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Das Geschäftskundenmagazin der WSW Energie - Wuppertaler ...

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<strong>Das</strong> <strong>Geschäftskundenmagazin</strong> <strong>der</strong> <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong> & Wasser AG<br />

Ausgabe 08 · Januar 2010<br />

Grün tagen in <strong>der</strong> Stadthalle<br />

Holger Kruppe sieht Trend zur Nachhaltigkeit<br />

Interaktives Messe-Erlebnis: <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>-Cockpit<br />

<strong>WSW</strong> PhotoScan: Kottmann hat sich testen lassen<br />

Checken Sie ein<br />

auf <strong>der</strong> „E-world“<br />

9. – 11. 02. 2010 in Essen


2<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Wir, die <strong>WSW</strong>, werden auf den namhaften Messen <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>branche<br />

immer aktiver. Nach unserem ersten großen Auftritt auf <strong>der</strong> Hannover<br />

Messe 2009 und den seit Jahren erfolgreichen Veranstaltungen des <strong>WSW</strong><br />

<strong>Energie</strong>forums werden wir in diesem Jahr mit einem eigenen Stand auf<br />

<strong>der</strong> „E-world energy & water 2010“ vom 9. bis 11. Februar in Essen<br />

vertreten sein. Auf dieser Fachmesse für <strong>Energie</strong>ver sorgungs unternehmen,<br />

Stadtwerke und Industrie präsentieren die <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong> & Wasser sowie<br />

die neue NRW-weit aktive Vertriebstochter <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> GmbH<br />

an einem gemeinsamen Stand ihr breites Ange bot innovativer <strong>Energie</strong>-<br />

lösungen.<br />

Unser Messestand setzt auch neue Maßstäbe in <strong>der</strong> Präsen tation. Weit-<br />

hin sichtbar weckt er mit einem großen roten Zylin<strong>der</strong> die Neugier <strong>der</strong><br />

Besucher – im Inneren das <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>-Cockpit. Der Besucher wird<br />

Teil einer multimedialen Präsentation unserer Kompetenz: drei dimen-<br />

sional und interaktiv steuerbar erlebt er die <strong>WSW</strong>-Ideen zur wirtschaft-<br />

lichen und zukunftssicheren <strong>Energie</strong>versorgung. Durch die Kooperation<br />

mit GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland und ihren Töchtern Laborelec und<br />

Cofely Deutschland sind unsere Kompetenzen auf dem Feld des <strong>Energie</strong>und<br />

Facility-Managements zusätzlich verstärkt und erweitert worden.<br />

Mehr zu unserem Messeaufritt lesen Sie ab Seite 12.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf <strong>der</strong> „E-world“ an Stand 406 in<br />

Halle 1 und wünschen Ihnen einstweilen viel Spaß beim Lesen einer<br />

neuen Ausgabe des <strong>WSW</strong> Doppelpunkt.<br />

Ihr<br />

Kai-Uwe Selberg<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

4<br />

5<br />

12<br />

16<br />

18<br />

20<br />

News<br />

Vertrag mit <strong>der</strong> Sanitärhandwerkerinnung<br />

bekräftigt; Partikelfiltertechnik aus <strong>der</strong><br />

<strong>WSW</strong>-Kfz-Werkstatt; <strong>Energie</strong>forum 2009<br />

Unternehmen<br />

Laborelec<br />

Neue Nie<strong>der</strong>lassung auf <strong>WSW</strong>-Gelände<br />

<strong>Wuppertaler</strong> Stadtwerke<br />

Futuristischer Messeauftritt auf <strong>der</strong><br />

„E-world 2010“ informiert interaktiv<br />

<strong>WSW</strong>-Umspannwerke<br />

Große Investitionen in sensible Technik<br />

GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland<br />

Kraftwerk Wilhelmshaven gut im Plan<br />

<strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong><br />

Erfolgreicher Start für die neue Gesellschaft<br />

6<br />

10<br />

21<br />

22<br />

<strong>WSW</strong> Produkte<br />

<strong>WSW</strong> PhotoScan<br />

Bei Walter Kottmann dem <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

auf <strong>der</strong> Spur<br />

Titelthema<br />

Gespräch mit Holger Kruppe,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Historischen Stadthalle<br />

<strong>Energie</strong><br />

Effizientes Bauen<br />

<strong>Das</strong> sind die aktuellen Standards<br />

Small Business<br />

Manuelskotten<br />

Messer schleifen mit Wasserkraft<br />

Impressum <strong>WSW</strong> Doppelpunkt 08 > Herausgeber ErgebnisCenter Markt und Handel, Kai-Uwe Selberg für die <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong> & Wasser AG<br />

> Redaktion Marion Floßbach (verantw.), Holger Stephan, Dr. Rainer Friedrich, Michael Malicke, Dörthe Bremer (wppt), Heinrich & Kappler GbR<br />

> Fotos Stefan Tesche-Hasenbach (<strong>WSW</strong> AV-Medien), Ralf Silberkuhl (6tant), Süleyman Kayaalp (wppt:kommunikation gmbh)<br />

> Gestaltung wppt:kommunikation gmbh > Druck Eugen Huth GmbH & Co. KG > Auflage 16 500 Stück > Verteilungsbeginn Januar 2010<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Inhalt<br />

3


4 News Unternehmen Laborelec<br />

5<br />

Heizungsinnung und <strong>WSW</strong> erneuern Kooperationsvertrag<br />

Während die <strong>WSW</strong> sich durch die Partnerschaft mit GDF SUEZ<br />

<strong>Energie</strong> Deutschland und <strong>der</strong>en Tochterfirmen in vieler lei Hin-<br />

sicht auf neue Wege begeben, werden auch die bewährten<br />

Geschäftsbeziehungen innerhalb Wuppertals gepflegt, wie<br />

etwa die gute Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Innung für Sanitär- und<br />

Heizungstechnik. Hier wurden die seit Jahren bestehenden<br />

partnerschaftlichen Verträge erneuert, die sich auf die gegenseitige<br />

Berücksichtigung bei Aufträgen im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>WSW</strong> Wärmeservice beziehen. Die kooperierenden<br />

<strong>Wuppertaler</strong> Installateurbetriebe werden auch weiterhin um<br />

Angebote gebeten, wenn die <strong>WSW</strong> im Rahmen des Wärmeservice<br />

Heizungsanlagen in Gebäuden erneuern und jahrelang<br />

für <strong>der</strong>en Wartung sorgen – auch, wenn <strong>der</strong> Kunde sich außerhalb<br />

<strong>der</strong> Stadtgrenzen befindet. Eine günstige Situation für die<br />

örtlichen Handwerker, zumal wenn die <strong>WSW</strong> im Rahmen ihres<br />

NRW- und bundesweiten Expansionskurses immer häufiger<br />

auch außerhalb Wuppertals Wärmeservice-Verträge abschließen.<br />

Innungsobermeister Ulrich Vaupel (re. im Bild) zeigte sich bei<br />

<strong>der</strong> Vertrags unterzeichnung mit <strong>WSW</strong>-Chef Andreas Feicht im<br />

Oktober erfreut, dass <strong>Wuppertaler</strong> Handwerkskunst auch wei-<br />

terhin bei den <strong>WSW</strong> gefragt bleibt.<br />

Rückblick <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>forum 2009<br />

Bereits zum vierten Mal fand im September das <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>forum<br />

statt. Hier präsentierten die <strong>WSW</strong> innovative Lösungen<br />

zur effizienten <strong>Energie</strong>nutzung. Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Andreas<br />

Feicht erläuterte schon ab 7.45 Uhr den rund 270 Gästen des<br />

„<strong>Wuppertaler</strong> Business Breakfast“ die neuesten Aktivitäten <strong>der</strong><br />

<strong>WSW</strong>, die sich innerhalb ihrer strategischen Partnerschaft mit<br />

GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland neue Wachstumsfel<strong>der</strong> erschließen.<br />

Die <strong>Energie</strong>agentur NRW informierte über die ab 2013<br />

erfor<strong>der</strong>liche Einführung von <strong>Energie</strong>managementsystemen in<br />

Unternehmen. Dieses Thema diskutierte auch die große Exper ten-<br />

runde am Nachmittag unter Leitung von Yvonne Peterwerth.<br />

Aus Rot wird Grün<br />

Je<strong>der</strong> Fuhrparkverantwortliche kämpft zurzeit mit einem teuren<br />

