit</strong>ten<br />
halb- <strong>und</strong> vollkommen nackter Frauen<br />
in einem schummrigen raum wieder. Kinder<br />
rutschen auf dem nassen Boden herum, oder<br />
liegen weinend in den Armen ihrer Mütter,<br />
die sie <strong>mit</strong> Seife bearbeiten. Um es den Anderen<br />
gleichzutun, beginne ich, mich <strong>mit</strong> einem<br />
rauen Waschlappen zu schrubben. Anscheinend<br />
mache ich etwas falsch, denn die Mutter<br />
meines Hosts fragt mich <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>leidiger Geste,<br />
ob sie mir den rücken waschen soll. Die Gute<br />
nimmt ihre Aufgabe sehr ernst: ehe ich weiß,<br />
wie mir geschieht, liege ich auf dem Bauch<br />
<strong>und</strong> werde von der resoluten Dame so fest geschrubbt,<br />
dass ich mich am Boden festhalten<br />
muss, um nicht davonzurutschen.<br />
Auch wenn es niemand gerne zugibt,<br />
sind wir in der Fremde Touristen, die keinen<br />
Schimmer von Bräuchen <strong>und</strong> Preisen haben.<br />
einheimische können dir beim einkaufen <strong>und</strong><br />
bei der Suche nach günstigem essen helfen.<br />
Die internetseite couchsurfing.org ist ein Segen<br />
<strong>für</strong> alle, die aus Überzeugung oder Geldmangel<br />
<strong>mit</strong> geringem Budget reisen.<br />
Das Prinzip ist einfach: Profil anlegen, Profilinfo<br />
ausfüllen <strong>und</strong> Couch-Anfragen an <strong>Menschen</strong><br />
aus aller Welt schicken. Neben Übernachtungen<br />
sind auch Verabredungen <strong>und</strong><br />
Stadttouren möglich. Wichtig <strong>für</strong> die eigene Sicherheit<br />
sind die referenzen anderer Mitglieder.<br />
in manchen Ländern kommt es vor, dass<br />
gewisse Herrn die Seite <strong>mit</strong> einer Partnerbörse<br />
verwechseln. Wenn im Profil „i’m good man“<br />
steht, ist der Heiratsantrag vom liebeskranken<br />
Turbanträger vorprogrammiert.<br />
unVeRgessliche ZwischenstoPPs<br />
Nach einbruch der Dunkelheit sollte eigentlich<br />
nicht mehr gestoppt werden. Daher sind<br />
meine reisebegleitung <strong>und</strong> ich froh, als uns ein<br />
junges Pärchen um acht Uhr abends in einem<br />
französischen Kaff aufgabelt. Statt in Montpellier,<br />
landen wir auf dem Trance-Musique-<br />
speisen im Beduinen-Zelt<br />
eine umarmung von Mama – <strong>und</strong><br />
dann ab in den hammam<br />
heiße nächte im nachtclub<br />
tRaMPeR-slang<br />
carpooling: ein auto, in dem mehr als eine<br />
Person sitzt. ich mache „carpooling“ heißt,<br />
ich fahre <strong>mit</strong> jemandem <strong>mit</strong>.<br />
Ride/stop/hitchhike/trampen: das sind alles<br />
Begriffe, die ausdrücken, dass man ein auto<br />
auf der straße aufhält, um dann <strong>mit</strong>zufahren.<br />
couchsurfing: Bei jemandem kostenlos<br />
übernachten.<br />
jmd. hosten: einen couchsurfer beherbergen.<br />
host: gastgeber<br />
Festival im Nirgendwo. Klingt super, doch 50<br />
euro pro Kopf sind leider zu viel. „Wir übernachten<br />
außerhalb des Festivalgeländes <strong>und</strong><br />
schlafen im Auto, wenn es euch recht ist.“<br />
Den beiden ist es recht, doch dem Schicksal<br />
anscheinend nicht. Als wir nach einer langen<br />
Fahrt <strong>und</strong> einem holprigen Waldweg endlich<br />
vor dem eingang stehen, merken wir: Der<br />
Parkplatz gehört zur zahlungspflichtigen Zone.<br />
Unsere Leidensgeschichte, die leeren Brieftaschen<br />
<strong>und</strong> der rehblick überzeugen die Frau<br />
im Kartenhäuschen. Sie blickt hastig um sich<br />
<strong>und</strong> drückt uns zwei Armbänder in die Hand:<br />
„Los, rein <strong>mit</strong> euch!“ Und schon sind wir im<br />
Geschehen: Bühnen, Zelte, <strong>Menschen</strong> – alles<br />
leuchtet in Neonfarben. Alles tanzt. Auch<br />
ich – vom Beginn der Nacht bis zum nächsten<br />
Abend. Bei einer „klassischen“ reise wäre mir<br />
dieses W<strong>und</strong>erland versagt geblieben.<br />
Wem es zu abenteuerlich oder zu kalt ist,<br />
am Straßenrand den Daumen hochzuhalten,<br />
bekommt bei Mitfahrbörsen im internet die<br />
Light-Variante des Trampens. Das funktioniert<br />
so: jemand fährt von Wien nach Berlin<br />
<strong>mit</strong> dem Wagen. Um Benzinkosten zu sparen<br />
oder <strong>für</strong>s Mitsingen im Auto, sucht er Mitfahrende.<br />
Auch hier kannst du sparen: Statt Geld,<br />
haben meine Fahrer Spanischunterricht, einen<br />
Aschenbecher, der einmal eine Cola-Dose war,<br />
<strong>und</strong> einen selbst genähten Polster bekommen.<br />
Viele freuen sich über die originalität.<br />
Natürlich ist Trampen nicht <strong>für</strong> jeden, doch<br />
Autostopp-Schauermärchen sind übertrieben.<br />
Simple Tricks, wie eine SMS <strong>mit</strong> dem Kennzeichen<br />
des Fahrers an einen Fre<strong>und</strong> senden, machen<br />
das reisen auf der Straße etwas sicherer.<br />
Wenn jemand stehen bleibt, frage zuerst den<br />
Fahrer nach seinem reiseziel, bevor du deines<br />
preisgibst. So kannst du immer noch sagen,<br />
dass du woanders hin willst. im idealfall reist<br />
man zu zweit.<br />
hilFsBeReite schÖnlinge<br />
Auch wenn ich eine begeisterte Couchsurferin<br />
bin, versteife ich mich nicht auf das virtuelle<br />
Kontakteknüpfen. jede Party kann der<br />
Beginn internationaler Fre<strong>und</strong>schaften sein.<br />
Auf einem Fest in Paris lerne ich fünf männliche<br />
Models kennen. Prompt laden mich die<br />
jungs nach Mexico City ein, wo sie alle in einer<br />
Model-WG w<strong>ohne</strong>n. Wenige Monate später<br />
stehe ich vor ihrer Tür. Der Tag beginnt richtig<br />
stimulierend, wenn man von einer Horde<br />
halbnackter Adonisse geweckt wird, die ihre<br />
Fitnessshakes schlürfen. Als mir der Hühnerstreifensalat<br />
der jungs zum Hals heraushängt,<br />
heitern mich enrique, Alejandro <strong>und</strong> Carlos<br />
<strong>mit</strong> glamourösen Partys auf. Modelfre<strong>und</strong>e<br />
sind praktisch, wenn man kostenlos in schicke<br />
Clubs möchte. Getanzt wird die ganze Nacht<br />
<strong>und</strong> konsumiert werden Getränke von spendierfreudigen<br />
Bonzen, die gerne zeigen, was<br />
sie sich leisten können.<br />
sMart-<strong>biber</strong><br />
47
48<br />
SchIcKER cRUISEN<br />
noRMaleRweise schReiBen MänneR ÜBeR Ps, seRVolenkung <strong>und</strong> kÜhleRgRill – iM<br />
<strong>biber</strong> Macht delna antia, cheFica VoM dienst, hÖchstPeRsÖnlich den autotest.<br />
Bim, Bus, Bahn, so<br />
bewegen sich doch nur<br />
Müsli-esser von A nach B.<br />
ich fahre Auto. Natürlich<br />
nicht irgendeines. Das ist<br />
wie <strong>mit</strong> Schuhen – mal<br />
brauchst du Trainer <strong>für</strong><br />
lange Spaziergänge, mal<br />
Ballerinas zum Shoppen<br />
<strong>und</strong> ab <strong>und</strong> zu müssen<br />
auch die Wanderboots<br />
rausgekramt werden.<br />
Wäre ich nicht journalistin<br />
geworden, wäre mein<br />
Traumberuf Wüsten-jeep-<br />
Fahrerin. Und obwohl<br />
ich keine reifen wechseln<br />
kann, schlägt mein<br />
Herz bei flotten Flitzern,<br />
geschmeidigen Lederarmaturen<br />
<strong>und</strong> heißen<br />
Sitzheizungen sofort<br />
höher. Noch habe ich zwar<br />
keinen Garagenfuhrpark<br />
vergleichbar <strong>mit</strong> meiner<br />
Pumps-Collection, da<strong>für</strong><br />
aber einen Führerschein<br />
<strong>und</strong> die <strong>biber</strong>-Lizenz zum<br />
Autotest.<br />
sMart-<strong>biber</strong><br />
dER AUTOPILOT<br />
vOLvO v60<br />
Mit der dame vom navigationsgerät gab es kleine kommunikationsprobleme.<br />
okay, das vorweg: Privat fahre ich eine alte<br />
„rostmöhre“ – so nennt man in Deutschland<br />
Fahrzeuge, die mehr als 12 jahre auf<br />
dem Buckel haben, drei Unfälle überlebt <strong>und</strong><br />
noch ein Kassettendeck haben. Die Fahrt <strong>mit</strong><br />
dem V60 war daher eine reise auf einen anderen<br />
Stern. Bye-bye Mechanik, hello Cockpit!<br />
Wer die Knöpfe-Palette auswendig kann,<br />
braucht im Gr<strong>und</strong>e keinen Führerschein:<br />
Das Auto startet per Knopfdruck, der Sitz<br />
lässt sich kamelartig in jede Himmelsrichtung<br />
per Knopf verstellen – ob Seitenspiegel,<br />
Freisprechanlage oder Kopfstützen, <strong>für</strong><br />
alles gibt es eine eigene Knopfkombination!<br />
Als Frau <strong>mit</strong> Hang zum Minirock war mein<br />
Lieblingsbutton natürlich sofort der <strong>für</strong> die<br />
individuelle Sitzheizung: 25 Grad am Po –<br />
toll! Da machen einem auch die Minusgrade<br />
im Frühling nichts aus. Auch das 6-Gang-<br />
Automatikgetriebe, der Fahrerassistent <strong>mit</strong><br />
Müdigkeitswarner <strong>und</strong> der Parkassistent<br />
<strong>mit</strong> Abstandssensor machen das Autofahren<br />
zum Spaziergang. So einen sensiblen Begleiter<br />
hat frau ja selten dabei. einen Unfall baut<br />
man höchstens, weil einen das Piepen <strong>und</strong><br />
Leuchten im Cockpit ganz wuschig macht.<br />
Merke: Wende nie auf einem Feldweg <strong>und</strong><br />
erlaube deinem Beifahrer, sich dabei abzu-<br />
schnallen – die Piep-oktaven vorne, hinten<br />
<strong>und</strong> seitlich explodieren. Aber Gott sei<br />
Dank gibt es auch da<strong>für</strong> einen Knopf <strong>und</strong><br />
Bibericas <strong>mit</strong> räumlichem Vorstellungsvermögen<br />
können die außer rand <strong>und</strong> Band<br />
geratende einparkhilfe einfach abschalten!<br />
einmal losgefahren, verstärkt sich das Flugzeuggefühl<br />
im V60: Leise, geschmeidig <strong>und</strong><br />
sportlich schnell gleitet er über den Asphalt,<br />
wer einsteigt, möchte im Gr<strong>und</strong>e direkt bis<br />
zur Toskana durchfahren. Mit der Sportfunktion<br />
kommt man lässig <strong>mit</strong> Steigungen<br />
aller Art klar – ob Tiefgarage, Alpengebirge<br />
oder rechtwinklige Hausauffahrten auf dem<br />
Land. Da können Mitreisende sogar Steine<br />
im Gepäck haben. Kraft <strong>und</strong> Platz hat der<br />
V60 genug! Auch im Alltag – Kindersitze,<br />
