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Die Waldhausarena inmitten der Bündner Bergwelt

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VHF/GSK-Bulletin 1/10 Seite 46<br />

<strong>Die</strong> <strong>Waldhausarena</strong> <strong>inmitten</strong> <strong>der</strong> <strong>Bündner</strong><br />

<strong>Bergwelt</strong><br />

Kälte- und WRG-Technik<br />

<strong>Die</strong> Kälteanlage (NH3 / Ammoniak)<br />

besteht aus 2 Verdichter, einem Verdampfer<br />

zur Kühlung des Glykols mit<br />

aufgebautem Flüssigkeitsabschei<strong>der</strong>.<br />

Im Sinne einer rationellen Energienutzung<br />

übernimmt ein Enthitzer<br />

als erste Einheit die Abwärme und<br />

erzeugt 65°C an technischer Wärme,<br />

als nächste Einheit übernimmt die<br />

WP die Abwärme. Beide WRG-Einheiten<br />

arbeiten auf 2 Hygienespeicher<br />

von je 4100 Liter. Der Rest <strong>der</strong><br />

Abwärme wird dem Luftkondensator<br />

übergeben. <strong>Die</strong> Effizienz <strong>der</strong> Kälteanlage<br />

wird mit <strong>der</strong> Unterkühlung<br />

verbessert bzw. es bedarf keiner fossilen<br />

Brennstoffe für die Permafrostheizung.<br />

In einem separaten Raum befindet<br />

sich das MSRL-System (Messen,<br />

Steuern, Regeln, Leittechnik). Das<br />

MSRL bearbeitet die Schaltbefehle<br />

für die Kälteerzeugung und die Benutzer,<br />

alle Sicherheitseinrichtungen<br />

und die WRG- Einheiten. Je<strong>der</strong> Verdichter<br />

besitzt ein Verdichterregelgerät<br />

für einen autonomen Betrieb.<br />

<strong>Die</strong> Curling-Platte<br />

Auf dem bestehenden, gereinigten<br />

Tennisboden wurde die Dampfsperre<br />

aufgetragen, danach wurde die Permafrostheizung<br />

ausgelegt. Der Isolierbeton<br />

(Porenleichtbeton) wurde<br />

an einem Tag aufgetragen (Juni 09)<br />

und benötigte dann eine Verweilzeit<br />

von 10 Tagen. Danach konnten die<br />

Distanzkörbe und die Kälteberohrung<br />

(Stahlrohre) verlegt und ausgerichtet<br />

werden. Das Einbringen <strong>der</strong><br />

Betongefrierplatte (12 cm) und das<br />

Auftragen <strong>der</strong> Verschleissschicht für<br />

Eventbetrieb erfolgte am 22 Juli 09.<br />

Der gesamte Randkollektor dient<br />

auch als Curling-Steinzwischenlager.<br />

<strong>Die</strong> Kälteverteilung erfolgt nach<br />

dem Tichelmannprinzip. Als Kälteträger<br />

wird ein Wasserglykol-Gemisch<br />

verwendet.<br />

Bereits in den 30er und 40er Jahren<br />

frönten Feriengäste und Einhei-<br />

mische in Flims <strong>der</strong> faszinierenden<br />

Sportart mit Stein und Besen.<br />

Seit Anfang Oktober 2009 findet<br />

diese Tradition in <strong>der</strong> neuen Wald-<br />

haus-Arena ihre Fortsetzung – auf<br />

höchstem Niveau. <strong>Die</strong> alte Tennis-<br />

halle war früher schon für den Sport<br />

und den Event eingerichtet. Aus<br />

betriebswirtschaftlichen Gründen<br />

hat man sich für eine Ganzjahres-<br />

nutzung entschieden.<br />

Heizung<br />

Für die Beheizung <strong>der</strong> neuen Event-<br />

und Curlinghalle wird die WRG<br />

(Kälteanlage) und ein Gaskessel<br />

gebraucht. Der Gaskessel ist für die<br />

Spitzenlast und die eisfreie Zeit ausgelegt.<br />

Sanitär<br />

Für die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Wasserqualität für das Curlingeisfeld<br />

