Derivate Magazin E-Paper 1/2013
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10 Euro /sFr. 19 | Ausgabe 1 | <strong>2013</strong> | März_April_Mai<br />
Erfolgreich in <strong>Derivate</strong> investieren!<br />
CFD-Broker<br />
und der MetaTrader<br />
100-Prozent-Chancen<br />
mit Osteuropa-Währungszertifikaten | S. 22<br />
Dynamische Asset-Allokation<br />
auf Basis trendfolgender Indikatoren | S. 44<br />
Trading<br />
MAGAZIN<br />
und die conditio humana | S. 66
Editorial<br />
Zu Beginn jeden Jahres geben die Analysten sämtlicher Großbanken ihre Kurs<br />
ziele bis Ende Dezember bekannt. Dabei kennt der Optimismus kaum Gren<br />
zen. Für den DAX werden z. B. Kursziele zwischen 8000 und 10 000 Punkten<br />
genannt. Daher denken wohl viele Investoren daran, ihre Aktienquote zu er<br />
höhen. Jedoch sollte man sich über die Risiken im Klaren sein.<br />
Keine Frage: Die kürzlich veröffentlichten Konjunkturdaten fielen in wich<br />
tigen Industriestaaten, vor allem den USA und China, erfreulich aus. Selbst<br />
die volkswirtschaftlichen Zahlen aus dem krisengeplagten Europa deuten auf<br />
eine Verbesserung der Lage hin. Dennoch gibt es viele Unsicherheitsfaktoren:<br />
Mindestens 11 der 17 EuroStaaten befinden sich in der Rezession, die Arbeits<br />
losigkeit ist auf einem Rekordhoch, hinzu kommt die politische Instabilität in<br />
Südeuropa.<br />
Wichtigste Kaufargumente weiterhin: Die Investitionsquote bei privaten und<br />
Institutionellen ist sehr niedrig und die Renditen am Anleihemarkt liegen<br />
historisch auf einem extrem „dürftigen“ Niveau. Vereinzelt wurden sehr posi<br />
tive Unternehmensmeldungen verkündet. Per saldo wird es im Jahr <strong>2013</strong> an<br />
der Börse voraussichtlich keine negativen Überraschungen geben. Eine ex<br />
treme Hausse erwarten wir aber im Moment noch nicht. Ausnahmen gibt es<br />
natürlich, wie die Turbos auf Hochtief – einzige spekulative Zertifikatevorstel<br />
lung der letzten Ausgabe des <strong>Derivate</strong> <strong>Magazin</strong>s –, die in drei Monaten über<br />
250 Prozent zulegten.<br />
Mehr Bewegung dürfte in den Devisenmärkten sein. In der Dollar/Euro Parität<br />
sollte es weiterhin deutliche Schwankungen geben, die man für profitable<br />
Trades ausnutzen kann. Immer mehr deutsche Anleger beschäftigen sich<br />
mit dem ForexTrading, speziell vor dem Hintergrund (halb) automatischer<br />
Handelssysteme. In der aktuellen Ausgabe wollen wir etwas genauer auf den<br />
MetaTrader, das beliebteste Systementwicklungsprogramm, eingehen und<br />
verschiedene Broker vorstellen, die sich auf den Handel mit dem MetaTrader<br />
spezialisiert haben.<br />
Ein gutes Jahr <strong>2013</strong> wünscht Ihnen<br />
Ihr Andreas Schmidt<br />
Herausgeber | Chefredakteur<br />
Neue Höchststände im Dax<br />
im Jahr <strong>2013</strong>?<br />
FOREX<br />
FX OPTIONEN<br />
BINÄRE OPTIONEN<br />
CFDs<br />
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EURUSD ab 0,8 Pips<br />
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4<br />
Inhalt<br />
!<strong>Derivate</strong> Titel<br />
6 CFD-Broker und der Metatrader<br />
!<strong>Derivate</strong> Märkte<br />
Der Handel mit Differenzkontrakten, den sogenann-<br />
ten CFDs (Contracts for Difference), erfreut sich<br />
hierzulande immer grö ßerer Beliebtheit. Die von der<br />
Firma MetaQuotes Software entwickelte Plattform<br />
MetaTrader 4 ist eine der weltweit am meisten<br />
genutzten Handelsapplikationen für den Forex- und<br />
CFD-Handel. Und das aus gutem Grund. Im aktuellen<br />
Heft außerdem eine Übersicht über die wichtigsten<br />
Metatrader-Broker.<br />
22 Ostbörsen<br />
100-Prozent-Chancen mit Osteuropa-Währungs-<br />
zertifikaten<br />
28 Interview mit Zoltán Cséfalvay, ungarischer<br />
Staatssekretär<br />
30 Forex-Märkte<br />
!<strong>Derivate</strong> Produkte<br />
Neue Runde im Währungswettlauf – Die großen<br />
Trends im Devisenmarkt sind weiter intakt<br />
34 Zertifikate im Fokus<br />
!<strong>Derivate</strong> Interview<br />
Inliner auf Metalle überzeugen auf der ganzen<br />
Linie | Münchener Rück: Top-Ergebnis und Rekord-<br />
Dividende! | Rückblick über die vorgestellten Pro-<br />
dukte – Hochtief Turbo mit 240 % im Gewinn<br />
42 Interview mit Dominik Auricht von der<br />
HVB onemarkets<br />
!<strong>Derivate</strong> Strategie<br />
44 Dynamische Asset-Allokation auf Basis trendfol-<br />
gender Indikatoren – Teil 2<br />
Im ersten Teil der Artikelreihe über den Einsatz von<br />
trendfolgenden Indikatoren in der dynamischen<br />
Asset-Allokation ging es um Handelsansätze auf<br />
Basis der 200-Tage-Linie. In Teil 2 stehen sehr pro-<br />
fitable Handelssysteme mit dem MACD, dem wohl<br />
bekanntesten Trendfolge-Indikator, im Mittelpunkt<br />
– mit erstaunlichen Ergebnissen.<br />
52 Buchbesprechung: Newstrading mit Optionen<br />
!<strong>Derivate</strong> Börsen<br />
54 Die Zukunft ist grün<br />
Leipziger Energiebörse EEX setzt auf erneuerbare<br />
Energieträger und auf eine stärkere globale Ausrich-<br />
tung<br />
!<strong>Derivate</strong> ETFs<br />
58 Asiatische Anleihen immer attraktiver<br />
61 Mit ETPs auf Währungen setzen<br />
63 Flexibilität ist Trumpf<br />
!<strong>Derivate</strong> Trading<br />
66 Trading und die conditio humana<br />
Kennen Sie den Mythos von Sisyphos? Ja?<br />
Nein? Ein bisschen … ?!<br />
72 Broker News<br />
!<strong>Derivate</strong> Kolumne<br />
74 Grüner Kolumne<br />
Wahlzyklus in den USA 2012 und <strong>2013</strong><br />
78 Vorschau | Impressum<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
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Der Handel mit Forex, CFDs und Futures birgt ein hohes Risiko für Ihr Kapital. Stellen Sie daher sicher, dass Sie alle<br />
damit verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich ggfs. von unabhängiger Seite beraten.<br />
Das Handeln mit Forex, CFDs und Futures kann zum Totalverlust Ihres eingesetzten Kapitals führen und darüber<br />
hinausgehende Verluste nach sich ziehen.<br />
ActivTrades Plc ist als Finanzdienstleister durch die britische Financial Services Authority (“FSA”) zugelassen und<br />
unterliegt deren Aufsicht (FSA - Registrierungsnummer 434413).
6<br />
Titel<br />
CFD-Broker<br />
und der MetaTrader<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
CFDs – Teil 2<br />
Die von der Firma MetaQuotes Software entwickelte<br />
Plattform MetaTrader 4 ist eine der beliebtesten und<br />
weltweit am meisten genutzten Handelsapplikationen<br />
für den Forex- und CFD-Handel. Und das aus gutem<br />
Grund.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
© bloomua - Fotolia.com<br />
Titel<br />
Bereits im Jahre 2000 entwickelte MetaQuotes mit FX Charts<br />
eine ChartingSoftware für den ForexHandel. Da diese Platt<br />
form auf handelsüblichen WindowsRechnern lief und keine<br />
großen Anforderungen an spezielles technisches Equipment<br />
stellte, konnte sich FX Charts schon bald größerer Popula<br />
rität erfreuen. Im Laufe der Zeit wurde die Plattform unter<br />
dem Namen MetaTrader weiterentwickelt. War die Software<br />
ursprünglich für den Handel verschiedener Währungspaare<br />
konzipiert, konnten bald auch andere Instrumente wie CFDs<br />
oder Futures über die MetaTraderPlattform gehandelt wer<br />
den. Besonders beliebt ist bei Tradern die Programmierspra<br />
che MQL, welche die Möglichkeit bietet, Handelsstrategien<br />
und Indikatoren für den automatischen Handel zu entwi<br />
ckeln.<br />
Viele Broker bieten ihren Kunden daher den MetaTrader 4 als<br />
TradingPlattform an und entwickeln ebenso automatische<br />
Handelsprogramme, sogenannte „Expert Advisors“ (EAs)<br />
und zusätzliche Addons, welche von den Händlern gern ge<br />
nutzt werden. Die neueste Version der Software, der Meta<br />
Trader 5, kommt schon von Hause aus mit einigen Features<br />
daher, welche die Broker bisher als separates Addon ange<br />
boten haben. So lassen sich beispielsweise StopLoss und<br />
TakeProfitOrders direkt im Chart verändern oder Positionen<br />
sich mit einem Mausklick schließen. Auch Wirtschafts und<br />
Finanznachrichten sind in der fünften Version des Meta<br />
Trader abrufbar. Des Weiteren werden technische Einschät<br />
zungen zu verschiedenen Märkten und Währungspaaren<br />
veröffentlicht, welche dem Trader Hinweise auf mögliche<br />
Handelschancen geben sollen.<br />
Trotz dieser Verbesserungen nutzen viele Händler weiterhin<br />
den MetaTrader 4, da sich hier beispielsweise die Positionen<br />
einzeln managen lassen.<br />
Schauen wir uns die Angebote einiger MetaTraderBroker auf<br />
den folgenden Seiten einmal genauer an:<br />
7
8<br />
Titel<br />
ActivTrades<br />
Der auf den CFD und ForexHandel spezialisierte britische<br />
Broker ActivTrades ist mit seinem Angebot seit einigen Jah<br />
ren auf dem deutschen Markt aktiv. Die Firmenphilosophie<br />
lautet, den Kunden mit allen Instrumenten auszustatten, die<br />
er benötigt, um sein Handelspotenzial vollständig ausschöp<br />
fen zu können und seinen Erfolg im Trading zu steigern.<br />
Für den Handel mit CFDs und Devisenpaaren bietet Activ<br />
Trades seinen Kunden die Handelsplattformen MetaTrader 4<br />
und MetaTrader 5 an. Während in der neuesten Version der<br />
MetaTraderSoftware solch wichtige Funktionen wie das<br />
Anpassen von StopLoss und LimitOrders direkt aus dem<br />
Chart heraus und das sofortige Schließen einer Position mit<br />
nur einem Mausklick bereits von vornherein vorhanden sind,<br />
stellt ActivTrades seinen Kunden diese Features im MetaTra<br />
der 4 mit separaten SoftwareTools wie den Programmen<br />
„SmartOrder2“ und „SmartChart“ zur Verfügung. Dies ist<br />
aber nur ein Unterschied zwischen den beiden Plattformen.<br />
Die Palette handelbarer Produkte umfasst 46 Währungs<br />
paare, die Rohstoffe Gold und Silber sowie CFDs auf ca. 35<br />
Indizes, Rohstoffe und Zinssätze. Hier muss der Kunde ein<br />
wenig aufpassen. Während auf der Plattform MT4 beispiels<br />
weise ein CFD auf den deutschen Aktienindex DAX mit zehn<br />
Euro pro Punkt handelbar ist (bei Ordergöße ein Lot), wird<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
10<br />
Titel<br />
in der Nachfolgeversion MT5 der Handel auf den DAXFuture<br />
(FDAX) via CFDAbleitung angeboten. Hier liegt der Gegen<br />
wert pro ein Punkt Indexveränderung bei 25 Euro. Somit<br />
ist der Handel eines DAXCFDs im MT5 zweieinhalb mal so<br />
„schwer“ wie im MT4 von ActivTrades.<br />
Im Handel mit Devisenpaaren (Forex) bietet ActivTrades sei<br />
nen Kunden im MT5 bereits einen Spread von 0,8 Pips im<br />
volumenstärksten Währungspaar EUR/USD an. Dasselbe<br />
Währungspaar wird im MetraTrader 4 von ActivTrades mit in<br />
der Regel 1,3 Pips Spread bepreist.<br />
Einige wirklich schöne Funktionen bietet das Addon zum<br />
MT4, das Programm „SmartOrder2“. So können beispiels<br />
weise Trades nicht nur mittels eines Mausklicks geöffnet und<br />
geschlossen, sondern Handelstickets auch zu bestimmten<br />
Zeiten geöffnet werden. Außerdem bieten die Funktionen<br />
„Close on Time“ und „Close All on Equity“ dem Händler<br />
die Möglichkeit, bestimmte Handelspositionen nach Ablauf<br />
einer gewissen Zeit zu schließen oder sämtliche Positionen<br />
glatt zu stellen, sollte ein bestimmter Kontostand über oder<br />
unterschritten werden. Auch teilweise sind Schließungen<br />
von Positionen mit diesem Tool möglich. Mit einer maxima<br />
len Hebelwirkung von 1:400 ausgestattet und der Möglich<br />
keit, auch Mini oder MicroLots zu handeln, kann der Kunde<br />
bei ActivTrades sein MoneyManagement perfekt auf seine<br />
finanzielle Situation abstimmen.<br />
GKFX<br />
Seit 2012 bietet der britische Broker GKFX seine Dienstleis<br />
tungen und Services im Forex und CFDHandel über sein<br />
Frankfurter Büro auch in Deutschland an. Kunden von GKFX<br />
nutzen für ihre Handelsgeschäfte die beliebte Handelsplatt<br />
form MetaTrader 4. Hiermit lassen sich weit über 100 Devi<br />
senpaare, wichtige Rohstoffe, wie Öl, Gold oder Silber, und<br />
CFDs auf dutzende Einzelaktien sowie die weltweit wich<br />
Wer seine Handelslogiken automatisiert ablaufen lassen<br />
möchte, kommt bei ActivTrades ebenfalls auf seine Kosten.<br />
So sind einige der sogenannten Expert Advisors bereits vor<br />
installiert, andere lassen sich bequem implementieren. Indi<br />
katoren lassen sich hierbei ebenso programmieren wie kom<br />
plett fertige Handelsalgorithmen. Mit dem Modul „Strategy<br />
Tester“ kann der Händler solche Handelsabläufe auf Profita<br />
bilität testen und modifizieren.<br />
Außerdem kann ein Kunde von ActivTrades die Intraday<br />
AnalyseSoftware „Autochartist“ kostenfrei nutzen. Der „Au<br />
tochartist“ erkennt beispielsweise ChartFormationen und<br />
FibonacciMuster und hilft dabei, profitable Handelsgele<br />
genheiten schnell und unkompliziert wahrzunehmen.<br />
Der Bereich „Ausbildung und Schulung“ lässt bei Ac<br />
tivTrades kaum Wünsche offen. So findet sich neben umfang<br />
reichem Schulungsmaterial zum Thema „MetaTrader“ auch<br />
die Möglichkeit, kostenfrei an Webinaren und Seminaren<br />
teilzunehmen. Hier werden nicht nur Infos und Tipps zur<br />
Handelsplattform gegeben, sondern auch handelsrelevante<br />
Themen wie Risiko und MoneyManagement, TradingPsy<br />
chologie und planvolles Traden besprochen.<br />
Die Kundengelder werden von firmeneigenen Geldern ge<br />
trennt aufbewahrt. ActivTrades wird von der britischen Fi<br />
nanzdienstleistungsbehörde (FSA) überwacht. Somit liegt<br />
die Einlagensicherung der Kunden bei maximal 50 000 Bri<br />
tische Pfund.<br />
tigsten Indizes handeln. GKFX berechnet für den Handel<br />
mit CFDs und Devisen keine separaten Gebühren. Sämtliche<br />
Kosten für das Öffnen und Schließen einer Handelsposition<br />
werden über den Spread abgedeckt. Dieser beträgt in dem<br />
beliebtesten Handelsinstrument, einem CFD auf den deut<br />
schen Aktienindex DAX, gerade einmal einen Punkt. Das<br />
Währungspaar EUR/USD ist ab 1,5 Pips Spread handelbar.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Da GKFX den Handel von Mini und MicroKontrakten an<br />
bietet, kann der Kunde den DAXIndex beispielsweise bereits<br />
mit einer Wertigkeit von 0,10 Euro pro Indexpunkt handeln.<br />
Dies ist vor allem für Anfänger im Trading interessant.<br />
Jemand, der seine ersten Gehversuche auf dem glatten Bör<br />
senparkett wagt, möchte sicher nicht gleich „Haus und Hof“<br />
riskieren. Bei GKFX gibt es keine Mindesteinzahlungssum<br />
me, der maximale Hebel beträgt 400:1. So kann sich ein Neu<br />
ling schrittweise und ohne großes Risiko dem Börsenhandel<br />
nähern. Mit dem Handel von 0,1 Kontrakten wird man zwar<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Titel<br />
sicherlich nicht reich, jedoch kann der Novize hiermit ver<br />
schiedene Handelsstrategien erst einmal testen, bevor er<br />
dann Schritt für Schritt die Handelsgröße nach oben anpasst.<br />
Das Trading von Microlots bietet außerdem die Möglichkeit,<br />
eine Art Feintuning im Money und Positionsmanagement<br />
zu betreiben. Hilfreich hierfür ist das SoftwareTool „MYFX“,<br />
welches als Plugin für das MetaTraderKonto von GKFX an<br />
geboten wird. Mit „MYFX“ lassen sich Positionen einfach ma<br />
nagen, indem zum Beispiel schrittweise Ausstiege aus Trades<br />
geplant werden können. Auch bietet diese ZusatzSoftware<br />
die Möglichkeit, Positionen teilweise zu schließen oder mit<br />
11
12<br />
Titel<br />
tels eines Mausklicks auf Breakeven zu stellen. StopLoss<br />
und TakeProfitOrders können simpel und intuitiv verwaltet<br />
werden und bei aktiviertem StopLoss zeigt die Plattform<br />
das aktuelle Risiko für jede einzelne Position wie auch für<br />
das gesamte Handelskonto an. Für schnelles Scalpen eignet<br />
sich die „One Click Trading“Funktion. Hier kann sich der<br />
Händler einen TradeMonitor seiner favorisierten Handels<br />
instrumente zusammenstellen und mit nur einem Klick auf<br />
„Kaufen“ oder „Verkaufen“ Positionen öffnen und schließen.<br />
Auch auf die Aus und Weiterbildung wird bei GKFX viel Wert<br />
gelegt. So kann der Kunde über regelmäßig stattfindende We<br />
binare TradingSetups erlernen oder sich über den aktuellen<br />
Admiral Markets<br />
Von seiner Berliner Niederlassung aus bietet der aus Estland<br />
stammende Devisen und CFDBroker Admiral Markets seit<br />
2011 seine Dienstleistungen und Services auch in Deutsch<br />
land an. Unter dem Motto „Trading for everyone“ kann der<br />
Kunde mehr als 50 Währungspaare, die wichtigsten Roh<br />
stoffe, die bekanntesten und beliebtesten Indizes, sowie<br />
und möglichen künftigen Marktverlauf informieren. Einfüh<br />
rungswebinare zur Handelsplattform oder zum Handel von<br />
<strong>Derivate</strong>n allgemein werden ebenso angeboten wie spezielle<br />
Schulungen zum automatisierten Handel. Auf der Webseite<br />
finden sich außerdem umfangreiche Schulungsvideos zum<br />
Thema Handelsstrategien, welche von bekannten Trading<br />
Profis moderiert werden. Auch unterwegs ist der Handel bei<br />
GKFX möglich. Es finden sich Applikationen zum iPhone und<br />
iPad ebenso, wie für Android Smartphones und Tablets.<br />
Die Kundengelder bei GKFX sind zu 100 Prozent segregiert,<br />
werden also nicht für die Geschäftstätigkeit des Brokers ver<br />
wendet.<br />
CFDs auf diverse Einzelaktien handeln. Admiral Markets<br />
offeriert hierfür seinen Kunden die beliebteste und am meis<br />
ten genutzte Handelsplattform weltweit, den MetaTrader 4.<br />
Dieser kommt aktuell als Supreme Edition daher und bietet<br />
damit zahlreiche Features und Verbesserungen der origi<br />
nären MetaTrader4Software. So wird das Handeln noch<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Interview mit Heiko Müller<br />
Geschäftsführer Alpari Deutschland<br />
DM: Welche Rolle spielt bei Ihnen der automatisierte<br />
Handel?<br />
Müller: Das automatisierte Handeln ist und bleibt ein Wachs<br />
tumsbereich im Devisenhandel. Es gibt immer mehr Anleger,<br />
die zu Programmierern ihrer eigenen Strategie werden und<br />
dabei ständig neue Ansätze finden. Alpari ist ein Vorreiter<br />
unter den Brokern bei diesem Thema gewesen. Auch deshalb<br />
haben wir im Jahr 2012 die „Automated Trading Champion<br />
ship“ als Hauptsponsor begleitet. Eine internationale Meis<br />
terschaft für automatisiertes Handeln.<br />
DM: Warum ist gerade MetaTrader beim Forex-Trading so<br />
beliebt?<br />
Müller: Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens ist es eine of<br />
fene Plattform, die von mehreren Brokern parallel angeboten<br />
werden kann. Zweitens ist es eine Plattform, die sich leicht<br />
an die Bedürfnisse von Endanlegern anpassen lässt. Meta<br />
Trader 4 beispielsweise ist besser geeignet für den durch<br />
schnittlichen ForexTrader. MetaTrader 5 wiederum ist eher<br />
für große bzw. institutionelle Anleger geeignet. Automati<br />
sierte Handelssysteme lassen sich ebenfalls hervorragend im<br />
MetaTrader einbinden. Version 5 ist übrigens keine Weiter<br />
entwicklung, wie die Nummer vermuten lassen könnte, son<br />
dern eher eine Anpassung an bestimmte Kundengruppen.<br />
Last but not least sind die Herausgeber von MetaTrader sehr<br />
innovativ. Sie erfassen recht schnell, in welche Richtung sich<br />
der ForexHandel bewegt, und entwickeln dann zeitnah eine<br />
aktualisierte Version ihrer Plattform.<br />
DM: Welchen Vorteil bietet Alpari seinen Kunden gegen-<br />
über Mittbewerbern?<br />
Müller: Alpari konnte sich in den letzten Jahren bei vielen<br />
Anlegern als verlässlicher Partner für den Devisenhandel<br />
Titel<br />
durchsetzen. Das hat sicherlich mehrere Gründe. Erstens<br />
spricht die Größe von Alpari für sich. Wir sind weltweit unter<br />
den Top drei der ForexAnbieter. Wir hatten allein im Janu<br />
ar <strong>2013</strong> ein Handelsvolumen von 210 Milliarden USDollar.<br />
Zweitens antizipieren wir immer Trends im Devisenhandel<br />
und versuchen diese frühzeitig Anlegern anzubieten. Bei<br />
spielsweise ist zu Beginn dieses Jahres unsere SocialTra<br />
dingPlattform TraderConnect an den Start gegangen. Ein<br />
eigenes soziales Netzwerk, in dem Anleger sich über ihre<br />
Trades austauschen, die Handelsstrategien anderer Anleger<br />
übernehmen und eigene Erfahrungen weitergeben können.<br />
Sicherlich ist auch unsere Flexibilität ein großer Vorteil. Wir<br />
schauen uns zunächst an, welche interessierten Anleger<br />
gruppen es gibt – also beispielsweise den aktiven Trader,<br />
den professionellen Investor, den Vermögensverwalter und<br />
so weiter. Erst dann erarbeiten wir passgenaue Angebote für<br />
die Anlegergruppen, welche wir dann meist weltweit heraus<br />
bringen. Somit können wir allen Anlegern immer genau den<br />
Service bieten, der für sie am meisten Sinn macht.<br />
DM: Welche Märkte eigenen sich besonders für den auto-<br />
matisierten Handel?<br />
Müller: Es ist kein Zufall, dass automatisierte Handelssys<br />
teme und ForexBroker meist nicht weit voneinander entfernt<br />
sind. Der Devisenmarkt hat die höchste Liquidität weltweit<br />
und damit funktioniert hier ein automatisierter Handel am<br />
besten. Es kommt selten zu Gaps und die Ausführungen sind<br />
meist besser als in anderen Märkten. Neben dem Devisen<br />
markt eignen sich sicherlich aufgrund der hohen Liquidität<br />
auch Indizes für den automatisierten Handel. Grundsätzlich<br />
lässt sich sagen, dass jeder Markt automatisiert gehandelt<br />
werden kann, aber die Handelsansätze meist sehr unter<br />
schiedlich ausfallen.<br />
13
14<br />
Titel<br />
einfacher, komfortabler und schneller. Mit dem „TradeTermi<br />
nal“ lassen sich nicht nur per „One Click“ OrderPositionen<br />
schneller öffnen oder schließen, es gibt dem Händler auch<br />
die Möglichkeit, seine Orders und Positionen zu überwachen<br />
und zu steuern. So können zum Beispiel Positionen teilweise<br />
geschlossen werden, mittels eines Mausklicks alle offenen<br />
Tickets auf „Breakeven“ gesetzt oder auch sämtliche im<br />
Gewinn oder Verlust liegenden Trades geschlossen werden.<br />
Das Setzen von StopLoss oder TakeProfitOrders ist eben<br />
falls direkt mittels TradeAufgabe im OrderFenster des Tra<br />
deTerminal möglich. Doch auch in puncto „Trading aus dem<br />
Chart heraus“ kann sich die Supreme Edition sehen lassen.<br />
So lassen sich nicht nur Orders im Chart direkt verschieben<br />
und platzieren, es können beispielsweise auch Trendlinien<br />
als Stop für bestehende Positionen dienen. Ein „MiniTermi<br />
nal“ kann direkt in den Chart eingefügt werden. So hat der<br />
Kunde immer den aktuellen Kursverlauf vor Augen und kann<br />
schnell, mit der „One Click“OrderFunktion, seine Aufträge<br />
platzieren. Selbstverständlich lassen sich auch hierbei Stop<br />
Loss und Gewinnziel vordefinieren.<br />
Admiral Markets bietet seinen Kunden außerdem verschie<br />
dene Handelskonten an. Für die meisten Kunden ist sicher<br />
lich das Standardkonto die richtige Wahl. Getreu dem Motto<br />
„Trading for everyone“ liegt hierbei die Mindesteinlage bei<br />
zehn Euro. Der Hebel kann mit bis zu 1:500 recht aggressiv<br />
gefahren werden. Devisenpaare lassen sich beim Standard<br />
konto ab nur einem Pip handeln und der bei deutschen Tra<br />
dern so beliebte CFD auf den DAX ist bis 22 Uhr durchgängig<br />
mit nur einem Punkt Spread handelbar. Wer hauptsächlich<br />
Währungen handelt und hier auch kleinste Preisverände<br />
rungen für sich nutzen möchte, bedient sich dafür des Admi<br />
ral.ProKontos. Bei diesem ECNAccount bekommt der Kun<br />
de die direkte Kursstellung von mehr als einem Dutzend der<br />
weltweit größten Banken, wie UBS, Morgan Stanley oder der<br />
Deutschen Bank. Des Weiteren hat der Trader die Möglich<br />
keit, das OrderBuch, also die aktuelle Markttiefe inklusive<br />
des verfügbaren Volumens, einzusehen. Im Admiral.Pro<br />
Konto liegt der durchschnittliche Spread bei nur 0,5 Pips.<br />
Möchte ein Kunde seine Trades lieber vollautomatisch durch<br />
führen und dafür erprobte Strategien erfolgreicher Forex<br />
Händler nutzen, bietet Admiral Markets mit „Zulu Trade“<br />
auch für diesen Zweck ein Konto an. Mit dem Konto Admiral.<br />
Currensee kann ein Kunde, der nicht selbstständig handeln<br />
möchte, auch die Trades anderer Händler automatisch spie<br />
geln und so von den Handelserfahrungen der Profis direkt<br />
profitieren.<br />
Auch im Bereich Bildung und Ausbildung bleibt Admiral<br />
Markets seinem Motto treu. In den regelmäßig stattfin<br />
denden Seminaren und Webinaren werden Hintergründe<br />
und Strategien im Devisen und CFDHandel erklärt sowie<br />
die Handelsplattform MetaTrader 4 mit allen Möglichkeiten<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
