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Lehre in der OC-UC Unfallchirurgie - Universitätsklinikum Essen

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Unfallchirurg 2008<br />

DOI 10.1007/s00113-008-1506-9<br />

© Spr<strong>in</strong>ger Mediz<strong>in</strong> Verlag 2008<br />

Redaktion<br />

W. Mutschler, München<br />

H<strong>in</strong>tergrund und Fragestellung<br />

Am 01. Oktober 2003 trat nach ausführlicher<br />

Überarbeitung die Approbationsordnung<br />

(ÄAppO) für Ärzte 2002 <strong>in</strong> Kraft<br />

[1] und löste damit die Approbationsordnung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong> Bekanntmachung<br />

vom 14. Juli 1987 ab. Mit <strong>der</strong> neuen<br />

ÄAppO wurde e<strong>in</strong> Wandel <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>itiiert,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n bereits vor Jahren<br />

vollzogen wurde. Die Ausbildung des<br />

Arztes soll danach „grundlegende Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten“ <strong>in</strong> allen<br />

Fächern vermitteln, die für e<strong>in</strong>e umfassende<br />

Gesundheitsversorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d (§ 1,1 ÄAppO).<br />

Dabei wird nun e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Gewichtung<br />

auf Praxisbezug, die praktische<br />

Erfahrung im Umgang mit Patienten und<br />

e<strong>in</strong>e durchgehende Verknüpfung <strong>der</strong> Ver-<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

FF. Walcher MME1 · K.E. Dre<strong>in</strong>höfer2 · U. Obertacke MME3 · C. Waydhas4 · C. Josten5 ·<br />

M. Rüsseler1 · R.-A. Venbrocks6 · U. Liener7 · I. Marzi1 · R. Forst8 · D. Nast-Kolb4 1 Kl<strong>in</strong>ik für Unfall-, Hand- und Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie,Zentrum <strong>der</strong> Chirurgie,<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

2 Orthopädische Universitätskl<strong>in</strong>ik Ulm am RKU, Ulm<br />

3 Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Universitätskl<strong>in</strong>ikum, Mannheim<br />

4 Kl<strong>in</strong>ik für <strong>Unfallchirurgie</strong>, Universitätskl<strong>in</strong>ikum, <strong>Essen</strong><br />

5 Kl<strong>in</strong>ik für Unfall- und Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie, Plastische Chirurgie,<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ikum, Leipzig<br />

6 Orthopädische Kl<strong>in</strong>ik am Waldkrankenhaus, Universität, Jena<br />

7 Kl<strong>in</strong>ik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie,<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ikum, Ulm<br />

8 Orthopädische Universitätskl<strong>in</strong>ik im Waldkrankenhaus St. Marien,<br />

Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität, Erlangen-Nürnberg<br />

Entwicklung des Lernzielkatalogs<br />

„Muskuloskelettale<br />

Erkrankungen, Verletzungen<br />

und traumatische Notfälle“ für<br />

Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

im Mediz<strong>in</strong>studium<br />

mittlung theoretischen und kl<strong>in</strong>ischen<br />

Wissens gelegt. Beson<strong>der</strong>e Wertigkeit <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> ÄAppO erhält <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppenunterricht<br />

am Krankenbett mit maximal<br />

6 Studierenden bei e<strong>in</strong>er Patientendemonstration<br />

bzw. maximal 3 Studierenden<br />

bei <strong>der</strong> Untersuchung e<strong>in</strong>es Patienten<br />

(§ 2,3). Die Sem<strong>in</strong>are und praktischen<br />

Übungen sollen explizit an den „Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Praxis“ ausgerichtet<br />

se<strong>in</strong> (§ 2,3). Der Studierende soll praktische<br />

Aufgaben eigenständig unter Anleitung,<br />

Aufsicht und Verantwortung <strong>der</strong><br />

ausbildenden Lehrkraft bearbeiten. Die<br />

Wertigkeit <strong>der</strong> traditionellen Vorlesung<br />

wird dadurch deutlich herabgestuft.<br />

Die neue ÄAppO erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Überarbeitung<br />

<strong>der</strong> Lehr<strong>in</strong>halte aller kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer, e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vermittlung<br />

<strong>der</strong> Lehr<strong>in</strong>halte und die Integration<br />

mo<strong>der</strong>ner Didaktikkonzepte. E<strong>in</strong> wesent-<br />

licher Bestandteil jedes Curriculums ist<br />

die Formulierung von Lernzielen und Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Lernzielkatalogs [9]. E<strong>in</strong><br />

Lernzielkatalog dient den <strong>Lehre</strong>nden und<br />

Lernenden zur Orientierung und gibt vor,<br />

was (und <strong>in</strong> welcher Tiefe) gelehrt und gelernt<br />

werden soll.<br />

Die aktuelle ÄAppO erfor<strong>der</strong>t zunächst<br />

auch weiterh<strong>in</strong> separate Leistungsnachweise<br />

für die Fächer Chirurgie und<br />

Orthopädie. Durch die E<strong>in</strong>führung des<br />

neuen Facharztes für Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

bietet es sich aber an, neben<br />

<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Neugestaltung <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Weiterbildung auch e<strong>in</strong>e Anpassung<br />

des Curriculums für die studentische<br />

<strong>Lehre</strong> entsprechend den neuen Lehranfor<strong>der</strong>ungen<br />

und dem aktuellen Gegen-<br />

F. Walcher und K.E. Dre<strong>in</strong>höfer s<strong>in</strong>d gleichberechtigte<br />

Erstautoren.<br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

1


standskatalog vorzunehmen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />

muskuloskelettalen Erkrankungen und<br />

Verletzungen aufgrund <strong>der</strong> Häufigkeit sowie<br />

<strong>der</strong> betriebs- und volkswirtschaftliche<br />

Kosten muss e<strong>in</strong>e strukturierte, fundierte<br />

und praxisorientierte Ausbildung <strong>der</strong> Studierenden<br />

im geme<strong>in</strong>samen Fach als Vorbereitung<br />

auf die praktische Tätigkeit <strong>der</strong><br />

jungen Ärzte, unabhängig vom späteren<br />

Fachgebiet, gefor<strong>der</strong>t werden [2, 5].<br />

Mit <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wird <strong>der</strong><br />

Lernzielkatalog Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

und dessen Entwicklung vorgestellt,<br />

<strong>der</strong>, erarbeitet von e<strong>in</strong>er Expertengruppe,<br />

zwischenzeitlich von beiden Ord<strong>in</strong>arienkonventen<br />

konsentiert wurde.<br />

Material und Methoden<br />

Der geme<strong>in</strong>same Ord<strong>in</strong>arienkonvent <strong>der</strong><br />

Orthopäden und Unfallchirurgen beauftragte<br />

2007 e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Lernzielkatalog für das Fach<br />

Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong> zu erarbeiten.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> AG wurden von ihren<br />

jeweiligen Fachgebieten nach Kompetenz<br />

und Neigung delegiert. Die Kompetenz <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe basiert auf langjähriger<br />

Erfahrung <strong>in</strong> nationaler und <strong>in</strong>ternationaler<br />

Curriculumsentwicklung im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Tätigkeit als Hochschullehrer,<br />

Ausübung <strong>der</strong> Funktion als Studiendekane,<br />

jahrzehntelange Präsenzlehre, Arbeitsgruppenteilnahme<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Fakultät sowie<br />

nationaler und <strong>in</strong>ternationaler Gremien,<br />

Prüfer <strong>in</strong> den Staatsexam<strong>in</strong>a sowie professionelle<br />

Ausbildung <strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischer <strong>Lehre</strong><br />

(„Master of Medical Education“).<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell gab es <strong>in</strong> den beiden Fächern<br />

Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

zwei relevante Entwicklungen, die durch<br />

die Arbeit <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Arbeitsgruppe<br />

zusammengeführt wurden. Da die historische<br />

Entwicklung für den Ist-Zustand<br />

nicht unerheblich ist, wird diese kurz dargestellt:<br />

Ausgangpunkt des ursprünglich<br />

unfallchirurgischen Teils des nun vorliegenden<br />

Lernzielkatalogs war <strong>der</strong> Lernzielkatalog<br />

aus Frankfurt/Ma<strong>in</strong>, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um<br />

ausgehend vom Schweizer [8], Nie<strong>der</strong>ländischen<br />

[11] und Hamburger [7]<br />

Lernzielkatalog im Jahr 2006 entwickelt<br />

wurde. Dieser Frankfurter Lernzielkatalog<br />

wurde durch die „Task Force <strong>Lehre</strong>“ <strong>der</strong><br />

damaligen Sektion Notfallmediz<strong>in</strong> und<br />

2 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>der</strong> DGU weiterbearbeitet,<br />

mo<strong>der</strong>ne Lehrkonzepte implementiert<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis evaluiert [13, 14]. Hierbei<br />

bestand die wesentliche Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Überarbeitung <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>itionen sowie e<strong>in</strong>e<br />

neue E<strong>in</strong>teilung und Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Lernziele <strong>in</strong> 2 Ebenen und 7 Bereiche des<br />

kognitiven Wissens bzw. 4 Kompetenzstufen<br />

psychomotorischer Fertigkeiten.<br />

Die Ulmer Arbeitsgruppe hat parallel<br />

für die mediz<strong>in</strong>ische Ausbildung im<br />

Fach Orthopädie an <strong>der</strong> eigenen Fakultät<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2006 und 2007 e<strong>in</strong>en umfangreichen<br />

Lernzielkatalog formuliert<br />

und e<strong>in</strong> entsprechendes Curriculum erarbeitet<br />

[5]. Dieses orientierte sich zum e<strong>in</strong>en<br />

an den „global core recommendation<br />

for a musculoskeletal un<strong>der</strong>graduate curriculum“<br />

<strong>der</strong> „Educational Task Force“ <strong>der</strong><br />

„Bone and Jo<strong>in</strong>t Decade“ [16], zum an<strong>der</strong>en<br />

an e<strong>in</strong>em Projekt <strong>der</strong> „Association of<br />

American Medical Colleges“ [3], sowie an<br />

den zuvor genannten Lernzielkatalogen<br />

[7, 8, 11]. Bei dem Ulmer Curriculumsentwurf<br />

wurden überwiegend operationalisierte<br />

Lernziele formuliert und Erwartungshorizonte<br />

def<strong>in</strong>iert.<br />

Die Arbeitsgruppe hat sich darauf verständigt,<br />

bei <strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong><br />

Lernziele bei<strong>der</strong> Kataloge zunächst die<br />

Glie<strong>der</strong>ung des Frankfurter Katalogs weiterzuführen,<br />

um so durch e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung<br />

auf Lernziele Redundanzen zu vermeiden<br />

und e<strong>in</strong>e klare Themenstruktur<br />

aufbauen zu können. Die Lernziele wurden<br />

ausgehend von den beiden vorhandenen<br />

Lernzielkatalogen zusammengetragen<br />

und neu geordnet. Im nächsten<br />

Schritt wurde jedem Lernziel <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Diskussion <strong>der</strong> Expertenkommission<br />

e<strong>in</strong>e sog. „Ebene“ bei kognitiven Lernzielen,<br />

und/o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e „Stufe“ bei Fertigkeiten<br />

zugeordnet. Bei den kognitiven<br />

Lernzielen wurden z. T. sog. „Bereiche“<br />

zusätzlich markiert, die relevante Spezialkenntnisse<br />

betonen sollen. Jedes Lern-/<br />

Lehrziel wurde von allen Mitglie<strong>der</strong>n umfassend<br />

diskutiert. Die Entscheidung über<br />

die Aufnahme und die Zuordnung e<strong>in</strong>es<br />

Lehr-/Lernziels erfolgte grundsätzlich nur<br />

im allgeme<strong>in</strong>en Konsens.<br />

Alle konsentierten Empfehlungen <strong>der</strong><br />

AG haben dabei den Charakter e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>imalanfor<strong>der</strong>ung:<br />

je<strong>der</strong> Lehrstuhl bzw.<br />

Hochschullehrer sollte die Ebenen, Stufen<br />

und Bereiche <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konkreten <strong>Lehre</strong> er-<br />

höhen können, lediglich e<strong>in</strong>e Unterschreitung<br />

ist nach Konsens <strong>der</strong> AG nicht s<strong>in</strong>nvoll<br />

bzw. im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> bundesdeutschen<br />

