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Wachtberg-Mitte - Vorentwurf (Erläuterungen des ...

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<strong>Wachtberg</strong> <strong>Mitte</strong><br />

Städtebaulicher <strong>Vorentwurf</strong><br />

(Bebauungsplan Nr. 02 - 15 „<strong>Wachtberg</strong> <strong>Mitte</strong>“, Berkum)<br />

Fielker · Rudawski · Architekten · Ingenieure<br />

Erläuterung zum <strong>Vorentwurf</strong> B-Plan Nr. 02-15 „<strong>Wachtberg</strong> <strong>Mitte</strong>“ in <strong>Wachtberg</strong>-Berkum<br />

1. Lage <strong>des</strong> Plangebiets<br />

Das Plangebiet liegt im Südwesten <strong>des</strong> Gemeindeteils Berkum der Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> am <strong>Wachtberg</strong>ring<br />

zwischen dem Siedlungsgebiet Rondo und dem Einkaufszentrum <strong>Wachtberg</strong>.<br />

2. Geltungsbereich<br />

Das Plangebiet hat eine Fläche von ca. 3,85 ha. Es wird begrenzt im Südwesten durch den <strong>Wachtberg</strong>ring<br />

(K 58), im Südosten durch die Rathausstraße (L123), im Nordosten durch die Straße Alte<br />

Molkerei und den öffentlichen Grünflächen in deren direkter Verlängerung sowie im Nordwesten durch<br />

die freie Feldflur parallel zur Straße Am Brunnengarten in einem Abstand von ca. 40 m.<br />

Der Geltungsbereich wurde mit dem Aufstellungsbeschluss vom 03. Mai 2011 durch den Rat der<br />

Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> festgelegt. Die Grundstücke im Plangebiet befinden sich im Besitz verschiedener<br />

Eigentümer.<br />

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3. Vorhandene Situation<br />

Im Plangebiet befinden sich der zentrale Omnibusbahnhof, ein Parkplatz mit 19 Stellplätzen, ein<br />

Gewerbebetrieb, eine Obst- und Gemüseverkaufshalle, unbewirtschaftete und bewirtschaftete landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen. Das Plangebiet besitzt eine geringe Hangneigung mit einer Höhendifferenz<br />

von ca. 2,00 m in NW – SO Richtung und von ca. 5,50 m in SW – NO Richtung. Im Plangebiet<br />

stehen vereinzelt erhaltenswerte Laubbäume.<br />

4. Planungsrecht<br />

Im Flächennutzungsplan der Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> ist die südwestliche Teilfläche als Dorfgebietsfläche<br />

(MD), die nordwestliche Teilfläche als gemischte Baufläche (M), die dazwischen liegende Teilfläche<br />

als Gemeinbedarfsfläche und die nordöstliche Teilfläche als Wohnbaufläche (W) ausgewiesen.<br />

Der zentrale Omnibusbahnhof soll im Planungsgebiet innerhalb <strong>des</strong> bisher als Gemeinbedarfsfläche<br />

dargestellten Bereiches verlegt werden. Der Flächennutzungsplan soll, wie am 29. März 2011<br />

durch die Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> beschlossen, im Parallelverfahren gem. § 8 Abs. 3 BauGB mit der<br />

41. Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans angepasst werden. Mit der geplanten Neuaufstellung <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans werden die notwendigen Anpassungen erfasst, so dass sich die 41. Änderung<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplans erübrigt.<br />

Für alle im Geltungsbereich liegenden Flächen liegen ältere Bebauungspläne vor. Das sind der<br />

Bebauungsplan 02 - 09 „Alte Gasse / Rathausstraße“, Berkum und der Bebauungsplan 1. Änderung<br />

02 - 11 „Alte Gasse / Oberdorfstraße“, Berkum.<br />

Der Bebauungsplan 02 - 09 „Alte Gasse / Rathausstraße“, Berkum aus dem Jahr 2000 setzt für die<br />

südwestliche Teilfläche von ca. 30.000 m² im Wesentlichen eine Mischgebietsfläche (MI), ein bis zwei<br />

Vollgeschosse, offene Bauweise, 25% - 45% Dachneigung und differenzierte Baufelder fest.<br />

Die Gemeinbedarfsfläche ist mit der Topographie <strong>des</strong> zentralen Omnibusbahnhofs dargestellt.<br />

Straßenbegleitend zur Straße Alte Gasse ist eine 12 m breite öffentliche Grünfläche festgelegt. Die<br />

