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Für ein Abendessen nach Taschkent - VAN BELT International GmbH

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Baden-Württemberg SPEZIALISTEN IM OSTGESCHÄFT<br />

[ Transport und Logistik ]<br />

<strong>Für</strong> <strong>ein</strong> <strong>Abendessen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Taschkent</strong><br />

Die Spedition <strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong> <strong>International</strong> <strong>GmbH</strong>, Esslingen<br />

Werner Abert könnte <strong>ein</strong>en Atlas der Modernisierung schreiben: Er<br />

weiß, welche Gießereianlagen in welchem Unternehmen in Russland<br />

modernisiert wurden, wo in Belarus welche Busse fahren, wann<br />

welcher Agrarbetrieb in Kasachstan neue Traktoren angeschafft hat,<br />

welche Mähdrescher in der Ukraine in welchem Jahr erstmals die<br />

Ernte <strong>ein</strong>brachten, welche Fahrtreppen in welchem Einkaufszentrum<br />

St. Petersburgs <strong>ein</strong>gebaut sind und welche Bohrgeräte in Surgut<br />

wann neu aufgebaut wurden.<br />

Werner Abert ist Inhaber der Spedition<br />

<strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong> <strong>International</strong> <strong>GmbH</strong> in<br />

Esslingen. Er ist <strong>ein</strong> Fachmann für die<br />

GUS. Deutschlandweit gibt es 60.000<br />

Spediteure, davon bedienen <strong>ein</strong>ige<br />

Hundert den russischen Markt, und<br />

nur 50 organisieren Transporte <strong>nach</strong><br />

Zent ralasien. Werner Abert ist <strong>ein</strong>er<br />

der 50.<br />

Etwa 2.000 Lieferungen bringt er<br />

jährlich in die Staaten der ehemaligen<br />

Sowjetunion. War er Anfang der 90er<br />

Jahre noch <strong>ein</strong> Exot, weil er sich mit und<br />

ohne Ladung – trotz der Mafia-Präsenz<br />

– <strong>nach</strong> Russland wagte, ist das Russland-Geschäft<br />

heute business as usual.<br />

Spannender, so Abert, seien da schon<br />

Lieferungen hinter die Wolga – oder<br />

eben <strong>nach</strong> Zentralasien. S<strong>ein</strong> liebster<br />

Spruch: „Alle sagen ‚es geht nicht‘, bis<br />

<strong>ein</strong>er kommt, der es macht!“ Dieser Eine<br />

will die Spedition <strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong> s<strong>ein</strong>.<br />

A und O im Geschäft in diesen Ländern<br />

sind gute Frachtführer. 200 hat<br />

Abert in s<strong>ein</strong>er Datei, mit <strong>ein</strong>hundert<br />

von ihnen arbeitet er regelmäßig und<br />

gut zusammen. „Es läuft natürlich mit<br />

den Jungs besser, die man persönlich<br />

kennt“, sagt Abert. So reist er nicht<br />

nur in die Region, um neue Geschäfte<br />

zu akquirieren, sondern auch, um mit<br />

<strong>ein</strong>em Partner <strong>ein</strong>en Abend zusammenzusitzen.<br />

Es ist inzwischen 15 Jahre her,<br />

dass er in Usbekistan den Transportunternehmer<br />

Turgunov kennenlernte, der<br />

mit Abert gem<strong>ein</strong>sam 50 Lkw und 300<br />

Container <strong>nach</strong> <strong>Taschkent</strong> mit Mate-<br />

rial zum Ausbau des Hotels Shodlik<br />

von Deutschland auf den Weg brachte.<br />

Nach Usbekistan läuft heute wenig,<br />

gerade <strong>ein</strong>hundert Ladungen hat Abert<br />

im vergangenen Jahr in das zentralasiatische<br />

Land geschickt. Trotzdem<br />

besucht Abert regelmäßig s<strong>ein</strong>en Partner.<br />

„Wenn es wieder losgeht, habe ich<br />

in Usbekistan <strong>ein</strong>e feste Bastion“, sagt<br />

er.<br />

Gegenwärtig erstellt der 50-Jährige<br />

<strong>ein</strong> Rating für Frachtführer in der GUS.<br />

Die Anregung für solch geordnetes Vorgehen<br />

kam im Zusammenhang mit der<br />

Zertifizierung <strong>nach</strong> ISO 9001:2008.<br />

Seit dem 27. Februar 2008 ist<br />

<strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong> <strong>International</strong> <strong>nach</strong> ISO<br />