M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ung nicht gewünscht.<br />

Gemäß <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> neuen ÄAppO,<br />

das fächerübergreifende Denken und<br />

Handeln und dessen Koord<strong>in</strong>ation zu för<strong>der</strong>n<br />

und die kl<strong>in</strong>ischen und vorkl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer zu verknüpfen (§ 1,2, § 2,2) wurde<br />

<strong>der</strong> aktuelle Lernzielkatalog durch H<strong>in</strong>weise<br />

auf Vernetzungsmöglichkeiten mit<br />

an<strong>der</strong>en Fächern ergänzt. Bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Vorkl<strong>in</strong>ik kann beispielsweise im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Vermittlung e<strong>in</strong>er anatomischen Region<br />

auf die Bedeutung für kl<strong>in</strong>ische Entitäten<br />

(z. B. Verletzungen o<strong>der</strong> Erkrankungen)<br />

h<strong>in</strong>gewiesen werden. An<strong>der</strong>erseits<br />

kann später im kl<strong>in</strong>ischen Kontext<br />

wie<strong>der</strong>um auf die Anatomie verwiesen<br />

werden („Lernspirale“).<br />

Im kl<strong>in</strong>ischen Abschnitt können weitergehende<br />

Verknüpfungen zu allen chirurgischen<br />

Fächern, aber auch Hauptfächer<br />

und Querschnittsbereiche wie Innere<br />

Mediz<strong>in</strong> (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Rheumatologie),<br />

Anästhesiologie, Pädiatrie, Physikalische<br />

Mediz<strong>in</strong>, Notfallmediz<strong>in</strong>, Hygiene<br />

usw. hergestellt werden. Dies sollte die<br />

Abstimmung <strong>der</strong> Vermittlung von Lernzielen<br />

zwischen den Fächern e<strong>in</strong>er Fakultät<br />

vere<strong>in</strong>fachen, um Redundanzen zu<br />

vermeiden bzw. Reiterationen wichtiger<br />

Themen zu betonen.<br />

Zudem ist <strong>der</strong> aktuelle Lernzielkatalog<br />

ergänzt um H<strong>in</strong>weise auf den möglichen<br />

E<strong>in</strong>satz von Manik<strong>in</strong>s bzw. Simulationspatienten<br />

o<strong>der</strong> entsprechenden Medien bei e<strong>in</strong>zelnen<br />

Lernzielen. Insbeson<strong>der</strong>e bei Lernzielen<br />

mit psychomotorischen Fertigkeiten<br />

(Skills) werden Empfehlungen gegeben, wie<br />

die praktische Umsetzung erfolgen kann.<br />

Ergebnisse<br />

Lernziele<br />

Im Konsens <strong>der</strong> Expertenkommission ist<br />

<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same, 283 Lernziele umfassende<br />

Lernzielkatalog „Muskuloskelettale<br />

Erkrankungen, Verletzungen und traumatische<br />

Notfälle“ entstanden (s. Anhang).<br />

Dieser wurde <strong>in</strong> 3 Abschnitte geglie<strong>der</strong>t:<br />

„Allgeme<strong>in</strong>er Teil operativer Fachgebiete“,<br />

„Spezielle Kenntnisse Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong>“<br />

und „Emotionales Wissen und<br />

Kompetenz“. Die e<strong>in</strong>zelnen Lernziele <strong>der</strong>


Zusammenfassung · Abstract<br />

Unfallchirurg 2008 DOI 10.1007/s00113-008-1506-9<br />

© Spr<strong>in</strong>ger Mediz<strong>in</strong> Verlag 2008<br />

F. Walcher MME · K.E. Dre<strong>in</strong>höfer · U. Obertacke MME · C. Waydhas · C. Josten · M. Rüsseler ·<br />

R.-A. Venbrocks · U. Liener · I. Marzi · R. Forst · D. Nast-Kolb<br />

Entwicklung des Lernzielkatalogs „Muskuloskelettale Erkrankungen,<br />

Verletzungen und traumatische Notfälle“ für Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong> im Mediz<strong>in</strong>studium<br />

Zusammenfassung<br />

H<strong>in</strong>tergrund. Mit <strong>der</strong> Entwicklung des geme<strong>in</strong>samen<br />

Faches Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

bedarf es neben <strong>der</strong> Zusammenführung<br />

und Überarbeitung <strong>der</strong> Weiterbildungs<strong>in</strong>halte<br />

des ärztlichen Nachwuchses auch<br />

<strong>der</strong> Erstellung e<strong>in</strong>es für Deutschland e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Lernzielkatalogs, <strong>der</strong> die Grundlage<br />

<strong>der</strong> studentischen <strong>Lehre</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Orthopädie<br />

und <strong>Unfallchirurgie</strong> an den deutschen Fakultäten<br />

und Lehrkrankenhäusern bilden soll.<br />

Material und Methode. Ausgehend vom<br />

Frankfurter Lernzielkatalog für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

und dem Ulmer Lernzielkatalog für Orthopädie<br />

wurde von e<strong>in</strong>er Expertenkommission <strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>same Katalog für das Fach Orthopädie<br />

und <strong>Unfallchirurgie</strong> entwickelt. Durch Vertreter<br />

bei<strong>der</strong> Fächer erfolgte die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong><br />

Lernziele und anschließende Glie<strong>der</strong>ung und<br />

Priorisierung <strong>in</strong> sog. Ebenen und Bereiche<br />

des kognitiven Wissens, Kompetenzstufen<br />

psychomotorischer Fertigkeiten (Skills) sowie<br />

emotionales Wissen und Kompetenz.<br />

Ergebnis. Insgesamt wurden 283 Lernziele<br />

formuliert. Der „allgeme<strong>in</strong>e Teil operativer<br />

Fachgebiete“ umfasst 120 Lernziele, die sich<br />

<strong>in</strong> 39 Items kognitiven Inhalts und 83 Skills<br />

unterteilen, 2 Lernziele be<strong>in</strong>halten gleichzeitig<br />

sowohl Wissen als auch Skills. Der „spezielle<br />

Teil Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong>“ umfasst <strong>in</strong>sgesamt<br />

141 Lernziele unterteilt <strong>in</strong> 138 Lernziele<br />

mit Wissens<strong>in</strong>halten sowie 6 Skills,<br />

3 Lernziele beziehen sich auf Wissen sowie<br />

Skills. 22 Lern<strong>in</strong>halte beziehen sich auf den<br />

Bereich „emotionales Wissen und Kompetenz“.<br />

Schlussfolgerung. Trotz <strong>der</strong> erst jungen<br />

Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> beiden Fächer Orthopädie<br />

und <strong>Unfallchirurgie</strong> konnte nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

„Themensammlung“, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Lernzielkatalog für die studentische<br />

Development of a catalogue of un<strong>der</strong>graduate learn<strong>in</strong>g objectives<br />

for orthopaedics and traumatology<br />

Abstract<br />

Background. The development towards a<br />

comb<strong>in</strong>ed speciality of orthopaedic and trauma<br />

surgery requires not only consolidation<br />

and revision of the postgraduate education<br />

tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programme but also the development<br />

of a catalogue of learn<strong>in</strong>g objectives<br />

as a uniform basis for un<strong>der</strong>graduate medical<br />

tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> the new speciality at German<br />

medical schools and teach<strong>in</strong>g hospitals.<br />

Materials and methods. Based on the<br />

Frankfurt catalogue of learn<strong>in</strong>g objectives<br />

for trauma surgery and the Ulm catalogue of<br />

learn<strong>in</strong>g objectives for orthopaedics, a task<br />

force of experts developed a comb<strong>in</strong>ed<br />

catalogue of learn<strong>in</strong>g objectives for the new<br />

speciality. Experts from both specialities<br />

classified the learn<strong>in</strong>g objectives <strong>in</strong>to two<br />

levels of knowledge and four grades of skills<br />

competence, <strong>in</strong> addition to objectives for<br />

attitudes and social competence.<br />

Results. The section on general operative<br />

specialities conta<strong>in</strong>s 120 items classified<br />

<strong>in</strong>to 39 learn<strong>in</strong>g objectives for knowledge and<br />

83 for skills. Two learn<strong>in</strong>g objectives comprise<br />

both knowledge and skills. The section on<br />

orthopaedic and trauma surgery comprises<br />

141 learn<strong>in</strong>g objectives, <strong>in</strong>clud<strong>in</strong>g six items<br />

for skills and 138 for knowledge, as well as<br />

three learn<strong>in</strong>g objectives for both knowledge<br />

and skills. In addition, 22 learn<strong>in</strong>g objectives<br />

deal with aspects of attitude and social<br />

competence.<br />

Conclusion. Although this alliance of ortho-<br />

paedics and trauma surgery is recent, the<br />

<strong>Lehre</strong> erarbeitet werden. Dieser hat nach <strong>der</strong><br />

Verabschiedung durch die Ord<strong>in</strong>arienkonvente<br />

<strong>der</strong> Unfallchirurgen und Orthopäden<br />

bundesweiten Empfehlungscharakter. Mit<br />

<strong>der</strong> Konsentierung von Lernzielen s<strong>in</strong>d die<br />

Weichen für e<strong>in</strong>e zukunftorientierte mo<strong>der</strong>ne<br />

<strong>Lehre</strong> gestellt. Anhand <strong>der</strong> im Lernzielkatalog<br />

enthaltenen Empfehlungen zur Gewichtung<br />

<strong>der</strong> Inhalte, zur Verknüpfung mit an<strong>der</strong>en<br />

Fächern und zum E<strong>in</strong>satz geeigneter Lehrmethoden,<br />

können die e<strong>in</strong>zelnen Lernziele an<br />

den jeweiligen Fakultäten pragmatisch und<br />

unter Wahrung <strong>der</strong> Freiheit <strong>der</strong> <strong>Lehre</strong> um-<br />

gesetzt werden.<br />

Schlüsselwörter<br />

<strong>Lehre</strong> · Lernziele · Skills lab · Orthopädie ·<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

commission has developed not only a collection<br />

of topics but a jo<strong>in</strong>t catalogue of learn<strong>in</strong>g<br />

objectives for un<strong>der</strong>graduate tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g that<br />

can be used nationwide. This catalogue paves<br />

the way for mo<strong>der</strong>n education that looks to<br />

the future. The <strong>in</strong>tegrated recommendations<br />

for content prioritisation, l<strong>in</strong>ks to other subjects<br />

and specialities, and the <strong>in</strong>tegration<br />

of didactic methods facilitate local implementation<br />

of the learn<strong>in</strong>g objectives without<br />

loss of academic freedom.<br />

Keywords<br />

Un<strong>der</strong>graduate education · Learn<strong>in</strong>g objectives ·<br />