Straße Alte Molkerei verbindet die Rathausstraße und den Kreisverkehrsplatz am <strong>Wachtberg</strong>ring.<br />

Diese Verbindung wurde mit der 1. Änderung <strong>des</strong> Bebauungsplans 02 - 11 „Alte Gasse / Oberdorfstraße“<br />

aufgehoben.<br />

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Der Bebauungsplan 02 - 11 „Alte Gasse / Oberdorfstraße“, Berkum, aus dem Jahr 2004 mit der<br />

1. Änderung aus dem Jahr 2008 setzt für die nordöstliche Teilfläche von ca. 8.500 m² im Wesentlichen<br />

eine Mischgebietsfläche (MI), zwei Vollgeschosse oder drei Vollgeschosse je nach Baufeld, offene<br />

Bauweise, 15% - 45% oder 0% - 22% Dachneigung je nach Baufeld, GRZ 0,4 GFZ 0,8 oder GRZ 0,4<br />

GFZ 1,2 je nach Baufeld und differenzierte Baufelder fest. Im Plangebiet ist eine öffentliche Grünfläche<br />

dargestellt und mit Parkanlage und Spielplatz gekennzeichnet. Die, die Straße Alte Gasse<br />

begleitende, öffentliche Grünfläche ist durch ein Baufeld ersetzt und als allgemeines Wohngebiet<br />

festgesetzt.<br />

5. Ziel und Zweck der Planung<br />

Die Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> ist eine Flächengemeinde mit ca. 20.000 Einwohnern, verteilt auf dreizehn<br />

Ortsteile. Der größte Ortsteil Niederbachem, mit ca. 3.900 Einwohnern, besitzt ein Nahversorgungszentrum,<br />

welches jedoch nur diesen Ortsteil versorgt und funktional nicht als Versorgungsbereich für<br />

die gesamte Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> gelten kann. <strong>Wachtberg</strong> fehlt der Einzelhandelsbesatz eines<br />

gewachsenen Ortszentrums. Die gesamtgemeindliche Nahversorgung wird vornehmlich in Berkum<br />

vorgehalten. Der Standort soll in Verbindung mit dem Plangebiet als städtebaulich funktionales<br />

Versorgungszentrum entwickelt werden.<br />

Der Schwerpunkt <strong>des</strong> Einzelhandels in <strong>Wachtberg</strong> liegt auf den Sortimenten <strong>des</strong> täglichen Bedarfs,<br />

hier insbesondere im Bereich Nahversorgung- und Genussmittel. Zielstellung ist die Festigung und<br />

Erhöhung der Kaufkraftbindung im Gemeindegebiet vorzugsweise bei den nahversorgungs- und zentrenrelevanten<br />

Sortimenten. Dabei gilt es insbesondere vorhandenen Defiziten von in <strong>Wachtberg</strong> nicht,<br />

oder unterbesetzten Warenangeboten durch Einbezug entsprechenden Nutzungen im Plangebiet<br />

entgegen zu wirken. Ergänzung findet dieses durch die Entstehung von Flächen für die Vermarktung<br />

regionaler Erzeugnisse. Die Planung hat vorzugsweise die Erstellung unterschiedlicher Gebäudekörperformen<br />

mit attraktiver Architektur und die Schaffung von Räumen von Aufenthaltsqualität zum<br />

Inhalt.<br />

Zusammenfassend soll mit der Neuordnung der Bebauungspläne ein lebendiges Mischgebiet mit einem<br />

abwechslungsreichen Nebeneinander von Einzelhandel, Dienstleistung und Wohnen geschaffen<br />

werden. Neben den ergänzenden Einzelhandelsnutzungen soll auch das bislang geringe Dienstleistungsangebot<br />

breit gefächert ausgebaut werden.<br />

Das Einzelhandelskonzept liegt vor und wurde vom Fachausschuss am 22. Mai 2012 beschlossen.<br />

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6. Städtebauliches Konzept<br />

Das Plangebiet besitzt einen Flächeninhalt von ca. 3,85 ha. Schon die Namensgebung „<strong>Wachtberg</strong><br />

<strong>Mitte</strong>“ verdeutlicht den Anspruch eines eigenständigen Quartiers mit ebenso eigenständiger Qualität.<br />

Vorhandene Strukturen der Umgebung werden aufgegriffen und ergänzt. Es entstehen Bereiche mit<br />

Aufenthaltsqualität durch Anordnung kleiner öffentlicher Plätze unterschiedlicher Zuschnitte. Die bereits<br />

vorhandene Wegeverbindung Alte Gasse wird durch das Quartier geführt und verbindet den alten<br />