vorgestellt. In speziellen LiveTradingWebinaren kann man<br />
einem ProfiHändler über die Schulter schauen und seine<br />
Fragen beantworten lassen. In der Admiral Academy findet<br />
ein angehender Händler in 23 Videos zusätzlich wichtiges<br />
Hintergrundwissen zu den Themen Börsenhandel allgemein,<br />
MoneyManagement und Handelspsychologie.<br />
Alpari<br />
Der auf den CFD und ForexHandel spezialisierte britische<br />
Broker Alpari (UK) betreut von seiner Niederlassung in<br />
Frankfurt am Main aus private und institutionelle Investoren<br />
im deutschsprachigen Raum. Weltweit verwaltet Alpari (UK)<br />
mehr als 170 000 aktive Handelskonten mit einem monat<br />
lichen Handelsvolumen von über 210 Milliarden USDollar.<br />
Für den Handel mit Währungspaaren bietet Alpari (UK) die<br />
populäre Handelsplattform MetaTrader 4 an. Auch der Nach<br />
folger MetaTrader 5 wird von dem Devisenbroker offeriert. Der<br />
Kunde kann bis zu 57 Devisenpaare, die weltweit wichtigsten<br />
Indizes, diverse Rohstoffe und die Edelmetalle Silber und<br />
Gold mit einem maximalen Hebel von 1:500 handeln. Ab<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Titel<br />
Die Kundengelder werden bei Admiral Markets nicht mit den<br />
Firmengeldern vermischt. Die Einlagensicherung beträgt<br />
20 000 Euro pro Kunde.<br />
hängig von der Kontoart können dabei Währungen ab einem<br />
Spread von null Pips und ohne DealingDeskFunktion oder<br />
ReQuotes getradet werden. In regelmäßig stattfindenden<br />
Webinareinheiten werden dem Kunden des UKBrokers wich<br />
tiges Hintergrundwissen über den Devisenhandel, charttech<br />
nisches Grundverständnis sowie Kenntnisse im Money und<br />
RisikoManagement vermittelt. Außerdem findet sich im We<br />
binarArchiv auf der Homepage des Onlinebrokers ein Video<br />
Tutorial zur Bedienung der Handelsplattform MetaTrader 4<br />
und Videos zur Einführung in den Devisen bzw. CFDHan<br />
del. Mit dem SoftwareTool „Autochartist“ unterstützt Alpari<br />
(UK) seine Kunden dabei, fundierte Handelsentscheidungen<br />
15
16<br />
Titel<br />
treffen zu können. Hier wird man schnell und einfach auf<br />
TradingGelegenheiten aufmerksam gemacht, welche sich<br />
aus klassischen ChartMustern oder FibonacciPatterns er<br />
geben. Mittels des AudioStreams „Alpari Squawk“ erhält<br />
der Zuhörer Marktkommentare professioneller Analysten<br />
aus London sowie LiveNachrichten und Wirtschaftsdaten in<br />
Echtzeit. So können Handelschancen schneller wahrgenom<br />
men und umgesetzt werden. Eine Besonderheit stellt der von<br />
Alpari (UK) angebotene Expert Advisor „TraderConnect“ dar.<br />
Mittels dieses Social Trading Network kann man nicht nur<br />
die Trades und die Performance anderer Händler sehen und<br />
kopieren, sondern auch eigene Trades oder TradingIdeen<br />
posten und anderen Händlern in der internationalen Com<br />
munity zur Verfügung stellen. Interessant dabei ist, dass sich<br />
Positionen auf dem Handelskonto direkt und unmittelbar<br />
über dieses Netzwerk platzieren und schließen lassen.<br />
Neulinge im Devisenhandel eröffnen bei Alpari (UK) ein<br />
MicroKonto. Dieses ist bereits ab einer Mindesteinlage von<br />
200 USDollar verfügbar und bietet die Möglichkeit, Micro<br />
Lots, d. h. Handelspositionen von 1000 Währungseinheiten<br />
zu handeln. So kann man sich erst einmal mit kleinem, aber<br />
echtem Geld mit dem Handel von Devisen vertraut machen<br />
und die Eigenheiten des Währungsmarktes kennen lernen.<br />
Professionelle Devisenhändler nutzen dagegen das ProKon<br />
to, handeln ab null Pips in der direkten Kursstellung mehre<br />
rer internationaler Banken und haben ebenfalls Einblick in<br />
die Markttiefe, d. h. in die aktuell verfügbaren Volumina auf<br />
der Geld und Briefseite.<br />
Auch für den Handel von unterwegs bietet Alpari (UK) eine<br />
Lösung an. Mit der MT4iPhoneApp lassen sich Positionen<br />
und Trades von jedem Ort der Welt aus eingehen und ma<br />
nagen.<br />
Die technische Analyse von Kursverläufen ist hierbei eben<br />
falls möglich. Alpari (UK) ist als britischer Broker von der<br />
FSA, der Financial Service Authority, reguliert.<br />
Die Einlagen der Kunden sind gemäß FSARegularien von<br />
den Firmengeldern getrennt, die Höhe der Einlagensiche<br />
rung beträgt 50 000 Britische Pfund.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
FXCM<br />
Seit 2010 ist der auf den Devisenhandel spezialisierte und<br />
börsennotierte USBroker Forex Capital Markets (FXCM) mit<br />
seiner Berliner Niederlassung auch auf dem deutschen Markt<br />
aktiv. FXCM fungiert im Bereich Devisenhandel nicht als<br />
Market Maker, sondern bietet seinen Kunden die NoDealing<br />
DeskOrderAusführung an. Was bedeutet das?<br />
Die meisten Mitbewerber im ForexHandel treten als soge<br />
nannte Market Maker auf. Sie stellen permanent Quotes zum<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Titel<br />
Kauf und Verkauf von Devisenpaaren, auf die der Kunde<br />
dann seine Trades platzieren kann. Dabei können sie kurz<br />
fristig auch die Gegenseite der KundenOrder einnehmen,<br />
sofern sie sich nicht bei einem anderen Marktteilnehmer<br />
hedgen, sprich die Position des Kunden weitergeben. FXCM<br />
tritt nun nicht als Market Maker auf und übernimmt auch<br />
zu keinem Zeitpunkt die Gegenposition der KundenOrder.<br />
Der Broker bedient sich bei der OrderAusführung aus einem<br />
Liquiditätspool verschiedener Devisenhandelsbanken und<br />
17
18<br />
Titel<br />
gibt deren Quotes zzgl. eines eigenen Aufschlags an seine<br />
Kunden weiter. Der Spread für den Kunden liegt beim Haupt<br />
handelspaar EUR/USD somit normalerweise bei 2,6 Pips.<br />
Neben der von FXCM entwickelten Handelsplattfom „Trading<br />
Station“ bietet der Forexbroker auch den Handel über die<br />
beliebte Software MetaTrader 4 an. Wer mit der gewohnten<br />
Oberfläche des MT4, aber ohne DealingDeskFunktion Devi<br />
sen handeln möchte, kann dies nun mit dem MetaTrader 4<br />
von FXCM tun. Hier sind 56 Währungspaare, die beliebten<br />
Edelmetalle Gold und Silber sowie CFDs auf 14 Indizes und<br />
diverse Rohstoffe handelbar.<br />
Ein umfangreiches Schulungsangebot aus Webinaren und<br />
Seminaren führt den Kunden Schritt für Schritt an das Thema<br />
„Devisenhandel“ heran.<br />
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das<br />
Onlineportal „DailyFX“ von FXCM. Hier findet man nicht<br />
nur Marktnachrichten, technische Analysen verschiedener<br />
Märkte und einen Wirtschaftsdatenkalender, sondern auch<br />
FXFlat<br />
Jeden Morgen um 10:30 Uhr bietet FXCM ein Morning Mee<br />
ting an. Hier werden mittels Webinar der aktuelle Handels<br />
verlauf kommentiert, TradingIdeen vorgestellt und Fragen<br />
rund ums Trading beantwortet. LiveTradingEvents mit<br />
wechselnden Referenten und ProfiTradern runden dieses<br />
Angebot ab. Wer also Grundkenntnisse aufbauen oder sein<br />
Trading kontinuierlich verbessern möchte, dem sei der Be<br />
reich „Daily FX“ wärmstens empfohlen.<br />
Die Kundengelder bei FXCM sind in Anlehnung an die bri<br />
tischen Finanzmarktregulierungen zugriffsbeschränkt. Dies<br />
bedeutet, dass Kundengelder im unwahrscheinlichen Fall<br />
einer Insolvenz des Brokers nicht dazu dienen können, die<br />
Ansprüche anderer Gläubiger zu bedienen.<br />
konkrete Strategien und Tipps zur Erstellung eines Han<br />
delsplans, wertvolle Hinweise zum Thema Risiko und Mo<br />
neyManagement, zur Positionsgrößenberechnung und ein<br />
„Schritt für Schritt“Schulungsprogramm für angehende und<br />
fortgeschrittene Trader. Auch die ExcelVorlage eines Trading<br />
Journals, welches man zur Kontrolle und Auswertung seiner<br />
eigenen Trades nutzen kann, ist in diesem Forum zu finden.<br />
„FXCM stellt seinen Kunden zahlreiche kostenfreie<br />
Skripte und Indikatoren zur Verfügung und unter-<br />
stützt sie auch bei der Programmierung von automati-<br />
sierten Handelssystemen (EAs) für den MetaTrader 4.<br />
Selbstverständlich bekommt der Kunde auch auf dem<br />
MT4 unsere faire No-Dealing-Desk-Oder-Ausführung<br />
ohne Re-Quotes. Darüber hinaus empfehlen wir<br />
unseren aktiven Kunden die kostenfreie Nutzung<br />
eines Virtual Private Servers (VPS), um von möglichen<br />
Problemen wie Strom- oder Internetausfällen beim<br />
heimischen PC unabhängig zu sein.“<br />
Torsten Gellert, Managing Director, FXCM Deutschland<br />
Handeln Sie den liquidesten Markt der<br />
Welt. Bei FXFlat bewegen Sie den Devi-<br />
senmarkt bereits ab 0,8 Pips. Nutzen<br />
Sie dazu die meistgenutzte Plattform,<br />
den MetaTrader 4.<br />
Rafael Neustadt, Geschäftsführer von FXFlat<br />
Im Jahre 2007 gründete die auf Vermögensberatung und<br />
Vermögensverwaltung spezialisierte Heyder, Krüger und Kol<br />
legen GmbH den international ausgerichteten Onlinebroker<br />
FXFlat. Seit dem hat sich der CFD und Devisenbroker fest<br />
im deutschen Markt etabliert. Dies unterstreicht nicht nur<br />
die zweimalige Auszeichnung „Bester CFD Broker“ im „CFD<br />
BrokerTest“ der Zeitschrift „Euro am Sonntag“. FXFlat nutzt<br />
für sein Handelsangebot das Knowhow und die Technolo<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
gie des britischen Brokers GFT. Die meisten Kunden handeln<br />
Differenzkontrakte bei FXFlat über die TradingPlattform Flat<br />
Trader. Doch auch Fans der bekanntesten TradingSoftware<br />
MetaTrader 4 kommen bei diesem Broker auf ihre Kosten.<br />
Der automatisierte Handel von Devisenpaaren ist damit<br />
ebenso möglich, wie ein Backtesting verschiedener Trading<br />
Strategien oder das Programmieren eigener Indikatoren und<br />
Handelssysteme. Ausgestattet mit einem maximalen Hebel<br />
von bis zu 1:400 können über den MT4 mehr als 120 Wäh<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Titel<br />
rungspaare rund um die Uhr gehandelt werden. Mit dem<br />
Modul „Autochartist“ bekommt der Kunde einen Scanner für<br />
lukrative Handelsideen an die Hand. Der „Autochartist“ wer<br />
tet alle gewünschten CFD und Forexmärkte aus, um Chart<br />
Muster und Formationen für potenzielle Kursbewegungen zu<br />
finden. Eine umfangreiche Videodatenbank hält die Websei<br />
te des Forexbrokers bereit. Hier kann man sich nicht nur mit<br />
der Funktionsweise der Handelsplattform vertraut machen,<br />
sondern findet ebenso Informationen zu Grundlagen der<br />
19
20<br />
Titel<br />
technischen Analyse, zu Indikatoren oder FibonacciForma<br />
tionen.<br />
Zahlreiche und regelmäßig stattfindende Seminare, We<br />
binare und LiveTradingEvents runden das Angebot des<br />
Onlinebrokers ab. Wer zu den angebotenen Webinarzeiten<br />
verhindert ist, sollte einmal im Webinararchiv von FXFlat<br />
stöbern. Zahlreiche Videos vergangener Webinare zu Themen<br />
wie CFDHandel, Chartanalyse, Risiko und MoneyManage<br />
ment sowie LiveTradings mit verschiedenen professionellen<br />
Händlern und bekannten Namen der TradingSzene sind hier<br />
jederzeit abrufbar.<br />
Die Kundeneinlagen werden von FXFlat auf separaten Kon<br />
ten deponiert. Eine Vermischung mit Firmengeldern findet<br />
nicht statt. Nach den Regeln der FSA sind Kundengelder bis<br />
zu einer Höhe von 50 000 Britische Pfund zu 100 Prozent<br />
abgesichert.<br />
Thomas Struppek<br />
Trader – www.struppek-trading.com<br />
Broker Website Pro Contra MetaTrader:<br />
Besonderheiten<br />
IG Markets igmarkets.de DMA-Zugang, Handel über alternative Handelsplätze,<br />
Flatfee bei Aktien-CFDs<br />
WH Selfinvest whselfinvest.de Umfangreiche Produktpalette, hervorragender<br />
Kunden service, Xetra-Quotes bei Aktien-CFDs<br />
Schlechte Infos über Risiko in<br />
Verhältnis zum Eigenkapital<br />
Relativ teuer bei kleineren<br />
Ordergrößen<br />
Kein MetaTrader-Broker<br />
Kein MetaTrader-Broker<br />
FXCM fxcm.de Sehr guter Schulungsbereich im „Daily FX-Portal“ Eingeschränkte Produktvielfalt No Dealing Desk<br />
Saxobank saxobank.de DMA-Zugang, sehr umfangreiche Produktpalette Verhältnismäßig teuer im<br />
Vergleich zu anderen<br />
RBS Marketindex<br />
marketindex.de Handel auch für kleinere Konten interessant,<br />
Airbag-Funktion<br />
Q-Trade qtrade.de Handelskonto ab 250 Euro möglich, hoher Hebel<br />
(bis 1:400)<br />
XTB<br />
Online Trades<br />
xtb.de Xetra-Quotes bei Aktien-CFDs, automatische<br />
Handels systeme möglich<br />
comdirect comdirect.de Umfangreiche Produktpalette, Aktien-CFDs zu<br />
Xetra-Spreads<br />
ActivTrades activtrades.de EUR/USD ab 0,8 Pips, Handelskonto ab 250 Euro<br />
möglich, hoher Hebel (bis 1:400)<br />
Kein MetaTrader-Broker<br />
Keine Einzelaktien-CFDs Kein MetaTrader-Broker<br />
Keine Einzelaktien-CFDs<br />
Aktien-CFDs im Meta-<br />
Trader<br />
Kein MetaTrader-Broker<br />
Keine Einzelaktien-CFDs Smart Order2/ Smart<br />
Chart<br />
CMC Markets cmcmarkets.de Hebel frei wählbar, mehr als 3000 CFDs handelbar Kein MetaTrader-Broker<br />
Admiral Markets admiralmarkets.de Handelskonto ab 10 Euro möglich, Hebel bis zu 1:500 Fixe Lot-Sizes bei Aktien-CFDs Supreme Edition<br />
Flatex flatex.de 0,05 % Kommission bei Aktien-CFDs (Minimum<br />
5 Euro)<br />
s-Broker sbroker.de 0,08 % Kommission bei Aktien-CFDs (Minimum<br />
8 Euro)<br />
Kein telefonischer Handel<br />
möglich<br />
Kein telefonischer Handel<br />
möglich<br />
GKFX gkfx.de Keine Mindesteinzahlung, hoher Hebel (bis 1:400) Keine Aktien-CFDs MyFX<br />
Alpari alpari.de Hebel bis zu 1:500, Handelskonto ab 200 US-Dollar<br />
möglich<br />
Kein MetaTrader-Broker<br />
Kein MetaTrader-Broker<br />
Keine Aktien-CFDs trader connect<br />
FXFlat fxflat.de Hebel bis 1:400, mehr als 120 Währungspaare Nur Forex im<br />
MetaTrader 4<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
22<br />
Märkte<br />
100-Prozent-Chancen<br />
mit Osteuropa-Währungszertifikaten<br />
von Andreas Männicke (Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, www.eaststock.de)<br />
+++ Zentralosteuropa/Baltikum besser als Russland +++ Türkei mit viel Potenzial +++ Ungarn trotz schwacher<br />
Wirtschaftsentwicklung bis September 2012 einer der Top-Performer in Osteuropa +++ Polen auf gutem Weg +++<br />
Moskauer Börse unterbewertet +++ Balkan-Länder mit Nachholpotenzial +++ 100-Prozent-Chancen mit Osteuropa-<br />
Währungszertifikaten +++<br />
Die Börsen aus Osteuropa entwickelten sich im letzten Jahr<br />
sehr unterschiedlich. Während in den vergangenen Jahren<br />
die Moskauer Börse mit einer Kursverdreifachung seit Anfang<br />
2009 bis 2011 der TopPerformer unter den Ostbörsen war,<br />
waren im letzten Jahr die zentralosteuropäischen Börsen aus<br />
Polen und dem Baltikum mehr gefragt. Im zweiten Halbjahr<br />
stiegen aber auch die südosteuropäischen Länder um 20 bis<br />
30 Prozent. Die Budapester Börse erfreute deutsche Anleger<br />
hingegen in erster Linie durch deutliche Währungsgewinne<br />
beim Forint. Es gibt also kein einheitliches Osteuropa; jedes<br />
Land und jede Region hat eine eigene „LänderStory“.<br />
Paprika ins Depot mit ungarischen Aktien<br />
Die Budapester Börse war seit 1990 einer der Vorreiter un<br />
ter den Ostbörsen und hatte anfangs auch Vorbildfunktion,<br />
denn hier konzentrierte sich zunächst nach der Wende das<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
cbro
westliche „Pionierkapital“. Diese Zeiten sind jetzt jedoch vor<br />
bei, denn die anderen Ostbörsen haben schnell aufgeholt.<br />
Die Vorreiterrolle in Zentralosteuropa übernahm schnell die<br />
sehr gut regulierte und auch relativ liquide Warschauer Bör<br />
se, an der jetzt auch immer mehr IPOs von ukrainischen Un<br />
ternehmen stattfinden. Dagegen gab es in Ungarn nur wenige<br />
Privatisierungserfolge und seit der Börseneinführung kaum<br />
IPOs von Bedeutung. Im Gegenteil: Seit einigen Jahren gab<br />
es mehr Delistings als IPOs, so dass die Budapester Börse im<br />
Zeitablauf an Attraktivität für westliche Anleger verlor.<br />
Seit Anbeginn dominieren nur fünf Gesellschaften den<br />
BUXIndex, und daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />
Die Marktschwergewichte bilden die OTP Bank (Sparkasse),<br />
zusammen mit dem Ölwert MOL Magyar, gefolgt von der<br />
TAktie Magyar Telekom, an der auch die Deutsche Telekom<br />
mehrheitlich beteiligt ist, und die beiden Pharmawerte Egis<br />
und Richter Gedeon. Diese Unternehmen haben sich durch<br />
aus positiv entwickelt und sie sind auch immer noch preis<br />
wert, wobei die beiden Pharmawerte Richter Gedeon und<br />
Egis auch ihr Exportpotenzial in Russland und den GUS<br />
Republiken ausschöpfen. Besonders erfreulich war in die<br />
sem Jahr die Kursentwicklung der Öl/Gasgesellschaft MOL,<br />
die den BUXIndex nach oben zog.<br />
Ungarn hängt aber noch am Tropf des IWF, weil die Pro<br />
KopfVerschuldung mit die höchste in Osteuropa darstellt<br />
und der Haushalt chronisch defizitär ist. Die Regierung stieß<br />
Kursentwicklung BUX Budapest Stock Index Kursentwicklung MOL Magyar<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Märkte<br />
auch westliche Anleger mit sehr eigenwilligen, fast nationa<br />
listisch und europafeindlich anmutenden Gesetzen vor den<br />
Kopf, wie vor allem im Mediensektor mit Zensuren und im<br />
Finanzsektor mit ungewöhnlichen Steuern und Abgaben.<br />
Der Aufschrei der EUPolitiker in Brüssel fand Gehör und die<br />
Empfehlungen des IWF zum Teil auch, so dass die vorherige<br />
Regierungspolitik geändert wurde. Es ist aber noch zu keiner<br />
Einigung mit dem IWF gekommen. Der ungarische Premier<br />
Orban nannte die Bedingungen des IWF „inakzeptabel“. Es<br />
wird aber Zeit, dass der IWF und die ungarische Regierung<br />
wieder an den Verhandlungstisch kommen, damit die Refi<br />
nanzierung der ungarischen Anleihen nicht zum Problem<br />
für das ganze Land oder in einer Kettenreaktion für ganz<br />
Osteuropa wird. Im 3. Quartal 2012 brach die Wirtschafts<br />
leistung in Ungarn stärker ein als erwartet. Die Regierung<br />
beschloss zum Jahresende ein weiteres Sparprogramm, das<br />
den Energie sektor und die Banken abermals belasten wird.<br />
Große Chancen mit Osteuropa-Währungszertifikaten<br />
Auch wirtschaftlich läuft es noch nicht rund in Ungarn. Das<br />
Land befindet sich in einer leichten Rezession, in der es auch<br />
der Regierung schwerfällt, die Haushaltsdisziplin trotz der<br />
Steuer und Abgabenerhöhungen zu wahren. Aufgrund des<br />
schwachen Wachstumsausblicks senkte die ungarische Na<br />
tionalbank den Leitzins, der aber immer noch der höchste<br />
in Zentralosteuropa ist. Durch den hohen ZinsSpread wur<br />
de der Forint sehr stark, so dass für westliche Anleger sogar<br />
Währungsgewinne von über zehn Prozent in diesem Jahr bei<br />
23
24<br />
Märkte<br />
ungarischen Aktien entstanden. Dies traf aber auch auf den<br />
Zloty zu, der zum Euro bis Oktober sehr stark war. Ausnutzen<br />
können dies die Anleger auch mit Osteuropa-Währungszer-<br />
tifikaten der RBS wie dem EUR/HUF-Mini-Short-Zertifikat<br />
(WKN AA3RUW) oder dem EUR/PLN-Mini-Short-Zertifikat<br />
(WKN RBS5S8). Die beiden Zertifikate konnten im letzten<br />
Jahr beide um über 100 Prozent zulegen. In diesem Jahr<br />
erscheinen aber die jeweiligen Pendants EUR/HUF-Mini-<br />
Long-Zertifikat (WKN AAD5R) oder das EUR/PLN-Mini-<br />
long-Zertifikat (WKN AA20QD) aussichtsreicher. Der Forint<br />
war im Dezember die schwächste Währung in Zentralosteu<br />
ropa. Die ungarische Notenbank senkte im Dezember den<br />
Leitzins um 0,25 Basispunkte auf 5,25 Prozent, obwohl die<br />
Inflation mit 5,25 Prozent weiterhin deutlich über dem Ziel<br />
korridor liegt. In Polen zeichnen sich auch weitere Zinssen<br />
kungen ab, so dass sich der AnleihenSpread zu EuroAnlei<br />
hen einengt.<br />
Der Rubel rollt wieder: Auch das EUR/RUB-Mini-Short-<br />
Zertifikat (WKN AA18BG) stieg 2012 aufgrund des relativ<br />
starken Rubels um 72 Prozent. Russland hat aufgrund der<br />
hohen Öl/Gasexporteinahmen weiterhin hohe Handels<br />
bilanzüberschüsse und sogar einen Haushaltsbilanzüber<br />
schuss, was temporär den Rubel zum Euro stärkte. Falls der<br />
Euro aber wieder an Stärke gegenüber den besagten Osteu<br />
ropaWährungen gewinnt, kann der Anleger auch auf das<br />
jeweilige Pendant, also ein EUR/HUF, EUR/PLN oder ein<br />
EURRUBMiniLongZertifikat umwechseln. Hier kommt es<br />
sehr auf das Timing an.<br />
ISE 30-Index (Türkei), WIG-Index (Polen) und OMX<br />
Tallinn-Index (Estland) als Outperformer in 2012<br />
Auch der BUXIndex erfreute die Anleger im letzten Jahr trotz<br />
Wirtschaftsflaute bis Ende September 2012 mit einem Plus<br />
von 20 Prozent, was Anleger mit einem BUX Index Endlos-<br />
Zertifikat (WKN 393751) ausnutzen konnten. Davon waren<br />
zehn Prozent allerdings Währungsgewinne. Zum Schluss<br />
verblieb auf Forintbasis nur ein mageres Plus von sieben Pro<br />
zent, da die Budapester Börse in den letzten beiden Monaten<br />
Endlos-Zertifikat WKN Performance in %<br />
Top-Performer:<br />
Dezember 2012<br />
Türkei ISE 30 ABNSTL +7,53 +66,94<br />
CECE Banking AA0CM6 +6,13 +36,6<br />
OMX Tallinn AA0D5E +8,42 +34,31<br />
RTS Consumer AA0KEH +5,98 +32,72<br />
CECE Oil&Gas AA0CMM +7,91 +32,51<br />
WIG20 (Polen) 393750 +8,43 +31,81<br />
CEE Real Estate AA0M67 +0,21 +29,0<br />
MIDWIG (Polen) AA0DSU +2,24 +27,81<br />
PE Rumänien AA0F6D +6,43 +26,85<br />
CECE ABN0EW +7,43 +24,34<br />
ROTX (Rumänien) ABN6US +9,48 +25,57<br />
CECE Extended ABN443 +7,36 +22,5<br />
OMX Baltic AA0C6R +6,75 +21,1<br />
RTS Industry AA0KEJ +6,01 +17,02<br />
OMX Vilnius AA0G69 +2,45 +18,60<br />
BUX (Ungarn) 393751 −2,31 +14,94<br />
Osteuropa Dividends<br />
Mittelfeld:<br />
AA0FHL +2,37 +14,06<br />
PXD (Tschechien) 393572 +5,37 +14,02<br />
RTS-Oil&Gas AA0KEL +5,32 +14,7<br />
RDX (Russland) 852670 +4,62 +13,42<br />
RTS AA0E8X +5,33 +8,43<br />
CECE Mid cap AA0RRB +6,59 +8,36<br />
Slowenien Blue Chip AA0DMM +8,62 +7,66<br />
DAX Global Russia ABN98G +4,79 +6,51<br />
SOFIX AA0CET +4,91 +5,1<br />
Relative Underperformer:<br />
CECE Health Care AA0CML +3,37 +3,26<br />
SETX ABN459 +5,41 +3,0<br />
CROBEX AA0F67 −1,22 −0,73<br />
Kasachstan AA0KAZ +3,25 +0,47<br />
Top-Loser:<br />
RTS Metals Mining AA0KEK +4,27 −3,18<br />
BELEX (Serbien) AA0SBS +5,58 −4,40<br />
CECE Infrastructure AA0M63 +1,49 −24,60<br />
Ukraine AA0UKR +19,22 −34,0<br />
Mongolei AA3AAK +1,68 −52,19<br />
Quelle: ESI GmbH (www.eaststock.de)<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
in 2012 scharf korrigierte, während fast alle anderen Ostbör<br />
sen anstiegen. Wesentlich besser schnitt als IndexZertifikat<br />
in 2012 das OMX Tallinn Index-Zertifikat (WKN AA0D5E,<br />
Estland) mit einem Plus von 34 Prozent ab. Estland dürfte<br />
nicht nur für Ungarn ein Vorbild sein, was Haushaltdiszi<br />
plin und Wachstum angeht. Wenn man die Türkei noch zur<br />
OsteuropaRegion zählt, was viele Osteuropafonds fälschli<br />
cherweise machen, dann war das Türkei ISE 30-Zertifikat<br />
(WKN ABNSTL) mit einem Plus von über 60 Prozent der Top<br />
Performer unter den „Ostbörsen“.<br />
Aber auch Polen überzeugt weiterhin mit robustem Wachs<br />
tum und einem intakten Binnenmarkt. Das WIG20 Endlos-<br />
Zertifikat (WKN 393750) stieg im letzten Jahr schon um<br />
31 Prozent und damit in etwa genauso stark wie der DAX,<br />
wobei es hier auch Währungsgewinne beim Zloty von über<br />
zehn Prozent gab. Wer insgesamt auf Zentralosteuropa mit<br />
den Ländern Ungarn, Polen und Tschechien (also ohne Rus<br />
sland) setzen will, wählt das CECE Index Endlos-Zertifikat<br />
(WKN ABN0EW), wobei hier wiederum die Branchen Öl/Gas<br />
und Banken mit einem Plus von 32 Prozent outperformten.<br />
Moskauer Börse unterbewertet<br />
Die Moskauer Börse enttäuschte im letzten Jahr mit nur leicht<br />
steigenden Kursen von acht Prozent, wobei sich hier die Bran<br />
chen sehr unterschiedlich entwickelten. Die nicht gerade für<br />
die Demokratie förderlichen Gesetze der Regierung wie die<br />
Einschränkung der Meinungs und Demonstrationsfreiheit<br />
sowie die fragwürdigen Urteile gegen Mitglieder der Musik<br />
Kursentwicklung Open-End-Zertifikat auf OMX Tallinn TR Kursentwicklung RTS<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
© Anton Gvozdikov - Fotolia.com<br />
Märkte<br />
gruppe „Pussy Riot“, aber auch die anhaltenden AntiPutin<br />
Demonstrationen kamen beim westlichen Anleger nicht gut<br />
an.<br />
An der Moskauer Börse finden sich die größten und liqui<br />
desten Aktien zwar im Rohstoffsektor, aber – und dies wird<br />
vielfach in den Medien viel zu wenig beachtet – die am bes<br />
ten performenden Aktien im Konsumsektor. Der Handel<br />
entwickelt sich zunehmend zu einer wichtigen Stütze der<br />
russischen Wirtschaft. Zudem stiegen die Realeinkommen<br />
beträchtlich und die Arbeitslosenquote sank auf das nied<br />
rigste Niveau seit Bestehen der Russischen Föderation. Dies<br />