Skills lab · Orthopaedics · Trauma surgery<br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

3


Tab. 1 Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Ebenen 1 und 2 <strong>der</strong> Lernziele mit überwiegend kognitivem Inhalt<br />

(Die Def<strong>in</strong>itionen wurden nach dem Hamburger Lernzielkatalog modifiziert [7])<br />

Ebene Def<strong>in</strong>ition<br />

Ebene 1:<br />

orientierendes Wissen<br />

(„erkennen und<br />

e<strong>in</strong>ordnen können“)<br />

Ebene 2:<br />

spezielles Wissen<br />

(„<strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis damit<br />

umgehen können“)<br />

ersten beiden Abschnitte wurden durch<br />

die Expertenkommission gemäß <strong>der</strong> Zugehörigkeit<br />

ihres Inhalts dem kognitiven<br />

Wissen o<strong>der</strong> den Skills zugeordnet.<br />

Der „allgeme<strong>in</strong>e Teil operativer Fachgebiete“<br />

umfasst 23 Themengebiete mit<br />

<strong>in</strong>sgesamt 120 Lernzielen, die sich <strong>in</strong> 39<br />

kognitive Items und 83 Skills unterteilen, 2<br />

Lernziele werden parallel den kognitiven<br />

Inhalten und den Skills zugeordnet. Der<br />

Abschnitt „spezielle Kenntnisse Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong>“<br />

umfasst 18 Themengebieten<br />

mit 141 Lernzielen, die sich wie<strong>der</strong>um<br />

<strong>in</strong> 138 Lernziele mit Wissens<strong>in</strong>halten<br />

und 6 Skills glie<strong>der</strong>n. 3 Lernziele be<strong>in</strong>halten<br />

Wissen wie auch Skills. Der Abschnitt<br />

„Emotionales Wissen und Kompetenz“<br />

be<strong>in</strong>haltet 3 Themengebiete mit 22<br />

Lernzielen ohne weitere Differenzierung<br />

<strong>in</strong> kognitives Wissen o<strong>der</strong> Skills.<br />

4 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

Der Studierende soll e<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>isches Problem <strong>in</strong> Umrissen erkennen, def<strong>in</strong>ieren<br />

und e<strong>in</strong>- bzw. zuordnen können, sowie über e<strong>in</strong> orientierendes Wissen <strong>in</strong><br />

Bezug auf Grundlagen, kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>, diagnostische Verfahren und/o<strong>der</strong><br />

therapeutische Prozeduren verfügen.<br />

Über dieses orientierende Wissen h<strong>in</strong>aus können für e<strong>in</strong>zelnen Lernziele die<br />

Bereiche Diagnostik (D), Differentialdiagnose (DD), Therapie (T), Notfall-<br />

situation (N), juristische Aspekte (J), Präventivmaßnahmen (P) und/o<strong>der</strong> all-<br />

geme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische Relevanz (A) e<strong>in</strong> erweitertes Wissen erfor<strong>der</strong>lich machen<br />

Der Studierende soll über weiterführende Kenntnisse <strong>in</strong> Bezug auf Grundlagen,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>, diagnostische Verfahren und/o<strong>der</strong> therapeutische<br />

Prozeduren verfügen.<br />

Dies bedeutet im E<strong>in</strong>zelnen:<br />

Grundlagenwissen:<br />

Der Studierende soll relevante anatomische Strukturen <strong>in</strong> ihrer Topographie<br />

im Detail kennen, relevante physiologische Abläufe und/o<strong>der</strong> pathophysiologische<br />

Reaktionen benennen, deuten und erklären können.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>:<br />

Der Studierende muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, mit den kl<strong>in</strong>ischen Bil<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Diagnose<br />

zu verb<strong>in</strong>den und damit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis gezielt umzugehen. Dies umfasst<br />

die Kenntnis des kl<strong>in</strong>ischen Bildes, <strong>der</strong> damit verbundenen Beschwerden,<br />

<strong>der</strong> diagnostischen Möglichkeiten und <strong>der</strong> therapeutischen Prozeduren.<br />

Es schließt ferner die Kenntnis <strong>der</strong> Epidemiologie, <strong>der</strong> relevanten Pathologie,<br />

Histologie, Pathophysiologie und ggf. Psychodynamik mit e<strong>in</strong>.<br />

Diagnostische Verfahren:<br />

Der Studierende soll das diagnostische Verfahren, den Stellenwert im diagnostischen<br />

Algorithmus, das Risiko <strong>der</strong> Untersuchung und die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> erhaltenen Befunde <strong>in</strong>terpretieren können und damit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>,<br />

e<strong>in</strong>e rational begründete Anfor<strong>der</strong>ung zu erstellen.<br />

Therapeutische Prozeduren:<br />

Der Studierende soll das therapeutische Verfahren und den Stellenwert im<br />

therapeutischen Management kennen, e<strong>in</strong>e grobe Nutzen-Risiko-Bewertung<br />

vornehmen und die Ergebnisse <strong>der</strong> Maßnahme bewerten können.<br />

Über dieses spezielle Wissen h<strong>in</strong>aus können für e<strong>in</strong>zelnen Lernziele die<br />

Bereiche Diagnostik (D), Differentialdiagnose (DD), Therapie (T), Notfall-<br />

situation (N), juristische Aspekte (J), Präventivmaßnahmen (P) und/o<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische<br />

Relevanz (A) erweiterte Kenntnisse erfor<strong>der</strong>lich machen<br />

Die Wichtung <strong>der</strong> Lernziele mit kognitivem<br />

Wissen bzw. Fertigkeiten erfolgt <strong>in</strong><br />

unterschiedlichen Formaten:<br />

Kognitives Wissen<br />

Kognitive Lernziele werden e<strong>in</strong>er von 2<br />

Ebenen (orientierendes o<strong>der</strong> spezielles<br />

Wissen) zugeteilt (. Tab. 1), abhängig<br />

davon, welchen Umfang und Tiefe<br />

das Wissen des Studierenden bzgl. dieses<br />

Lernziels haben soll. Während <strong>der</strong> Studierende<br />

auf <strong>der</strong> 1. Ebene das kl<strong>in</strong>ische Problem<br />

lediglich erkennen und e<strong>in</strong>ordnen<br />

sollte, wird von ihm auf <strong>der</strong> 2. Ebene erwartet,<br />

damit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis auch adäquat<br />

umzugehen.<br />

Zusätzlich kann die Zuteilung zu<br />

e<strong>in</strong>em o<strong>der</strong> mehrerer <strong>der</strong> 7 Bereiche Diagnostik<br />

(D), Differentialdiagnose (DD),<br />

Therapie (T), Notfälle (N), Juritische<br />

Aspekte (J), Prävention (P) und Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische<br />

Relevanz (A) erfolgen<br />

(. Tab. 2). Diese weitere Fokussierung<br />

kann sowohl auf Ebene 1 als auch 2 erfolgen<br />

und soll die Notwendigkeit für e<strong>in</strong> erweitertes<br />

kl<strong>in</strong>isches Wissen bzw. beson<strong>der</strong>e<br />

Kenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> oben genannten<br />

Bereiche unterstreichen. Hierbei geht<br />

es im Wesentlichen um die Fähigkeit des<br />

Studierenden, eigenständig weitere komplexe<br />

Überlegungen o<strong>der</strong> Handlungen<br />

vorzunehmen.<br />

Im Folgenden soll anhand von verschiedenen<br />

Beispielen die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Bereiche <strong>der</strong> Lernziele erläutert werden:<br />

Das Lernziel „Indikationsstellung<br />

zur Bluttransfusion“ wird <strong>der</strong> Ebene 2<br />

und dem Bereich D, N und J zugeordnet.<br />

Durch den Bereich D (Diagnostik) wird<br />

von dem Studierenden erwartet, dass er<br />

die Transfusionsbedürftigkeit e<strong>in</strong>es Patienten<br />

persönlich <strong>in</strong> Abhängigkeit des Alters,<br />

des Allgeme<strong>in</strong>zustands, <strong>der</strong> Begleitumstände,<br />

<strong>der</strong> Vorerkrankungen, <strong>der</strong> angefor<strong>der</strong>ten<br />

Laboruntersuchungen und<br />

<strong>der</strong> erhobenen Vitalparameter aktiv selbst<br />

erkennen und die Transfusion damit<br />

wirksam anordnen könnte. Mit <strong>der</strong> Zuordnung<br />

zu dem Bereich N (Notfall) soll<br />

<strong>der</strong> Studierende um die Dr<strong>in</strong>glichkeit e<strong>in</strong>er<br />

Transfusion und ggf. <strong>der</strong> Transfusion<br />

von Erythrozytenkonzentraten <strong>der</strong> Blutgruppe<br />

0 negativ im Rahmen e<strong>in</strong>es akuten<br />

Blutverlusts mit Gefahr <strong>der</strong> Kreislauf<strong>in</strong>suffizienz<br />

wissen. Die Zuordnung zum<br />

Bereich J (juristischer Aspekt) steht für<br />

das Wissen, dass hier gesetzliche Normen<br />

bestehen, e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>verständnis des Patienten<br />

e<strong>in</strong>geholt und e<strong>in</strong>e Aufklärung über<br />

die typischen Risiken e<strong>in</strong>er Bluttransfusion<br />

erfolgen muss. Der Studierenden muss<br />

wissen, dass sich die Pflicht zur Aufklärung<br />

bei Bewusstlosigkeit des Patienten<br />

relativiert und <strong>der</strong> behandelnde Arzt vom<br />

mutmaßlichen Willen des Patienten ausgehen<br />

muss/kann. Zum Bereich J zählt<br />

weiterh<strong>in</strong> das Wissen über die beson<strong>der</strong>e<br />

juristische Situation <strong>der</strong> Bluttransfusion<br />

bei Patienten, die aus Gründen von Glaubensbekenntnissen<br />

Vorbehalte gegenüber<br />

e<strong>in</strong>er Transfusion haben.<br />

Als weiteres Beispiel sei das Lernziel<br />

„Koxitis“ aufgeführt. Dieses ist <strong>der</strong> Ebene<br />

1 und dem Bereich N zugeordnet. Dies<br />

bedeutet, dass <strong>der</strong> Studierende e<strong>in</strong> orientierendes<br />

