14.04.2013 Aufrufe

Schiffs-Reisetagebuch Molukken Juni 2009 - Wirodive

Schiffs-Reisetagebuch Molukken Juni 2009 - Wirodive

Schiffs-Reisetagebuch Molukken Juni 2009 - Wirodive

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

p URLAUB-INFO DOWNLOAD · MOLUKKEN u 2/10<br />

Freitag, 5.6.<strong>2009</strong><br />

8 Uhr. Nach einer ruhigen Überfahrt<br />

erreichen wir die ersten Inseln<br />

von Halmahera. Rudi entschließt<br />

sich spontan, an einem vorgelagerten<br />

Riff, das wir gerade passieren,<br />

zu tauchen. Gerd und ich lassen uns<br />

wieder in Gruppe drei einteilen, weil<br />

der »Nighrider Kefrig« nie pünktlich<br />

aus der Pofe kommt. Ab jetzt gibt<br />

es wegen den neuen unberührten<br />

Tauchplätze kein Briefing mehr. Mit<br />

unserem Guide Charles tauchen wir<br />

in dieses unerforschte Tauchgebiet<br />

ab. Fast ohne Strömung schweben<br />

wir an der Riffkante entlang, lassen<br />

uns langsam absinken. Die Felsen<br />

sind über und über mit Weichkorallen<br />

bewachsen. Makrelen kommen<br />

aus der Tiefe, aus dem Nichts<br />

auf uns zu. Millionen kleiner quirliger<br />

Jungfische, selbst ein Barakudaschwarm<br />

von etwa 50 Tieren gibt<br />

sich hier ein Stelldichein. Nach dem<br />

Tauchgang nennen wir den Platz<br />

»Heaven of Liburan«. Frühstück und<br />

Weiterfahrt zum nächsten Tauchplatz<br />

, den wir um 14 Uhr erreichen<br />

sollen. Um 14.15 Uhr steigen wir vor<br />

der Insel Tangung Gumorga ins Wasser,<br />

die Sicht hält sich in Grenzen.<br />

Riff linke Schulter lassen wir uns<br />

ein paar Kilometer treiben – so liebe<br />

ich das Tauchen! Die Fauna und<br />

Flora zieht an mir vorbei und wie im<br />

Schlaraffenland picke ich mir meine<br />

Motive raus. 16.30 Uhr: Der dritte<br />

Tauchgang am Tanetti Corner, es<br />

ist schon spät geworden, typisches<br />

Zwielicht, die Sicht ist auch nur 20<br />

Meter. Starke Strömung. Egal, wir<br />

lassen wieder unsere Motive im Flug<br />

an uns vorüberziehen. Intakte Unterwasser-Welt,<br />

Weißspitzenhaie,<br />

Büffelkopf-Papageienfische und eine<br />

total intakte Unterwasser-Welt<br />

begleiten uns bei diesem Abstieg.<br />

Ansonsten gibt es, außer der obligatorischen<br />

Havanna und dem schottischen<br />

Whisky, den wir aus dem<br />

Duty Free aus Singapur mitgebracht<br />

haben, nichts zu erwähnen. Zum<br />

Abendessen gibt es feines Fisch-<br />

Curry vom Barakuda, den Rudi am<br />

Nachmittag geangelt hat.<br />

Samstag, 6.6.<strong>2009</strong><br />

7 Uhr, wecken, erster Tauchgang<br />

am Pasirbal - einem vorgelagerten<br />

Riff. Für mich als Fotograf geht<br />

es, weil ich immer meine Motive<br />

finde, ansonsten ist dieser Tauchplatz<br />

nicht erwähnenswert. 13 Uhr<br />

zweiter Tauchgang am Pulau Nanlas<br />

- schlechte Sicht und alles durch<br />

Unterwasser-Bombing zerstört.<br />

Trotzdem bin ich wieder auf meine<br />

2 · u 2/10<br />

5°<br />

125°<br />

Sangir<br />

Sulawesi<br />

Salibabu<br />

Tahuna<br />

Siau<br />

Tagulandan<br />

Manado<br />

Karakelong<br />

Niampak<br />

Kabaruan<br />

Biang<br />

Sidango<br />

Ambelau<br />

