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In dieser Ausgabe Börsenbaisse - WH&P Weibel, Hess & Partner AG

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Kon K r e t Nr. 32 / Dezember 2008<br />

Aktuelle <strong>In</strong>fos für Kapitalanleger und Versicherungsnehmer<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Ein wahrlich spezielles Jahr neigt<br />

sich langsam dem Ende entgegen.<br />

Schon jetzt ist klar, dass das Jahr<br />

2008 einen speziellen Platz in der<br />

Geschichtsschreibung einnehmen<br />

wird. Die Schatten, welche das Jahr<br />

2008 in die Zukunft wirft, sind aus<br />

heutiger Sicht lang! Eine Rückkehr<br />

zur Normalität scheint im Moment<br />

unvorstellbar. Doch wo Schatten ist,<br />

ist auch Licht!<br />

<strong>In</strong> einem von Negativmeldungen<br />

geprägten Umfeld fällt es schwer,<br />

die Chancen, welche sich aus der Situation<br />

ergeben können, zu erkennen.<br />

Aus anlagetechnischer Sicht<br />

sehen wir zum Beispiel im Bereich<br />

der Nebenwerte eine <strong>dieser</strong> Chancen.<br />

Die Anlageklasse der Nebenwerte,<br />

welche bislang im Vergleich zu an-<br />

deren Anlageklassen wenig Beachtung<br />

fand, könnte inskünftig stark<br />

an Attraktivität gewinnen. Die Nebenwerte<br />

bieten das, was heute alle<br />

wollen: Stabilität!<br />

Wir wünschen Ihnen besinnliche<br />

Weihnachtstage, viel Glück, Ge-<br />

sundheit und Erfolg für das kommende<br />

Jahr, verbunden mit dem<br />

Dank für die gute Zusammenarbeit<br />

und das uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Ihr WH&P-Team<br />

<strong>In</strong> <strong>dieser</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>Börsenbaisse</strong><br />

Zeit, über die Bücher zu gehen<br />

Ruedi Bircher<br />

<strong>Weibel</strong> <strong>Hess</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>AG</strong>, Stans<br />