Wissen über das kl<strong>in</strong>ische Bild


esitzen soll. Die eigentliche Diagnosestellung,<br />

differentialdiagnostische Überlegungen<br />

und Therapieoptionen müssen<br />

nicht persönlich gestellt bzw. e<strong>in</strong>geleitet<br />

werden können. Auch die Ätiologie, Epidemiologie<br />

und Pathogenese <strong>der</strong> Koxitis<br />

muss nicht (unbed<strong>in</strong>gt) umfassend aktiv<br />

gewusst werden. Die Kennzeichnung des<br />

Bereichs N zeigt jedoch, dass <strong>der</strong> Studierende<br />

aktiv wissen muss, dass es sich bei<br />

<strong>der</strong> Verdachtsdiagnose e<strong>in</strong>er Koxitis um<br />

e<strong>in</strong>en Notfall („red flag“) handelt und er<br />

e<strong>in</strong>en unmittelbaren Transport zum Spezialisten<br />

veranlassen muss, da die Therapie<br />

zeitkritisch se<strong>in</strong> kann.<br />

Fertigkeiten<br />

Lernziele, die überwiegend den Fertigkeiten<br />

zugeordnet werden können, werden<br />

gemäß e<strong>in</strong>er modifizierten Version<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Kompetenz<br />

analog e<strong>in</strong>er von 4 Kompetenzstufen zugeordnet<br />

(. Tab. 3). Hierbei entspricht<br />

die Stufe 1 <strong>der</strong> M<strong>in</strong>imalanfor<strong>der</strong>ung an<br />

den Studierenden, dem re<strong>in</strong>en Wissen<br />

über das Pr<strong>in</strong>zip, die Indikation und Kontra<strong>in</strong>dikation<br />

<strong>der</strong> Fertigkeit. Zudem muss<br />

<strong>der</strong> Studierende die möglichen Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />

und Komplikationen kennen<br />

und diese dem Patienten <strong>in</strong> Grundzügen<br />

erklären können. Die höchste Stufe<br />

<strong>der</strong> Fertigkeiten, Stufe 4, bedeutet, dass<br />

<strong>der</strong> Studierende die betreffende Fertigkeit<br />

rout<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> Theorie und Praxis ohne Supervision<br />

beherrscht.<br />

Die Fertigkeit <strong>der</strong> Anlage e<strong>in</strong>er Thoraxdra<strong>in</strong>age<br />

wurde <strong>der</strong> Kompetenzstufe 2<br />

als M<strong>in</strong>imalanfor<strong>der</strong>ung zugeordnet. Im<br />

Rahmen se<strong>in</strong>er Ausbildung soll <strong>der</strong> Studierende<br />

die theoretischen H<strong>in</strong>tergründe<br />

zur Anlage e<strong>in</strong>er Thoraxdra<strong>in</strong>age wie Indikationen,<br />

Anlagemöglichkeiten, Risiken<br />

und Nachbehandlung erlernt haben und<br />

ihm soll die Anlage e<strong>in</strong>er Thoraxdra<strong>in</strong>age<br />

demonstriert worden se<strong>in</strong> (M<strong>in</strong>imalanfor<strong>der</strong>ung).<br />

Diese Demonstration kann je<br />

nach lokalen Möglichkeiten am Patienten,<br />

am Manik<strong>in</strong>, durch e<strong>in</strong> Video o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Medien erfolgen. Die E<strong>in</strong>zelknopfnaht<br />

wurde von <strong>der</strong> Expertenkommission <strong>der</strong><br />

Stufe 4 zugeordnet und sollte folglich von<br />

allen Studierenden mit Abschluss des Studiums<br />

rout<strong>in</strong>iert durchgeführt werden<br />

können. Auch soll <strong>der</strong> Studierende sich<br />

das erfor<strong>der</strong>liche theoretische Wissen wie<br />

Indikation <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Nahttechniken,<br />

Tab. 2 E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> Bereiche des Wissens<br />

Bereich Def<strong>in</strong>ition<br />

D – Diagnose Die Diagnose muss eigenständig gestellt werden können mittels kl<strong>in</strong>ischer<br />

Untersuchung, e<strong>in</strong>facher Hilfsmittel o<strong>der</strong> zusätzlicher<br />

Untersuchungen, die <strong>der</strong> Studierende selbst auswählt und veranlasst<br />

DD – Differentialdiagnose Differentialdiagnostische Überlegungen müssen vom Studierenden<br />

eigenständig angestellt und zu <strong>der</strong>en Klärung weitere diagnostische<br />

Schritte e<strong>in</strong>geleitet werden können<br />

T – Therapie Die notwendige Therapie muss vom Studierenden eigenständig<br />

veranlasst werden können, wobei von <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong> üblichen Therapie<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unkomplizierten Fall auszugehen ist<br />

N – Notfall Der Studierende muss die Notfallsituation erkennen und beurteilen<br />

können und muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, entsprechende Maßnahmen<br />

eigenständig <strong>in</strong> Gang zu setzen<br />

J – Juristischer Aspekt Der Studierende muss die relevanten juristischen Aspekte des Lernziels<br />

kennen<br />

P – Präventivmaßnahmen Relevante Präventivmaßnahmen müssen dem Studierenden bekannt<br />

se<strong>in</strong> und auf geeignete Weise eigenständig <strong>in</strong>itiiert werden können<br />

A – Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische<br />

Relevanz<br />

Grundsätze <strong>der</strong> Wahl des Nahtmaterials<br />

und Wissen über die Dauer bis zum Entfernen<br />

des Nahtmaterials angeeignet haben.<br />

Diskussion<br />

Die gesellschaftliche Bedeutung muskuloskelettaler<br />

Erkrankungen und Verletzungen<br />

nimmt <strong>in</strong> den westlichen Län<strong>der</strong>n<br />

stetig zu und hat zur Deklaration <strong>der</strong> Jahre<br />

2000–2010 als Jahrzehnt <strong>der</strong> Knochen-<br />

und Gelenkerkrankungen (Bone and Jo<strong>in</strong>t<br />

Decade) geführt. Diese Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d bereits heute <strong>der</strong> häufigste Grund für<br />

e<strong>in</strong>en Krankenhausbesuch und machen<br />

etwa 20% <strong>der</strong> direkten Gesundheitskosten<br />

aus. E<strong>in</strong> Grundverständnis für muskuloskelettale<br />

Erkrankungen und Verletzungen<br />

sollte daher von allen Studierenden <strong>in</strong> ihrer<br />

Ausbildung erlangt werden [5], da diese<br />

heute noch häufig von Nicht-Spezia-<br />

Dem Studierenden muss bekannt se<strong>in</strong>, dass das Lernziel für die<br />

allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische Versorgung von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist<br />

Tab. 3 E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Kompetenzstufen <strong>der</strong> Fertigkeiten<br />

Stufe Def<strong>in</strong>ition<br />

1: Theorie Der Studierende muss m<strong>in</strong>destens theoretisches Wissen<br />

von <strong>der</strong> Fertigkeit haben (Pr<strong>in</strong>zip, Indikation, Kontra<strong>in</strong>dikation,<br />

Belastung des Patienten, Durchführung, Komplikationen)<br />

2: gesehen haben,<br />

demonstriert bekommen<br />

3: angewendet,<br />

durchgeführt<br />

Der Studierende hat theoretisches Wissen über die Fertigkeit,<br />

die ihm demonstriert wurde (real, durch Simulation, durch Video-<br />

demonstration o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Medium)<br />

Der Studierende hat theoretisches Wissen über die Fertigkeit.<br />

Er muss diese unter Aufsicht e<strong>in</strong>ige Male selbst durchgeführt haben<br />

(real o<strong>der</strong> am Simulator)<br />

4: Rout<strong>in</strong>e Der Studierende hat das theoretische Wissen über die Fertigkeit und<br />

die Erfahrung <strong>in</strong> ihrer Anwendung und Durchführung<br />

listen unterschätzt, nicht wahrgenommen<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong>adäquat behandelt werden.<br />

Die Ausbildung <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>studenten<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die muskuloskelettalen<br />

Erkrankungen und Verletzungen ist bisher<br />

weltweit als ungenügend anzusehen.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass sich<br />

nur sehr wenige Unterrichtsstunden im<br />

präkl<strong>in</strong>ischen und kl<strong>in</strong>ischen Bereich mit<br />

den Haltungs- und Bewegungsorgane beschäftigen<br />

– und <strong>der</strong> Kenntnisstand <strong>der</strong><br />

mediz<strong>in</strong>ischen Hochschulabsolventen ist<br />

ger<strong>in</strong>g [12, 15]. In Deutschland ist davon<br />

auszugehen, dass <strong>der</strong> muskuloskelettale<br />

Lehrumfang (e<strong>in</strong>schließlich Orthopädie,<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>, Rheumatologie, Physikalische<br />

Mediz<strong>in</strong>) <strong>der</strong>zeit etwa 5% des gesamten<br />

kl<strong>in</strong>ischen Lehrangebots an deutschen<br />

Hochschulen ausmacht [6]. E<strong>in</strong>es<br />

<strong>der</strong> Hauptziele <strong>der</strong> „Bone and Jo<strong>in</strong>t Decade“<br />

ist es deshalb, den Lehrumfang<br />

den gesellschaftlichen Belastungen durch<br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

5


Notfälle<br />

muskuloskelettale Erkrankungen anzupassen<br />

[10].<br />

Aus diesen Gründen wird von verschiedenen<br />

Seiten e<strong>in</strong>e Neugestaltung<br />

<strong>der</strong> Ausbildung im H<strong>in</strong>blick auf muskuloskelettale<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>t [2,<br />

4]. Der vorliegende geme<strong>in</strong>same Lernzielkatalog<br />

Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

und die damit verbundene Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong><br />

Lehr- und Lern<strong>in</strong>halte s<strong>in</strong>d erste Schritte<br />

<strong>in</strong> diese Richtung. Die Konsentierung<br />

durch beide Ord<strong>in</strong>arienkonvente verleiht<br />

dem geme<strong>in</strong>samen Lernzielkatalog bundesweiten<br />

Empfehlungscharakter, sodass<br />

nun lokal an den e<strong>in</strong>zelnen Universitäten<br />

die praktische Umsetzung vorgenommen<br />

werden sollte.<br />

Gerade im Rahmen des stetig fast exponentiell<br />

wachsenden Wissens und<br />

<strong>der</strong> diagnostischen und therapeutischen<br />

Möglichkeiten dient e<strong>in</strong> Lernzielkatalog<br />

den Lernenden und <strong>Lehre</strong>nden als Orientierungshilfe.<br />

Hierbei zeigt er auf, was<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung erlernt und<br />

welche Fertigkeiten erlangt werden sollen.<br />

Durch e<strong>in</strong>en bundesweit e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Lernzielkatalog, wie es ihn z. B. <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schweiz, den Nie<strong>der</strong>landen und <strong>in</strong><br />

Kanada bereits gibt, können e<strong>in</strong>heitliche<br />

Standards und Schwerpunkte <strong>der</strong> studentischen<br />

Ausbildung festgelegt werden. Zudem<br />

kann <strong>der</strong> Lernzielkatalog den Studierenden<br />

auch zur E<strong>in</strong>schätzung des aktuellen<br />

Kenntnis- und Fertigkeitsstand im<br />

Rahmen ihrer Ausbildung dienen.<br />

Ziel ist, dass alle Studierenden, d. h. alle<br />

zukünftigen Ärzte, zum<strong>in</strong>dest die M<strong>in</strong>imalkenntnisse<br />

und -kompetenzen aufweisen<br />

sollten, die <strong>in</strong> diesem Dokument<br />

Seltene MSK<br />

(Knochentumore, Deformitäten)<br />

Häufige MSK (Frakturen,<br />

Rheumatoide Arthritis, Sp<strong>in</strong>alstenose)<br />

Sehr häufige MSK (Rückenschmerz,<br />

Verstauchungen und Verrenkungen,<br />

Arthrose)<br />

Abb. 1 8 Die Strukturebenen des Lehrcurriculums basierend auf <strong>der</strong> Prävalenz <strong>der</strong> Erkrankung und<br />

