Protokoll GR 23.04.09 - Wutha-Farnroda
Protokoll GR 23.04.09 - Wutha-Farnroda
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Sitzungsprotokoll<br />
der 35. Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong><br />
Ort: Mehrzweckraum, Hörselberghalle, Ruhlaer Straße 41<br />
Datum: Donnerstag 23. April 2009<br />
gesetzl. Mitgliederzahl: 20 + 1<br />
Bestätigte Tagesordnung:<br />
1. Feststellung der Formalitäten<br />
2. Bestätigung der Niederschrift der Gemeinderatssitzung vom<br />
26.02.2009 Antrag <strong>GR</strong> 240/35/2009<br />
3. Bericht des Bürgermeisters und Beantwortung von Anfragen<br />
4. Aussprache<br />
5. Zusätzliche Investitionen der Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> 2009/2010<br />
insbesondere zur Umsetzung des Konjunkturpaketes II Antrag <strong>GR</strong> 241/35/2009<br />
und Tischvorlage<br />
6. Bürgerfragen<br />
Nichtöffentlicher Teil:
TOP 1: Feststellung der Formalitäten<br />
Der Vorsitzende des Gemeinderates, Herr Detlef Krüger, eröffnete um 19.03 Uhr die<br />
35. Gemeinderatssitzung der Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> und begrüßte die<br />
Gemeinderatsmitglieder, den Bürgermeister, die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung,<br />
Vertreter der Presse und die zahlreich erschienenen Gäste.<br />
Anschließend verlas Herr Krüger die Tagesordnung.<br />
Er stellte danach fest, dass alle Gemeinderatsmitglieder ordnungs- und fristgemäß zur Sitzung<br />
eingeladen wurden. Der Gemeinderat war mit 18 anwesenden Gemeinderatsmitgliedern<br />
beschlussfähig. Entschuldigt fehlten Herr Kirchhöfer und Herr Kranz. Unentschuldigt fehlte<br />
Herr Schleicher.<br />
TOP 2: Bestätigung der Niederschrift der Gemeinderatssitzung<br />
vom 26.02.2009<br />
Beschluss-Nr. <strong>GR</strong> 234/35/2009 vom: 23.04.2009<br />
nach<br />
Antrag-Nr. <strong>GR</strong> 240/35/2009 vom: 23.04.2009<br />
Antragsteller: Bürgermeister<br />
Beschluss:<br />
Der Gemeinderat der Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> bestätigt das <strong>Protokoll</strong> der<br />
Gemeinderatssitzung vom 26. Februar 2009.<br />
Abstimmung zum Beschluss <strong>GR</strong> 234/35/2009:<br />
stimmberechtigt: 18<br />
Uhrzeit: 19.05 Uhr<br />
Stimmen Ja Nein Enthaltungen<br />
Anzahl 16 0 2
TOP 3: Bericht des Bürgermeisters und Beantwortung von Anfragen<br />
Der Bürgermeister informierte zunächst darüber, dass zur Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in<br />
Mosbach noch Wahlhelfer fehlen. Es wäre schön, wenn sich Freiwillige melden würden.<br />
Danach berichtete er über das aktuelle Geschehen in der Gemeinde mit folgenden<br />
Themen:<br />
- Entsprechend dem Haushaltsplan wurde die Ersatzbeschaffung für den 17 Jahre alten<br />
Gemeindekipper getätigt. Der neue Kipper vom Typ Mercedes Benz Vario hat zusätzlich<br />
zum alten Fahrzeug Allrad-Antrieb. Der alte Kipper steht im Internet und im nächsten<br />
Amtsblatt zum Verkauf. Interessenten dafür können sich melden. Verkauft wird nach<br />
Höchstgebot.<br />
- Zur Zeit erfolgt die Frühjahrsinstandsetzung der geschädigten Straßen.<br />
- Die Arbeiten zur Sanierung des Schlossteiches <strong>Farnroda</strong> werden in dieser<br />
Woche abgeschlossen. Herr Gieß sprach ein Lob an den Bauhof aus für die gelungenen<br />
Verschönerungsarbeiten.<br />
- Durch die Sturmschäden im vergangenen Jahr mussten im Gemeindeforst im Deubacher<br />
Wald Bäume nachgepflanzt werden. Aufgeforstet wurde entsprechend mit Laubwald.<br />
- Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern haben außerdem im Park <strong>Wutha</strong><br />
stattgefunden. Besonders die neu angepflanzten Rhododendren werden während der Blüte<br />
ein sehr schönes Bild ergeben.<br />
- In der Weinbergstraße werden die Kanalarbeiten gegenwärtig in Richtung Herbacin<br />
fortgeführt. Im Bereich Anbindung Bahnhof erfolgen Pflasterarbeiten im Gehwegbereich.<br />
- Zu den Kanalarbeiten in der Mühlgasse in Schönau informierte Herr Gieß, dass die<br />
beauftragte Fa. Koch Insolvenz angemeldet hat. Inwieweit die Kanal- und Straßenarbeiten<br />
fortgesetzt werden, entscheidet der Insolvenzverwalter. Konkrete Aussagen liegen<br />
derzeit noch nicht vor.<br />
TOP 4: Aussprache<br />
Zu diesem Tagesordnungspunkt gab es keine Wortmeldungen.
TOP 5: Zusätzliche Investitionen der Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> 2009/2010,<br />
insbesondere zur Umsetzung des Konjunkturpaketes II<br />
Zu Beginn des Tagesordnungspunktes bat Herr Gieß den Gemeinderat darum, das vor der<br />
Sitzung verteilte Austauschblatt der Seite 2 in die Anlage zur Beschlussvorlage einzufügen,<br />
da sich zwischenzeitlich eine kleine Korrektur ergeben hat.<br />
Danach ging Herr Gieß auf das vom Bundestag und Bundesrat im Januar/Februar 2009<br />
beschlossene Konjunkturprogramm ein. Er erläuterte, dass ein Teil des Konjunkturprogramms<br />
aus einer zusätzlichen Förderung kommunaler Maßnahmen besteht, die für den Haushalt der<br />
Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> ca. 450 T€ darstellt. Davon beträgt der gemeindliche Eigenanteil<br />
25 Prozent.<br />
Herr Gieß stellte das von der Verwaltung erarbeitete Maßnahmepaket anhand der jedem<br />
Gemeinderatsmitglied vorliegenden Liste vor. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass alle<br />
genannten Zahlen grobe Schätzungen sind.<br />
Als Vorhaben im Bereich Infrastruktur nannte er die Umgestaltung des Friedhofes <strong>Farnroda</strong>,<br />
die Einzäunung des Friedhofes Mosbach, Heizungsumstellungen in den Bereichen Sportplatz<br />
Mosbach, Rathaus <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong>, Feuerwehr <strong>Farnroda</strong> und Feuerwehr Mosbach, des<br />
Weiteren die Neugestaltung der Sanitäranlagen der Feuerwehr Mosbach, ein Spielplatz in<br />
Schönau/Deubach, den Einbau einer Doppeltür in der Hörselberghalle und eine Zufahrt zum<br />
Übungsplatz der Feuerwehr <strong>Farnroda</strong>. Gleichzeitig gab Herr Gieß zu jeder Maßnahme<br />
Angaben zur Förderfähigkeit und erläuterte, dass einige der Vorhaben erst nach einer<br />
Grundgesetzänderung zum Tragen kommen können.<br />
Relativ unproblematisch ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand die Förderung im Bereich der<br />
Kindergärten. So sind Dachdeckerarbeiten, Klempnerarbeiten und Zimmererarbeiten im<br />
Kindergarten Schönau, verbunden mit einem Fassadenanstrich und Veränderungen der<br />
Heizungsanlage geplant. Im Kindergarten Mosbach sind Wärmedämmung und Malerarbeiten<br />
an der Fassade angedacht sowie Zimmerarbeiten, Spenglerarbeiten, Heizungsumstellung und<br />
Verbesserungen im Sanitärraum. Im Bereich der Kindertagesstätte Fliederweg sollen die<br />
Mittel für die Außenanlagen und im Sanitärbereich verwendet werden.<br />
Herr Gieß erklärte, dass der Gemeinderat bzw. die Ausschüsse über die Einzelmaßnahmen<br />
und die Vergaben je nach Größenordnung beschließen müssen, wenn es zur erwarteten<br />
