11.04.2013 Aufrufe

Vielen Dank an Burkhard Martens aus dessen Thermikbuch

Vielen Dank an Burkhard Martens aus dessen Thermikbuch

Vielen Dank an Burkhard Martens aus dessen Thermikbuch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

212<br />

Kapitel 9: Der Temperaturgradient, kurz Temp<br />

oder Emagramm, und was er bedeutet<br />

Der Temperaturgradient gibt <strong>an</strong>, um wieviel<br />

°C es pro 100 Meter nach oben hin kälter<br />

wird. Je schneller es nach oben hin kälter<br />

wird, umso labiler die Luftschichtung. Labile<br />

Luft ist wichtig, damit Thermik aufsteigen<br />

k<strong>an</strong>n. Deshalb ist es interess<strong>an</strong>t zu wissen,<br />

wie der Temp des Tages <strong>aus</strong>sieht.<br />

Wird es mit zunehmender Höhe nur l<strong>an</strong>gsam<br />

kalt oder sogar mal wärmer, ist die<br />

Atmosphäre stabil geschichtet, eine thermische<br />

Entwicklung wird um so unwahrscheinlicher,<br />

je stabiler es wird.<br />

Anh<strong>an</strong>d des Temp k<strong>an</strong>n der Pilot viele<br />

Vorhersagen bezüglich Thermik und Wetter<br />

machen. Kennt er den Temperaturverlauf<br />

mit der Höhe, weiß er dazu die Bodenfeuchtigkeit<br />

und den Taupunkt und die<br />

vorhergesagte Tageshöchsttemperatur,<br />

k<strong>an</strong>n er folgende Werte ermitteln: Basishöhe,<br />

Auslösetemperatur (die Temperatur die<br />

am Boden nötig ist, damit die Thermik Kumuli<br />

bildet), die Gewitterwahrscheinlichkeit<br />

oder erwartete Wolkenmächtigkeit und die<br />

erwartete Thermikgüte.<br />

Das hört sich alles ziemlich kompliziert <strong>an</strong>.<br />

Anh<strong>an</strong>d von vielen <strong>an</strong>schaulichen Beispielen<br />

wird es aber einfach erklärt. Die Werte<br />

erhält m<strong>an</strong> von einer Radiosonde.<br />

Auf eine detaillierte Beschreibung des<br />

Diagrammpapiers mit den dazugehörigen<br />

Linien der Isothermen, dem Sättigungsmischungsverhältnis,<br />

den Feucht- und Trockenadiabaten<br />

usw. soll hier verzichtet<br />

werden. Es soll aber ein Verständnis für die<br />

prinzipielle Bedeutung des Temp vermittelt<br />

werden.<br />

Radiosonde<br />

Eine Radiosonde (besser bek<strong>an</strong>nt unter<br />

dem Namen Wetterballon) dient der Meteorologie<br />

zur Messung von Parametern der<br />

Atmosphäre bis in große Höhen.<br />

Die Radiosonde misst Temperatur, Luftdruck<br />

und Luftfeuchtigkeit während der Ballon<br />

in die Höhe steigt. Periodisch werden<br />

die gesammelten Daten per Funk <strong>an</strong> die<br />

Bodenstation gesendet. Per Richtfunk k<strong>an</strong>n<br />

Höhe starke<br />

Temperaturabnahme<br />

feuchte Luft<br />

trockene Luft<br />

Taupunktskurve<br />

Bild 9.1 Diese Ra-<br />

diosonde wurde im<br />

Isartal gefunden.<br />

Unten hängen Sen-<br />

soren dr<strong>an</strong>, per Funk<br />

werden die Messwer-<br />

te übertragen.<br />

Höheninversion<br />

Temperatur<br />

Windrichtung<br />

schwache<br />

Temperaturabnahme<br />

Temperaturkurve<br />

der Luft<br />

Bodeninversion<br />

Bild 9.2 Aus dem Temperaturverlauf mit der Höhe<br />

(rot) und der Taupunktskurve (grün) erhält m<strong>an</strong><br />

viele Informationen bezüglich des Wetters. Ist<br />

der Abst<strong>an</strong>d der beiden Linien groß, ist die Luft<br />

in dem Bereich trocken. Berühren sich die Linien,<br />

herrscht 100% Luftfeuchtigkeit, die Radiosonde<br />

ist durch eine Wolke gestiegen. Je steiler die Tem-<br />

peraturkurve nach links läuft, umso labiler ist die<br />

Luft. Läuft die Kurve nach rechts, nimmt die Tem-<br />

peratur zu, eine Inversion liegt in dieser Höhe.


