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Tipps zum Lackieren So soll er aussehen, - Weinert-Modellbau

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<strong>Tipps</strong> <strong>zum</strong> <strong>Lacki<strong>er</strong>en</strong> <strong>So</strong><br />

Wein<strong>er</strong>t-<strong>Modellbau</strong>sätze v<strong>er</strong>fügen üb<strong>er</strong><br />

h<strong>er</strong>vorragende Passgenauigkeiten, sodass<br />

d<strong>er</strong> Zusammenbau für die meisten<br />

Modellbahn<strong>er</strong> keine Hürde darstellt.<br />

Entscheidend für den guten Eindruck<br />

eines Modells ist neben dem saub<strong>er</strong>en<br />

Zusammenbau besond<strong>er</strong>s eine gelungene<br />

Lacki<strong>er</strong>ung. Die gelungene Spritzlacki<strong>er</strong>ung<br />

<strong>er</strong>ford<strong>er</strong>t meist mehr <strong>So</strong>rgfalt<br />

als d<strong>er</strong> Zusammenbau des Modells. Als<br />

gen<strong>er</strong>ell<strong>er</strong> Tipp <strong>soll</strong>te man alle Einstellungen<br />

wie V<strong>er</strong>dünnung, Zugabe von Matti<strong>er</strong>ungsmitteln<br />

od<strong>er</strong> Steu<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong><br />

Spritzpistole an w<strong>er</strong>tlosen Modellen od<strong>er</strong><br />

an Stücken aus dem gleichen Mat<strong>er</strong>ial<br />

ausprobi<strong>er</strong>en.<br />

1.<br />

Nach V<strong>er</strong>säub<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Klebestellen<br />

und eventuell<strong>er</strong> Gussnähte w<strong>er</strong>den die<br />

Modelle mit Waschbenzin od<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>salv<strong>er</strong>dünn<strong>er</strong><br />

entfettet. Zweikomponentenkleb<strong>er</strong><br />

od<strong>er</strong> auch Cyankleb<strong>er</strong> wird<br />

von diesen Lösungsmitteln nicht angegriffen<br />

– eventuell jedoch Kunststoffe.<br />

2.<br />

Dann w<strong>er</strong>den die Bauteile mit Grundi<strong>er</strong>ung<br />

spritzlacki<strong>er</strong>t. Bei Plastikteilen <strong>soll</strong>ten<br />

die <strong>er</strong>sten Üb<strong>er</strong>spritzungen hauchdünn<br />

ausgeführt w<strong>er</strong>den, um einen<br />

Schutz für Lösungsmittel-empfindliche<br />

Kunststoffe zu <strong>er</strong>reichen.<br />

Die Grundi<strong>er</strong>ung ist nach wenigen Minuten<br />

handtrocken und kann nach einigen<br />

Stunden Trocknung an belüftet<strong>er</strong> und<br />

warm<strong>er</strong> Stelle weit<strong>er</strong> bearbeitet w<strong>er</strong>den.<br />

3.<br />

Nach Trocknung d<strong>er</strong> Grundi<strong>er</strong>ung w<strong>er</strong>den<br />

mit Schleifpapi<strong>er</strong> d<strong>er</strong> 1000<strong>er</strong> od<strong>er</strong><br />

1200<strong>er</strong> Körnung eventuelle Einschlüsse<br />

od<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>flächenfehl<strong>er</strong> glattgeschmir-<br />

Die hi<strong>er</strong> v<strong>er</strong>wendete rotbraune Nitrogrundi<strong>er</strong>ung<br />

ist nicht mehr im Handel<br />

<strong>er</strong>hältlich. Sie hatte den Vorteil,<br />

dass Ob<strong>er</strong>flächenungenauigkeiten<br />

etwas<br />

leicht<strong>er</strong> <strong>er</strong>kennbar<br />

waren.<br />

<strong>soll</strong> <strong>er</strong> <strong>aussehen</strong>,<br />

d<strong>er</strong> VT 70<br />

F<strong>er</strong>tig grundi<strong>er</strong>tes<br />

Modell mit d<strong>er</strong><br />

neuen Grundi<strong>er</strong>ung<br />

Die grundi<strong>er</strong>te Bodengruppe<br />

ist Schwarz<br />

lacki<strong>er</strong>t worden.<br />

Zum genauen Dosi<strong>er</strong>en haben<br />

sich Pipetten aus d<strong>er</strong><br />

Apotheke bewährt<br />

Für die Dachlacki<strong>er</strong>ung<br />

ist eine graue Farbe mit<br />

ca. 5 % Matti<strong>er</strong>ungsmittel<br />

angemischt<br />

worden.<br />

gelt. Seien Sie kritisch zu Ihrem Grundi<strong>er</strong>ungs<strong>er</strong>gebnis.<br />