Fördermittelausreichung komme.<br />
Er informierte den Gemeinderat abschließend darüber, dass der Abgabetermin für die<br />
Förderanträge vom ursprünglich 15. Mai auf den 15. August 2009 verlängert wurde. Grund<br />
dafür ist das Abwarten der Grundgesetzänderung, um auch die anderen Dinge, die zur Zeit<br />
noch nicht förderfähig sind, beantragen zu können. Parallel sollte sich aber der Gemeinderat<br />
über einen Plan B Gedanken machen, wenn die Grundgesetzänderung nicht kommt.<br />
Herr Jary brachte zum Ausdruck, dass er die vom Bürgermeister vorgestellte Vorschlagsliste<br />
in der Form mittragen kann.
Herr Stöber meldete sich zu Wort und fragte an, ob die Möglichkeit besteht, die<br />
Ausschreibungen so beschränkt durchzuführen, dass die örtliche Wirtschaft davon<br />
profitiert.<br />
Herr Gieß antwortete, dass natürlich die heimische Wirtschaft angekurbelt werden solle.<br />
Dies mache vor allem bei kleineren Maßnahmen Sinn, verwies aber an dieser Stelle auf die<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Ausschreibungen, den günstigsten Anbieter zu nehmen.<br />
Herr Tschaar war der Meinung, dass es auf dem Sektor der energetischen Maßnahmen zu<br />
Engpässen und Preissteigerungen kommen wird. Er fragte konkret an, ob trotz eventueller<br />
Preissteigerungen am Konzept festgehalten werden und die Differenz aus dem gemeindlichen<br />
Eigenanteil kompensiert werden soll, oder ob man auf bestimmte Maßnahmen verzichten<br />
solle.<br />
Herr Gieß erläuterte, dass man aufgrund der noch vorherrschenden Unsicherheit bei den<br />
Förderanträgen diesbezüglich keine genaue Aussage treffen kann, es aber so werden wird,<br />
dass die Maßnahmen anhand einer Prioritätenliste realisiert werden sollen.<br />
Herr Krüger drückte aus, dass er sehr erfreut darüber ist, dass die Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong><br />
die Möglichkeit hat, die Förderung von 75 % in Anspruch zu nehmen und für den Eigenanteil<br />
auf die allgemeine Rücklage zurückgreifen kann. Er betonte, dass nicht alle Kommunen dazu<br />
in der Lage sind und wünschte der Gemeinde viel Erfolg bei der Umsetzung des<br />
Konjunkturpaketes.<br />
Beschluss-Nr. <strong>GR</strong> 235/35/2009 vom: 23.04.2009<br />
nach<br />
Antrag-Nr. <strong>GR</strong> 241/35/2009 vom: 15.04.2009<br />
Antragsteller: Bürgermeister<br />
Erläuterung:<br />
Im Januar/Februar 2009 haben Bundestag und Bundesrat ein Zukunftsinvestitionsgesetz<br />
beschlossen, das dazu dienen soll, die binnenwirtschaftliche Nachfrage durch ein Investitions-<br />
programm zu steigern. Für bestimmte zusätzliche Investitionen, die die Gemeinde in den<br />
Jahren 2009 und 2010 tätigen will, kann die Gemeinde für den Bereich Bildung bis zu<br />
192.619,- € und für den Bereich Sonstige Infrastruktur 157.621,- € Bundesmittel beantragen.<br />
Auf dieser Grundlage wurde die nachfolgende Liste mit zusätzlichen Maßnahmen erarbeitet<br />
und im Bauausschuss und Hauptausschuss beraten und abgestimmt. Zusätzlich habe ich in das<br />
Maßnahmepaket den Bau eines Zaunes am Friedhof Mosbach aufgenommen, da seit den<br />
letzten Monaten Wild in den Friedhof eindringt und Bepflanzungen beschädigt.<br />
Aufgrund der Beschränkung des Zulageninvestitionsgesetzes und insbesondere der einge-<br />
schränkten Gesetzgebungskompetenz des Bundes nach Artikel 104 b in Verbindung mit<br />
Artikel 73 und 74 Grundgesetz sind die Verwendungsmöglichkeiten jedoch sehr<br />
eingeschränkt.