und die Restaurantküche wurde eine<br />

Wasseraufbereitung eingebaut. <strong>Die</strong><br />

Gegenosmoseentsalzungs-Anlage<br />

kann in einer Stunde bis zu 1000 Liter<br />

Reinwasser produzieren. Mit diesem<br />

Wasser wurde vom Eismeister ein<br />

glasklares Eisfeld hergestellt.<br />

Fortsetzung technischer Beschrieb Seite 48 >>><br />

«Gute Sonne - böse Sonne»<br />

Seit Anfang Oktober 2009 findet die Curling-Tradition in <strong>der</strong><br />

neuen Waldhaus-Arena ihre Fortsetzung<br />

Gebäudekonzept / Arch.-Konzept<br />

<strong>Die</strong> Tennishalle, die im Herbst 2006<br />

unter an<strong>der</strong>em als Nationalratssaal<br />

<strong>der</strong> Herbstsession gedient hatte,<br />

musste ohnehin mittelfristig saniert<br />

werden. So entstand die Idee einer<br />

Curling- und Event-Location. <strong>Die</strong> nun<br />

fertiggestellte Waldhaus Arena entstand<br />

in einer einjährigen Bauphase<br />

durch Erweiterung, Umbau und Sanierung<br />

<strong>der</strong> alten Tennishalle. Mit<br />

dem Spatenstich Mitte September<br />

2008 wurden die Arbeiten eingeleitet.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Kapazitätszahlen lauten:<br />

- Konferenzbestuhlung für 1000 Personen<br />

- Theaterbestuhlung für 2000 Personen<br />

- Bankett für 900 Personen<br />

- 6 Rink Curlinganlage<br />

Ehrliche, natürliche Materialien<br />

und kontrastierende Oberflächen<br />

Das grosse Bauvolumen glie<strong>der</strong>t sich<br />

in zwei Seitenschiffe, die von einem<br />

einheitlichen, geschuppten Kupferkleid<br />

umhüllt sind, und den Kernbau,<br />

dessen Aussenhaut mit grossformatigen<br />

Kupferplatten verkleidet ist. Der<br />

Eingangsbau, mit seinem scheinbar<br />

fliegendem Vordach und <strong>der</strong> grossen<br />

Glasfront zur Strasse hin, ist seitlich<br />

angedockt. Im hellen, grosszügigen<br />

Foyer mit dem dunkel eingefärbten<br />

VHF/GSK-Bulletin 1/10 Seite 47<br />

Terrazzo-Bodenbelag, den Sichtbetonwänden<br />

und <strong>der</strong> eleganten<br />

Lounge Bestuhlung wird <strong>der</strong> Gast<br />

empfangen. Hier teilen sich auch die<br />

Wege, über die seitliche Treppe, entlang<br />

<strong>der</strong> Verglasung, gelangt man ins<br />

Untergeschoss, wo zwei komfortable<br />

Seminarräume, Gar<strong>der</strong>oben mit den<br />

dazugehörenden Nassräumen und<br />

allen erfor<strong>der</strong>lichen Technik- und<br />

Lagerräume untergebracht sind. Im<br />

Erdgeschoss gelangt man aus dem<br />

Foyer in ein schlicht-elegantes Restaurant,<br />

dessen Highlights die Aussichten<br />

sind: eine Glasfront gibt ungehin<strong>der</strong>t<br />

den Blick auf die Eisfläche<br />

frei, gegenüber gewährt ein breitformatiges<br />

Fenster eine beeindruckende<br />

Panoramasicht auf Flims und den<br />

Flimserstein. Hinter einer kühlen Betonmauer<br />

verborgen überrascht ein<br />

kleiner, ganz in Arvenholz ausgekleideter<br />

Raum als Bar mit einer Pub-<br />

Atmosphäre. Im Obergeschoss, das<br />

auch über eine Treppe aus dem<br />

Foyer erschlossen ist, bietet die Zuschauertribüne<br />

hervorragende Sicht<br />

auf die Rinks. Alle drei Geschosse<br />

sind Behin<strong>der</strong>tengerecht mit einem<br />

Aufzug verbunden.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Waldhaus Arena hat<br />

das Waldhaus Flims nicht nur eine<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Curlingarenen Europas<br />

erhalten, Flims wird auch zu<br />

einem <strong>der</strong> wichtigsten Kongressorte<br />

in den Schweizer Alpen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Bauherrschaft,<br />

Curling Club, Gemeinde,<br />

Kanton und Behörden ist es in einem<br />

interessanten Prozess gelungen, innerhalb<br />

kurzer Zeit die Tennishalle in<br />

eine mo<strong>der</strong>ne Curling- und Eventhalle<br />

zu wandeln.