<strong>der</strong> Dr<strong>in</strong>glichkeit <strong>der</strong> Behandlung. (Nach Woolf et al. [16])<br />

6 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d – unabhängig davon, welche<br />

Facharztrichtung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

weiteren beruflichen Lebensweg anstrebt.<br />

Der Lernzielkatalog ist so aufgebaut,<br />

dass die Studierenden im Rahmen des<br />

Studiums die Fertigkeiten und Fähigkeiten<br />

vermittelt bekommen, die e<strong>in</strong> Grundverständnis<br />

für muskuloskelettale Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

und weitere Verletzungen erlauben.<br />

Am Ende des Studiums sollte<br />

<strong>der</strong> angehende Arzt befähigt se<strong>in</strong>, basierend<br />

auf e<strong>in</strong>er adäquaten Anamnese und<br />

körperlichen Untersuchung, e<strong>in</strong>en Patienten<br />

mit Verletzungen bzw. Beschwerden<br />

<strong>der</strong> Haltungs- und Bewegungsorgane<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die folgenden Punkte e<strong>in</strong>zuschätzen:<br />

F Unterscheidung normaler von pathologischer<br />

Struktur und Funktion,<br />

F Festlegung notwendiger weitergehen<strong>der</strong><br />

Untersuchungen und Interpretation<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse,<br />

F Formulierung e<strong>in</strong>er Differentialdiagnose,<br />

F E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Bedeutung des Gesundheitsproblems<br />

für das Individuum,<br />

F Erstellen e<strong>in</strong>es Behandlungsplan<br />

(konservativ, operativ, rehabilitativ).<br />

Die Priorisierung <strong>in</strong> diesen Empfehlungen<br />

orientieren sich allgeme<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Häufigkeit,<br />

<strong>der</strong> Schwere und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

<strong>der</strong> Erkrankung o<strong>der</strong> des kl<strong>in</strong>ischen<br />

Problems. Das heißt, dass die Schwerpunkte<br />

des Unterrichts auf die häufigen<br />

Problemfel<strong>der</strong> ausgerichtet s<strong>in</strong>d, und die<br />

speziellen, aber seltenen Erkrankungen<br />

nicht im Vor<strong>der</strong>grund stehen (. Abb. 1).<br />

Der Studierende soll am Ende des Studiums<br />

die Normalbefunde sicher erkennen<br />

und Abweichungen identifizieren können.<br />

Die häufigen Erkrankungen und<br />

Verletzungen soll er richtig diagnostizieren<br />

und die Grundlagen <strong>der</strong> Therapie beherrschen.<br />

Daneben muss er für die seltenen,<br />

aber umso bedrohlicheren Notfälle<br />

sensibilisiert se<strong>in</strong>, die Erstbehandlung beherrschen<br />

und wissen, welche kompetente<br />

Fachrichtung zeitnah die weitere Versorgung<br />

übernehmen kann. Bei <strong>der</strong> Transformation<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> universitäres Curriculum<br />

sollten dann natürlich nationale o<strong>der</strong><br />

regionale Bedürfnisse, Prioritäten und sozioökonomische<br />

Möglichkeiten berücksichtigt<br />

werden [5, 9].<br />

Der neue Lernzielkatalog Orthopädie-<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> unterscheidet sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Aspekten wesentlich von se<strong>in</strong>en Vorgängern<br />

aus Hamburg, <strong>der</strong> Schweiz und<br />

den Nie<strong>der</strong>landen. Die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong><br />

Ebenen, also des kl<strong>in</strong>ischen Wissens, wurde<br />

im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Lernzielkatalogen<br />

präziser <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Inhalten def<strong>in</strong>iert.<br />

Über die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Vorgänger<br />

h<strong>in</strong>aus wird nun sowohl dem Lernenden<br />

als auch dem <strong>Lehre</strong>nden <strong>der</strong> Umfang des<br />

gefor<strong>der</strong>ten Wissens präziser verdeutlicht.<br />

Die Zuordnung von speziellen Wissensbereichen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Bil<strong>der</strong><br />

wurde schon früher durchgeführt. Die<br />

Arbeitsgruppe hat sich jedoch im Konsens<br />

entschieden, die verschiedenen Bereiche<br />

<strong>in</strong> ihrer Def<strong>in</strong>ition zu modifizieren und<br />

die Zuteilung auch bei kl<strong>in</strong>ischen Bil<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Ebene 1 durchzuführen. Hierdurch<br />

erhalten ausgewählte kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Ebene 1 e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Wichtung als <strong>in</strong> den<br />

vorangegangenen Lernzielkatalogen und<br />

for<strong>der</strong>n somit von den Lernenden e<strong>in</strong> zusätzliches<br />

Wissen bzw. e<strong>in</strong>e differenziertere<br />

Kompetenz. Dennoch entspricht das<br />

gefor<strong>der</strong>te Ausmaß an kl<strong>in</strong>ischem Wissen<br />

damit noch nicht dem Niveau bzw. dem<br />

Umfang <strong>der</strong> Ebene 2. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ebene<br />

2 des kl<strong>in</strong>ischen Wissen können e<strong>in</strong>zelne<br />

Bereiche hervorgehoben werden,<br />

die e<strong>in</strong> über das gefor<strong>der</strong>te Wissen <strong>der</strong><br />

Ebene 2 h<strong>in</strong>ausgehenden Kenntnisstand<br />

erfor<strong>der</strong>lich machen. Die Zuteilung <strong>in</strong> die<br />

Bereiche als Zusatz zu den beiden Wissensebenen<br />

soll dem/<strong>der</strong> Lernenden auch<br />

H<strong>in</strong>weise geben, welche Schwerpunkte er/<br />

sie beim Erlernen des jeweiligen Lernziels<br />

setzen sollen.


Wichtig ist hierbei aber <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis,<br />

dass e<strong>in</strong> Vergleich <strong>der</strong> Bedeutung e<strong>in</strong>zelner<br />

Lernziele nur durch die E<strong>in</strong>teilung verschiedener<br />

Ebenen unzulässig ist. Notwendig<br />

ist bei e<strong>in</strong>em Vergleich jeweils die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Ebenen. So be<strong>in</strong>haltet das Wissen zu<br />

e<strong>in</strong>em kl<strong>in</strong>ischen Bild auf Ebene 2 ganz<br />

an<strong>der</strong>e Qualitäten als zu e<strong>in</strong>em diagnostischen<br />

Verfahren auf Ebene 2 (s. . Tab. 1).<br />

Auch die E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Lernzielkataloge<br />

<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong> und erweiterte<br />

Kenntnisse wurde im vorliegenden aktuellen<br />

Lernzielkatalog aufgehoben, zugunsten<br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> „allgeme<strong>in</strong>er Teil operativer<br />

Fachgebiete“, „spezielle Kenntnisse<br />

Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong>“ und „emotionales<br />

Wissen und Kompetenz“.<br />

E<strong>in</strong>e weitere wesentliche Neuerung im<br />

Vergleich zu den Vorgängern ist die Darstellung<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Verknüpfungsmöglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>zelner Lernziele. Dies<br />

entspricht nicht nur den For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> neuen ÄAppO zu e<strong>in</strong>er verbesserten<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären <strong>Lehre</strong>, son<strong>der</strong>n erlaubt<br />

auch die Erarbeitung e<strong>in</strong>er Lernspirale<br />

e<strong>in</strong>zelner Lernziele. Hierdurch sollen<br />

die Studierenden wichtige Lernziele im<br />

Rahmen ihres Curriculums <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Fächern, ggf. auch auf verschiedenen<br />

Wissensebenen und Kompetenzstufen<br />

wie<strong>der</strong>holen und vertiefen. Die <strong>in</strong><br />

diesem Lernzielkatalog erstmalig e<strong>in</strong>gefügten<br />

H<strong>in</strong>weise auf Verknüpfungsmöglichkeiten<br />

soll zukünftig die geme<strong>in</strong>same<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Erarbeitung e<strong>in</strong>es Curriculums<br />

erleichtern.<br />

Auch die neu e<strong>in</strong>geführten H<strong>in</strong>weise<br />

auf Umsetzungsmöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vermittlung<br />

des Wissens und <strong>der</strong> Fertigkeiten<br />

soll die zukünftige Curriculumsplanung<br />

und auch die praktische Umsetzung vere<strong>in</strong>fachen.<br />

Die vorgenommene E<strong>in</strong>teilung<br />

beruht auf Erfahrungen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Effektivität <strong>der</strong> Vermittlung<br />

des jeweiligen Lernziels <strong>in</strong> <strong>der</strong> zugeordneten<br />

praktischen Umsetzung. Hierdurch<br />

können die unzweckmäßige Wahl e<strong>in</strong>er<br />

Lehrmethode und Schwächen im Ausbildungscurriculum<br />

vermieden werden.<br />

Der hier vorliegende Lernzielkatalog<br />

Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong> versteht sich<br />

nicht als Abgrenzung zu an<strong>der</strong>en Fächern,<br />

son<strong>der</strong>n zeigt vielmehr exemplarisch den<br />

Weg e<strong>in</strong>er komplexen Vernetzung beispielsweise<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Chirurgie auf.<br />

Der „allgeme<strong>in</strong>e Teil operativer Fachgebiete“<br />

erfor<strong>der</strong>t die Abstimmung <strong>der</strong><br />

Lehr<strong>in</strong>halte <strong>in</strong>nerhalb des Curriculums<br />

<strong>in</strong> je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fakultät.<br />

Schließlich können zentrale Lehr<strong>in</strong>halte<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är bereits im vorkl<strong>in</strong>ischen<br />

Abschnitt <strong>in</strong> engem Kontakt zur<br />

kl<strong>in</strong>ischen <strong>Lehre</strong> vermittelt werden. Das<br />

Fach Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong> kann<br />

so als e<strong>in</strong> Kristallisationspunkt <strong>der</strong> <strong>in</strong>novativen<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären <strong>Lehre</strong> <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Fakultät wirken.<br />

Die Umsetzung des Lernzielkatalogs an<br />

die lokalen Bed<strong>in</strong>gungen obliegt <strong>der</strong> Entscheidung<br />

des jeweiligen Lehrbeauftragten<br />

des Faches, welcher e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Wichtung<br />

<strong>der</strong> Inhalte vorzunehmen und den<br />

lokalen Präferenzen des Faches und des<br />

Standortes <strong>der</strong> Universität anzupassen hat.<br />

Der vorliegende Lernzielkatalog hat M<strong>in</strong>imalanfor<strong>der</strong>ungen<br />

def<strong>in</strong>iert und damit<br />

den erwarteten M<strong>in</strong>destumfang an Lehr<strong>in</strong>halt.<br />

