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ImDialog - AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf ...

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Statusbericht 2012<br />

der Abfallgesellschaften<br />

Kreis <strong>Warendorf</strong> und<br />

Kreis Gütersloh<br />

<strong>AWG</strong><br />

GEG<br />

<strong>ImDialog</strong>


Zwei Kreise, drei Entsorgungsgesellschaften, ein Auftrag.<br />

Statusbericht 2012<br />

www.awg-waf.de<br />

www.geg-gt.de<br />

www.ecowest.de


ZUSAMMEN <strong>ImDialog</strong><br />

Bürger und Gewerbebetriebe erwarten, dass Abfälle schnell,<br />

umweltkonform und preiswert entsorgt werden. Nachhaltige<br />

Verwertung und Recycling schützen das Klima und mindern<br />

den Rohstoffverbrauch. Diese anspruchsvollen und komplexen<br />

Anforderungen der modernen Abfallwirtschaft erfordern<br />

Experten. Der Kreis <strong>Warendorf</strong> und der Kreis Gütersloh haben<br />

ihren öffentlichen Entsorgungsauftrag <strong>des</strong>halb auf zwei kommunal<br />

geführte Entsorgungsgesellschaften übertragen.<br />

<strong>AWG</strong> – <strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

mbH – und GEG – Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen<br />

Kreis Gütersloh mbH – sorgen für die verlässliche Verwertung<br />

und Beseitigung von Abfällen. Mit Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten<br />

sowie Abfallumschlag und ­transport bieten<br />

die beiden Gesellschaften eine flächendeckende abfallwirtschaftliche<br />

Infrastruktur. Die Abfallwirtschaftsberatung und<br />

die Nachsorge für die ehemaligen Deponien gehören zu den<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 1<br />

weiteren Dienstleistungen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten<br />

von <strong>AWG</strong> und GEG steht der Betrieb <strong>des</strong> Entsorgungszentrums<br />

Ennigerloh durch die gemeinsame Tochtergesellschaft<br />

ECOWEST – Entsorgungsverbund Westfalen GmbH. Die Anlage<br />

separiert Wertstoffe aus Restmüll und produziert heizwertreiche<br />

Sekundärbrennstoffe für die Industrie. Darüber hinaus<br />

gehört die Entsorgung von Gewerbeabfällen zu den Aufgaben<br />

der ECOWEST. Geführt werden die drei Gesellschaften mit<br />

ihren rund 120 Mitarbeitern von Thomas Grundmann und<br />

Rüdiger Klei.<br />

Die Zusammenarbeit der beiden Kreise und der drei Entsorgungsgesellschaften<br />

konzentriert sich auf einen gemeinsamen<br />

Auftrag: sichere und preisgünstige Entsorgungsdienstleistung<br />

für die Bürger und Gewerbebetriebe der Region.<br />

Zwei Kreise, drei Entsorgungsgesellschaften, ein Auftrag –<br />

das heißt: Zusammen <strong>ImDialog</strong>!


2 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

LIEbE LESErINNEN<br />

UND LESEr<br />

Die gute Nachricht hat es schwer und wenn<br />

alles „läuft“, ist die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

gering. Darüber sind wir bei GEG und<br />

<strong>AWG</strong> nicht böse. Keine gravierenden Unfälle<br />

und Personenschäden, keine spektakulären<br />

Brände und Anlagenausfälle, keine umweltrelevanten<br />

Schadensereignisse sowie eine<br />

komplikationslose Deponienachsorge. 2012<br />

war für die kommunal getragenen Entsorgungsgesellschaften<br />

der Kreise Gütersloh und<br />

<strong>Warendorf</strong> ein gutes Jahr.<br />

Was aber nicht heißt, dass es kein arbeitsreiches<br />

Jahr war. Denn mit dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

wurde die Position der<br />

Kommunen in der Abfallwirtschaft deutlich<br />

beschrieben. Zusammen mit der verbindlichen<br />

Orientierung auf die Verwertung waren<br />

an den operativen Sitzen der Gesellschaften,<br />

in Rheda­Wiedenbrück und Ennigerloh, viele<br />

Aufgaben innovativ zu planen oder zu lösen.<br />

Zug um Zug werden wir in den kommenden<br />

Jahren nun die logistischen Voraussetzungen<br />

für eine optimierte Wertstofferfassung<br />

umsetzen.<br />

Die Erfüllung der gesetzlichen Pflichtaufgaben<br />

im Sinne unserer Gesellschafter ist die eine<br />

Seite unserer Tätigkeit. Die andere Messlatte<br />

sind die darüber hinaus gesetzten Ziele. GEG<br />

und <strong>AWG</strong> leisten durch ständige technische<br />

und operative Innovation aus der Region<br />

heraus einen wichtigen Beitrag zum global<br />

notwendigen Ressourcen­ und Klimaschutz.<br />

Diese Orientierung zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch unser Unternehmenshandeln<br />