förderte vor allem die Einzelhandelsumsätze.<br />
25
26<br />
Märkte<br />
Ausnutzen können dies die Anleger mit BranchenZertifi<br />
katen wie dem RTS Consumer&Retail-Zertifikat, das im<br />
letzten Jahr schon um 32 Prozent zulegen konnte und damit<br />
das RTS IndexZertifikat mit „nur“ +8,4 Prozent oder das RDX<br />
IndexZertifikat mit +13,3 Prozent klar outperformen konnte.<br />
Oft sind die Verlierer der Vergangenheit aber die Gewinner<br />
des Folgejahres in Emerging Markets. Wenn dieser Grundsatz<br />
stimmt, wären jetzt das RTS Metals Mining- oder das RTS<br />
Oil&Gas-Zertifikat aussichtsreicher. Im Gegensatz zu den<br />
anderen Ländern gibt es zumindest für Russland schon at<br />
traktive BranchenZertifikate, wobei auch das RTS Telekom-<br />
Zertifikat nicht ohne Reiz ist.<br />
Der Öl/Gassektor in Russland ist mit einem KGV von fünf im<br />
Durchschnitt unterbewertet und aufgrund der hohen Markt<br />
gewichtung der Öl/Gaswerte auch die Moskauer Börse ins<br />
gesamt. Metallaktien hängen sehr von der Konjunktur ab,<br />
sind aber auch schon aufgrund der stark gesunkenen Eisen<br />
erz und Stahlpreise im Kurs dramatisch gefallen, so dass sie<br />
jetzt Aufholpotenzial haben, falls es nicht zu einer globalen<br />
Rezession kommt. Russland bleibt – wie auch Kasachstan –<br />
zwar in erster Linie eine „Rohstoffstory“, zumal der Haushalt<br />
zu 50 Prozent von den Öl/Gaseinahmen abhängt, aber die<br />
TopPerformer befinden sich meistens in anderen Branchen.<br />
Hohes Wachstumspotenzial hat auch weiterhin der ITSektor<br />
Erst informieren, dann investieren!<br />
in Russland. So hat die Suchmachine Yandex, die weit bes<br />
ser performte als Facebook, mit 60 Prozent in Russland einen<br />
wesentlich höheren Marktanteil als Google. Sehr chancen<br />
reich ist auch der Chemie und Agrarsektor in Russland, auch<br />
nach dem WTOBeitritt. Für westliche Unternehmen wie VW<br />
und Nestlé bleibt Russland der attraktivste Exportmarkt in<br />
Europa.<br />
Balkanländer und Ukraine mit Nachholpotenzial<br />
Am meisten enttäuschten im letzten Jahr, aber auch schon im<br />
Vorjahr, die Börsen aus Südosteuropa, die vom Griechenland<br />
Virus infiziert wurden, und die Börse Kiew (Ukraine), wo sich<br />
institutionelle Investoren auch aufgrund politischer Risiken<br />
zurückzogen. So gaben die Börsen in Serbien (Belgrad) 2012<br />
um vier Prozent und die Börse in der Ukraine (Kiew) sogar<br />
um 33 Prozent nach. Wie schnell sich diese „Exotenbörsen“<br />
aus Osteuropa aber auch wieder erholen können, erlebten<br />
die Anleger in der zweiten Jahreshälfte, als die Börse in Slo<br />
wenien (Börse Ljubljana) in einem Monat um 17 Prozent an<br />
stieg, übrigens parallel zur Börse Athen in Griechenland. In<br />
Slowenien fehlen den maroden Banken vier Milliarden Euro,<br />
wo der Staat nun neue Rettungsprogramme vorgeschlagen<br />
hat, die zu dem starken Kursanstieg führten. Bis September<br />
2012 enttäuschte aber die Börse Ljubljana, weil sie zuvor<br />
durch das Herunterstufen der slowenischen Anleihen durch<br />
Da die Börsen aus Osteuropa sehr volatil und unterschiedlich sind und es beim Ein- und Ausstieg sehr auf das<br />
richtige Timing ankommt, sollten sich die Anleger erst informieren, bevor sie investieren. Dies ist möglich durch<br />
den monatlich erscheinenden Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) oder durch die Ostbörsen-<br />
Seminare „Go East!“ des Autoren. Das nächste Seminar findet am 17. Mai <strong>2013</strong> um 17.00 Uhr in Frankfurt/M<br />
statt. Für mutige, risikofreudige Anleger bleibt das Credo: „Go east – in der Krise liegt die Chance!“<br />
Anmeldung und Infos unter: www.eaststock.de (unter „Seminar“) | E-Mail: info@eaststock.de<br />
Telefon: 040/6570883 | Die täglich aktualisierte Ostbörsen-Hotline für Trader: 0900-1-861400 (1,86 €/min)<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Kursentwicklung Open-End Zertifikat auf<br />
RBS Ukraine Index II ER<br />
die RatingAgentur Standard and Poor‘s zum Verkauf gestellt<br />
wurde. Zum Jahresende begann aber die erfolgreiche Aufhol<br />
jagd an den Börsen aus Südosteuropa, die dann auch in eine<br />
fulminante Jahresanfangsrallye mündete.<br />
EU-Verschuldungskrise als Hindernis<br />
Die EUVerschuldungskrise und damit zusammenhängend<br />
die Eurokrise wird aber alle Länder Osteuropas in den nächs<br />
ten Jahren beschäftigen. Alle osteuropäischen Regierungen<br />
müssen „irgendwie“ den Spagat schaffen, gleichzeitig zu<br />
sparen und zu wachsen. Wie das geht, macht das Baltikum<br />
im Moment vorbildlich vor. Dabei sind die meisten osteu<br />
ropäischen Länder nicht so hoch verschuldet wie die west<br />
lichen Industrieländer inklusive Deutschland.<br />
Russland hat sogar nur eine Auslandsverschuldung des<br />
Staates in Höhe von elf Prozent des Bruttosozialprodukts. Da<br />
kann die „SparExpertin“ Angela Merkel nur neidisch wer<br />
den. Wenn aber bei den westlichen Industrieländern, allen<br />
voran den USA, in <strong>2013</strong> die schon jetzt beängstigende Ver<br />
schuldungssituation wieder zunehmen sollte und erneut die<br />
„RatingKeule“ herumgereicht wird, werden auch die Länder<br />
Osteuropas wegen der dann wieder zunehmenden Risikoa<br />
version darunter leiden, auch wenn dies in dem Maße nicht<br />
gerechtfertigt ist. Rechnen Sie daher auch fortan mit hoher<br />
Volatilität, was aber auch neue TradingChancen eröffnet.<br />
Die Märkte in Südosteuropa sind ohnehin klein, illiquide und<br />
ausgetrocknet, so dass große institutionelle Anleger diese<br />
Region meiden. Dabei gibt es auch hier Chancen für mutige<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Kursentwicklung Open-End-Zertifikat auf<br />
SETX Raiffeisen Centrobank AG<br />
Dipl.-Kfm. Andreas Männicke<br />
Geschäftsführer der ESI East Stock<br />
Informationsdienste GmbH<br />
Herausgeber und Chefredakteur des<br />
EAST STOCK TRENDS<br />
Jüthornstr. 88| 22043 Hamburg<br />
Telefon 040/6570883 | Fax 040/6570884<br />
info@eaststock.de | www.eaststock.de<br />
Märkte<br />
Privatanleger, da die Bewertungen niedrig und Dividenden<br />
renditen oft hoch sind. So soll Kroatien im Juli der EU bei<br />
treten und auch Serbien und andere Länder ExJugosla wiens<br />
planen den EUBeitritt trotz Eurokrise. Freilich sind die Be<br />
denken jetzt auch nach den schlechten Erfahrungen mit<br />
Griechenland und Portugal größer, so dass der EUBeitritt<br />
besonders kritisch beäugt wird, und das ist gut so. Oft sind<br />
die Verwaltungen in diesen Ländern den EUAnforderungen<br />
noch nicht gewachsen und das Hauptproblem liegt hier in<br />
der Korruption und bürokratischen Hemmnissen.<br />
Die Börsen in den BalkanLändern und auch in der Ukra<br />
ine sind jetzt jedoch immer noch über 70 bis 80 Prozent von<br />
ihren Höchstkursen in 2007/2008 entfernt, und das sucht<br />
in der Welt seinesgleichen. Wer also einen langen Atem hat,<br />
kann sich auch einige „ExotenZertifikate“ aus dem Balkan<br />
wie das SETX Index Endlos-Zertifikat (WKN RCB3NS,<br />
Schwerpunkte Slowenien und Kroatien) als Sammelbecken<br />
für Südosteuropa und/oder Zertifikate der Ukraine mit ins<br />
Depot nehmen, nach dem Motto: Die Verlierer der Vergan<br />
genheit werden die Gewinner der Zukunft sein!<br />
27
28<br />
Märkte<br />
Interview mit Zoltán Cséfalvay<br />
Ungarischer Wirtschaftsstaatsekretär<br />
DM: Wie steht Ungarn zur Finanz-<br />
transaktionssteuer, über die in vielen<br />
Ländern der EU diskutiert wurde?<br />
Cséfalvay: Am 1. Januar wird in Un<br />
garn eine Finanztrans aktionssteuer<br />
eingeführt. Gegenstand dieser Be<br />
steuerung wird bei uns allerdings die<br />
Geldtransaktion sein, zum Beispiel die<br />
Überweisung von Geld und der Geld<br />
verkehr. Dies wird mit einem sehr nied<br />
rigen Steuersatz von 0,2 Prozent belegt.<br />
Eines der Ziele, die wir dabei verfolgen,<br />
besteht darin, die Schattenwirtschaft in<br />
Ungarn etwas auszuleuchten.<br />
DM: Welche Maßnahmen ergreift<br />
Ungarn, um die Pro-Kopf-Verschuldung<br />
zu reduzieren?<br />
Cséfalvay: Es sind jedenfalls die bes<br />
ten Maßnahmen. Wenn Sie sich die<br />
neuesten Zahlen der Europäischen<br />
Union anschauen, dann sehen Sie, wie<br />
erfolgreich Ungarn dabei ist und dass<br />
wir hier inzwischen zu einer Trendwen<br />
de gelangt sind. Der Schuldenstand im<br />
Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt<br />
liegt derzeit bei 73 Prozent.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Wenn man sich die Tabellen detailliert anschaut, sieht man,<br />
dass es nur drei Ländern in der EU gelang, die Staatsverschul<br />
dung zurückführen: Deutschland, Schweden und Ungarn.<br />
Durchschnittlich fünf Prozentpunkte werden es im Zeitraum<br />
zwischen 2010 und 2014 bei uns sein. In allen anderen Län<br />
dern der EU dagegen ist die Verschuldung gewachsen.<br />
DM: Welche Prioritäten verfolgt Ungarn in der Steuer-<br />
politik?<br />
Cséfalvay: Wir haben uns vorgenommen, dass Steuersystem<br />
zu vereinfachen, die Einkommensteuer zu verringern und<br />
die Konsumsteuern zu erhöhen. Und wir wollen dies in mög<br />
lichst kurzer Zeit schaffen.<br />
DM: Trotz der Wirtschaftskrise wurden kürzlich verschie-<br />
dene Investitionsprojekte von ausländischen Konzernen<br />
bekannt. Welche Faktoren machen Ungarn für Konzerne<br />
wie Daimler oder Audi so interessant?<br />
Cséfalvay: Man muss sich hier zunächst die Zahlen an<br />
schauen. Die Auslandsinvestitionen stehen im Verhältnis<br />
von 72 Prozent zu unserem Bruttoinlandsprodukt. Dies hat<br />
natürlich immense Konsequenzen auf die Modernisierung<br />
und verändert das Land entscheidend. Vor allem macht es<br />
Ungarn krisenstabiler.<br />
In meiner Position bin ich ja ständig mit Auslandsinvestoren<br />
im Gespräch und meine Erfahrung ist folgende: Als erster<br />
positiver Entscheidungsfaktor für den Standort werden die<br />
Fähigkeiten der Ungarn erwähnt. Die Flexibilität und die<br />
Bildung stehen hier an erster Stelle. Die Zufriedenheit dar<br />
über wird mir von Unternehmensvertretern ständig genannt,<br />
neben anderen wichtigen Faktoren, wie zum Beispiel die<br />
Infrastruktur in unserem Land.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Märkte<br />
DM: Stehen weitere größere Privatisierungen von Staats-<br />
betrieben auf der Agenda? Glauben Sie, dass davon eine<br />
Wiederbelebung der Börse ausgehen könnte?<br />
Cséfalvay: Noch vor der Wende begannen in Ungarn die Pri<br />
vatisierungen, unser Land war in dieser Hinsicht sicherlich<br />
ein Vorreiter. Zunächst gab es eine kleine Privatisierungswel<br />
le und in den Neunzigern folgte dann eine weitaus größere<br />
Welle. Ich erwarte aber von der Privatisierung keine Bele<br />
bung der Börsenkultur.<br />
DM: Mit welchen Eindrücken gehen Sie vom Deutsch- Unga-<br />
rischen Forum zurück in Ihre Heimat?<br />
Cséfalvay: Mein Eindruck ist, dass die Deutschen die Fak<br />
ten der ungarischen Staatsfinanzen und ihre Stabilität an<br />
erkennen. Dass das Defizit unter drei Prozent liegt, wurde<br />
von allen hervorgehoben. Wenn ein Land seine Hausaufga<br />
ben ordentlich erledigt, wird das sicherlich honoriert. Jetzt<br />
erwarten wir, dass sich deutsche Unternehmen bei uns ein<br />
bringen und die Rahmenbedingungen nutzen, die wir ge<br />
schaffen haben. Zum gemeinsamen gegenseitigen Nutzen.<br />
Gleichzeitig gehen wir auf deutsche Unternehmen zu, um<br />
zu lernen, wo Verbesserungen bei uns möglich sind. Gera<br />
de Unternehmen, die über ein oder zwei Jahrzehnte mit uns<br />
zusammenarbeiten, können hier sehr nützlich sein.<br />
Herr Cséfalvay, vielen Dank für das Gespräch!<br />
29
30<br />
Märkte<br />
Forex-Märkte<br />
Neue Runde im Währungswettlauf<br />
Die großen Trends im Devisenmarkt sind weiter intakt<br />
Zur Zeit des Beitrags für die letzte Ausgabe im Oktober ver<br />
gangenen Jahres kostete ein USDollar noch rund 80 Yen.<br />
Seitdem hat die japanische Währung 16 Prozent gegenüber<br />
dem Greenback verloren und es müssen rund 93 Yen für ei<br />
nen Dollar gezahlt werden. Gegenüber dem Euro fällt das<br />
Minus mit 25 Prozent noch deutlicher aus, aktuell notiert<br />
der Euro bei über 127 Yen. Und es waren Kursverluste mit<br />
Ansage. Denn seit Oktober vergangenen Jahres spekulierten<br />
die Investoren zuerst auf Neuwahlen und dann auf einen<br />
Machtwechsel in Japan. Im Dezember kam mit Shinzo Abe<br />
dann zwar kein ganz neuer, vielmehr nur ein „regenerierter“<br />
Premier an die Macht. Dieser aber handelt seitdem ganz im<br />
Sinne der auf einen fallenden Yen spekulierenden Anleger.<br />
Dieser hat, so wie es aktuell scheint und es weltweit auch<br />
mehr und mehr salonfähig geworden ist, das Wort „Haus<br />
haltsdisziplin“ aus seinem Wortschatz komplett gestrichen<br />
und will Japan, finanziert durch die Notenpresse der Bank<br />
of Japan, nun endlich aus Deflation und Rezession führen.<br />
Die Wirtschaft soll wieder um drei Prozent pro Jahr wach<br />
sen und eine Inflation von zwei Prozent soll nicht nur den<br />
inländischen Konsum antreiben und die eigene Währung<br />
schwächen, sondern dabei auf lange Sicht auch ganz ne<br />
benbei den Schuldenberg Japans in Höhe von 240 Prozent<br />
der jährlichen Wirtschaftsleistung abbauen. Denn die Rech<br />
nung ist ganz einfach: Drei Prozent reales BIPWachstum<br />
plus zwei Prozent Inflation ergeben fünf Prozent nominales<br />
Wachstum. Bei angenommen gleichbleibenden fünf Prozent<br />
nominalem Wachstum in den nächsten 15 Jahren hätte sich<br />
Japans reale Schuldenquote auf einen Schlag auf nur noch<br />
120 Prozent des BIP halbiert, ohne dass das Land auch nur<br />
einen Yen seiner Schulden zurückgezahlt hätte.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
In Zeiten wirtschaftlicher Stagnation, verbunden mit deflati<br />
onären Tendenzen wie zur Zeit in Japan dagegen, bleibt diese<br />
im besten Falle gleich bzw. erhöht sie sich wie gesehen mit<br />
über den Einnahmen liegenden Staatsausgaben verständ<br />
licherweise immer weiter. Deshalb muss dringend wieder<br />
Wachstum her, welches durch die Bank of Japan und frische<br />
Yens in Billionenhöhe aus der Notenpresse finanziert wer<br />
den soll. Dazu wurde im Januar das Inflationsziel erst einmal<br />
von einem auf zwei Prozent erhöht und ein weiteres unbe<br />
grenztes Anleihekaufprogramm für 2014 beschlossen. Dass<br />
der Druck der Regierung auf den aktuellen NotenbankChef<br />
nach diesen Maßnahmen nicht nachgelassen hat, zeigt sich<br />
daran, dass dieser nun schon im März, und damit drei Wo<br />
Märkte<br />
chen früher als geplant, seinen Stuhl für einen dem Premier<br />
wohlgesonnenen Nachfolger räumen muss. Und so wird es<br />
nur eine Frage der Zeit sein, bis die Bank of Japan noch einen<br />
Gang höher schaltet und den Zinssatz für bei der Notenbank<br />
geparktes Geld von 0,1 Prozent ganz auf 0 oder sogar darun<br />
ter senkt. Das aber wäre ein gewagtes Spiel, weil man nicht<br />
weiß, wie schnell aus der Mischung einer weiter vor sich hin<br />
dümpelnden Wirtschaft, eines durch Konjunkturpakete wei<br />
ter steigenden Schuldenbergs und der immer schneller rotie<br />
renden Notenpresse eine Kapitalflucht beginnt, die dann zu<br />
steigenden Zinsen führt, was auch schon in geringem Aus<br />
maß bei einer 240ProzentVerschuldung vom BIP gefährlich<br />
werden könnte.<br />
31
32 Märkte<br />
Denn werden die strukturellen Probleme in der japanischen<br />
Wirtschaft nicht parallel zu allen konjunkturstimulierenden<br />
Maßnahmen angepackt, könnte die für eine nachhaltige In<br />
flation so zwingende Nachfrage wie schon vor fünf Jahren<br />
ausfallen, als auch Nippon sich nicht von der weltweiten<br />
Preisteuerung abkoppeln konnte, und der Effekt erneut ver<br />
puffen. Da sich der neue Premier Abe noch nicht wirklich zu<br />
solchen Themen wie Deregulierung vor allem der Landwirt<br />
schaft und Öffnung der japanischen Wirtschaft für auslän<br />
dische Investoren geäußert hat, ist der Zeitpunkt einer tat<br />
sächlichen Rückkehr von Nippons Wirtschaft zu alter Stärke<br />
mit Skepsis zu betrachten. Hinzu kommt die schnelle Alte<br />
rung der japanischen Bevölkerung, die sich als langfristiger<br />
Klotz am Bein erweisen könnte, weil sie – so hart es auch<br />
klingt – nur Kosten verursacht und wenig Nutzen im Sinne<br />
von Produktivität und Konsum bringt.<br />
Die Wirtschafts und Finanzpolitik der neuen Regierung hat<br />
damit ein neues Kapitel im Wettlauf um die schwächste Wäh<br />
rung aufgeschlagen und damit die Grundlage für eine histo<br />
rische Trendwende von Nippons Währung gelegt. Der Anfang<br />
ist gemacht, der Yen ist aus den jahrelangen Aufwärtstrends<br />
gegenüber den wichtigsten Währungen ausgebrochen und<br />
hat in 2012 erstmals seit sechs Jahren wieder an Wert verlo<br />
ren. Voraussichtlich wird dieser Trend in <strong>2013</strong> weiter anhal<br />
ten und ist ein Kurs des USDollars gegenüber dem Yen von<br />
über 100 USD/JPY und des Euro von über 130 EUR/JPY auf<br />
Sicht der nächsten zwölf Monate als realistisch anzusehen.<br />
Auch das Britische Pfund wird zu den Verlierern<br />
des Jahres <strong>2013</strong> gehören<br />
Wie nicht anders zu erwarten war, ist die Wirtschaft Groß<br />
britanniens zum Jahresende 2012 wieder zurück im Ab<br />
wärtstrend angekommen, nachdem das Vorquartal (da gab<br />
es noch ein Plus von 0,9 Prozent) unter anderem wegen der<br />
Olympischen Spiele aus dem Rahmen eines insgesamt ent<br />
täuschend verlaufenen Jahres fiel. Ein Minus von 0,3 Prozent<br />
bedeutet auch den Auftakt zu einem sogenannten „Triple<br />
Dip“, die Briten stehen nun mit einem Bein, oder besser<br />
Quartal, in der dritten Rezession seit 2008. Und es spricht<br />
derzeit vieles dafür, dass das laufende Quartal ebenfalls kein<br />
Wachstum bringt.<br />
Schatzkanzler Osborne will an seinem strikten Sparkurs,<br />
den damit verbundenen Steuererhöhungen und sinkenden<br />
Staatsausgaben festhalten. Forderungen vom Internationa<br />
len Währungsfonds (IWF), diesen aufzuweichen, erteilte er<br />
eine Absage. Der IWF hat seine Wachstumsprognose nun für<br />
Großbritannien für <strong>2013</strong> auf 1,0 (von 1,1) Prozent und für<br />
2014 auf 1,9 (von 2,3) Prozent gesenkt. Einzig für Japan un<br />
ter den Industrienationen wurden die Erwartungen im World<br />
Economic Outlook im Januar noch deutlicher zurückgenom<br />
men.<br />
Hinzu kommt nun noch die Diskussion um einen EUAustritt<br />
Großbritanniens. Diese könnte sich am Ende als höchst kon<br />
traproduktiv erweisen. Die Wahrscheinlichkeit eines Aus<br />
tritts Großbritanniens aus der EU ist wohl nicht sehr hoch,<br />
aber die Unsicherheit darüber, ob das Land in vier Jahren<br />
noch dazu gehört oder nicht, könnte sowohl inländische<br />
als auch vor allem ausländische Investoren einmal mehr<br />
über geplante Projekte nachdenken lassen. Und das gera<br />
de in einem Land, welches genau genommen nur von einer<br />
Branche wirklich getragen wird, der Finanzbranche. Und die<br />
steht aktuell alles andere als rosig da. Über 130 000 der rund<br />
eine Million Arbeitsplätze wurden hier seit der Finanzkrise<br />
gestrichen, allein im vierten Quartal 2012 waren es 25 000.<br />
Noch hält sich die Notenbank mit weiteren geldpolitischen<br />
Lockerungsmaßnahmen zurück und zweifelt an der Effekti<br />
vität weiterer Schritte in diese Richtung. In diesem Punkt ist<br />
eine Änderung der Haltung spätestens ab Juli zu erwarten,<br />
wenn es zu einem Wechsel an der Spitze der Bank of England<br />
hin zu Mark Carney kommt. Dieser ist jetzt noch Chef der<br />
kanadischen Notenbank und steht genau wie sein USKol<br />
lege Ben Bernanke eher für eine Kreditfinanzierung aus der<br />
Notenpresse, was dafür gesorgt hat, dass die kanadischen<br />
Haushalte jetzt annähernd so hoch verschuldet sind wie die<br />
in den USA vor der SubprimeKrise.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Die sich voraussichtlich nicht verbessernden wirtschaft<br />
lichen Daten in den nächsten Monaten, gepaart mit der<br />
Aussicht auf dann notwendige weitere geldpolitische Maß<br />
nahmen, sollten das Pfund weiterhin schwächen. Zu Recht<br />
drei Mal abgeprallt an der Marke von 1,63 GBP/USD hat das<br />
„Cable“ jetzt den Rückwärtsgang eingelegt. Für die ameri<br />
kanische Geldpolitik sind in diesem Jahr aufgrund einer wie<br />
der anziehenden Konjunktur eher leichte verbale Verzöge<br />
rungen der expansiven Schritte zu erwarten, was den Dollar<br />
im Jahresverlauf stärken sollte. Kurse um 1,5250 GBP/USD<br />
sollten daher nur ein Zwischenziel auf dem Weg zu einem<br />
weiter schwächeren Pfund auf Sicht von sechs bis zwölf Mo<br />
naten darstellen.<br />
Wann legt die Europäische Zentralbank im<br />
Währungswettlauf nach?<br />
Was in Japan Shinzo Abe, ist für die Eurozone der franzö<br />
sische Präsident François Hollande, der den eigenen Wech<br />
selkurs am liebsten so steuern würde, wie es der Export<br />
wirtschaft und damit der Wettbewerbsfähigkeit am ehesten<br />
entgegenkommt. Und er steht mit seiner Meinung nicht al<br />
lein. Kaum stieg der Euro Ende Januar über die Marke von<br />
1,37 USDollar, debattierten Politik und Wirtschaft dar<br />
über, ob der Euro auf diesem Niveau schon wieder zu stark<br />
ist und ob er die tatsächliche Verfassung der Wirtschaft in<br />
der Eurozone widerspiegelt. Diese Frage ist generell für alle<br />
Währungsräume nicht einfach zu beantworten, beim Euro<br />
kommt aber noch das Problem hinzu, dass die Unterschiede<br />
innerhalb der Eurozone so gewaltig sind. Für Länder wie<br />
Griechenland, Spanien, Italien, aber auch das von Hollan<br />
de regierte Frankreich erschwert ein steigender Euro gerade<br />
die Reform und Sparanstrengungen, die zur Sanierung ihrer<br />
Haushalte notwendig sind. Denn das dafür nötige Wachstum<br />
wird durch eine unter dem steigenden Eurokurs leidende Ex<br />
portwirtschaft schon wieder im Keim erstickt.<br />
Natürlich kann und darf von diesen Ländern am Ende nicht<br />
allein ein steigender Euro für ausbleibende Reformen hin<br />
sichtlich mehr Wettbewerbsfähigkeit verantwortlich ge<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Märkte<br />
macht werden. Mit Blick gerade nach Japan, aber auch den<br />
USA sollte man sich seitens der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) nicht zu sehr darauf verlassen, dass andere Noten<br />
banken die Maßstäbe einhalten, die die Frankfurter selbst an<br />
ihre eigene Geldpolitik anlegen. Die EZB tut gut daran, die<br />
Tür für eine expansive Geldpolitik weiter offen zu halten und<br />
auch eine Zinssenkung nicht auszuschließen.<br />
Es sollte nicht das Ziel der EZB sein, die erste der großen<br />
Notenbanken zu sein, die nach der Finanzkrise zu einer<br />
restriktiven Geldpolitik zurückkehrt. Den damit entspre<br />
chend letzten Platz unter den Großen im Wettlauf um die<br />
schwächste Währung sollte sie den Ländern überlassen, de<br />
ren Wachstumsaussichten weit höher einzuschätzen sind als<br />
die wirtschaftliche Zukunft der Eurozone, allen voran den<br />
USA. Die Fed wird wohl noch in diesem Jahr die Zügel leicht<br />
anziehen und zumindest verbal eine Wende in der Geldpo<br />
litik einleiten, eine weiterhin positive Entwicklung der US<br />
Konjunktur und speziell des amerikanischen Arbeitsmarkts<br />
ist wahrscheinlich. Im Gegenzug wird die EZB zwar jeden<br />
Zweifel zerstreuen, sie würde Wechselkurspolitik betreiben,<br />
aber durch geeignete Worte und am Ende auch Taten weiter<br />
dafür sorgen, dass der Euro nicht zu stark wird. Eine weitere<br />
Zinssenkung noch im ersten Halbjahr ist aufgrund der wirt<br />
schaftlichen Entwicklung gerade in Ländern wie Spanien<br />
und Frankreich nicht ausgeschlossen.<br />
In Erwartung dieser unterschiedlichen Richtungen in der<br />
Geldpolitik ist weiterhin von einem eher schwächeren Euro<br />
gegenüber dem USDollar auszugehen und sind für die näch<br />
sten sechs bis zwölf Monate wieder Kurse um die Marke von<br />
1,30 USDollar zu erwarten.<br />
Torsten Gellert,<br />
Managing Director FXCM Deutschland<br />
33
34<br />
© unpict-fotolia.com<br />
Produkte<br />
Zertifikate<br />
im Fokus<br />
Inliner auf Metalle überzeugen auf der ganzen Linie<br />
Silber und Kupfer könnten sich in diesem Jahr verteuern, aber der Goldpreis dürfte in einem Seitwärtstrend hin und her<br />
pendeln. Unabhängig davon können Anleger mit Inline-Optionsscheinen auf diese Metalle üppige Renditen erzielen.<br />
Er ist der Gründer und Vorstandschef der Hedgefonds-Gesellschaft Elliot Management. Und er erwartet eine Goldpreis-<br />
Rallye. Die Rede ist von Paul Singer, der mit seiner Einschätzung nicht alleine dasteht. Auch die Milliardäre George Soros<br />
und John Paulson glauben, dass sich das gelblich glänzende Edelmetall verteuern wird. Von den Meinungen dieser Finanz-<br />