Ortskern Berkum mit dem vorhandenen Einkaufszentrum. Die aufgelockerte Bebauung bietet verschiedene<br />

Durchblicke und Ausblicke in die Umgebung.<br />

7. Bauliche Nutzung<br />

Vorgesehen sind Nutzungen durch Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung und Wohnen. Es<br />

entstehen unterschiedlich große Einzelhandelsnutzungen:<br />

- im Planfeld 1 mit ca. 1.100 m² Verkaufsfläche<br />

- im Planfeld 3/4 mit ca. 2.400 m² Verkaufsfläche<br />

- im Planfeld 7 mit ca. 800 m² Verkaufsfläche.<br />

Ergänzend dazu werden Flächen für Gastronomie und Dienstleistung integriert. Wohnhäuser sind im<br />

Übergang zu den vorhandenen Wohnquartieren angeordnet.<br />

Um eine Kleinteiligkeit sicherzustellen, ist die Verkaufsfläche einzelner Betriebe auf 800 m² begrenzt.<br />

Als Magnetbetrieb fungiert ein im südwestlichen Plangebiet platzierter Lebensmitteldiscounter. Durch<br />

die Ansiedlung einer Landmarkthalle im nördlichen Plangebiet gelingt eine gegenpolige Magnetwirkung.<br />

Neben diesen Betrieben werden weitere Geschäfte unterschiedlicher Flächengröße auf<br />

den einzelnen Planfeldern etabliert. Die Gestaltung von Freiräumen ermöglicht die Ansiedlung von<br />

Außengastronomie.<br />

Die Wohnnutzungen schließen nahezu übergangslos an das Wohngebiet Rondo an. Die Wohnflächen<br />

sind um zwei halböffentliche Quartierplätze angeordnet. Weitere Wohnnutzungen sind auf dem<br />

Gelände der ehemaligen Molkerei vorgesehen. Daneben sind hier Ansiedlungen einer Seniorenwohnanlage/Pflegeeinrichtung,<br />

einer Hotelnutzung oder unterschiedlicher Dienstleistungsnutzungen<br />

denkbar.<br />

8. Maß der Baulichen Nutzung<br />

Das Plangebiet entspricht einer Zuordnung und Ausweisung als Mischgebiet (MI). Abweichend zu<br />

den Höchstwerten der BauNVO werden höhere Grundflächenzahlen festgesetzt. Diese sind durch die<br />

mit der Realisierung <strong>des</strong> Standortes „<strong>Wachtberg</strong> <strong>Mitte</strong>“ einhergehenden städtebaulichen Zielen<br />

begründet.<br />

Die Zahl der Geschosse ist hauptsächlich auf 2 Vollgeschosse beschränkt. Zur Kreuzung Rathaus-<br />

straße / <strong>Wachtberg</strong>ring ist eine höhere Bebauung mit bis zu 3 Vollgeschossen möglich.<br />

Eine Festsetzung von maximal zulässigen Firsthöhen bzw. Gebäudeoberkanten ist bisher nicht<br />

ausgewiesen. Dies wird im weiteren Verfahren ggf. ergänzt, um Ausblicke auf das Siebengebirge<br />

zu berücksichtigen. Bei einer Ausführung mit Pultdächern wird eine Dachneigung mit höchstens<br />

35 ° geschaffen.<br />

9. Anbindung und Straßenerschließung<br />

Gegenwärtig wird der nördliche Bereich <strong>des</strong> Plangebietes durch eine öffentliche Straße Am Brunnengarten<br />

im Zustand einer Baustraße und im mittleren Bereich <strong>des</strong> Plangebietes durch einen asphaltierten<br />

Fuß- und Radweg Alte Gasse gequert. Im südlichen Bereich <strong>des</strong> Plangebietes befindet sich derzeit<br />

der zentrale Busbahnhof der Gemeinde mit Aus- und Zufahrt zum/vom <strong>Wachtberg</strong>ring. Im südöstlichen<br />

Bereich besteht eine Anbindung über die neu erstellte öffentliche Straße Alte Molkerei.<br />

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Alle vorgenannten Erschließungswege bleiben auch weiterhin erhalten, werden integriert und nach<br />

Erfordernis entsprechend angepasst. Hinzu kommt nunmehr eine weitere Zufahrt im <strong>Mitte</strong>nbereich <strong>des</strong><br />

Plangebietes in Nähe der ehemaligen Zufahrt zur Straße Alten Gasse und der vorhandenen<br />