Möbeltransporte, H<strong>und</strong>e – nema problema.<br />
Der Sport-Volvo bietet eine coole Kombination<br />
aus neusten Sicherheitsstandards,<br />
automatisierten Fahrhilfen <strong>und</strong> jede Menge<br />
Technikspielereien: Von der umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Start-Stop-Technologie, bis hin zum<br />
Audio System <strong>mit</strong> 8 Boxen <strong>und</strong> personalisierbarer<br />
Menüführung am Bordcomputer<br />
– nicht nur ein „Toy for your boy“! (Auch<br />
wenn dein Fre<strong>und</strong> es wahrscheinlich nicht<br />
aushalten wird, dass du am Steuer sitzt.)<br />
VolVo V60 d3<br />
a-geaRtRonic R-design<br />
5-türer<br />
caspian Blau Metallic<br />
diesel<br />
100kw/136 Ps<br />
Verbrauch: 5,7l /100km<br />
c02-ausstoß: 149g/100km<br />
Fahrzeugpreis inkl. noVa<br />
<strong>und</strong> optionen: 49.632,64€<br />
Marko Mestrović
sara Meister, Marko Mestrović<br />
dER ShOPPER<br />
cITROËN c1<br />
citRoën c1<br />
5-türer<br />
scarlet-rot<br />
Benzin<br />
50kw/68Ps<br />
Verbrauch: 4,3l / 100km,<br />
co2-ausstoß:<br />
99g / 100km<br />
Preis inkl. noVa <strong>ohne</strong><br />
optionen: 11.750€<br />
dER gROSSE<br />
KLEINE<br />
hYUNdAI I20<br />
hy<strong>und</strong>ai i20 Fl<br />
liFe uPgRade<br />
5-türer<br />
electric red<br />
Benzin<br />
63kw/86Ps<br />
Verbrauch: 4,9l / 100km<br />
co2-ausstoß: 114g<br />
/100km<br />
Fahrzeugpreis inkl. noVa<br />
<strong>ohne</strong> optionen: 10.990€<br />
wird die gesamte Frühjahrskollektion da hineinpassen?<br />
Schick ist der Kleine! Für Shoppingtouren<br />
in der City ist der C1 das praktischste Accessoire.<br />
Mit knapp 3,5 Metern Länge lässt<br />
sich selbst die engste Parklücke ergattern<br />
<strong>und</strong> dank seines superkleinen Wendekreises<br />
kommt man <strong>ohne</strong> Schweißausbrüche<br />
auch wieder heraus. Der C1 ist flink,<br />
flott <strong>und</strong> wendig. ein Cityflitzer <strong>für</strong> Kurzstrecken<br />
bzw. Boutiquen-Hopping. Sandalen<br />
im 16. Bezirk, Bikini im 5., Bobo-Sonnenbrille<br />
im 7. Bezirk – welche Frau will<br />
Das Sondermodell „i20 UpGrade“ ist perfekt <strong>für</strong><br />
Stadtmenschen <strong>mit</strong> Platzbedürfnis. enge Parklücken<br />
kann man protzigen SUVs lässig vor der<br />
Nase wegschnappen <strong>und</strong> große jungs können<br />
problemlos vom Basketball abgeholt <strong>und</strong> samt<br />
Sporttaschen verstaut werden. Dank Klimaautomatik<br />
können die dann auch schnell wieder<br />
abgekühlt <strong>und</strong> ihre lauwarme Cola im klimatisierten<br />
Handschuhfach auf erfrischungstemperatur<br />
gebracht werden. Der i20 ist innen raffinierter<br />
<strong>und</strong> geräumiger, als man denkt. Kleine<br />
Spielereien, wie versteckte rückfahrkamera,<br />
Licht- <strong>und</strong> regensensor, Spracherkennung sowie<br />
iPod-Anschlussstelle bieten die angenehme<br />
Möglichkeit, hier <strong>und</strong> da vor dem Beifahrer ein<br />
bisschen anzugeben. Der Bordcomputer informiert<br />
zudem über alles, was schnell einmal<br />
vergessen wird – gerade wenn man nicht zu den<br />
Morgenmenschen dieser Welt gehört <strong>und</strong> trotzdem<br />
pünktlich bei der Arbeit sein will: offene<br />
Heckklappe, bedrohlicher Tankstand, erhöhte<br />
Geschwindigkeit. obwohl der i20 sich als Shoppingauto<br />
bestens eignet, mag man <strong>mit</strong> ihm auch<br />
längere Strecken unternehmen: Mit sechs Airbags,<br />
eSP (erkennt ein Ausbrechen des Autos)<br />
<strong>und</strong> VSM (hält das Auto bei kurzen Lenkimpulsen<br />
stabil) fühlt man sich so sicher aufgehoben<br />
wie in den Großen. Da mag man auch darüber<br />
hinwegsehen, dass er beim Anfahren nicht besonders<br />
zieht. Das i20 Sondermodell macht<br />
seinem Namen jedenfalls alle ehre: Unter den<br />
Kleinwagen ist er ein echtes „Upgrade“.<br />
schon die komplette Frühjahrskollektion<br />
von der Mahü?! Mit gerade einmal 99g<br />
Co2-Ausstoß ist er dabei ein besonders<br />
schadstoffarmer Begleiter <strong>und</strong> beruhigt<br />
das schlechte Gewissen, nicht doch die U-<br />
Bahn genommen zu haben. Aber die hat<br />
nun einmal keinen Kofferraum! Gut, ein<br />
ikea-einkauf würde sich <strong>mit</strong> dem C1 nicht<br />
ausgehen, <strong>und</strong> auch der Sonntagseinkauf<br />
samt zwei Kisten Bier <strong>für</strong> die jungs zu Hause<br />
beim Fußballabend wäre eine Heraus-<br />
innen <strong>und</strong> außen bequem, der kleine.<br />
forderung, aber <strong>für</strong> alles, was sich in<br />
bunten Papiersackerln verstauen lässt,<br />
ist der C1 der beste Kompagnon. Auch<br />
praktisch, dass der Kleine <strong>mit</strong> fünf Türen<br />
daherkommt. Das lädt natürlich<br />
ein, die Fre<strong>und</strong>innen <strong>mit</strong> zum „Shop-<br />
Hoppen“ zu nehmen. Doch auch hier<br />
gilt: Der C1 ist kein raumw<strong>und</strong>er,<br />
zwei Paar Sandalen pro Nase sind das<br />
höchste der Gefühle. Da<strong>für</strong> bietet das<br />
Audio System viel Spaß: ob iPod anschließen,<br />
per Bluetooth verbinden,<br />
oder die alte Beyoncé- oder Britney<br />
Spears-CD reinhauen, auf geht’s zur<br />
nächsten Party! Wenn es allerdings<br />
um weite reisen bei Wind <strong>und</strong> Wetter<br />
geht, ist der C1 nicht unbedingt<br />
der „Traummann“. Zwar kann man<br />
die rückbank problemlos umklappen<br />
<strong>und</strong> er kommt serienmäßig <strong>mit</strong> allen<br />
Sicherheitstechniken wie ABS, Airbags,<br />
Notbremsassistent etc. daher,<br />
doch wirkt die Karosserie sehr leicht<br />
<strong>und</strong> dünn. Die Sorge, einfach weggepustet<br />
zu werden, kommt schnell auf.<br />
Also lieber in der Stadt rumflitzen, den<br />
Contest <strong>für</strong> den kleinsten Parkplatz gewinnen<br />
<strong>und</strong> sich in den geschmeidigen<br />
Ledersitzen zufrieden zurücklehnen.<br />
Denn das muss gesagt werden, die<br />
Polsterung in Leder/Alcantra ist angenehm,<br />
weich <strong>und</strong> passend zum Lederlenkrad<br />
einfach todschick.<br />
sMart-<strong>biber</strong><br />
49
50<br />
BIz NEWS<br />
Integration ist Spaß: "Bum"-Herausgeber Dino Sose.<br />
VERFüGBARKEIT STATT EIGENTUM<br />
BUM-HERAUSGEBER DINo<br />
ŠoŠE zUR BEVoRSTEHEN-<br />
DEN INTEGRATIoNSWocHE<br />
UND DIE GUTEN SEITEN VoM<br />
FLücHTLINGSDASEIN.<br />
<strong>biber</strong>: Was willst du <strong>mit</strong> der Integrationswoche belegen?<br />
Dino Šoše: Wir wollen Zeichen setzen. Wir wollen beweisen,<br />
dass es das, wo<strong>für</strong> sich die Politiker angeblich einsetzen,<br />
schon lange gibt <strong>und</strong> Wiener Realität ist. Während also<br />
manche <strong>mit</strong> dem Zeigefinger auf Probleme zeigen, die es so<br />
nicht gibt, liefern wir <strong>mit</strong> der Integrationswoche lebende Beweise,<br />
dass Vielfalt, Zusammenleben <strong>und</strong> Mehrsprachigkeit<br />
selbstverständlich <strong>und</strong> Wirklichkeit sind.<br />
Ab wann funktioniert <strong>für</strong> dich Integration?<br />
Integration funktioniert ab dem Zeitpunkt, ab dem hier lebende<br />
<strong>Menschen</strong> kapieren, dass es nicht schlecht ist, wenn<br />
eine Gesellschaft nicht ausschließlich aus Personen besteht,<br />
deren Urväter hier geboren wurden. Die Entscheidung nach<br />
Österreich zu kommen <strong>und</strong> hier zu leben, war unsere Entscheidung<br />
<strong>und</strong> wir müssen zulassen, dass unsere Kinder<br />
freie Bürger dieser Gesellschaft werden, dass unsere Kinder<br />
das sind, was sie sind: geborene Wiener – <strong>und</strong> das ist gut so.<br />
Worauf darf sich der Besucher bei der Integrationswoche<br />
freuen?<br />
Darauf, die eigenen Vorurteile abzubauen, oder seine Weltoffenheit<br />
zu pflegen. Außerdem kann man die Vielfalt der<br />
eigenen Stadt besser kennenlernen, oder einfach viel Musik,<br />
Theater, Ausstellungen <strong>und</strong> Diskussionen genießen. Unter<br />
den mehr als 250 Programmpunkten ist <strong>für</strong> jeden Geschmack<br />
etwas dabei.<br />
www.integrationswoche.at<br />
Quatschen durch Tauschen: Dem Usetwice-Team taugts.<br />
www.usetwice.at ist ein junges Wiener Internet-Startup, das seit<br />
19.12.2012 seine Dienste anbietet. Mit Hilfe dieser Website kann jeder<br />
User Gegenstände, die er besitzt, aber selten nutzt, vermieten bzw.<br />
mieten. „Die Mieter ersparen sich den Kauf oder eine lange Suche, die<br />
Vermieter können ihre Sachen teilen <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> nebenher etwas verdienen“,<br />
schreiben Christof Furxer, Thomas Heingärtner <strong>und</strong> Markus<br />
Heingärtner auf ihrer Homepage. „Beide lernen neue <strong>Menschen</strong> aus<br />
Meister<br />
ihrem Grätzel oder ihrer weiteren Umgebung kennen. Das soll auch<br />
Sara<br />
einen anderen, leichteren Lebensstil ermöglichen: Verfügbarkeit statt<br />
Eigentum.“<br />
bereitgestellt,<br />
Das <strong>Magazin</strong> „Time“ reiht den Trend „Teilen <strong>und</strong> Tauschen“ unter die<br />
zehn Ideen, die die Welt verändern werden.<br />
Bartl,<br />
www.usetwice.at Lucia
DEN BESTEN DRAHT zU MIGRANTEN<br />
Orange wird bald 3. Schade, denken sich<br />
viele. Schließlich war der Mobilfunkanbieter,<br />
laut Studien, immer der beliebteste<br />
in der Migranten-Community. Tolle Pakete<br />
wie „Hallo Türkei“ haben günstiges<br />
Telefonieren <strong>mit</strong> der Oma in Ankara<br />
bequem von der Straßenbahnhaltestelle<br />
möglich gemacht. Hört das durch die<br />
Fusion nun auf? – Nein, sagt 3. „Orange-<br />
K<strong>und</strong>en werden ihre bisherigen Tarife<br />
<strong>und</strong> Rufnummern wie bisher weiter nutzen<br />
können – auch nachdem die Marke<br />
Orange vom Markt verschw<strong>und</strong>en ist. Ein<br />
zukünftiges Bonusprogramm wird dem<br />
K<strong>und</strong>en ein attraktives Vertragsverlängerungsangebot<br />
gewährleisten“, so 3 CCO<br />
Rudolf Schrefl. Mit der Fusion können<br />