experten sollten sich Anleger allerdings nicht zum Kauf von Long-Zertifikaten verleiten lassen. Denn unter fundamentalen<br />
Aspekten ist ein deutlicher Anstieg des Goldpreises mittelfristig ein ziemlich unwahrscheinliches Szenario. Zum einen, weil<br />
die Angst vor einer zunehmenden Inflation derzeit gering ist. Und zum anderen, weil sich viele Finanzinvestoren bereits in<br />
den zurückliegenden Jahren mit dem Edelmetall eingedeckt haben. Manche Notenbanken werden ihre Goldbestände zwar<br />
weiter aufstocken, aber deren Käufe dürften den Preis kaum nach oben treiben, zumal die Nachfrage der Schmuckindustrie<br />
voraussichtlich abnehmen wird.<br />
Silberbedarf dürfte steigen<br />
Bei Silber – dem „kleinen Bruder des Goldes“ – stehen die Chancen auf steigende Preise gut. Schließlich entfällt etwa die<br />
Hälfte der Silbernachfrage auf den Industriesektor, weswegen die Konjunkturbelebung in China und das moderate Wachs-<br />
tum der Wirtschaft in Amerika auf eine Zunahme des Bedarfs hindeuten. Offenbar haben sich zahlreiche Investoren bereits<br />
entsprechend positioniert, da physisch hinterlegte Silber-ETCs im Dezember 2012 stattliche Mittelzuflüsse verbucht haben.<br />
Unter charttechnischen Aspekten von großer Bedeutung ist<br />
bei dem Silber die aktuell bei 30,65 US-Dollar verlaufende<br />
200-Tage-Linie. Solange der Preis nicht unter diesen glei-<br />
tenden Durchschnitt abtaucht, ist alles im grünen Bereich.<br />
Abgesehen davon dürfte der Preisanstieg wahrscheinlich<br />
bei etwa 35,00 US-Dollar enden, da sich hier ein starker<br />
charttechnischer Widerstand befindet.<br />
Kupferpreis hat Potenzial nach oben<br />
Von den Industriemetallen dürfte sich in den kommenden<br />
Monaten vor allem Kupfer verteuern. Schließlich investiert<br />
Chinas Regierung massiv in den Ausbau der Infrastruktur,<br />
© Sashkin - Fotolia.com<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
weshalb das Land viel Kupfer benötigt – vor allem für die<br />
Herstellung von Rohren und Stromkabeln. Überdies ist<br />
in Amerika im zweiten Halbjahr 2012 die Zahl der erteil-<br />
ten Baugenehmigungen deutlich gestiegen. Dies spricht<br />
ebenfalls für eine zunehmende Kupfernachfrage, da für den<br />
Bau eines Hauses in den USA mehr als 200 Kilogramm des<br />
rötlich schimmernden Metalls benötigt werden. Deshalb<br />
gehen die Analysten von Fitch Ratings davon aus, dass der<br />
weltweite Kupferverbrauch in diesem und im nächsten Jahr<br />
jeweils um rund vier Prozent zunehmen wird. Gut ins Bild<br />
passt dazu eine Prognose der Rohstoffanalysten der DZ<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Quelle: ariva.de<br />
Produkte<br />
Bank – sie erwarten einen Anstieg des Kupferpreises auf 9100 US-Dollar bis Ende <strong>2013</strong>. Dieses Preisziel ist durchaus realis-<br />
tisch, obwohl bei Kupfer mit einer Zunahme des Angebots gerechnet werden muss, da der Bergbaukonzern Rio Tinto voraus-<br />
sichtlich noch im ersten Halbjahr <strong>2013</strong> die riesige Kupfer- und Goldmine Oyu Tolgoi in der Mongolei in Betrieb nehmen wird.<br />
Inliner auf Metalle sind lukrative Investments<br />
Bei Silber und Kupfer könnte es sich lohnen, mit Long-Zertifikaten auf steigende Preise zu spekulieren. Aber abgesehen<br />
davon bieten einige Inline-Optionsscheine auf die beiden Metalle zurzeit ein hervorragendes Chance-Risiko-Verhältnis.<br />
Darüber hinaus können Anleger mit Inlinern optimal von der zu erwartenden Seitwärtsbewegung des Goldpreises profitie-<br />
ren. Denn mit diesen Finanzprodukten lassen sich auch dann üppige Renditen erzielen, wenn sich der Preis des Basiswertes<br />
während der Laufzeit per saldo kaum bewegt. Allerdings verliert ein Inliner deutlich an Wert, wenn sich der Preis des Under-<br />
lyings dem Niveau einer der beiden Knock-out-Schwellen annähert. Und falls eine der Schwellen verletzt wird, hat dies den<br />
Totalverlust des eingesetzten Kapitals zur Folge.<br />
Vier Kaufkandidaten<br />
Zugreifen können Anleger bei einem Kupfer-Inliner (WKN: SG3PJQ), der im September <strong>2013</strong> fällig wird und mit Knock-out-<br />
Schwellen bei 6800 und 10 200 US-Dollar ausgestattet ist. Ebenfalls kaufenswert ist ein Kupfer-Inliner mit der WKN SG3PJN<br />
mit derselben Laufzeit – hier liegen die Untergrenze bei 6000 US-Dollar und die Obergrenze bei 10 000 US-Dollar. Mit guten<br />
Konditionen lockt auch ein Silber-Inliner (WKN: SG2168) mit Knock-out-Schwellen bei 26,00 und 40,00 US-Dollar. Damit<br />
kann bis zum 21. Juni <strong>2013</strong> eine Rendite von 29,5 Prozent erzielt werden. Die Chance auf eine Rendite von 25,8 Prozent<br />
bietet ein Gold-Inliner (WKN: SG3MX9), der im Dezember <strong>2013</strong> fällig wird. Bei diesem Produkt haben die <strong>Derivate</strong>-Experten<br />
des Bankhauses Société Générale die Schwellen bei 1350 und 2100 US-Dollar fixiert.<br />
Inline-Optionsscheine auf Metalle<br />
WKN Emittent Basiswert Knock-out-Schwellen Rendite Fälligkeit<br />
SG3PJQ Société Générale Kupfer 6800 und 10 200 US-Dollar 37,93 % 20.09.<strong>2013</strong><br />
SG3PJN Société Générale Kupfer 6000 und 10 000 US-Dollar 18,62 % 20.09.<strong>2013</strong><br />
SG2168 Société Générale Silber 26,00 und 40,00 US-Dollar 29,53 % 21.06.<strong>2013</strong><br />
SG3MX9 Société Générale Gold 1350 und 2100 US-Dollar 25,79 % 20.12.<strong>2013</strong><br />
Stand: 05.02.<strong>2013</strong><br />
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36<br />
Produkte<br />
Begehrtes Leichtmetall<br />
Das Management des US-Konzerns Alcoa erwartet in diesem<br />
Jahr eine deutliche Zunahme des weltweiten Aluminiumver-<br />
brauchs. Daher dürfte der Preis des vielseitig verwendbaren<br />
Metalls steigen.<br />
Im Januar hat Alcoa als erstes US-Unternehmen Zahlen für<br />
das vierte Quartal 2012 veröffentlicht – und ebensolche<br />
können sich sehen lassen. Zwar verringerte sich der Umsatz<br />
des Aluminiumherstellers um zwei Prozent auf knapp 5,9 Milliarden US-Dollar. Allerdings verbesserte sich das Ergebnis pro<br />
Aktie von minus 0,18 US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf plus 0,21 US-Dollar. Positiv zu werten ist auch die Verringerung der<br />
Nettoverschuldung auf sieben Milliarden US-Dollar – das ist der niedrigste Stand seit 2006.<br />
Aluminium wird in vielen Branchen benötigt<br />
Überzeugt hat Alcoa die Analysten sowohl mit den Quartalsergebnissen als auch mit dem Ausblick, gemäß dem der globale<br />
Aluminiumbedarf <strong>2013</strong> um sieben Prozent steigen wird. Im Luftfahrtsektor dürfte die Nachfrage sogar um neun bis zehn Pro-<br />
zent anziehen. Aluminium wird in diesem Bereich für den Bau des Rumpfes und der Tragflächen von Flugzeugen verwendet.<br />
In der Autoindustrie wird der Bedarf um ein bis vier Prozent zunehmen. Hier entstehen unter anderem Karosserien, Motor-<br />
blöcke und Kolben komplett oder teilweise aus dem Leichtmetall. Mit Aluminium werden außerdem industrielle Gasturbinen<br />
und Weltraumtechnik-Komponenten gebaut. Des Weiteren wird das Leichtmetall in der Verpackungsbranche zu Getränke-<br />
und Konservendosen sowie zu Aluminiumfolie verarbeitet.<br />
Auf das Leichtmetall setzen – mit oder ohne Hebel<br />
Angesichts der erfreulichen Prognose des Alcoa-Managements prognostizieren die Rohstoffexperten der Commerzbank in<br />
diesem Jahr einen Anstieg des Aluminiumpreises auf 2350 US-Dollar pro Tonne. Zuletzt kostete eine Tonne des Leichtmetalls<br />
Quelle: ariva.de<br />
2134 US-Dollar (Stand: 04.02.<strong>2013</strong>). An dem zu erwar-<br />
tenden Preisanstieg können Anleger mit einem von der<br />
HypoVereinsbank/UniCredit emittierten Tracker-Zertifikat<br />
(WKN: HV3ALU) im Verhältnis eins zu eins partizipieren.<br />
Eine Alternative für risikofreudige Börsianer ist ein Long-<br />
Zertifikat (WKN: SG0Z2Y) vom französischen Bankhaus<br />
Société Générale, dessen Hebel derzeit 3,0 beträgt. Beide<br />
Finanzprodukte basieren auf dem nächstfälligen Aluminium-<br />
Future, der an der Metallbörse in London gehandelt wird.<br />
Chancenreiche Alternative zur Alcoa-Aktie<br />
© Stephen Sweet - Fotolia.com<br />
Verteuert sich Aluminium im Laufe dieses Jahres, dürften<br />
auch die weiteren Quartalsberichte von Alcoa positiv ausfal-<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Produkte<br />
len. Dennoch sollten Anleger keine großen Kurszuwächse erwarten. Denn basierend auf der aktuellen Gewinnschätzung von<br />
0,63 US-Dollar pro Aktie errechnet sich ein <strong>2013</strong>er KGV von 14,3 – der Dow-Jones-Titel ist also kein Schnäppchen. Deshalb<br />
bietet sich der Kauf eines Capped-Bonus-Zertifikats (WKN: VT579J) auf die Alcoa-Aktie vom Schweizer Bankhaus Vontobel an.<br />
Damit lässt sich bis zum 27. September <strong>2013</strong> eine Rendite von 16,4 Prozent erzielen, wenn der Kurs des Basiswertes wäh-<br />
rend der Laufzeit nie die 7,50-US-Dollar-Marke erreicht oder unterschreitet. Dieses Bonuspapier ist nicht währungsgesichert,<br />
weswegen sich eine Abwertung des Euro in Relation zum US-Dollar negativ auf die Wertentwicklung auswirken würde. Ein<br />
solches Szenario ist jedoch ziemlich unwahrscheinlich.<br />
Capped-Bonus-Zertifikat<br />
WKN Emittent Laufzeit Quanto Bonusbetrag/Cap Barriere Kurs<br />
VT579J Vontobel 27.09.13 nein 12,00 US-Dollar 7,50 US-Dollar 7,51 Euro<br />
Stand: 14.02.<strong>2013</strong><br />
Tracker- und Long-Zertifikat<br />
WKN Emittent Laufzeit Quanto Basispreis Knock-out-Schwelle Hebel Kurs<br />
HV3ALU HypoVereinsbank/UniCredit open end nein – – – 13,60 Euro<br />
SG0Z2Y Société Générale open end nein 1417,61 US-Dollar 1487,27 US-Dollar 3,0 4,01 Euro<br />
Stand: 14.03.<strong>2013</strong><br />
Münchener Rück: Top-Ergebnis und Rekord-Dividende!<br />
Mit Versicherungsaktien im Allgemeinen und damit natür-<br />
lich auch mit den Anteilscheinen der Münchener Rück war<br />
lange Zeit nicht wirklich viel zu verdienen. Seit Sommer<br />
letzten Jahres gehörten die Papiere des weltgrößten Rück-<br />
versicherers jedoch zu den Out-Performern im deutschen<br />
Premium-Index DAX und auch für das laufende Jahr sind die<br />
Aussichten alles andere als schlecht.<br />
Echte Value-Perle<br />
Denn die Aktien der Münchener Rück sind eine echte Value-<br />
Perle. Operativ sind die Bayern nicht nur im Rückversiche-<br />
rungsgeschäft erstklassig aufgestellt, sondern über die Ergo<br />
Gruppe auch im Direktgeschäft. Für Überraschung an der<br />
Quelle: ariva.de<br />
Börse und einen Satz nach oben hat die letzte Meldung über die Entwicklung im abgelaufen Geschäftsjahr 2012 gesorgt:<br />
Nach Steuern verdiente der Konzern 3,2 Milliarden Euro – rund dreieinhalb Mal so viel wie noch 2011, trotz Belastung durch<br />
Hurrikan Sandy. Zudem können sich die Aktionäre mit 7,00 Euro auf eine deutlich höhere Dividende freuen. Zahlreiche<br />
Analysten hoben nach den positiven Zahlen zudem ihre Kursziele an.<br />
37
38<br />
Produkte<br />
Steigende Prämieneinnahmen durch Hurrikan Sandy<br />
Davon abgesehen scheint das letzte Wort in Sachen Gewinn für <strong>2013</strong> noch nicht gesprochen. Hintergrund: Die erheblichen<br />
Schäden durch Hurrikan Sandy werden zu steigenden Prämieneinnahmen führen. Damit hat die Natur-Katastrophe – so<br />
schlimm sie auch war – vor allem für deutsche Versicherer auch eine positive Auswirkung. Unlängst hat die Allianz durch-<br />
blicken lassen, dass sich die Schadenzahlungen in einem überschaubaren Rahmen halten und locker in das hierfür veran-<br />
schlagte Budget passen. Und auch die Münchener Rück sollte einigermaßen glimpflich davongekommen sein. Damit wird<br />
der Konzern von den steigenden Versicherungsprämien profitieren, ohne übermäßig starken Belastungen ausgesetzt zu<br />
sein. Wohl auch deshalb gehen einige Analysten davon aus, dass sich der Gewinn der Münchener Rück auch im laufenden<br />
Jahr über 17 Euro je Anteilschein bewegen wird. Sofern sich diese Prognose bewahrheitet, wäre die Aktie des Konzerns<br />
selbst auf dem mittlerweile erkennbar erhöhten Kurs-Niveau ein echtes Schnäppchen.<br />
Aktienrückkauf-Programm könnte kommen<br />
Zur angekündigten Dividendenerhöhung kommen noch die Erwartungen an ein immer wieder in der Diskussion stehendes<br />
Aktien-Rückkaufprogramm, hat der Konzern in diesem Zusammenhang zwar gedämpft. Dennoch sollte angesichts der aktu-<br />
ellen Kapitalisierung des Versicherungsriesen ein gewisser Spielraum für eine solche kursstützende Maßnahme bestehen.<br />
Im Regelfall werden diese Papiere eingezogen, was zu einem steigenden Gewinn pro Aktie führt. Sollte es dazu kommen, ist<br />
nicht auszuschließen, dass das <strong>2013</strong>er KGV auf unter sieben sinkt. Und ganz ehrlich: Wann bekommt man einen Weltmarkt-<br />
führer schon einmal zu einem derartigen Spottpreis.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
© Zacarias da Mata - Fotolia.com
Charttechnik: Aufwärtstrend trotz Korrektur intakt<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Produkte<br />
Und auch charttechnisch scheinen die Bullen das Zepter nicht wirklich aus der Hand geben zu wollen. Der primäre Aufwärts-<br />
trend seit Sommer ist vollumfänglich intakt und sorgte dafür, dass sich der Aktienkurs oberhalb seiner 200-Tage-Linie<br />
festsetzen konnte. Gleichzeitig wurden im Zuge der Rallye diverse wichtige Widerstände nach oben durchbrochen. Aktuell<br />
kämpft das Papier wegen der eingangs erwähnten Rücksetzer zwar mit der 38-Tage-Linie, aber es darf davon ausgegangen<br />
werden, dass dieser Kampf gewonnen wird. Denn der MACD generiert nach wie vor ein Kaufsignal. Vorübergehend sind<br />
nochmalige Korrekturen zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, da die Stochastik auf Verkaufen gedreht hat und auch das<br />
Momentum sowie der RSI in den bärischen Bereich vorgedrungen sind. Solange der starke Unterstützungsbereich zwischen<br />
125 und 127 Euro nicht nach unten durchbrochen wird, stehen die technischen Ampeln aber unverändert tendenziell auf<br />
Grün.<br />
Für spekulative und konservative Anleger gleichermaßen interessant<br />
Alles in allem erscheint die Aktie der Münchener Rück als Underlying sowohl für spekulative als auch für konservative<br />
Anleger geeignet zu sein. Risikobereite Investoren dürften mit dem Turbo-Long-Zertifikat der HypoVereinsbank mit der<br />
WKN HV7TQ4 gut bedient sein. Bei einem Basispreis von 111,12 Euro sowie einer Knock-out-Schwelle bei 115 Euro verfügt das<br />
Open-End-Produkt über einen Hebel von 5,9. Damit ist das Zertifikat einerseits nicht zu aggressiv, zum anderen lassen sich<br />
selbst bei überschaubaren Kurs-Zuwächsen ansehnliche Gewinne erzielen.<br />
Eine spekulativere Variante für Day Trader wäre der Turbo Open-end mit der WKN HV9QLF, dieser hat einen Hebel von 28<br />
und einen Basispreis sowie Knock-out von 131,25 Euro. (Zu beachten ist, dass sich der Basispreis bei den Turbo-Endlos-<br />
Produkten jeden Tag etwas erhöht.) Dieser Schein ist allerdings nur für „Profis“ geeignet, die ständig am Markt sind und<br />
konsequent Stop-Limits gesetzt haben.<br />
Für konservative Anleger empfiehlt sich ein Blick auf u. a. Bonus-Zertifikate der UBS mit der WKN UA0N47. Das Produkt mit<br />
einer Laufzeit bis zum 18.06.2014 ist mit einer Bonus-Barriere bei 110 Euro sowie einem Bonuslevel bei 175 Euro ausgestat-<br />
tet. Damit errechnet sich eine Seitwärtsrendite von knapp 16,5 Prozent per anno. Für einen Schein mit einem vergleichswei-<br />
se geringen Risiko stellt dies einen absolut vernünftigen Ertrag dar, vor allem da das Produkt über keinen Cap verfügt, so<br />
dass Anleger an Kursen oberhalb der Bonus-Schwelle vollumfänglich partizipieren, was nach den letzten Meldungen sogar<br />
durchaus möglich ist.<br />
Turbo Long<br />
WKN Emittent Basis Laufzeit Hebel Kurs<br />
HV9QLF HVB 131,6 Open End 8,8 1,66 Euro<br />
Bonus-Zertifikat<br />
WKN Emittent Barriere Bonus-Level Laufzeit Seitwärtsrendite Kurs<br />
UA0N47 UBS 110 175 27.06.2014 12,20 % 155,8 Euro<br />
Stand: 14.03.<strong>2013</strong><br />
39
40<br />
Produkte<br />
Rückblick über die vorgestellten Produkte<br />
Die im Bereich Zertifikate im Fokus vorgestellten Produkte<br />
entwickelten sich in den letzten sechs Monaten per saldo<br />
sehr positiv. Besprochen wurden in Ausgabe Q3/2012 die<br />
Basiswerte Barrick Gold, Lukoil sowie Facebook. In Ausgabe<br />
Q4/2012 wurden Produkte auf Hochtief, Danone und AMD<br />
vorgestellt. Lediglich Barrick Gold notiert zum aktuellen<br />
Zeitpunkt unter dem Empfehlungskurs, die anderen Werte<br />
konnten teils deutlich zulegen.<br />
Die jeweils vorgestellten konservativen Produkte sind somit<br />
durchweg, bis auf Barrick Gold, 15 bis 35 Prozent im Gewinn.<br />
Bei den spekulativen Varianten haben wir einige Kursrake-<br />
ten ergattert. Grundsätzlich ist es ratsam, ein Portfolio von<br />
verschiedenen Zertifikaten aufzubauen. Zudem sollte man<br />
den Hebel nicht zu aggressiv wählen, verfolgt man nicht<br />
täglich die Kurse.<br />
Bei Investments in Hebelprodukte ist es wichtig, immer ein<br />
Stop-Limit zu setzen, um mögliche Verluste zu begrenzen.<br />
Auch die Gewinne sollte man durch Limits absichern und<br />
diese gegebenenfalls anheben– nach dem Motto „The trend<br />
is your friend“.<br />
Mit einer Trailing-Stop-Verkaufsorder (von einigen Brokern<br />
angeboten) kann man in steigenden Märkten Gewinne in<br />
einer Position mit einem sich dynamisch anpassenden Absi-<br />
cherungsniveau kontrolliert laufen lassen. Das Nachziehen<br />
des gewählten Stop-Limit erfolgt dabei automatisch.<br />
Trailing Stop (Verkaufsorder mit Stop Loss bei<br />
9,00 € und Trailing Abstand von 0,70 €)<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
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11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
– Kurs Wertpapier XY<br />
Quelle: ariva.de<br />
DM Q4/2012 – 15. Oktober 2012: Turbo long auf Hochtief –<br />
WKN BN3RT0 – Kurs 7,70 Euro – aktuell 24,02 Euro: +240 %<br />
(einzige spekulative Vorstellung in DM Q4)<br />
DM Q3/2012 – 26 Juli 2012: Turbo long auf Barrick Gold: in der<br />
Spitze +100 %, im Februar <strong>2013</strong> ausgeknockt | Turbo long auf Lukoil<br />
– WKN CK8ZTS – Kurs 7,53 Euro – aktuell 13,20 Euro: +75 % |<br />
Bonus-Offensive auf Facebook – WKN VT5VVR – Kurs 15,15 Euro –<br />
aktuell 22,40 Euro: +49 %<br />
Interessant ist auch die One-Cancels-the-Other-Order, diese<br />
besteht im Prinzip aus zwei Orders gleichzeitig, von denen<br />
bei Ausführung der einen die jeweils andere gelöscht wird.<br />
Bei Orderaufgabe wählt man im Falle eines Verkaufs neben<br />
einem Stop-Limit zur Absicherung der Position nach unten<br />
gleichzeitig ein oberes Verkaufslimit, um erzielte Gewinne<br />
zu realisieren. Man ist demnach sowohl für fallende als auch<br />
für steigende Kursentwicklungen positioniert, ohne ständig<br />
den Markt beobachten zu müssen.<br />
OCO (Verkaufsorder mit Stop Loss bei 9,00 €<br />
und Verkaufslimit bei 14,20 €)<br />
16<br />
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10<br />
9<br />
8<br />
– Kurs Wertpapier XY<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
ETFs,<br />
Markus Jordan<br />
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42<br />
DM: Sehr geehrter Herr Auricht, die Handelsumsätze an<br />
den Börsen sind in den letzten Jahren deutlich gefallen,<br />
insbesondere auch im Zertifikatehandel. Darüber hinaus<br />
führt die Abgeltungssteuer möglicherweise zu niedrigeren<br />
Handelsaktivitäten. Wie sehen Sie die Entwicklung in<br />
Zukunft?<br />
Auricht: Betrachtet man die letzten drei Jahre, hatten wir<br />
in 2011 sogar einen deutlichen Anstieg der Handelsumsät<br />
ze im Zertifikatebereich. 2012 liegen die Umsätze mit rund<br />
137 Milliarden Euro immer noch auf hohem Niveau. Auch<br />
das ausstehende Volumen hat seit 2008 wieder zugenom<br />
men und lag im September 2012 bei rund 100 Milliarden<br />
Euro. Die Anleger haben inzwischen sehr gut verstanden,<br />
welche Vorteile Zertifikate bieten. Wenn es darum geht, at<br />
traktive Renditealternativen in Niedrigzinsphasen zu finden,<br />
bestimmte Marktschwankungen auszunutzen, und das maß<br />
geschneidert für jede Risikoneigung, sind Zertifikate ihrer<br />
Transparenz, Handelbarkeit und regulatorischen Vorausset<br />
zungen wegen unübertroffen.<br />
DM: Welche Schwerpunkte hat HypoVereinsbank one-<br />
markets in seinem Angebot? Welche Länder decken Sie<br />
mit Produkten ab?<br />
Auricht: Wir sind inzwischen Komplettanbieter von Anla<br />
ge und Hebelprodukten. Unser Angebot richtet sich sowohl<br />
an den Beratungskunden als auch an den Selbstentscheider<br />
und Trader in Deutschland, Österreich und CEE. Gleichzei<br />
tig bieten wir über alle Anlageklassen hinweg unterschied<br />
lichste Emissionsvehikel an – vom Zertifikat über die Anleihe<br />
bis hin zum strukturierten Fonds. Im Hebelproduktebereich<br />
haben wir ganz klar unsere Stärken.<br />
Interview<br />
mit Dominik Auricht<br />
HypoVereinsbank onemarkets<br />
DM: Wie unterscheiden Sie sich im Hebelproduktebereich<br />
vom Wettbewerb?<br />
Auricht: Hier liegen die Schwerpunkte auf den von Anle<br />
gern am stärksten nachgefragten deutschen und europä<br />
ischen Werten aus dem DAX ® , MDAX ® , TecDAX ® und dem<br />
EURO STOXX 50 ® Index. Wir konzentrieren uns auf das,<br />
was die meisten Kunden haben wollen: Produkte auf deut<br />
sche Aktien, auch die aus der zweiten und dritten Reihe.<br />
Wir werden auch das internationale Portfolio ausbauen,<br />
aber deutsche Aktien werden unser Kernmarkt sein. Da<br />
bei setzen wir über den Preis Akzente. In Österreich sind<br />
wir der einzige Emittent, der diese Produkte auf den ATX<br />
und die meisten darin enthaltenen Einzeltitel anbietet.<br />
DM: Sie haben regelmäßig Free-Trade-Aktionen mit ver-<br />
schiedenen Direktbanken, wird dieses Angebot stark<br />
genutzt?<br />
Auricht: Als Newcomer in diesem Bereich laden wir mit die<br />
sen Aktionen ein, unsere Produkte und unseren Service zu<br />
testen. Die Entwicklung ist durchaus positiv.<br />
DM: Werden Sie auch Produkte herausbringen, die von<br />
einem Seitwärtstrend profitieren?<br />
Auricht: Sie sprechen InlineOptionsscheine an. Da es sich<br />
hierbei um Nischenprodukte handelt, werden wir erst einmal<br />
die Strukturen anbieten, die von den Anlegern am meisten<br />
nachgefragt werden, wie z. B. Bonuszertifikate und Discount<br />
Optionsscheine, die ja auch von einer Seitwärtsrendite pro<br />
fitieren.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
ANZEIGE<br />
DM: Welche Rolle spielt heute noch die Bonität des<br />
Emittenten?<br />
Auricht: Die Anleger sind sich heute der Bonität eines Emit<br />
tenten durchaus bewusst. Auch wissen sie, dass je niedriger<br />
die Bonität ist, z. B. die fixen Zinszahlungen umso höher<br />
sind. Deshalb entscheiden sie hier nach persönlicher Ren<br />
diteerwartung und Risikoneigung. Im Hebelproduktebereich<br />
spielt diese Überlegung jedoch keine Rolle.<br />
DM: Ende letzten Jahres sah es danach aus, als könnte der<br />
DAX noch einmal nach unten abtauchen, dann legte er aber<br />
eine beeindruckende Rallye hin und erreichte Ende Januar<br />
sogar neue Mehrjahreshochs. Wie erklären Sie sich den<br />
plötzlichen Stimmungsumschwung?<br />
Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender, von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter und nach Deutschland notifizierter Prospekt<br />
(samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der<br />
Website der Raiffeisen Centrobank AG unter www.rcb.at/Wertpapierprospekte abrufbar. Weitere Risikohinweise – siehe Basisprospekt.<br />
Raiffeisen Centrobank AG, 1010 Wien, Tegetthoffstrasse 1, eingetragen im Firmenbuch des Handelsgerichtes Wien zu FN 117507 f.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Weitere Informationen unter www.rcb.at oder der produkt-Hotline, T: +43 (1) 515 20 - 484<br />
Interview<br />
Auricht: Unsere Anlagestrategen sehen die Katalysatoren<br />
für den überraschend kräftigen Kursanstieg in 2012 in der<br />
Stabilisierung der Eurozone und der hohen Liquidität. Auch<br />
die Ausblicke einiger Konzernchefs bei Umsatz und Gewinn<br />
dürften neue Rekorde eingefahren haben. Deutsche Unter<br />
nehmen sind global gut positioniert, historisch attraktiv be<br />
wertet, bieten eine hohe Dividendenrendite und mittelfristig<br />
starkes Wachstumspotenzial.<br />
DM: Hat der Aktienmarkt möglicherweise Potenzial, einen<br />
Anlauf auf die alten Höchststände zu nehmen?<br />
Auricht: Unsere Analysten rechnen mit einem neuen DAX<br />
Allzeithoch von 8200 Punkten bis zum Jahresende <strong>2013</strong>.<br />
Herr Auricht, vielen Dank für das Gespräch!<br />
43<br />
Raiffeisen Centrobank AG<br />
Wachstumsmarkt türkei<br />
index- und turbo-Zertifikate<br />