Problem: Der Bestand enthält mehrere topgepflegte ältere Fahrzeuge<br />

(oft auch sehr wertvolle Son<strong>der</strong>fahrzeuge), welche nach<br />

Einführung <strong>der</strong> Umweltzonen nicht mehr überall einsetzbar<br />

und nun mit sehr hohem Investitionsaufwand zu ersetzen sind.<br />

Als erstes Unternehmen im Bergischen Land haben die <strong>WSW</strong><br />

durch beim Hersteller geschultes Personal das von Pirelli entwickelte<br />

FEEL-PURE-System in einige ihre Fahrzeuge eingebaut.<br />

Dieses System, bei dem <strong>der</strong> Vorschalldämpfer durch einen<br />

aktiven Partikelfilter ersetzt wird, ermöglicht bei den meisten<br />

Lkw bis zu schweren Lkw/KOM ab Euro-Norm 1 das Erreichen<br />

<strong>der</strong> Euro-Norm 4/5 und somit <strong>der</strong> grünen Umweltplakette.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Zusätzlich verringern sich bei<br />

mautpflichtigen Kfz die Mautgebühren um 2,1 Cent pro Kilometer<br />

– ab 2011 sogar um 4,2 Cent pro Kilometer.<br />

Bei Interesse an einer Umrüstung wenden Sie sich an die <strong>WSW</strong>-<br />

Kfz-Servicewerkstatt. Ansprechpartner ist Michael Grünewald,<br />

erreichbar unter Telefon 0202 569-3001.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Laborelec eröffnet erste deutsche Nie<strong>der</strong>lassung in Wuppertal<br />

Wir forschen an <strong>der</strong> Zukunft<br />

In diesem Jahr wird das belgische Forschungsunternehmen Laborelec eine Nie<strong>der</strong>-<br />

lassung in Deutschland eröffnen. Doppelpunkt sprach mit Dr. Ing. Marcel Didden<br />

über das Angebot <strong>der</strong> neuen Partnerfirma <strong>der</strong> <strong>WSW</strong>.<br />

Herr Dr. Didden, Sie kommen als Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> für eine<br />

belgische Firma nach Wuppertal. Wie kommt das?<br />

Didden: Laborelec ist eine belgische Firma mit 250<br />

<strong>Energie</strong>-Experten, die seit <strong>der</strong> Liberalisierung <strong>der</strong><br />

<strong>Energie</strong>märkte ihr Know-how auch in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />

anbietet. Ich selbst bin seit 2006 in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Filiale in Maastricht tätig. Wir kommen<br />

nach Deutschland, auch weil wir <strong>der</strong> Meinung sind,<br />

dass das Wissen über die Eigenheiten verschiedener<br />

Märkte wichtig bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> gesamten zukünftigen<br />

<strong>Energie</strong>versorgung sein wird. Bis vor einigen<br />

Jahren gab es hier gar keine Nachfrage nach<br />

unserem Angebot, aber heute sehen wir ein sehr<br />

gutes Wachstum voraus.<br />

Womit beschäftigt sich Laborelec im Einzelnen?<br />

Didden: Wir sind zu einem Drittel Forschungsunternehmen,<br />

hauptsächlich finanziert von GDF SUEZ, und<br />

zu zwei Dritteln Dienstleister. Zum Beispiel forschen<br />

wir an „Smart Grids“, den intelligenten Stromnetzen<br />

<strong>der</strong> Zukunft. Hier geht es um Konzepte, wie etwa das<br />

Stromnetz auf die neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen hin ausgelegt<br />

werden muss, wenn demnächst viele Tausend<br />

Fotovoltaikanlagen o<strong>der</strong> Mini-Blockheizkraftwerke<br />

ihren Ertrag ins Netz einspeisen. O<strong>der</strong> wie mit <strong>der</strong><br />

schwankenden Stromausbeute von Windrä<strong>der</strong>n und<br />

Sonnenenergie umgegangen werden kann. Wir untersuchen<br />

den Einsatz intelligenter Stromzähler, <strong>der</strong><br />

sogenannten Smart Meters. Sie können die <strong>Energie</strong>nutzung<br />

steuern, indem etwa Haushaltsgeräte wie<br />

Wasch- o<strong>der</strong> Spülmaschine minutengenau zu den Uhrzeiten<br />

laufen, wenn das Stromangebot gerade groß,<br />

<strong>der</strong> Preis also günstig ist. Die Frage <strong>der</strong> optimalen<br />

Netzauslastung ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Zukunft.<br />

Welche Dienstleistungen können Unternehmen<br />

von Ihnen bekommen?<br />

Didden: Wir helfen, den <strong>Energie</strong>verbrauch richtig zu<br />

managen. Zum Beispiel forschen wir an <strong>der</strong> Rentabilität<br />

von LED-Beleuchtung, die lei<strong>der</strong> heute noch nicht den<br />

großen Erwartungen entspricht, die viele in ihr sehen.<br />

O<strong>der</strong> nehmen Sie unsere <strong>Energie</strong>audits PhotoScan<br />

und EnergyScan, die wir jetzt schon in Zusammenarbeit<br />

mit den <strong>WSW</strong> anbieten (siehe S. 6). Damit können<br />

wir konkrete Verbesserungs- und damit Einsparmöglichkeiten<br />

im Unternehmen aufspüren. Jährlich führen wir<br />

über 80 <strong>Energie</strong>scans bei Großfirmen durch und finden<br />

durchschnittlich sechs Prozent an Einsparmöglichkeiten<br />

auf <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>rechnung – mit Investitionen, die sich<br />

maximal in zwei Jahren amortisieren. Damit machen<br />

sich diese Firmen fit für die Zukunft.<br />

Herr Didden, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.


6 <strong>WSW</strong> Produkte <strong>WSW</strong> PhotoScan<br />

7<br />

<strong>Energie</strong>management bei Kottmann<br />

Alle <strong>Energie</strong>verbraucher im Blick<br />

mit dem <strong>WSW</strong> PhotoScan<br />

Bei <strong>der</strong> Firma Kottmann ist man stets offen für<br />

Neues. Marc Schiller, kaufmännischer Leiter des<br />

Unternehmens, ließ den PhotoScan durchführen,<br />

um alle Einsparmöglichkeiten zu finden.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Die Firma geht schon heute sehr effizient mit <strong>Energie</strong> um – das war eins <strong>der</strong> zentralen<br />

Ergebnisse des 24-seitigen Berichts, den die Walter Kottmann GmbH & Co. KG<br />

als Ergebnis des <strong>WSW</strong> PhotoScan bekam. Doch er enthielt trotzdem viele kleine<br />

und große Ideen, die effektiv sparen helfen.<br />

Doppelpunkt sprach mit Produktmanager Norbert<br />

Ibendahl, <strong>der</strong> seit 1987 bei den <strong>WSW</strong> im Bereich<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistungen tätig ist und heute den Photo-<br />

Scan begleitet, und mit Marc Schiller, kaufmännischer<br />

Leiter von Kottmann, über den dort durchgeführten<br />

<strong>Energie</strong>check.<br />

Was ist eigentlich <strong>der</strong> PhotoScan? Herr Ibendahl, bitte<br />

erläutern Sie uns diese neue Dienstleistung <strong>der</strong> <strong>WSW</strong>!<br />