Die Börse steht Kopf. Die Aktienkurse<br />

purzeln und purzeln. Nebst<br />

Anlageverlusten belasten insbesondere<br />

die allgemeine Verunsicherung<br />

und der Vertrauensverlust die Situation.<br />

Was kann der Anleger tun, um<br />

die Vertrauensbasis zu stärken?<br />

Von einem Jahrhundertereignis zu<br />

sprechen, ist wahrlich nicht falsch. <strong>In</strong><br />

den vergangenen 183 Jahren wurden<br />

129 positive und 54 negative Jahre registriert.<br />

Der „Jahrgang 2008“ dürfte in der<br />

Hitparde der Verlustjahre einen unrühmlichen<br />

Podestplatz einnehmen. Nebst<br />

Anlageverlusten beschert uns das Jahr<br />

2008 eine Verunsicherung auf breiter<br />

Front und einen damit einhergehenden<br />

Vertrauensverlust. Doch Verunsicherung<br />

und Vertrauensverlust sind keine<br />

guten Weggefährten für die Zukunft.<br />

Standortbestimmung<br />

Klar ist, wer 2008 in Aktien investiert<br />

<strong>Börsenbaisse</strong> - Zeit, über die Bücher zu gehen 1<br />

Nebenwerte als ideale Ergänzung 2<br />

Vorbezug aus der Pensionskasse 3<br />

Die Sicherheit von Lebensversicherungen 4<br />

Langmatt 9, Postfach 1145 · CH-6371 Stans<br />

Telefon 041 6195959 · Telefax 041 6195958 · info@whp.ch · www.whp.ch<br />

Private Finanzplanung<br />

Anlageberatung<br />

Vermögensverwaltung<br />

Personalvorsorgeberatung<br />

hat, hat Verluste erlitten. Den Kundenberater<br />

dafür verantwortlich zu machen,<br />

dürfte wohl eine zu einfache Lösung<br />

sein. Die Krise hat jedoch aufgedeckt,<br />

dass die Beratungsqualität vieler Bankberater<br />

nicht optimal ist. Die Anreizsysteme<br />

der Banken, welche den Produkteverkauf<br />

und häufige Vermögensumschichtungen<br />

belohnen, haben falsche<br />

Signale gesetzt. Das Unbehagen von<br />

Bankkunden scheint gross. Zunehmend<br />

erhalten wir Aufträge von verunsicherten<br />

Bankkunden, welche ihr Depot von uns<br />

ganzheitlich und unabhängig überprüfen<br />

lassen. Die erhöhte Nachfrage ist sicherlich<br />

auch darauf zurückzuführen,<br />

dass wir für den Leserservice des Wirtschaftsmagazins<br />

BILANZ wöchentlich<br />

eine Depotanalyse erstellen.<br />

Depotanalyse<br />

Bei der Analyse der Wertschriftendepots<br />

geht es nicht darum, den Kunden-<br />

berater an den „Pranger“ zu stellen,<br />

sondern zu prüfen, ob das Depot mit<br />

den individuellen Zielen, der Risikofähig-<br />

keit und der Risikobereitschaft überein-<br />

stimmt. Zudem überprüfen wir das De-<br />

pot bezüglich Diversifikation, Kosten<br />

und weiteren anlagestrategischen Faktoren.<br />

Diese Analyse liefert dem Kun-<br />

den wichtige <strong>In</strong>formationen. Wenn keine<br />

wesentlichen Mängel festgestellt werden,<br />

bestärkt dies den Kunden, richtig<br />

beraten worden zu sein und das Ver-<br />

trauen in den Berater kann dadurch<br />

gestärkt werden. Trotzdem freut es uns<br />

natürlich sehr, dass Bankkunden, welche<br />

wir im Rahmen von Depotanalysen<br />

beraten durften, von der unabhängigen<br />

und ganzheitlichen Beratung überzeugt<br />

waren und sich auch in Zukunft von uns<br />

beraten lassen werden.<br />

Konkret<br />

Für eine Standortbestimmung ist jetzt<br />

der geeignete Zeitpunkt. Passen Sie<br />

Ihre Anlagestrategie Ihrer persönlichen<br />

Risikofähigkeit und –bereitschaft an und<br />

holen Sie sich in diesem Zusammenhang<br />

eine unabhängige Zweitmeinung<br />

bei uns ein. Wir beraten Sie sehr gerne.


Kon K r e t Nr. 32 / Dezember 2008<br />

Nebenwerte als ideale Ergänzung<br />

<strong>In</strong>terview mit Albert Lussi<br />

Albert Lussi<br />

<strong>Weibel</strong> <strong>Hess</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>AG</strong>, Stans<br />

Nichtkotierte Aktien eignen sich<br />

hervorragend zur Diversifikation Ihres<br />

Aktienportfolios. Im <strong>In</strong>terview<br />

mit Albert Lussi – Leiter des Nebenwertebereichs<br />

der WH&P – erfahren<br />

Sie das Wichtigste, was Sie als<br />

(zukünftiger) Anleger in Nebenwerte<br />

wissen müssen?<br />

Welches sind die Vorteile von <strong>In</strong>vestitionen<br />

in Nebenwerte?<br />

Wer in Nebenwerte investiert, legt<br />

meist Geld in gut etablierte und verankerte<br />

KMU’s an, die oftmals substanz-<br />

und/oder ertragsstark sind. Diese Unternehmen<br />

verfolgen meist eine auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmenspolitik,<br />