IndIzes der WIener Börse AnlAge- Und HeBelprodUkte für den steIgenden MArkt<br />
IBtX ® dIe 20 UMsAtzstÄrksten AktIen der Börse In IstAnBUl<br />
IBtX Bnk ® 7 UnterneHMen des türkIsCHen BAnkensektors<br />
oHne lAUfzeItBegrenzUng oHne MAnAgeMentgeBüHr eMIttentenrIsIko
44<br />
Strategie<br />
Teil 2<br />
Dynamische Asset-Allokation<br />
auf Basis trendfolgender Indikatoren<br />
Zu den Grundlagen des trendfolgenden Ansatzes sowie zum<br />
Konzept der dynamischen AssetAllokation im Zusammen<br />
hang mit Erkenntnissen aus der Forschung zur Behavioral<br />
Finance lässt sich zusammenfassend Folgendes feststellen:<br />
n Nachhaltige Kursbewegungen entwickeln sich langsam<br />
und halten dann über längere Zeiträume an. Ganz im Sinne<br />
des Postulats von Charles Dow: Ein Trend hat eher die Ten<br />
denz, sich fortzusetzen, als umzukehren.<br />
n Trends entwickeln sich, weil sich im Markt ein zuneh<br />
mender Konsens über zukünftige Preise einstellt und da<br />
durch erst im Laufe der Zeit ein neues Kursniveau heraus<br />
gebildet wird, das von der Mehrzahl der Marktteilnehmer<br />
© skvoor - Fotolia.com<br />
Im ersten Teil der Artikelreihe<br />
über den Einsatz von trendfol-<br />
genden Indikatoren in der dyna-<br />
mischen Asset-Allokation ging<br />
es um Handelsansätze auf Basis<br />
der 200-Tage-Linie. In Teil 2<br />
stehen sehr profitable Handels-<br />
systeme mit dem MACD, dem<br />
wohl bekann testen Trendfolge-<br />
Indikator, im Mittelpunkt – mit<br />
erstaunlichen Ergebnissen.<br />
als fair betrachtet wird. Dabei verläuft ein Trend nicht<br />
geradlinig in eine Richtung, sondern wird durch Korrek<br />
turphasen unterbrochen, also durch kleinere Bewegungen<br />
entgegen der Trendrichtung.<br />
n Sollen Trendfolgestrategien Erfolg haben, müssen sich die<br />
Märkte überwiegend in Trends bewegen, und eben nicht in<br />
Seitwärtsphasen (Trading Range). Man kann aber davon<br />
ausgehen, dass sich Märkte insgesamt zu etwa zwei Drit<br />
teln der Zeit in Trendphasen bewegen, so dass grundsätz<br />
lich Trendfolgestrategien zum Erfolg führen können.<br />
n Das Problem jeder Trendfolgestrategie liegt darin zu erken<br />
nen, wann es sich bei einer Kursbewegung um eine Trend<br />
wende handelt und wann nur um eine Korrektur. Denn<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
jede Trendwende beginnt zunächst mit einer Korrektur<br />
und lässt sich erst im Nachhinein einfach erkennen. Daher<br />
benötigt jeder trendfolgende Investor einen Indikator, der<br />
ihm anzeigt, wann ein Trend gebrochen ist und er agieren<br />
muss.<br />
n Trendfolgende Handelssysteme warten, bis sich ein Trend<br />
etabliert hat, und springen dann auf den fahrenden Zug<br />
auf. Sie bleiben solange investiert, bis der Trend wieder ge<br />
dreht hat. Der Trendfolger verpasst grundsätzlich den An<br />
fang eines Trends und gibt am Ende wieder einen Teil der<br />
Gewinne ab. Er zieht seinen Gewinn aus dem Mittelstück<br />
eines Trends.<br />
n Dynamische Allokationsstrategien versuchen zudem, da<br />
durch eine höhere Rendite zu erzielen, dass der Investor in<br />
fallenden Märkten entweder nicht investiert ist (Longonly<br />
Strategie) oder eine ShortPosition eingeht (Longshort<br />
Strategie).<br />
n TrendfolgeSysteme werden nicht auf die höchste Treffer<br />
quote hin optimiert. Sie weisen normalerweise eher eine<br />
Trefferquote von unter 50 Prozent auf. Dafür ist der durch<br />
schnittliche Gewinn mehr als doppelt so hoch im Vergleich<br />
zum durchschnittlichen Verlust, wodurch diese Systeme<br />
profitabel arbeiten.<br />
Der trendfolgende Indikator MACD<br />
Der MACD (Moving Average Convergence Divergence) wurde<br />
von Gerald Appel entwickelt und ist heute sicher der bekann<br />
teste Trendfolgeindikator.<br />
Berechnet wird der MACD aus exponenziell gleitenden<br />
Durchschnitten (EGD) und besteht aus zwei Linien, der<br />
MACDIndikatorlinie und der Signallinie.<br />
Konstruktion:<br />
MACD-Linie: 12 Tage EGD – 26 Tage EGD<br />
Signallinie: 9 Tage EGD der MACDLinie<br />
Die Signallinie ist wiederum eine 9fache exponenzielle Glät<br />
tung der MACDIndikatorlinie.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Signalgebung :<br />
Strategie<br />
Kaufsignal: Die MACDLinie schneidet die Signallinie von<br />
unten nach oben.<br />
Verkaufssignal: Die MACDLinie schneidet die Signallinie<br />
von oben nach unten.<br />
Spätes Kauf- bzw. Verkaufssignal: Die MACDLinie schnei<br />
det die Nulllinie von unten nach oben (Kauf) bzw. von oben<br />
nach unten (Verkauf). Hierbei findet die Signallinie keine<br />
Anwendung.<br />
Interpretation:<br />
n Der MACD beruht auf gleitendem Durchschnitt, d. h. die<br />
Signalgebung kommt zeitverzögert für Kauf und Verkauf.<br />
n Der MACD ist daher nur in Trendphasen geeignet, viele<br />
Fehlsignale in Seitwärtsphasen!<br />
n Trendbestätigung: Wenn die MACDLinie nach dem Cross<br />
overKaufsignal unterhalb der Nulllinie diese dann über<br />
schreitet (Bestätigung des Aufwärtstrends) beziehungs<br />
weise nach dem CrossoverVerkaufssignal oberhalb der<br />
Nulllinie diese dann unterschreitet (Bestätigung des Ab<br />
wärtstrends).<br />
n Je weiter der Schnittpunkt der MACDLinie mit seiner Sig<br />
nallinie von der Mittellinie entfernt ist, umso eindeutiger<br />
das Signal.<br />
n Divergenzen zwischen Kursverlauf und MACD als Warnzei<br />
chen für baldigenTrendwechsel<br />
n Der MACD liefert auf Wochenbasis wesentlich weniger<br />
Fehlsignale als auf Tagesbasis.<br />
n Bessere „Trefferquote“, wenn der MACD in der gehandelten<br />
und in der Zeitperiode darüber das gleiche Signal anzeigt<br />
(z. B. Wochen und TageschartMACD geben beide ein Ver<br />
kaufssignal).<br />
Tipps zur Anwendung des MACD:<br />
n Andere Periodenlängen als die Standardeinstellung (12,<br />
26, 9) ausprobieren<br />
n Das Signal erfolgt prinzipiell schon bei Richtungsänderung<br />
des MACD (z. B. im MACDHistogramm gut zu erkennen),<br />
45
46<br />
Strategie<br />
aber das Kreuzen der Signallinie ist eine Bestätigung. Das<br />
Kreuzen der Nulllinie ist dann ebenso eine weitere Bestä<br />
tigung.<br />
n Kaufsignale (Verkaufssignale) sind verlässlicher, wenn der<br />
MACD seit dem letzten Verkaufssignal (Kaufsignal) unter<br />
die Nulllinie gefallen ist (über die Nulllinie gestiegen ist).<br />
n Beim Kaufsignal (Verkaufssignal) selbst muss er aber nicht<br />
mehr unter (über) der Nulllinie verlaufen.<br />
Abbildung 1 zeigt den MACD angewendet auf den DAX. Im<br />
Beispiel ist der Wochenchart zu sehen. Die MACDPerioden<br />
einstellungen beziehen sich daher auf (12, 26, 9) Wochen<br />
(entspricht 60, 130, 45 Tagen) sowie (50, 110, 9) Wochen<br />
(entspricht 250, 550, 45 Tagen). Eingekreist sind die Pro<br />
blembereiche in jeder Einstellung. Es wird deutlich, dass in<br />
der kürzeren Einstellung gehäuft Fehlsignale auftreten, in<br />
der längerfristigen diese herausgeglättet werden.<br />
Betrachten wir jetzt eine konkrete Strategie der dynamischen<br />
AssetAllokation, die auf dem MACDIndikator aufbaut. An<br />
hand der Parametereinstellung des MACD ist ersichtlich,<br />
dass dies eine langfristige Strategie ist, die daher insbe<br />
sondere in der Vermögensverwaltung erfolgreich eingesetzt<br />
werden kann. Getestet wurde diese Strategie auf zwei unter<br />
schiedliche Anlageuniversen, nämlich auf 25 Länderindizes<br />
und auf 19 Branchenindizes.<br />
Strategie 1: Dynamische Asset-Allokation mit dem<br />
MACD auf 25 Länderindizes<br />
Wir betrachten zunächst ein Investitionsuniversum aus 25<br />
Länderindizes, wenn vorhanden aus dem MSCI, die über ei<br />
nen ETF investierbar sind. Die Indizes wurden entsprechend<br />
der Höhe des Bruttosozialproduktes der jeweiligen Länder<br />
ausgesucht.<br />
Diese Indizes sind: MSCI Australia, MSCI Canada, MSCI<br />
Germany, MSCI Greece, MSCI Japan, MSCI Switzerland, MSCI<br />
UK, MSCI USA, MSCI Brazil, MSCI China, MSCI India, MSCI<br />
Indonesia, MSCI Korea, MSCI Malaysia, MSCI Mexico, MSCI<br />
Poland, MSCI Russia, MSCI S Africa, MSCI Spain, MSCI Tai<br />
wan, MSCI Thailand, MSCI Turkey, ATX, CAC 40, FTSE MIB.<br />
Der Handelsansatz: Strategie „MACD auf 25 Länderindizes<br />
(in Euro)“<br />
Der MACD ist hier in der Periodenlänge der gleitenden Durch<br />
schnitte 60 und 130 eingestellt.<br />
Abbildung 1 – Der MACD angewendet auf<br />
den Dax mit verschiedenen Periodeneinstellungen<br />
Quelle: Gregor Bauer, drbauer-consult.de<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Als Signalebene fungiert nur die Nulllinie, nicht die eigent<br />
liche Signallinie. Diese wird in diesem Ansatz gar nicht ge<br />
braucht. Zudem muss die MACDLinie fünf Tage über der<br />
Nulllinie verlaufen, bevor der LongEinstieg erfolgt. Verläuft<br />
die MACDLinie dann wieder fünf Tage unterhalb der Null<br />
linie, wird die Position geschlossen. Das System ist ein reines<br />
LongonlySystem, wir gehen keine ShortPositionen ein.<br />
Abbildung 2 – Signalgebung des Handelssystems<br />
am Beispiel des MSCI USA<br />
Quelle: Oliver Paesler, captimizer.de<br />
Abbildung 3 – Signalgebung des<br />
Handelssystems am Beispiel des MSCI<br />
Griechenland Market<br />
Quelle: Oliver Paesler, captimizer.de<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Strategie<br />
Jede Position wird mit 1/25 des Anlagekapitals eröffnet, hal<br />
ten wir keine 25 Positionen, da nicht alle Indizes Kaufsignale<br />
generieren, wird der entsprechende Betrag im Geldmarkt ge<br />
parkt.<br />
Tabelle 1 auf der nächsten Seite stellt die Handelsparameter<br />
noch einmal im Überblick dar.<br />
47
48<br />
Strategie<br />
Tabelle 1 – Strategie 1 „Asset-Allokation mit dem MACD auf 25<br />
Länderindizes“<br />
Einstieg MACD 60-130 des Landesindex in Euro für fünf Tage<br />
> 0<br />
Ausstieg MACD 60-130 des Landesindex in Euro für fünf Tage<br />
< 0<br />
Stop nur Ausstiegssignal<br />
Positionsgröße ~ 1/25 des Anlagekapitals<br />
Handelsrichtung Long (steigende Kurse)<br />
Anlageuniversum 25 Länderindizes nach BSP mit ETFs investierbar<br />
Umsetzung ETFs<br />
Benchmark MSCI World in Euro und gleich gewichtetes Portfolio<br />
mit jährlichem Rebalancing<br />
Dazu einige Beispiele:<br />
Abbildung 2 verdeutlicht die Signalgebung am Beispiel des<br />
MSCI Deutschland. Die grün markierten Bereiche stellen die<br />
Zeiträume der Investition dar, während der rot markierten<br />
Phasen war das System in diesem Index nicht investiert.<br />
Abbildung 2 zeigt als weiteres Beispiel die Positionierungen<br />
des Systems in den USA.<br />
Abbildung 3 zeigt das Beispiel Griechenlands. Gut zu erken<br />
nen ist, dass das System während der langen Abwärtsphase<br />
seit Anfang 2012 nie investiert war und dadurch hohe Ver<br />
luste vermieden hat. Erst Ende 2012 sind wir wieder in Grie<br />
chenland investiert, und zwar zu einem frühen Zeitpunkt,<br />
nämlich kurz oberhalb des langjährigen Tiefs.<br />
Ergebnisse der Simulation von Strategie 1:<br />
Abbildung 4 zeigt die zugehörige Kapitalkurve im Vergleich<br />
zur Benchmark (25 Länderindizes, gleichgewichtet, mit jähr<br />
lichem Rebalancing).<br />
Tabelle 2 stellt die Ergebnisse der Simulation noch einmal<br />
im Überblick dar. Getestet wurde im Zeitraum zwischen<br />
31.12.2002 und 31.12.2012, mit einem Startkapital von<br />
100 000 Euro.<br />
Der Vergleich der Charts zeigt, dass die Kapitalkurve der<br />
Strategie in den HausseJahren 2003 bis 2007 die Bench<br />
mark sogar outperformen konnte und auch insgesamt glatter<br />
verläuft. Insbesondere während der langen Drawdown<br />
Phase zwischen 2007 und 2009 konnten höhere Verluste<br />
vermieden werden, da in den Geldmarkt umgeschichtet wur<br />
de. Der Vergleich zeigt aber auch, dass die Strategie mit ei<br />
ner Zeitverzögerung erst Mitte des Jahres 2009 wieder inves<br />
tiert war, dann aber an dem folgenden Anstieg partizipieren<br />
konnte. Auch in den Jahren ab 2011 verlief die Kapitalkurve<br />
der Strategie glatter und mit geringeren Verlusten als die<br />
Benchmark, auch wenn Verluste nicht vollständig vermieden<br />
werden konnten und die Höchststände zu Beginn des Jahres<br />
2011 noch nicht ganz wieder erreicht wurden.<br />
Der Gewinn über den Testzeitraum lag bei insgesamt<br />
200 275,67 Euro, was einer geometrischen Rendite von<br />
11,58 Prozent pro Jahr entspricht. Der Profitfaktor liegt bei<br />
hohen 9,58. Der mittlere Verlust über den Testzeitraum bei<br />
nur 7,29 Prozent, der zwischenzeitlich maximale Kapitalver<br />
lust betrug −23,37 Prozent, wobei es knapp zwei Jahre dau<br />
erte, diesen wieder aufzuholen.<br />
Die Volatilität über den Testzeitraum lag bei 11,16 Prozent.<br />
Die risikoadjustierte Überrendite (SharpeRatio) lag bei 0,86<br />
(wobei ein risikoloser Zins von zwei Prozent p. a. zugrunde<br />
gelegt wurde).<br />
Hervorzuheben ist hier auch die für ein trendfolgendes Sys<br />
tem hohe Trefferquote von 68 Prozent, wobei das Verhältnis<br />
des durchschnittlichen Gewinns zum durchschnittlichen<br />
Tabelle 2 – Die Ergebnisse der Strategie<br />
„MACD auf 25 Länderindizes“<br />
Startkapital 100 000,00 €<br />
Endkapital 300 275,67 €<br />
Gewinn 200 275,67 €<br />
Jährlicher Gewinn (geometr.) 11,58 %<br />
Profitfaktor (Prozent) 9,58<br />
Max. Kapitalverlust −23,37 %<br />
Max. Dauer nächster Höchststand 1,97 Jahre<br />
Volatilität p. a. 11,16 %<br />
Sharpe-Ratio 0,86<br />
Trefferquote 68,29 %<br />
Durchschnittl. Gewinn 45,29 %<br />
Durchschnittl. Verlust −7,29 %<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Abbildung 4 – Die Kapitalkurve der Strategie<br />
„MACD auf 25 Länderindizes“ im Vergleich<br />
zur Benchmark (25 Länderindizes, gleichgewichtet,<br />
mit jährlichem Rebalancing)<br />
Quelle: Oliver Paesler, captimizer.de<br />
Verlust ebenfalls sehr gut ist. Im System lag der durchschnitt<br />
liche Gewinn bei 45,29 Prozent, der durchschnittliche Ver<br />
lust jedoch nur bei −7,08 Prozent.<br />
Strategie 2: Dynamische Asset-Allokation mit dem<br />
MACD auf 19 Branchenindizes<br />
Die gleiche Strategie wurde nun auf ein anderes Anlageuni<br />
versum angewendet, nämlich auf 19 Branchenindizes des<br />
Stoxx600 SuperSectors. Dabei werden jetzt jeweils 1/19 des<br />
Anlagekapitals pro Position investiert.<br />
Tabelle 3 zeigt die Parameter im Überblick.<br />
Tabelle 3 – Strategie 2<br />
„Asset-Allokation mit dem MACD auf 19 Branchenindizes“<br />
Einstieg MACD 60-130 des Branchenindex für fünf Tage > 0<br />
Ausstieg MACD 60-130 des Branchenindex für fünf Tage < 0<br />
Stop –<br />
Positionsgröße ~ 1/19 des Anlagekapitals<br />
Handelsrichtung Long (steigende Kurse)<br />
Anlageuniversum Stoxx 600 SuperSectors (19 europäische<br />
Branchenindizes)<br />
Umsetzung ETFs<br />
Benchmark Stoxx 600<br />
Ergebnisse der Simulation:<br />
Abbildung 5 zeigt die Kapitalkurve der Strategie „MACD auf<br />
19 Branchenindizes“ im Vergleich zum Stoxx 600 Index, der<br />
Benchmark der Strategie.<br />
Strategie<br />
Tabelle 4 stellt die Ergebnisse der Simulation noch einmal<br />
im Überblick dar, der Testzeitraum war mit dem von Strate-<br />
gie 1 identisch. Der Vergleich der Charts zeigt, dass die Kapi<br />
talkurve der Strategie 2 vergleichbar ist mit der aus Strate-<br />
gie 1. Wiederum zeigt sich ein glatterer Verlauf im Vergleich<br />
zu BuyandHold und insbesondere die DrawdownPhase<br />
zwischen 2007 und 2009 ist jetzt noch geringer ausgeprägt.<br />
Auch der ReEntry in die Aktienmärkte erfolgte im Rahmen<br />
der Konstruktion eines trendfolgenden Indikators natürlich<br />
wieder spät. Die Strategie zeigte seit Anfang 2010 einen<br />
glatteren Verlauf, hinsichtlich der Performance schnitt die<br />
Benchmark hier aber etwas besser ab.<br />
Der Gewinn über den Testzeitraum lag bei insgesamt<br />
147 242,05 Euro, die geometrische Rendite bei 9,44 Prozent<br />
pro Jahr. Der Profitfaktor betrug 7,04. Der mittlere Verlust<br />
über den Testzeitraum lag bei 7,39 Prozent, der zwischen<br />
zeitlich maximale Kapitalverlust bei 14,8 Prozent, der aber<br />
nach etwas mehr als zwei Jahren wieder aufgeholt werden<br />
konnte.<br />
Die Volatilität über den Testzeitraum lag bei 8,33 Prozent<br />
und ist damit etwas niedriger als diejenige aus Strategie 1.<br />
Die risikoadjustierte Überrendite (SharpeRatio) lag bei 0,89,<br />
wobei ebenfalls ein risikoloser Zins von zwei Prozent p. a. zu<br />
grunde gelegt wurde.<br />
49
50<br />
Strategie<br />
Abbildung 5 – Die Kapitalkurve der Strategie<br />
„MACD auf 19 Branchenindizes“ im Vergleich<br />
zum MSCI Stoxx 600 Index, der Benchmark<br />
der Strategie<br />
Quelle: Oliver Paesler, captimizer.de<br />
Auch die Treffquote ist mit etwa 61 Prozent für einen Trend<br />
folger sehr hoch. Der durchschnittliche Gewinn betrug dabei<br />
etwa 36 Prozent, der durchschnittliche Verlust jedoch nur<br />
knapp −7,4 Prozent.<br />
Tabelle 4 – Die Ergebnisse der Strategie<br />
„MACD auf 19 Branchenindizes“<br />
Startkapital 100 000,00 €<br />
Endkapital 247 242,05 €<br />
Gewinn 147 242,05 €<br />
Jährlicher Gewinn (geometr.) 9,44 %<br />
Profitfaktor 7,04<br />
Max. Kapitalverlust −14,8 %<br />
Max. Dauer nächster Höchststand 2,30 Jahre<br />
Volatilität p. a. 8,33 %<br />
Sharpe-Ratio 0,89<br />
Trefferquote 61,17 %<br />
Durchschnittl. Gewinn 36,92 %<br />
Durchschnittl. Verlust −7,39 %<br />
Fazit:<br />
Im Vergleich zu BuyandHold zeigt auch die dynamische<br />
AssetAllokation auf Basis des MACDIndikators auf unter<br />
schiedliche Anlageuniversen eine deutliche Verbesserung<br />
der EquityKurve im Vergleich zu den jeweiligen Benchmarks.<br />
Insbesondere der Drawdown in den Jahren 2007 und 2009<br />
fällt wesentlich geringer aus, das System war im Geldmarkt<br />
investiert. Besonders bemerkenswert sind hier die hohen<br />
Trefferquoten, auch bedingt durch die langfristige Perioden<br />
einstellung des MACD und die späte Signalgebung, wodurch<br />
viele kurzfristige Fehlsignale gefiltert werden konnten.<br />
Wie in dieser Artikelreihe zu Strategien auf Basis trendfol<br />
gender technischer Indikatoren deutlich wird – Teil 1: auf<br />
Basis der 200TageLinie, Teil 2: auf Basis des MACD –, funk<br />
tionieren sie sehr gut, erfordern jedoch eine längerfristige<br />
Perspektive und Disziplin bei der Umsetzung. Der „Hinund<br />
hermachtTaschenleerEffekt“ kann dabei aber vermieden<br />
werden.<br />
Diese Strategien lassen sich daher insbesondere von mittel<br />
bis langfristig orientierten Vermögensverwaltern mit ETFs,<br />
aber auch mit Aktien, sowie mithilfe einer geeigneten pro<br />
fessionellen Software sehr gut und mit geringem Aufwand<br />
umsetzen und können auf alle Märkte angewendet werden.<br />
Dr. Gregor Bauer arbeitet als selbständiger<br />
Portfolio-Manager für Privatkunden und Firmen<br />
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52<br />
Strategie<br />
Newstrading mit Optionen<br />
Von John Shon und Ping Zhou<br />
Wer sich mit Trading befasst, kennt die Problematik: Wann kommen welche Zahlen und wie beeinflussen diese die Märkte?<br />
John Shon und Ping Zhou haben sich dieser Frage angenommen und geben in ihrem Buch „Newstrading mit Optionen“ einen<br />
spannenden Einblick ins Thema. Obwohl die beiden sich auf den Handel mit Optionen konzentrieren, bietet das Buch für alle<br />
Trader wertvolle Informationen über den Einfluss von Unternehmensnachrichten.<br />
Beide Autoren befassen sich mit quantitativen Analysen. Während Zhou jedoch als PortfolioManager bei der Quantitative<br />
Investment Group arbeitet und diese Methoden praktisch anwendet, ist Shon Professor an der Fordham University und unter<br />
sucht die Systematik, die dahinter steht. Doch keine Sorge: Bei dem Buch handelt es sich nicht um ein akademisches Traktat,<br />
dem nur Vollprofis folgen können. Vielmehr haben sich die Autoren auch beim Schreiben von ihrem TradingMotto leiten<br />
lassen: „Keep It Simple, Stupid“, kurz: KISS.<br />
Herausgekommen ist ein lesenswertes Buch, das sich des namensgebenden Themas in seiner vollen Bandbreite annimmt.<br />
Besonderes Augenmerk legen die Autoren dabei auf die zugrunde liegenden Theorien, die in den ersten Kapiteln behandelt<br />
werden: In Kapitel zwei bis vier werden die neuesten wissenschaftlichen Forschungen zu Ergebnismeldungen und Gewinn<br />
überraschungen besprochen. Danach kommen die Theorien und Belege zur Sprache, die hinter den Reaktionen der Märkte<br />
stehen. Diese empirische Regelhaftigkeit der Marktreaktionen auf Ergebnismeldungen und Gewinnüberraschungen stellt das<br />
Fundament dar, auf dem später die Optionstrades entwickelt werden.<br />
Kapitel sieben behandelt empirische Belege zu Unternehmen, auf die es Optionen gibt, und das spezifische Verhalten der<br />
Optionen im Umfeld von Gewinnmeldungen, bevor Kapitel acht sich den praktischen Aspekten in Zusammenhang mit der<br />
Umsetzung der Trades widmet. Die Hauptstrategien für den Optionshandel werden in den Kapiteln neun bis elf geschildert.<br />
Dabei handelt es sich um kurzfristige Trades, die auf Quartalsmeldungen von Geschäftsergebnissen abzielen. Illustriert wer<br />
den die Ausführungen von Gewinnmeldungen aus der jüngeren Vergangenheit. Den Abschluss des Buches bilden drei Kapitel<br />
zu Theorien und empirischen Regeln, die die Chancen bei der praktischen Umsetzung profitabler Optionstrades verbessern.<br />
Bibliographie:<br />
John Shon, Ping Zhou:<br />
Newstrading mit Optionen<br />
Preis: 34,90 € (A: 35,90 €)<br />
ca. 258 Seiten, gebunden<br />
ISBN: 978-3-864700-47-7<br />
Kulmbach, Dezember 2012<br />
FAZIT<br />
John Shon und Ping Zhou haben ein spannendes und ab<br />
solut lesenswertes Buch geschrieben. Auch wenn sich die<br />
enthaltenen TradingStrategien vorwiegend auf den Handel<br />
mit Optionen konzentrieren – durch die Tiefe, mit der die zu<br />
grunde liegenden Faktoren des Newstrading behandelt wer<br />
den, kommen auch Trader auf ihre Kosten, die mit dieser Art<br />
Finanzprodukt (noch) nichts anfangen können.<br />
Kent Gaertner<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
54<br />
Börsen<br />
Die Zukunft ist grün<br />
Leipziger Energiebörse EEX setzt auf erneuerbare Energieträger<br />
und auf eine stärkere globale Ausrichtung<br />
Wohl kaum etwas elektrisiert die Menschen so sehr wie<br />
Energie. Das sollte auch so sein; denn Energie ist – in<br />
ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen – die Lebens-<br />
grundlage der Menschheit. Zu oft jedoch nimmt der<br />
Mensch Energie als etwas Gegebenes hin und weiß deren<br />
Wert nicht zu schätzen. Das hat sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten geändert, denn der Energiemarkt ist im Fluss<br />
wie selten zuvor. Die Herausforderungen an die Energie-<br />
Zukunft jedenfalls sind riesig.<br />
Davon weiß auch Peter Reitz (Foto) ein Lied zu<br />
singen. Wegen des vielfältigen Umbruchs des<br />
Energiemarktes seien die Ansprüche an die<br />
in Leipzig ansässige frühere Strombörse, die<br />
sich längst zu einer breit gefächerten Ener<br />
giebörse entwickelt habe, enorm, sagt der<br />
Vorstandsvorsitzende der European Energy<br />
Exchange (EEX) im Gespräch mit dem Deri<br />
© Itestro - Fotolia.com<br />
vate <strong>Magazin</strong>. Der aus der Fusion von der Frankfurter EEX<br />
und der Leipziger LPX hervorgegangenen Rohstoffbörse ist es<br />
in der vergangenen Dekade unter anderem gelungen, Strom<br />
als Börsenprodukt handelbar zu machen. Sie konnte damit<br />
so manchen Skeptiker Lügen strafen.<br />
Europas größte Energiebörse will zudem der von der Regie<br />
rung Merkel ausgerufenen Energiewende durch neue Pro<br />
dukte und Dienstleistungen und nicht zuletzt auch durch<br />
neue Kooperationen begegnen. Dafür soll die Zukunft der<br />
Börse stärker in Richtung Internationalisierung ausgerichtet<br />
werden. Bereits durch die von Reitz’ Vorgänger HansBernd<br />
Menzel initiierte einmalige Kooperation mit Frankreichs<br />
Strombörse Powernext hat die EEX ihre internationale Prä<br />
gung sehr frühzeitig unter Beweis gestellt.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Jetzt sind weitere Globalisierungsschritte erforderlich, denn<br />
der WeltEnergiemarkt stellt seine Akteure vor immer neue<br />
Herausforderungen. So wird die von der Bundesregierung<br />
in Berlin ausgerufene Wende weg von fossilen hin zu erneu<br />
erbaren Energieträgern die Aktivitäten der EEX in den kom<br />
menden Monaten wesentlich prägen, wie Peter Reitz am Ran<br />
de einer Energietagung in Berlin ankündigte.<br />
Der Großhandel mit Strom, der den größten Anteil am<br />
EEXGeschäft ausmacht, vollzieht sich vor allem auf drei<br />
unterschiedlichen Märkten. Zum einen am SpotMarkt der<br />
EEXTochter EPEX SPOT in Paris sowie am Terminmarkt der<br />
EEX in Leipzig und zum anderen außerbörslich am soge<br />
nannten OTCMarkt, an dem trotz des Siegeszugs der Strom<br />