Ibendahl: Unsere Kunden haben ein Kostenproblem.<br />

Unternehmen mit hohem <strong>Energie</strong>verbrauch durch<br />

ineffiziente <strong>Energie</strong>wandlung, mit großen Emissionsund<br />

Abwärmemengen zahlen einfach mehr als nötig<br />

für ihre <strong>Energie</strong>. Wir helfen bei Menge, Preis und<br />

Technik. Und dafür brauchen wir genaue Informationen<br />

über den Ist-Zustand.<br />

Der PhotoScan ist ein <strong>Energie</strong>audit, das wir aufgrund<br />

unserer engen Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Firma Laborelec,<br />

einer Tochter <strong>der</strong> GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland,<br />

anbieten. Es ist wesentlicher Baustein eines umfassenden<br />

<strong>Energie</strong>managements, eine Bestandsaufnahme<br />

des gesamten Unternehmens aus <strong>Energie</strong>-Sicht.<br />

Mit welchen Kosten muss man für diese Dienstleistung<br />

rechnen?<br />

Ibendahl: Der PhotoScan ist sinnvoll für alle produzierenden<br />

Unternehmen in einer Größenordnung von<br />

bis zu 500.000 Euro jährlichen <strong>Energie</strong>kosten. Wir<br />

berechnen je nach Unternehmensgröße und Aufwand<br />

rund 2.000 Euro dafür. Für größere Unternehmen<br />

bieten wir den EnergyScan an, <strong>der</strong> noch wesentlich<br />

mehr ins Detail geht. Der Kunde zahlt den EnergyScan<br />

übrigens nur, wenn es uns wirklich gelingt, mindestens<br />

zehn Prozent Einsparpotenzial zu identifizieren!<br />

Sonst sind die Untersuchungskosten und alle Hinweise<br />

kostenlos.<br />

Sie arbeiten mit <strong>der</strong> belgischen Firma Laborelec und<br />

<strong>der</strong> Universität Aachen zusammen. In welcher Form<br />

wird hier kooperiert?<br />

Ibendahl: Vor dem Photo- und EnergyScan bekommen<br />

alle <strong>WSW</strong>-Kunden, die einen neuen <strong>Energie</strong>liefervertrag<br />

über eine Laufzeit von einem Jahr abschließen,<br />

einen Bericht über ihren <strong>Energie</strong>einsatz. Die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> notwendigen Software (TOP-Energy) haben<br />

wir mit <strong>der</strong> RWTH Aachen vorangetrieben. Teilweise<br />

können wir einen Benchmark innerhalb <strong>der</strong> Branche<br />

durchführen.<br />

Unsere Partnerfirma Laborelec hat inzwischen 800<br />

solcher Audits durchgeführt und kann damit auf einen<br />

riesigen Datenpool zurückgreifen. Wir bieten damit<br />

das Ingenieurwissen aus Forschung und Versorgung<br />

gleichzeitig an – in dieser Form kann das kaum ein<br />

an<strong>der</strong>es Untenehmen.<br />

„ Der PhotoScan ist eine<br />

Bestandsaufnahme des<br />

gesamten Unternehmens<br />

aus <strong>Energie</strong>­Sicht.“<br />

Wie nehmen Sie den PhotoScan vor?<br />

Ibendahl: Wir gehen gemeinsam mit fachkundigen<br />

Mitarbeitern des Kunden und einem <strong>Energie</strong>berater<br />

<strong>der</strong> Laborelec durch die gesamte Firma und betrachten<br />

alle <strong>Energie</strong>verbraucher. Allen voran die Kesselanlagen,<br />

Druckluftkompressoren, aber auch die Beleuchtung,<br />

Entlüftung und die Verzahnung <strong>der</strong><br />

Komponenten. Wir fotografieren und besprechen<br />

während des Rundgangs alles, was wir sehen, und<br />

fassen die Informationen zusammen. Am Ende erhält<br />

<strong>der</strong> Kunde eine erste mündliche Zusammenfassung.<br />

Ein detaillierter Bericht, <strong>der</strong> Auskunft über alle identifizierten<br />

Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

gibt, wird dem Kunden später über geben und<br />

erläutert.<br />

Manche Verbesserungen erfor<strong>der</strong>n natürlich auch<br />

Investitionen. Wie differenzieren Sie hier?<br />

Ibendahl: Wir haben dazu vier Kategorien aufgestellt,<br />

die nach <strong>der</strong> Durchführbarkeit und <strong>der</strong> Rentabilität<br />

von Maßnahmen gestaffelt sind (siehe Kasten S. 8).<br />

Diese Einschätzung wird für jede einzelne Maßnahme<br />

begründet.


8 <strong>WSW</strong> Produkte <strong>WSW</strong> PhotoScan<br />

9<br />

Wie genau werden die Stärken und Schwächen <strong>der</strong><br />

Anlagen gefunden?<br />

Ibendahl: Wir arbeiten hier mit den Mitarbeitern <strong>der</strong><br />

Kunden zusammen und profitieren von ihrem internen<br />

Wissen. Die kritischen Punkte sind nicht alle augenscheinlich<br />

sichtbar, aber tiefer gehende Probleme<br />

werden häufig mit gezielt gestellten Fragen ermittelt.<br />

Hier vereinen sich die branchenspezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

mit unserer <strong>Energie</strong>- und Anlagenkompetenz.<br />

Selbstverständlich wird hier auch auf höchste Diskretion,<br />

auch natürlich branchenintern, geachtet. Ziel ist<br />

eine umfassende, langfristige Reduzierung des <strong>Energie</strong>verbrauchs,<br />

verbunden mit guten Preisangeboten durch<br />

die <strong>WSW</strong>.<br />

Herr Schiller, welche Verbesserungsmöglichkeiten<br />

wurden bei Kottmann gefunden?<br />

Schiller: Wir erhielten im Anschluss an die Begehung,<br />

die ich mit durchgeführt habe, eine mündliche Zusammenfassung.<br />

Der umfassende Report, in dem uns<br />

insgesamt zwölf Punkte empfohlen werden, wurde<br />

uns wenig später persönlich übergeben und detailliert<br />

erklärt. <strong>Das</strong> sind zum Beispiel Verhaltensratschläge<br />

Die Bewertungskriterien des PhotoScan<br />

1. „Quick win“: Dazu gehören einfach zu behebende Schwachstellen<br />

wie <strong>Energie</strong>vergeudungen o<strong>der</strong> Überlastungen <strong>der</strong> Installation. Die<br />

Payback­Time liegt bei unter einem Jahr.<br />

2. „Study“: Die empfohlenen Maßnahmen sind mit Kosten o<strong>der</strong> mit<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Produktionsablauf verbunden. Diese Investitionen<br />

realisieren zwar auch einen „schnellen Gewinn“, erfor<strong>der</strong>n<br />

aber eine genaue Planung. Die Payback­Zeiten liegen bei ein bis<br />

drei Jahren.<br />

3. „To do“: Die Maßnahmen werden in den Anlagenzustand o<strong>der</strong> die<br />

Lebensdauer eingreifen o<strong>der</strong> haben mit gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

zu tun. Ihre Umsetzung sollte in <strong>der</strong> mittelfristigen Planung<br />

Berücksichtigung finden.<br />

4. „End of life“: Eine Verän<strong>der</strong>ung wäre <strong>der</strong>zeit ökonomisch nicht vertretbar,<br />

weil sich Ersparnis und Kosten nicht ausgleichen. Hier lohnt<br />

sich eine Erneuerung erst bei <strong>der</strong> Neuanschaffung, wobei hier oft<br />

immense Einsparungen realisiert werden können. Die Rentabilität<br />

beträgt mehr als fünf Jahre.<br />

wie etwa das einfache Vermeiden bestimmter Ge-<br />

wohnheiten, die <strong>Energie</strong> verschwenden, wie etwa das<br />

„Ausfegen“ <strong>der</strong> Halle mit <strong>der</strong> Druckluftpistole. Dazu<br />

gehört auch, immer wie<strong>der</strong> auf eine perfekte Hei-<br />

zungsregelung zu achten, die Raumnutzungen und<br />

Schichtzeiten berücksichtigt, und verschiedene kleine,<br />

aber enorm effektive Umbauten an Maschinen o<strong>der</strong><br />

Gebäuden. Zum Beispiel können wir an einer Absaug-<br />

anlage, die zwei Arbeitsplätze auch dann bedient,<br />

wenn nur an einem gearbeitet wird, mit einer ein-<br />

fachen Klappe die Beschränkung <strong>der</strong> Absaugung<br />

auf einen Arbeitsplatz ermöglichen. <strong>Das</strong> spart rund<br />

25 Prozent <strong>Energie</strong>! O<strong>der</strong> wir können die Abwärme<br />

<strong>der</strong> Druckluftanlage sehr einfach in die Werkhalle<br />

umleiten und sie als Heizwärme nutzen. Dazu werden<br />

wir demnächst eine Pumpe zwischen den Räumen<br />

einbauen. Wie wichtig die Beseitigung von Druckluft-<br />

Leckagen ist, wurde anhand einer Grafik verdeutlicht.<br />

Hier war erkennbar: Jede Undichtigkeit verursacht<br />

je nach Größe jährlich Tausende von Euro an Kosten.<br />

Dort werden wir ab jetzt noch genauer hinsehen.<br />

Was hat Ihnen an Ihrem Ergebnis beson<strong>der</strong>s gefallen?<br />

Schiller: Zum einen, dass <strong>der</strong> Bericht auch positive<br />

Effekte berücksichtigt, die wir schon lange haben,<br />

und uns <strong>der</strong>en Wert noch einmal einordnet. Beispielsweise<br />

unsere gute Beleuchtung mit Tageslicht. Hierauf<br />

werden wir auch in Zukunft weiter Wert legen. Praktisch<br />

fand ich auch die Differenzierung <strong>der</strong> Payback-<br />

Zeiten: Wenn ich eine neue Frequenzregelung für die<br />

Heizungspumpe anschaffe, wie viel spare ich dann<br />

eigentlich? O<strong>der</strong> bei mo<strong>der</strong>nen Vorschaltgeräten für<br />