weisen ein einfaches und<br />

verständliches Geschäftsmodell auf und<br />

verfügen über ein stabiles Aktionariat<br />

mit mittel- bis längerfristig denkenden<br />

<strong>In</strong>vestoren. Mit Nebenwerten werden<br />

keine Leerverkäufe getätigt und strukturierte<br />

Produkte gibt es auch keine. Somit<br />

wird der Aktienhandel nicht verzerrt.<br />

Was gilt es zu beachten, wenn ich<br />

in Nebenwerte investieren möchte?<br />

Wichtig ist, dass sich der Anleger im<br />

Voraus ein Bild über die Gesellschaft<br />

macht, in die er investieren möchte. Un-<br />

ter anderem liefern der Zustand der<br />

Branche, anstehende <strong>In</strong>vestitionen,<br />

Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitkon-<br />

kurrenten und die Profitabilität des Betriebs<br />

wichtige Hinweise über die Verfassung<br />

eines Unternehmens. Wer diese<br />

<strong>In</strong>formationen nicht selber zusammentragen<br />

möchte oder kann, der sollte<br />

sich von einer kundigen Person beraten<br />

lassen. Vor einem Kauf oder Verkauf ei-<br />

nes Titels empfiehlt es sich auf jeden<br />

Fall, die Liquidität und Preisstellung des<br />

entsprechenden Titels abzuklären.<br />

Warum übertraf die Performance des<br />

All-Share-<strong>In</strong>dex der Berner<br />

Kantonalbank* diejenige des SMI<br />

oder SPI in diesem Jahr durchschnittlich<br />

um 10-15%?<br />

Besitzer von nichtkotierten Aktien rea-<br />

gieren in der Regel nicht gleich mit Verkäufen,<br />

wenn sich das Börsenumfeld<br />

verschlechtert. Wie bereits erwähnt,<br />

sind sie typischerweise als längerfristige<br />

<strong>In</strong>vestoren zu bezeichnen, die oftmals<br />

auch eine gewisse Verbundenheit<br />

mit der Gesellschaft auszeichnet (share<br />

holders und nicht share traders).<br />

Was führte zum Kurssturz des All-<br />

Share-<strong>In</strong>dex im Oktober 2008?<br />

Der anhaltende Preiszerfall an den internationalen<br />

Börsen führte dazu, dass<br />

potenzielle Käufer von nichtkotierten<br />

Aktien mit Neu- oder Zukäufen etwas<br />

vorsichtiger geworden sind. <strong>In</strong> der Hoffnung,<br />

zu einem „Schnäppchenpreis“<br />

weitere Titel erwerben zu können, wurden<br />

auf breiter Front die Geldkurse re-<br />

duziert. Da nicht in allen Titeln, die im<br />

<strong>In</strong>dex vertreten sind, jeden Tag Abschlüsse<br />

getätigt werden, erfolgt die<br />

Berechnung des <strong>In</strong>dex über die gestellten<br />

Geldkurse. Dies führt zu Verzerrungen,<br />

obwohl auf diesem reduzierten<br />

Preisniveau effektiv gar keine Abschlüsse<br />

getätigt worden sind.<br />

Müssen Anleger in Nebenwerte mit<br />

ähnlichen Schwankungen rechnen<br />

wie an den etablierten Börsen?<br />

Grössere Preisschwankungen sind in<br />

einzelnen Titeln nie ganz auszuschliessen,<br />

vor allem wenn ein grösserer Verkäufer<br />

seine Position möglichst rasch<br />

abstossen will. Da Anleger im Bereich<br />

der Nebenwerte vornehmlich langfristige<br />

Engagements eingehen, fällt die Volatilität<br />

tendenziell geringer aus.<br />

Ist es empfehlenswert, während der<br />

derzeitigen Krise (neu) in Nebenwerte<br />

zu investieren?<br />

Im Rahmen einer weiteren Diversifikation<br />

der Anlagen ist es immer empfehlenswert,<br />

Anlagen in nichtkotierte Akti-<br />

en in Betracht zu ziehen. <strong>In</strong> verschiede-<br />

nen Titeln ergeben sich jetzt in der<br />

Marktkorrektur interessante Einstiegsmöglichkeiten.<br />

Welche Branchen empfehlen Sie<br />

im Hinblick auf die derzeitige Krise<br />

für das Jahr 2009?<br />

Im Allgemeinen verfügen viele Gesellschaften<br />

über gesunde Bilanzen, die es<br />

ihnen ermöglichen werden, eine „Durststrecke“<br />

relativ unbeschadet zu überstehen.<br />

Versorgungswerte dürften auch<br />

in einem schwierigeren Wirtschaftsumfeld<br />

zu den Gewinnern gehören. Titel die<br />

stark vom Tourismus abhängig sind,<br />

dürften wahrscheinlich eher vor schwierigeren<br />

Zeiten stehen (Hotellerie), das<br />

Gleiche gilt für Aktien aus der Medienbranche.<br />

* Der All-Share-<strong>In</strong>dex umfasst sämtliche<br />

ausserbörslich gehandelten Titel<br />

der Berner Kantonalbank. Die Performance<br />

des All-Share-<strong>In</strong>dex im Vergleich<br />

zu anderen <strong>In</strong>dizes ist auf der Website<br />

www.neben-wertehandel.ch unter der<br />

Rubrik „Musterdepot“ ersichtlich.<br />

Konkret<br />

Ein Engagement in Nebenwerte muss<br />

aufgrund der Langfristigkeit wohl überdacht<br />

sein und erfordert deswegen vom<br />

<strong>In</strong>vestor einige Abklärungen. Wir beraten<br />

und unterstützen Sie gerne.


Vorbezug aus der Pensionskasse<br />

Kommt ein WEF-Vorbezug für mich in Frage?<br />

Silvia Zimmermann<br />

<strong>Weibel</strong> <strong>Hess</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>AG</strong>, Stans<br />