VHF/GSK-Bulletin 1/10 Seite 48 VHF/GSK-Bulletin 1/10 Seite 49<br />

<strong>Die</strong> Entfeuchtungs- und Klimaanlage<br />

<strong>Die</strong> Anlage wurde für zwei Nutzungsarten<br />

ausgelegt:<br />

- Curlingbetrieb<br />

6 / 10 °C 70 Personen<br />

- Eventbetrieb<br />

20 / 24 ° C 2040 Personen<br />

Das System arbeitet mit variablen<br />

Luftmengen, damit wird nur gerade<br />

so viel Luft, wie wirklich auch benötigt<br />

wird, dem Raum zugeführt. <strong>Die</strong> Zuluft<br />

wird mit 16 Drallauslässen mit variabler<br />

Einstellung in die Eishalle eingeblasen.<br />

In <strong>der</strong> Halle überwachen die 4 Raumluftqualitäts-Fühler(Durchschnittsbildung)<br />

die Raumluftqualität.<br />

Übersteigt die Raumluftfeuchtigkeit<br />

in <strong>der</strong> Eishalle den eingestellten Wert<br />

(4.0g/kg o<strong>der</strong> +6.0°C), so wird ab<br />

einer Aussentemperatur von > -5°C<br />

die Aussenluftklappe kontinuierlich<br />

geöffnet und die Umluftklappe ge-<br />

schlossen; gleichzeitig wird die<br />

Luftmenge kontinuierlich erhöht, damit<br />

wird ein optimaler Gebäudeschutz<br />

und ein guter Curlingbetrieb<br />

gewährleistet.<br />

Elektro und Beleuchtung<br />

<strong>Die</strong> Beleuchtung in <strong>der</strong> Curlinghalle<br />

wurde nach den neusten Richtlinien<br />

für Sportstätten erstellt. <strong>Die</strong> Nebenräume<br />

wurden je nach Verwendung<br />

entsprechend ausgeleuchtet. <strong>Die</strong><br />

Idee hinter <strong>der</strong> Beleuchtung im Foyer,<br />

Seminarraum und im Restaurant<br />

ist die, dass <strong>der</strong> Curlingstein vom Eis<br />

an die Decke projiziert wird.<br />

Mittels den installierten 12 IP-<br />

Kameras und den 6 Scoreboards die<br />

alle aufs Internet aufgeschaltet sind,<br />

kann <strong>der</strong> Gast bequem vom Hotelzimmer<br />

aus jedes Spiel einzeln mit<br />

verfolgen. Auf den beiden Infoscreens<br />

im Foyer und im Restaurant<br />

können zu je<strong>der</strong> Tageszeit die neusten<br />

Aktualitäten angezeigt werden.<br />

Aus diesen einzelnen Highlights sehen<br />

sie das Potenzial für die multifunktionale<br />

Veranstaltungshalle, die<br />

mit <strong>der</strong> komplexen Eventtechnik abgerundet<br />

wird.<br />

Beschallung<br />

Grundsätzlich lässt sich die Beschallung<br />

in zwei Zonen aufteilen. <strong>Die</strong> beiden<br />

Zonen Restaurant und Curlerpub<br />

werden mittels lokaler Zuspieler<br />

(CD-Player, DVD, Funkmikrofon,<br />

etc.) und einfachste Bedienstelle<br />

zentral gesteuert. <strong>Die</strong> Curlinghalle<br />

selber wird mittels <strong>der</strong> Eventbeschallung<br />

abgedeckt<br />

Curling<br />

In den letzten Jahren erlebte Curling<br />

in Flims einen eigentlichen Popularitässchub.<br />

<strong>Die</strong>s vor allem durch die<br />

grossartigen Erfolge des Frauenteams<br />

von Flims (EM-Silbermedallien<br />

2004/06/08 und Olympia-Silber<br />

08). Der Curlingsport erfreut sich<br />

auch bei <strong>der</strong> Flimser Jugend grosser<br />

Beliebtheit.<br />

Curling Junioren-Weltmeisterschaft in Flims<br />

mit Signalwirkung für die Flimser Jugend.<br />

In den letzten drei Jahren wurde ein Juniorencenter mit 35 Junioren aufgebaut.<br />