9001:2008 zertifiziert. Diese Prüfung<br />

helfe bei der Kundenakquisition, sagt<br />

Abert. „Aber man denkt bei der Vorbereitung<br />

auf die Zertifizierung auch<br />

intensiver über bestimmte Prozesse<br />

im Unternehmen <strong>nach</strong>.“<br />

S<strong>ein</strong> größtes Asset aber ist<br />

s<strong>ein</strong>e Erfahrung. Seit 1990<br />

organisiert er Transporte in die<br />

Region. Abert weiß, wie beispielsweise<br />

übergroße Teile <strong>nach</strong><br />

Irkutsk zu liefern sind. Wenn <strong>ein</strong><br />

Mitbewerber günstigere Preise<br />

anbietet, ist ihm klar, dass der<br />

sich mit den russischen Trans-<br />

<strong>VAN</strong>-<strong>BELT</strong>-Mitarbeiter in Esslingen:<br />

Ukrainer, Russen, Moldauer<br />

Links: Firmenchef Werner Abert<br />

18 Ost-West-Contact Extra Baden-Württemberg 2009<br />

Fotos: <strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong>, OWC


portvorschriften nicht auskennt und<br />

Probleme mit s<strong>ein</strong>er Route haben wird.<br />

Jegliches hat s<strong>ein</strong>en Preis.<br />

Bei <strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong> in Esslingen arbeiten<br />

nur Russen, Ukrainer, Kosovo-Albaner<br />

und Kasachen. Der Ukrainer Genadi<br />

Gleyberman ist von Anfang an bei <strong>VAN</strong><br />

<strong>BELT</strong> dabei. Er hat schon viele Kollegen<br />

kommen und gehen sehen – der Chef<br />

hat hohe Ansprüche an die Mitarbeiter.<br />

Ost-West-Contact Extra Baden-Württemberg 2009<br />

Russisch all<strong>ein</strong> reicht nicht für <strong>ein</strong>en Job<br />

in der Fachspedition – aber Russisch ist<br />

die Voraussetzung. Gleyberman betreut<br />

die Ukraine, im vergangenen Jahr das<br />

wichtigste Land für <strong>VAN</strong> <strong>BELT</strong>. Jetzt<br />

ist <strong>ein</strong> großer Teil des Geschäftes mit<br />

diesem Land weggebrochen, und auch<br />

die anderen Länder laufen bescheiden.<br />

Einen Rückgang des Umsatzes von 30<br />

Prozent muss das Unternehmen ver-<br />

Baden-Württemberg<br />

kraften. Abert entlässt deshalb k<strong>ein</strong>e<br />

Leute – er erhöht den Takt der Kontakte<br />

mit s<strong>ein</strong>en Kunden. „Vielleicht sagen<br />

zehn: Wir haben nichts“, so Abert, „aber<br />

irgendwann hat man dann doch <strong>ein</strong>en<br />

großen Fisch an der Angel.“ Trotz Krise<br />

hat er in den ersten vier Monaten dieses<br />

Jahres 15 neue Kunden gewonnen.<br />

In Dortmund hat er mit <strong>ein</strong>er Beteiligung<br />

an der Firma Bloedorn-Trans-<br />

Asia <strong>GmbH</strong> <strong>ein</strong> weiteres Standb<strong>ein</strong><br />

mit Fokus auf die Märkte Zentralasien.<br />

Man fertigt dort drei bis fünf Sammelgut-Lkw<br />

pro Woche ab, vor allem Konsumgüter,<br />

Chemiewaren, Ersatzteile<br />

und Glasgranulat.<br />

Vom Besuch der Messen TransRussia<br />

und der SHK in Moskau Ende April<br />

kam er optimistisch zurück. „In Moskau<br />

jammert man nicht“, sagt Abert, „man<br />

macht das Beste aus der Situation.“<br />

Zumindest hat er erfahren, wann<br />

welche Gartengeräte wo verkauft<br />

werden sollen, für welche Haustechnik<br />

sich welches Unternehmen interessiert<br />

und wo demnächst Heizungsanlagen,<br />

Rolltreppen etc. <strong>ein</strong>gebaut werden<br />

sollen....<br />

KONTAKT:<br />

www.van-belt-spedition.de<br />

www.bloedorn-trans-asia.de<br />

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