Ein Haus zu bauen oder eine Wohnung<br />

zu kaufen, davon träumen viele.<br />

Dafür braucht es ganz schön viel<br />

Geld und wenn davon nicht genug<br />

vorhanden ist, lösen viele das Problem<br />

mit einem Vorbezug aus der<br />

Pensionskasse – einem sogenannten<br />

WEF-Vorbezug.<br />

Seit dem 1. Januar 1995 ist der Vorbezug<br />

aus der Pensionskasse aufgrund<br />

der Verordnung über die Wohneigentumsförderung<br />

mit Mitteln der beruflichen<br />

Vorsorge (WEFV) möglich. Der<br />

Zweck <strong>dieser</strong> Regelung besteht darin,<br />

mehr Personen den Erwerb eines Eigenheimes<br />

zu ermöglichen. Deshalb ist<br />

ein solcher Vorbezug nur für selbstbewohnte<br />

Liegenschaften möglich. Bis<br />

zum 50. Altersjahr kann grundsätzlich<br />

das ganze Kapital für die Wohneigentumsförderung<br />

bezogen werden. Anschliessend<br />

darf höchstens die Freizügigkeitsleistung,<br />

auf die man im 50. Al-<br />

tersjahr Anspruch gehabt hätte oder<br />

die Hälfte der Freizügigkeitsleistung im<br />

Zeitpunkt des Bezuges bezogen werden.<br />

Ein Vorbezug kann alle fünf Jahre<br />

geltend gemacht werden und muss mindestens<br />

20 000 Franken betragen.<br />

Anstelle eines WEF-Vorbezuges ist<br />

auch eine Verpfändung des Altersguthabens<br />

möglich. Dies ist eine sehr oft ge-<br />

wählte Variante, weil damit das Alterskapital<br />

und oftmals auch die Risikoleistungen<br />

nicht geschmälert werden. Mit<br />

der Verpfändung können allenfalls günstigere<br />

Bedingungen in Bezug auf die<br />

Fremdfinanzierung oder den Aufschub<br />

von Amortisationen auf Hypothekardarlehen<br />

erreicht werden.<br />

Ein WEF-Vorbezug kann bis drei Jahre<br />

vor Entstehung des Anspruchs auf<br />

Altersleistungen getätigt werden und<br />

bedingt bei verheirateten Personen die<br />

Zustimmung des Ehepartners. Auch<br />

müssen der Pensionskasse zur Überprüfung<br />

des Anspruchs verschiedene<br />

Unterlagen wie Kaufvertrag, Grundbuchauszug<br />

oder der Hypothekarvertrag vorgelegt<br />

werden.<br />

Aktuell gibt es mehrere Pensionskassen,<br />

die in einer sogenannten Unterdeckung<br />

sind. Das heisst, dass das versicherungstechnisch<br />

notwendige Vorsorgekapital<br />

nicht durch das dafür verfügbare<br />

Vorsorgevermögen gedeckt ist. Es<br />

gilt hier zu beachten, dass gemäss dem<br />

Bundesgesetz über die berufliche Alters-,<br />

Hinterlassenen- und <strong>In</strong>validenvorsorge<br />

(BVG) das Reglement einer Vorsorgeeinrichtung<br />

vorsehen kann, dass<br />

während der Dauer einer Unterdeckung<br />

die Verpfändung, der Vorbezug und die<br />

Rückzahlung zeitlich und betragsmässig<br />

eingeschränkt oder ganz verweigert<br />

werden können.<br />

Bei einem WEF-Vorbezug werden wie<br />

bei jedem anderen Kapitalbezug aus<br />