Nach dem nunmehr 4. Rundschreiben des Thüringer Innenministeriums zur Umsetzung des<br />
Konjunkturprogramms in Thüringen wurde klar, dass nicht alle gemeindlichen Maßnahmen,<br />
die bereits im Bau- und Hauptausschuss abgestimmt wurden, nach gegenwärtiger Gesetzes-<br />
lage förderfähig sind. Nach den Verlautbarungen der Bundesregierung ist vom Bundestag und<br />
Bundesrat jedoch beabsichtigt, im Sommer diesen Jahres das Grundgesetz dahingehend zu<br />
ändern, dass weitaus mehr Maßnahmen nach dem Zukunftsinvestitionsgesetz förderfähig<br />
wären. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand wären dann alle in der Anlage angegebenen<br />
Maßnahmen entsprechend förderfähig.<br />
Da eine solche Grundgesetzänderung zwar wahrscheinlich, jedoch nicht sicher ist, soll<br />
parallel ein gemeindliches Maßnahmepaket erarbeitet werden, das zusätzliche Maßnahmen<br />
enthält, die auch nach gegenwärtigem Rechtsstand förderfähig wären.<br />
Beschluss:<br />
Der Gemeinderat beschließt:<br />
Der Bürgermeister wird beauftragt, die in der Anlage dargestellten Maßnahmen nach dem<br />
Zukunftsinvestitionsgesetz (Konjunkturpaket II) zu beantragten. Die Fördermittel für die<br />
bereits nach jetziger Gesetzeslage förderfähigen Maßnahmen sollen zeitnah beantragt werden,<br />
die Maßnahmen, deren Förderung nach der gegenwärtigen Gesetzeslage nicht möglich ist,<br />
sollen nach der entsprechenden Grundgesetzänderung beantragt werden.<br />
Sollte die diesbezüglich angekündigte Grundgesetzänderung nicht erfolgen, wird der<br />
Bürgermeister beauftragt, dem Gemeinderat bis Mitte August 2009 eine entsprechende Liste<br />
mit förderfähigen Maßnahmen vorzulegen.<br />
Abstimmung zum Beschluss <strong>GR</strong> 235/35/2009:<br />
stimmberechtigt: 18<br />
Uhrzeit: 19.40 Uhr<br />
Stimmen Ja Nein Enthaltungen<br />
Anzahl 18 0 0<br />
Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Konjunkturpaktes II brachte der Bürgermeister<br />
Herr Gieß noch eine Tischvorlage ein. Hierbei handelte es sich um die Herstellung eines<br />
Stellplatzes für das in Anschaffung befindliche Tanklöschfahrzeug TLF 16/24-Tr.<br />
Er trug folgende Begründung dazu vor:<br />
Bei der Beschaffung des Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24-Tr hat sich die Gemeindeverwaltung<br />
intensiv darum bemüht, ein Fahrzeug zu beschaffen, welches in die<br />
Feuerwehrgarage der Feuerwehr <strong>Wutha</strong> in der Mosbacher Straße passt.<br />
Die diesbezügliche Ausschreibung musste ergebnislos abgebrochen werden, da kein Anbieter<br />
in der Lage oder bereit war, ein solches Fahrzeug zu bauen. Das nunmehr bestellte Fahrzeug<br />
hat voraussichtlich eine Höhe von 2,98 m (beladen).