4.<br />

Bevor nach diesen Handgriffen weit<strong>er</strong><br />

lacki<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den darf, muss das Modell<br />

wied<strong>er</strong> entfettet w<strong>er</strong>den. Jetzt darf kein<br />

Lösungsmittel mehr <strong>zum</strong> Einsatz kommen,<br />

das die Grundi<strong>er</strong>ung angreift. Hi<strong>er</strong><br />

empfiehlt sich wied<strong>er</strong> Benzin.<br />

5.<br />

Die Wein<strong>er</strong>t-Acrylfarben w<strong>er</strong>den mit dem<br />

Acrylv<strong>er</strong>dünn<strong>er</strong> im V<strong>er</strong>hältnis 1:2 gemischt.<br />

Es kann bis zu 5 % Matti<strong>er</strong>ungsmittel<br />

zugegeben w<strong>er</strong>den – je nach gewünschtem<br />

Matti<strong>er</strong>ungsgrad. Das <strong>soll</strong>ten<br />

Sie unbedingt vorh<strong>er</strong> an einem V<strong>er</strong>suchsobjekt<br />

ausprobi<strong>er</strong>en.<br />

Neben d<strong>er</strong> Matti<strong>er</strong>ung entscheidet auch<br />

die Dünnflüssigkeit des Lacks und die<br />

Einstellung d<strong>er</strong> Spritzpistole üb<strong>er</strong> den<br />

Lacki<strong>er</strong><strong>er</strong>folg. Die matte Lacki<strong>er</strong>ung<br />

trocknet so schnell an (nicht durch),<br />

dass Sie nach kurz<strong>er</strong> Zeit den Effekt begutachten<br />

können.<br />

6.<br />

Sind die Farbeigenschaften Ihren Wünschen<br />

entsprechend, können Sie endlich<br />

mit dem endgültigen <strong>Lacki<strong>er</strong>en</strong> beginnen.<br />

Achten Sie beim <strong>Lacki<strong>er</strong>en</strong> mit den<br />

endgültigen Farben möglichst auf staubfreie<br />

Umgebung.<br />

P<strong>er</strong> RAL-Karte wurde die Farbe<br />

abgestimmt.


In uns<strong>er</strong>em Beispiel mit dem VT 70 haben<br />

wir uns entschieden, die Zi<strong>er</strong>streifen<br />

ebenfalls zu lacki<strong>er</strong>en und sie nicht p<strong>er</strong><br />

Schiebebild<strong>er</strong> aufzubringen. Wir wollen<br />

also eine dreifarbige Lacki<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Gehäusebaugruppe<br />

durchführen. Rotes<br />

Gehäuse, gelbe Zi<strong>er</strong>linien und schwarz<strong>er</strong><br />

Boden.<br />

Wollen Sie eine Baugruppe mehrfarbig<br />

lacki<strong>er</strong>en, beginnen Sie möglichst mit<br />

d<strong>er</strong> hellsten Farbe od<strong>er</strong> eventuell auch<br />

mit d<strong>er</strong> Zi<strong>er</strong>linienfarbe. Beim VT 70 treffen<br />

beide Eigenschaften zu.<br />

6.<br />

Nach Austrocknung d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Lacki<strong>er</strong>ung<br />

(eventuell im Backofen bei unt<strong>er</strong><br />

50° C), müssen wir jetzt die Teile, die hell<br />

bleiben <strong>soll</strong>en, mit feinsten Abdeckbän-<br />

Die jetzt schwarzen<br />

Abdeckbänd<strong>er</strong><br />

w<strong>er</strong>den spät<strong>er</strong> die<br />

hellen Zi<strong>er</strong>streifen<br />

sein<br />

d<strong>er</strong>n schützen. Exaktes Ablängen in<br />

Ecken und an Kanten ist un<strong>er</strong>lässlich.<br />

Dran denken: Fassen Sie das Modell<br />

möglichst nicht mehr mit fettigen Fing<strong>er</strong>n<br />

an.<br />

7.<br />

Nach d<strong>er</strong> Zi<strong>er</strong>linienmaski<strong>er</strong>ung können<br />

Sie jetzt die Bodenbleche schwarz lacki<strong>er</strong>en.<br />

Wie bei d<strong>er</strong> Lacki<strong>er</strong>ung mit d<strong>er</strong><br />

Zi<strong>er</strong>linienfarbe gelten weit<strong>er</strong>hin alle Regeln<br />

für Saub<strong>er</strong>keit und Üb<strong>er</strong>prüfung d<strong>er</strong><br />

Farbe auf richtige Mattigkeit und Fließeigenschaften.<br />

Besond<strong>er</strong>s die schwarze<br />

Farbe neigt zu schnell<strong>er</strong> V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ung.<br />