die Position einer Radiosonde gemessen<br />

werden, um die Windrichtung zu bestimmen.<br />

Moderne Radiosonden nutzen dazu<br />

einen GPS-Empfänger.<br />

Im Internet k<strong>an</strong>n sich jeder die Radiosondendiagramme<br />

<strong>an</strong>schauen. Ein Originaltemp<br />

ist im Bild 9.21, Seite 222 abgebildet.<br />

Die ermittelten Werte werden in ein Diagrammpapier<br />

eingetragen. Im Bild 9.2 ist<br />

das schematisch dargestellt. Die Sonden<br />

werden gegen Mitternacht und mittags gestartet.<br />

Für die eigene Vorhersage des Wetters ist<br />

es wichtig, sich die Sondenwerte <strong>an</strong>zuschauen,<br />

die wohl am besten für das <strong>aus</strong>gesuchte<br />

Fluggebiet passen. In den bayerischen Alpen<br />

könnte der Pilot sich die Werte von Innsbruck,<br />

Stuttgart oder München <strong>an</strong>schauen.<br />

Bei Südlagen treffen die Werte <strong>aus</strong> Innsbruck<br />

besser zu, weil die Luft <strong>aus</strong> Innsbruck<br />

zu den Voralpen geführt wird. Bei Nordlagen<br />

treffen eher die <strong>aus</strong> München zu.<br />

Im Bild 9.2 verlaufen die Linien konst<strong>an</strong>ter<br />

Temperatur vertikal. Da die Temperatur mit<br />

zunehmender Höhe meistens abnimmt, läuft<br />

die Temperaturkurve normalerweise nach<br />

links. Läuft sie nach rechts, liegt in dieser<br />

Höhe eine Inversion. Dieses Diagramm wird<br />

als „Temp“ bezeichnet. Das in der Schweiz<br />

bek<strong>an</strong>ntere Diagramm, das „Emagramm“ ist<br />

im Prinzip ähnlich aufgebaut, nur laufen die<br />

Linien konst<strong>an</strong>ter Temperatur in einem 45°-<br />

Winkel nach links. Das bedeutet, die Kurve<br />

der Lufttemperatur ist nicht so schief wie im<br />

„Temp“. Im Emagram ist die normale Temperaturkurve<br />

damit in etwa eine Senkrechte.<br />

Rechts am R<strong>an</strong>d des Diagramms werden<br />

die Windgeschwindigkeit und Windrichtung<br />

eingezeichnet. Im Bild 9.2 nimmt die<br />

Geschwindigkeit nach oben hin zu und der<br />

Wind dreht von Ost auf Südost.<br />

Die durchschnittliche Abnahme der Temperatur<br />

mit der Höhe beträgt innerhalb der<br />

Troposphäre (Wetterschicht) 0,65°C/100m.<br />

Dieser Wert, den Schüler immer wieder mit<br />

trocken- und feuchadiabatischen Werten<br />

verwechseln, hat mit der Luft, die gerade<br />

vorh<strong>an</strong>den ist, nichts zu tun.<br />

Die trockenadiabatische Temperaturabnahme<br />

aufsteigender Warmluft beträgt zirka<br />

1,0°C/100m.<br />

In der Wolke kühlt sich die weiter aufsteigende<br />

Thermik feuchtadiabatisch um zirka<br />

0,6°C/100m ab.<br />

Die feuchtadiabatische Abnahme ist kleiner,<br />

weil bei der Wolkenbildung Kondensationsenergie<br />

frei wird. Die feuchtadiabatische<br />

Abnahme ist außerdem variabel und<br />

wird größer bei sinkender Temperatur. Das<br />

liegt dar<strong>an</strong>, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit<br />