die Beleuchtung? Solche Fragen werden im Bericht<br />

gut erklärt. So kann ich viel besser entscheiden, ob<br />

und wann ich die Investition vornehme. Insgesamt<br />

wird man auf viele Dinge mit <strong>der</strong> Nase gestoßen, die<br />

man im Alltag einfach vergisst.<br />

<strong>Energie</strong>management bedeutet ja auch, dass <strong>der</strong><br />

Umgang mit <strong>Energie</strong> zur Managementaufgabe wird.<br />

Wie handhaben Sie das?<br />

Schiller: Wie schon gesagt, gehen wir insgesamt sehr<br />

bewusst mit <strong>Energie</strong> um und berücksichtigen sie bei<br />

je<strong>der</strong> Investition. Aber dass man als Planer diese Dinge<br />

zwischendurch auch mal aus den Augen verliert, kann<br />

sich in <strong>der</strong> heutigen Zeit keiner mehr leisten. Deshalb<br />

haben wir uns auch mit dem PhotoScan wie<strong>der</strong> auf<br />

die Sprünge helfen lassen – und werden die Ergebnisse<br />

ab sofort laufend auf <strong>der</strong> Agenda haben und sie<br />

nach und nach in die Tat umsetzen.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Erfreut zeigte sich Marc Schiller über die zahlreichen<br />

sinnvollen Hinweise zur <strong>Energie</strong>einsparung. Die Ergebnisse<br />

setzt man nun im Betrieb um.


10<br />

<strong>WSW</strong> Produkte Titelthema<br />

Interview mit Holger Kruppe, Geschäftsführer <strong>der</strong> Historischen Stadthalle<br />

Grüner Strom für mo<strong>der</strong>ne Meetings<br />

Die Stadthalle ist die gute Stube Wuppertals, eine <strong>der</strong> schönsten Veranstaltungsstätten<br />

Europas und außerdem sehr gut im Geschäft. Jetzt hat sich das Management entschlossen,<br />

bei Strom und Wärme auf umweltschonende <strong>Energie</strong>n umzustellen. Für uns ein Anlass,<br />

mit Geschäftsführer Holger Kruppe über die Erfolgsrezepte seines Hauses zu sprechen.<br />

Herr Kruppe, die Stadthalle ist Wuppertals wich­<br />

tigster und repräsentativster Tagungsort. Wie läuft<br />

das Geschäft in Zeiten <strong>der</strong> Krise?<br />

Kruppe: Die Jahre 2007 und 2008 haben uns total<br />

verwöhnt, wir hatten 500 Veranstaltungen mit über<br />

3 000 Belegungen für die sieben Säle. <strong>Das</strong> entspricht<br />

einer Auslastung von über 90 Prozent, wir waren<br />

also quasi ausgebucht. 2009 dann hatten wir einen<br />

Einbruch auf unter 400 Veranstaltungen.<br />

Ist das nicht Jammern auf hohem Niveau?<br />

Kruppe (lacht): Ja, erwischt. An<strong>der</strong>e Kollegen wären<br />

über eine solche Auslastung in guten Zeiten sehr<br />

glücklich.<br />

Wie erklären Sie sich den Erfolg <strong>der</strong> Stadthalle?<br />

Kruppe: Oh, da gibt es mehrere Faktoren. Hier in<br />

Wuppertal habe ich ein grandioses Team von Mitar-<br />

beitern, die ihr Geschäft mit Leidenschaft betreiben.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

<strong>Das</strong> Ambiente <strong>der</strong> Immobilie ist natürlich grandios,<br />

und das Gebäudemanagement <strong>der</strong> Stadt hat den<br />

Ehrgeiz, sie immer in Topform zu halten. Durch die<br />

verschieden großen Säle sind wir das historische Kon-<br />

ferenzcenter mit <strong>der</strong> höchsten Flexibilität in Europa.<br />

Außerdem ist es uns gelungen, Belastungsspitzen<br />

durch eine eigens gegründete Service GmbH aufzu-<br />

fangen.<br />

<strong>Das</strong> allseits beliebte Outsourcing?<br />

Kruppe: Nein, Irrtum. Gleichzeitig haben wir viele Auf-<br />

gaben wie den Umbau wie<strong>der</strong> nach innen geholt und<br />

diese so optimiert, dass wir 30 Prozent <strong>der</strong> Kosten ein-<br />

sparen konnten. <strong>Das</strong> bekommen Sie auf dem Markt<br />

nicht günstiger.<br />

Klingt nach Arbeit im Akkord.<br />

Kruppe: Wir arbeiten viel, aber ich habe hier das beste<br />

Team, mit dem ich jemals angetreten bin. Alle sind hoch<br />

motiviert und engagiert. Obwohl unser Job auch häu-<br />

fig arbeiten in den Abendstunden bedeutet, herrscht<br />

an Freiwilligen kein Mangel. Die Qualität des Betriebsklimas<br />

ist schon etwas Beson<strong>der</strong>es, und das, ohne<br />

von mir beson<strong>der</strong>s geför<strong>der</strong>t werden zu müssen. Wir<br />

haben 15 feste Mitarbeiter und vier Auszubildende,<br />

mit kleiner Mannschaft ist man deutlich flexibler.<br />

Trotz aller Erfolge benötigen Sie städtische Unterstützung.<br />

Kruppe: Ja, je nach Geschäftsjahr sind es zwischen<br />

900.000 und 1,25 Millionen Euro im Jahr. Man kann<br />

sagen, bei 250 000 Besuchern benötige ich in guten<br />

Zeiten rund eine Million Euro Zuschuss, Kollegen von<br />

mir brauchen 3,5 Millionen für 160 000 Besucher und<br />

sind noch froh – da können wir durchaus zufrieden sein.<br />

Lässt sich eine solche Immobilie nicht rentierlich<br />

betreiben?<br />

Kruppe: Kaum. Wenn wir höhere Preise nähmen, hätten<br />

wir erstens viel weniger Veranstaltungen und zweitens<br />

könnten sich etwa <strong>Wuppertaler</strong> Vereine, Schulen und<br />

an<strong>der</strong>e Institutionen die Stadthalle nicht mehr leisten.<br />

<strong>Das</strong> ist nicht im Sinne des Hauses und <strong>der</strong> Stadt.<br />