Das Einstellen des Fahrzeuges in die dafür vorgesehene Feuerwehrgarage würde erhebliche<br />
Umbauarbeiten am Feuerwehrhaus <strong>Wutha</strong> nötig machen und nicht unerhebliche Kosten<br />
erfordern. Der diesbezügliche Umbau würde zudem die Unfallgefahr in der entsprechenden<br />
Feuerwehrgarage erhöhen. Insbesondere durch die Absenkung des Fußbodens für den<br />
Stellplatz des Tanklöschfahrzeuges würde ein großer Absatz mitten in der Garage entstehen,<br />
der im Alarm- und Einsatzfall eine zusätzliche Unfallquelle darstellen würde. Hinzugefügt<br />
werden muss, dass die Kameraden der Feuerwehr <strong>Wutha</strong> gegenwärtig die schlechtesten<br />
Bedingungen im Feuerwehrhaus innerhalb der Gesamtfeuerwehr haben.<br />
Er schlug vor, als Gesamtlösung im kommenden Jahr einen Anbau an die Feuerwehrgarage<br />
des LF 16 im Bereich Bauhof zu bringen. In diesem Falle bestünden Aussichten, dass der<br />
Stellplatz vom Freistaat mit 64 T€ bezuschusst würde.<br />
Auf Anfrage informierte Herr Gieß, dass sich der Neubau insgesamt auf 150 T€ belaufen<br />
würde.<br />
Herr Gieß betonte, dass man mit der Umsetzung dieser Maßnahme auf einem Stand<br />
angekommen ist, der größere Maßnahmen in den nächsten 10 Jahren nicht erforderlich<br />
werden lässt. Vorausgesetzt ist natürlich, dass vom Land Thüringen keine Verpflichtungen<br />
zur Anschaffung bestimmter Technik kommen.<br />
Danach ergab sich eine angeregte Diskussion. Da diese Problematik bisher nur im<br />
Bauausschuss Gegenstand der Beratung war, zeigten sich die restlichen Gemeinde-<br />
ratsmitglieder zu unvorbereitet für einen Beschluss mit derartiger Tragweite. Frau Grasreiner<br />
schlug vor, den Beschluss in den Hauptausschuss zu verweisen.<br />
Daraufhin zog der Bürgermeister die Tischvorlage zurück.<br />
TOP 6: Bürgerfragen<br />
Als erstes meldete sich Herr Matthias Neuendorf zu Wort. Herr Neuendorf sprach in seiner<br />
Funktion als Vorsitzender des Fördervereins der Hörselbergschule und machte auf Missstände<br />
im Bereich der Schule aufmerksam. Er appellierte an den Gemeinderat, gemeinsam mit den<br />
Pädagogen und Eltern bei der Beseitigung der Mängel mitzuhelfen und sich zu engagieren.<br />
Frau Freyni bat Herrn Neuendorf, ihr eine Liste mit den anfälligen Arbeiten zu übergeben, die<br />
sie zu einem Treffen mit dem bildungspolitischen Sprecher der Landtagsfraktion der SPD<br />
mitnehmen möchte.<br />
Herr Gieß bestätigte den Sanierungsbedarf an den <strong>Wutha</strong>er Schulen und erklärte, dass auch<br />
im Rahmen des Stadtumbaus Ost durch die Gemeinde Förderanträge beim Landes-<br />
verwaltungsamt gestellt wurden.<br />
Frau Reusche, Direktorin der Hörselbergschule, würde sich wünschen, dass der Gemeinderat<br />
diesbezüglich auch mal das Wort erhebt bzw. eine Anfrage an den Kreistag stellt, um dem<br />
Anliegen Nachdruck zu verleihen.
