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dorsale Fusionsoperation C 1 / 2 - Universitätsklinikum Carl Gustav ...

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<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Gustav</strong> Carus<br />

Klinik und Poliklinik für Orthopädie<br />

Direktor: Prof. Dr. med. K.-P. Günther<br />

TU Dresden <strong>Universitätsklinikum</strong> Fetscherstr. 74 01307 Dresden<br />

<strong>dorsale</strong> <strong>Fusionsoperation</strong> C 1 / 2<br />

Indikationen: - rheumatische Erkrankungen der HWS<br />

- nicht verheilte Frakturen des Dens<br />

- Tumore<br />

Vordiagnostik: - HWS Röntgen: HWS in 2 Ebenen, SANDBERG-Aufnahme<br />

aktive Funktionsaufnahmen in Ante- und Retroflexion<br />

- MRT-Darstellung der HWS (Progredienznachweis)<br />

- multiplanares Dünnschicht-CT des occipitocervicalen<br />

Übergangs mit Kontrastmittel (Ausschluss A.-vertebralis-<br />

Anomalie = keine MAGERL´-Schraube)<br />

TECHNISCHE<br />

UNIVERSITÄT<br />

DRESDEN<br />

Tel.:0351-4583840<br />

Prinzip: Die Haut wird mit einem hinteren Schnitt vom Hinterhaupt bis zum ca. 4.<br />

Halswirbel eröffnet. Wegen der Schraubenlage müssen zusätzlich bds. kleine<br />

Hautschnitte im Bereich der obersten BWS ausgeführt werden. Die Muskulatur wird<br />

vom ersten und zweiten Halswirbel mittig gelöst und nach seitlich abgeschoben.<br />

Man stellt nun sorgfältig das Gelenk zwischen 2. und 3. Wirbel dar. Nicht ohne<br />

Risiko ist die Freilegung des Bogens C 1 direkt unter dem Hinterhauptsloch. Nach<br />

Reposition der Deformität wird nun unter Kontrolle mit zwei<br />

Röntgenbildverstärkern auf jeder Seite ein Draht vom unteren Gelenkfortsatz C2<br />

schräg nach oben ansteigend durch das Gelenk C 1 / 2 so bis in den kleinen Körper<br />

des 1. Halswirbels gebohrt, dass er diesen zwar gerade vorn fasst, aber nicht nach<br />

vorne in den Rachen und die Schleimhäute perforiert. Der Draht muss in der Ansicht<br />

von vorn durch die Gelenkmitte gehen und darf weder den Rückenmarkskanal noch<br />

die Arteria vertebralis verletzen. Über die Drähte werden nun 2 selbstbohrende,<br />

selbstschneidende, hohle Schrauben gedreht. Ein Haken wird über den Bogen des 1.<br />

Wirbels gehängt, mit einer Schelle an den sog. MAGERL´-Schrauben fixiert und<br />

ein Gegenhaken unter den Bogen C1 gedrückt. Zum Ende wird nach Anschleifen der<br />

hinteren Knochenschuppen Knochen aus dem Beckenkamm aufgelegt, der ca. 12


Monate einheilen muss. Bei bestimmten Indikationen muss das Hinterhaupt und<br />

unter dem Segment C 1 / 2 gelegene Wirbel mit eingeschlossen werden. Das<br />

Hinterhaupt wird mit Platten angeschraubt und die anderen Wirbel ab C 3 werden<br />

zumeist mit sog. Massa-lateralis-Schrauben fixiert. Hier werden nach außen<br />

divergierende Schrauben von hinten in ein kleines Knochenmassiv eingebracht. Das<br />

Risiko besteht hier in der Verletzung der Vertebralarterie und der Möglichkeit<br />

einzelne Nervenwurzeln des Armes zu schädigen.<br />

Implantatsystem: „Neon“ (<strong>dorsale</strong>r Fixateur interne, Titan) Fa. Ulrich<br />

Risiken und Probleme:<br />

- das Risiko von Wundheilungsstörungen ist erhöht<br />

- Infektion oder Ausbruch der Implantate mit Revision bis hin zur Anlage einer äußeren<br />

HALO-Konstruktion.<br />

- Einschränkung der Vorneige-, Dreh- und Seitneigefähigkeit der HWS, Schulterblick<br />

im Auto gefährdet.<br />

- Destabilisierung benachbarter Abschnitte der Wirbelsäule mit Schmerzen oder<br />

Reoperation.<br />

- Tod während oder nach der OP durch Schwellung und Druck des Hirnstammes.<br />

- Teillähmungen der Arme oder gar komplette Querschnittslähmung.<br />

- Verletzung der Schleimhäute im Bereich des Rachens durch Schrauben, Notwendige<br />

Revisionsoperation.<br />

Nachbehandlung:<br />

• sofortiger Aufstand nach der Operation möglich<br />

• für 6 Wochen weiche Schaumstofforthese zum Schutz der Nachbarsegmente<br />

• keine Kur<br />

• bei langstreckiger HWS – Fusion mit Einbeziehung Hinterhaupt (C 0) und mittlere<br />

HWS keine KG<br />

• danach ambulante Kräftigungsübungen der HWS-Muskulatur und aktive (keine<br />

unterstützten) postisometrische Relaxationsübungen zur Verbesserung der<br />

Beweglichkeit der unteren HWS<br />

Kontrollen:<br />

• 12 Wochen: nach OP mit Vorlage p.o. MRT und Röntgen HWS seitlich +<br />

SANDBERG-Aufnahme<br />

• 1 Jahr: Röntgen HWS seitlich + SANDBERG-Aufnahme

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