der 2. Säule oder der Säule 3a Kapitalsteuern<br />

fällig. Die Besteuerung erfolgt<br />

getrennt vom übrigen Einkommen. Der<br />

Vorbezug darf nicht zur Bezahlung der<br />

Steuern verwendet werden. Im Falle ei-<br />

ner Rückzahlung kann der Steuerbetrag<br />

jedoch innert drei Jahren nach Rückzahlung<br />

wieder zurückgefordert werden.<br />

Eine Rückzahlung ist oft dann ein Thema,<br />

wenn freiwillige Einkäufe in die Pen-<br />

sionskasse gemacht werden. Wurde<br />

nämlich ein Vorbezug für die Wohneigentumsförderung<br />

getätigt, so dürfen<br />

freiwillige Einkäufe erst wieder vom<br />

steuerbaren Einkommen abgezogen<br />

werden, wenn die WEF-Vorbezüge zurückgezahlt<br />

sind.<br />

Da der Sinn eines WEF-Vorbezuges<br />

die Wohneigentumsförderung ist und<br />

<strong>dieser</strong> nicht als Finanzierungshilfe für<br />

vermietete Objekte verwendet werden<br />

kann, ist der Vorbezug bei der Veräusserung<br />

der Liegenschaft wieder zurückzuzahlen.<br />

Zur Sicherstellung, dass dies<br />

im Falle eines Verkaufs auch tatsächlich<br />

passiert, wird der Vorbezug entsprechend<br />

im Grundbuch eingetragen.<br />

Somit kann die Liegenschaft nicht verkauft<br />

werden, ohne dass der Vorbezug<br />

zurückgezahlt wird.<br />

Wie bereits erwähnt, muss also ein<br />

Vorbezug erst dann zurückgezahlt werden,<br />

wenn das Haus oder die Wohnung<br />

verkauft wird. Es gibt jedoch Situationen,<br />

wo <strong>dieser</strong> Vorbezug möglicherweise<br />

schon früher wieder zurückgezahlt<br />

werden muss. Wenn eine Person, die<br />

einen Vorbezug für die Wohneigentumsförderung<br />

gemacht hat verstirbt, muss<br />

der Vorbezug gestützt auf das BVG an<br />

die Vorsorgeeinrichtung zurückgezahlt<br />

werden, sofern keine Vorsorgeleistung<br />

fällig wird. Da ein Grossteil der Vorsorgeeinrichtungen<br />

in jedem Fall eine Vor-<br />

sorgeleistung auszahlt, muss ein Vorbezug<br />

selten zurückgezahlt werden.<br />

Ausnahmen kann es geben, wenn das<br />

Reglement ein Todesfallkapital nur für<br />

Ehepartner, Lebenspartner, Kinder, Eltern<br />

und Geschwister vorsieht. So kann<br />

es passieren, dass beim Tod einer alleinstehenden<br />

Person ohne Hinterbliebene<br />

kein Anspruch auf Vorsorgeleistungen<br />

besteht und folglich der Vorbezug<br />

zurückgezahlt werden muss.<br />

Konkret:<br />

Beabsichtigen Sie ein Eigenheim zu<br />

erwerben und die Finanzierung mit Mitteln<br />

aus der Pensionskasse zu bestreiten,<br />

dann sollten Sie sich frühzeitig über<br />

die Rahmenbedingungen informieren.<br />

Wir beraten Sie gerne.


Die Sicherheit von Lebensversicherungen<br />

Wie sicher ist Ihr Geld bei einem allfälligen Konkurs?<br />

Bruno Barmettler<br />

<strong>Weibel</strong> <strong>Hess</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>AG</strong>, Stans<br />

Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten<br />

verunsichern die Anleger<br />

und sie stellen sich die Frage nach<br />

der Sicherheit ihrer Bank- und Versi-<br />

cherungsanlagen. Der Einlegerschutz<br />

der Banken wurde in den vergangenen<br />

Monaten viel diskutiert<br />

und wird voraussichtlich verbessert.<br />

Doch wie steht es mit der Sicherheit<br />

der Versicherungsanlagen?<br />

Banken - Einlegerschutz<br />

Pro Bank und Kunde sind derzeit<br />

CHF 30’000 geschützt. Dieser Einlegerschutz<br />

wird voraussichtlich demnächst<br />

auf CHF 100’000 angehoben. Bei einigen<br />

Kantonalbanken sind sämtliche<br />

Einlagen in Form einer Staatsgarantie<br />

gedeckt. Betroffen sind alle Konten<br />

(inkl. Freizügigkeits- und Vorsorgekonten<br />

3a) sowie bankeigene Wertschriften<br />

und Kassenobligationen. Der Einlegerschutz<br />

gilt für alle Konten zusammen.<br />

Die Ansprüche fallen in die Konkursmasse.<br />

Nicht gefährdet sind fremde<br />

Wertschriften und Anlagefonds in Wertschriftendepots.<br />

Diese werden vor der<br />

konkursamtlichen Liquidation ausgeschieden.<br />

Forderungen von Kunden, welche den<br />

geschützten Betrag übersteigen, werden<br />

nach erfolgter Liquidation aus der<br />

Konkursmasse im 2. oder im 3. Rang<br />

Langmatt 9, Postfach 1145 · CH-6371 Stans<br />

Telefon 041 6195959 · Telefax 041 6195958 · info@whp.ch · www.whp.ch<br />

Kon K r e t Nr. 32 / Dezember 2008<br />

Aktuelle <strong>In</strong>fos für Kapitalanleger und Versicherungsnehmer<br />

beglichen, soweit die Konkursmasse<br />

dazu ausreicht. Das dauert in der Regel<br />

Jahre. Die Übernahme der Verpflichtungen<br />

durch eine andere Bank ist weitgehend<br />

abhängig von der Höhe der Verschuldung.<br />

Versicherungen<br />

Gebundenes Vermögen<br />

Jeder Lebensversicherer in der<br />

Schweiz muss gemäss dem Bundesge-<br />

setz betreffend die Aufsicht über Versi-<br />

cherungsunternehmen (V<strong>AG</strong>) für Verpflichtungen,<br />

die er aufgrund von Versicherungsverträgen<br />

eingeht, ein Sonder-<br />

vermögen ausweisen. Dieses sogenannte<br />

gebundene Vermögen dient aus-<br />

schliesslich der Sicherung von Kundenguthaben<br />

und untersteht strengen Sicherheitsvorschriften<br />

betreffend Höhe<br />

und Art der Anlagen. Dieser Sollbetrag<br />

umfasst die Deckungskapitalien für die<br />

laufenden Versicherungen, Rückstellungen<br />

für schwebende Versicherungsleistungen,<br />

den einzelnen Versicherungsnehmern<br />

gutgeschriebene Überschuss-<br />

anteile sowie einen angemessenen<br />

Zuschlag. Das Bundesamt für Privatversicherungen<br />

(BPV) prüft regelmässig,<br />

ob die Höhe des Betrages ausreicht und<br />