Einweihung: Am 3 Oktober 2009 konnte die Bevölkerung von Flims, Feriengäste, Curlinginteressierte und alle am Projekt beteiligten<br />

Personen einen Rundgang durch die neue Curling- und Eventhalle machen. Speis und Trank im Restaurant und auf dem Vorplatz zur<br />

Curlinghalle ergänzten das Programm. Zum Tagesprogramm gehörten auch Curling-Schnupperkurse und ein Kin<strong>der</strong>parcours auf<br />

dem Eis. <strong>Die</strong> wichtigsten Curling-Anläse: Bis Ende 2009 wurden 10 Turniere durchgeführt und bis zum April 2010 werden weitere<br />

7 Turniere folgen. Der Höhepunkt für diese Saison bildet die Junioren WM in Flims.<br />

Junioren WM im März 2010<br />

Ein grosser Sportanlass kehrt nach Flims zurück. Nach <strong>der</strong> Europameisterschaft 1998 darf <strong>der</strong> Curling Club Flims nach 2003 zum<br />

zweiten Mal die Junioren-WM durchführen. Vom 6. bis 14.03.2010 messen sich die Curlerinnen und Curler im Alter von 16 – 20 Jahren<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Welt und kämpfen um Edelmetall.<br />

Events: Ab April dient die Halle als multifunktionaler Veranstaltungsort für Events mit bis zu 1800 Personen. Als erste Grossveranstaltung<br />

treffen sich Anfang Mai 2010 rund 1500 Tourismusexperten zum jährlichen Branchenanlass, dem «Schweizer Ferientag».<br />

Der spätere Ausbau / mobiles Aussenfeld / Kunsteisbahn : <strong>Die</strong> neue Halle besitzt einen grossen Vorplatz welcher für Events<br />

gebraucht wird (Ausstellungen, Info-Zelte, Verpflegung, etc.). <strong>Die</strong>se Fläche kann in Zukunft im Winter auch für eine kleine, mobile<br />

Eisfläche (ca. 30 x 30 m) genutzt werden. Auf diesem Feld werden keine Hockeyspiele stattfinden. Für die Gäste ist das Eisfeld von ca.<br />

10 – 22 Uhr offen. Vorgesehen ist eine Betriebszeit vom etwa 1. Dezember bis 28. Februar. Chalets, Foodstände und Sitzbänke sollen<br />

die Eisfläche ergänzen. <strong>Die</strong> Kälteanlage besitzt für diese kleine Leistung genügend Reserven. Der Entscheid für eine Umsetzung<br />

erfolgt 2010/2011.<br />

Drei Etagen für ein vielseitiges<br />

Konzept<br />

EG<br />

1 Haupteingang<br />

2 Eingangshalle, Foyer<br />

3 Empfang, Kiosk<br />

4 Büro<br />

5 Gar<strong>der</strong>obe<br />

6 Lift zur Tribüne und zum UG<br />

7 Treppe zur Tribüne<br />

8 Treppe zum UG<br />

9 Curler Pub<br />

10 Curler Restaurant<br />

11 Küche<br />

12 WC Damen<br />

13 WC Herren<br />

UG<br />

14 Seminarräume<br />

15 Gar<strong>der</strong>obe<br />

16 Technik<br />

17 Lager<br />

OG<br />

18 Tribüne<br />

14<br />

17<br />

16<br />

14<br />

16<br />

15<br />

15<br />

15<br />

10<br />

9<br />

11<br />

12<br />

10<br />

6<br />

7<br />

13<br />

5 2 1<br />

14<br />

_UG<br />

Rink 1<br />

Rink 2<br />

Rink 3<br />

Rink 4<br />

Rink 5<br />

Rink 6<br />

3 4<br />

18<br />

_EG<br />

_OG

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