börsen nach wie vor ein Vielfaches des Börsenumsatzes um<br />
gesetzt wird. Dies ist vor allem daran zu erkennen, dass am<br />
EPEXSpotMarkt momentan rund 40 Prozent des deutschen<br />
Stromverbrauchs gehandelt werden, während Schätzungen<br />
davon ausgehen, dass am OTCMarkt mehr als die zehnfache<br />
Menge des physikalischen Stromverbrauchs gehandelt wird.<br />
Neben Strom bietet die EEX auch den Handel mit Erdgas,<br />
CO 2 Emissionsrechten sowie mit Kohle an.<br />
Derzeit denkt Reitz über eine Ausweitung der Produktpalet<br />
te um derivative Finanzprodukte auf das Wetter nach. Die<br />
se sollen nach den Vorstellungen von Reitz eine sinnvolle<br />
Ergänzung für den zunehmend durch wetterabhängige<br />
erneuerbare Energien bestimmten Strommarkt darstellen.<br />
Wetter-<strong>Derivate</strong> werden bereits an anderen Terminbör<br />
sen gehandelt – mit unterschiedlichem Erfolg. Mit Rohöl-<br />
Terminkontrakten, die an anderen <strong>Derivate</strong>börsen in der<br />
Welt riesige Erfolge feiern, beschäftigt sich die EEX weiter<br />
hin nicht. Hier hatten Reitz’ Vorgänger in der Vergangenheit<br />
bereits das Handtuch geworfen. Auch beim Thema Wasser<br />
Futures gibt es derzeit keine konkreten Überlegungen. Dies<br />
vor allem deshalb, weil die Standardisierung von Wasser<br />
ein bislang ungelöstes Thema ist, wie der Rückzug anderer<br />
Börsen (Chicago, Sydney) auf diesem Gebiet zeigt.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
56<br />
Börsen<br />
Zudem soll das Angebot an Stromprodukten, die die Länder<br />
Deutschland, Frankreich, Österreich und Schweiz umfassen,<br />
ergänzt werden. Dabei will sich die EEX zum einen den Er<br />
fordernissen des Marktes anpassen und zum anderen den<br />
Herausforderungen der von der Regierung Merkel ausgeru<br />
fenen Energiewende stellen. „Wir denken darüber nach, die<br />
Grünstrom-Eigenschaften von Elektrizität handelbar zu<br />
machen“, kündigt Reitz an. Konkret heißt das: Die EEX will<br />
Terminkontrakte auf Wasserkraft aus Skandinavien und der<br />
Alpenregion (vornehmlich aus der Schweiz) sowie auf Off<br />
shoreWindkraft (Nordsee/Ostsee) mit entsprechenden Her<br />
kunftsnachweisen in den Börsenhandel einführen. Zu einem<br />
späteren Zeitpunkt sei auch daran zu denken, einen Spot<br />
Markt auf diese drei Stromarten zu etablieren, sagt Reitz.<br />
Aus den an den Finanz und Rohstoffmärkten weltweit abseh<br />
baren strengeren rechtlichen Handelsvorschriften erwachsen<br />
für die EEX und ihre Marktteilnehmer neue Risiken, aber auch<br />
Chancen. Enormes Wachstumspotenzial sieht Reitz in diesem<br />
Kontext für das als Wertpapierhandelsbank aufgestellte EEX<br />
Clearinghaus European Commodity Clearing (ECC), das von<br />
sechs Partnerbörsen genutzt wird. „Die Anforderungen an das<br />
Clearing von Strom nehmen zu“, sagt Reitz.<br />
Der EEXVorstandschef wird in dieser Sicht der Dinge von<br />
Alexander Kox von der StadtwerkeKooperation Trianel un<br />
terstützt. „Energie<strong>Derivate</strong> dürften in Zukunft weitgehend in<br />
einem geclearten Markt abgewickelt werden“, sagt Kox. Im<br />
Rahmen der in diesem Kontext beschlossenen europäischen<br />
Regelwerke wie der EMIR (European Market Infrastructure<br />
Regulation) werde es in Zukunft zu einer ClearingVerpflich<br />
tung bei derivativen Energiegeschäften kommen.<br />
Daher wird vor allem die ECC als europaweit größtes Ener<br />
gieClearinghaus in Zukunft zum einen von den Akteuren<br />
des OTCMarktes genutzt werden und darüber hinaus eine<br />
weitere globale Ausrichtung erfahren. Kürzlich hat sich die<br />
Prager Börse PXE der ECC angeschlossen. Und derzeit lau<br />
fen auch Gespräche mit Energiebörsen in der Türkei und in<br />
Brasilien. Wo diese Gespräche hinführen könnten, sei derzeit<br />
noch offen, sagt Reitz, der aber sowohl auf grenzüberschrei<br />
tende Aktivitäten im Energiehandel als auch im Clearing<br />
setzt.<br />
TrianelMann Kox blickt in diesem Kontext über das Clea<br />
ringSpektrum hinaus auf die EnergiehandelsLandschaft.<br />
„Grundsätzlich begrüßen wir Regularien, die für mehr Trans<br />
parenz und Vertrauen an den Energiemärkten sorgen“, sagt<br />
er, schränkt jedoch mit Blick auf die <strong>2013</strong> anstehenden<br />
Verschärfungen der Finanz und Energiemarktregeln gleich<br />
zeitig ein, dass „diese Regularien und TransparenzPflichten<br />
für Marktteilnehmer keine unangemessenen Eintritts bar rie<br />
ren schaffen oder sie zum Marktrückzug zwingen dürfen“.<br />
Grundsätzlich ist zu erwarten, dass die beiden großen Mega<br />
themen Energiewende und Finanzmarktregulierung sowohl<br />
für die EEX als auch für den OTCEnergiemarkt eine große<br />
Aufgabe sein werden.<br />
Zurück zur EEX: Das Geschäftsjahr 2012 sei für die EEX finan<br />
ziell ein erfolgreiches Jahr gewesen, sagt Reitz. Man habe das<br />
Jahr deutlich in der Gewinnzone abgeschlossen, kündigt er<br />
einen positiven Geschäftsbericht für das vergangene Jahr an.<br />
Konkrete Zahlen liegen derzeit noch nicht vor. Auch wenn<br />
andere BörsenUnternehmen in der Welt zuletzt den Gang<br />
an die Aktienbörse und die Beschaffung von frischem Ei<br />
genkapital wagten, sei dies für die EEX derzeit kein Thema,<br />
sagt Reitz. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder<br />
entsprechende Spekulationen gegeben. Nachdem die Deut<br />
scheBörseTochter Eurex vor geraumer Zeit ihre Beteiligung<br />
jedoch auf 56 Prozent des EEXAktienkapitals angehoben<br />
hatte, ist nichts mehr von IPOPlänen zu hören. „Mir ist der<br />
zeit auch von absehbaren größeren Veränderungen im Aktio<br />
närskreis nichts bekannt“, sagt Reitz.<br />
Udo G. Rettberg hat als Handelsblatt-<br />
Finanz-Korrespondent 95 Länder in der Welt<br />
bereist. Schwerpunkte seiner Berichterstattung<br />
sind die globalen Finanzmärkte im Allgemeinen<br />
sowie <strong>Derivate</strong>- und Rohstoff-Themen<br />
im Besonderen.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
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58<br />
ETFs<br />
Asiatische Anleihen immer attraktiver<br />
Staatsanleihen entwickelter Industriestaaten aus Europa<br />
oder den USA galten lange Zeit als sicherer Hafen, Anlei-<br />
hen aus Schwellenländern dagegen als Risikoinvestments.<br />
Doch angesichts der Staatsschuldenkrise in zahlreichen<br />
Industriestaaten bei gleichzeitig schwachen Wachstums-<br />
raten beginnt sich diese Wahrnehmung nun umzukehren.<br />
Der Blick vieler Anleger richtet sich bei Staatsanleihen<br />
zunehmend in Richtung Asien.<br />
Der Markt für asiatische Anleihen wächst rasant. Insbesonde<br />
re Anleihen auf inländische Währungen erleben seit einigen<br />
Jahren einen fulminanten Aufstieg. Betrug das Gesamtvolu<br />
men im Jahr 1995 gerade einmal 126 Milliarden USDollar,<br />
so lag es Ende 2011 bereits bei 5,6 Billionen USDollar. Allein<br />
auf den chinesischen Anleihemarkt entfallen 3,4 Billionen<br />
USDollar. Drei Viertel davon sind Staatsanleihen. Auch Süd<br />
korea setzt voll auf Bonds, die in der eigenen Währung de<br />
nominiert sind. Der Markt beläuft sich dort auf 1,2 Billionen<br />
USDollar. Führend ist das ostasiatische Land aber auch im<br />
Bereich asiatische Anleihen, die in ausländischer Währung<br />
denominiert sind. 35 Prozent des 400 Milliarden USDollar<br />
umfassenden asiatischen Gesamtmarktes entfallen auf Süd<br />
korea, gefolgt von Hongkong (20 Prozent).<br />
Wachstum befeuert Rentenmärkte<br />
Das rasante Wachstum am Anleihemarkt in dieser Region<br />
erklärt sich durch das starke Wirtschaftswachstum Asiens,<br />
das sich laut Dr. Eugen Löffler, Chief Investment Officer Fixed<br />
Income Asia Pacific von Allianz Global Investors, zum „Gravi<br />
tationszentrum des 21. Jahrhunderts“ entwickelt hat. Allein<br />
29 Prozent der weltweit erwirtschafteten produzierten Güter<br />
kommen aus Asien. Angesichts der Tatsache, dass in Asien<br />
mit 4,2 Milliarden Menschen rund 60 Prozent der Erdbevölke<br />
rung leben, ist dies bisher noch vergleichsweise wenig. Doch<br />
bis zum Jahr 2036 wird nach Prognosen von Oxford Econo<br />
mics der Anteil der globalen Wertschöpfung auf 50 Prozent<br />
ansteigen. Der Trend wird sich aufgrund des Wachstums<br />
rückgangs der Industriestaaten zudem noch beschleunigen.<br />
Nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusam<br />
menarbeit und Entwicklung (OECD) wird China zusammen<br />
mit Indien bereits bis zum Jahr 2016 ein größeres Bruttoin<br />
landsprodukt erwirtschaften als die sieben führenden Wirt<br />
schaftsnationen G7 zusammen. Das ProKopfEinkommen in<br />
Ländern wie China und Indien dürfte sich danach bis zum<br />
Jahr 2060 versiebenfachen. Verdeutlicht wird dieser Prozess<br />
durch die durchschnittlich prognostizierten Wachstums<br />
zahlen von 2012 bis 2021 von Allianz Economic Research:<br />
So erwartet die Gesellschaft in diesem Zeitraum für China ein<br />
durchschnittliches Wachstum von 7,5 Prozent, für Indien<br />
von 7,5 Prozent, für Indonesien von 5,1 Prozent und für Ma<br />
laysia von 4,7 Prozent. Zum Vergleich: Für Industriestaaten<br />
wie die USA und Japan wird mit einem Plus von 2,3 bzw. 1,7<br />
Prozent gerechnet.<br />
Markus Jordan ist Herausgeber des<br />
EXtra-<strong>Magazin</strong>s – www.extrafunds.de<br />
Hohes Wachstum, geringe Defizite, bessere Bonität<br />
Das führt auch zu Leistungsbilanzüberschüssen und immer<br />
höheren Devisenreserven. Insbesondere China steigerte sei<br />
ne Reserven von 650 Milliarden USDollar im Jahr 2005 auf<br />
über 3,2 Billionen USDollar. Das Gesamtdevisenvolumen<br />
der wichtigsten asiatischen Länder beträgt aktuell 5,2 Bil<br />
lionen USDollar. Dies macht die Länder weit krisenfester<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Mit diesen ETFs können Sie in asiatische Staatsanleihen investieren<br />
Index KAG WKN Kosten(TER) Kurs Volumen in<br />
Mio. €<br />
Barclays EM<br />
Asia Local<br />
Curr. Gvt.<br />
Bond<br />
Citi Asian<br />
Government<br />
Bond<br />
Investable<br />
Quelle: extra-funds.de, Stand: 21.01.<strong>2013</strong><br />
Schweiz<br />
Brasilien<br />
Kanada<br />
Eurozone<br />
USA<br />
Japan<br />
Singapur<br />
Südkorea<br />
Pakistan<br />
Mexiko<br />
Philippinen<br />
Russland<br />
Taiwan<br />
Thailand<br />
Indonesien<br />
Südafrika<br />
China<br />
Hong Kong<br />
Indien<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
−70 % −50 % −30 % −10 % 10 % 30 % 50 % 70 %<br />
als in der Vergangenheit. Während sich die entwickelten<br />
Industriestaaten immer mehr auf Pump finanzieren und die<br />
Verschuldungsquote weiter steigt, bauen die asiatischen<br />
Staaten ihre Verschuldungsquote systematisch ab. Schon<br />
jetzt liegt die durchschnittliche Verschuldungsquote asia<br />
tischer Staaten nach Untersuchungen des Internationalen<br />
Währungsfonds (IWF) mit 46 Prozent vom BIP deutlich unter<br />
der entwickelter Industriestaaten (G7Staaten: 115 Prozent).<br />
Dies schlägt sich auch in der Kreditwürdigkeit dieser Länder<br />
nieder: Zahlreiche Industriestaaten werden seit einigen Jah<br />
Index-<br />
abbildung<br />
Fonds-<br />
Währung<br />
Aus-<br />
schüttung<br />
ETFs<br />
Entwicklung<br />
lfd. Jahr<br />
iShares A1J0ZB 0,50 % 79,01 € 27,80 optimiert USD Ja 0,20 %<br />
SPDR A1JV42 0,50 % 80,13 € 21,78 optimiert EUR Ja 0,15 %<br />
Kaufkraftvergleich anhand des Big-Mac-Index*<br />
n Überbewertung<br />
n Unterbewertung<br />
* Vergleicht die Preise eines Big Mac in verschiedenen Ländern der Erde. Durch die Umrechnung der jeweiligen Währung zum aktuellen<br />
USD-Kurs werden die Währungen untereinander verglichen. EU: Gewichteter Durchschnitt der Mitgliedsländer, USA: Durchschnitt von<br />
4 Städten, Indien: Maharaja Mac, China: Durchschnitt von 5 Städten.<br />
Quelle: The Economist; Allianz Global Investors Capital Markets & Thematic Research, Januar 2012<br />
ren von den RatingAgenturen herabgestuft. Der gegenteilige<br />
Effekt zeigt sich in vielen asiatischen Ländern. So verbesserte<br />
sich die Bonität Chinas laut Allianz Global Investors von BBB<br />
im Jahr 2002 auf AA (S&P), Hongkong erhielt die begehrte<br />
Bestnote AAA, Thailand statt BBB nun BBB+ und Indien,<br />
zuvor BB, jetzt BBB. In der Folge müssen asiatische Länder<br />
wie Singapur und Taiwan geringere Kreditzinsen zahlen als<br />
Frankreich, Indonesien oder die Philippinen geringere Zin<br />
sen als Italien oder Spanien. Doch trotz teilweise geringerer<br />
Risiken sind die Renditen asiatischer Staatsanleihen noch<br />
59
60<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
ETFs<br />
Asiatische Staaten bieten attraktive Renditen<br />
(in %, lokale Währung)<br />
n Dezember 2006<br />
n Juni 2012<br />
USA<br />
UK<br />
Italien<br />
vergleichsweise hoch. So betrug die Durchschnittsrendite<br />
asiatischer Anleihen per Juni 2012 4,2 Prozent, die von An<br />
leihen der großen G7Staaten brachten zu diesem Zeitpunkt<br />
2,2 Prozent.<br />
Kanada<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Japan<br />
Indonesien<br />
Gewinne durch Aufwertung<br />
Infolge der Verbesserung der Wirtschaftsdaten kommt es zu<br />
dem zu einem zunehmenden Aufwertungsdruck asiatischer<br />
Länder. Geht es nach dem Kaufkraftvergleich anhand des<br />
BigMacIndex, sind zahlreiche Währungen asiatischer Län<br />
der von 10 bis 60 Prozent unterbewertet (siehe Chart).<br />
ETFs auf asiatische Anleihen<br />
Anleger, die via ETFs in asiatische Anleihen investieren<br />
möchten, können auf zwei verschiedene Produkte zurück<br />
greifen, den iShares Barclays EM Asia Local Government<br />
Capped Bond ETF (WKN: A1J0ZB) sowie den SPDR Citi<br />
Asia Local Government Bond UCITS ETF (WKN: A1JV42).<br />
Der Barclays Capital Emerging Markets Asia Local Curren<br />
cy Government Country Capped Index als Basiswert des<br />
iSharesProduktes ist ein breit gefasster Index auf asiatische<br />
Staatsanleihen in lokaler Währung. Derzeit sind 66 Anleihen<br />
aus sechs Ländern im Index enthalten: Indonesien, Malay<br />
sia, Philippinen, Südkorea, Thailand und China. Um eine<br />
Diversifizierung innerhalb des Index sicherzustellen, ist die<br />
Gewichtung einzelner Länder auf 40 Prozent begrenzt.<br />
Indien<br />
Der Basiswert des SPDRETFs Citi Asian Government Bond<br />
Investable Index misst die Wertentwicklung asiatischer<br />
Staatsanleihen, mit Ausnahme japanischer, die von den<br />
Philippinen<br />
Thailand<br />
Südkorea<br />
Malaysia<br />
Quelle: Datastream, Allianz Global Investors Capital Markets & Thematic Research<br />
China<br />
Singapur<br />
∅ Asien (4,2 %)<br />
∅ G7 (2,2 %)<br />
Taiwan<br />
Regierungen von China (OffshoreEmissionen), Hongkong,<br />
Indonesien, Korea, Malaysia, den Philippinen, Singapur<br />
und Thailand emittiert wurden. Derzeit umfasst der Index<br />
136 Anleihen. Aufgenommen werden nur Anleihen mit ei<br />
ner Laufzeit von über einem Jahr. Der Index verwendet die<br />
Gewichtung nach Marktkapitalisierung mit einer Gewich<br />
tungsobergrenze von 20 Prozent je Land. Anleihen müssen<br />
von S&P oder Moody’s mindestens mit C bewertet sein. Die<br />
durchschnittliche Restlaufzeit der im Index vertretenen An<br />
leihen beträgt aktuell 8,4 Jahre.<br />
Fazit<br />
Zu den TopPerformern des vergangenen Jahres zählten die<br />
beiden ETFs im Rentenbereich allerdings nicht. Hier do<br />
minierten Staatsanleihenfonds auf die Eurozone aufgrund<br />
der künstlichen Geldschwemme der Europäischen Zen<br />
tralbank. Langfristig dürften aber ETFs auf Anleihen der<br />
prosperierenden asiatischen Schwellenländer die bessere<br />
Wahl sein, insbesondere in puncto Sicherheit. Beachtet<br />
werden muss jedoch das Währungsrisiko zum USDollar<br />
(Fondswährung). n<br />
Bonitätsverbesserung asiatischer Länder<br />
AAA<br />
AA+<br />
AA<br />
AA-<br />
A+<br />
A<br />
A-<br />
BBB+<br />
BBB<br />
BBB-<br />
BB+<br />
BB<br />
BB-<br />
B+<br />
B<br />
B-<br />
Mit ETPs auf Währungen setzen<br />
Die Euro-Schuldenkrise ist noch nicht ausgestanden.<br />
Mit breit diversifizierten ETFs auf Fremdwährungen oder<br />
Devisen-ETCs, die nur wenig mit dem Aktienmarkt korre-<br />
lieren, kann der Anleger sein Anlagerisiko minimieren.<br />
Er ist der größte Anlagemarkt der Welt – der Devisenmarkt.<br />
Weltweit gibt es mehr als 160 Währungen, allerdings sind<br />
nicht alle davon frei auf dem Markt handelbar. Jeden Tag wer<br />
den nach Angaben der Bank für internationalen Zahlungs<br />
ausgleich (BIZ) Währungen im Wert von vier bis fünf Billi<br />
onen USDollar gehandelt. Die Weltwährungsreserven lagen<br />
im zweiten Quartal 2012 bei rund 10,4 Billionen USDollar.<br />
Das ist das Siebenfache der Devisenreserven von 1995. Der<br />
Großteil des heutigen Bestandes entfällt dabei mit 61,9 Pro<br />
zent auf den USDollar (USD), rund 25 Prozent sind im Euro<br />
(EUR) investiert. Der Rest verteilt sich mehr oder weniger auf<br />
das Britische Pfund (GBP), den japanischen Yen (JPY) und<br />
den Schweizer Franken (CHF). Das Anwerfen der Notenpres<br />
sen in zahlreichen Industriestaaten minimiert jedoch das<br />
Vertrauen in die Geldwertstabilität. Viele Investoren suchen<br />
deshalb nach Alternativen. Immer mehr geht daher der Trend<br />
zu Währungen außerhalb dieser Währungszonen. So gelten<br />
seit Jahresbeginn auch der Australische Dollar (AUD) und<br />
der Kanadische Dollar (CAD) als offizielle Weltreservewäh<br />
rung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Bereits jetzt<br />
halten die Zentralbanken weltweit Bestände dieser beiden<br />
Währungen in Höhe von rund 200 Milliarden USDollar. Wei<br />
tere Währungen, insbesondere aus den Schwellenländern,<br />
dürften in den kommenden Jahren folgen. Ein Beispiel dafür<br />
ist der chinesische Renminbi. Doch dieser ist derzeit noch<br />
nicht frei konvertierbar. In zwei bis drei Jahren dürfte dies al<br />
lerdings nach Plänen der chinesischen Regierung vollzogen<br />
sein. Es ist also nur eine Frage der Zeit, dass dann auch der<br />
Renminbi als Weltreservewährung gilt.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
© Schlierner - Fotolia.com<br />
Devisen korrelieren wenig mit Aktien<br />
ETFs<br />
Insbesondere Trader setzen gerne auf den Devisenmarkt.<br />
Denn einerseits ist er aufgrund seiner Größe ein sehr liquider<br />
Markt und volkswirtschaftliche Daten sind leicht zugänglich.<br />
Andererseits wird der Devisenmarkt noch immer vorwiegend<br />
vor allem von professionellen Händlern bestimmt, chart<br />
technische Modelle als Basis des Tradings erzielen hier häu<br />
fig eine höhere Trefferquote.<br />
Aber auch für langfristig orientierte, weniger spekulativ ver<br />
anlagte Anleger bieten Devisen interessante Anlagemöglich<br />
keiten. Denn mit Devisen kann man sein Depot breiter streu<br />
en. Die Korrelation zu den Aktienmärkten ist sehr gering. So<br />
hat das Währungspaar Euro/USDollar gerade einmal eine<br />
Korrelation zum DAX von 0,33, beim Währungspaar Euro/<br />
Britisches Pfund beträgt die Korrelation sogar −0,05. Eine<br />
Korrelation von 1,0 bedeutet einen identischen Kursverlauf,<br />
eine Korrelation von 0 signalisiert keinen Zusammenhang<br />
hinsichtlich der Wertentwicklung und eine Korrelation von<br />
−1 entspricht einer gegenläufigen Kursentwicklung. Zudem<br />
bieten Währungen außerhalb des EuroRaumes mehr Si<br />
cherheit bei Währungsproblemen. Außerdem versprechen<br />
Fremdwährungen oftmals höhere Zinsen.<br />
61
62<br />
ETFs<br />
Währungen schwanken stark<br />
Doch Spekulationen auf Währungen sind nicht ohne Risiken.<br />
So schwanken manche Währungen manchmal innerhalb<br />
einer Woche um mehrere Prozent. Währungsschwankungen<br />
von zwanzig Prozent in einem Jahr sind keine Seltenheit<br />
(siehe Tabelle). Wichtig ist jedoch auch die richtige Auswahl.<br />
In Frage kommen dabei für langfristigere Investments einer<br />
seits RohstoffWährungen wie der Kanadische Dollar (CAD),<br />
die Norwegische Krone (NOR), der Australische Dollar (AUD).<br />
Interessant sind andererseits Währungen von Ländern mit<br />
solider Haushaltsdisziplin wie der Schweizer Franken (CHF)<br />
oder die Schwedische Krone (SEK) sowie Währungen von<br />
Wachstumsregionen mit niedriger Staatsverschuldung und<br />
geringem Demografieproblem wie die Türkische Lira (TRL)<br />
oder die Indonesische Rupie (IDR). Wichtig ist dabei jedoch<br />
auch zu beachten, dass die Inflationsrate nicht die Zinsge<br />
winne auffrisst.<br />
Mit ETCs auf Einzelwährungen setzen<br />
Spekulative Anleger mit einem hohen Wissen und dem rich<br />
tigen Gefühl bei der Beurteilung bestimmter Währungspaare<br />
können dies sehr gut über spezielle Exchange Traded Certifi<br />
cates (ETCs) tun. ETFSecurities bietet ETCs auf verschiedene<br />
Währungen an (USD, GBP, AUD, CAD, JPY, CNY, NZD, NOR,<br />
SEK, CHF, INR), mit denen man sowohl auf Ab als auch auf<br />
Aufwertungen betreffender Währungen gegenüber dem Euro<br />
spekulieren kann. Mittels des neuen ETCTools (Suche und<br />
Gesamtliste) auf der Website www.extrafunds.de kann man<br />
sehr leicht die entsprechenden Produkte selektieren.<br />
Devisenstrategien auf ETF-Basis<br />
Wer sein Währungsrisiko reduzieren möchte, kann sich ei<br />
nen Währungskorb mit den wichtigsten Devisen anlegen.<br />
Eine Möglichkeit bieten dazu DevisenETFs, die bestimmte<br />
Devisenanlagestrategien nutzen. Renditeträchtigster ETF<br />
auf kurz wie auch mittelfristige Sicht ist aktuell der db x-<br />
trackers Carry ETF (WKN: DBX1AY). Gekauft werden die<br />
drei G10Währungen mit den höchsten Zinsen bei 3Monats<br />
Auf- und Abwertung ausgesuchter Währungen<br />
Rote Zahlen: Euro verliert gegenüber Fremdwährung an Wert<br />
Graue Zahlen: Euro wertet gegenüber Fremdwährung auf<br />
Währung 6 Monate 1 Jahr 3 Jahre<br />
EUR / USD 9,12 % 5,45 % -7,85 %<br />
EUR / CHF 1,73 % 1,26 % -17,32 %<br />
EUR / GBP 5,34 % 0,12 % -7,08 %<br />
EUR / JPY 23,39 % 22,72 % -9,63 %<br />
EUR / HKD 8,86 % 5,18 % -8,04 %<br />
EUR / CNY 6,19 % 3,65 % -16,18 %<br />
EUR / RUB 3,93 % 15,16 % -19,68 %<br />
EUR / SEK 0,14 % -3,10 % -15,37 %<br />
EUR / NOK -1,25 % -4,08 % -10,02 %<br />
EUR / CAD 5,49 % 1,46 % -11,96 %<br />
EUR / AUD 5,95 % 3,11 % -19,23 %<br />
EUR / NZD 3,88 % -0,12 % -18,57 %<br />
Quelle: finanztreff.de, Stand 14.01.<strong>2013</strong><br />
Terminkontrakten (long), verkauft werden dagegen die Wäh<br />
rungen mit den niedrigsten Zinsen (short). Long sind derzeit<br />
die Norwegische Krone (NOR), der Neuseeländische Dollar<br />
(NZD) sowie der Australische Dollar. Geshortet wird der US<br />
Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) sowie der Schweizer<br />
Franken (CHF) (Stand: 15.1.<strong>2013</strong>). Auf Jahressicht erwirt<br />
schaftete der ETF immerhin eine Rendite von 11,1 Prozent,<br />
auf Sicht von drei Jahren von 10,7 Prozent.<br />
Der db x-trackers Currency Momentum (WKN: DBX1AX)<br />
setzt dagegen auf das Momentum von Währungen. Dabei<br />
werden diejenigen G10Währungen gekauft, bei der 1Mo<br />
natsTerminkontrakte im vorangegangenen 12MonatsZeit<br />
raum den größten Wertzuwachs erzielten (long), die mit dem<br />
geringsten Wertzuwachs dagegen werden verkauft (short).<br />
Auf der Kaufliste stehen derzeit die Schwedische Krone<br />
(SEK), der Australische Dollar (AUD) und Schweizer Franken<br />
(CHF), verkauft werden dagegen der USDollar (USD), der<br />
japanische Yen (JPY) und der Kanadische Dollar (CAD). In<br />
den vergangenen drei Jahren ging diese Strategie allerdings<br />
wenig auf. Auf Jahressicht erzielte der db xtrackers Curren<br />
cy Momentum gerade einmal ein Plus von 0,04 Prozent, auf<br />
3JahresSicht dagegen ein Minus von 7,06 Prozent. Seit Jah<br />
resbeginn ist er allerdings mit 2,1 Prozent im Plus.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Der db x-trackers Valuation (WKN: DBX1AW) dagegen setzt<br />
auf die 3MonatsTerminkontrakte mit den drei am meisten<br />
unterbewerteten G10Währungen, verkauft werden dagegen<br />
die drei am meisten überbewerteten G10Währungen. Auf der<br />
Kaufliste stehen aktuell das Britische Pfund (GBP), der Euro<br />
(EUR) und der USDollar (USD), verkauft werden dagegen<br />
die Norwegische Krone (NOR), der Australische Dollar (AUD)<br />
sowie der Schweizer Franken (CHF). Langfristig scheint das<br />
Konzept aufzugehen. Seit Auflage des ETF im Januar 2008<br />
erbrachte die Strategie ein Plus von 13,2 Prozent. Kurzfristig<br />
ging das Konzept nicht auf. Auf Jahressicht erlitten Anleger<br />
Verluste von rund vier Prozent, auf 3JahresSicht beträgt der<br />
Verlust rund zehn Prozent. Auch seit Jahresbeginn ist die An<br />
lagestrategie bereits mit knapp einem Prozent im Minus.<br />
Flexibilität ist Trumpf<br />
Mit einer defensiven und innovativen Anlagestrategie<br />
punktet der apo Vivace INKA. Dieser Multi-Asset-Fonds<br />