sich Orange-K<strong>und</strong>en über eine „verbesserte<br />
Netzqualität“ freuen.<br />
KAMPF UM MIGRANTEN<br />
Die Konkurrenz wittert natürlich Chancen,<br />
einige Orange-K<strong>und</strong>en abgrasen zu<br />
können. T-Mobile, nach A1 der größte<br />
Anbieter am österreichischen Markt,<br />
schneidet in den Studien von Ethnopinion<br />
immerhin besser als 3 ab. „Wir werden<br />
keine aggressive Abwerbekampagne starten“,<br />
sagt Christian Asperger, Bereichsleiter<br />
Market Management Consumer von<br />
T-Mobile Austria. „Aber Orange <strong>und</strong> 3<br />
werden da<strong>mit</strong> beschäftigt sein, ihre Fu-<br />
BIz NEWS<br />
Wenn zwei fusionieren freut sich der Dritte? - christian Asperger, Marketing T-Mobile<br />
Hutchison 3G schluckt orange. Da<strong>mit</strong> streiten sich nur noch drei<br />
Anbieter um den österreichischen Mobilfunk-Kuchen. Biber sprach<br />
<strong>mit</strong> dem Konkurrenten T-Mobile <strong>und</strong> <strong>mit</strong> 3 über tolle Türkei-Tarife, das<br />
Sterben der SMS <strong>und</strong> die Sorge um den Kino-Donnerstag.<br />
Von Delna Antia <strong>und</strong> Anastasia Osipova (Foto)<br />
sion auf die Reihe zu bekommen. Wir<br />
können uns auf die K<strong>und</strong>en konzentrieren.“<br />
Mit der Unternehmenstochter<br />
„Telering“ werden weiterhin günstige<br />
Tarifkombinationen angeboten, um in<br />
die Heimatländer zu telefonieren. Das<br />
T-Mobile All-Inclusive-Angebotspaket<br />
(Flatrate in die Türkei, nach Kroatien,<br />
Bosnien, Serbien) ist <strong>mit</strong> 49,99€ monatlich<br />
noch vergleichsweise teuer.<br />
MUHTEşEM YüzYIL<br />
Aber wer telefoniert heute überhaupt<br />
noch? Sprachtelefonie am Smartphone<br />
wird weniger. Dienste wie „WhatsApp“ lösen<br />
die Kurznachricht ab. „Datennutzung<br />
am Handy wird immer stärker“, so Asperger.<br />
Deswegen bietet T-Mobile auch Deezer<br />
an, einen ähnlichen Dienst wie Spotify.<br />
„Über 20 Millionen Songs können<br />
da<strong>mit</strong> gestreamed werden“, sagt Asperger.<br />
Auch 3 geht über die Telefonie-Schiene<br />
hinaus <strong>und</strong> setzt dabei besonders auf die<br />
Migranten-Community <strong>und</strong> ihren Hang<br />
zu TV-Soaps wie etwa den türkischen<br />
Straßenfeger „Muhteşem Yüzyıl“ (dt.: Der<br />
herrliche Sultan). „3-K<strong>und</strong>en können auf<br />
ihren Smartphones auch Sendungen von<br />
TRT Türk oder ATV Türk anschauen. So<br />
haben MigrantInnen Sendungen in ihrer<br />
Muttersprache immer <strong>und</strong> überall dabei“,<br />
erklärt Schrefl von 3.<br />
Der Österreichische Integrationsfonds<br />
(ÖIF) sucht ab sofort in 1030<br />
Wien eine/n<br />
COMMUNITY-<br />
BETREUER/IN<br />
MIT TÜRKISCHKENNTNISSEN<br />
<strong>für</strong> 20 Wochenst<strong>und</strong>en<br />
Bruttomonatsgehalt ab € 900,-<br />
Wir suchen<br />
ein engagiertes <strong>und</strong> motiviertes<br />
Kommunikationstalent <strong>mit</strong> ausgezeichneten<br />
Kontakten in die<br />
türkische Community. Du bist<br />
kontaktfreudig, fre<strong>und</strong>lich, bestens<br />
organisiert <strong>und</strong> zeitlich fl exibel.<br />
Du verfügst<br />
über einen Matura- oder Uni-Abschluss,<br />
Erfahrung in der Arbeit<br />
<strong>mit</strong> Migrant/innen, Kenntnisse des<br />
Integrationsbereichs <strong>und</strong> ausgezeichnete<br />
Deutsch- <strong>und</strong> Türkischkenntnisse<br />
in Wort <strong>und</strong> Schrift.<br />
Der Job<br />
umfasst die Betreuung von ÖIF-<br />
Projekten v.a. in der türkischen<br />
Community, aktives Networking<br />
sowie die Organisation <strong>und</strong> Durchführung<br />
von Veranstaltungen.<br />
Infos unter:<br />
www.integrationsfonds.at/karriere<br />
Bewerbungen an:<br />
Österreichischer Integrationsfonds<br />
z. H. Mag. Katharina Haring<br />
51<br />
Schlachthausgasse 30, 1030 Wien<br />
©iStock
„DeR WiLLe<br />
VeRsetzt BeRge“<br />
Ein schwerer Autounfall bindet Henriett Koósz <strong>für</strong> immer an den Rollstuhl. Kein Gr<strong>und</strong> sich nicht zu<br />
bewegen: Die Ungarin spielt professionell Rollstuhltennis, fuhr letztes Jahr zu den Paralympics <strong>und</strong><br />
gewann heuer den MiA-Award. Sport ist <strong>für</strong> sie Lebensaufgabe <strong>und</strong> Integrationsmotto zugleich.<br />
Am 4. Oktober 1997 passierte es:<br />
ein Autounfall. Diagnose: Komplette<br />
Querschnittlähmung <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> immer auf den Rollstuhl angewiesen.<br />
Die Ungarin Henriett<br />
Koósz kam <strong>für</strong> eine schnellere<br />
körperliche <strong>und</strong> soziale Rehabilitation<br />
nach Österreich <strong>und</strong> blieb.<br />
Während der Reha bot man ihr<br />
einen Workshop im Rollstuhltennis<br />
an. „Warum nicht?“, dachte sie<br />
sich <strong>und</strong> probierte es aus. „Ich hatte<br />
Tennis vorher noch nie gespielt<br />
<strong>und</strong> war sehr neugierig darauf,<br />
mir diesen Sport näher anzusehen<br />
<strong>und</strong> überhaupt im Rollstuhl<br />
zu probieren.“ Seitdem gibt Koósz<br />
den Schläger nicht mehr aus der<br />
Hand. Mit 24 Jahren begann sie<br />
regelmäßig Rollstuhltennis zu<br />
trainieren, letztes Jahr fuhr sie zu<br />
den Paralympics nach London,<br />
heuer gewann die inzwischen<br />
33-Jährige den MiA-Award.<br />
SPIEL, SATz, SIEG UND<br />
INTEGRATIoN<br />
„Der Wille versetzt Berge! Der<br />
Sport hat mir in vielerlei Hinsicht<br />
sehr geholfen“, sagt die Sportlerin.<br />
Dabei hat das Tennisspielen nicht<br />
nur ihre persönliche Entwicklung<br />
beeinflusst, sondern auch ihre Integration.<br />
„Das gemeinsame Betreiben<br />
von Sport überwindet viele<br />
Integrationshürden – es ist egal,<br />
woher man kommt, wo man lebt<br />
<strong>und</strong> ob man eine Behinderung hat<br />
oder nicht.“ Dieses Gefühl angenommen<br />
zu sein <strong>und</strong> wie alle anderen<br />
gesehen zu werden, stärkte<br />
sie: „Wille, Ehrgeiz, Ausdauer <strong>und</strong><br />
Kampfgeist haben mir in vielen<br />
Lebenssituationen schon weitergeholfen,<br />
einfach nicht aufzugeben.“<br />
Henriett Koósz erfährt im<br />
Sport Anerkennung <strong>und</strong> Respekt.<br />
„Ich würde allen <strong>Menschen</strong> raten,<br />
Sport zu treiben – man kann<br />
immer über sich hinauswachsen<br />
<strong>und</strong> neue Grenzen kennenlernen.<br />
Sport macht Spaß, ist ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
man lernt so viele Leute kennen.<br />
Du kannst immer etwas Positives<br />
<strong>mit</strong> nach Hause nehmen!“ Gerade<br />
deshalb ist der Vereinssport auch<br />
der beste Ort <strong>für</strong> Integration. Hier<br />
zählt das Spiel, die Leistung, der<br />
Einsatz <strong>und</strong> Wille. Wo man herkommt,<br />
ist, auf gut österreichisch<br />
gesagt, wurscht! Das bekräftigt<br />
auch Barbara Spindler, Geschäftsführerin<br />
der B<strong>und</strong>es-Sportorganisation<br />
(BSO): „Sport leistet einen<br />
wertvollen <strong>und</strong> unverzichtbaren<br />
Beitrag <strong>für</strong> die Integration: Im<br />
Sportverein verbringen <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>und</strong> <strong>ohne</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
gemeinsam ihre Freizeit.<br />
Ob aktiv oder ehrenamtlich – MigrantInnen<br />
sind eine bedeutsame<br />
Zielgruppe <strong>für</strong> Sportvereine. Unsere<br />
Dach- <strong>und</strong> Fachverbände <strong>und</strong><br />
deren Vereine stellen allen Bürge-<br />
Nilgün Tihanyi, BSo-Geschäftsführerin Mag. Barbara Spindler,<br />
Henriett Koósz, Mirnesa <strong>und</strong> Mirneta Becirovic<br />
rInnen ein großes, vielschichtiges<br />
Angebot zur Verfügung. Wir sind<br />
stolz auf diese umfassende Auswahl,<br />
bei der wohl <strong>für</strong> jede/n etwas<br />
Passendes dabei ist.“<br />
Henriett Koósz will sich in Zukunft<br />
mehr <strong>für</strong> den Behindertensport<br />
einsetzen <strong>und</strong> sich Zeit <strong>für</strong><br />
die Nachwuchssportler nehmen.<br />
„Mein Anliegen ist es, ein Vorbild<br />
<strong>für</strong> viele behinderte Frauen zu<br />
sein.“<br />
Auch auf den Sport-Geschmack<br />
gekommen? Dann schau<br />
dich auf der BSO-Website einmal<br />
um. Hier findest du Angebote aller<br />
Mitgliedsorganisationen:<br />
http://www.bso.or.at/de/bso/<strong>mit</strong>glieder/ordentliche-<strong>mit</strong>glieder/<br />
Die Österreichische<br />
B<strong>und</strong>es-Sportorganisation<br />
(BSo) ist der Dachverband<br />
des österreichischen<br />
organisierten Sports.<br />
Die Mitglieder sind:<br />
– Sportdachverbände <strong>und</strong><br />
Sportfachverbände<br />
– Österreichisches<br />
olympisches co<strong>mit</strong>é<br />
<strong>und</strong> Österreichisches<br />
Paralympisches com<strong>mit</strong>tee<br />
– Special olympics<br />
Österreich<br />
– Österreichischer<br />
Behindertensportverband
Aus dem<br />
Auspuff<br />
kommt nur<br />
WASSERDAMPF<br />
raus! Sonst nix.<br />
Wi Wi Wi Wi WWi Wi Wi W r r rr rrrr mi mi mi mmi mi mi m ttt ttt un un unse un un unse sere sere remm remm<br />
WIRT RT RT RTTSC SC SC SC SC SCHA HHA HA HA HAFFT FT FT FTS- S- S- S-<br />
ENT NT NT NT NTFA FA FA FA FA F LT LT L ER<br />
Wasserstofftanks<br />
Brennstoffzellen<br />
Elektromotor<br />
Abbildung 5: Querschnitt eines Wasserstoffautos<br />
Wo nehmen die Kinder nur die Energie her?<br />
Sicher auch von der OMV. Denn was immer sie vorhaben, die OMV sorgt<br />
heute schon <strong>für</strong> die Energie von morgen. Für Österreich <strong>und</strong> ganz Europa.<br />
Sollten in Zukunft nicht alle Autos umweltfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
ganz <strong>ohne</strong> CO 2 unterwegs sein? Mit Wasserstoff wäre<br />
das möglich. Denn wenn Wasserstoff <strong>mit</strong> Sauerstoff<br />
reagiert, dann entstehen nur Energie <strong>und</strong> Wasserdampf.<br />
Übrigens ist Wasserstoff genauso<br />