aufnehmen k<strong>an</strong>n und der Einfl uss der<br />

Kondensationsenergie demzufolge geringer<br />

wird. In extrem kalter Luft nähert sich der<br />

feuchtadiabatische Wert dem trockenadiabatischen<br />

<strong>an</strong>.<br />

Grobe Schnellbestimmung<br />

des Temperaturgradienten<br />

der unteren Luftschichten<br />

Um eine Aussage über die Thermikgüte<br />

zu erhalten, sollen hier Anhaltswerte benutzt<br />

werden. Diese Daten erhält m<strong>an</strong> zum<br />

Beispiel <strong>aus</strong> dem Segelfl ugwetterbericht.<br />

Höhe Temperatur<br />

Windrichtung<br />

Geschwindigkeit<br />

Meter °C Grad km/h<br />

1000 25 210 5<br />

2000 18 220 10<br />

3000 10 240 10<br />

5000 2 230 20<br />

Der Gradient zwischen 1000 und 2000<br />

Meter berechnet sich jetzt g<strong>an</strong>z einfach. Die<br />

Temperaturdifferenz von 7 °C (die Differenz<br />

von 25° und 18°) pro 1000m entspricht einen<br />

Temp von -0,7 °C/100m (minus, weil<br />

die Temperatur abnimmt). Als Tabelle erhält<br />

m<strong>an</strong>:<br />

213


214<br />

Temp,<br />

(°C/100m)<br />

Höhe 1000<br />

bis 2000 m<br />

Höhe 2000<br />

bis 3000 m<br />

Höhe 3000<br />

bis 5000 m<br />

-0,7 -0,8 -0,4<br />

Tabelle 9.3 Ein <strong>aus</strong>gesprochen guter Tag: unten<br />

labile Luft, oben eine Inversion. Weitere Erklärungen<br />

im nächsten Absatz.<br />

Die Werte <strong>aus</strong> Tabelle 9.3 reichen <strong>aus</strong>,<br />

um eine grobe Vorstellung von der Thermik<br />

dieses Tages zu erhalten. Dieses Beispiel<br />

zeigt einen <strong>aus</strong>gesprochen guten Streckenfl<br />

ugtag. Im unteren Höhenbereich bis 3000<br />

Meter besitzt die Atmosphäre eine starke<br />

Temperaturabnahme mit der Höhe. Nach<br />

oben hin wird es schnell kalt, was wiederum<br />

bedeutet, die Thermik besitzt starken Antrieb<br />

und steigt damit schnell.<br />

Das fast noch Wichtigere ist die geringe<br />

Abkühlung irgendwo zwischen 3000 und<br />

5000 Meter. Das deutet auf eine starke Inversion<br />

in der Höhe hin und verhindert so<br />

übermäßiges Wachstum der begehrten Kumuli.<br />

Die Gewittergefahr ist sehr gering!<br />

Wäre die Temperatur in 5000 Meter nicht<br />

plus 2°C, sondern zum Beispiel minus 8°C,<br />

so wäre der Temp –0,9. Das würde darauf<br />

schließen, dass bis in diese Höhen keine Inversion<br />

vorliegt und die Gewittergefahr am<br />

Nachmittag wäre erheblich.<br />

Von folgenden Richtwerten<br />

des Temp k<strong>an</strong>n der Pilot <strong>aus</strong>gehen.<br />

- Ein positiver Gradient existiert in Inversionen,<br />

es entsteht keine Thermik.<br />

- Ein Gradient von 0 (Isothermie) bis –0,2 ist<br />

zum Thermikfl iegen g<strong>an</strong>z schlecht.<br />

- Ein Gradient zwischen –0,2 und –0,4<br />

lässt auf schwache Inversionen und extrem<br />

schwache Thermik schließen. In der Höhe<br />

ist so ein Temp erwünscht, in Bodennähe ist<br />

er schlecht zum thermischen Fliegen.<br />

- Ein Gradient zwischen –0,4 und –0,5<br />

deutet schwache Thermik <strong>an</strong>. Das ist gut<br />

um Thermikfl iegen zu erlernen, es ist nicht<br />

zu turbulent in der Luft. Er ist zu gering,<br />

um große Strecken zu fl iegen. Bei diesen<br />

Bild 9.4 Abendliche gewaltig wachsende Wolken deuten auf hohe Labilität hin. Aus dem Temp des Tages<br />

konnte diese Entwicklung abgelesen werden. Es lag keinerlei Inversion vor. Der Temp besaß Werte zwischen<br />

-0,7 und -1,0 und das bis in große Höhen.