E<strong>in</strong>e Schwerpunktsetzung durch e<strong>in</strong><br />

höheres Bewerten <strong>der</strong> Ebenen e<strong>in</strong>zelner<br />

Lernziele ist je<strong>der</strong>zeit möglich, e<strong>in</strong> Herabbewerten<br />

o<strong>der</strong> Streichen von Lernzielen ist<br />

jedoch im S<strong>in</strong>ne des geme<strong>in</strong>samen Konsens<br />

zu vermeiden. Die Verantwortlichen<br />

für die <strong>Lehre</strong> können entsprechende Modifikationen<br />

<strong>der</strong> Inhalte vornehmen, um e<strong>in</strong>e<br />

optimale Anpassung an die lokalen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

<strong>der</strong> Fakultät und den Kl<strong>in</strong>iken<br />

zu gewährleisten. Der Lernzielkatalog gibt<br />

exemplarisch e<strong>in</strong>e Richtung <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Verknüpfung an, ohne dass e<strong>in</strong>e<br />

feste Zuordnung zu bestimmten Fächern,<br />

Querschnittsbereichen o<strong>der</strong> Lernveranstaltung<br />

präjudiziert wird.<br />

Die geme<strong>in</strong>same Arbeitsgruppe wird<br />

die Thematik <strong>der</strong> <strong>Lehre</strong> im geme<strong>in</strong>samen<br />

Fach weiter vorantreiben. Da die <strong>Lehre</strong><br />

ständigen Verän<strong>der</strong>ungen unterworfen ist<br />

und von <strong>der</strong> Beschäftigung mit <strong>der</strong> Thematik<br />

lebt, müssen als nächster Arbeitsschritt<br />

ausgewählte Inhalte des Lernzielkatalogs<br />

beispielhaft operationalisiert werden. Mit<br />

<strong>der</strong> Gestaltung e<strong>in</strong>es Modellcurriculums,<br />

beispielhafter Implementierung von Lernzielen<br />

<strong>in</strong> Unterrichtse<strong>in</strong>heiten sowie die<br />

Überprüfung des Wissens und <strong>der</strong> Skills <strong>in</strong><br />

Form von mo<strong>der</strong>nen Prüfungskonzepten<br />

wird von Seiten <strong>der</strong> Arbeitsgruppe zeitnah<br />

Position bezogen werden, wie die praxisorientierte<br />

<strong>Lehre</strong> des Faches Orthopädie-<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> im Fächerkanon <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />

umgesetzt werden kann.<br />

Korrespondenzadresse<br />

PD Dr. F. Walcher MME<br />

Kl<strong>in</strong>ik für Unfall-, Hand- und<br />

Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie,<br />

Zentrum <strong>der</strong> Chirurgie, Johann<br />

Wolfgang Goethe-Universität<br />

Theodor-Stern Kai 7,<br />

60590 Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

walcher@trauma.uni-frankfurt.de<br />

Interessenskonflikt. Der korrespondierende Autor<br />

gibt an, dass ke<strong>in</strong> Interessenkonflikt besteht.<br />

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und <strong>Unfallchirurgie</strong>. Berl<strong>in</strong><br />

14. Walcher F, Rüsseler M, We<strong>in</strong>lich M, Marzi I (2007) E<strong>in</strong>fluss<br />

des Lehrkonzeptes TEAM-G (trauma evaluation<br />

and management germany), als vere<strong>in</strong>fachter ATLS-<br />

Kurs, auf die im OSCE erfasste psychomotorische und<br />

psychosoziale Kompetenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung komplexer<br />

traumatologischer Szenarien. Deutscher Kongress<br />

für Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>, Berl<strong>in</strong><br />

15. Williams J (2000) Teach<strong>in</strong>g of trauma and orthopaedic<br />

surgery to the un<strong>der</strong>graduate <strong>in</strong> the United K<strong>in</strong>gdom.<br />

J Bone Jo<strong>in</strong>t Surg Br 82: 627–628<br />

16. Woolf A, Walsh N, Akesson K (2004) Global core recommendations<br />

for a musculoskeletal un<strong>der</strong>graduate<br />

curriculum. Ann Rheum Dis 63: 517–524<br />

Anhang<br />

Lernzielkatalog muskuloskelettale Erkrankungen,<br />

Verletzungen und traumatische Notfälle<br />

<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Arbeitsgruppe „Lehrkonzepte<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

für die studentische Ausbildung“<br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

7


1. Allgeme<strong>in</strong>er Teil <strong>der</strong> operativen Fachgebiete<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Allgeme<strong>in</strong>en Anamnese<br />

Schaffung <strong>der</strong> adäquaten Rahmenbed<strong>in</strong>gung<br />

für das Anamnesegespräch<br />

Erhebung<br />

Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Relevante Vorerkrankungen 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Aktuelle Anamnese und Unfallanamnese 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Vegetativum 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>. Fächer<br />

Relevante Risikofaktoren 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Medikamentenanamnese 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Sozialanamnese 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Familiennamnese 4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Untersuchung<br />

Schaffung adäquater Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Untersuchung<br />

Wissen <strong>der</strong> Bestandteile e<strong>in</strong>er vollständigen<br />

Untersuchung<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Untersuchung<br />

Untersuchung und Beurteilung<br />

4 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

2 EKM, alle an<strong>der</strong>en<br />

kl<strong>in</strong>ische Fächer<br />

Gesamte<strong>in</strong>druck 4 Innere, Päd. SP<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Haut und Schleimhäute 4 Innere, Derma SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

Behaarter Kopf, Gesicht und Hals 4 Innere, HNO,<br />

Neuro, MKG<br />

Thorax (Inspektion, Palpation, Perkussion,<br />

Auskultation)<br />

Abdomen (Inspektion, Palpation, Perkussion<br />

und Auskultation)<br />

SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

4 Innere, THG SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

4 Innere, ACH SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

Genitale 3 Innere, Uro, Gyn SL<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er rektalen Untersuchung 3 Innere, ACH SL SP<br />

Palpation <strong>der</strong> Leisten und von Hernien 3 ACH SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

Druchführung e<strong>in</strong>er orientierenden<br />

neurologischen Untersuchung<br />

(zentral und peripher)<br />

Erhebung des arteriellen Gefäßstatus<br />

(Pulse tasten, Doppleruntersuchung)<br />

Erheben des Venenstatus<br />

(Trendelenburg- u. Perthes-Test)<br />

4 Neuro, NC SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

3 Innere, Angiologie,<br />

Gefäßchirurgie<br />

3 Innere, Angiologie,<br />

Gefäßchirurgie<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Kapillarfüllung 4 Innere, Angiologie,<br />

Gefäßchirurgie<br />

8 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

SP Gegenseitige<br />

Untersuchung


Spezielle Untersuchungstechniken<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Beweglichkeit <strong>der</strong> großen<br />

Gelenke anhand <strong>der</strong> Neutral-Null-Methode<br />

Beurteilung des muskuloskeletalen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszustands<br />

Körperasymmetrien (Muskelrelief, -atrophie,<br />

Schulterhochstand, Beckenschiefstand)<br />

Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

4 Anatomie SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

2 Anatomie SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

3 Bil<strong>der</strong><br />

Achsenskelett, Deformitäten 3 Bil<strong>der</strong><br />

Wirbelsäule<br />

Inspektion, Palpation 4 SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

Funktionstest HWS, BWS, LWS 3 SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

Obere Extremität<br />

Untersuchung<br />

Schultergelenk und Schultergürtel 3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

Ellenbogen 3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

Unterarm und Handgelenk 3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

Hand und F<strong>in</strong>ger 3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

Untere Extremität<br />

Untersuchung<br />

Hüftgelenk (Bewegungsausmaß) 3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

Kniegelenk (Bewegungsausmaß, Bandstabilität,<br />

Meniskuszeichen, Erguss)<br />

Oberes und unteres Sprunggelenk<br />

(Bewegungsausmaß, Bandstabilität)<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Be<strong>in</strong>achsen<br />

(Genu varum, Genu valgum)<br />

3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

3 Anatomie SP Gegenseitige Untersuchung,<br />

Video<br />

3 Bil<strong>der</strong>, Röntgen<br />

Fuß- und Zehendeformitäten 3 Bil<strong>der</strong><br />

Diagnostische Verfahren – Bildgebung<br />

Konventionelles Thoraxröntgen, Becken, WS<br />

und große Gelenke<br />

2 Anatomie,<br />

Radiologie<br />

Computertomographie 1 Anatomie, Radiologie<br />

Magnetresonanztomographie 1 Anatomie, Radiologie<br />

Sz<strong>in</strong>tigraphie 1 Radiologie<br />

DXA-Knochendichtemessung 1 Gynäkologie, Innere,<br />

Radiologie, Endokr<strong>in</strong>.<br />

Sonographie 1 Anatomie, Innere,<br />

Radiologie<br />

Durchführung <strong>der</strong> orientierenden Sonographie<br />

des Abdomens<br />

3 Anatomie, Innere,<br />

Radiologie, ACH<br />

Durchführung <strong>der</strong> Sonographie großer Gelenke 3 Anatomie,<br />

Radiologie<br />

Hüftsonographie des Säugl<strong>in</strong>gs 1 Pädiatrie<br />

SL SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

SL SP Gegenseitige<br />

Untersuchung<br />

Der Unfallchirurg 2008 |


Diagnostische Verfahren – Labor/Mikrobiologie<br />

Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Mikrobiologische Abstrichergebnisse 1 Hygiene Problemorientiertes<br />

Lernen (POL)<br />

Entzündungsparameter (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e CRP, BSG,<br />

Leukozyten)<br />

Serumwerte (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Kalzium, Phosphat,<br />

alkalische Phosphatase, Kreat<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase)<br />

Blutbild (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Erythrozyten, Leukozyten,<br />

Thrombozyten)<br />

2 Innere,<br />

kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />

2 Innere,<br />

kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />

2 Innere, kl<strong>in</strong>ische<br />

Chemie<br />

Arterielle Blutgasanalyse 2 Innere, Anästhesie,<br />

Kl<strong>in</strong>. Chemie,<br />

Physiologie<br />

Immunologische Untersuchungen<br />

(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Rheuma Faktor, ANA, ANCA)<br />

Punktionen/Zugänge<br />

1 Innere,<br />

kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er venösen Blutabnahme 4 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Anlage e<strong>in</strong>er Venenverweilkanüle 4 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Problemorientiertes<br />

Lernen (POL)<br />

Problemorientiertes<br />

Lernen (POL)<br />

Problemorientiertes<br />

Lernen (POL)<br />

Problemorientiertes<br />

Lernen (POL)<br />

Problemorientiertes<br />

Lernen (POL)<br />

SL Gegenseitig<br />

SL Gegenseitig<br />

Abnahme e<strong>in</strong>er Blutkultur 3 Innere SL Video<br />

Abnahme e<strong>in</strong>er arterielle BGA 2 Innere,<br />

Anästhesie<br />

Legen e<strong>in</strong>er arteriellen Verweilkanüle 2 Anästhesie SL<br />

Anlage e<strong>in</strong>es zentraler Venenkatheters 2 Anästhesie SL<br />

Anstechen/Durchführung e<strong>in</strong>er Injektion<br />

über e<strong>in</strong>en Port<br />

Injektionen<br />

SL<br />

2 Hämatologie SL<br />

Intravenöse Injektion 3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Subkutane Injektion 3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Intramuskuläre Injektion 3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Präoperative Versorgung/Operationsvorbereitung<br />