und wird auch von den Mitarbeitern getragen.<br />

Durch konsequente Effizienzsteigerung ist es<br />

uns außerdem gelungen, die Entsorgungsentgelte<br />

für die <strong>AWG</strong> im siebten Jahr und für die<br />

GEG im neunten Jahr zu stabilisieren.<br />

Darüber und auch über unsere ganz alltägliche<br />

Dienstleistung möchten wir mit diesem<br />

Statusbericht <strong>des</strong> Jahres 2012 informieren. Wir<br />

verbinden damit auch den Dank für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und hoffen, dass<br />

Sie – die Bürger, Kunden und Gremien unserer<br />

Gesellschaften – auch im kommenden Jahr<br />

kooperativ und erfolgreich mit uns zusammenarbeiten.<br />

Ihr<br />

Rüdiger Klei Thomas Grundmann<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer


INHALT<br />

Zusammen <strong>ImDialog</strong> 1<br />

Grußwort der Geschäftsführung 2<br />

Inhalt 3<br />

Januar Handy­Sammelaktion 4<br />

kabeleins­Dreh im EZE 5<br />

Neues Team Öffentlichkeitsarbeit 5<br />

Februar Eröffnung Entsorgungspunkt Gütersloh 6<br />

Pluspunkt Klimaschutz 7<br />

Umweltdezernenten der Kreise 8<br />

März Kunst: Kleider aus Metall 10<br />

Führungen „Specials“ 12<br />

Pluspunkt Klimaschutz 13<br />

April Photovoltaik 14<br />

Mai Inbetriebnahme Biogasanlage 16<br />

Hintergründe 18<br />

Pluspunkt Klimaschutz 19<br />

Juni Interkommunale Zusammenarbeit 20<br />

Innovationen: Relaunch aller Internetseiten 22<br />

Pluspunkt Klimaschutz 23<br />

Juli Abfall­App 24<br />

August E­Schrott­Sammlung 26<br />

Luftbilder Deponien Kreis Gütersloh 28<br />

September ECOWEST Marketing 30<br />

Pluspunkt Klimaschutz 31<br />

Klimabilanz 32<br />

Drachenfest/VKU 100 Jahre 34<br />

Pluspunkt Klimaschutz 35<br />

Oktober Kundenporträt Miele & Cie. KG 36<br />

Gesellschafterversammlung GEG/Aufsichtsrat <strong>AWG</strong> 38<br />

Abfallpädagogik 40<br />

November <strong>AWG</strong>: Familienfreundliches Unternehmen 42<br />

Pluspunkt Klimaschutz 43<br />

Umbau EBS­Anlage 44<br />

Dezember Ausblick 2013 46<br />

Impressum 48<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 3


4 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Januar:<br />

Handy-Sammelaktion<br />

Über 1.000 Handys wechselten den besitzer:<br />

Nils Menka von der GEG (links) übergab im April<br />

2012 die erste Ladung gesammelter Althandys an<br />

Osnabrücks Zoopräsidenten reinhard Coppenrath.<br />

GEG KOOpErIErT MIT<br />

ZOO OSNAbrÜCK<br />

Handysammlung: Erlöse zum Schutz von Menschenaffen<br />

Da staunten die Vertreter <strong>des</strong> Osnabrücker<br />

Zoos nicht schlecht: über 400 Althandys<br />

wurden im April überreicht, seit Jahresbeginn<br />

gesammelt an Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten<br />

der GEG.<br />

Die Kisten, die Nils Menka im Gepäck hatte,<br />

wogen einiges. „Die waren so vollgepackt mit<br />

Althandys, dass ich sie gerade noch tragen<br />

konnte“, berichtet Menka, der normalerweise<br />

am Entsorgungspunkt Nord in Halle (Westf.)<br />

im Einsatz ist. Er war bei Zoopräsident Reinhard<br />

Coppenrath angekündigt, dem er diese<br />

beachtliche Menge an Althandys übergab.<br />

„Der Zoo freut sich sehr über das Engagement<br />

der GEG, denn den Schimpansen ist damit<br />

gleich doppelt geholfen: Mit dem Geld aus<br />

dem Recycling unterstützen wir Schutzprojekte<br />

in der freien Natur und die wiedergewonnenen<br />

Rohstoffe fließen erneut in die<br />

Handyproduktion“, unterstrich Zoopräsident<br />

Coppenrath.<br />