sicher wie konventionelle Kraftstoffe.<br />
Auch deshalb treibt die OMV<br />
die Entwicklung von Wasserstoff zur<br />
Energieform der Zukunft voran.<br />
Do Do Dopp pp ppel eelen en e td td tdec ec ecke ke ken n Si SSie ee di di d eee We We Welt lt<br />
de de derr r OM OM OMV V au auch cc auf uf ooooooommmmmv.at<br />
Mehr bewegen. Mehr Zukunft.<br />
53<br />
Demner, Merlicek & Bergmann
54<br />
sPort<br />
Blut <strong>und</strong> schmerzen: adin<br />
Buljubasić (rechts) weiß,<br />
was ihn im Ring erwartet.<br />
bereitgestellt<br />
doRt, wo gewÖhnlich kindeR<br />
PuRZel BäuMe schlagen, giBt’s<br />
heute was auF die FResse. in<br />
deR hans-Mandl-BeRuFsschule<br />
in wien Meidling stehen<br />
einandeR ModeRne gladiatoRen<br />
iM Ring gegenÜBeR. Mit jedeM<br />
tRoPFen Blut weRden die Fans<br />
deR „Mixed MaRtial aRts“<br />
lauteR.<br />
Von Artur Zolkiewicz <strong>und</strong> Marko Mestrović (Fotos)<br />
eiN TriTT, eiN SCHLAG, eiN WUrF. Aus der Nase des<br />
italieners fließt Blut. Mit jedem Treffer sieht er schlimmer aus.<br />
er gibt nicht auf, versucht seinen Gegner zu treffen. Wieder<br />
landet die Faust in seinem Gesicht. Das Publikum tobt, jeder<br />
Tropfen Blut wird <strong>mit</strong> einem lauten Schrei begrüßt. Der italiener<br />
gibt auf, er kann nicht mehr.<br />
josef Leitner freut sich. Der Mann vom Budo Sport Wien<br />
studiert Sport <strong>und</strong> Geschichte. „Wenn nichts aus der Kämpferkarriere<br />
wird, werde ich halt Lehrer“, lacht er nach dem<br />
Kampf, in dem er Angelo Marceli durch technisches K.o.<br />
besiegt hat. er trägt keine sichtbaren Spuren zur Schau, sein<br />
Gegner hat eine gebrochene Nase <strong>und</strong> blaue Augen. Angelo<br />
bedankt sich trotzdem.<br />
Fünf MMA-Kämpfe sind an diesem Sonntagabend in<br />
der Hans-Mandl-Berufsschule geplant, deren Sporthalle zur<br />
Kampfarena wird. Die Veranstaltung heißt „Vendetta rookies<br />
– Train hard, Fight easy!”, auf Deutsch: „rache-Neulinge –<br />
Trainiere hart, kämpfe leicht!“<br />
Wir sitzen am ring, neben Petra <strong>und</strong> ines. Petra wurde im<br />
Vorjahr Dritte bei der Kickbox-eM; ines trainiert seit knapp<br />
einem jahr. Kickbox-Kämpfe haben beide schon gesehen,<br />
Freefight noch nie. „Willst du auch kämpfen?“ ines weiß es<br />
nicht, sie ist schwer am Überlegen. in den Umkleidekabinen,<br />
die als Vorbereitungsräume <strong>für</strong> die Kämpfer dienen, riecht es
auch wenn es nicht so aussieht,<br />
Respekt steht bei MMa an erster stelle.<br />
sPort 55
56 sPort<br />
oB aM Boden odeR iM stehen –<br />
ogu schlägt wild uM sich.
intensiv nach Menthol. Der brennende Geruch kommt<br />
vom Thai-Öl, <strong>mit</strong> dem sich die Kämpfer einschmieren<br />
– es wirkt schmerzlindernd, macht die Muskeln warm<br />
<strong>und</strong> fördert die Durchblutung. Die Atmosphäre ist angespannt.<br />
Die MMA-Kämpfer tragen dünnere Handschuhe<br />
<strong>und</strong> einen M<strong>und</strong>schutz. Gekämpft wird im Stehen <strong>und</strong><br />
am Boden. jeder Treffer wird von einem harten Schlaggeräusch<br />
begleitet, Knochen gegen Knochen, es fließt<br />
mehr Blut als bei Kickbox-Kämpfen. in den Pausen<br />
werden Chart Hits gespielt, ein knapp bekleidetes Girl<br />
präsentiert die nächste r<strong>und</strong>e. Das Publikum pfeift, die<br />
Coaches geben ihren Kämpfern <strong>für</strong> die kommenden fünf<br />
Minuten Tipps.<br />
Der Kampf zwischen oguzhan Medet <strong>und</strong> Felix Scherübel<br />
ist ein besonders emotionaler. „ogu“ scheint das<br />
gesamte Publikum hinter sich zu haben. ein kleiner Bub,<br />
der neben uns sitzt, schwitzt fast mehr als sein idol. er<br />
schreit auf Türkisch, gibt dem 84 kg schweren Kämpfer<br />
ratschläge. ogu legt los, eine Gerade, der ein Tritt auf<br />
den oberschenkel des Gegners folgt. Das Publikum ist<br />
entzückt, der Linzer Gegner desorientiert. Scherübel<br />
verzieht das Gesicht <strong>und</strong> antwortet <strong>mit</strong> einer Schlag-<br />
<strong>und</strong> Kickserie. es wird hin <strong>und</strong> her gefetzt, die Männer<br />
landen am Boden – der Türke drischt auf seinen Kontrahenten<br />
ein, ehe er selbst vermöbelt wird. Beide rappeln<br />
sich auf, beide können kaum noch stehen. Unentschieden.<br />
Der Bub ist enttäuscht.<br />
was sind Mixed MaRtial aRts?<br />
MMA ist eine Vollkontakt-Kampfsportart, die durch<br />
Ultimate Fighting Championships in den USA Anfang<br />
der 90er jahre populär wurde. Ziel war es, die effektivste<br />
Kampfsportart zu finden. Die idee stammte von einer<br />
brasilianischen Kampfformel, „Vale Tudo“ (dt.: alles<br />
geht), die ursprünglich eine Serie von Kampfsportveranstaltungen<br />
war, die in Brasilien Anfang des zwanzigsten<br />
jahrh<strong>und</strong>erts stattgef<strong>und</strong>en hat. im Vale Tudo waren im<br />
Gegensatz zu modernen Mixed Martial Arts auch Kopfstöße<br />
<strong>und</strong> voller ellenbogeneinsatz erlaubt, die Kämpfe<br />
wurden allein von den Kämpfern entschieden. Die Athleten<br />
trugen keine Handschuhe, es gab keine Punktewertung,<br />
keine r<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kein regelwerk.<br />
es wurden mehr regeln eingeführt, dadurch wurde<br />
der Sport medientauglich gemacht <strong>und</strong> erlebt in den letzten<br />
20 jahren einen Boom. MMA ist das neue Boxen, es<br />
zieht immer mehr Publikum an. Zu blutig, zu gefährlich<br />
sagen viele. in Deutschland wurde ein Fernsehverbot<br />
eingeführt, weil man den am Boden Liegenden schlagen<br />
darf.<br />
ein trittsicheres nummerngirl.<br />
jeder treffer wird gefeiert, jeder tropfen Blut <strong>mit</strong> einem lauten schrei begrüßt.<br />
sPort<br />
57
58<br />
die „oguuu, oguuu“-Rufe des Buben fruchteten nicht, sein idol erkämpfte nur ein Remis.<br />
Am Anfang traten zu den Kämpfen die repräsentanten<br />
verschiedener Kampfsportarten an, doch sie bemerkten<br />
schnell, dass sie auch andere Kampfstile beherrschen<br />
müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Heutzutage bedienen<br />
sich die Kämpfer sowohl der Schlag- <strong>und</strong> Tritttechniken<br />
des Thaiboxens, Boxens, Karate, als auch der ring-<br />
<strong>und</strong> Bodenkampftechniken des Bjj (Brazilian jiu-jitsu),<br />
ringens, judo <strong>und</strong> Sambo.<br />
ein Kampf kann auf drei Arten beendet werden:<br />
Knockout, Submission (Festhaltetechnik) oder Schiedsrichterentscheidung.<br />
deR MeisteRhaFte ÖsteRReicheR<br />
in der Pause zwischen den Kämpfen treffe ich Adin<br />
Buljubašić, den österreichischen MMA-Meister in der<br />
Klasse bis 84 kg. Adin ist Bosnier <strong>und</strong> kam nach Österreich,<br />
als er sechs war. Der 27-jährige trainiert MMA<br />
seit 2009. „ein Fre<strong>und</strong> hat davon erzählt. ich wurde<br />
neugierig. ich habe davor nie einen anderen Kampfsport<br />
trainiert.“ Normalerweise wird MMA von Athleten ausgeübt,<br />
die eine Vorgeschichte haben, ob als ringer oder<br />
Thaiboxer.<br />
Nur zwei Monate nachdem er zu trainieren begonnen<br />
sPort<br />
hatte, stieg Adin zum ersten Mal in den ring. „Schwachsinn“,<br />
sagt er, „ich hatte keine Ahnung.“ Den eltern erzählte<br />
er, dass er ringer sei. Sie waren beim Debüt dabei<br />
<strong>und</strong> erlebten eine Überraschung. „Seit wann trägt man<br />
Handschuhe beim ringen?“, fragte sein Vater. Der Daumen<br />
brach. Die Verletzung setzte ihn sieben Monate außer<br />
Gefecht.<br />
Die Mutter war am Anfang dagegen, <strong>mit</strong>tlerweile hat<br />
sie eingesehen, dass der Sport ihrem Buben gut tut. Be<strong>für</strong>worten<br />
würde sie sein Treiben aber nicht. „Wenn du<br />
diesen Kampf verlierst, dann solltest du aufhören“, sagt<br />
sie vor jedem Kampf. Seine Verlobte ist bei jedem Kampf<br />
dabei. „es ist ein Nervenspiel, es kann immer etwas passieren“,<br />
sagt Samantha, „aber ich muss bei jedem Kampf<br />
dabei sein, ich muss ihn unterstützen.“ Adin hat noch<br />
keinen Kampf verloren, seit sie zusammen sind. „es ist<br />
gut, so eine verständnisvolle Frau zu haben“, lacht der<br />
Kämpfer.<br />
Für seinen Meistertitel bekam Adin 400 euro, <strong>für</strong> den<br />
besten Kampf des Abends auf einer Gala in Slowenien<br />
erhielt er einen Sack voller Nahrungsergänzungs<strong>mit</strong>tel.<br />
im Vergleich dazu: Bei einem UFC event in den USA<br />
verdiente rashad evans 300.000 Dollar. Manchmal be
das thai-Öl wirkt schmerzlindernd <strong>und</strong> fördert die durchblutung.<br />
kommt Adin gar nichts. „Man muss oft umsonst kämpfen,<br />
da<strong>mit</strong> man eine Chance auf einen großen Kampf erhält.“ ein<br />
großer Kampf bringt 500 euro.<br />
im ring wurde Adin nur einmal verletzt, im Training<br />
brach er sich zwei rippen <strong>und</strong> einen Fuß. Vor der Verletzung<br />
arbeitete er vierzig Wochenst<strong>und</strong>en auf einer Baustelle. ende<br />
Mai wird er seinen Titel verteidigen, danach kehrt er zur Arbeit<br />
zurück. „Natürlich wäre es mein Traum, bei einer großen<br />
organisation zu kämpfen <strong>und</strong> mehr Geld zu verdienen“, sagt<br />
Adin. Doch <strong>ohne</strong> Sponsoren <strong>und</strong> <strong>ohne</strong> Unterstützung ist es<br />
schwer. Momentan trainiert er sechs Mal die Woche, zweimal<br />
am Tag. ringen, MMA, Thaiboxen, Fitness <strong>und</strong> Grappling<br />
stehen auf dem Programm. Doch wenn er wieder arbeitet,<br />
STIPENDIEN<br />
Diplom-/Masterarbeiten<br />
<strong>und</strong> Dissertationen<br />
16.000 Euro <strong>für</strong><br />
Forschung über Integration<br />
Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) vergibt<br />
Forschungsstipendien <strong>für</strong> abgeschlossene<br />
Diplom-/Masterarbeiten sowie Dissertationen,<br />
die sich <strong>mit</strong> der Integration von Migrant/innen<br />
<strong>und</strong> Flüchtlingen auseinandersetzen. Vergeben<br />
werden fünf Stipendien in der Höhe von je 2.000<br />
Euro <strong>für</strong> Diplom-/Masterarbeiten sowie zwei<br />