<strong>Das</strong> Programm <strong>der</strong> Stadthalle ist ja entsprechend<br />

bunt.<br />

Kruppe: <strong>Das</strong> stimmt. Ob Firmenevents, Ü30-Party<br />

o<strong>der</strong> Sinfoniekonzert – die Bandbreite ist groß. Insgesamt<br />

kann man sagen, 20 bis 30 Prozent sind Kulturveranstaltungen,<br />

70 bis 80 Prozent Business.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Ist das nicht manchmal schwierig, wenn 2 500 Feierwütige<br />

durch die gute Stube tanzen?<br />

Kruppe: Nein, zu den Partys wird im großen Saal <strong>der</strong><br />

Boden abgedeckt, denn das Parkett abzuschleifen<br />

kostet 100.000 Euro. Aber wir haben zu diesen Anlässen<br />

auch eine erfahrene Security-Crew im Haus.<br />

Diese legt Gästen, die erkennbar besser schlafen gehen<br />

sollten, das dann auch wirksam nahe.<br />

Wie sieht es denn im nächsten Jahr aus, können<br />

Unternehmen bei Ihnen noch buchen?<br />

Kruppe: Die Wochenenden sind bis März 2011 ausgebucht.<br />

An den Werktagen gibt es noch Vakanzen, aber<br />

auch da sollte man sich schnell melden, denn es wird<br />

wie<strong>der</strong> mehr Mut in die Konjunktur gefasst.<br />

Sie haben sich entschlossen, grünen Strom von den<br />

<strong>Wuppertaler</strong> Stadtwerken zu beziehen. Schlägt da<br />

das Herz für die Umwelt o<strong>der</strong> auch das des Unternehmers?<br />

Kruppe: Beides. In <strong>der</strong> Kongressbranche gibt es einen<br />

Trend zum „Green Meeting“, zu Veranstaltungen mit<br />

hoher <strong>Energie</strong>effizienz und dem Fokus auf regenerati<br />

ven <strong>Energie</strong>n.<br />

Kann das auch ein Verkaufsargument sein?<br />

Kruppe: Absolut, das wird solange ziehen, bis es alle<br />

machen. Die Frage danach wird häufiger. Ich erwarte<br />

sogar, dass da eine Zertifizierung kommen wird. In<br />

NRW gehören wir jedenfalls zu den Ersten, die Fern-<br />

wärme und grünen Strom einsetzen. Ein Punkt für die<br />

Umwelt und für unsere Stadthalle in <strong>der</strong> Konkurrenz<br />

zu an<strong>der</strong>en Veranstaltungsorten.<br />

Herr Kruppe, vielen Dank für dieses Gespräch!<br />

Holger Kruppe persönlich:<br />

geboren 1957 in Köln, Lebensgemeinschaft mit einer Musikprofessorin,<br />

zwei Töchter. Studium <strong>der</strong> Musik (klassische Gitarre) in Aachen, Frank­<br />

furt und Köln, zusätzlich ein VWL­Studium an <strong>der</strong> Fernuni Hagen.<br />

Nach mehreren Lehrtätigkeiten 1988 Geschäftsführer des Folkwang­<br />

Kammerorchesters, 1990 Intendant <strong>der</strong> Nordwestdeutschen Philharmo­<br />

nie, 1999 Hauptabteilungsleiter Klangkörper beim MDR, seit 2002 in<br />

Wuppertal.<br />

11


12 Unternehmen <strong>Wuppertaler</strong> Stadtwerke<br />

13<br />

Messeauftritt mit dem <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>­Cockpit<br />

<strong>WSW</strong> checken ein in Essen<br />

Wenn im Februar die führende Fachmesse <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft –<br />

die „E-world energy & water“ – vom 9. bis zum 11. Februar 2010 in Essen ihre<br />

Türen öffnet, sind die Erwartungen in Halle 1 an Stand 406 beson<strong>der</strong>s groß.<br />

Gemeinsam präsentieren sich dort die <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong> & Wasser AG sowie die<br />

Vertriebstochter <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> GmbH als Anbieter innovativer Produkte<br />

und Dienstleistungen. Im Mittelpunkt des Messestandes: das multimediale<br />

<strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>-Cockpit.


14<br />

Unternehmen <strong>Wuppertaler</strong> Stadtwerke<br />

Der leuchtend rote<br />

Zylin<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> zentrale<br />

Informationspool des<br />

Messestandes.<br />

Zum zehnten Mal findet die „E-world energy & water“<br />

statt, für die <strong>WSW</strong> ist <strong>der</strong> Auftritt mit einem eigenen<br />

Stand auf <strong>der</strong> Leitmesse <strong>der</strong> europäischen <strong>Energie</strong>- und<br />

Wasserwirtschaft eine Premiere. Im Vorjahr besuch-<br />

ten über 16 000 Gäste aus mehr als 30 Län<strong>der</strong>n die<br />

dreitägige Messe – und für 2010 sind die Veranstalter<br />

zuversichtlich, diese Marke erneut erreichen zu können.<br />

Die „E-world energy & water“ gilt als wichtige Dialog-<br />

plattform für <strong>Energie</strong>versorger, Stadtwerke, Industrie-<br />

abnehmer, Kommunen und Dienstleister, die vor Ort<br />

neue Geschäftsbeziehungen aufbauen und bestehende<br />

Kontakte systematisch pflegen.<br />

Zum ersten Mal werden die <strong>WSW</strong> ihr innovatives<br />

Produktportfolio zum <strong>Energie</strong>management in diesem<br />

Rahmen einem Fachpublikum vorstellen und dabei<br />

aufzeigen, welche Potenziale und Chancen sich dadurch<br />

für Gewerbe- und Geschäftskunden ergeben.<br />

Die bewusst gewählte räumliche Nachbarschaft zum<br />

Auftritt des strategischen Partners GDF SUEZ <strong>Energie</strong><br />

Deutschland GmbH unterstreicht den Stellenwert <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit und ermöglicht es dem Messepub li-<br />

kum, sich umfassend zu informieren.<br />

Mo<strong>der</strong>nes <strong>Energie</strong>management dreidimensional<br />

im <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>­Cockpit erleben<br />

Der informative Auftritt <strong>der</strong> <strong>WSW</strong> in Essen ist auf ei-<br />

ner Fläche von 40 Quadratmetern angelegt und soll<br />

mit seiner architektonischen Klarheit die kommunika-<br />

tive Atmosphäre unterstützen. Bei <strong>der</strong> Annäherung<br />

wird so die Neugier <strong>der</strong> Messebesucher durch ein<br />

medial-architektonisches Standelement geweckt, das<br />

bei näherer Betrachtung inhaltliches Interesse weckt,<br />

zum Entdecken einlädt und somit die Möglichkeit<br />

zum Dialog gibt zwischen Interessenten und den beratenden<br />

<strong>WSW</strong>-Mitarbeitern, die ihr Expertenwissen<br />

weitergeben.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

<strong>Das</strong> Highlight des Messeauftritts ist <strong>der</strong> auffällige, leuchtend<br />

rote Zylin<strong>der</strong>, in dessen Innenraum das Schwerpunktthema<br />

dreidimensional inszeniert wird: <strong>Das</strong> <strong>WSW</strong><br />

<strong>Energie</strong>-Cockpit präsentiert <strong>Energie</strong> management in<br />

zahlreichen Facetten und fesselt durch seine interak-<br />

tive Technologie. Per Touchscreen und multime dialer<br />

Präsentation können sich hier Besucher selbst auf<br />

spielerische Art und Weise informieren, dazu werden<br />

regelmäßig mo<strong>der</strong>ierte Präsentationen im <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong>-<br />

Cockpit die Möglichkeiten des <strong>Energie</strong>managements<br />

und <strong>der</strong> damit verbundenen Prozesse veranschaulichen.<br />

Innovation, Attraktivität und Nachhaltigkeit – diese<br />

Charakteristika <strong>der</strong> präsentierten Produkte und<br />

Dienstleistungen will <strong>der</strong> Messeauftritt im Rahmen<br />

<strong>der</strong> „E-world energy & water“ zum Ausdruck bringen.<br />

<strong>Das</strong> Team <strong>der</strong> <strong>WSW</strong> freut sich auf Ihren Besuch in<br />

Essen – Ihren persönlichen Eintrittscode erhalten Sie<br />

ganz einfach im Internet unter www.wsw-energie-<br />

cockpit.de<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

<<br />

Übergang<br />

Halle 3<br />

<<br />

Übergang<br />

Halle 3<br />

„E­world energy & water“ Messe Essen<br />

9. – 11. Februar 2010<br />

Öffnungszeiten: 9 – 18 Uhr<br />

(am 11.2. bis 17 Uhr)<br />

www.e-world-2010.com<br />

www.wsw-energie-cockpit.de<br />

15


16<br />

Unternehmen <strong>WSW</strong>-Umspannwerke<br />

Unsichtbar, aber unverzichtbar: die Umspannwerke<br />

Sicherheit rauf – Spannung runter<br />

Es braucht eine Menge Aufwand, um die Hochspannung, unter <strong>der</strong> Strom aus<br />