Fußgängerquerungshilfe. Hierfür ist eine neue Linksabbiegespur mit entsprechender Aufstellfläche<br />

ausgehend vom Kreisverkehrsplatz gemäß Verkehrsgutachten anzulegen. Der an diese zusätzliche<br />

Zufahrt anschließende Verkehrsweg ist im <strong>Vorentwurf</strong>/Rechtsplan zum Bebauungsplan Nr. 2-15 als<br />

Geh- und Fahrrecht gekennzeichnet.<br />

Durch diese Erschließungswege werden die notwendigen Zufahrten zu den Wohnhäusern, den<br />

Kundenstellplätzen, der Warenanlieferung und nicht zuletzt für Müllentsorgung und Feuerwehr<br />

sichergestellt.<br />

Der Busbahnhof wird im Plangebiet verlegt, eine direkte Zu- und Abfahrt zum <strong>Wachtberg</strong>ring bleibt<br />

auch durch die Neugestaltung an anderer Stelle vollständig gewährleistet.<br />

Die öffentliche Erschließung <strong>des</strong> Wohngebietes Rondo erfolgt über die Straße Am Brunnengarten,<br />

welche sich im nördlichen Teil <strong>des</strong> Plangebiets befindet. Diese hat eine Fahrbahnbreite von 7,00 m<br />

(Begegnungsfall LKW / LKW > 5,50 m), einen durchgehenden Gehweg auf der nördlichen Seite mit<br />

einer Breite von 2,00 m und einen Gehweg auf der südlichen Seite mit einer Breite von 2,00 m. Im<br />

Einfahrtsbereich in das Wohngebiet Rondo ist die Fahrbahnbreite auf 4,50 m (Begegnungsfall PKW /<br />

PKW) verengt, womit eine Verkehrsberuhigung erzielt wird. Die Straße Am Brunnengarten ist zugleich<br />

die Verkehrserschließung für die nördlichen Teilflächen <strong>des</strong> Plangebietes.<br />

Zusätzlich zu der öffentlichen Verkehrserschließung entsteht eine private Verkehrserschließung<br />

(Planstraße B) als Achsenverbindung nahezu aller Planbereiche. Die Fahrbahnbreite beträgt 6,50 m<br />

(Begegnungsfall LKW / LKW > 5,50 m).<br />

Die Fortführung der Planstraße B in südwestlicher Richtung erfolgt über einen künftig öffentlichen<br />

Straßenbereich bezeichnet mit Planstraße A (heutige Trassenführung zum Busbahnhof) mit direkter<br />

Anbindung an den <strong>Wachtberg</strong>ring. Der Ausbaubereich ist mit der heute an dieser Stelle bestehenden<br />

Buseinfahrt und Busausfahrt identisch. Die Trasse wird höhenmäßig angepasst und bedarfsgerecht<br />

ausgebaut. Sie wird als Ruhe- und Wartezone für Busse genutzt. Die Fahrbahnbreite der Verbindungstrasse<br />

beträgt 6,00 m (Begegnungsfall LKW / LKW > 5,50 m). Bei Ausfahrt in den <strong>Wachtberg</strong>ring<br />

ist hier lediglich Rechtsabbiegen vorgesehen. Linksabbiegen<strong>des</strong> Einfahren vom <strong>Wachtberg</strong>ring ist<br />

ausschließlich der Anlieferung <strong>des</strong> dort an dieser Stelle auch vorhandenen Lebensmitteldiscounters<br />

vorbehalten. Die Ansteuerung der Buswarteposition wird über die neu anzulegende mittige Zufahrt in<br />

Umfahrung der Hauptparkplatzanlage über Planstraße B realisiert.<br />

Die Verkehrserschließung der südlichen Teilflächen <strong>des</strong> Plangebiets erfolgt über die Rathausstraße<br />

(L123) und die Straße Alte Molkerei. Der vorhandene Gewerbebetrieb hat eine Zufahrt von der Rathausstraße.<br />

Diese Gehwegüberfahrt der Zufahrt hat eine Länge von ca. 50 m. Dieser ist durch die<br />

parallel zur Rathausstraße angeordnete Laderampe begründet. Künftig wird die Länge der Gehwegüberfahrt<br />

auf ca. 5,50 m in einem festgelegten Bereich von 18,00 m reduziert, womit das Konfliktpotential<br />

vor dem Kreuzungsbereich Rathausstraße / <strong>Wachtberg</strong>ring deutlich verringert wird. Die Teilfläche<br />

im südöstlichen Bereich wird von der Straße Alte Molkerei erschlossen. Die Straße Alte Molkerei,<br />

zwischen Rathausstraße und Alte Gasse, soll möglichst nur dem Anliegerverkehr vorbehalten sein.<br />