Seit Beginn der Kooperation zwischen dem<br />

Zoo Osnabrück und der GEG Anfang 2012 sind<br />

fast 1.000 Althandys gesammelt und abgegeben<br />

worden. Im Herbst 2012 brachte dann<br />

GEG­Mitarbeiter Andreas Kruse die zweite,<br />

noch größere Ladung nach Osnabrück. Die<br />

Erlöse aus den gesammelten Handys fließen<br />

in Projekte der EAZA (European Association of<br />

Zoos and Aquaria) zum Schutz von Menschenaffen<br />

im Kongo: 1,20 Euro erhält der Zoo für<br />

je<strong>des</strong> ausgediente Handy.


TATOrT ENNIGErLOH<br />

Team von kabeleins filmte<br />

für „Abenteuer Leben“<br />

Vom 17. bis zum 19. Januar 2012 setzte ein dreiköpfiges<br />

Team <strong>des</strong> Privatsenders kabeleins den<br />

Alltag <strong>des</strong> Entsorgungszentrums Ennigerloh<br />

in Szene. Dabei war es der Redakteurin Julia<br />

Stolzenberg wichtig, die Abläufe aus Sicht der<br />

Mitarbeiter zu zeigen, um so beim späteren<br />

Zuschauer Wertschätzung und Verständnis<br />

für deren Arbeit zu schaffen. Zur Präsentation<br />

bei der Anmoderation <strong>des</strong> Beitrages im Studio<br />

machte sich ein großer Sack mit Ennigerloher<br />

Ersatzbrennstoff auf den Postweg nach<br />

Unterföhring, dem Sitz <strong>des</strong> Senders in der Nähe<br />

von München. Die wohl bislang größte Reise<br />

<strong>des</strong> sonst eher regional eingesetzten Sekundärbrennstoffs.<br />

DrEI TEILE bILDEN<br />

EIN GANZES<br />

Öffentlichkeitsarbeit im<br />

Unternehmensverbund<br />

Von der Bildungsarbeit über den Umweltkalender<br />

bis zum Bürgerbrief: Für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Unternehmensverbund von<br />

<strong>AWG</strong>, GEG und ECOWEST ist viel zu tun. Das<br />

Team hat sich Anfang 2012 neu aufgestellt.<br />

Michael Dierkes, Sabine Lubeley und Katja<br />

Hochstetter kümmern sich um die vielfältigen<br />

Aufgaben, welche die Themen Abfallvermeidung,<br />

Abfallbehandlung, Klima­ und<br />

Ressourcenschutz und das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

in der öffentlichen Darstellung<br />

gegenüber Bürgern und Kunden mit sich<br />

bringen. Dabei arbeiten sie unternehmensübergreifend<br />

für die Gesellschaft zur Entsorgung<br />

von Abfällen Kreis Gütersloh (GEG), die<br />

<strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

(<strong>AWG</strong>) und den Entsorgungsverbund<br />

Westfalen (ECOWEST).<br />

Die Bildungsarbeit ist seit fast 20 Jahren fest in der<br />

Hand von Michael Dierkes: Bereits über 700­mal<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 5<br />

Der Star ist der Mitarbeiter. ralf Kiesow (oben rechts)<br />

erklärt Alex reklin (oben links) die bedienung <strong>des</strong><br />

baggers, beobachtet vom kabeleins-Team. Den beitrag<br />

finden Sie auf unseren Internetseiten.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit im Unternehmensverbund<br />

koordinieren: Michael Dierkes, Sabine Lubeley und<br />

Katja Hochstetter.<br />

hat er Besucher durch das Entsorgungszentrum<br />

in Ennigerloh geführt. Die Pressearbeit <strong>des</strong> Unternehmensverbun<strong>des</strong><br />

koordiniert die Diplom­<br />

Journalistin Sabine Lubeley. Sie verantwortet<br />

außerdem die Erstellung der Umweltkalender<br />

für acht Kommunen im Kreis Gütersloh. Die<br />

agenturerfahrene Texterin Katja Hochstetter<br />

überarbeitet Broschüren und Flyer, betreut die<br />

Erstellung <strong>des</strong> Bürgerbriefes PunktGenau und<br />

<strong>des</strong> jährlichen Statusberichtes <strong>ImDialog</strong>.