<strong>der</strong> Produktion kommt, auf den Spannungsbedarf <strong>der</strong> einzelnen Abnehmer<br />

herunterzudrosseln. In ihre Umspannwerke investieren die <strong>WSW</strong> Millionenbeträge,<br />

um sie nach mo<strong>der</strong>nsten Sicherheitsmaßstäben auszustatten.<br />

Präzision war kürzlich am Umspannwerk Öhde ge-<br />

fragt, als die <strong>WSW</strong>-Monteure in einer spektakulären<br />

Aktion per Kran neue Strom führende Rohre durch<br />

eine enge Luke in die Transformatorboxen einführ ten.<br />

<strong>Das</strong> 30 mal 15 Meter große Gebäude sorgt für die<br />

Stromversorgung in Beyenburg, Heckinghausen und<br />

Teilen Langerfelds, wobei große Unternehmen zu den<br />

Kunden zählen. <strong>Das</strong> Herzstück <strong>der</strong> Anlage sind die<br />

beiden riesigen Transformatoren. Sie wiegen jeweils<br />

70 Tonnen, wobei 17 Tonnen allein auf das Öl im<br />

Inneren entfallen. Diese Flüssigkeit dient <strong>der</strong> Isolation<br />

und Kühlung und wird regelmäßig analysiert, um Auf-<br />

schluss über den Zustand <strong>der</strong> schweren Transforma-<br />

toren zu erhalten. Denn die <strong>Energie</strong>, die durch eine<br />

solche Anlage strömt, heizt gehörig ein. Die gesamte<br />

Noch mehr Sicherheit für die Mitarbeiter: die Schalter sind<br />

optimal isoliert.<br />

Umrüstung schlug mit 2,5 Millio nen Euro zu Buche.<br />

<strong>Das</strong> Werk, das seit den 1960er-Jahren in Betrieb ist,<br />

war technisch keineswegs an <strong>der</strong> Grenze seiner Leis-<br />

tungsfähigkeit, son <strong>der</strong>n wurde hauptsächlich in puncto<br />

Sicher heit aufgerüstet. Zuletzt geschah dies in Langer-<br />

feld, wo die Kosten sogar bei 4,4 Millionen Euro lagen,<br />

und in drei weiteren Werken. <strong>Das</strong> Umspannwerk Langer-<br />

feld ist zugleich Knotenpunkt für die Versorgung des<br />

Industriegebietes Nächste breck. Weitere Ertüchtigungen<br />

werden je nach Bedarf folgen, jede eine aufwendige<br />

Maß nahme, die einen Zeitraum von mehreren Mona-<br />

ten in Anspruch nimmt.<br />

Sicherheit für außen und innen<br />

Im Inneren wird viel für die Sicherheit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

getan: Neuartige, komplett verkapselte Schalter redu-<br />

zieren das Risiko, mit Strom in Berührung zu kommen,<br />

noch weiter. Sie sind berührungs- und lichtbogensicher.<br />

Gesteuert werden die Schalt anlagen im Normalbetrieb<br />

zentral über die Verbundleitwarte in Barmen. Die Maß-<br />

nahmen lohnen sich aber nicht allein in Bezug auf die<br />

gestiegenen Sicherheits anfor<strong>der</strong>ungen. Denn das stolze<br />

Alter <strong>der</strong> Anlagen sorgt für einen hohen Wartungs-<br />

aufwand und lange Ersatzteillieferzeiten von bis zu<br />

einem Jahr. Und auch optisch wird man bei genauem<br />

Hinsehen Verän<strong>der</strong>ungen feststellen: Wo bisher große<br />

Porzellan teller als Isolatoren zu sehen waren, wird in<br />

Zukunft mit neuen Produkten auf Silikon basis gearbeitet.<br />

Selbstverständlich wird bei den Arbeiten <strong>der</strong> laufende<br />

Betrieb aufrechterhalten, so dass es nicht zu Strom-<br />

ausfällen kommt. Jetzt sind dank zukunftssicherer<br />

Elektrotechnik <strong>der</strong> Firma Siemens die beiden Um spann-<br />

werke Öhde und Langerfeld für die Zukunft gerüstet.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

17


18 Unternehmen GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland<br />

19<br />

GDF SUEZ­Kraftwerk Wilhelmshaven wächst kontinuierlich<br />

Die Kesselstützen schweben ein<br />

Gebannt schaut Frank Albers in den norddeutschen Himmel. Etwa zehn Meter<br />

über ihm schwebt eine 100 Tonnen schwere und fast 15 Meter lange Stahlstütze.<br />

Vorsichtig bewegt <strong>der</strong> Kran den wuchtigen Koloss durch die Luft, fast in Zeitlupe<br />

sinkt die Säule auf ihr Beton fundament. Elf Männer helfen dabei, das Monstrum<br />

in Position zu bringen – die Schrauben zum Fixieren sind 1,50 Meter lang.<br />

„<strong>Das</strong> war Millimeterarbeit“, sagt Frank Albers anschlie-<br />

ßend erleichtert. Er ist <strong>der</strong> lokale Projektkoordina tor<br />

von GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland für das Kraftwerk<br />

in Wilhelmshaven. „<strong>Das</strong> Setzen <strong>der</strong> ersten Stütze ist<br />

beim Kesselbau ein ganz beson<strong>der</strong>er Moment, ähnlich<br />

wie die Errichtung des Dachstuhls beim Hausbau. Wir<br />

feiern heute also Richtfest.“ Die Stahlstütze war die<br />

erste von insgesamt 28, die später das Gerüst für einen<br />

fast 100 Meter hohen und insgesamt 25 000 Tonnen<br />

schweren Brennkessel bilden. Der Kessel ist das Herz-<br />

stück des ersten Steinkohlekraftwerks von GDF SUEZ<br />

in Deutschland.<br />

Knapp vier Jahre Bauzeit müssen reichen<br />

Im Sommer 2008 hatte das Unternehmen mit dem<br />

Bau des 800-MW-Steinkohlekraftwerks begonnen.<br />

Seither ist viel passiert. Die Baustelleninfrastruktur<br />

wurde geschaffen, die Arbeiten am Fundament für<br />

den Kraftwerksblock sind abgeschlossen, die Außen-<br />

hülle des 177 Meter hohen Schornsteins ist errichtet,<br />

und auch das Turbinenhaus wird bereits gebaut.<br />

„Anfang 2012 wird hier an dieser Stelle eines <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nsten Steinkohlekraftwerke Europas stehen“,<br />

erklärt Albers. „Unser Kessel wird Temperaturen von<br />

bis zu 620 °C und Drücken von bis zu 280 Bar stand-<br />

halten. Dafür setzen wir spezielle Stahllegierungen<br />

ein, die diesen extremen Materialanfor<strong>der</strong>ungen ge-<br />

nügen.“ Durch die mo<strong>der</strong>ne Materialtechnik erreicht<br />

das Kraftwerk einen Wirkungsgrad von über 46 Pro-<br />

zent, benötigt weniger Kohle für die gleiche elektri-<br />

sche Leistung und kann so den Kohlendioxidausstoß<br />

im Vergleich zu bestehenden Anlagen in Deutschland<br />

deutlich reduzieren. GDF SUEZ hat sich darüber hinaus<br />

freiwillig verpflichtet, bei den wesent lichen Emissi-<br />

onen um mehr als 50 Prozent unter den gesetzlich<br />

gefor<strong>der</strong>ten Grenzwerten zu bleiben. Der Aufwand<br />

für eine maximale Umweltverträglichkeit ist immens:<br />

Die mo<strong>der</strong>nen Filter- und Reinigungsanlagen des<br />

Kraftwerks beanspruchen einen ähnlich großen Raum<br />

wie die eigentlichen Anlagen zur Strom erzeugung.<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Günstige Standortbedingungen<br />

„Wir haben uns ganz bewusst für Wilhelmshaven als<br />

Stand ort für unser erstes Steinkohlekraftwerk ent-<br />

schieden“, erklärt Albers. Der Hamburger begleitet das<br />

Projekt seit dem ersten Tag. Bereits 2004 hat GDF SUEZ<br />

damit begonnen, Standorte für einen Kraftwerksbau<br />

zu prüfen. Bei <strong>der</strong> Auswahl und Bewertung mussten<br />

zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden, zum Beispiel<br />

die Kohlelogistik, die Anbindung an das Stromnetz, die<br />

Verkehrsinfrastruktur sowie die Möglichkeit einer späteren<br />

CO -Abtrennung. „Wir finden hier in Wilhelms-<br />

2<br />

haven optimale Bedingungen vor. Und gleichzeitig<br />

profitiert die Region von unserem Kraftwerk“, fasst er<br />

zusammen. Die Baustelle ähnelt einem Bienenstock.<br />

Mehr als 500 Menschen sind <strong>der</strong>zeit damit beschäftigt,<br />

das Kraftwerk weiter wachsen zu lassen – und<br />

bis zu 1 000 werden noch hinzukommen. Viele <strong>der</strong><br />

Firmen stammen aus Wilhelmshaven o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Region.<br />