Für Fußgänger und Radfahrer bleibt die öffentliche Überwegung (Planstraße C) <strong>des</strong> Plangebietes<br />

dauerhaft gewährleistet. Diese Überwegung verbindet das Wohngebiet Rondo mit dem Busbahnhof<br />

und dem Einkaufszentrum.<br />

Die Kundenstellplätze für die Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen auf den Planfeldern 1, 3, 4<br />

und 7 werden als private Stellplätze hergestellt. Die Stellplatzanlagen besitzen unterschiedliche Größen<br />

und Zuschnitte. Es handelt sich um Anlagen mit jeweils ca. 140, 45 und 35 Plätzen.<br />

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Es darf davon ausgegangen werden, dass eine nicht zu vernachlässigende Anzahl der Kunden nicht<br />

nur einen Einzelhandelsbetrieb aufsucht, sondern Einkäufe in mehreren Einzelhandelsbetrieben wie<br />

dem Lebensmittelmarkt, einem Bekleidungsgeschäft, einem Drogeriemarkt, einem Geschenkladen<br />

etc. vornimmt. Eine eindeutige Zuordnung, welcher Kunde welchen Stellplatz belegt, ist nicht möglich.<br />

Eine Trennung der Stellplätze mit einer eindeutigen Zuordnung wird nicht vorgenommen und ist auch<br />

nicht gewollt. Auf die Anordnung von Schrankenanlagen in den Ein- und Ausfahrbereichen <strong>des</strong> Plangebietes<br />

wird ausdrücklich verzichtet. Ebenso erfolgt keine Umzäunung <strong>des</strong> Plangebietes.<br />

Für die Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen sind baurechtlich voraussichtlich<br />

ca. 166 Stellplätze nachzuweisen. Sie teilen sich wie folgt auf:<br />

Verkaufsfläche auf Planfeld 1, 3 und 4 ca. 3.500 m² : 30 m²/Stellplatz 117 Stellplätze<br />

Verkaufsfläche auf Planfeld 7 ca. 800 m² : 30 m²/Stellplatz 27 Stellplätze<br />

Dienstleistung auf Planfeld 1, 2 anrechenbar ca. 900 m² : 40 m²/Stellplatz 23 Stellplätze<br />

zusammen 167 Stellplätze<br />

./. 30 % ÖPNV-Abschlag – verbleiben 117 Stellplätze<br />

Der ÖPNV Abschlag wird nicht in Anspruch genommen zumal der Kundenverkehr überwiegend mit<br />

dem PKW erfolgen wird. Die geplante Herstellung von ca. 220 Stellplätzen trägt dieser Tatsache<br />

Rechnung. Der ermittelte Bedarf kann somit problemlos sichergestellt werden<br />

Das Plangebiet ist über die Buslinien am <strong>Wachtberg</strong>ring an den öffentlichen Personennahverkehr<br />

angeschlossen. Die Buslinien verbinden das Plangebiet mit den anderen Gemeindeteilen der<br />

Gemeinde <strong>Wachtberg</strong>. Somit ist das Plangebiet an den öffentlichen Personennahverkehr gut<br />

angebunden.<br />

Für die Wohnflächen sind baurechtlich voraussichtlich ca. 40 Stellplätze nachzuweisen. Sie teilen<br />

sich wie folgt auf:<br />

Wohnhäuser Baufeld 2 = 16 Stellplätze<br />

Wohnhäuser Baufeld 5 = 20 Stellplätze<br />

Wohnhäuser Baufeld 6 = 8 Stellplätze<br />

zusammen 44 Stellplätze<br />

Grundsätzlich werden die baurechtlich notwendigen Stellplätze auf dem jeweiligen Grundstück selbst<br />

nachgewiesen. Damit ist gemeint, dass z. B. auf dem Planfeld 1 die baurechtlich notwendigen Stellplätze,<br />

welche gemäß der Nutzungsart und der Nutzfläche nachzuweisen sind, auch auf dem Planfeld<br />