Stipendien <strong>für</strong> Dissertationen in der Höhe von<br />
3.000 Euro.<br />
Infos unter:<br />
www.integrationsfonds.at/forschungsstipendium<br />
Bewerbung bis 30. Juni <strong>2013</strong><br />
STIPENDIEN<br />
<strong>für</strong> das Europäische<br />
Forum Alpbach <strong>2013</strong><br />
kann er dem Training nicht mehr so viel Zeit widmen, er<br />
muss schließlich seine rechnungen bezahlen.<br />
„in keinem Sport gibt es so viel respekt wie in MMA“, sagt<br />
Adin. „Man sieht den Gegner als einen anderen Sportler, nach<br />
einem Kampf schüttelt man sich immer die Hände.“ Viele<br />
bew<strong>und</strong>ern ihn da<strong>für</strong>, viele sagen ihm, er sei mutig. „Keine<br />
Ahnung wo ich wäre, wenn ich nicht angefangen hätte“, sagt<br />
er. „ich habe früher viel Blödsinn gemacht, jetzt bin ich viel<br />
ausgeglichener.“<br />
jetzt ist Adin einer der modernen Gladiatoren. Kämpfer,<br />
die schon im antiken rom geliebt wurden – <strong>und</strong> selbst in der<br />
Hans-Mandl-Berufsschule in Wien Meidling ihre treuen Fans<br />
haben.<br />
Förderstipendien <strong>für</strong> Studierende<br />
<strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
Von 12. bis 31.08.<strong>2013</strong> fi ndet das diesjährige<br />
Europäische Forum Alpbach zum Thema „Werte<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen“ statt. Erstmals vergibt der<br />
Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) 20 Förderstipendien,<br />
speziell <strong>für</strong> Studierende <strong>und</strong> Absolvent/innen<br />
(unter 30 Jahren) <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />
Die Stipendien in der Höhe von je<br />
950 Euro beinhalten die Teilnahmegebühr sowie<br />
Übernachtungskosten.<br />
Infos unter:<br />
www.integrationsfonds.at/alpbach<br />
Bewerbung bis 2. Mai <strong>2013</strong><br />
Wir fördern<br />
FORSCHUNG ÜBER<br />
INTEGRATION<br />
raMbazaMba<br />
59
60<br />
„KIdS hABEN KEINEN STIL“<br />
Volkan kahRaMan waR 2002 deR eRste tÜRke iM ÖsteRReichischen nationalteaM.<br />
deR leiteR des FÜnFtligisten Besiktas wien ÜBeR unteRBeZahlte<br />
aMateuRtRaineR, kids Mit Rosa FussBallschuhen <strong>und</strong> waRuM eR Mit 28<br />
Mit deM kicken auFgehÖRt hat. Von Amar Rajković <strong>und</strong> Markus Hollo (Foto)<br />
sPort<br />
„schau diR die kids an!<br />
alle Mit Rosa schuhen.“
iber: Hallo Volkan! Was hat sich seit deinem<br />
Länderspieldebüt in deinem Leben verändert?<br />
KAHrAMAN: ich habe <strong>mit</strong> 28 <strong>mit</strong> dem Fußballspielen<br />
aufgehört, hab‘ meine Trainerlizenz<br />
erworben <strong>und</strong> Besiktas Wien zusammen<br />
<strong>mit</strong> erkan Gürbüz <strong>und</strong> Öcal Firat gegründet.<br />
Warum hört man <strong>mit</strong> 28 Jahren auf, Fußball<br />
zu spielen?<br />
ich war immer schon ein Querdenker. ich<br />
hatte den eindruck, dass viele Trainer in Österreich<br />
kein Fußballwissen haben. Sie trainieren<br />
von Woche zu Woche, <strong>ohne</strong> Konzept. Das<br />
wollte ich mir nicht mehr antun.<br />
Was willst du <strong>mit</strong> Besiktas Wien in der fünften<br />
Liga bewirken?<br />
Der Verein soll als Zwischenstation <strong>für</strong> jene<br />
Spieler dienen, die noch nicht reif <strong>für</strong> die<br />
Kampfmannschaft des regionalligisten 1. SC<br />
Simmering sind. Die Mannschaft besteht zu<br />
90% aus Türken. Die Sprache auf dem Platz ist<br />
Deutsch! Das Team ist eine einheit geworden<br />
<strong>und</strong> wir helfen einander auch im Alltag aus.<br />
Der installateur hilft dem Maler <strong>mit</strong> dem Bad<br />
<strong>und</strong> der Maler revanchiert sich.<br />
Warum ist Österreich so ein Fußballzwerg auf<br />
der Weltkarte?<br />
es fängt schon im Nachwuchsbereich an. Dort<br />
bekommen die Trainer ca. 250€ „Trinkgeld“,<br />
das reicht nicht einmal <strong>für</strong> die Getränke in der<br />
Kantine. (lacht) Wie soll er junge Spieler for-<br />
men <strong>und</strong> modern ausbilden? Talente darf man<br />
nicht in ein Schema hineinpressen, sondern<br />
muss sie nach ihren individuellen Fähigkeiten<br />
fördern.<br />
Was unterscheidet die heutigen Kinder von<br />
deiner Generation?<br />
Die Kids von heute fühlen sich zu nichts verpflichtet.<br />
Sie haben alles, Facebook, internet,<br />
Playstation. Der junge, der z.B. in der Türkei<br />
aufwächst, muss da rauskommen <strong>und</strong> steht<br />
unter dem Druck zu gewinnen, seiner Familie<br />
zu helfen. Wir müssen deswegen auf psychologischer<br />
ebene arbeiten, um ihnen <strong>für</strong> das<br />
Spiel respekt beizubringen. Dazu zählt auch<br />
in der Kälte zu stehen, hart zu trainieren <strong>und</strong><br />
auch einmal einen Kinoabend <strong>mit</strong> Fre<strong>und</strong>en<br />
abzusagen.<br />
Oder im Park zu spielen?<br />
Früher hast du oft im Park gespielt. Dort hast<br />
du <strong>ohne</strong> Fußballtraining Koordinationsfähigkeiten<br />
ver<strong>mit</strong>telt bekommen. Du warst ein<br />
Schlitzohr. jetzt hast du diese Spieler nicht<br />
mehr, weil 90% der Fußballer Freizeitsportler<br />
sind. Fußballer, die im Verein spielen,<br />
weil sie dort Fre<strong>und</strong>e haben oder beliebter<br />
in der Schule sein wollen, <strong>und</strong> nicht weil sie<br />
Fußball leben! Zukünftig wollen wir unsere<br />
Mannschaft in den Park schicken, da<strong>mit</strong> sie<br />
sich dort behaupten kann <strong>und</strong> den Zweikampf<br />
spürt, draußen auf der Straße.<br />
Misttelefon: 546 48 www.abfall.wien.at die48er<br />
Arnautović hat die Zweikämpfe auch geführt.<br />
Trotzdem fällt er durch Aktionen abseits des<br />
Platzes auf.<br />
ich kenne Marko nicht, denke aber, dass er<br />
ein Topmensch ist. Nur weiß er nicht, wie er<br />
<strong>mit</strong> seiner Bekanntheit umgehen soll. Welcher<br />
Trainer hätte es ihm beim FAC auch<br />
beibringen können? Dieses extravagante Verhalten<br />
überträgt sich auf die Kids. Schau dir<br />
einmal die Schuhfarben von U18-Spielern<br />
an. Alle rosa oder gelb! Sie lieben Balotelli,<br />
ibrahimović <strong>und</strong> ronaldo <strong>und</strong> kopieren ihren<br />
Stil. Sie sehen leider nicht, wie viel Arbeit hinter<br />
dem erfolg steckt.<br />
Verfolgst du die Nachwuchsarbeit in der<br />
Türkei?<br />
Die kannst vergessen! in der Türkei funktioniert<br />
das so – wenn jemand zehn jahre bei<br />
Fener gespielt hat, kommt ein Funktionär zu<br />
ihm <strong>und</strong> fragt: „Geh, magst nicht unsere U16<br />
übernehmen?“ Der Spieler nimmt das Angebot<br />
an, obwohl er keine Ahnung vom Training<br />
hat. Fußball ist in der Türkei reine Show.<br />
Wer ist er?<br />
Name: Volkan Kahraman<br />
Alter: 33<br />
Beruf: Ex-Fußballer, Gründer von<br />
Besiktas Wien, Sportlicher Leiter<br />
des SC Simmering<br />
Besonderes: Erster Türke im Team-<br />
Dress<br />
raMbazaMba<br />
61
Korporal Dogan: „Ich bin wie<br />
ein Schatten. Wenn mich<br />
niemand bemerkt, habe ich<br />
alles richtig gemacht.“
Mein Fre<strong>und</strong>, der<br />
Friedenssoldat<br />
Fotos: B<strong>und</strong>esheer/Pusch<br />
Korporal Selcuk Dogan ist einer<br />
von über 300 österreichischen<br />
Soldaten im Kosovo. Biber-Redakteur<br />
Teoman Tiftik hat seinen Fre<strong>und</strong><br />
bei Einsätzen begleitet.<br />
Ein Türke, ein Österreicher <strong>und</strong> ein Amerikaner<br />
sitzen an einem Tisch... Was sich<br />
wie der Anfang eines schlechten Witzes<br />
anhört, ist Alltag im Militärcamp Filmcity,<br />
dem KFOR-Hauptquartier im Kosovo.<br />
Täglich sitzen Soldaten aus dutzenden<br />
Nationen bei Meetings, oder aber auch<br />
einfach nur zum Essen zusammen. Einer<br />
davon ist mein Fre<strong>und</strong> Selcuk, genauer<br />
genommen Korporal Selcuk Dogan.<br />
SoLDAT STATT ELEKTRIKER<br />
Eine Herkules-Transportmaschine des<br />
B<strong>und</strong>esheers hat mich von Österreich in<br />
den Kosovo gebracht, um zu erfahren, was<br />
mein Jugendfre<strong>und</strong> als Soldat der multinationalen<br />
Friedenstruppe KFOR (englisch<br />
<strong>für</strong> Kosovo Force) eigentlich den ganzen<br />
Tag über so macht. Bis zu dieser Reise<br />
wusste ich nur so viel: Vor drei Jahren hat<br />
Selcuk seinen Job als Elektriker an den Nagel<br />
gehängt <strong>und</strong> ist seitdem immer wieder<br />
im Kosovo stationiert. Warum nur?<br />
„Weil ich hier gebraucht werde, gut<br />
verdiene <strong>und</strong> etwas Gutes tue“, erzählt mir<br />
Beim Ausfahren herrschen strenge Sicherheitsvorkehrungen<br />
Selcuk, nachdem wir uns nach meiner<br />
Ankunft in die Arme genommen hatten.<br />
„Die <strong>Menschen</strong> hier wissen, dass wir <strong>für</strong><br />
Stabilität <strong>und</strong> Ordnung sorgen“, sagt mir<br />
mein Fre<strong>und</strong>. „Selbst die Kinder winken<br />
uns zu“, ist Selcuk stolz.<br />
TüRKIScH MIT DEN TüRKEN<br />
So wie ich hat Selcuk türkische Wurzeln<br />
<strong>und</strong> sorgt bei KFOR-Soldaten aus der<br />
Türkei <strong>für</strong> Verw<strong>und</strong>erung. Sie sind es<br />
nicht gewöhnt, dass ein österreichischer<br />
Soldat <strong>mit</strong> ihnen Türkisch spricht, erzählt<br />
Selcuk. Im Camp hilft jede Sprache, um<br />
<strong>mit</strong>einander im Alltag zu kommunizieren,<br />
die offizielle KFOR-Sprache ist Englisch.<br />
„Bei unserer wöchentlichen Pokerr<strong>und</strong>e<br />
<strong>mit</strong> den Amerikanern bessern wir<br />
auch unser Englisch auf “, erzählt Selcuk<br />
lachend. Im Camp werden zudem kostenlose<br />
Sprachkurse in Englisch, Deutsch,<br />
Serbisch <strong>und</strong> Türkisch angeboten.<br />
Auch Sport wird großgeschrieben.<br />
Zwar hat Selcuk eine Playstation 3 <strong>und</strong><br />
einen Flatscreen im Zimmer stehen, nutzt<br />
DIESER ARTIKEL IST TEIL EINER SERIE üBER KARRIEREN BEIM HEER. DIE SERIE WIRD VoM<br />
BUNDESHEER FINANzIELL UNTERSTüTzT UND VoN DER BIBER-REDAKTIoN GESTALTET.