Tempwerten dauert es l<strong>an</strong>ge, bis sich die<br />

Thermikblasen vom Boden lösen. Wenn sie<br />

sich lösen, steigen sie l<strong>an</strong>gsam auf und ziehen<br />

viel aufgewärmte Luft <strong>aus</strong> der Umgebung<br />

nach sich. Solche Blasen lassen sich<br />

einfach zentrieren, sind ruhig, kommen aber<br />

nur mit großen zeitlichen Abständen<br />

- Ein Gradient zwischen –0,6 und –0,8 lässt<br />

auf starke Thermik schließen. Entsprechend<br />

turbulent ist es in der Luft. Das sind gute<br />

Werte für den großen Streckenflug.<br />

- Ein Gradient zwischen –0,9 und –1,0 lässt<br />

auf stärkste Thermik schließen, d<strong>an</strong>eben<br />

aber auch stärkste Sinkbereiche. Da bei einem<br />

so hohen Temp die Thermikablösung<br />

sehr schnell stattfindet, lösen sich schon<br />

kleinste Blasen vom Boden und steigen sehr<br />

schnell auf. Es entstehen extrem bockige<br />

Verhältnisse. Das ist nicht so gut zum Thermik-<br />

und Streckenfliegen geeignet. Wenn<br />

bei diesen Temp-Werten keine Inversion in<br />

der Höhe gegeben ist - oder trockene Luft<br />

in der Höhe liegt - besteht hohe Gewittergefahr.<br />

Oder die aufsteigenden Kumuli werden<br />

zu groß und bedecken großflächig den Himmel,<br />

was wiederum die nachfolgende Thermikentwicklung<br />

erheblich behindert.<br />

Vergleiche Bild 1,33 Seite 42.<br />

Bild 9.5 Thermik steigt großflächig auf, das Wol-<br />

kenwachstum ist aber nach oben hin begrenzt. Der<br />

Temp des Tages zeigte zwischen 2000 und 3000<br />

Metern eine Inversion, der Gradient betrug dort<br />

-0,3°C/100m.<br />

„Idealtemp“ für starke und<br />

schöne, aber nicht bockige<br />

Thermik<br />

Es wäre schön, wenn am Boden der Gradient<br />

eine Größenordnung von -0,6 hat,<br />

d<strong>an</strong>n entstehen genügend oft und genügend<br />

starke Blasen.<br />

Steigt der Gradient d<strong>an</strong>n kontinuierlich<br />

auf Werte von -0,8 bis -0,9 ist das auch gut,<br />

damit die Blasen zügig nach oben weiter<br />

steigen.<br />

Nun sollte er aber gegen Basishöhe l<strong>an</strong>gsam<br />

wieder abnehmen, so zirka -0,4, damit<br />

die Blasen l<strong>an</strong>gsam gestoppt werden und<br />

damit die Turbulenzen am R<strong>an</strong>d der Thermik<br />

kleiner werden.<br />

Eine darüber liegende Absinkinversion<br />

verhindert Gewitter und trockene Luft in diesen<br />

Höhen verhindert, dass sich die Wolken<br />

<strong>aus</strong>breiten.<br />

Solch ein Tag ist ein Genuss für Piloten.<br />

Es gibt viel Thermik, nicht zerissen, breit,<br />

mit wenig Turbulenzen, oben r<strong>aus</strong> ist die<br />

Thermik stark und die Basis ist hoch. Das<br />

sind die seltenen Tage für Rekordflüge.<br />

Für Thermikeinsteiger ist es ruhiger, wenn<br />

der Gradient überall -0,5 bis -0,6 beträgt.<br />

Die Thermik ist breit und meist nicht zu turbulent.<br />

Je aktiver der Pilot fliegen k<strong>an</strong>n, um<br />

so größer dürfen die Gradientwerte werden.<br />

Bild 9.6 Anfängertaugliche Thermik. Großflächig,<br />

nicht zu stark und nicht zu hoch gewachsen. Der<br />

Temp betrug in unteren Höhen -0,55 und in 3000<br />