Herr Jary merkte an, dass die Schulen in <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> aufgrund des Prüfvermerkes im<br />
Konjunkturpaket nicht berücksichtigt wurden, versicherte aber, dass im Nachtragshaushalt des<br />
Landkreises Mittel dafür eingestellt sind.<br />
Weiterhin wurde vom Vorsitzenden des Gemeinderates Herrn Carlo Simon das Wort erteilt.<br />
Herr Simon informierte den Gemeinderat darüber, dass er seit 1989 Bürger von <strong>Wutha</strong>-<br />
<strong>Farnroda</strong> ist und er sich hier in der Gemeinde sehr wohl fühle.<br />
Er teilte anschließend mit, dass der Grund für sein Auftreten in der heutigen<br />
Gemeinderatssitzung allerdings weniger erfreulich sei und sich auf den Trink- und<br />
Abwasserverband Eisenach-Erbstromtal beziehe. Herr Simon betonte, dass sich seine<br />
weiteren Aussagen ausschließlich auf das Baugebiet „Am Rehberg“ beziehen.<br />
Danach schilderte er, dass er bzw. die anderen Bewohner des Rehberges nun bereits zum<br />
dritten Mal mit Wasser- und Abwasserbeiträgen veranlagt wurden - das erste Mal beim<br />
Grundstückserwerb, was auch jedem bewusst war, das zweite Mal im Jahr 2001 für die<br />
Kläranlage Stedtfeld, für den Bau des Verbandssammlers und für Sonderbauwerke. Im Jahr<br />
2009 nun kam die Vorankündigung bzw. der Bescheid für die Entstehung von Abwasser- und<br />
Entwässerungsanlagen der im Wesentlichen dem Bescheid von 2001 entspricht, nur mit der<br />
doppelten Beitragshöhe. Dies habe verständlicherweise den Zorn der Bürger hervorgerufen.<br />
Herr Simon beklagte sich darüber, dass er bzw. auch andere betroffene Bürger auf ihre<br />
Nachfrage beim Trink- und Abwasserverband eine ablehnende Haltung durch Frau Nagel<br />
erfahren haben. Es sei nicht herauszubekommen gewesen, auf welcher Kalkulationsgrundlage<br />
die Bescheide erstellt worden sind. Er forderte sein Recht ein zu erfahren, für was konkret die<br />
Bescheide sind.<br />
Weiterhin informierte er den Gemeinderat darüber, dass diesbezüglich bereits eine<br />
Gesprächsrunde bei Herrn Kranz stattgefunden habe. Herr Kranz hat in dieser<br />
Zusammenkunft versichert, dass es der Bürgermeister Herr Gieß ermöglichen wird,<br />
zusammen mit dem TAVEE eine Bürgerversammlung durchzuführen, in der das<br />
Zustandekommen der Bescheide erklärt werden soll. Herrn Simon seine konkreten Fragen an<br />
Herrn Gieß lauteten nun, welche Rolle die Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> im TAVEE spielt und<br />
wann der Termin der Bürgerversammlung sein wird.<br />
Herr Gieß bestätigte, dass ihm das Problem seit einiger Zeit bekannt sei und berichtete über<br />
erste Gespräche mit den zuständigen Mitarbeitern des TAVEE. Er erklärte, dass die<br />
Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> Mitglied in diesem Zweckverband ist. Des Weiteren habe er<br />
schriftlich und zweifach mündlich darum geben, schnellstmöglich diesbezüglich eine<br />
Anliegerversammlung durchzuführen. In Vorbereitung dessen findet am 4. Mai 2009 ein<br />
Vorgespräch mit der Geschäftsleitung des TAVEE statt, in dem geklärt werden soll, wie<br />
weiterhin mit dem Problem umgegangen werden soll und wann der konkrete Termin für die<br />
Anwohnerversammlung sein wird.<br />
Der Bürgermeister sagte den betroffenen Bürgern zu, die Bürgerversammlung vor dem<br />
Zahlungstermin durchzuführen.<br />
Herr Tschaar schaltete sich in die Diskussion ein und erklärte mit Nachdruck, dass sich der<br />
Bürger darauf verlassen können muss, dass die Beitragszahlung, wenn 2001 ein Bescheid<br />
bezahlt wurde, für ihn abgeschlossen ist.