Kosten gekommen, habe bestimmt<br />

20 verschiedene Arten Nacktschnecken<br />

fotografiert. Mein einheimischer<br />

Tauchguide Charles sagt mir<br />

nach dem Tauchgang, dass er viele<br />

Arten an Nacktschnecken gesehen<br />

hat, die er nicht kannte. Mittagessen,<br />

Akkus laden und um 15 Uhr der<br />

dritte Tauchgang am Timlis. Leider<br />

wieder schlechte Sicht. So kann es<br />

gehen bei einer Explorer-Tour! Wenn<br />

da nicht das hervorragende Abendessen<br />

von heute wäre! Wir hoffen alle<br />

auf den nächsten Tag.<br />

Sonntag, 7.6.<strong>2009</strong><br />

7 Uhr: Der erste Tauchgang führt<br />

uns zu einem neuen Tauchplatz vor<br />

der Insel Tanjung Saleh. Eine gigantische<br />

Rifflandschaft mit farbenprächtigen<br />

Korallen. Wir lassen uns<br />

mit der leichten Strömung durchs<br />

Riff gleiten. Neugierig begleitet von<br />

einem Schwarzspitzen-Riffhai. 10<br />

Uhr, zweiter Tauchgang am Pokal Island,<br />

einer kleinen Insel, die mitten<br />

im Kanal aus mehr als 1000 Meter<br />

Tiefe herausragt. Wir springen<br />

an der Nordseite in das tiefblaue<br />

Wasser und lassen uns mit der re-<br />

Morotai<br />

Daruba<br />

Galela<br />

Akelamo<br />

Buli<br />

B a n d a s e e<br />

Halmahera<br />

130°<br />

<strong>Molukken</strong><br />

Borneo<br />

0°<br />

Äquator<br />

<strong>Molukken</strong>see<br />

Sofifi<br />

Kayoo<br />

Dolit<br />

Gebe<br />

Kasiruta<br />

Halmahera-<br />

Labuha Ganisee<br />

Bacan<br />

Bisa<br />

Waisai Waigeo<br />

Gag<br />

Sorong<br />

Torabi<br />

Taliabu<br />

Waykilo<br />

Dofa Mangole<br />

Fagudu<br />

Sanana<br />

Laiwui<br />

Obi<br />

Seramsee<br />

Misool<br />

Tamulol<br />

Inanwatan<br />

Wahai<br />

Wapotih Boano<br />

Namlea<br />

Fogi Buru Manipa<br />

Ambon<br />

Tifu Oki<br />

Piru<br />

Kobi<br />

Manusela<br />

Amahai<br />

Ambon Seram<br />

Bolifar<br />

Urung<br />

Fakfak<br />

Damar<br />

Wetar Romang<br />

Wuliaru<br />

Lioppa<br />

Alor<br />

Dili<br />

125°<br />

Arwala<br />

Ilwaki<br />

Baukau<br />

Lore<br />

OSTTIMOR<br />

Babar<br />

Moa<br />

Saumlakki<br />

Sermata Selaru<br />

Arafurasee<br />

130°<br />

Indonesien<br />

Java<br />

Philippinen<br />

Pazifischer<br />

Ozean<br />

Lelingluang<br />

Watmuri<br />

Yamdena<br />

150 km<br />

Neuguinea<br />

Australien<br />

02/10<br />

© www.b-spachmueller.de<br />

0°<br />

Äquator<br />

Irian<br />

Jaya<br />

5°<br />

Kai<br />

Tual<br />

Kai Ketjil<br />

lativ starken Strömung an der Unterwasserlandschaft<br />

vorbei treiben.<br />

Hier findet man alles, was die Fauna<br />

und Flora der <strong>Molukken</strong>see zu bieten<br />

hat. Wir benennen den Spot daher<br />

»Muluku Express«. Nach dem<br />

schmackhaften Mittagessen im Hafen<br />

der kleinen Stadt Babang machen<br />

wir um 15 Uhr den dritten<br />

Tauchgang an einem vorgelagerten<br />

Riff. Leider ist der Tauchplatz durch<br />

Unterwasser-Bombing zerstört.<br />

Gegen 17 Uhr bekommen wir an<br />

Bord hohen Besuch vom Militär-General<br />

M. Sjaban Lantah, die rechte<br />

Hand vom Bupati und ein alter<br />