aber gerne auch das Fitnesscenter. Ab<br />
<strong>und</strong> zu tragen die Soldaten auch internationale<br />
Fußballturniere aus. „Vorsicht vor<br />
den Portugiesen“, warnt Selcuk. „Die sind<br />
einfach die Besten hier.“<br />
2500 EURo NETTo<br />
Selcuk ist als Soldat der Kaderpräsenzeinheit<br />
(KPE) bereits zum zweiten<br />
Mal <strong>für</strong> 6 Monate in Pristina. Ihm gefällt<br />
das Leben im Camp. Und vor allem auch<br />
sein Gehalt. Monatlich werden 2500 €<br />
netto auf sein Konto überwiesen. Nach<br />
seinem Einsatz steht ihm zudem noch<br />
eine Prämie zu. Sein Vertrag läuft 3 Jahre<br />
– <strong>mit</strong> Option auf Verlängerung. Außerdem<br />
ist er über die Versicherungsanstalt<br />
der öff entlich Bediensteten sozialversichert<br />
<strong>und</strong> hat nach positiv absolvierter<br />
Ausbildung zum Unteroffi zier die Aufstiegsmöglichkeiten<br />
bis zum Rang des<br />
Vizeleutnants. Mit Matura könnte er<br />
theoretisch bis zum General befördert<br />
werden. Momentan fühlt sich Selcuk als<br />
Korporal im Aufk lärungsartilleriebataillon<br />
3 sehr wohl.<br />
Die Aufgabe meines Fre<strong>und</strong>es ist es,<br />
so unsichtbar wie möglich <strong>und</strong> trotzdem<br />
überall dabei zu sein. „Ich beobachte, protokolliere<br />
<strong>und</strong> berichte. Wir sind sozusagen<br />
wie ein Schatten. Wenn uns niemand<br />
bemerkt, dann haben wir alles richtig<br />
gemacht!”, sagt Selcuk, der <strong>für</strong> seinen internationalen<br />
Einsatz speziell geschult<br />
wurde. „Neben Ausdauer <strong>und</strong> Schießübungen,<br />
habe ich in der Vorbereitung <strong>für</strong><br />
den Auslandseinsatz besondere Fähigkeiten<br />
wie Fotoausbildung <strong>und</strong> Tarnungen<br />
beigebracht bekommen.“<br />
zwei Fre<strong>und</strong>e: Korporal<br />
Selcuk Dogan <strong>und</strong> <strong>biber</strong>-<br />
Redakteur Teoman Tiftik<br />
SIcHERHEIT GEHT VoR<br />
Auch wenn während meines Aufenthalts<br />
Alarmstufe Alpha – 1 gilt, die niedrigste<br />
Gefahrenstufe, herrschen im Lager<br />
strenge Sicherheitsvorkehrungen. Beim<br />
Verlassen des Camps muss jeder Soldat<br />
bewaff net sein <strong>und</strong> eine Notfallkarte <strong>mit</strong><br />
wichtigen Telefonnummern sowie einen<br />
Blutgruppennachweis <strong>mit</strong>führen.<br />
Auch wenn die Lage im Kosovo derzeit<br />
ruhig ist, ist Sicherheit oberste Priorität.<br />
Vor allem in den Grenzgebieten zu<br />
Serbien kann es immer wieder zu Straßenblockaden<br />
oder Demonstrationen<br />
kommen. KFOR-Soldaten müssen dann<br />
da<strong>für</strong> sorgen, dass die Situation nicht eskaliert.<br />
Das kann gefährlich sein. 2011<br />
wurden etwa acht österreichische KFOR-<br />
Soldaten während einer Räumung einer<br />
Straßensperre verletzt. Selcuk hat keine<br />
Angst: „Wir sind gut ausgebildet <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
kritische Situationen bestens vorbereitet.“<br />
BALD WIEDER DAHEIM<br />
Für den Fall der Fälle hat die KFOR <strong>für</strong><br />
ihre Soldaten in Prizen das modernste<br />
Spital des Landes errichtet. Nach einem<br />
Ende ihrer multinationalen Mission wird<br />
das Krankenhaus der Stadt übergeben<br />
werden. Wann das passiert, kann derzeit<br />
noch niemand beantworten. Sicher ist,<br />
dass Selcuk bald wieder in Österreich<br />
sein wird <strong>und</strong> dass wir dann auf unsere<br />
gemeinsame Zeit im Camp Filmcity anstoßen<br />
werden. „Auf meinen Fre<strong>und</strong>, den<br />
Friedenssoldaten.“<br />
WIE DU KARRIERE BEIM HEER MAcHST<br />
DIE VoRAUSSETzUNGEN:<br />
• Österreichische Staatsbürgerschaft<br />
• Vollendetes 18. Lebensjahr (ab vollendetem<br />
17. Lebensjahr <strong>mit</strong> schriftlicher zustimmung<br />
des gesetzlichen Vertreters)<br />
• Körperliche <strong>und</strong> geistige Eignung<br />
• Schriftliche Bewerbung<br />
DIE EIGNUNGSPRüFUNG:<br />
• Medizinische Untersuchung<br />
• Überprüfung der körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit, psychologischer<br />
Eignungstest<br />
• Überprüfung der Deutschkenntnisse <strong>und</strong><br />
Rechentest<br />
DAS zUSATzANGEBoT: zur Vorbereitung<br />
auf die sportlichen Anforderungen der<br />
Eignungsprüfung bietet das Heerespersonalamt<br />
eine Trainingsbegleitung in Form eines<br />
Vorbereitungswochenendes oder eines<br />
Vorbereitungstages an.<br />
DIE EINPLANUNG: Eine erfolgreiche<br />
Eignungsprüfung endet <strong>mit</strong> deinem<br />
Einplanungsgespräch. Dabei werden die<br />
wesentlichen Punkte <strong>für</strong> deine Karriere wie<br />
Laufbahn, Einrückungstermin <strong>und</strong> Einrückungsort<br />
vereinbart.<br />
DIE BEzAHLUNG: zu Beginn des<br />
Ausbildungsdienstes erhältst du 970,64 € netto<br />
monatlich (12 Mal im Jahr). Die fi nanziellen<br />
Ansprüche steigern sich – abhängig von der<br />
Laufbahn –bis zu 1818,05 € netto.<br />
Weitere Vorteile im Ausbildungsdienst:<br />
• Möglichkeit zu Auslandseinsätzen (<strong>mit</strong><br />
Auslandseinsatzzulage!)<br />
• Kostenlose Unterkunft <strong>und</strong> Verpfl egung<br />
• Freifahrt (ÖBB-Vorteilscard)<br />
• Sicherung des zivilen Arbeitsplatzes<br />
• Sozialrechtliche Absicherung (auch deiner<br />
Angehörigen)<br />
• Familien-/Partnerunterhalt <strong>und</strong>/oder<br />
Wohnkostenbeihilfe bei zutreffen der<br />
Voraussetzungen<br />
KoNTAKT UND BEWERBUNG:<br />
infopoint des Heerespersonalamtes<br />
0810/242 810<br />
Werktags Montag von 07.30 – 19.00 Uhr,<br />
Dienstag bis Freitag von 07.30 – 16.00 Uhr<br />
Heerespersonalamt<br />
Rekrutierungsgruppe Wien<br />
Hauptmann Mag.(FH) Rene Smode Smode<br />
Tel: 050201 10-51041<br />
hpa.wien2@bmlvs.gv.at<br />
1163 Wien, Panikengasse 2<br />
www.b<strong>und</strong>esheer.at/karriere
FÄLLE<br />
DIE DAS LEBEN<br />
SCHREIBT<br />
COPSTORIES<br />
jeden DI 20:15<br />
65
66<br />
<strong>biber</strong> koPFschau des Monats<br />
wiR PRäsentieRen die steRnchen aM BiBeR-hiMMel.<br />
BaR ReFaeli<br />
deR doRn iM aug’<br />
staatsverrat kann so sexy sein: Bar Refaeli<br />
Das israelische Topmodel Bar refaeli war Stargast bei den Vienna Awards for Fashion &<br />
Lifestyle im Wiener Museumsquartier, wo die 27-jährige als „Style icon“ geehrt wurde. Sogar<br />
das israelische Außenministerium hat die fesche Blondine <strong>für</strong> eine Kampagne gebucht.<br />
Aber israels Heer freut sich ganz <strong>und</strong> gar nicht über die schöne Botschafterin, da sie den<br />
Militärdienst nicht geleistet hat. im Gegenteil: Diese Mission soll unterb<strong>und</strong>en werden.<br />
ranghohe Vertreter des Militärs bezeichnen Bar als ungeeignet <strong>für</strong> diese Kampagne, da sie<br />
keine Patriotin sei. Kurz vor ihrer einberufung heiratete sie <strong>mit</strong> 21 jahren einen Amerikaner<br />
<strong>und</strong> musste daraufhin vom Wehrdienst befreit werden. Da sie sich nur kurze Zeit später<br />
wieder scheiden ließ, wird ihr bis heute vorgeworfen, sie habe sich gedrückt. Die Frau <strong>mit</strong><br />
dem bezaubernden Lächeln ist <strong>für</strong> das Heer momentan ein Dorn im Auge, <strong>für</strong> uns ist sie<br />
reiner Augenschmaus.<br />
koPFschau<br />
vERSTEcKT<br />
EURE MüTTER<br />
KOLLEgAh<br />
KOMMT!<br />
<strong>biber</strong> verlost 5x2 Karten. die schnellsten fünf, die<br />
den 13. Song vom neuen Album nennen, können<br />
gewinnen. Mail an: redaktion@das<strong>biber</strong>.at<br />
er studiert jus, spricht Französisch <strong>und</strong> legt am<br />
liebsten geile Mütter flach. Kollegah hat sein<br />
neues Album „jung, brutal, gutaussehend 2“<br />
zusammen <strong>mit</strong> seinem jugendfre<strong>und</strong> Farid Bang<br />
aufgenommen. es ist am 13. Februar erschienen<br />
<strong>und</strong> hat Heino von der Spitze der deutschen<br />
Charts verdrängt. Kollegah malt Ölbilder,<br />
pumpt seinen Bizeps <strong>mit</strong> Goldbarren auf <strong>und</strong><br />
schreit eines gern hinaus: Berlins Zeiten sind<br />
vorbei! Der Hunsrücker Gangster provoziert <strong>mit</strong><br />
Texten wie „Deutsch-rap, jetzt will jeder Clown<br />
Gangster werden. ich bin wie Minen <strong>und</strong> lass<br />
Draufgänger sterben“ nicht nur die alte riege der<br />
Hip-Hop-Stars – er führt Krieg. Dabei beweist<br />
er, dass deutscher Hip-Hop noch lange nicht<br />
tot ist. einige seiner Deutschlandkonzerte sind<br />
bereits ausverkauft. Wir aber haben Glück: Aufgr<strong>und</strong><br />
der großen Nachfrage wird sein Wiener<br />
Auftritt am 11. <strong>April</strong> von der Szene ins Gasometer<br />
verlegt.<br />
M&s / Rex Features/picturedesk.com, bereitgestellt