6 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Februar:<br />

Entsorgungspunkt<br />

ENTSOrGUNGSpUNKT<br />

GÜTErSLOH ErÖFFNET<br />

Kundenfreundlich, großzügig und modern<br />

Öffnungszeiten<br />

dienstags bis freitags<br />

von 8.30 bis 16.30 Uhr<br />

donnerstags bis 18 Uhr<br />

samstags bis 13 Uhr<br />

Schadstoffmobil<br />

donnerstags von<br />

15 bis 18 Uhr<br />

Bei klirrender Kälte eröffneten Landrat Sven­Georg Adenauer<br />

und Bürgermeisterin Maria Unger offiziell den Entsorgungspunkt<br />

Gütersloh. Angestoßen wurde kurzerhand mit Glühwein:<br />

Die Leitungen im Bierwagen waren zugefroren.<br />

Das hinderte die beiden Ehrengäste nicht daran, die obligatorische<br />

Entsorgungsrunde über das neue Gelände an<br />

der Carl­Zeiss­Straße zu drehen. Mit einem Bollerwagen im<br />

Schlepptau, gefüllt mit allerlei Abfällen, machten sich die<br />

beiden auf den Weg über das rund 5.000 Quadratmeter große<br />

Areal. Vorbei an den diversen Containern, unter anderem für<br />

Elektroschrott, Bildschirmgeräte und Haushaltsgroßgeräte,<br />

zogen sie den Wagen in den hinteren Bereich, wo abgesenkt<br />

Landrat Sven-Georg Adenauer und<br />

bürgermeisterin Maria Unger<br />

drehten die obligatorische Entsorgungsrunde:<br />

Sie leerten den<br />

bollerwagen mit allerlei Abfällen in<br />

die entsprechenden Container.<br />

aufgestellte Container auf Sperrmüll oder Altholz warten. Seit<br />

Oktober 2012 nehmen die Mitarbeiter am Entsorgungspunkt<br />

auch Grünabfälle an. Für Korken, CDs, Handys, Batterien und<br />

Energiesparlampen gibt es ein getrenntes Sammelsystem. Das<br />

Schadstoffmobil ist jeweils donnerstags vor Ort.<br />

Der Entsorgungspunkt Gütersloh ist großzügig angelegt: Er<br />

bietet viel Raum zum Rangieren, auch mit Anhängern. Anliefern<br />

dürfen sowohl Privatleute als auch Gewerbetreibende. Die<br />

beiden Mitarbeiter vor Ort weisen die Kunden ein, helfen beim<br />

richtigen Sortieren und schicken die PKWs oder Transporter<br />

nach Bedarf über die Waage. In den ersten drei Quartalen 2012<br />

verzeichnete der Entsorgungspunkt über 12.000 Anlieferungen.


„Wenn ich von meinem Arbeitsplatz erzähle, schauen<br />

manche bekannte erst merkwürdig. Aber wenn ich<br />

dann erzähle, wie aufwändig wir Abfälle behandeln<br />

und entsorgen, kommt das Staunen. „Für den Klimaschutz?<br />

Das ist gut!“, sagen sie dann.“<br />

Christine Guerin<br />

Mitarbeiterin Sickerwasserkläranlage Westerwiehe<br />

Pluspunkt<br />

Klimaschutz<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 7


8 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Februar:<br />

Umweltdezernenten<br />

Frank Scheffer,<br />

Kreis Gütersloh<br />

Wohnort:<br />

Münster<br />

Geburtsjahr:<br />

1959<br />

EUrOpEAN ENErGy AWArD<br />

WÜrDIGT rESSOUrCENSCHUTZ<br />

Interview mit Frank Scheffer<br />

Umweltdezernent <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> Gütersloh<br />