Meter lag eine Absinkinversion.<br />

215


216<br />

Gradientcheck zweier<br />

Bergstationen<br />

Mit einem Gradientcheck zweier Bergstationen<br />

k<strong>an</strong>n sich der Pilot den durchschnittlichen<br />

Temp in dieser Region besorgen. Diese<br />

Daten bekommt m<strong>an</strong> <strong>aus</strong> dem Internet,<br />

Radio oder telefonisch. Die Temperatur- und<br />

Höhendifferenzen werden geteilt.<br />

Beispiel 1:<br />

Säntis (2500 m) Temperatur 12°C<br />

Jungfraujoch (3573 m) Temperatur 4°C<br />

ergibt einen Temp von -0,75<br />

Erfahrungen der Segelfl ieger ergeben,<br />

dass gute Streckenlagen vorliegen, wenn<br />

der Temperaturunterschied zwischen Säntis<br />

und Jungfraujoch zwischen 6° und 9 °C<br />

beträgt. D<strong>an</strong>n ist der Temp zwischen -0,56<br />

und -0,84.<br />

Beispiel 2:<br />

Hohenpeißenberg (977 m) Temp. 16°C<br />

Zugspitze (2960 m) Temperatur 2°C<br />

ergibt einen Temp von -0,71<br />

Erfahrungen der Segelfl ieger ergeben,<br />

dass gute Streckenlagen vorliegen, wenn<br />

der Temperaturunterschied zwischen Hohenpeißenberg<br />

und Zugspitze zwischen<br />

12° und 15° C beträgt. Dies entspricht einem<br />

Temp von –0,61 bis –0,76<br />

Ist der Temperaturunterschied geringer<br />

als die <strong>an</strong>gegebenen Werte, ist die Thermik<br />

schwach. Ist der Temperaturunterschied<br />

höher, war es zu labil und durch Überentwicklungen<br />

oder Ausbreitungserscheinungen<br />

war der Thermiktag zu früh zu Ende.<br />

Ermittlung der Wolkenbasis<br />

und Wolkenhöhe<br />

Aus dem Radiosondendiagramm k<strong>an</strong>n der<br />

Pilot nicht nur auf die Thermikgüte schließen,<br />

sondern folgendermaßen auch Basishöhe<br />

und Wolkendicke bestimmen.<br />

Höhe<br />

Höhe der<br />

Blauthermik<br />

Höhenwolke<br />

Feuchtigkeit welche<br />

die Thermik mit nach<br />

oben nimmt<br />

Temperaturabnahme der Thermik<br />

Temperatur z.B. 20 °C<br />

Bild 9.7 In den Temp des Tages zeichnet der Pilot<br />

die erwartete Tagestemperatur (z.B 20 °C) ein.<br />

Mit einer (trockenadiabatischen) Abnahme der<br />

Temperatur von -1°C zieht er eine Linie (blau) zur<br />

Zust<strong>an</strong>dskurve der Luft. In der Höhe, wo sich die<br />

beiden Linien treffen, hört die Thermik auf. Jetzt<br />

stellt sich die Frage: Gibt es auch Wolken? In diesem<br />

Beispiel noch nicht. Um das bestimmen zu<br />

können, zieht er eine Linie (gepunktet grün) vom<br />

Taupunkt des Bodens (das ist die Feuchtigkeit, die<br />

in der Thermik mit aufsteigt) leicht schräg (auf der<br />

Linie des Sättigungs-Mischungsverhältnisses)<br />

nach oben. Berührt die blaue Linie die Temperaturkurve<br />

niedriger als die gepunktete, gibt es keine<br />

Wolken, sondern Blauthermik. Wer hier genau<br />

rechnen möchte besorgt sich ein Stüve-Diagramm<br />

Papier. Da sind auch die g<strong>an</strong>zen <strong>an</strong>gesprochenen<br />

Linien drauf zu fi nden.<br />

Bild 9.8 Der Rosengarten,<br />

Dolomiten (I), gegen<br />

Abend. Eine im Temp<br />

erkennbare Absinkinversion<br />

ließ weiterhin<br />

gutes Wetter erwarten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!