GDF SUEZ hat sich ganz bewusst dazu entschlossen,<br />

auf regionale Kompetenz zu bauen. „Wir setzen auf<br />

kurze Wege und regionales Know-how – überall dort,<br />

wo es möglich ist“, sagt Albers. Und so mischen regionale<br />

Unternehmen den Beton für den Schornstein,<br />

verlegen Rohre o<strong>der</strong> sorgen für eine störungsfreie<br />

EDV auf <strong>der</strong> Baustelle. Nach Inbetriebnahme im Jahr<br />

2012 werden 110 Mitarbeiter im Kraftwerk tätig sein,<br />

weitere 190 Jobs entstehen bei Zulieferunternehmen<br />

und in <strong>der</strong> Konsumgüterindustrie.<br />

Kraftwerk in Wilhelmshaven<br />

Die <strong>WSW</strong> sind mit 15 Prozent am Großkraftwerk des Partners GDF<br />

SUEZ beteiligt. Die <strong>WSW</strong> schließen damit eine strategische Lücke<br />

vieler Stadtwerke in <strong>der</strong> Eigenerzeugung. Die Investition in das hoch­<br />

mo<strong>der</strong>ne Kohlekraftwerk trägt erheblich zur Versorgungssicherheit<br />

Wuppertals bei. 2012 soll die Anlage in Betrieb genommen werden.


20 Unternehmen <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> <strong>Energie</strong> Effizientes Bauen<br />

21<br />

<strong>Energie</strong>lösungen für den Mittelstand<br />

<strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> für NRW<br />

Die <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> GmbH ist am 1. August 2009 ins operative Geschäft<br />

gestartet. Nach vier Monaten kann die gemeinsame Vertriebstochter von <strong>WSW</strong><br />

und GDF SUEZ <strong>Energie</strong> Deutschland erste Erfolge vermelden.<br />

Hauptaufgabe <strong>der</strong> <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> ist <strong>der</strong> Ver-<br />

trieb von <strong>Energie</strong>produkten an Mittelstandskunden in<br />

NRW. Die Kunden haben hier die Wahl zwischen dem<br />

Ankauf von Strom und Gas zu Festpreisen o<strong>der</strong> zu<br />

Preisen, die aktiv auf das Marktgeschehen reagieren<br />

und Preisschwankungen ausnutzen. Bei den Formel-<br />

preis-Modellen nutzen die Kunden die Dienstleistung<br />

des gemein samen Einkaufs und können selbst – mit-<br />

hilfe beson<strong>der</strong>er Software – den Markt mit beobachten.<br />

Beide Einkaufsmodelle haben das gemeinsame Ziel,<br />

die <strong>Energie</strong> kosten langfristig zu senken, und tragen<br />

somit zum wirtschaftlichen Erfolg <strong>der</strong> Unternehmen bei.<br />

<strong>Energie</strong>dienstleistungen aus einer Hand<br />

Zum strukturierten Einkauf bietet <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong><br />

den Kunden zusätzlich in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

<strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong> & Wasser AG auch eine breite Palette<br />

an energie nahen Dienstleistungen an. Dazu gehören<br />

neben umfassenden Auditierungs- und Optimierungs -<br />

werkzeugen die Contracting-Produkte <strong>WSW</strong> Wärme,<br />

<strong>WSW</strong> Druckluft und <strong>WSW</strong> Kälte. <strong>Das</strong> Konzept ist hier<br />

die Ausstattung <strong>der</strong> Kunden mit mo<strong>der</strong>nen, energie-<br />

effi zienten Maschinen im Contracting, das heißt ohne<br />

dass beim Kunden eigene Investitio nen nötig sind,<br />

und eine damit vertraglich verbundene langfristige<br />

Versorgung mit den nötigen <strong>Energie</strong> trägern. Gerade<br />

für mittelstän dische Firmen bietet das Contracting<br />

eine interessante Möglichkeit, den eigenen Maschinen-<br />

park zukunftsfit zu machen und vom Know-how erfah-<br />

rener <strong>Energie</strong>experten zu pro fitieren.<br />

Die energienahen Dienstleistungen werden nach wie<br />

vor von <strong>der</strong> <strong>WSW</strong> <strong>Energie</strong> & Wasser AG erbracht.<br />

Durch die neuen Kontakte von <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong><br />

in ganz NRW wird dementsprechend auch die Mutter-<br />

gesellschaft in diesem Geschäftsfeld profitieren.<br />

Die sieben Vertriebsmitarbeiter <strong>der</strong> Gesellschaft ha-<br />

ben bisher Angebote für Mittelstandskunden in NRW<br />

über rund 400 Gigawattstunden unterbreitet. Die<br />

neue Gesellschaft hat sich damit bereits an zahlrei-<br />

chen Aus schreibungen von Unternehmen und Institu-<br />

tionen beteiligt. Mehrere Lieferverträge für die Jahre<br />

2010 bis 2012 wurden bereits unter Dach und Fach<br />

gebracht. Und das ist erst <strong>der</strong> Anfang, denn die Menge<br />

potenzieller Kunden ist riesig. Allerdings auch heiß<br />

umkämpft: <strong>WSW</strong> 3/4/5 <strong>Energie</strong> ist natürlich nicht <strong>der</strong><br />

einzige Anbieter, <strong>der</strong> um die Gunst <strong>der</strong> Betriebe und<br />

Institu tionen buhlt. Rund 5 000 telefonische Kontakte<br />

wurden bereits abgewickelt. Für die fünf Außen dienst -<br />

mitarbeiter gibt es daher alle Hände voll zu tun. Um in<br />

dem großen Vertriebsgebiet agieren zu können, haben<br />

zwei Kollegen ihren Dienstsitz außerhalb Wup pertals<br />

und betreuen ihre Kunden jetzt von Nettetal und<br />

Lünen aus.<br />

<strong>Energie</strong>standards für Gebäude<br />

Die (R)evolution des Wohnens<br />

Wärmeverluste sind out – <strong>Energie</strong> selbst erzeugen ist in. Seit den 90er-Jahren ist<br />

in Deutschland eine Fülle von Konzepten für energiesparendes Bauen und Sanieren<br />

entstanden – einige haben sich als Standards etabliert. Hier eine Übersicht.<br />

<strong>Das</strong> Niedrigenergiehaus<br />

Dies ist ein Gebäude, dessen Heizwärmebedarf 25 Pro-<br />

zent unter den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> 3. Wärmeschutz-<br />

verordnung von 1995 liegt. Mit <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>einspar-<br />

verordnung (EnEV) wurde 2002 das Niedrigenergiehaus<br />

zum Standard. Die ersten Niedrigenergiehäuser wurden<br />

in Deutschland zu Beginn <strong>der</strong> 1990er-Jahre gebaut.<br />

<strong>Das</strong> Passivhaus<br />

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, bei dem ein komfor-<br />

tables Innenraumklima auch ohne ein aktives Heizungs-<br />

bzw. Klimatisierungssystem erreicht wird. Kennzeichen<br />

solcher Gebäude sind vor allem eine bestmögliche<br />

passive Solarenergienutzung unter Beachtung des<br />

sommerlichen Überhitzungsschutzes, eine hohe Kom-<br />

paktheit des Gebäudes bei optimiertem Wärmeschutz,<br />

eine sehr hochwertige Verglasung sowie ein Lüftungs-<br />

konzept mit Wärmerückgewinnung.<br />

Aus KfW­40/60­Standard wird Effizienzhaus 55/70/100<br />

Die För<strong>der</strong>kriterien <strong>der</strong> Kreditanstalt für Wie<strong>der</strong>auf-<br />

bau (KfW) gaben diesen Konzepten ihren Namen. Sie<br />

orientieren sich am Jahres-Primärenergiebedarf für<br />

Warmwasser und Heizung. 2009 wurden die Förde-<br />

rungen für das KfW-60/40-Haus durch neue Bezeich-<br />

nungen abgelöst. Jetzt entspricht das Effizienzhaus<br />

100 dem Neubaustandard von 2007, die Effizienz-<br />

häuser 70 und 55 sind um 30 bzw. 45 Prozent besser.<br />

Nullenergie­ und Plusenergiehaus<br />

Bei solchen Gebäuden wird <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>bedarf für<br />