wird regelbasiert gemanagt und kann auf Trends an den<br />
Aktien-, Renten-, Rohstoff- und weiteren Märkten<br />
flexibel reagieren.<br />
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – an<br />
diese Redewendung des Dichters und Zeichners Wilhelm<br />
Busch sollten sich Anleger gelegentlich erinnern, wenn sie<br />
die Kommentare von Analysten lesen. Denn keiner kann die<br />
Entwicklung an den Finanzmärkten exakt vorhersagen. Zu<br />
dem sind die Märkte immer stärker von politischen Entschei<br />
dungen beeinflusst, so dass sie sich schwer prognostizieren<br />
lassen. Deshalb kommt es inzwischen vor allem darauf an,<br />
breit gestreut zu investieren sowie flexibel auf Markttrends<br />
zu reagieren. Eine entsprechende Strategie liegt dem Multi-<br />
Asset-Fonds apo Vivace INKA (WKN: A0M2BQ) zugrun<br />
de. Derzeit deckt das Portfolio dieses im Februar 2008 von<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
ETFs<br />
Allerdings ist es für den Anleger nicht leicht vorauszusehen,<br />
welche Einzelstrategie gerade im betreffenden Jahr aufgeht.<br />
Im db x-trackers Currency Returns (WKN: DBX1AZ) sind<br />
alle drei Devisenstrategien zu jeweils einem Drittel enthalten.<br />
Langfristig ist dieser ETF auch erfolgreich. Seit Auflage 2008<br />
erbrachte er ein Plus von über zwölf Prozent. Und seit Jahres<br />
beginn schlägt bereits ein Plus von etwas über einem Prozent<br />
zu Buche. n<br />
der Apo Asset Management GmbH aufgelegten Fonds 16<br />
AssetKlassen (siehe Tabelle) ab, wobei völlig verschiedene<br />
Regionen und Vermögensklassen weltweit berücksichtigt<br />
werden. Aufgrund einer hohen Rentenquote und einer insge<br />
samt breiten Diversifikation ist das Gesamtrisiko des Fonds<br />
eher gering.<br />
Computerprogramm liefert Signale<br />
© Sashkin - Fotolia.com<br />
Der wichtigste Eckpfeiler der Anlagestrategie dieses Multi<br />
AssetFonds ist das sogenannte „BestofTwoKonzept“. Da<br />
bei handelt es sich um einen prognosefreien und regelbasier<br />
ten Allokationsmechanismus. Konkret bedeutet dies, dass in<br />
63
64 ETFs<br />
jedem AssetKlassenModul des Portfolios immer zum Jahres<br />
beginn lediglich 50 Prozent des hierfür eingeplanten Fonds<br />
vermögens investiert werden. Mit der anderen Hälfte des<br />
Geldes werden kerneuropäische Staatsanleihen mit AAARa<br />
ting sowie deutsche Pfandbriefe gekauft. Während des Jah<br />
res werden jeweils am Monatsanfang die Gewichtungen der<br />
Anleihen und der jeweiligen risiko und chancenbehafteten<br />
AssetKlasse innerhalb der „Module“ verändert. Dies erfolgt<br />
basierend auf den Signalen, die ein Computerprogramm lie<br />
fert – es wertet unter anderem die PerformanceDifferenz, die<br />
jeweiligen Volatilitäten, die Restlaufzeit bis zum Jahresende<br />
und den Grad des Zusammenhangs zwischen der jeweiligen<br />
AssetKlasse und den Bonds aus.<br />
Trends nutzen, Risiken vermeiden<br />
„Entwickelt sich eine AssetKlasse positiv, sind wir in ihr<br />
manchmal schon im April oder Mai nahezu mit 100 Prozent<br />
des eingeplanten Kapitals investiert“, erklärt Claus Sendel<br />
bach im Gespräch. „Die negative Wertentwicklung einer<br />
Vermögensklasse kann aber auch dazu führen, dass in dem<br />
jeweiligen FondsModul nach wenigen Monaten nur noch<br />
Staatsanleihen enthalten sind“, betont der Apo AssetGe<br />
schäftsführer. Aus Anlegersicht wichtig ist, dass der Fonds<br />
aufgrund der konsequenten Umsetzung des BestofTwo<br />
Konzepts von Trends an den Kapitalmärkten profitiert, ohne<br />
dass hierfür große Risiken eingegangen werden.<br />
„Die Achillesferse sind allerdings gleichlaufende trend<br />
schwache Märkte mit unterjährigen Einbrüchen, die die<br />
Jahresperformance des Fonds belasten können“, verrät Sen<br />
delbach. Dies war beispielsweise ab Mitte März bis Anfang<br />
Juni 2012 der Fall, als Aktien und Rohstoffmärkte deutlich<br />
eingebrochen sind. Deshalb hat sich ein Anteil des apo Viva<br />
ce INKA im vergangenen Jahr lediglich um 1,9 Prozent ver<br />
teuert. Anzumerken sind diesbezüglich zwei Sachverhalte:<br />
Zum einen steht der Sicherheitsaspekt beim apo Vivace INKA<br />
im Vordergrund. Und zum anderen haben manche vergleich<br />
baren Fonds im selben Zeitraum bis zu zehn Prozent ihres<br />
Wertes eingebüßt. Davon abgesehen ist Sendelbach aber<br />
Allokation des apo Vivace INKA zum 11.01.<strong>2013</strong><br />
Anlageklasse<br />
Euro Staatsanleihen<br />
Deutsche Pfandbriefe<br />
Gold<br />
Aktien Japan<br />
Rohstoffe<br />
Aktien USA<br />
Aktien Korea<br />
Globale REITs<br />
Aktien Deutschland<br />
Aktien China<br />
Kasse<br />
Aktien Private Equity<br />
Aktien Europa<br />
Aktien skandinavische Länder<br />
Aktien Brasilien<br />
Anleihen Emerging Markets<br />
Quelle: apo Asset Management, Stand 11.01.<strong>2013</strong><br />
% Gewichtung<br />
35,46<br />
12,26<br />
4,93<br />
4,02<br />
3,98<br />
3,58<br />
3,40<br />
3,01<br />
2,99<br />
2,91<br />
2,89<br />
2,56<br />
2,52<br />
2,52<br />
2,50<br />
2,47<br />
überzeugt, dass mit der aktuellen Modulauswahl in diesem<br />
Jahr eine gute Performance erzielt werden kann. Er weist je<br />
doch darauf hin, dass die Anlagestrategie des Fonds für den<br />
langfristigen Vermögensaufbau konzipiert ist.<br />
Geringe Transaktionskosten<br />
Indem Anleger Geld in den apo Vivace INKA investieren,<br />
verringern sie ihre Verlustrisiken. Dies ist insbesondere für<br />
Langfristinvestoren, die sich nicht ständig um ihr Portfolio<br />
kümmern wollen, von großer Bedeutung. Aktive Investoren<br />
machen oft den Fehler, dass sie sich in die Aktien, Fonds<br />
und Zertifikate in ihren Depots „verlieben“ und dadurch viel<br />
zu große Risiken eingehen. Durch die jährliche „Rückset<br />
zung“ auf 50/50 im „BestofTwoKonzept“ werden dagegen<br />
aufgelaufene Gewinne „realisiert“ – eine klar antizyklische<br />
Komponente dieser Vorgehensweise. Ein weiterer Vorteil des<br />
MultiAssetFonds ist die Tatsache, dass dessen Strategie<br />
überwiegend mit hochliquiden und günstigen ETFs bezie<br />
hungsweise ETCs umgesetzt wird, weswegen die Transak<br />
tionskosten relativ gering sind.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Vergleich des apo Vivace und anderen ETF-(Dachfonds-)Lösungen<br />
Zeitraum 1. Juli 2009 bis 31. Dezember 2012 | Währung: Euro | Ursprungsdaten: Total, Monthly Return<br />
Rendinte<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
-3<br />
0 3 6 9 12 15 18<br />
Risiko (Standardabweichung)<br />
Quelle: Morningstar Direct<br />
Anzeige<br />
n APO Vivace INKA<br />
n db x-trackers Port TotRet Index ETF 1C<br />
● ARERO – Der Weltfonds<br />
Artus Welt Core Sat Strat HI Fonds<br />
ETF-DACHFONDS QUANT<br />
Gerling Portfolio Multi ETF Strat(4)<br />
ARTUS Europa Core Satellits Strat HI Fds<br />
ARTUS Global Selection HI Fonds<br />
BV Global Balance Fonds<br />
ETF-DACHFONDS Emerging Markts<br />
Plus Money<br />
ETF-Dachfonds P<br />
ETF-Dachfonds VDH<br />
ETF-Portfolio Global<br />
PAM-KS Index Flex B<br />
ETF-Dachfonds Aktien P<br />
ETF-Dachfonds Renten P<br />
Gerling Portfolio Global ETF Aktien<br />
AVANTA IndexTrend Europa Control I<br />
AVANTA IndexTrend Europa Dynamic I<br />
Parworld ETF Flexible Allocation C C<br />
Strategie-Ausschuss tagt<br />
am Jahresende<br />
ETFs<br />
Die Anzahl der abzudeckenden AssetKlas<br />
sen („Module“) sowie deren Gewichtung im<br />
Portfolio werden von einem StrategieAus<br />
schuss der Apo Asset Management GmbH<br />
jeweils am Jahresende festgelegt. Zum Jah<br />
resbeginn erfolgt dann die Umsetzung der<br />
neuen Allokation. Zurzeit werden im Port<br />
folio des apo Vivace INKA mit ETFs unter<br />
anderem amerikanische Blue Chips und<br />
Mid Caps sowie der japanische und südko<br />
reanische Aktienmarkt abgedeckt. Letztere<br />
sind laut Sendelbach chancenreiche Märkte,<br />
die in vielen weltweit investierenden Fonds<br />
aktu ell niedrig gewichtet sind. n<br />
65
66<br />
Trading<br />
Trading und die<br />
conditio humana<br />
von Michael Voigt, Berufshändler und Autor des Bestsellers<br />
„Das Große Buch der Markttechnik“ und der Buchserie „Der Händler“<br />
Kennen Sie eigentlich den Mythos von Sisyphos?<br />
P Ja? P Nein? P So ein bisschen … ?!<br />
Sisyphos, er war nicht nur König der von ihm gegründeten<br />
und erbauten herrlichen Stadt Korinth, sondern auch der<br />
verschlagenste aller Menschen. In seinem Übermut wagte er<br />
es einst sogar, den Unwillen des Göttervaters Zeus auf sich<br />
zu ziehen: Dem Flussgott Asopos verriet er, dass jener seine<br />
Tochter, die liebliche Nymphe Aigina, entführt und verführt<br />
hatte. Zeus war selbstredend aufs Höchste erzürnt und be<br />
schloss, den Fürwitzigen zu bestrafen. Er schickte Thanatos,<br />
den Gott des Todes. Aber der listige Sisyphos zeigte sich stär<br />
ker als Gevatter Tod, er zwang ihn sogar in seine Gewalt und<br />
legte ihn in so starke Fesseln, dass seine Macht gebrochen<br />
war. Daraufhin entstand große Verwirrung auf Erden, denn<br />
niemand konnte mehr sterben. Dass er seine Gegner auf dem<br />
Schlachtfeld nicht mehr töten konnte, erzürnte nun wiede<br />
rum Ares, den mächtigen Gott des Krieges; ihm gelang es,<br />
Thanatos zu befreien. Sisyphos aber wurde endlich ins Reich<br />
der Schatten gebracht.<br />
Doch entging der gewitzte Korintherkönig seiner Haft im To<br />
tenreich mit einer weiteren List: Er hatte nämlich seiner Frau<br />
verboten, die rituellen Totenopfer für ihn darzubringen, und<br />
laut jammernd überredete er Hades, den Gott der Unterwelt,<br />
ihn noch einmal in die Welt der Sterblichen zurückzuschi<br />
cken, damit er seine Frau an den Vollzug der Opferhand<br />
lungen gemahnen könne. Zurück zu Hause, dachte Sisyphos<br />
jedoch keineswegs daran, wieder in die Unterwelt zurückzu<br />
kehren. Stattdessen genoss er, dabei kräftig über den Gott<br />
der Unterwelt spottend, das Leben an der Seite seiner Frau<br />
in vollen Zügen. Die Geduld des Göttervaters indes war nun<br />
erschöpft. Wiederum sandte er Thanatos aus, und als dieser<br />
erneut vor Sisyphos stand, grollte er: „Diesmal wirst du mich<br />
nicht überlisten!“ Erbarmungslos zerrte der Tod den plötz<br />
lich ganz schwach und klein gewordenen Sisyphos hinab in<br />
die Unterwelt …<br />
... Schreckliche Folter<br />
Schrecklich war die Strafe, die Zeus dem Frevler bestimmt<br />
hatte: Sisyphos wurde die Aufgabe gestellt, einen mächtigen<br />
Felsbrocken einen Hügel hinaufzuwälzen. Unter unsäglicher<br />
Mühe ging der Verurteilte ans Werk, stemmte sich mit aller<br />
Kraft seiner Hände und Füße gegen den ungefügigen Stein<br />
koloss und zwang ihn auch wirklich bis zur Höhe. Schon<br />
glaubte er, ihn auf den Gipfel gewälzt zu haben, da entrollte<br />
– im allerletzten Augenblick – der Felsblock kraft seines ei<br />
genen Gewichts seinen Händen und stürzte in die Tiefe! Aufs<br />
Neue musste sich Sisyphos ans Werk machen. Wieder wälzte<br />
er den Fels bis zur Höhe, und wieder entwich er gerade in<br />
jenem Augenblick, als der Geplagte glaubte, den Gipfel er<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
© Sogmiller - Fotolia.com
eicht zu haben. Immer wieder musste Sisyphos unter unsäg<br />
lichen Mühen ans Werk gehen, doch immer wieder blieb ihm<br />
der Erfolg versagt.<br />
Tag um Tag und Jahr um Jahr muss er den Stein die Anhö<br />
he hinaufwälzen, doch niemals soll es ihm gelingen, seine<br />
Aufgabe zu erfüllen … Welch schreckliche Bestrafung! Nicht<br />
ohne Grund waren die Götter überzeugt davon, dass es keine<br />
grausamere und fürchterlichere Strafe geben könne, als bis<br />
in alle Ewigkeit unnütze und aussichtslose Arbeit, und damit<br />
Tun ohne Sinn, verrichten zu müssen.<br />
Aber was verbindet denn nun ausgerechnet Sisyphos, also<br />
eine Gestalt der fernen griechischen Mythologie, mit dem<br />
Trading des 21. Jahrhunderts?<br />
… Der Bezug zum Trading ist schnell erbracht<br />
Sisyphos ist ein Sinnbild für den Menschen im Absurden. Im<br />
Widersinnigen. Im Unsinnigen. Das Absurde ist dabei das<br />
Gefühl der Fremdheit des Menschen in der Welt, seines Hin<br />
und Hergerissenwerdens zwischen „Hoffnung“ und endgül<br />
tiger „Gewissheit“. Vielleicht macht auch ein Trader in seinen<br />
ersten Lehrjahren die Erfahrung der „Absurdität“ und findet<br />
sich auf jener ewigen und gleichermaßen vergeblichen Suche<br />
nach dem „Heiligen Gral“ wieder, der keine<br />
Minustrades mehr zulässt?<br />
Aber vielleicht bekommt ein Trader in sei<br />
nen Anfangsjahren das Absurde auch da<br />
durch zu spüren, dass er, sobald er bewusst<br />
über sein Leben als Händler nachdenkt,<br />
das tagtägliche Fehlen der Übereinstim<br />
mung zwischen Absicht und Verhalten als<br />
Fremdheit oder gar Ausgestoßensein emp<br />
finden muss?<br />
Es mag während der ersten Monate und Jah<br />
re so manchem Trader vorkommen, als hät<br />
ten ihm die „Götter des Tradings“ die Strafe<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Trading<br />
des Sisyphos auferlegt. Bloß zeigen sich der Felsbrocken und<br />
der Berg nun in anderer Gestalt: Konto oben. Konto unten.<br />
Plustrades. Minustrades. Regelwerk A. Nein, besser Regel<br />
werk B. Dann doch wieder Regelwerk A, dann doch wieder C.<br />
Kaum oben angekommen rollt der Felsbrocken seines Konto<br />
stands wieder ins Tal und der Trader steigt aus der eben noch<br />
empfundenen Euphorie über das fast erreichte Ziel wieder in<br />
die Niederungen seiner Verluste hinab, um diese Arbeit von<br />
Neuem zu verrichten. Und diese scheinbar „sinnlose Arbeit“<br />
nimmt und nimmt kein Ende …<br />
Oder nehmen wir die sich im Alltagsleben eines Traders stän<br />
dig wiederholende „Widerspenstigkeit“: Tagtäglich folgen<br />
ein und denselben Handlungen verschiedenste Ergebnisse,<br />
denn immer ist man dem Zusammenspiel aller anderen<br />
Marktteilnehmer ausgeliefert und niemals kann der Trader<br />
einen Plustrade „aktiv“ herbeiführen.<br />
Oder nehmen wir schlussendlich einen Blick auf jene Phase,<br />
in der ein Trader trotz unzähliger mit der Lektüre von Büchern<br />
und dem Besuch von Seminaren verbrachter Stunden nach<br />
so manchem Handelstag erkennt, dass sich seine Erwartung<br />
nicht erfüllt hat – und er seine Aufgabe des „Lernens“, und<br />
damit die „Vorstufe“ als erfolgreicher Händler, wieder einmal<br />
Eindrücklich schildert Homer die Qual des einst so hochmütigen Königs:<br />
Jahrhundert um Jahrhundert musste er den Stein die Anhöhe hinaufwälzen,<br />
doch niemals sollte es ihm gelingen, seine Aufgabe zu erfüllen …<br />
„Und den Sisyphos sah ich, von schrecklicher Mühe gefoltert,<br />
Einen schweren Marmor, mit großer Gewalt fortheben.<br />
Angestemmt arbeitet’ er stark mit Händen und Füßen,<br />
Ihn von der Au aufwälzend zum Berge. Doch glaubt’ er ihn jetzo<br />
Auf den Gipfel zu drehen: da mit einmal stürzte die Last um;<br />
Hurtig mit Donnergepolter entrollte der tückische Marmor.<br />
Und von vorn arbeitet’ er, angestemmt, daß der Angstschweiß<br />
Seinen Gliedern entfloss, und Staub sein Antlitz umwölkte.“<br />
(Odyssee, 11. Gesang, 593–600, übertragen von Johann Heinrich Voß)<br />
67
68<br />
Trading<br />
als eine Art sinnlose Qual erlebt hat. Wie Sisyphos fühlt auch<br />
er sich an den Anfang aller Mühe zurückversetzt – und das,<br />
obwohl er seine Arbeit doch mit Fleiß gemacht hat!<br />
… Den prachtvollen Früchten steht die Verzweiflung<br />
oftmals gegenüber<br />
Mit anderen Worten: Aus dem gleichzeitigen Neben und<br />
Gegeneinander des einerseits menschlichen Grundverlan<br />
gens nach sicherer Erkenntnis, Einheit und Sinn und der<br />
andererseits vorhandenen Widerspenstigkeit des Börsen<br />
handels entsteht für manchen Trader, analog der Strafe des<br />
Sisyphos, das „Absurde“ und dieses stellt gleichzeitig die<br />
einzige Bindung zwischen ihm und dem Chartverlauf dar.<br />
Eigentlich möchte der Tradinganfänger sein Leben als Bör<br />
senhändler sinnvoll führen, in „Geborgenheit“, „Vertrauen“<br />
und „Sicherheit“. Stattdessen sieht er sich dem Wechsel des<br />
Orderbuches, des scheinbaren Zufalls und dem unverständ<br />
lichen Verhalten anderer Marktteilnehmer unterworfen. Er<br />
möchte frei und glücklich sein und steht dennoch tagtäglich<br />
dem „KontoTod“ gegenüber, der allem ein Ende macht! Alle<br />
die Bücher, die Internetforen, Seminare und unzähligen Rat<br />
schläge erscheinen fremd, monoton und sinnlos. Die Welt<br />
des Börsenhandels bleibt unverständlich und bietet ihm kei<br />
ne Heimat, egal was er unternimmt, um sich in der Welt des<br />
Tradings einzurichten. Aber: Es gibt auch kein Zurück mehr<br />
in die Klarheit der vorherigen „Scheinwelt“.<br />
Kurzum: Dem Willen zum Traden und dessen prachtvollen<br />
Früchten steht die Verzweiflung am Traden gegenüber. Das<br />
„Absurde“ ergibt sich aus dem Widerspruch von … Achtung:<br />
TradenWollen und VerlierenMüssen. Und so sieht sich so<br />
mancher Tradinganfänger in einem existenziellen Dilemma<br />
gefangen, nämlich nur nach dem verlangen zu können, was<br />
sich ihm immer wieder entzieht, und dabei, unabhängig von<br />
jeglicher Erkenntnis über diesen Zustand, keine andere Wahl<br />
zu haben, als diesen Widerspruch auszuhalten … Aushalten!<br />
– Welch Wort! Und vor allem: welch Zustand!<br />
… Bruch in seiner gewohnten Weltsicht<br />
Sobald ihm klar wird, dass die Zukunft aufgrund dieser un<br />
aufhörlichen Widersprüche zum Tod seines Kontos führen<br />
könnte, wird die unaufhaltsam verrinnende Zeit für einen<br />
Trader in den Anfangsjahren zum schlimmsten Feind. Er<br />
fühlt sich, als lebe, kämpfe und leide er so sinn wie namen<br />
los. Denn was ihm bei der Kontoeröffnung noch als ein in<br />
sich geschlossenes, sinnvolles Ganzes erschien, stellt sich<br />
mittlerweile als ein sinn und zusammenhangloses Chaos<br />
dar, das er unmöglich mit seinem Selbstverständnis in Ein<br />
klang bringen kann. Die Erkenntnis, den Charts vollkommen<br />
„umsonst“ sowohl Zeit als auch Geld zu opfern, bedeutet<br />
daher für so manchen Tradinganfänger einen so schwerwie<br />
genden Bruch in seiner gewohnten Weltsicht, dass er danach<br />
seinen Lebensrhythmus nur noch als monotone Wiederkehr<br />
eines immer gleich leeren, sinnlosen und vor allem absurden<br />
Mechanismus erlebt, welcher in ihm nur noch Überdruss bis<br />
Ekel hervorruft und verantwortlich ist für seine wachsende<br />
Überzeugung, so todunglücklich zu sein wie kein zweiter Tra<br />
der auf der Welt …<br />
… Noch einmal zurück zu Sisyphos und seiner Last<br />
Stellen wir uns Sisyphos genau vor, wie sein Körper sich an<br />
spannt bei der Anstrengung, den gewaltigen Felsbrocken zu<br />
bewegen, ihn den Berg hinaufzuwälzen. Wir sehen sein ver<br />
zerrtes Gesicht vor uns, die Wange, die an dem Felsen klebt,<br />
die Schulter, die sich dagegenstemmt, den Arm, in dem sich<br />
die Kraft sammelt – alles, um den verdammten Koloss ein<br />
kleines Stückchen nur zu bewegen! Schließlich erreicht Si<br />
syphos nach dieser langen Anstrengung, die sich an einem<br />
Raum ohne Himmel und einer Zeit ohne Tiefe misst, sein Ziel.<br />
Glaubt er zumindest, denn nun rollt der Fels innerhalb weni<br />
ger Augenblicke wieder in jene niedere Welt hinab, aus der<br />
er stammt. Und Sisyphos kennt seine Aufgabe, er weiß, dass<br />
er den Brocken wieder hoch auf den Gipfel wälzen muss. Auf<br />
dem Rückweg in die Ebene, während dieser „Pause“, sehen<br />
wir, dass sein Gesicht, das sich so nahe dem schweren Stein<br />
abmühte, selbst bereits Stein ist! Wir sehen deutlich, wie die<br />
ser Mann schwerfälligen, aber gleichmäßigen Schrittes zu<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
seiner „Qual“ hinuntergeht – und er weiß nicht … Achtung!<br />
… wann oder ob sie enden wird! Dieser Mythos ist tragisch!<br />
Denn: Der Stein ist nichts anderes als Sisyphos’ Schicksal.<br />
Und Sisyphos überblickt während seiner Abstiege das gan<br />
ze Ausmaß seiner conditio humana, sprich: Er reflektiert<br />
auf sich als Menschen schlechthin, auf das Wesen des Men<br />
schen, also auf das vorgegebene „Ewige“ in ihm und an ihm.<br />
Er reflektiert. Er überdenkt. Er denkt. Er sucht. Eine Suche<br />
nach Identität. Und schlussendlich hat Sisyphos nur zwei<br />
Möglichkeiten: Entweder, sich dem Stein vollständig zu un<br />
terwerfen, unter Preisgabe all dessen, was er an Erkenntnis<br />
sen gewonnen hat. Das hieße, jedes Mal, wenn er zu seinem<br />
Felsbrocken im Tal zurückkehrte, würde der ganze Schmerz<br />
von Neuem beginnen und die gewaltige Not schier unerträg<br />
lich werden! Denn wenn die Bilder des Steines zu sehr im Ge<br />
dächtnis haften, wenn das Glück zu sehr auf seine Erfüllung<br />
drängt, dann steigt im Herzen des Menschen die Trauer auf,<br />
kurzum: Das wäre der Sieg des Felsens!<br />
Sisyphos entscheidet sich aber für eine andere Möglichkeit:<br />
Am Ende identifiziert er sich und verschmilzt mit seinem<br />
Steinbrocken als seiner ureigensten Sache und wird so wie<br />
der zu einem Teil der Welt und damit des Universums. Das<br />
erfüllt ihn mit Glück. Jene Identität findet Sisyphos in dem<br />
Moment, in dem er den Stein, seinen Stein, den Berg hinauf<br />
wälzt! Hier spürt und erlebt er sich als Mensch. In dieser An<br />
strengung liegt seine gesuchte Aufgabe, die ihn in Bezug zu<br />
sich selbst und der Natur setzt. Den Berg hinauf beschäftigt<br />
er sich nicht mit der Frage, ob der Stein auf dem Gipfel liegen<br />
bleiben wird, sondern ist völlig in Anspruch genommen von<br />
der schweren Arbeit, die in diesem Augenblick das einzige<br />
ist, was zählt. Wenn das Ziel erreicht ist und der Stein wieder<br />
in die Tiefe rollt, macht auch Sisyphos sich wieder auf den<br />
Weg hinunter in die Ebene. Der Rückweg ist daher die Stun<br />
de seines Bewusstseins. In diesen Augenblicken, in denen er<br />
den Gipfel verlässt, ist er seinem Schicksal überlegen! Er ist<br />
stärker als der Stein.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
… und das Resultat?<br />
Trading<br />
Die Klarsichtigkeit des Absurden, sprich: das Wissen über<br />
die Erfolglosigkeit seiner Arbeit, das nach den Göttern die<br />
Ursache seiner Qual sein sollte, vollendet zugleich seinen<br />
Sieg. Sisyphos wurde zum „Held des Absurden“, denn er<br />
hält alles für gut, so wie es ist! Er erwartet nicht mehr, dass<br />
der Stein auf dem Gipfel liegen bleibt! Damit gewinnt sein<br />
Leben an Intensität, denn nun verrichtet er seine Aufgabe<br />
nicht mehr nur mit seinem Leib, sondern mit ganzem Her<br />
zen und ganzer Seele. Die Absicht der Götter, Sisyphos an der<br />
Sinnlosigkeit seiner Arbeit verzweifeln zu lassen, ist durch<br />
das gewachsene Bewusstsein des Bestraften fehlgeschlagen.<br />
Die Götter haben keine Macht mehr über Sisyphos, denn er<br />
ist frei innerhalb seines Tuns. Sein Universum, das von nun<br />
an keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar<br />
noch wertlos vor. Jedes Gramm dieses Felsens ist von nun an<br />
eine Welt für sich. Wir müssen uns Sisyphos demnach – so<br />
es der Philosoph Albert Camus beschrieb – als einen glück<br />
lichen Menschen vorstellen, da er sich über sein Schicksal<br />
hinwegzusetzen weiß. Er erträgt sein Los und entfaltet ein<br />
reiches Bewusstsein, wenn er, von seiner Last befreit, den<br />
Weg zurück ins Tal nimmt. Kurzum: Er nutzt sein Bewusst<br />
sein, um sich als Mensch zu erleben und um seinem Dasein<br />
einen Inhalt zu geben.<br />
… Parallel ist klar erkennbar<br />
Somit ist Sisyphos ein Bild des Menschen auf der Suche nach<br />
dem Sinn des Lebens und nach seiner Identität.<br />
n Wer kennt das nicht als Mensch?<br />
n Wer kennt das nicht als … Trader?<br />
In Lebenskrisen drängt sich diese Frage besonders auf und<br />
will beantwortet werden. Jene Lebenskrisen, die das bis<br />
herige Leben völlig in Frage stellen, sind aber auch für die<br />
Entwicklung der eigenen Persönlichkeit notwendig. Für<br />
das Durchleben von Schmerz, Trauer und Zweifel wird man<br />
letztendlich mit einer neuen Bewusstheit belohnt, die einen<br />
Neuanfang ermöglicht. Ist es nicht so, dass jeder Mensch ein<br />
69
70<br />
Trading<br />
zentrales Lebensthema hat, das sich im Laufe der Zeit in ver<br />
schiedenen Lebensphasen wiederholt? Es geht also darum,<br />
die individuelle Lebensaufgabe zu erkennen und diese letz<br />
ten Endes auch zu bewältigen.<br />
Auch ein Trader kreist ständig um ein und dieselben The<br />
men, denen er immer wieder gegenübersteht. Jedoch ist er<br />
jedes Mal gereifter und erfahrener und kann deshalb erneut<br />
an seinen Aufgaben wachsen. Wie bei einer Spirale wird ihm<br />
durch die Wiederholung jedes Mal bewusst, was er dazuge<br />
lernt hat. Und davon wiederum profitieren sein Selbstwert<br />
als Händler sowie seine Lust, im Lernen voranzuschreiten.<br />