1 nachgewiesen werden können, ebenso die maßgeblichen Stellplätze auf dem Planfeld 2 wie auch<br />

auf dem Planfeld 7. Abweichend davon werden die Stellplätze <strong>des</strong> Planfelds 4 auf dem Planfeld 3<br />

nachgewiesen.<br />

Der Versorgungsgrad an öffentlichen Stellplätzen im Straßenraum kann mit 1 Stellplatz pro 2 Wohneinheiten<br />

angesetzt werden. Es sind 24 öffentliche Stellplätze notwendig. Eine Ausweisung der öffentlichen<br />

Stellplätze ist im weiteren Verfahren vorzunehmen.<br />

Das Verkehrsgutachten liegt als Entwurf <strong>des</strong> Schlussberichtes mit Datum März 2012 vor.<br />

10. Freiraum– und Wegeverbindungen<br />

Das Plangebiet <strong>Wachtberg</strong> <strong>Mitte</strong> wird zentraler Versorgungsbereich der Gemeinde <strong>Wachtberg</strong>. Hohe<br />

Akzeptanz, leichte Erreichbarkeit und attraktive Gestaltung der öffentlichen Freiflächen werden mit der<br />

Realisierung gewährleistet.<br />

Der heute vorhandene Busbahnhof wird verlegt. Es erfolgt eine Neuanlage <strong>des</strong> Busbahnhofes entlang<br />

<strong>des</strong> <strong>Wachtberg</strong>rings. Es entsteht eine Aufstellfläche für drei Busse, Wartefläche für Fahrgäste und<br />

Wetterschutzhäuschen. Ein Grünstreifen bildet zum <strong>Wachtberg</strong>ring hin Abstand und ausreichend Orientierung<br />

zwischen den unterschiedlichen Nutzungen <strong>des</strong> Busbahnhofs und der Straße. Zusätzliche<br />

Ruhe- und Rastplätze für Busse sind als Aufstellfläche in der Planstraße A zwischen dem Planfeld 3<br />

und 5 angeordnet. Die Busse erreichen die Planstraße A über die Planstraße B.<br />

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Die Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> ist eine Flächengemeinde. Der Großteil der Bewohner der Gemeinde wird<br />

mit dem PKW das Plangebiet anfahren. Für die Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> Gebietes werden ausreichend<br />

Stellplätze geschaffen. Da im Plangebiet die Baukörper und Verkaufsflächen auf verschiedenen Planfeldern<br />

entstehen und die Stellplätze sich zu diesen orientieren, entstehen drei getrennte Stellplatzflächen<br />

mit insgesamt ca. 220 Stellplätzen. Diese unterteilen sich in eine Stellplatzfläche mit ca. 140<br />

Stellplätzen, eine zweite mit ca. 45 Stellplätzen und eine dritte mit ca. 35 Stellplätzen. Die Stellplatzflächen<br />

sind leicht erreichbar durch Zu- und Abfahrten vom <strong>Wachtberg</strong>ring. Die große Stellplatzfläche<br />

mit ca. 140 Stellplätzen besitzt eine direkte Zufahrt vom <strong>Wachtberg</strong>ring, mit Zufahrten aus beiden<br />

Fahrtrichtungen und einer Ausfahrt rechts zum vorhandenen Kreisverkehrsplatz. Die beiden kleineren<br />

Stellplatzflächen mit ca. 45 und 35 Stellplätzen werden über die Straße Am Brunnengarten erreicht.<br />

Die Fußgänger- und Radfahrverbindung zum Einkaufszentrum aus dem Ortsteil Berkum der Gemeinde<br />

<strong>Wachtberg</strong> wird erhalten und über das Plangebiet geführt. Gleichzeitig ist diese Verbindung Sichtachse<br />

vom Einkaufszentrum zum Siebengebirge. Entlang der Rathausstraße und <strong>des</strong> <strong>Wachtberg</strong>rings<br />

bleibt der Fußgänger- und Radweg erhalten, wird jedoch im Bereich <strong>des</strong> Busbahnhofs verändert und<br />

durch einen Grünstreifen zum <strong>Wachtberg</strong>ring hin abgetrennt.<br />

Im Plangebiet werden 3 Plätze geschaffen. Ein Platz in der privaten Verkehrsfläche, ein Platz im Planfeld<br />

1 und ein Platz im Planfeld 4. Der Platz in der privaten Verkehrsfläche mit dem Arbeitstitel „Aussichtsplatz“<br />

liegt an der Sichtachse <strong>des</strong> Einkaufszentrums zum Siebengebirge. Der Platz im Planfeld 2<br />

hat den Arbeitstitel „Marktplatz“, da dieser zwischen Gebäuden mit erdgeschossigen Ladennutzungen<br />

und Schaufenstern liegt und hier die höchste Besucherfrequenz erwartet werden kann. Der Platz<br />

mit dem Arbeitstitel „Ladenplatz“ befindet sich vor den Läden und Schaufenstern der Gebäude im<br />