Herr Stöber war der Meinung, dass es rein rechtlich keinen Grund gibt, neue Bescheide zu<br />
erlassen, da bei der Übergabe der gemeindlichen Anlagen an den TAVEE dieser keinesfalls<br />
schlechter gestellt wurde und auch keine neuen Anlagen entstanden sind. Es stelle sich für ihn<br />
eher so dar, dass entstandene Liquiditätsengpässe ausgeglichen werden sollen. Er empfahl den<br />
Bürgern, auf jeden Fall Widerspruch einzulegen.<br />
Herr Simon bat abschließend den Bürgermeister und den Gemeinderat darum, sich für die<br />
Belange der Bürger am Rehberg einzusetzen.<br />
Herr Bernd Mielke, ebenfalls betroffener Bürger vom Rehberg, fragte an, wie weit die LEG<br />
betroffen ist, die noch Grundstücke am Rehberg besitzt und veräußern möchte und ob der<br />
Bürgermeister durch die Mitgliedschaft der Gemeinde im TAVEE nicht in einen<br />
Interessenkonflikt gerät.<br />
Herr Gieß erklärte, dass sich der Verband aus den Mitgliedsgemeinden Ruhla, Seebach,<br />
<strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong> und der Stadt Eisenach zusammensetzt und dementsprechend Vertreter der<br />
Gemeinde, insbesondere die Bürgermeister, als Verbandsräte in der Verbandsversammlung<br />
vertreten sind. Den Vorwurf des Interessenkonfliktes wies er zurück, da er sich in der<br />
Verbandversammlung auch als Bürger sehe. Er versicherte, dass auch die LEG zu dieser<br />
Problematik angesprochen wird, da durch sie im Kaufvertrag zugesichert wurde, dass mit dem<br />
Grundstückskauf auch die örtlichen Erschließungsanlagen bezahlt sind.<br />
Herr Mielke bat den Bürgermeister darum, an den TAVEE durchzustellen, dass dieser sich<br />
zur geplanten Anliegerversammlung entsprechend vorbereitet, um auch eine Perspektive mit<br />
gewisser bindender Wirkung aufzeigen zu können.<br />
Herr Simon fragte abschließend, wie die Bürger vom Termin der Bürgerversammlung<br />
Kenntnis erlangen. Herr Gieß informierte, dass der Termin im nächsten Amtsblatt bzw. in der<br />
örtlichen Presse bekannt gemacht wird bzw. auch auf der Internetseite der Gemeinde <strong>Wutha</strong>-<br />
<strong>Farnroda</strong>.<br />
Herr Jürgen Malsch beschwerte sich im Namen der Bürger am Rehberg über nächtliche<br />
Ruhestörungen im Bereich des Jugendklubs „Crocodile“, die manchmal bis 5.00 Uhr morgens<br />
anhalten. Er forderte hier mehr Präsenz von Ordnungsamt und Polizei.<br />
Herr Gieß versprach, sich der Sache anzunehmen, verwies aber hier auf den Träger der<br />
Einrichtung, die Arbeiterwohlfahrt, die hier in erster Linie Ansprechpartner sein sollte.<br />
Danach beendete der Vorsitzende des Gemeinderates, Herr Krüger, gegen 20.40 Uhr den<br />
öffentlichen Teil der 35. Gemeinderatssitzung.<br />
<strong>Wutha</strong>-<strong>Farnroda</strong>, 5. Mai 2009<br />
Az. 102410/2<br />
Gieß<br />
Bürgermeister