Freund von <strong>Schiffs</strong>eigner Rudi Ring.<br />

Auf meine Frage garantiert der General<br />

die Sicherheit der Touristen<br />

und Taucher in seinem Amtsbereich.<br />

Nach einem guten Abendessen<br />

schließen wir auch diesen Tauchtag<br />

mit einem Sundowner ab.<br />

Montag, 8.6.<strong>2009</strong><br />

8 Uhr, wir tauchen bei Gosong Tengah,<br />

einem weit vorgelagerten Riff<br />

am Ausläufer der Straße von Patiennti.<br />

Gute Sicht, etwa 30 Meter,<br />

doch das Riff ist durch Unterwas-<br />

ser-Bombing zerstört. So ein Mist,<br />

denke ich mir, da sind sie wieder, die<br />

Nachteile einer Explorertour. Nach<br />

kurzem Schwimmen erreichen Gerd<br />

und ich eine Stelle in 30 Meter Tiefe,<br />

die sehr schön mit Schwämmen,<br />

großen Fächer- und Peitschen-Korallen<br />

bewachsen ist. Vor lauter Fotografieren<br />

bemerken wir nicht,<br />

dass über uns Schwarzspitzen-Riffhaie<br />

kreisen und uns neugierig bei<br />

der Arbeit zuschauen. Das Lästern<br />

der restlichen Gruppe am Frühstückstisch<br />

ist uns gewiss. 12 Uhr: Noch<br />

vor dem Mittagessen machen wir<br />

den dritten Tauchgang am Riff von<br />

Silong Tengah. Ein schöner Tauchplatz.<br />

Ich lichte die besten Motive<br />

im Makro und Weitwinkelbereich<br />

ab. 14 Uhr: Mittagessen und danach<br />

Überfahrt zu der Insel Gorango.<br />

17 Uhr: Wir bereiten uns auf den<br />

dritten Tauchgang am sogenannten<br />

Shark Point vor, es ist spät geworden,<br />

und das Riff liegt auch noch<br />

im Schatten. Was dann in der nächsten<br />

Stunde passiert, habe ich in<br />

meiner 30-jährigen Taucher-Karriere<br />

noch nicht erlebt! Stahlblaues Wasser,<br />

die Strömung undefinierbar. Eine<br />

Steilwand, die bis ins Unendliche<br />

zu gehen scheint, mit der Strömung<br />

rhythmisch schwingende Felder von<br />

Fächerkorallen und ein unglaublicher<br />

Fischreichtum. Barrakudas<br />

zu Hunderten, Fledermausfische,<br />

Schwärme von Doktorfischen, Makrelen,<br />

Thunas, Haie. Wahnsinn! Ich<br />

wage zu sagen, lasse ich die Wracktauchgänge<br />

mal außen vor, dass das<br />

hier ganz sicher der beste Abstieg<br />

meines Lebens war.<br />

20 Uhr: Für den krönenden Tagesabschluss<br />

ist noch ein Nachttauchgang<br />

am Jetty von Panembuang angesetzt.<br />

Die bunt bewachsenen Pfeiler<br />

gehen bis zehn Meter Tiefe auf den<br />

Grund. Hier findet der Nachttaucher<br />

alles, was sein Herz begehrt - selbst<br />

den so seltenen Walking Shark, dre<br />

am Grund watschelt. Nach einem<br />

herrlichen Abendessen, Cuba Libre<br />

und Havanna falle auch ich in die<br />

Klappe. Vier Tauchgänge am Tag –<br />

echt heftig!<br />

Dienstag, 9.6.<strong>2009</strong><br />

8 Uhr Frühstück. Heute ist tauchfrei,<br />

wir müssen Lebensmittel in der Hafenstadt<br />

Labuha bunkern. Zusätzlich<br />

ist heute noch ein ganz besonderer<br />

Tag! Das Sultanat Halmahera-Süd<br />

feiert sein sechsjähriges Bestehen,<br />

seine Autonomie. Selbst in zwei Tageszeitungen<br />

wurde angekündigt,<br />

dass eine Touristentruppe aus Germany<br />

das Sultanat besucht. Wir c

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!