Herr Scheffer, was verbinden Sie mit dem Begriff<br />

„Nachhaltigkeit“?<br />

Es darf nicht mehr Holz geschlagen werden,<br />

als nachwächst. Dieser Grundsatz hat eine<br />

neue Bedeutung gewonnen und lässt sich<br />

auch auf andere Bereiche übertragen. Es geht<br />

um den verantwortungsvollen Umgang mit<br />

Ressourcen. Der Verbrauch darf nicht auf Kosten<br />

nachfolgender Generationen gehen.<br />

Was erwarten Sie in diesem Zusammenhang<br />

von der GEG?<br />

Metalle wachsen bekanntlich nicht nach, um<br />

ein Beispiel zu nennen. Aber durch intelligentes<br />

Sammeln, Sortieren und Aufbereiten sorgt unsere<br />

kommunale Entsorgungsgesellschaft dafür,<br />

dass Metalle aus Abfällen zurückgewonnen<br />

und damit dem Produktionskreislauf wieder<br />

zugeführt werden. Das spart außerdem<br />

enorme Mengen Energie. Im Abfall sind viele<br />

dieser Wertstoffe. Unsere GEG entwickelt sich<br />

so auf lange Sicht vom Entsorger zum Rohstoffgewinner.<br />

Wo steht Ihr Kreis in Sachen Klimaschutz in<br />

zehn Jahren?<br />

Unsere Anstrengungen wurden ja schon mit<br />

dem European Energy Award gewürdigt. Auf<br />

diesem Niveau werden wir uns fortentwickeln.<br />

Derzeit stellen wir ein Klimaschutzkonzept auf,<br />

in dem wir konkrete Projekte und Zielsetzungen<br />

formulieren. Wichtig erscheint mir, dass<br />

wir eine Art Energiebewusstsein entwickeln.<br />

Energiesparen ist der effektivste Klimaschutz.


INNOvATIONEN FÜr<br />

DEN KLIMASCHUTZ<br />

Herr Gnerlich, was verbinden Sie mit dem Begriff<br />

„Nachhaltigkeit“?<br />

Fossile Energieträger und Rohstoffe stehen<br />

uns nicht unbegrenzt zur Verfügung. So ist der<br />

verstärkte Einsatz von recycelten Materialien<br />

ein wichtiger Lösungsansatz, um Rohstoffimporte<br />

zu vermindern. Als Paradebeispiel gilt<br />

für mich die Sammlung und Verwertung von<br />

Elektroaltgeräten. Darin steckt viel Potenzial.<br />

Was erwarten Sie in diesem Zusammenhang<br />

von der <strong>AWG</strong>?<br />

Zunächst eine Fortführung <strong>des</strong> umweltorientierten<br />

Arbeitens. Darüber hinaus aber auch<br />

bürgerfreundliche Weiterentwicklungen bei<br />

den Sammelsystemen, um noch mehr Wertstoffe<br />

zu erfassen. Wie die <strong>AWG</strong> im Rahmen der<br />

Friedrich Gnerlich,<br />

Kreis <strong>Warendorf</strong><br />

Wohnort:<br />

<strong>Warendorf</strong><br />

Geburtsjahr:<br />

1951<br />

Interview mit Friedrich Gnerlich<br />

Umweltdezernent <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 9<br />

flächendeckenden Erfassung von Elektroaltgeräten<br />

systematisch das Bringsystem über Pilotprojekte<br />

zum Holsystem aufbaut, ist beispielhaft<br />

und findet meine volle Unterstützung.<br />

Wo steht Ihr Kreis in Sachen Klimaschutz in<br />

zehn Jahren?<br />

Die Produktion von Sekundärbrennstoffen in<br />

Ennigerloh ist ausbaufähig. Mit dem LaTherm­<br />

Verfahren wird erprobt, wie die am Standort<br />

vorhandene Abwärme, die derzeit überwiegend<br />

über Wärmetauscher in die Atmosphäre<br />

entweicht, auch extern in größerem Umfang<br />

genutzt werden kann. Bewährt sich diese<br />

Technik, wäre das die Initialzündung für weitere,<br />

ähnlich innovative Projekte. Und für den<br />

Klimaschutz im Kreis ein ganz großer Sprung.