mit Aktivposten gesichert ist. Allfällige<br />

Unterdeckungen müssen sofort aufgestockt<br />

werden.<br />

Was geschieht im Falle eines Konkurses?<br />

Die Konkurseröffnung über eine Lebensversicherungs-Gesellschaft<br />

ist nur<br />

mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde<br />

möglich. Vor einer Konkurseröffnung<br />

prüft das BPV als Aufsichtsbehörde, ob<br />

eine Sanierung möglich ist, und trifft die<br />

dafür notwendigen Massnahmen.<br />

Kommt eine Sanierung nicht zustande,<br />

erteilt die Aufsichtsbehörde ihre Zustimmung<br />

zur Konkurseröffnung durch<br />

den Konkursrichter und entscheidet<br />

über die Verwendung des gebundenen<br />

Vermögens. Entgegen der Vorschrift<br />

von Art. 37 Abs. 1 VVG werden die zum<br />

gebundenen Vermögen zugehörigen<br />

Versicherungen durch die Konkurseröffnung<br />

nicht aufgelöst. Auf diese Versicherungen<br />

findet vielmehr Art. 55 Abs. 2<br />

und 3 V<strong>AG</strong> Anwendung. Das gebundene<br />

Vermögen fällt daher nicht in die<br />

Konkursmasse!<br />

Im Falle des Konkurses der Gesellschaft<br />

werden aus dem Erlös des gebundenen<br />

Vermögens vorweg Forderungen<br />

aus den Versicherungsverträgen,<br />

für die nach Art. 17 V<strong>AG</strong> Sicherstellung<br />

geleistet wird, gedeckt.<br />

Guthaben von Versicherten sind demnach<br />

über das gebundene Vermögen<br />

gedeckt und weitgehend sicher. Bei Le-<br />

bensversicherungen kann die Aufsichtsbehörde<br />

anordnen, dass die Versicherungspolicen<br />

und das zugehörige gebundene<br />

Vermögen von anderen Versicherungen<br />

übernommen werden. Damit<br />

wird sichergestellt, dass die Versicherungsverträge<br />

weiter bestehen bleiben.<br />

Konkret<br />

Leistungen aus Lebensversicherungen<br />

gehören zu den am besten abgesicherten<br />

Guthaben. Ihr angespartes Guthaben<br />

ist bei Ihrer Lebensversicherung<br />

durch das zum Zeitpunkt des allfälligen<br />

Konkurses vorhandene gebundene Vermögen<br />

abgesichert.<br />

Impressum<br />

Konkret<br />

Aktuelle <strong>In</strong>formationen für Kapitalanleger und<br />

Versicherungsnehmer<br />

Herausgeber<br />

<strong>Weibel</strong> <strong>Hess</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>AG</strong>, Stans<br />

Redaktion<br />

B. Barmettler, R. Bircher, S. Cabiddu, H.J. <strong>Hess</strong>,<br />

R.M. <strong>Weibel</strong>, S. Zimmermann, J. Zopp<br />

Gestaltung, Grafik<br />

Ristretto Kommunikation ASW, Stans<br />

Druck<br />

IHA-GfK PrintCenter <strong>AG</strong>, Hergiswil<br />

Copyright<br />

Wiedergabe von Artikeln, Grafiken<br />

und Bildern nur mit der ausdrücklichen<br />

Genehmigung der Redaktion

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