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975 Jahre Warburg - Stadt Warburg

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Dalheim<br />

Daseburg<br />

2<br />

GRUSSWORT <strong>975</strong> JAHRE WARBURG<br />

S.E. Weihbischof<br />

Manfred Grothe<br />

- Schirmherr des Konzertes<br />

Keine Heimat ohne Geschichte<br />

Verehrte liebe Bürger<br />

meiner Heimatstadt <strong>Warburg</strong>,<br />

stolz und bescheiden zugleich stimmt<br />

mich das Wissen darum, Spross einer<br />

<strong>Stadt</strong> zu sein, die auf eine nachhaltige<br />

S.E. Weihbischof Manfred Grothe<br />

<strong>975</strong>jährige Geschichte zurück schaut.<br />

Und es ist erfreulich, dass die Verantwortungsträger und Bürger dieser<br />

<strong>Stadt</strong> die Gelegenheit des Jubiläums nutzen, sich der reichen geschichtlichen<br />

Vergangenheit dankbar zu erinnern und sich dabei auch zu vergewissern,<br />

dass das Vergangene immer auch der Nährboden für die Gegenwart<br />

und die Zukunft ist.<br />

Wir Menschen sind geschichtliche Wesen. Wir leben nicht nur aus uns selbst,<br />

wir leben nicht als abgeschottete Nomaden, sondern ein großes Stück weit<br />

von dem und aus dem, was vor uns war. Viele große Denker haben zu allen Zeiten<br />

darauf hingewiesen, dass wir Menschen und unsere Kulturen sich ihrer<br />

eigenen Wurzeln berauben, wenn wir unsere Geschichte und die damit verbundenen<br />

Traditionen vergessen. Geschichte ist nicht immer nur die Aneinanderreihung<br />

großartiger positiver Ereignisse. Sie ist – auch die Geschichte<br />

unserer <strong>Stadt</strong> – immer auch bestimmt durch Ressentiments, Geringschätzung<br />

und Vorurteile, durch Erfahrungen aus gewaltsamen Konfl ikten und<br />

vielfältigen Unrechts. Nicht selten bestehen deshalb oft geistige Trennlinien<br />

und Friktionen. Beides zu sehen und zu verstehen lernen ist geboten, um das<br />

Bewusstsein für eine friedliche Nachbarschaft und ein solidarisches Miteinander<br />

zu sensibilisieren. Das meint „Erinnern“ und „Verstehen“.<br />

Geschichte ist kein abstrakter Begriff. Sie realisiert sich durch konkrete<br />

Menschen in konkreten Räumen. Das Beziehungsdreieck Mensch – Mitmensch<br />

- umgebender Lebensraum macht so die Heimat aus, und es ist dieses<br />

Beziehungsdreieck, das uns durch die verschiedenen Lebensformen die<br />

Werte vermittelt im Materiellen, Ideellen, Geistigen, Sittlichen und Religiösen,<br />

die wir Kultur nennen und die uns Grundmuster, Maßstäbe und Orientierungsvorstellungen<br />

liefern, nach denen wir unser Leben organisieren.<br />

Deshalb ist es wichtig, die Heimat, die Geschichte der Heimat zu kennen.<br />

Nur das Schiff mit genügend Tiefgang ist auf den Weltmeeren vor den Stürmen<br />

sicher. Oder wie es der Schriftsteller Franz Kafka formuliert: „Es ist<br />

gut, in der großen, unübersichtlichen Welt eine kleine, sichere Heimat zu<br />

haben, den Flecken, in dem wir ankern können, in dem wir zu Hause sind.“<br />

Damit wird sichtbar: Die Heimat und mit ihr ihre Geschichte hat für uns<br />

Menschen grundlegende Bedeutung als Lebens- und Gestaltungsraum.<br />

Sie wird nicht nur passiv empfunden, sie fordert ebenso Mittun.<br />

So bin ich stolz und bescheiden zugleich, in der <strong>Stadt</strong> mit dieser geschichtsträchtigen<br />

Vergangenheit aufgewachsen zu sein und in ihr gelebt haben zu<br />

können, und zwar so, dass sie mir Heimat war und ist.<br />

Der <strong>Stadt</strong> <strong>Warburg</strong> und ihren Bewohnern wohnern<br />

wünsche ich auch für die Zukunft t<br />

eine gesegnete Geschichte. ■<br />

Im November 2011

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