Mit feinsten Abdeckbänd<strong>er</strong>n w<strong>er</strong>den<br />

die spät<strong>er</strong>en Zi<strong>er</strong>linien<br />

abgedeckt – man<br />

spricht vom<br />

Maski<strong>er</strong>en<br />

Exaktes Ablängen<br />

d<strong>er</strong> Abdeckbänd<strong>er</strong><br />

Die Bodenbleche wurden rundh<strong>er</strong>um<br />

Schwarz lacki<strong>er</strong>t. Tlw. auch in<br />

dem B<strong>er</strong>eich, d<strong>er</strong> spät<strong>er</strong><br />

einmal Rot sein <strong>soll</strong>.<br />

Oben das f<strong>er</strong>tig Weinrot<br />

gespritzte Gehäuse<br />

Schon kurz nach d<strong>er</strong><br />

Endlacki<strong>er</strong>ung <strong>soll</strong>ten die<br />

Abdeckbänd<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

entf<strong>er</strong>nt w<strong>er</strong>den. Die<br />

gelben Zi<strong>er</strong>linien<br />

kommen <strong>zum</strong><br />

Vorschein.<br />

Mit Abdeckband und/od<strong>er</strong><br />

Maskol w<strong>er</strong>den jetzt zusätzlich<br />

zu den Abdecklinien<br />

die schwarzen<br />

Bodenbleche<br />

abmaski<strong>er</strong>t<br />

Unten<br />

das Gehäuse<br />

nach<br />

d<strong>er</strong> Maski<strong>er</strong>ung<br />

mit Maskol vor d<strong>er</strong><br />

Weinrot-Lacki<strong>er</strong>ung<br />

8.<br />

Nach Durchtrocknung d<strong>er</strong> schwarzen<br />

Farbe w<strong>er</strong>den die Bodenbleche gegen<br />

die folgende weinrote Lacki<strong>er</strong>ung abgedeckt.<br />

Dies kann mit breit<strong>er</strong>en Abdeckbänd<strong>er</strong>n<br />

und d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>stützung von Abdecklack<br />

geschehen.<br />

9.<br />

Bevor das Modell jetzt seine deckende<br />

weinrote Farbschicht <strong>er</strong>hält, <strong>soll</strong>ten Sie<br />

zunächst mit reduzi<strong>er</strong>tem Luftdruck und<br />

g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong> Farbmenge im rechten Winkel<br />

die Abdeckbänd<strong>er</strong> entlang spritzlacki<strong>er</strong>en.<br />

<strong>So</strong> schützt diese <strong>er</strong>ste Lackschicht<br />

die folgenden mit „Normal-Druck“<br />

durchgeführten Sprayüb<strong>er</strong>züge vor dem<br />

Unt<strong>er</strong>laufen unt<strong>er</strong> die Abdeckbänd<strong>er</strong>.<br />

10.<br />

Die Abdeckbänd<strong>er</strong> entf<strong>er</strong>nt man möglichst<br />

gleich nach dem letzten Lacki<strong>er</strong>gang<br />

– nachdem d<strong>er</strong> Lack staubtrocken<br />

ist und keine Staubablag<strong>er</strong>ungen durch<br />

das Hanti<strong>er</strong>en mehr zu befürchten sind.<br />

Es hat sich schon eine zähe Lackhaut<br />

gebildet, d<strong>er</strong>en Wid<strong>er</strong>stand sich am<br />

Besten mit im spitzen Winkel nach vorn<br />

gezogenem Abdeckband üb<strong>er</strong>winden<br />

lässt. Wenig spät<strong>er</strong> wird d<strong>er</strong> Lack zu<br />

fest, um die Abdeckung ohne Lackz<strong>er</strong>störungen<br />

zu entf<strong>er</strong>nen. Nach vollständig<strong>er</strong><br />

Durchtrocknung v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n sich


Die<br />

Kleinteile,<br />

die<br />

nach d<strong>er</strong> Lacki<strong>er</strong>ungangebracht<br />

w<strong>er</strong>den,<br />

kann man sehr gut auf<br />

Haftplast aus dem<br />

Fotogeschäft aufstecken<br />

wied<strong>er</strong> die mechanischen Eigenschaften<br />

d<strong>er</strong> Lackschicht und man kann mit dem<br />

Abreißen d<strong>er</strong> Maski<strong>er</strong>ung fortfahren.<br />

Auch hi<strong>er</strong> gilt: Üben Sie <strong>er</strong>st an w<strong>er</strong>tlosen<br />

Modellen od<strong>er</strong> Probestücken.<br />

Üb<strong>er</strong>prüfen Sie kritisch Ihre Lacki<strong>er</strong>ung.<br />

<strong>So</strong>llte sie nicht zu Ihr<strong>er</strong> Zufriedenheit<br />

ausgefallen sein, können Sie das Modell<br />

wied<strong>er</strong> in Univ<strong>er</strong>salv<strong>er</strong>dünnung von allen<br />

Lackschichten befreien.<br />

11.<br />

Nun kann die Beschriftung p<strong>er</strong> Schiebebild<br />

(Decal) aufgebracht w<strong>er</strong>den. Mit uns<strong>er</strong>em<br />

Weichmach<strong>er</strong> für Schiebebild<strong>er</strong> (Decal-<br />

work) <strong>er</strong>zielen Sie gute Haft<strong>er</strong>gebnisse.<br />

12.<br />

Ein letzt<strong>er</strong> Spritzgang mit seidenmattem<br />

Klarlack vor dem Einsetzen d<strong>er</strong> Fenst<strong>er</strong><br />

schließt die Lacki<strong>er</strong>ung ab.<br />

Ursprünglich<strong>er</strong> Artikel von Klaus Spörle:<br />

EISENBAHN-KURIER 5/92

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