Heizung, Kühlung, Lüftung und Beleuchtung vollständig<br />

durch regenerative <strong>Energie</strong>gewinne ersetzt.<br />

Um eine CO -neutrale Jahresbilanz zu erreichen, wird<br />

2<br />

<strong>der</strong> <strong>Energie</strong>bedarf durch optimierten Wärme schutz<br />

und effiziente Technik auf ein Minimum reduziert und<br />

die benötigte Restenergie regenerativ gewonnen. Bei<br />

Plusenergiehäusern wird sogar noch ein Überschuss<br />

erzielt, etwa durch eine Fotovoltaikanlage.<br />

Green Buildings<br />

Hier gehen die Anfor<strong>der</strong>ungen an das nachhaltige<br />

Bauen sogar noch über die energetische Optimierung<br />

von Gebäuden hinaus. Ziel dabei ist es, dass <strong>der</strong> gesamte<br />

Lebenszyklus eines Gebäudes möglichst effizient,<br />

umweltfreundlich und ressourcensparend ist. Eine Minimierung<br />

des Verbrauchs von <strong>Energie</strong> und Ressour cen<br />

soll demnach nicht nur während <strong>der</strong> Nutzung, son<strong>der</strong>n<br />

auch während <strong>der</strong> Planung, <strong>der</strong> Erstellung und dem<br />

späteren Rückbau stattfinden. Hinzu kommen eine<br />

größt mögliche Berücksichtigung gesundheitlicher<br />

Aspekte für die Nutzer sowie eine optimale Integration<br />

in das sozio-kulturelle Umfeld.<br />

Quelle: <strong>Energie</strong>Agentur.NRW


22 Small Business Manuelskotten<br />

23<br />

Technik zum Anfassen<br />

Von nassen Knien und<br />

Präsidentenschwertern<br />

<strong>WSW</strong> . Doppelpunkt . 08 . Januar 2010<br />

Im „lebendigen Museum“ Manuelskotten werden heute noch Messer geschliffen<br />

wie anno dazumal. Abnehmer sind meist Großbetriebe <strong>der</strong> Fleischindustrie, aber<br />

auch private Schleifaufträge sind willkommen.<br />

Auf einem Holztisch liegen, sauber gestapelt, Dutzende<br />

blanke Messerrohlinge. Dahinter steht Dirk Fromm an<br />

seinem Arbeitsgerät, einer riesigen rotieren den Stein-<br />

scheibe. Eins <strong>der</strong> Messer hat er in ein Holzgestell ge-<br />

klemmt, um die Klinge sicher mit dem Knie gegen die<br />

Schmalseite des Schleifsteins zu stemmen. „Nassknie-<br />

schleifen“ nennt sich dieses Verfahren, das heute, ge-<br />

nauso wie vor 100 o<strong>der</strong> 200 Jahren, echte Hand- und<br />

Beinarbeit ist.<br />

Dirk Fromm arbeitet seit über 20 Jahren als selbstständiger<br />

Messerschleifer im Manuelskotten, heute eine<br />

Außenstelle des Historischen Zentrums Wuppertal.<br />

Tatsächlich scheint in <strong>der</strong> kleinen Werkstatt im Kaltenbachtal<br />

zwischen Kohlfurth und Cronenberg die Zeit<br />

stillzustehen. Der Schleifstein wird von einer abenteuer<br />

lichen Mechanik aus Schwungrä<strong>der</strong>n und Le<strong>der</strong>-<br />

bän<strong>der</strong>n angetrieben, Kraftquelle ist wie eh und je<br />

das alte Wasserrad, das vom Wasser aus dem Stau-<br />

teich oberhalb des Kottens angetrieben wird. Nur im<br />

Winter, wenn Teich und Bach zufrieren, muss Fromm<br />

Malerisch gelegen ist <strong>der</strong> Manuelskotten, erreichbar auch mit<br />

<strong>der</strong> Bergischen Museumsbahn von <strong>der</strong> Kohlfurth aus.<br />

teuer. Bis vor Kurzem hat Fromm auch Solinger Klingen<br />

für Schwerter geschliffen. Viele dieser Sport- o<strong>der</strong><br />

Schmuck waffen gehen nach Amerika. „Eine davon<br />

war für US-Präsident George W. Bush bestimmt“, verrät<br />

Fromm. Solche Aufträge seien jetzt jedoch eher selten.<br />

Schleifen im Lauf <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

Wer den Manuelskotten besucht, kann nicht nur dem<br />

auf die Hilfe eines Elektromotors zurückgreifen. Sonst Schleifer bei <strong>der</strong> Arbeit zusehen. Der För<strong>der</strong>verein,<br />

aber gleicht seine Arbeitsweise immer noch stark <strong>der</strong> <strong>der</strong> sich um den eigentlichen Museumsbetrieb kümmert,<br />

seiner Kollegen vor 100 Jahren, die sich hier auf eigene dokumentiert in einem Nebenraum <strong>der</strong> Werkstatt die<br />

Rechnung als Selbstständige einmieten konnten o<strong>der</strong> verschiedenen Kraftquellen, die im Kotten im Lauf <strong>der</strong><br />

als „Halblöhner“ im Dienst eines an<strong>der</strong>en Schleifers Zeit zum Einsatz kamen. Dort stehen ein alter 30-PSstanden.<br />

Dieselmotor und eine 8-PS-Dampfmaschine, beide<br />

dank liebevoller Pflege einsatzfähig – zumindest zu<br />

Dieses Handwerk ist einzigartig<br />

Demonstrationszwecken. So lässt Heinz Kempf für<br />

Bis zu 25 Schleifern hat <strong>der</strong> Manuelskotten einst Ar- die Besucher gerne mal die alten Schätzchen schnaubeit<br />

verschafft. <strong>Das</strong> war einmal. Wer aber meint, dass fen und surren. Der 84-jährige Schwiegervater von<br />

<strong>der</strong> heutige Schleifer seine Existenz vorwiegend dem Dirk Fromm ist hier ehrenamtlich tätig und ergänzt:<br />

Museumsbetrieb verdankt, täuscht sich. Dirk Fromm „Ab 1926 gab es hier außerdem ein Stromaggregat,<br />

bietet eine hoch spezialisierte Dienstleistung an. Was das Gleichstrom erzeugte.“ An die öffentliche Strom-<br />

er macht, lässt sich mit mo<strong>der</strong>nen Maschinen gar versorgung ist <strong>der</strong> Manuelskotten erst seit den 1950ernicht<br />

ausführen, die Klingen haben eine hohe Lebens- Jahren angeschlossen. Einen Wasseranschluss gibt es<br />

dauer. Er schleift nicht nur für Metzger in Wuppertal übrigens bis heute nicht. Daher muss sich Dirk Fromm<br />

und Umgebung, son<strong>der</strong>n ist auch für Großbetriebe jeden Morgen das Kaffeewasser im Kanister von zu<br />

tätig, die hier ganze Messersätze für ihre Maschinen Hause mitbringen.<br />

bearbeiten lassen. Kunden gibt es in Köln, Hamburg, Vor allem, wenn die benachbarte Museumsbahn ihren<br />

in Ostdeutschland und sogar in den Nie<strong>der</strong>landen. Betrieb im Frühjahr aufnimmt, besuchen an den Wochen-<br />

Wer will, kann hier große Klingen schleifen lassen. enden viele Ausflügler das Industriemuseum. Ein Blick<br />

Dirk Fromm nimmt aber auch Kleinaufträge an: „Je<strong>der</strong>, ins Gästebuch zeigt, dass manche Gäste von weither<br />

<strong>der</strong> hier große Küchenmesser o<strong>der</strong> etwa die Klinge kommen. „Da gibt es Einträge von Besuchern aus Süd-<br />

des Rasenmähers nachschleifen lassen will, ist herzlich afrika, Malaysia und sogar aus Neuseeland“, berichtet<br />

willkommen.“ Diese Handarbeit ist auch gar nicht Heinz Kempf – nicht ohne Stolz.


„ Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt.<br />

Erfahrung ist, was du aus dem machst, was dir zustößt.“<br />

Aldous Huxley

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