Aufklärung, rechtliche Aspekte 2 N J Anästhesie<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es Aufklärungsgespräches 3 Alle <strong>in</strong>terventionellen<br />

Fächer<br />

Anästhesievorbereitung, Operationsvorbereitung,<br />

Kriterien <strong>der</strong> Operabiliät<br />

2 N J Anästhesie<br />

Änasthesieverfahren 1 Anästhesie<br />

Perioperative Begleittherapie (Antibiose) 1 ACH, Anästhesie<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Hygiene<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Des<strong>in</strong>fektion für<br />

therapeutische und diagnostische E<strong>in</strong>griffe<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er chirurgischen Händedes<strong>in</strong>fektion<br />

für therapeutische und diagnostische E<strong>in</strong>griffe<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er sterilen Abdeckung für e<strong>in</strong>en<br />

therapeutischen o<strong>der</strong> diagnostischen E<strong>in</strong>griff<br />

2 Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

4 Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

3 Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Durchführung des sterilen Ankleidens 4 Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

10 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

Sl<br />

SL<br />

SP


Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Verhalten im OP-Saal 4 Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Multiresistente Erreger – Infektionen/<br />

Kontam<strong>in</strong>ation<br />

Präventiv- und Sofortmaßnahmen bei Verdacht<br />

auf Kontam<strong>in</strong>ation mit HIV und Hep<br />

Lokalanästhesie<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

1 P A Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

1 T N J P A Hygiene, alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Infiltrationsanästhesie 3 Anästhesie SL Video<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Oberst-Leitungsanästhesie 2 Anästhesie SL Video<br />

Assistenz im OP<br />

Durchführung <strong>der</strong> 2. Assistenz 4 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Wundverschluss, Durchführung<br />

Instrumentenknoten 4 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

E<strong>in</strong>hand-/Zweihandknoten 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

E<strong>in</strong>zelknopfnaht 4 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Intrakutannaht 2 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Dra<strong>in</strong>agen/Sonden<br />

Anlage e<strong>in</strong>es transurethralen Harnblasen-<br />

katheters<br />

3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Anlage e<strong>in</strong>es suprapubischen Blasenkatheters 2 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er transnasale/transorale<br />

Magensonde<br />

3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Anlage und Management e<strong>in</strong>er PEG 1 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Anlage e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>traoperativen Dra<strong>in</strong>age 2 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Punktionen und Infiltrationen<br />

Kniegelenk 2 SL<br />

Infiltrationen Wirbelsäule, Gelenke, Weichteile 2 SL<br />

Postoperative Versorgung<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er postoperative Visite 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>fachen Verbandswechsels 4 Hygiene SL<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es anspruchsvollen Verbandswechsels<br />

Skills lab<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

Simulationspatient<br />

SL Video<br />

SL<br />

SL Video<br />

SP<br />

3 Hygiene SL Video<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es septischen Verbandwechsels 2 Hygiene SL Video<br />

Wundbeurteilung<br />

Aseptische Wunden 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Septische Wunden 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Sekundär heilende Wunden 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Bil<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong><br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

11


Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Entfernung von Dra<strong>in</strong>agen 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Entfernung von Nahtmaterialien 4 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Postoperative Lagerung, Dekubitusprophylaxe 1 P 3 Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Thrombose und Thromboembolieprophylaxe 1 D T N J P A Alle chirurgischen<br />

Fächer<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Parenterale und enterale Ernährung 1 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Infusionstherapie 1 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Bluttransfusion<br />

Indikationsstellung zur Bluttransfusion/<br />

Eigenblutspende<br />

2 D N J Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Übertragungsrisiken 1 J Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Transfusionszwischenfall 1 T N Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es Bedsidetests 3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Anhängen e<strong>in</strong>er Blutkonserve 2 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Schmerz<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Schmerzanamnese (zeitliches<br />

Auftreten, Qualität, Intensität, Lokalisation, Dauer)<br />

Diagnose und Therapie akuter Schmerzen,<br />

<strong>in</strong>klusive postoperativer Wundschmerz<br />

2 D A 4 Anästhesie SP<br />

2 D DD T N A Anästhesie<br />

Diagnose und Therapie chronischer Schmerzen 2 D DD T P A Anästhesie,<br />

Psychosomatik,<br />

Neurologie<br />

Schmerzverstärkende bzw. -reduzierende<br />

Situationen und die Bee<strong>in</strong>flussbarkeit unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Lebensumstände<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er analgetische Stufentherapie<br />

(Analgetika, NSAR, Opioide)<br />

Regionale und wirbelsäulennahe Injektions-<br />

verfahren zur Schmerztherapie<br />

Krankheitsmodifizierende Medikamente<br />

(Cortison, Gicht- und Osteoporosemedikamente)<br />

Schmerzverarbeitung, Simulation, Rentenbegehren,<br />

sekundärer Krankheitsgew<strong>in</strong>n<br />

Physiotherapie und physikalische Therapie<br />

1 P A Anästhesie,<br />

Psychosomatik,<br />

Neurologie<br />

1 T N A Anästhesie,<br />

Pharmakologie<br />

1 Anästhesie SL<br />

1 T Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Pharmakologie<br />

1 A Psychosomatik,<br />

Psychiatrie<br />

Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Manuellen Mediz<strong>in</strong>/Chirotherapie 1 Physikalische<br />

Therapie<br />

Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Physiotherapie 2 Physikalische<br />

Therapie und<br />

Rehabilitation<br />

Belastungsaufbau an den Extremitäten 2 T A SP<br />

Frühfunktionelle Behandlung vs Ruhigstellung 2 T A SP<br />

12 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

Skills lab<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

Simulationspatient<br />

SP<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten


Die Entlassung<br />

Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Verfassen e<strong>in</strong>es Arztbriefes 3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Entlassungsuntersuchung 3 Alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fächer<br />

2. Spezielle Kenntnisse Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Grundkenntnisse<br />

Wissen über Frakturtypen und -klassifikation 1<br />

Wissen über Frakturheilung 2 Histologie<br />

Wissen über Aufbau knöcherner und ligamentärer<br />

Strukturen <strong>der</strong> großen Gelenke, Orientierungspunkte<br />

Benennung <strong>der</strong> wesentlichen Muskelgruppen,<br />

ihrer Funktion und Innervation<br />

Benennung <strong>der</strong> wesentlichen Gefäße und<br />

Nerven im H<strong>in</strong>blick auf ihre Bedeutung für<br />

muskuloskelettale Erkrankungen und Verletzungen<br />

2 Anatomie<br />

2 Anatomie<br />

2 Anatomie<br />

Kenntniss <strong>der</strong> Anatomie <strong>der</strong> größen Körperhöhlen 2 Anatomie<br />

Kenntniss <strong>der</strong> Anatomie am Lebenden 2 Anatomie<br />

Kenntniss <strong>der</strong> Biomechanik 2 Anatomie<br />

Wissen über physiologische Entwicklungen<br />

des Haltungs- und Bewegungsapparates<br />

Wissen über degenerative Prozesse an Knochen,<br />

Gelenken und Wirbelsäule<br />

Wissen über entzündliche Prozesse an Knochen,<br />

Gelenken und Wirbelsäule<br />

Wissen über Alterung, Entzündung, Verletzung und<br />

Reparatur des muskuloskelettalen Gewebes (Knochen,<br />

Knorpel, Synovia, Muskel, Sehnen, Bandscheiben)<br />

Fraktur/Luxation<br />

Kriterien zur kl<strong>in</strong>ischen Diagnosesicherung e<strong>in</strong>er<br />

Fraktur<br />

2 Anatomie<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

Grundpr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>er Reposition 2 SL Video<br />

Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Ruhigstellung und Lagerung von<br />

verletzten Extremitäten<br />

Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> konservativen Frakturbehandlung 2<br />

Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> operativen Frakturbehandlung 2<br />

Wissen über Vor- und Nachteilen <strong>der</strong> Ruhigstellung<br />

im Gegensatz zur frühfunktionelle Behandlung<br />

Haut und Weichteile<br />

2<br />

Skills lab<br />

SL<br />

Simulationspatient<br />

SP<br />

3 SL SP<br />

Crushverletzungen, -syndrom 1 N Bil<strong>der</strong><br />

Nervenengpasssyndrome 1<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Kompartmentsyndrome 2 D N Bil<strong>der</strong>, Video<br />

Verbrennungen, Verbrühungen 1 N Bil<strong>der</strong><br />

Säure- und Laugenverätzungen 1 N Bil<strong>der</strong><br />

Unterkühlung, Erfrierungen 1 N Bil<strong>der</strong><br />

Hämatome 1 N<br />

Décollement 1 N Bil<strong>der</strong><br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

13


Ebene (Wissen)<br />

Sehnenscheidenentzündungen 1<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Abszess 2 N Bil<strong>der</strong>, Video<br />

Grundpr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Wundheilung<br />

Primäre Wundheilung 2 A<br />

Sekundäre Wundheilung 2 A<br />

Grundpr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Wundversorgung<br />

(akut und chronisch)<br />

Tumoren<br />

2 A<br />

Knochen- und Weichteiltumoren 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Onkologie<br />

Generalisierten Neoplasien<br />

(z. B. Multiples Myelom)<br />

Knochenerkrankungen<br />

1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Onkologie<br />

Osteoporose 2 D T P A Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Endokr<strong>in</strong>ologie,<br />

Gynakologie<br />

Osteomalazie 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Endokr<strong>in</strong>ologie<br />

Metabolische Osteopathien 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Endokr<strong>in</strong>ologie<br />

Aseptische Knochennekrosen 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Rheumatologie<br />

Morbus Paget 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Rheumatologie<br />

K<strong>in</strong>dliche Erkrankungen (Entwicklungsstörungen und Systemerkrankungen)<br />

POL<br />

Röntgen, NMR<br />

Röntgen<br />

Koxitits 1 N Pädiatrie Sono, Röntgen,<br />

NMR<br />

Hüftgelenkdysplasie 1 A Pädiatrie POL, Sono,<br />

Röntgen, NMR<br />

Morbus Perthes 1 Pädiatrie Röntgen, NMR<br />

Epiphysiolysis capitis femoris 1 N Pädiatrie Röntgen, NMR<br />

Angeborene Fußdeformitäten<br />

(Klumpfuß, Sichelfuß)<br />

1 A Pädiatrie Röntgen, Bil<strong>der</strong>,<br />

ggf. Video<br />

Skoliosen 1 Pädiatrie Röntgen, Bil<strong>der</strong>,<br />

ggf. Video<br />

Juvenile rheumatoide Arthritis 1 Pädiatrie Röntgen, Bil<strong>der</strong>,<br />

ggf. Video<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen 1 Pädiatrie Röntgen, Bil<strong>der</strong>,<br />

ggf. Video<br />

Schock und Ischämie<br />

Hypovolämischer Schock 1 D T N Physiologie,<br />

Anästhesie,<br />

QB Notfallmediz<strong>in</strong><br />

Ischämie/Reperfusion 1 D N Physiologie,<br />

Anästhesie,<br />

QB Notfallmediz<strong>in</strong><br />

Traumaversorgung<br />

ATLS-Grundpr<strong>in</strong>zipien (TEAM-G) 2 D T N 3 Querschnittsbereich<br />

Notfallmediz<strong>in</strong><br />

14 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

SL SP Kle<strong>in</strong>gruppen-<br />

unterricht


Kopf und Gesicht<br />

Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Schädel-Hirn-Trauma 2 D N NC, MKG, HNO,<br />