10 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

März:<br />

Kunst<br />

SAMT WIE SEIDE –<br />

HArT WIE STAHL<br />

Eine Bändigungsgeschichte<br />

Transparentes Metalldrahtgewebe aus Kupfer<br />

und Zinnbronze, kombiniert mit Seide und<br />

Wollvlies – wem es da eiskalt den Rücken<br />

hin unterläuft, der irrt. Die Rede ist von einer<br />

festlichen, bequemen Abendgarderobe, kreiert<br />

von einer tapferen Schneiderin aus Ennigerloh<br />

namens Ruth Höner. Die zweite Couturière,<br />

Elis Piehl, fertigt aus diesem Material im Alltag<br />

erprobte Taschenmodelle. Beide haben es<br />

inzwischen mit ihrer Idee bis zur documenta<br />

nach Kassel gebracht und „das Fernsehen war<br />

auch schon da“, berichtet Ruth Höner stolz.<br />

Aber wie kam es zu dieser doch ungewöhnlichen<br />

Idee? Während einer Besichtigung der<br />

Drahtweberei HAVER & BOECKER war Elis<br />

Piehl von dem ungezähmten und auffallenden<br />

Material so fasziniert, dass ihr am Ende<br />

der Führung Reste eines feinen Edelstahl­ und<br />

Kupferdrahtgewebes zur Verfügung gestellt<br />

wurden. Das feine Metallgewebe, das „wie<br />

Seide fällt“, inspirierte die beiden Fachfrauen<br />

und sie begannen damit, das robuste Material<br />

zu bändigen: Zunächst rutschte das Gewebe.<br />

Alle Nähte mussten sorgfältig versäubert und<br />

(v. l.) Elis piehl<br />

und ruth Höner<br />

präsentieren ihre<br />

neueste Kollektion.


eingefasst werden, damit das Kleidungsstück<br />

tragbar wurde. Vorsicht war geboten, damit<br />

man sich nicht an den Schnittkanten verletzte.<br />

Anfängliche Hürden, die inzwischen längst<br />

überwunden sind.<br />

Heute schmückt eine Schaufensterpuppe den<br />

Eingangsbereich der Änderungsschneiderei<br />

von Ruth Höner. Sie trägt eine Weste mit Stehkragen<br />

und einen Hut – aus Edelstahl. Darüber<br />

hinaus knöpfen sich die Mo<strong>des</strong>chöpferinnen<br />

inzwischen auch Röcke, Taschen, Tücher und<br />

Schmuck vor. Je<strong>des</strong> Mal entstehen daraus verblüffende<br />

Einzelstücke. Verblüfft, das war auch<br />

die bekannte Kunstkritikerin Lori Waxman aus<br />

Chicago, als die beiden Frauen während eines<br />

Besuches auf der documenta bei ihr vorstellig<br />

wurden. Waxman organisiert auf der Kunstausstellung<br />

einen Pavillon, in dem ausgewählte<br />

Werke präsentiert werden. Dort hängen<br />

jetzt auch Kleidungsstücke von Elis Piehl und<br />

Ruth Höner „Made in Ennigerloh“.<br />

Kunstkritikerin<br />

Lori Waxman trägt<br />

eine robe aus<br />

Drahtgewebe.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 11


12 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

März:<br />

Führungen<br />

ALLES, AUSSEr GEWÖHNLICH<br />

Betriebsführungen<br />

Das Ereignis wiederholt sich 50­ bis 60­mal im Jahr und ist<br />

trotzdem immer wieder ein neues: die Betriebsführungen im<br />

Entsorgungszentrum Ennigerloh und an den anderen Standorten<br />

in den Kreisen Gütersloh und <strong>Warendorf</strong>, wie z. B. dem<br />

Entsorgungspunkt Nord, Halle. Auch 2012 gab es neben den<br />

schon als „Standard“ anzusehenden Betriebsbesichtigungen<br />

durch Schulklassen und Vereine aus beiden Kreisen viele bemerkenswerte<br />

Besuche.<br />

Das waren zum Beispiel die Kollegen der befreundeten<br />

lettischen <strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong> ZAAO, die nun zum<br />

wiederholten Male das Entsorgungszentrum Ennigerloh<br />

besuchten, um technische Neuerungen zu sehen. Der Fokus<br />

lag diesmal auf der Verdieselungsanlage für Kunststoffabfälle.<br />

Weitere Anlagenstandorte, wie der neue Entsorgungspunkt<br />

Gütersloh, erhielten weitgereisten Besuch, nämlich aus Tansania.<br />

kurz notiert<br />

bESICHTIGUNG DUrCH<br />

vOLKSHOCHSCHULKUrS<br />

Erwachsenenbildung<br />

Auf Initiative <strong>des</strong> Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh kam<br />