Planfeld 4. Alle Plätze werden von PKW-Verkehr freigehalten und als attraktive Aufenthaltsbereiche<br />

gestaltet.<br />

11. Grünflächen<br />

Entlang <strong>des</strong> <strong>Wachtberg</strong>rings wird eine Grünfläche geschaffen. Diese straßenbegleitende Grünfläche<br />

versteht sich als trennender Übergang von <strong>Wachtberg</strong>ring (K58) zu den Gebäuden und Parkplatzflächen.<br />

Die Breite der Grünfläche variiert von b = 4,00 m bis b = 8,00 m. In den Grünflächen werden<br />

Alleebäume gepflanzt.<br />

Zum Wohngebiet Rondo wird ebenfalls eine (öffentliche) Grünfläche hergestellt. Diese bildet einen<br />

gestalterisch räumlichen Abstand zu den rückwärtigen Hausgärten der Wohnhäuser.<br />

Auf der nordöstlichen Fläche <strong>des</strong> Plangebietes wird eine weitere öffentliche Grün- und Spielfläche<br />

geschaffen. In dieser Grünfläche wird ein Fuß- und Radweg hergestellt.<br />

12. Immissionsschutz<br />

Die Straßen <strong>Wachtberg</strong>ring und Rathausstraße sind stark befahren. Sofern an diesen Straßen Wohnnutzungen<br />

entstehen, sind Schallschutzmaßnahmen vorzusehen. Entlang <strong>des</strong> <strong>Wachtberg</strong>ringes sind<br />

mit Ausnahme <strong>des</strong> Planfel<strong>des</strong> 5 (Kreuzungsbereich <strong>Wachtberg</strong>ring / Rathausstraße) Wohnnutzungen<br />

auszuschließen. Ebenso sollen Wohnnutzungen im Erdgeschoss einer Bebauung im Planfeld 5 ausgeschlossen<br />

sein, zumin<strong>des</strong>t in den straßenzugewandten Gebäudeteilen.<br />

Am <strong>Wachtberg</strong>ring sind aus Nutzungsgründen keine Schallschutzmaßnahmen erforderlich, was mit<br />

einem entsprechenden Schallschutzgutachten im weiteren Verfahren nachzuweisen sein wird.<br />

Im Anbindungsbereich <strong>Wachtberg</strong>ring Straße / Alte Molkerei werden Wohnnutzungen als Einzelhäuser<br />

oder Doppelhäuser entstehen. Für diese Wohnnutzungen wird ein Lärmschutz erforderlich. Dieser<br />

wird analog zu den bestehenden Schallschutzmaßnahmen hergestellt, wie diese bereits östlich der<br />

Straßeneinmündung Alte Molkerei bei bestehenden Gebäuden realisierten wurden. Dort ist die Höhe<br />

<strong>des</strong> Schallschirmes entlang der Rathausstraße aus Gründen <strong>des</strong> Orts- und Landschaftsbil<strong>des</strong> auf<br />

3 Meter beschränkt. Auf Grund dieser Maßnahmen wird eine verträgliche Schallpegelminderung<br />

erzielbar.<br />

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13. Natur und Landschaft<br />

Das Plangebiet liegt innerhalb <strong>des</strong> Siedlungsschwerpunkts <strong>des</strong> Ortsteils Berkum. Die festgesetzte<br />

Dichte und Nutzungsart entspricht der städtebaulichen Lage <strong>des</strong> Plangebiets im Übergangsbereich<br />

zwischen der bestehenden Wohnbebauung Rondo und dem Einkaufszentrum am <strong>Wachtberg</strong>ring.<br />

Aufgrund der Maßnahme sind Eingriffe in die Natur und die Landschaft zu erwarten. Dabei ist ein wesentlicher<br />

Teil <strong>des</strong> Plangebiets versiegelt und wird durch den zentralen Busbahnhof genutzt. Die weiteren<br />

Grundstücksflächen werden heute landwirtschaftlich genutzt und sind aufgrund moderner<br />

Bewirtschaftungsmethoden nur von geringem ökologischem Wert.<br />

Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft können im Plangebiet allein nicht ausgeglichen werden. Die<br />

notwendigen Ausgleichsmaßnahmen werden außerhalb <strong>des</strong> Plangebiets sichergestellt. Die Flächen<br />

für die Ausgleichsmaßnahmen sind im Gemeindegebiet vorhanden. Aufgrund der Festsetzungen innerhalb<br />