Auge, Radiologie,<br />

QB Notfallmediz<strong>in</strong><br />

Differentialdiagnostik<br />

Glasgow-Coma-Scale 2 D N 3 QB Notfallmediz<strong>in</strong> SP<br />

Verletzungen des Stammes<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

SP<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Verletzungen <strong>der</strong> Wirbelsäule 1 N Röntgen, CT, MRT<br />

Verletzungen des Rückenmarkes 1 N Neurologie, NC Röntgen, CT, MRT<br />

Thoraxtrauma<br />

Pneumothorax, Spannungspneumothorax,<br />

Lungenkontusion, Hämatothorax<br />

1 D T N Röntgen,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Anlage Thoraxdra<strong>in</strong>age 2 QB Notfallmediz<strong>in</strong> SL Video, Manik<strong>in</strong><br />

Rippenfraktur 2 Röntgen<br />

Abdom<strong>in</strong>altrauma<br />

Stumpfes Trauma 1 N ACH Sonobil<strong>der</strong>, CT<br />

Perforierendes Trauma 1 N ACH Bil<strong>der</strong><br />

Parechymverletzung (Leber, Milz, Niere) 1 N ACH Sonobil<strong>der</strong>, CT<br />

Hohlorganverletzung (Darm) 1 N ACH Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>,<br />

Röntgen, CT<br />

Schultergürtel und obere Extremität<br />

Klavikulafraktur 1 D T Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Schulterluxation und Repositionstechniken 1 N 2 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>, Video<br />

Bandverletzungen des Schultergürtels 1 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Rotatorenmanschettenpathologie 2 A Radiologie MRT<br />

Skapulafraktur 1 Röntgenbil<strong>der</strong><br />

Bizepssehnenabriss 1 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Proximale Humerusfraktur 1 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Humerusschaftfraktur 1 D N Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Suprakondyläre Humerusfraktur 1 D N Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Ellenbogenluxation 1 N Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>, Video<br />

Olekranonfraktur 1 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Radiusfraktur, Ulnafraktur, Unterarmfraktur 2 Exemplarische<br />

Darstellung e<strong>in</strong>es<br />

„cl<strong>in</strong>ical pathways“<br />

Kahnbe<strong>in</strong>fraktur 1 Röntgenbil<strong>der</strong>, CT<br />

Karpaltunnelsyndrom 1 D A<br />

Mittelhandfraktur 1 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

15


Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

F<strong>in</strong>gerfraktur 1 Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Strecksehnenverletzung 1 D Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Beugesehnenverletzung 1 D Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

„Schnellen<strong>der</strong> F<strong>in</strong>ger“ 1 Video<br />

Subungales Hämatom 1 D Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Panaritium, Beugesehnenscheidenphlegmone 1 D N A Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Becken und untere Extremität<br />

Beckenfrakturen 1 N Röntgen, CT<br />

Proximale Femurfrakturen 2 Exemplarische<br />

Darstellung e<strong>in</strong>es<br />

„cl<strong>in</strong>ical pathway“<br />

Hüftluxation 1 N Röntgen<br />

Hüftkopfnekrose 1 Röntgen, MRT<br />

Koxarthrose 2 D A Röntgen<br />

Femurschaftfraktur 1 N Röntgen<br />

Gonarthrose 2 D P A Röntgen, MRT<br />

Patellafraktur 1 Röntgen<br />

Patellaluxation 1 N Röntgen<br />

Vor<strong>der</strong>er/h<strong>in</strong>terer Kreuzbandriss 2 SL MRT, Video, Modell<br />

Außen-/Innenbandriss Kniegelenk 1 MRT<br />

Meniskusläsion 2 SL MRT<br />

Tibiafraktur (Schaft, Kopf) 1 N Röntgen<br />

Frakturen OSG 2 D N Röntgen<br />

Bandverletzungen OSG 2 D T A Sono, NMR, Bil<strong>der</strong><br />

Achillessehnenruptur 1 Sono, NMR, Bil<strong>der</strong><br />

Frakturen im Bereich des Fußes 1 Röntgen<br />

Lokale und generalisierte Erkrankungen <strong>der</strong> Gelenke, Muskeln, Bän<strong>der</strong>, Wirbelsäule und Knochen<br />

Epiphysenverletzung 1 Pädiatrie Röntgen, CT, MRT<br />

Gelenkknorpelverletzung 1<br />

Gelenkkapselverletzung 1<br />

Ganglion 1<br />

Pathologische Frakturen 1 Onkologie POL, Röntgen,<br />

NMR, Sz<strong>in</strong>ti, PET<br />

Osteoarthrose 1 D P A SP<br />

Rheumatoide Arthritis, Spondylarthropathien 1 Rheumatologie SP Video<br />

Epicondylitits humeri radialis 1 D A<br />

Fibromyalgie, generalisiertes Schmerzsyndrom 1 Rheumatologie,<br />

Psychosomatik<br />

Kristallarthropathie 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Rheumatologie,<br />

Endokr<strong>in</strong>ologie<br />

Rheumatisches Fieber 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Rheumatologie<br />

16 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien<br />

Video


Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

Infektiöse Arthritiden und para<strong>in</strong>fektiöse Arthritiden 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Rheumatologie<br />

Polymyalgia rheumatica 1 Innere Mediz<strong>in</strong>,<br />

Rheumatologie<br />

Erkrankungen <strong>der</strong> Wirbelsäule<br />

Rückenschmerz 2 D DD T P A Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>,<br />

Neurologie, Psycho<br />

Bandscheibendegeneration, -protrusion<br />

und -prolaps<br />

2 D A Neurologie, NC CT, MRT<br />

Sp<strong>in</strong>alkanalstenose 1 CT, MRT<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Facettendegeneration 1 Röntgen, CT<br />

Spondylitits ancylosans 1 Rheumatologie Kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong>,<br />

Röntgen, CT, MRT<br />

Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen<br />

(z. B. Spondylodiszitis)<br />

1 N Innnere<br />

Conus- und Cauda-equ<strong>in</strong>a-Syndrom 1 N NC, Neurologie<br />

Pr<strong>in</strong>zipien von operativen Verfahren<br />

Osteosynthesen<br />

Intramedulläres Verfahren 1 SL Beispiel<br />

Marknagelung<br />

Extramedulläres Verfahren 1 SL Beispiel Platte<br />

Extraanatomisches Verfahren 1 SL Beispiel Fixateur<br />

externe vs. Gips<br />

Arthroskopie<br />

Schulter 1 SL Video<br />

Knie 1 SL Video<br />

Endoprothetik<br />

Knie 1 Video, Röntgen<br />

Hüfte 1 Video, Röntgen<br />

Sonstige<br />

Korrekturosteotomie 1 Röntgen,<br />

kl<strong>in</strong>ische Bil<strong>der</strong><br />

Amputationen 1<br />

Synovektomien und Tenotomien 1<br />

Artholysen 1<br />

Technische Orthopädie – Verordnung und Abnahme<br />

E<strong>in</strong>lagenversorgung 1 Orthopädiewerkstatt<br />

Korsett/Mie<strong>der</strong>versorgung 1 Orthopädiewerkstatt<br />

Orthetik 1 SP Orthopädiewerkstatt<br />

Prothesenversorgung 1 Q12 Rehabilitative<br />

Mediz<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>satz von Unterarmgehstützen, Rollator,<br />

Rollstuhl<br />

2 A Q12 Rehabilitative<br />

Mediz<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>satz von ergotherapeutischen Hilfsmitteln 1 Q12 Rehabilitative<br />

Mediz<strong>in</strong><br />

SL SP<br />

SP Orthopädiewerkstatt<br />

SP Orthopädiewerkstatt<br />

Der Unfallchirurg 2008 |<br />

17


Ebene (Wissen)<br />

Bereiche<br />

Diagnostik<br />

Prävention, Rehabilitation und angrenzende Fachgebiete<br />

Prävention von Erkrankungen und Verletzungen<br />

des Haltungs- und Bewegungsapparats<br />

Physikalische, physiotherapeutische und<br />

ergotherapeutische Maßnahmen<br />

Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Alltag,<br />

soziales Umfeld und Beruf<br />

Differentialdiagnostik<br />

Therapie<br />

Notfälle<br />

Juristische Aspekte<br />

Prävention<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Relevanz<br />

Stufe (Fertigkeiten)<br />

H<strong>in</strong>weise auf<br />

mögliche<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Vernetzung<br />

2 P A Q10 Prävention<br />

1 A Q12 Rehabilitative<br />

Mediz<strong>in</strong><br />

2 A Q12 Rehabilitative<br />

Mediz<strong>in</strong>,<br />

Q3 Sozialmediz<strong>in</strong><br />

Epidemiologie und Gesundheitsökonomie 1 A Q1 Epidemiologie,<br />

Q3 Gesundheitsökonomie<br />

Heilverfahren <strong>der</strong> GUV 1 A Q3 Sozialmediz<strong>in</strong><br />

Begutachtung 1 Q3 Sozialmediz<strong>in</strong><br />

3. Emotionales Wissen und Kompetenz<br />

Persönliche und ärztliche Eigenschaften<br />

Umgang mit eigener Unsicherheit<br />

Umgang mit Unsicherheit von Patienten<br />

Umgang mit Stress<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

Kennnis <strong>der</strong> eigenen Grenzen<br />

Adäquater Umgang mit eigenen und fremden Fehlern, Selbstkritik, adäquate Patientenführung, Lernen aus Fehlern<br />

Fähigkeit zur Gruppenarbeit<br />

Adäquater Umgang mit Bewertung/Kritik<br />

Arzt-Patienten-Beziehung<br />

Skills lab<br />

Simulationspatient<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lehrmethoden<br />

und Hilfsmittel/<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Unvore<strong>in</strong>genommenheit, neutrale E<strong>in</strong>stellung zum Patienten (Geschlecht, Ethnizität, Lebensalter, sozialem Status, Ausbildung, Kultur, sexuelle Orientierung)<br />

Wahrnehmung des Patienten als Partner<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellung des Patienten zum Arzt<br />

Vermittlung von Informationen <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>verständlicher Weise<br />

Umgang mit persönlichen Gefühlen, Hemmungen, Normen und Werten gegenüber des Patienten<br />

Vermittlung von Interesse, Respekt, Unterstützung und Empathie gegenüber des Patienten<br />

Erkennung von Unzufriedenheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arzt-Patientebeziehung und bespricht diese mit dem Patienten<br />

Angemessene Vermittlung <strong>der</strong> Diagnostik u<strong>in</strong>d Behandlung<br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> familiären und sozialen Lage des Patienten<br />

Vermittlung von Prävention und Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebensführung<br />

Anamnese und Untersuchung<br />

Zuhören, Beobachten <strong>der</strong> Patienten<br />

Ganzheitliche Beurteilung des Patienten<br />

Bewertung <strong>der</strong> Wichtigkeit, die die Patienten den Symptomen zumessen<br />

Erkennen von Patientenwunsch und -erwartung<br />

Erkennen, Rücksichtnahme und Umgang mit eigenen Schamgefühlen und denen <strong>der</strong> Patienten<br />

18 | Der Unfallchirurg 2008<br />

Orig<strong>in</strong>alien

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