dor Film, sara Meister, bereitgestellt<br />
BushiDo<br />
on Tour<br />
achtung, achtung – <strong>biber</strong> verlost tickets <strong>für</strong><br />
Bushidos konzert am 17. april im gasometer.<br />
schick uns deinen fettesten Reim an redaktion@<br />
das<strong>biber</strong>.at <strong>und</strong> gewinne zwei tickets. auf seiner tour<br />
durch Österreich, deutschland <strong>und</strong> der schweiz stellt<br />
der Rüpel-Rapper Bushido sein lang ersehntes album<br />
namens „aMyF“ vor. der erfolg der elften Platte des<br />
Rappers spricht <strong>für</strong> sich: Platz 1 in deutschland <strong>und</strong><br />
der schweiz, Platz 2 in Österreich. der 5-fache echogewinner,<br />
<strong>mit</strong> bürgerlichem namen anis Mohamed<br />
youssef Ferchichi, ist frischgebackener Vater einer<br />
kleinen tochter. Mit liedern wie „grenzenlos“ zeigt er<br />
sich mal von seiner weichen seite <strong>und</strong> gibt einblicke<br />
in sein innenleben. die karten <strong>für</strong> die <strong>biber</strong>-Verlosung<br />
werden von der „yMMd“ zur Verfügung gestellt<br />
<strong>und</strong> warten auf die frechsten, provokantesten oder<br />
derbsten kleindichter. Zeig dein talent!<br />
LIEBE<br />
BRAUchT<br />
KEINEN<br />
dOLMETSchER<br />
Österreichische Liebe auf Türkisch. Wie das gehen soll zeigt der Regisseur<br />
Hüseyin Tabak in seinem neuen Film „Deine Schönheit ist nichts<br />
wert“. Es ist die autobiographische Geschichte eines hoffnungslosen<br />
Romantikers: Den 12-jährigen Veysel interessiert seine drohende<br />
Abschiebung aus Österreich nur wenig. Schließlich ist er verliebt, in<br />
seine Klassenkollegin Ana. Wäre da nicht die eine Hürde: Veysel kann<br />
kein Deutsch. Der Sohn einer Türkin <strong>und</strong> eines Kurden lebt erst seit<br />
einigen Monaten in Österreich. Wie soll Ana dann von seinen Gefühlen<br />
erfahren? „In diesem Alter trug ich meine erste große Liebe auch<br />
jahrelang <strong>mit</strong> mir herum. Obwohl ich ein selbstverfasstes Gedicht auf<br />
Kassette sprach, überreichte ich es dem Mädchen nie“, erinnert sich<br />
der kurdische Regisseur Hüseyin Tabak. Neben der unschuldigen<br />
ersten Liebe zeigt Tabaks auf Türkisch gedrehter Film typische Probleme,<br />
<strong>mit</strong> denen Zuwanderer in Österreich zu kämpfen haben. „Ich<br />
will aber kein Mitleid erzeugen oder <strong>mit</strong> dem Finger auf Missstände<br />
zeigen“, sagt Tabak. Der Film sei eher eine Liebesgeschichte, wie sie in<br />
Österreich unter diesen Umständen stattfinden könne. „Eine österreichische<br />
Liebesgeschichte eben.“<br />
„deine schönheit ist nichts wert“ ab 12. april im kino<br />
dAS WETTER<br />
WIRd STYLISch<br />
eser <strong>und</strong> sigi haben den<br />
draht zum himmel <strong>und</strong><br />
mimen <strong>für</strong>s Foto ihre<br />
„kamera-wetter-Moves“.<br />
„Wir sind beide Ausländer!“ Die<br />
türkische Kurdin Eser Ari-Akbaba,<br />
33, <strong>und</strong> der Südtiroler Sigi<br />
Fink, 28, sind die neuen „Wettervögel“<br />
im ORF <strong>und</strong> bringen<br />
frischen Wind in die trockene<br />
Atmosphäre des Staatsfernsehens.<br />
Im Wochentakt sagt mal<br />
die Ex-Biberica, mal der Südtiroler<br />
Bua vom Weinbauernhof,<br />
was uns der Himmel bringt.<br />
Hoffen wir, dass Sonnenschein<br />
Eser den besseren Draht zu den<br />
Wolken hat. Denn Sigi, studierter<br />
Meteorologe, freut sich über<br />
Gewitter <strong>und</strong> Schnee: „Dieser<br />
Winter ist endlich einer, wie es<br />
sich gehört!“ Auch die Frage, was<br />
der <strong>April</strong> bringt, lässt ihn kalt.<br />
„Nicht viel!“ Die Russlandkälte<br />
steht dem Azurenhoch im Weg.<br />
Aha. Beide wurden schon vorher<br />
als Moderatoren „entdeckt“:<br />
Eser <strong>mit</strong> ihrem Temperament bei<br />
einer Diskussion, Sigi <strong>mit</strong> seiner<br />
Kompetenz auf der Uni. Und ja,<br />
das Aussehen hat auch eine wichtige<br />
Rolle gespielt.<br />
koPFschau 67
HEUTE + DER STANDARD + DA STANDARD + BZ-WIENER BEZIRKSZEITUNG + BUM MAGAZIN + GAZETE BUM +<br />
OKTO TV + BIBER + ÖMPA + BUM MEDIA WIEN + WIRTSCHAFTSKAMMER WIEN + BÜCHEREIEN WIEN + UNHCR +<br />
AMS WIEN + UNI WIEN + ROTES KREUZ + WAFF + VHS WIEN + MA17 + ÖAMTC + TAXI 31300 + WIENER LINIEN +<br />
ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK + BELVEDERE + WIRTSCHAFTSAGENTUR / MINGO + DIAKONIE + REAR-<br />
TE GALLERY+ ZOOM KINDERMUSEUM + DEUTSCHE POP AKADEMIE + TECHNISCHES MUSEUM + LATEINAMERI-<br />
KA-INSTITUT + FRAUENASSISTENZ + EDUCULT + KUNSTHISTORISCHES MUSEUM + EWI INSTITUT + ZWE JAZZ-<br />
CAFE + VOTIVKINO + FAMILIENZENTRUM FRIENDS + UKI UNTERSTÜTZUNGSKOMITEE ZUR INTEGRATION VON<br />
MIGRANTINNEN + WIENER VORSTADTTHEATER + LALISH THEATERLABOR + CAFE CARINA + SCHAUSPIELHAUS +<br />
BRUNNENPASSAGE + GALERIESTUDIO38 + BAIHE - CHINAZENTRUM FÜR SPRACHE UND KULTUR + HEERESGE-<br />
SCHICHTLICHES MUSEUM + KONTAKTEPOOL SPRACHENCAFE + NATURHISTORISCHES MUSEUM + MARIONET-<br />
TENTHEATER SCHLOSS SCHÖNBRUNN + B72 + SARGFABRIK + ODEON THEATER + JÜDISCHES MUSEUM +<br />
GARAGE X + MITEINANDER LERNEN + OST KLUB + VOLKSKUNDEMUSEUM + MÄRCHENBÜHNE DER APFELBAUM<br />
+ INTERFACE WIEN + SPRACH.KULT + HAWIDERE + FIGURENTHEATER LILARUM + ÖSTERREICHISCHES THEA-<br />
TERMUSEUM + ÖSTERREICHISCHES FILMMUSEUM + AFS - AUSTAUSCHPROGRAMM FÜR INTERKULTURELLES<br />
LERNEN + INITIATIVE LATEINAMERIKA + OPEN ACTING ACADEMY + WIENER INTERKULTURELLER MUSIKFÖRDE-<br />
RUNGSVEREIN + INTERNATIONALES KULTURINSTITUT WIEN + WIENER FREIHEIT + VEREIN GROSSES SCHIFF + THE-<br />
ATER DER JUGEND + SOLVE ET COAGULA + THEATERVEREIN ANBETRACHT & DESSEN + FORSCHUNGSZENTRUM<br />
FÜR HISTORISCHE MINDERHEITEN + BASIS.KULTUR.WIEN + INTERKULTURELLES ZENTRUM + VEREIN PULSHIV<br />
+ BERATUNGSZENTRUM FÜR MIGRANTINNEN+ DJ NITKOV / LOKATIV + ICMPD - INTERNATIONAL CENTRE FOR<br />
MIGRATION POLICY DEVELOPMENT + GALERIE KONTUR + THEATER „RUBY LEAVES“ + IOM WIEN+ UNIS (UNI-<br />
TED NATIONS INFORMATION SERVICE) + VEREIN „AFGHANISCHE JUGENDLICHE-NEUER START IN ÖSTERREICH“ +<br />
FLUC + FLUC WANNE + HEUTE + DER STANDARD + DA STANDARD + BZ-WIENER BEZIRKSZEITUNG + BUM MA-<br />
GAZIN + GAZETE BUM + OKTO TV + BIBER + ORF + ÖMPA + WWW.INTEGRATIONSWOCHE.AT + BUM MEDIA<br />
WIEN + WIRTSCHAFTSKAMMER WIEN + AMS WIEN + BÜCHEREIEN WIEN + UNHCR + UNI WIEN + ROTES KREUZ +<br />
WAFF + VHS WIEN + MA17 + ÖAMTC + TAXI 31300 + WIENER LINIEN + ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK<br />
+ BELVEDERE + WIRTSCHAFTSAGENTUR / MINGO + DIAKONIE + REARTE GALLERY+ ZOOM KINDERMUSEUM +<br />
DEUTSCHE POP AKADEMIE + TECHNISCHES MUSEUM + LATEINAMERIKA-INSTITUT + FRAUENASSISTENZ + ED-<br />
UCULT + KUNSTHISTORISCHES MUSEUM + EWI INSTITUT + ZWE JAZZCAFE + VOTIVKINO + FAMILIENZENTRUM<br />
FRIENDS + UKI UNTERSTÜTZUNGSKOMITEE ZUR INTEGRATION VON MIGRANTINNEN + WIENER VORSTADTTHEA-<br />
TER + LALISH THEATERLABOR + CAFE CARINA + SCHAUSPIELHAUS + BRUNNENPASSAGE + GALERIESTUDIO38 +<br />
BAIHE - CHINAZENTRUM FÜR SPRACHE UND KULTUR + HEERESGESCHICHTLICHES MUSEUM + KONTAKTEPOOL<br />
SPRACHENCAFE + NATURHISTORISCHES MUSEUM + MARIONETTENTHEATER SCHLOSS SCHÖNBRUNN + B72 +<br />
SARGFABRIK + ODEON THEATER+ GARAGE X + JÜDISCHES MUSEUM + MITEINANDER LERNEN + OST KLUB +<br />
VOLKSKUNDEMUSEUM + MÄRCHENBÜHNE DER APFELBAUM + INTERFACE WIEN + SPRACH.KULT + HAWIDERE<br />
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68<br />
<strong>mit</strong> scharf<br />
02. - 12. MAI <strong>2013</strong><br />
BUM
ScHRoEDER/MPA/Gamma/coNTRAST/picturedesk.com, EPA/FRANK†RUMPENHoRST/picturedesk.com, picturedesk.com, Hans Ringhofer / picturedesk.com, A.M.P.A.S./Rex Features/picturedesk.com, Masatoshi okauchi/Rex Features/picturedesk.com, ITAR-TASS / Alexei Nikolsky/picturedesk.<br />
com, bereitgestellt, SAT1/offi zielle Website, A.M.P.A.S./Rex Features/picturedesk.com, Michele Pauty, Tony Lutwy Maßschneider, Hagerty Silver care<br />
fakebook Suche<br />
Startseite Pro l Konto<br />
Informationen<br />
Beruf: Oscargewinner<br />
Schule: Gymnasium<br />
Billrothstraße<br />
Wohnt in: Los Angeles<br />
<strong>und</strong> Berlin<br />
Beziehungsstatus:<br />
verheiratet<br />
Fre<strong>und</strong>e<br />
8.000.000 Alle anzeigen<br />
Leonardo<br />
Dicaprio<br />
Fotos<br />
Quentin<br />
Tarantino<br />
Till Kommis-<br />
Schweiger sar Rex<br />
Michael<br />
Häupl<br />
Gabi<br />
Burgstaller<br />
2 von 17 Alben Alle anzeigen<br />
Meine Oscars<br />
vor 10 Tagen<br />
aktualisiert<br />
Meine Golden<br />
Globes<br />
vor 24 Tagen<br />
aktualisiert<br />
Christoph „The Wiener“ Waltz<br />
Pinnwand<br />
Info Fotos Videos Gefällt mir<br />
Christoph „The Wiener“ Waltz Ich habe jetzt 18.00 Hektoliter<br />
