Corporate Font – Wiedererkennung durch Typografie - Visionaer AG
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<strong>Corporate</strong> <strong>Font</strong> <strong>–</strong> <strong>Wiedererkennung</strong> <strong>durch</strong> <strong>Typografie</strong><br />
Der <strong>Corporate</strong> <strong>Font</strong>, auch Hausschrift genannt, ist eine spezifische Schrift, die vorwiegend oder sogar<br />
ausschliesslich für alle gestalterischen Anwendungen eines Unternehmens verwendet wird.<br />
von Karin Rabensteiner, Typografische Gestalterin<br />
Dabei ist es wichtig, dass die Schrift einerseits gut lesbar ist, andererseits einen eigenen Charakter aufweist,<br />
die zum Unternehmen und dessen Philosophie passt. Ein einheitliches Schriftbild in allen Gestaltungsbereichen<br />
ist ein wichtiger Teil des <strong>Corporate</strong> Designs und hat eine grosse Wirkung auf die <strong>Wiedererkennung</strong> der<br />
Firma. Die grösste Herausforderung, um die passende Schrift zu finden, liegt darin, den individuellen Charakter<br />
des Unternehmens oder des Angebotes zu unterstreichen. Ästhetik, Anmutung, Modernität, Kontinuität und<br />
Eigenheit können <strong>durch</strong> eine richtig gewählte Schrift hervorgehoben und verstärkt werden. Besonders in der<br />
Werbebranche ist längst bekannt, welch starke Wirkung die <strong>Typografie</strong> auf das gewünschte Zielpublikum hat.<br />
Mögliche Kriterien einer geeigneten Schrift können folgende Punkte sein:<br />
· Serifen- oder Serifenlose Schriften<br />
· Schwere (Bold) oder leichte (Light) Schriften<br />
· Eckige oder runde Buchstaben<br />
· Schmal oder breit laufende Zeichen<br />
Es ist erstaunlich, welche unterschiedlichen Anmutungen Schriften aufweisen, wenn man sich mit deren<br />
Vielfallt auseinandersetzt. Auch der feinste Unterschied in den einzelnen Buchstaben kann das Schriftbild<br />
bedeutend ändern. Ein kleines Detail, aber ein deutlicher Unterschied, zeigt sich zum Beispiel bei den kleinen<br />
e-Buchstaben von Antiqua Schriften. Erkennen Sie den Unterschied? Und vor allem: Welcher Buchstabe<br />
empfinden Sie als persönlicher, welcher als kompetenter? Welcher scheint spielerischer, welcher seriöser?<br />
e e<br />
<strong>Visionaer</strong> <strong>AG</strong> · Luzernstrasse 1 · 6210 Sursee · T 041 922 19 99 · info@visionaer.ch · www.visionaer.ch Oktober 2011
Ein kleines Typo-Lexikon und weitere Schriftvergleiche stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />
Fachvokabular über <strong>Typografie</strong><br />
<strong>Typografie</strong><br />
griechisch (týpos ‹Abdruck›, ‹Figur›, ‹Typ› und -grafie ‹zeichnen›, ‹schreiben›)<br />
Zusammengefasst steht <strong>Typografie</strong> für die Lehre von der ästhetischen, künstlerischen und funktionalen Gestaltung<br />
von Buchstaben, Satzzeichen, Sonderzeichen und Schriften sowie deren Anwendungen in Druckwerken,<br />
in digitalen Medien und im dreidimensionalen Raum.<br />
Mikrotypographie<br />
altgriechisch (mikrós ‹klein›, ‹fein›)<br />
Die Mikrotypographie umfasst sowohl die Schriftgestaltung (Schriftentwurf, Type-Design), also die Typometrie<br />
von Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, als auch deren Anwendung im Schriftsatz.<br />
Schriftart / Schriftfamilie<br />
Bezeichnung für eine Gruppe zusammengehörender Schriftstile bzw. Schriftschnitte in unterschiedlichen<br />
Schriftbreiten, Schriftstärken und Schriftlagen, die in der Regel vom gleichen Type Designer (Schriftgestalter)<br />
stammen und gemeinsame Formmerkmale (Typometrie) aufweisen.<br />
Schriftschnitt<br />
Fachbegriff für eine Schriftstilvariante innerhalb einer Schriftfamilie wie Strichstärke, Strichlage und Laufweite.<br />
Zum Beispiel: Regular/Roman/Normal, Light, Bold, Fett, Italic/Kursiv, Extended, Condensed, usw.<br />
Laufweite<br />
Bezeichnet den Buchstabenabstand.<br />
Sperren: Vergrösserter Abstand zwischen Buchstaben<br />
Unterschneiden: Verringern des Abstands zwischen den Buchstaben<br />
Satzart<br />
Blocksatz: Zeilenlänge auf ganzer Spaltenbreite<br />
Flattersatz: Links- oder Rechtsbündiger Text mit unterschiedlichen Zeilenlängen (offener Zeilenausgang)<br />
Zentriert: Mittelachsig ausgerichteter Text<br />
Serifen<br />
Terminus für die Endstriche, An- und Abstriche eines lateinischen Buchstabens einer Antiqua-Schrift. Umgangssprachlich<br />
auch als «Füsschen» bezeichnet.<br />
T m<br />
<strong>Visionaer</strong> <strong>AG</strong> · Luzernstrasse 1 · 6210 Sursee · T 041 922 19 99 · info@visionaer.ch · www.visionaer.ch Oktober 2011
Beispiele für Serifen bzw Antiqua-Schriften<br />
Clarendon<br />
Didot<br />
Garamond<br />
Memphis<br />
Officina Serif<br />
Times<br />
Beispiele für Serifenlose (Sans Serif) bzw. Grotesk-Schriften<br />
Arial<br />
Century Gothic<br />
Frutiger<br />
Helvetica Neue<br />
Officina Sans<br />
Univers<br />
Sonstige typografische Begriffe<br />
Versalhöhe Höhe der Versalbuchstaben ohne Unterlänge, z.B. H<br />
Oberlänge Teile der Kleinbuchstaben, die über die Mittellänge «x-Hohe» herausragen<br />
Unterlänge Teile der Buchstaben, die unter die Schriftlinien ragen, z.B. p<br />
Majuskel, Versalie Grossbuchstabe<br />
Minuskel, Gemeine Kleinbuchstabe<br />
Kapitälchen Großbuchstaben in Höhe und Fette der Mittellängen<br />
Punzen Buchstabeninnenraum, z.B. im «O»<br />
Dickte Gesamtes Breitenmass eines Buchstaben<br />
Duktus Strichstärke der Schrift<br />
(Zeilen)<strong>durch</strong>schuss Zusätzlicher Abstand zwischen zwei Zeilen/Grundlinien<br />
Hurenkind Letzte Zeile eines Absatzes, die in die nächste Spalte hineinläuft (unbedingt<br />
vermeiden)<br />
Schusterjunge, Waisenkind Erste Zeile eines neuen Absatzes, die am Spaltenende steht<br />
(unbedingt vermeiden)<br />
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