… Wichtige Betonung!<br />
Ausdrücklich möchte ich betonen, dass mit dem SisyphosVer<br />
gleich nicht der Börsenhandel als „absurde Angelegenheit“<br />
verstanden werden soll! Vielmehr kann das Beispiel des my<br />
thologischen Helden uns dazu bringen, uns mit dem Thema<br />
– mit seinem Thema – des Absurden zu beschäftigen. Die Aus<br />
einandersetzung mit dem nur scheinbar (!) „Absurden“ – bei<br />
spielsweise dem fachlich sauberen Minustrade – bringt den<br />
Trader zu sich selbst und verschafft ihm einen ungeheuren Zu<br />
wachs. Denn sich seiner selbst und seines Daseins als Trader<br />
bewusst zu sein, bedeutet die ständige Anwesenheit bei sich<br />
selbst. Es geht darum, die falsche Erwartung loszuwerden,<br />
dass der Fels oben liegen bleiben muss. Es geht darum, dass<br />
der Trader keine Enttäuschung mehr erlebt, wenn beispiels<br />
weise ein Trade trotz aller Fachlichkeit im Minus endet, sozu<br />
sagen den Berg hinabrollt, und er daraufhin von vorn anfan<br />
gen muss … leicht daher gesagte Worte … wohl wahr!<br />
… Schicksal akzeptieren?<br />
Sisyphos beendet seine Qual, indem er in der Gegenwart und<br />
mit den in ihr geltenden Wahrheiten lebt. Genau wie Sisyphos,<br />
der „Ja“ zu seinem Fels sagt, muss es auch einem Trader gelin<br />
gen, sein „Schicksal“ zu akzeptieren, nämlich dass er sein Geld<br />
nur mittels der anderen Marktteilnehmer, und daher nicht<br />
mittels hundertprozentiger Trefferquote, sprich beständig um<br />
setzbarem Perfektionismus, verdienen kann. Das Leben als<br />
Trader fordert uns daher heraus, trotz aller scheinbaren Wider<br />
spenstigkeit und erlebter oder nachträglich erkannter „Sinnlo<br />
sigkeit“ – selbst bei fachlich sauber durchgeführten Trades –<br />
Beständigkeit und Duplizierbarkeit als die positiven Werte zu<br />
erkennen, die uns gegeben sind, und an der Arbeit festzuhalten!<br />
Die hieraus resultierende Überlegenheit erfüllt – wie einst<br />
Sisyphos – den erfahrenen Händler mit tiefer Zufriedenheit.<br />
Oder mit anderen Worten: Ein spekulativ ausgerichteter Tra<br />
der, der aufgrund langen Nachdenkens auf seinen „Rückwe<br />
gen zum Felsen im Tal“ ein gewisses Bewusstsein erlangt hat<br />
und den Kreislauf des Orderbuches, in dem alles wiederkehrt,<br />
akzeptiert, kann sich auf seine eigene Art und Weise in diesem<br />
Kreislauf bewegen und sein Dasein als Mensch und Trader da<br />
rin vollends begründen. Indem er diese Freiheit innerhalb des<br />
Kreislaufs ausnützt, nimmt er aktiv Einfluss auf seinen Weg, ja<br />
auf sein Schicksal. Je bewusster der Trader durch seinen Han<br />
delstag geht, desto größer ist die Anzahl der Erfahrungen, die<br />
er mit sich, den Charts und seiner Umwelt macht – und desto<br />
näher kommt er sich selbst. Fazit? Es klingt selbstverständlich<br />
und ist doch manchmal so schwer: Ein Tradinganfänger soll<br />
und muss daher zu Beginn zumindest unaufhörlich Erfah<br />
rungen machen, um sich so darin gegen die scheinbare „Ab<br />
surdität des Lebens als Trader“ aufzulehnen, so wie Sisyphos,<br />
der unablässig seinen Felsen wälzte …<br />
… Fazit<br />
Nun, es soll dieser Artikel daran erinnern, sich nicht von<br />
seinem vermeintlich harten Los überwältigen zu lassen, son<br />
dern stattdessen sein Leben als Trader selbst in die Hand zu<br />
nehmen! Berechtigterweise mag nun jemand stöhnend fra<br />
gen: Wozu braucht ein Trader immer solche langen Artikel;<br />
oder auf meine Bücher bezogen: Wozu braucht man immer<br />
diese Geschichten? Hätten Sie nicht gleich das Endergebnis<br />
kurz und knapp beschreiben können?<br />
Gewiss, man hätte! – Aber genauso gut könnte man fragen:<br />
Wozu braucht die Menschheit seit Urzeiten eigentlich My<br />
then? Natürlich hätte man auch gleich schreiben können:<br />
Sisyphos – er ist stärker als sein Felsbrocken! Es gibt kein<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Schicksal, das durch Verachtung nicht überwunden werden<br />
kann! Selbst die erdrückendsten Wahrheiten verlieren an Ge<br />
wicht, sobald sie erkannt werden. Darin besteht letztendlich<br />
die verborgene Freude oder die Genugtuung des Sisyphos.<br />
Genauso hätte ich beispielsweise meine Bücher – begin<br />
nend mit dem Großen Buch der Markttechnik und den<br />
nachfolgenden HÄNDLER-Bänden – bzw. deren Essenz in<br />
einige kurze, griffige Definitonssätze packen können. Etwa<br />
so: „Halten Sie sich an ein kluges Geldmanagement, damit<br />
Ihnen und Ihrer Familie kein Unheil geschieht!“ Aber, seien<br />
wir ehrlich: Die Wahrheit allein befreit niemanden, denn<br />
Einstellungen werden nicht durch Tatsachen und Defini<br />
tionen verändert!<br />
Somit wendet sich dieser Artikel nicht vordergründig an das<br />
logischrationale Denken oder an die Fähigkeit, Aus sagen<br />
empirischobjektiv zu überprüfen – dazu hätte die oben<br />
Aufbauend auf dem Bestseller DAS GROSSE BUCH DER<br />
MARKTTECHNIK hat Michael Voigt die achtteilige Buchreihe<br />
DER HÄNDLER verfasst<br />
Darin hält er dem Leser den Spiegel vor, ohne diesem neue Regeln<br />
zu diktieren. Ferner gibt es keinen dominierenden Horizont, der<br />
ein allgemeingültiges Regelwerk betont. Anstelle der üblichen<br />
oberflächlichen Phrasen über Börsenpsychologie beschreibt er ge-<br />
nau das, was den Trader antreibt, als erhabenes, bezeichnendes<br />
Moment, vor allem aus pragmatischer Perspektive. Der Leser pro-<br />
fitiert von praktischen Verweisen auf Lösungen und tiefgründigen<br />
Überlegungen. Bestellungen unter: www.der-haendler.com<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Weitere Infos zu Michael Voigt und seinen<br />
Büchern:<br />
Mail: mv@der-haendler.com<br />
www.der-haendler.com<br />
www.trainingswochen.de<br />
www.webinarguide.com<br />
Trading<br />
erwähnte bloße Zusammenstellung von Definitionssätzen<br />
genügt. Vielmehr geht es darum, wie in der Geschichte von<br />
Sisyphos, eine Situation in ihrem vielschichtigen Zusam<br />
menspiel konkreter und symbolischer Bedeutungen intuitiv<br />
zu erfassen, um mit wachsender Verständnisbereitschaft zu<br />
den inneren Dimensionen der Zeilen vorzudringen und dabei<br />
immer weitere – eigene! – Sinnebenen zu entfalten. Denken<br />
Sie an Sisyphos: Sein Schicksal gehört ihm. Sein Felsbrocken<br />
ist seine Sache. Gleiches gilt auch für einen Trader: Sein<br />
Schicksal gehört ihm. Sein Trade ist sein Felsbrocken. Der<br />
Chart ist seine persönliche Sache …<br />
Neu: Band 7 und 8<br />
Michael Voigt<br />
der Bestseller-Buchreihe von Michael Voigt<br />
erscheinen Ende April im Campello Verlag;<br />
www.der-haendler.com<br />
71
72<br />
Trading<br />
Broker NEWS<br />
Alpari führt das soziale Netzwerk TraderConnect ein<br />
Alpari (UK), einer der führenden globalen Devisenbroker,<br />
startet in Deutschland das soziale Netzwerk TraderConnect.<br />
Das Netzwerk wird weltweit aufgespannt und ermöglicht<br />
Anlegern, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen und selbst<br />
auf Anlagestrategien anderer zurückzugreifen.<br />
TraderConnect eröffnet Devisenhändlern eine neue Welt<br />
des Handelns. Über TraderConnect werden Anleger welt-<br />
weit miteinander vernetzt. Erfahrene Anleger können<br />
einem globalen Publikum ihre Strategien, Tipps und Tricks<br />
mitteilen und erhalten eine direkte Rückmeldung anderer<br />
Mitglieder.<br />
Die Mitglieder auf TraderConnect können außerdem die<br />
Handelsaktivitäten anderer Mitglieder auf ihre Live- oder De-<br />
mo-Konten kopieren. Es besteht die Möglichkeit, Favoriten<br />
zum Portfolio hinzuzufügen und einzelnen Handelsaktionen<br />
automatisch zu folgen. Sobald eine Position der Favoriten<br />
geöffnet oder geschlossen wird, kann diese ebenfalls im<br />
eigenen Konto automatisch ausgeführt werden.<br />
Darüber hinaus hat jedes TraderConnect-Mitglied die Mög-<br />
lichkeit, seine Performance mit hilfreichen Charts zu ana-<br />
lysieren. TraderConnect ist ein soziales Netzwerk, das den<br />
Gedanken des Devisenhandels, wie er heute sein soll,<br />
revolutioniert: der perfekte Ort für Händler, ihre Fähigkeiten<br />
zu entwickeln.<br />
www.traderconnect.com<br />
Die MetaTrader 4 Supreme Edition von Admiral<br />
Markets bietet jetzt noch mehr Funktionen<br />
Nachdem der internationale Forex- und CFD-Broker Admiral<br />
Markets im November 2012 seinen Kunden die neue Su-<br />
preme Edition der MetaTrader-Software vorgestellt hat, legt<br />
er nun bereits nach: Ab sofort können sich die Kunden des<br />
Brokers über noch mehr Funktionen freuen, die das Traden<br />
über die Plattform erleichtern.<br />
Der MetaTrader 4 ist eine der populärsten Plattformen für<br />
den Forex- und CFD-Handel weltweit. Doch MetaTrader ist<br />
nicht gleich MetaTrader: Je nach Broker bietet die Software<br />
unterschiedliche Funktionen, die den Handel vereinfa-<br />
chen. Bislang standen den Kunden bereits viele praktische<br />
und exklusive Features wie OCO-Trading, prozentuales<br />
Stop-Setting und sogar Stop/Risiko in Euro-Beträgen zur<br />
Verfügung. Nun kommen weitere Funktionen hinzu, die das<br />
Traden vereinfachen und eleganter machen: echtes Trading<br />
aus dem Chart, die gewünschten Stop-Loss- und Take-Profit-<br />
Limits werden als Linien im Chart dargestellt, die per Maus<br />
verschoben werden können. Dabei wird automatisch der<br />
Stop angepasst. Analog können auch Pending Orders über<br />
eine aktive Order-Linie im Chart angepasst werden. Und als<br />
Highlight: Sogar diagonale Trendlinien sind ab sofort als<br />
Stop aktivierbar.<br />
„Sehr erfahrene Kunden konnten den MetaTrader schon<br />
bisher durch kleine Programme, sogenannte Expert<br />
Advisors, mit Zusatzfunktionen aufrüsten“, erläutert Jens<br />
Rainer Sturm | pixelio<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Chrzanowski, Managing Director von Admiral Markets AS.<br />
„Vieles, was im Internet zu finden ist, ist jedoch eher unaus-<br />
gereift und mühsam. Unser neues Angebot wurde umfang-<br />
reich getestet, läuft stabil und ist sogar Multi-Chart-fähig.<br />
Und komplett individuell anpassbar, von den Linienfarben<br />
bis zu den Order-Bezeichnungen.“<br />
Eingeführt und entwickelt wurden die neuen Features auf<br />
Basis von Kundenwünschen. „Nach unserem Wissen ist<br />
Admiral Markets damit weltweit Vorreiter – kein anderer<br />
MT4-Anbieter erlaubt diese stark nachgefragten Trading-<br />
Möglichkeiten, die vorinstalliert sind und ausführlich mit<br />
Handbüchern erläutert werden“, so Chrzanowski weiter.<br />
„Herausgekommen ist nun das optimale Werkzeug für den<br />
Forex- und CFD-Handel. So elegant, so bequem und einfach<br />
haben Sie mit dem MetaTrader bisher noch nie handeln<br />
können.“<br />
Die neuen Funktionen sind ab sofort verfügbar. Das kosten-<br />
freie Update der Software steht für Kunden von Admiral<br />
Markets auf der Homepage bereit: www.admiralmarkets.de.<br />
WH Selfinvest erweitert sein Angebot<br />
WH Selfinvest erweitert sein Angebot in den Bereichen<br />
Forex-Handel und Bildung. So wird die Devise des chine-<br />
sischen Renminbi in den Handel integriert. Für Live-Kunden<br />
gibt es viele neue Videos mit prominenten Gästen zum<br />
Thema Trading.<br />
Die Tradingplattform WHS ProStation ist nun auch für den<br />
Amazon Kindle Fire verfügbar und wie gewohnt kostenlos.<br />
Kunden können sich mit ihrer bestehenden User-ID einlog-<br />
gen. Damit stehen Kunden von WH Selfinvest neben einer<br />
Voll- und Webversion der WHS ProStation auch jene für<br />
Apple, Android und Kindle zur Verfügung.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
Trading<br />
X-Trade Brokers startet tägliches Breakfast Trading<br />
X-Trade Brokers (XTB), ein führendes europäisches Bro-<br />
kerhaus, hat seinen Ausbildungsbereich um tägliche<br />
Live-Trading-Webinare erweitert. In den Webinaren von<br />
10.00 bis 11.00 Uhr morgens geht der hausinterne Analyst<br />
Konstantin Oldenburger zusammen mit Kunden auf interes-<br />
sante Marktbewegungen, Trading-Ideen und Ereignisse ein.<br />
Insbesondere Elliott-Wellen und Fibonacci-Trading, wie auch<br />
Indikatoren und Oszillatoren werden gezielt angesprochen,<br />
um Kursveränderungen besser vorhersehen zu können und<br />
den richtigen Einstiegszeitpunkt für einen Trade zu finden.<br />
Das Webinar soll Kunden anhand von Live-Trading-Beispie-<br />
len weiteres Wissen vermitteln und die persönliche Trading-<br />
Erfahrung durch verschiedene Methoden und Produkte<br />
erweitern.<br />
Konstantin Oldenburger ist als Experte für Devisen im Hause<br />
XTB mit der Fluktuation der Märkte beschäftigt. Sein Fokus<br />
liegt hierbei vor allem auf der technischen Chartanalyse<br />
sowie Elliott-Wellen und Fibonacci-Trading mit Devisenpaa-<br />
ren. Nach seiner Bankausbildung, der Händlerprüfung für<br />
den Kassamarkt und seinem Studium sowie langjähriger<br />
Erfahrung im Finanzmarkt steht der Analyst Kunden von<br />
XTB bei Fragen rund um das Thema Trading und Devisen zur<br />
Verfügung.<br />
Für aktuelle Live-Trading-Webinare können Sie sich hier<br />
anmelden: www.xtb.de/Live-Trading<br />
73
74<br />
Kolumne<br />
Wahlzyklus in den USA<br />
2012 und <strong>2013</strong><br />
Der Wahljahreszyklus in den USA sollte stets beachtet wer<br />
den. Zu wichtig ist dieser Effekt auf die globalen Aktienmär<br />
kte. Grundsätzlich sind die ersten beiden Jahre schwächer<br />
als die letzten beiden Jahre einer Präsidentschaft, da der<br />
Präsident gerne die unpopulären Entscheidungen in die<br />
ersten beiden Jahre seiner Amtszeit legt, um anschließend<br />
den Grundstein für seine Wiederwahl – bzw. für die Wahl<br />
chancen seines Parteifreundes, der ihm nachfolgen soll – zu<br />
legen. Für 2012 gab es eine weitere Besonderheit: Wird ein<br />
demokratischer Präsident wiedergewählt oder der republika<br />
nische Herausforderer zieht ins Weiße Haus ein, dann sind<br />
die Märkte signifikant positiv (siehe Tabelle). Der favorisierte<br />
Amtsinhaber Barack Obama wurde wiedergewählt und der<br />
S&P 500 hat sich fast genau an seinen statistischen Durch<br />
schnittswert gehalten. Wurde seit 1929 ein Demokrat wieder<br />
gewählt, legte der S&P 500 im Schnitt 14,8 Prozent zu. 2012<br />
erreichte der S&P 500 ein Plus von 13,41 Prozent. Treffer!<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
© kropic - Fotolia.com
Wahlzyklus USA (Performance S&P 500 in Dollar von 1925 bis 2012)<br />
Obamas erstes Jahr seiner zweiten Amtszeit unter<br />
einem statistisch guten Stern<br />
Die historischen Daten zeigen uns, dass sich die USAktien<br />
märkte auf Basis des S&P 500 im ersten Jahr der Amtszeit<br />
eines Präsidenten mit +8,1 Prozent nur unterdurchschnitt<br />
lich entwickeln. Das erste Jahr der Präsidentschaft ist die<br />
schwächste Periode im Zyklus. Die anderen drei Jahre sind<br />
mit +8,7 Prozent, +18,5 Prozent und +11,1 Prozent besser.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong><br />
erstes Jahr zweites Jahr drittes Jahr viertes Jahr<br />
R Coolidge 1925 -- 1926 11,6 % 1927 37,5 % 1928 43,6 %<br />
R Hoover 1929 –8,4 % 1930 –24,9 % 1931 –43,3 % 1932 –8,2 %<br />
D FDR – 1st 1933 54,0 % 1934 –1,4 % 1935 47,7 % 1936 33,9 %<br />
D FDR – 2nd 1937 –35,0 % 1938 31,1 % 1939 –0,4 % 1940 –9,8 %<br />
D FDR – 3rd 1941 –11,6 % 1942 20,3 % 1943 25,9 % 1944 19,8 %<br />
D FDR / Truman 1945 36,4 % 1946 -8,1 % 1947 5,7 % 1948 5,5 %<br />
D Truman 1949 18,8 % 1950 31,7 % 1951 24,0 % 1952 18,4 %<br />
R Ike – 1st 1953 –1,0 % 1954 52,6 % 1955 31,6 % 1956 6,6 %<br />
R Ike – 2nd 1957 –10,8 % 1958 43,4 % 1959 12,0 % 1960 0,5 %<br />
D Kennedy / Johnson 1961 26,9 % 1962 –8,7 % 1963 22,8 % 1964 16,5 %<br />
D Johnson 1965 12,5 % 1966 –10,1 % 1967 24,0 % 1968 11,1 %<br />
R Nixon 1969 –8,5 % 1970 4,0 % 1971 14,3 % 1972 19,0 %<br />
R Nixon / Ford 1973 –14,7 % 1974 –26,5 % 1975 37,2 % 1976 23,8 %<br />
D Carter 1977 –7,2 % 1978 6,6 % 1979 18,4 % 1980 32,4 %<br />
R Reagan – 1st 1981 –4,9 % 1982 21,4 % 1983 22,5 % 1984 6,3 %<br />
R Reagan – 2nd 1985 32,2 % 1986 18,5 % 1987 5,2 % 1988 16,8 %<br />
R Bush 1989 31,5 % 1990 –3,2 % 1991 30,6 % 1992 7,6 %<br />
D Clinton – 1st 1993 10,0 % 1994 1,3 % 1995 37,5 % 1996 22,9 %<br />
D Clinton – 2nd 1997 33,3 % 1998 28,6 % 1999 21,0 % 2000 –9,1 %<br />
R Bush, G.W. – 1st 2001 –11,9 % 2002 –22,1 % 2003 28,7 % 2004 10,9 %<br />
R Bush, G.W. – 2nd 2005 4,9 % 2006 13,6 % 2007 3,5 % 2008 –38,5 %<br />
D Obama – 1st 2009 23,5 % 2010 12,8 % 2011 0,0 % 2012 13,4 %<br />
D Obama – 2nd <strong>2013</strong> ?<br />
Durchschnitt aller Jahre +8,1 % +8,7 % +18,5 % +11,1 %<br />
Anzahl positive Jahre 11 14 19 18<br />
Anzahl negative Jahre 10 8 3 4<br />
Quelle: Eigene Berechnungen Grüner Fisher Investments, www.gruener-fisher.de<br />
Historische Performance des S&P 500 in Wahljahren von 1929 bis 2011<br />
Demokrat Republikaner<br />
Neuwahl –2,7% 18,8%<br />
Wiederwahl 14,5% 10,6%<br />
Kolumne<br />
<strong>2013</strong> ist das erste Jahr im Zyklus. Besteht also ein Grund zur<br />
Besorgnis? Ist ein eher schwaches Jahr aus dieser Statistik<br />
abzuleiten? Betrachtet man sich die einzelnen Daten ge<br />
nauer, so fällt erneut – wie bereits 2012 – eine statistische<br />
Besonderheit für <strong>2013</strong> auf: Das erste Amtsjahr eines demo<br />
kratischen Präsidenten ist statistisch wesentlich besser als<br />
das eines Republikaners. Wird ein als eher wirtschaftsfeind<br />
lich geltender Demokrat gewählt und stellt sich als „nicht so<br />
übel wie erwartet und befürchtet“ heraus, können die Märkte<br />
in Folge einer Erleichterungsrallye deutlich ansteigen.<br />
75
76<br />
Kolumne<br />
<strong>2013</strong> wird das erste Amtsjahr eines wiedergewählten demo<br />
kratischen Präsidenten. Diese Konstellation ist zwar nicht<br />
so positiv wie das erste Amtsjahr eines neugewählten De<br />
mokraten, jedoch immerhin noch wesentlich besser als die<br />
ersten Amtsjahre eines neu oder wiedergewählten Republi<br />
kaners.<br />
Seit 1925 ergeben sich folgende Ergebnisse und Durch<br />
schnitte (siehe Tabellen). Im Durchschnitt legt der S&P 500<br />
im ersten Jahr der Präsidentschaft eines Demokraten um<br />
8,9 Prozent zu, wenn er wiedergewählt wurde (dies ist jetzt<br />
für <strong>2013</strong> der Fall) und sogar um 21,8 Prozent, wenn er neu<br />
gewählt wurde. In der jüngeren Vergangenheit stehen die<br />
ersten Jahre von Demokrat Bill Clinton bei seiner Neuwahl<br />
Erstes Jahr der Amtsperiode (Rendite S&P 500)<br />
Quelle: Grüner Fisher Investments, www.gruener-fisher.de<br />
Viertes Jahr (Wahljahr) Erstes Jahr der Amtsperiode<br />
Neu gewählter Demokrat –2,7 % 21,8 %<br />
Neu gewählter Republikaner 18,8 % –0,6 %<br />
Wiedergewählter Demokrat 14,5 % 8,9 %<br />
Wiedergewählter Republikaner 10,6 % 2,7 %<br />
Aktienrenditen im ersten Jahr der demokratischen Amtsperiode<br />
mit 10,1 Prozent, seiner Wiederwahl mit 33,4 Prozent und<br />
Obamas erstem Amtsjahr mit 26,5 Prozent deutlich positiv<br />
in den Statistiken.<br />
Die derzeitige Konstellation spricht dafür, dass uns das po<br />
litische Patt ab <strong>2013</strong> in den Machtverhältnissen zwischen<br />
Präsident, Kongress und Senat noch mindestens zwei Jahre<br />
erhalten bleibt. Finanzmärkte mögen diesen Stillstand, da<br />
der Unsicherheitsfaktor „größerer Gesetzesvorhaben“ ent<br />
fällt. Das legislative Risiko bleibt überschaubar. Aus Sicht<br />
des Wahljahreszyklus steht daher positiven Märkten in <strong>2013</strong><br />
nichts entgegen. In Deutschland sieht dies im Umfeld der<br />
Bundestagswahl anders aus. Das legislative Risiko könnte<br />
unter bestimmten Umständen signifikant ansteigen.<br />
Jahr Präsident Rendite<br />
1945 FDR/Truman 36,5 %<br />
1949 Truman 18,1 %<br />
1961 JFK/Johnson 26,8 %<br />
1965 Johnson 12,4 %<br />
1977 Carter –7,2 %<br />
1993 Clinton 10,1 %<br />
1997 Clinton 33,4 %<br />
2009 Obama 26,5 %<br />
Thomas Grüner ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Grüner Fisher Investments (www.gruenerfisher.de).<br />
Die Vermögensverwaltung hat ihren Sitz im pfälzischen Rodenbach bei Kaiserslautern und unterhält ein<br />
Büro in Frankfurt am Main. Termine werden auch vor Ort beim Kunden wahrgenommen. Partner ist der amerikanische<br />
Milliardär Ken Fisher.<br />
Die detaillierte Prognose für <strong>2013</strong> kann kostenlos unter www.gruener-fisher.de oder telefonisch unter 06374 9911-0<br />
angefordert werden.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
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78<br />
Vorschau | Impressum<br />
VORSCHAU:<br />
Follow me – Social Trading: ein neuer Trend<br />
Nachdem Social Networks sich zum Megatrend der letz-<br />
ten Jahre entwickelt haben, nimmt diese Entwicklung nun<br />
auch beim Trading ihren Lauf. Mehr und mehr Plattformen<br />
kommen auf den Markt, die es ermöglichen, anderen bei<br />
ihren Trades zu folgen. Erfolgreiche Trader können zudem<br />
auch Signale liefern und erhalten von den Brokern wiederum<br />
eine Vergütung für die von den „Followers“ durchgeführten<br />
Trades.<br />
Termin- und <strong>Derivate</strong>börsen<br />
Wenn in Europa Privatanleger-<strong>Derivate</strong> wie Zertifikate,<br />
Aktienanleihen und Warrants als „das große Ding“ gesehen<br />
werden, dann ist eine Richtigstellung erforderlich. Dieser<br />
Markt ist der bei weitem kleinste unter den drei großen Deri-<br />
vatemärkten. Privaten Anlegern kann grundsätzlich empfoh-<br />
len werden, sich nicht nur auf diesen Markt zu fokussieren,<br />
sondern sich wesentlich stärker mit börsengehandelten<br />
<strong>Derivate</strong>n wie Optionen und Futures zu beschäftigen. Das<br />
Geschehen an Termin- und <strong>Derivate</strong>börsen ist liquider und<br />
fairer, weil hier nicht nur die Emissionsbank auf der anderen<br />
Seite des Marktes steht, sondern eine Vielzahl von Nutzern,<br />
durch die letztlich ein fairer Preis garantiert ist.<br />
Energierohstoffe sowie Öl- und Gasaktien als<br />
Basisinvestment<br />
Nachdem die Euphorie bei den Solarwerten wie eine Seifen-<br />
blase geplatzt ist, sollte man den Öl-und-Gas-Sektor genau<br />
unter die Lupe nehmen. Zahlreiche Öl-Multis fahren spru-<br />
delnde Gewinne ein und sind extrem niedrig bewertet. Auch<br />
ausgewählte Investments in Zertifikaten auf Öl versprechen<br />
überdurchschnittliche Gewinne.<br />
Weitere Themen:<br />
Devisen | Möglichkeiten gibt es immer<br />
Broker News | Alles Neue von den Brokern und Direktbanken<br />
CFDs | Weiterhin ein interessantes Thema<br />
Trading | Die besten Analysemethoden, um erfolgreich an<br />
der Börse zu traden<br />
ETFs | Investieren ohne Emittentenrisiko<br />
Das nächste Heft erscheint im Mai <strong>2013</strong>.<br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
Andreas Schmidt (V. i. S. d. P.)<br />
Mitarbeit:<br />
Marc Nitzsche<br />
Autoren:<br />
Dr. Gregor Bauer, Kent Gaertner, Torsten Gellert,<br />
Thomas Grüner, Markus Jordan, Andreas Männicke,<br />
Martin Münzenmayer, Udo Rettberg, Andreas Schmidt,<br />
Thomas Struppek, Michael Voigt<br />
Lektorat: Nadja Hußmann<br />
Layout/Graphik: Claudia Brose<br />
Druck: Tiskarna H.R.G. spol. s.r.o.<br />
Bildquellen: Bildnachweise am Foto, außer in Anzeigen,<br />
Portraits und Firmenfotos<br />
Titelbild: kk-artworks-Fotolia.com<br />
Erscheinung: quartalsweise<br />
Auflage: 5000<br />
Bezugspreis: 10 Euro/Ausgabe<br />
Redaktionsanschrift:<br />
DMG <strong>Derivate</strong> <strong>Magazin</strong> GmbH<br />
[HRB 105521 B]<br />
Kurfürstendamm 125a<br />
D-10711 Berlin<br />
Telefon +49 (0)30 89540234<br />
Fax +49 (0)30 89540235<br />
Internet www.derivate-magazin.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Stefan Ossenkop<br />
abo@derivate-magazin.de<br />
Risikohinweis: Alle Informationen beruhen auf Quellen, die<br />
wir für glaubwürdig halten. Trotz sorgfältiger Bearbeitung<br />
können wir für die Richtigkeit der Angaben keinerlei Gewähr<br />
übernehmen. Zudem müssen wir darauf hinweisen, dass<br />
Wertpapiergeschäfte ein hohes Risiko beinhalten.<br />
Ein Totalverlust ist niemals auszuschließen. Sie sollten nur<br />
mit Kapital spekulieren, dessen Verlust Sie auch verkraften<br />
können. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages bzw. des Herausgebers<br />
gestattet.<br />
DERIVATE MAGAZIN 01 | <strong>2013</strong>
Eine Veranstaltung der<br />
Forex- und MetaTrader-Kongress<br />
Der Forex- und MetaTrader-Kongress ist in diesem Jahr die wichtigste Veranstaltung zum<br />
Thema Devisenhandel und Handelssysteme. Hier können Sie sich als interessierter Forex-<br />
Händler breitgefächert und doch zielgerichtet informieren:<br />
Seminare, Vorträge & Workshops<br />
Live-Trading & Podiumsdiskussionen<br />
Aussteller & Informationen<br />
Datum: 17. Mai <strong>2013</strong><br />
Ort: MOC München<br />
Kostenfrei<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.forex-metatrader-kongress.de