Ottakringer Bier, 12 Tonnen Niemetz Schwedenbomben <strong>und</strong><br />
17 Paletten Manner-Schnitten gekauft, um heimische Produkte<br />
zu unterstützen.<br />
24. Februar <strong>2013</strong><br />
∙ Niemetz, Ottakringer Brauerei, Stadt Wien <strong>und</strong> 198 anderen gefällt das<br />
Gabi Burgstaller Du Christoph. Red Bull <strong>und</strong> paar Tonnen<br />
Mozartkugeln kannst du auch kaufen. Geld brauchen wir in<br />
Salzburg auch! Nur her da<strong>mit</strong>!<br />
24. Februar <strong>2013</strong> um 12:02 Uhr ∙ Gefällt mir<br />
Bürgermeister von Salzburg, Didi Mateschitz <strong>und</strong> 2 anderen<br />
gefällt das<br />
Thilo Sarrazin Ganz Deutschland ist so stolz auf dich! Endlich<br />
wieder ein erfolgreicher deutscher Schauspieler.<br />
24. Februar <strong>2013</strong><br />
∙ Kommentieren ∙ Gefällt mir ∙ 2<br />
Till Schweiger HALLO ? Ich bin auch erfolgreich <strong>und</strong> Deutscher!<br />
24. Februar <strong>2013</strong> um 12:02 Uhr ∙ Gefällt mir<br />
∙ Kommentieren ∙ Gefällt mir ∙ 2<br />
Häupl Moment, Moment a moi gö? Eas zwa Nudlaugen. Der<br />
Christoph is scho a Weana.<br />
24. Februar <strong>2013</strong> um 12:03 Uhr ∙ Gefällt mir<br />
∙ Christoph Waltz <strong>und</strong> 22 anderen gefällt das<br />
Thilo Sarrazin Deutscher!<br />
24. Februar <strong>2013</strong> um 12:04 Uhr ∙ Gefällt mir<br />
∙ Christoph Waltz <strong>und</strong> 22 anderen gefällt das<br />
Häupl Na, was isn da los? I hob das letzte Wurt.<br />
Des is so, des woa so <strong>und</strong> des wird immer so<br />
bleibn. Weana homma gsogt <strong>und</strong> basta.<br />
24. Februar <strong>2013</strong> um 12:06 Uhr ∙ Gefällt mir<br />
∙ Christoph Waltz <strong>und</strong> 199 anderen gefällt das<br />
Christoph „The Wiener“ Waltz hat eine<br />
neue Spotify – Playlist erstellt<br />
1. Niggas in Paris – Kanye West & Jay-Z<br />
2. Wiener Walzer – Johann Strauss<br />
3. Ar***Song - Sido<br />
4. I am from Austria- Rainhard Fendrich<br />
5. Ganz Wien – Falco<br />
6. Macera dolu Amerika – Rafet el Roman<br />
7. I feel good – James Brown<br />
Putin Priwjät Christoph!! Ich bin Wladimir<br />
Wladimirowitsch Putin. Judomeister <strong>und</strong><br />
Präsident von Russland. Ich mache nicht viel<br />
BlaBla.WILLST DU RUSSE WERDEN? Ich schenke<br />
dir Staatsbürgerschaft!<br />
4. Februar <strong>2013</strong><br />
Gerard Depardieu, Ivica Vastic <strong>und</strong> 2 anderen gefällt das<br />
Leonardo Dicapro<br />
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Österreichs<br />
Hier das „Fakebook“-Pro-<br />
l des Monats - voll fake<br />
versteht sich. Schreibt<br />
Teoman Tiftik, wessen<br />
Pinnwand ihr in der<br />
nächsten Ausgabe lesen<br />
wollt: tiftik@das<strong>biber</strong>.at<br />
Hey Yo! Weißt du Alter, ich<br />
lache zwar immer vor der<br />
Kamera, aber du gehst mir<br />
schon am Sack...<br />
Wos wüst?<br />
Du Wiener Würstchen<br />
hast 2 Oscars <strong>und</strong> ich gehe<br />
wegen dir leer aus.<br />
Jo Leo, das Leben is hoit<br />
ka Ponyhof, gö?! Das is da<br />
Weana Schmäh, der guad ankommt.<br />
Nächstes moi klappts<br />
vielleicht. Oder du spüst bei<br />
Filmen <strong>mit</strong>, wo i ned <strong>mit</strong>spü,<br />
dann klappts x <strong>mit</strong> x. P at<br />
di, i muss wieda weida.<br />
FAKEBOOK<br />
69
70<br />
Von Todor Ovtcharov<br />
TO BE OR TO BURN<br />
„BulgaRen, ihR<br />
seid helden“<br />
Mit scharF<br />
SeCHS MeNSCHeN haben sich im Laufe<br />
des letzten Monats in meinem Geburtsland<br />
Bulgarien selbst verbrannt. Die Selbstverbrennung<br />
ist ein verzweifelter Protestakt,<br />
jedoch typischer <strong>für</strong> buddhistische Mönche<br />
als <strong>für</strong> den Balkan. Was brachte diese größtenteils<br />
jungen <strong>Menschen</strong> zu diesem fatalen<br />
letzten Schritt? Das Land wurde von spontanen<br />
Massenprotesten gegen die Armut<br />
<strong>und</strong> die politische Lage überwältigt. Die<br />
Proteste, die zum rücktritt der regierung<br />
führten, fi ngen aus Unzufriedenheit <strong>mit</strong><br />
den energiemonopolen <strong>und</strong> den hohen<br />
Stromrechnungen an, aber dahinter steckte<br />
eine lang zurückgehaltene Unzufriedenheit<br />
<strong>mit</strong> den Lebensbedingungen überhaupt.<br />
Die <strong>Menschen</strong> auf den Straßen hatten keine<br />
klaren Forderungen – ihr Protest war gegen<br />
alles <strong>und</strong> alle, die ein Teil der bulgarischen<br />
Politik seit 1989 waren. Die Proteste waren<br />
nicht konkret gegen diese regierung, sondern<br />
gegen alle Parteien, die das Staatsruder<br />
abwechselnd ergriff en haben.<br />
BlÖd gelauFen<br />
Mein Mitbew<strong>ohne</strong>r Niki war gerade zum<br />
Höhepunkt der Demonstrationen in Bulgarien.<br />
Niki war in Varna, der größten Stadt<br />
an der Schwarzmeerküste, wo die Proteste<br />
die meisten Leute auf die Straße gezogen<br />
haben. Niki hat von Wien aus von den Demos<br />
gehört <strong>und</strong> wollte an dieser neuesten<br />
bulgarischen revolution teilnehmen. „ich<br />
habe bis zum ende nicht verstanden, wogegen<br />
<strong>und</strong> noch weniger wo<strong>für</strong> wir protestiert<br />
haben“, erzählte mir Niki. „Das, was die<br />
<strong>Menschen</strong> am meisten schrien, war: ‚Bulgaren,<br />
ihr seid Helden!‘“ er habe sich wie bei<br />
einem Fußballspiel gefühlt. Genau in Varna<br />
passierte der am meisten kommentierte Fall<br />
von Selbstverbrennung. Vor dem rathaus<br />
übergoss sich ein junger Mann <strong>mit</strong> Benzin<br />
<strong>und</strong> zündete sich später an, um gegen die<br />
Stadtverwaltung <strong>und</strong> die dahinter steckende<br />
Mafi a zu protestieren.<br />
Meine Fre<strong>und</strong>in Deni kannte den jungen,<br />
der sich in Varna angezündet hat, persönlich.<br />
Sie hat mir erzählt, dass er sich eigentlich<br />
nicht selbst umbringen wollte, aber<br />
alles verlief so schnell, sodass er, als er schon<br />
wie eine Fackel brannte, keine Chance mehr<br />
hatte, die bereitgestellte Asbestdecke über<br />
sich zu werfen. Später erlag der junge seinen<br />
Verbrennungen. Für viele wurde er zum Nationalhelden.<br />
Das Aufb lasen dieses Falles in<br />
den Medien brachte noch mehr <strong>Menschen</strong><br />
zum verzweifelten Akt der Selbstverbrennung.<br />
BRennen odeR BesseR VeRdienen?<br />
Für viele Leute außerhalb des Landes bleibt<br />
die Lage unverständlich, oder wird ganz anders<br />
gedeutet. Deni erzählt weiter: Sie hatte<br />
vor kurzem ein jobinterview in Wien. Der<br />
Chef hatte sich <strong>für</strong> das Vorstellungsgespräch<br />
„vorbereitet“. er hatte in den letzten Tagen<br />
im Fernsehen alle Meldungen über die<br />
Selbstverbrennungen in Bulgarien verfolgt.<br />
er schlug ihr ein zwei Mal niedrigeres Gehalt<br />
vor, als es sich Deni vorgestellt hat. „Du<br />
siehst ja, wie schlecht die Lage bei euch in<br />
Bulgarien ist, da kannst du dich nur selbst<br />
anzünden…“, fi ng er das interview <strong>mit</strong><br />
einem „Witz“ an. Deni, die ein w<strong>und</strong>erbarer<br />
Spezialist auf ihrem Gebiet ist <strong>und</strong> bisher in<br />
Belgien gearbeitet hat, blieb <strong>ohne</strong> Worte.<br />
Die Menschheit erinnert sich immer<br />
noch an jan Palach, den tschechischen Studenten,<br />
der sich 1969 in Prag selbst angezündet<br />
hat. Man sagt, er protestierte nicht<br />
nur gegen die sowjetische okkupation in<br />
der Tschechoslowakei, sondern auch gegen<br />
die fehlende Moral in der Gesellschaft <strong>und</strong><br />
dagegen, sich <strong>mit</strong> dem Schicksal protestlos<br />
abzufi nden. Die bulgarische Gesellschaft<br />
versteht den Anlass, der zur Selbstverbrennung<br />
von sechs Leuten führte, noch immer<br />
nicht. Moral ist kein abstrakter Begriff , nicht<br />
in Tschechien, nicht in Bulgarien <strong>und</strong> auch<br />
nicht in Österreich, zumindest so lange der<br />
Asteroid, der nach jan Palach benannt ist,<br />
über uns erscheint.
HOL DIR DEIN GELD<br />
ZURÜCK!<br />
IZVRŠITE POVRAT<br />
VAŠEG NOVCA!<br />
PARANI HOL DIR DEIN GERİ GELD AL<br />
ZURÜCK!<br />
10 KORAKA DO PRAVILNO PODNESENE<br />
POREZNE/PORESKE PRIJAVE ZA ZAPOSLENE<br />
10 SCHRITTE ZUR ARBEITNEHMERVERANLAGUNG<br />
HOL DIR DEIN GELD<br />
ZURÜCK!<br />
10 ADIMDA YILLIK VERGI BEYANNAMESİ<br />
10 SCHRITTE ZUR ARBEITNEHMERVERANLAGUNG<br />
10 SCHRITTE ZUR ARBEITNEHMERVERANLAGUNG<br />
GerechtiGkeit GerechtiGkeit muss sein<br />
GerechtiGkeit muss sein<br />
GerechtiGkeit muss sein<br />
„Die Arbeitnehmer zahlen am meisten<br />
Steuern. Wir wollen weniger Steuern auf<br />
Arbeit, mehr auf Vermögen.“<br />
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