Christa Marienhagen mit ihren vier in der Kirche engagierten<br />

afrikanischen Besuchern vorbei, um die vielfältigen Abfall­<br />

und Wertstoffsammlungen zu zeigen, aber auch kritisch das<br />

Konsumverhalten der deutschen Gesellschaft zu hinterfragen.<br />

Michael Dierkes, der in englischer Sprache erklärte, blickte in<br />

verwunderte tansanische Gesichter, als man z. B. am Container<br />

mit alten, aber äußerlich intakten Fernsehern vorbeiging. Die<br />

entspannten sich erst durch die Erläuterung, dass die Geräte<br />

ins Recycling gehen und deren Rohstoffe weitgehend wiederverwendet<br />

werden. Besichtigungen <strong>des</strong> Entsorgungszentrums<br />

Ennigerloh und an allen anderen Standorten in den Kreisen<br />

<strong>Warendorf</strong> und Gütersloh sind nach Abstimmung mit Michael<br />

Dierkes unter Tel. 02524 930741 jederzeit möglich.<br />

besuch der lettischen<br />

Delegation ZAAO.<br />

Gäste aus<br />

Tansania am Entsorgungspunkt<br />

Gütersloh.<br />

In dieser Form war es eine Premiere: 18 Bürgerinnen und<br />

Bürger aus Oelde und Ennigerloh hatten sich im Rahmen<br />

eines Kurses der VHS Oelde­Ennigerloh mit dem Titel „Betriebe<br />

stellen sich vor“ angemeldet. Am „Kurstag“ waren sie<br />

dann positiv überrascht von den klimaschonenden Projekten,<br />

wie der Biogasanlage <strong>des</strong> Kompostwerkes, dem Projekt<br />

„Wärmebox“ und der Herstellung von CO2­neutralen Ersatzbrennstoffen<br />

aus „ihrem“ Hausmüll.