<strong>des</strong> Plangebiets und mit dem Ausgleich außerhalb <strong>des</strong> Plangebiets werden nach Durchführung<br />

der Maßnahmen keine besonders nachhaltigen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft<br />

erwartet. Qualifizierung und Quantifizierung der Ausgleichsmaßnahmen werden mit dem noch anzufertigenden<br />

landschaftspflegerischem Begleitplan festgelegt.<br />

14. Versorgung, Entsorgung und Entwässerung<br />

Das Plangebiet ist nach näherer Prüfung mit der Gemeinde <strong>Wachtberg</strong> und mit den zuständigen Trägern<br />

an die bestehenden Versorgungsleitungsnetze Wasser, Strom, Gas– und Telekommunikation<br />

anzuschließen. Besondere Probleme werden hierbei z. Zt. nicht gesehen.<br />

Die Belange der Müllabfuhr oder sonstiger vergleichbarer Anfahrten und Lieferungen sind im Plangebiet<br />

gelöst. Die auf den jeweiligen Grundstücksarrealen geplanten Gebäudekörper liegen durchweg<br />

nicht mehr als 40 m von einer durchgehend für LKW befahrbaren Straßenschleife entfernt.<br />

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Hinsichtlich der Gebietsentwässerung ist nach heutigem Erkenntnisstand eine Versickerung <strong>des</strong> nicht<br />

schädlich verunreinigten Niederschlagswassers gemäß § 51a Lan<strong>des</strong>wassergesetz NRW aufgrund<br />

der gegebenen Bodenverhältnisse nicht möglich. Die Entwässerung erfolgt jeweils lagebezogen<br />

über das bereits in Höhe der Alten Gasse entstehende und im Grundbuch zu sichernde Mischwasserkanalsystem,<br />

dem bereits in der neu erstellten öffentlichen Straße Alte Molkerei eingerichtete<br />

Mischwasserkanalsystem, dem in der künftig öffentlichen Straße Im Brunnengarten vorgesehene<br />

Trennkanalsystem.<br />

15. Flächenermittlungen<br />

Die Flächen <strong>des</strong> Plangebiets sind mit EDV errechnet und nachstehend in Tabellenform aufgelistet:<br />

Gesamtgebiet = Bruttobauland ca. 38.390 qm 100,0 %<br />

davon:<br />

– öffentliche Straßenverkehrsfläche ca. 3.285 qm 8,5 %<br />

– öffentliche Grünfläche<br />

(inklusive wassergebundene<br />

Wege– und Spielflächen)<br />

ca. 1.678 qm 4,4 %<br />

– öffentliche Flächen insgesamt ca. 4.963 qm 12,9 %<br />

Verbleiben<strong>des</strong> privates Nettobauland ca. 33.427 qm 87,0 %<br />

davon:<br />

– private Straßenverkehrsfläche 2.364 qm 6,1 %<br />

– private Grünbereiche 879 qm 2,3 %<br />

Tatsächlich verbleiben<strong>des</strong> Nettobauland 30.184 qm 78,6 %<br />

Das nach städtebaulichen Maßgaben und Kriterien entwickelte Mischgebiet ist hinsichtlich<br />

möglicher Einwohnerkennziffern durch folgende Werte gekennzeichnet:<br />

WE % DHH % insgesamt %<br />

Planfeld 2 16 16 19 %<br />

Planfeld 5 60 60 71 %<br />

Planfeld 6 8 8 10 %<br />

Summen 60 71 % 24 29 % 84 100 %<br />

In den Planfeldern 1, 3, 4 und 7 ist keine Wohnnutzung / sind keine Wohneinheiten vorgesehen.<br />

Die Buchstaben bedeuten:<br />

⎯ WE Wohneinheit in Geschoßwohnungsbau<br />

⎯ DHH Doppelhaushälfte, 2–geschossig mit ausgebautem Dachgeschoß<br />

Bei den 24 Einfamilienhäusern / Einfamilienhausgrundstücken<br />

ermitteln sich 24 x 2,7 = ca. 65 Einwohner<br />

Bei dem Seniorenwohnheim<br />

Ermitteln sich 60 x 1,0 = ca. 60 Einwohner<br />

zusammen ca. 125 Einwohner<br />

Neuss, den 14. Mai 2912/ PFR/2<br />

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