„Erst haben wir nach unten geschaut, um boden und<br />

Grundwasser zu schützen. Dann haben wir Sortier- und<br />

Filtertechnik optimiert. Und nun schauen wir nach oben,<br />

ob unsere Deponieflächen für photovoltaik und Windtechnik<br />

taugen. Abfallwirtschaft heißt für mich: ständige<br />

Innovation für eine lebensfreundliche Umwelt.“<br />

Rüdiger Klei<br />

Geschäftsführer GEG und ECOWEST<br />

Pluspunkt<br />

Klimaschutz<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 13


14 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

April:<br />

Klimaschutz<br />

Photovoltaik<br />

Die neue Biogasanlage<br />

Auf vielen Dächern glänzen heute bläuliche<br />

Photovoltaikmodule in das Licht. Sie tanken<br />

die Sonnenstrahlen und liefern grüne Energie.<br />

Das Geschäft mit der Sonne ist zukunftsorientiert.<br />

Nach 25 Jahren haben die ersten<br />

Solaranlagen jetzt jedoch ihr Lebensende<br />

erreicht und lassen das zukünftige Abfallaufkommen<br />

ausgedienter Module weiter<br />

steigen. Und dann?<br />

Dann, so schreibt es die europäische Elektroschrott­Richtlinie<br />

WEEE (Waste Electrical and<br />

Electronic Equipment) vor, muss die Industrie<br />

85 Prozent der verkauften Solarmodule<br />

wieder einsammeln und fast vollständig recyceln.<br />

Diese WEEE­Novelle trat im Sommer 2012<br />

in Kraft und wird innerhalb von 18 Monaten<br />

in nationales Recht umzusetzen sein. Die<br />

Industrie hat vorab reagiert und ein europaweites<br />

Sammel­ und Verwertungssystem namens<br />

PV Cycle aufgebaut. Der EU jedoch geht<br />

dieses System nicht weit genug, weil keine<br />

Verpflichtung dahinter steht. Außerdem sind<br />

bisher keine Sammelziele festgelegt.<br />

PV Cycle wird voraussichtlich als Dienstleister<br />

für die Solarbranche agieren, der sich um die<br />

Logistik und Wiederverwertungs­Infrastruktur<br />

kümmert. Im Interesse der Energie­ und<br />

Ressourceneinsparung geht es der Initiative<br />

auch darum, den Verlust seltener Rohstoffe<br />

zu verhindern. So konzentrieren sich Recyclingunternehmen<br />

bei den alten PV­Modulen vor<br />

allem auf die Rückgewinnung von Glas. Je<br />

nach Modell macht das 75 bis 95 Prozent <strong>des</strong><br />

Gewichtes aus. Außerdem stecken in den<br />

Modulen Aluminium, Kunststoffe und kleine<br />

Mengen Kupfer.<br />

Die Abfallwirtschaftsunternehmen der <strong>AWG</strong><br />

und GEG kennen den Anspruch und das<br />

Potenzial dieses zukünftigen Stoffstroms. Die<br />

beiden Gesellschaften werden als Annahmestelle<br />

für ausgediente Solarmodule fungieren.<br />

DIE SCHATTENSEITEN<br />

DEr SONNE<br />

Wenn aus grünen Energielieferanten Solarschrott wird


Nachhaltige Photovoltaik<br />

braucht Recycling<br />

· Modul­Recyclingrate von über 95 Prozent<br />

· Wiederaufbereitung kostengünstiger als<br />

Modulneuproduktion<br />

· Rückgewinnung von 85 Prozent oder mehr von Glas<br />

und den wertvollen Stoffen Aluminium und Seltene Erden<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 15<br />

Die Servicezeiten für die<br />

kostenlose Annahme von defekten<br />

privaten und gewerblichen pv-Modulen<br />

EP Ennigerloh am Westring 10<br />

montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr<br />

samstags von 8 bis 12 Uhr<br />

EP Nord in Halle Künsebeck, Dahlbreede 1a<br />

montags bis freitags 8 bis 16.30 Uhr<br />

samstags von 9 bis 13 Uhr


16 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Mai:<br />

Biogasanlage<br />

AUS AbFALL WIrD WATT<br />

Kreis Gütersloh und KoMPoTEc setzen auf regenerative Energie<br />

Im Kompostwerk Gütersloh knallten am<br />

27. Mai zwei Sektkorken. Anlass waren die<br />

offizielle Inbetriebnahme der Biogasanlage<br />

und damit der Abschluss einer Zwölf­Millionen­Euro­Investition<br />

sowie die 20­jährige<br />

Zusammenarbeit <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> Gütersloh mit<br />

dem Betreiber KOMPOTEC.<br />

Das Investitionsobjekt, der Tunnelfermenter,<br />

wurde bereits im September <strong>des</strong> vergangenen<br />

Jahres aktiviert. Jetzt fiel der Startschuss zum<br />

Volllastbetrieb der Anlage. Bei der Vergärung<br />

von Bioabfällen wird Methangas gewonnen,<br />

Karlgünter Eggersmann, Geschäftsführer KOMpOTEC.<br />

das in einem eigenen Blockheizkraftwerk zur<br />

Erzeugung von Strom und Wärme genutzt<br />

wird. Rund 5,7 Millionen Kilowattstunden Strom<br />

werden in das Netz der Stadtwerke eingespeist.<br />

Gastredner Udo Paschedag, Staatssekretär im<br />

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Natur­ und Verbraucherschutz<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein­Westfalen, sprach von<br />

einer bedeutsamen Vorreiterrolle. Biogasanlagen<br />

seien ein notwendiger Teil der Energiewende,<br />

ohne die die Klimaschutzziele nicht<br />

erreichbar seien.<br />

rüdiger Klei (Geschäftsführer GEG),<br />

Sven-Georg Adenauer (Landrat Kreis Gütersloh),<br />

Udo paschedag (Staatssekretär),<br />

Monika paskarbies (Stellv. bürgermeisterin Stadt Gütersloh),<br />

Karlgünter Eggersmann (Geschäftsführer KOMpOTEC),<br />

Sebastian böhme (betriebsleiter Kompostwerk).


Aufgang zum Steuerungsraum. Eintragsgerät rottetunnel. Lufttechnik, neue rotteanlage.<br />

Landrat Sven­Georg Adenauer unterstrich die<br />

Akzeptanz derartiger Anlagen in der Bevölkerung<br />

und dass die Zusammenarbeit mit der<br />

Firma KOMPOTEC „ein Glücksfall“ sei.<br />

Insgesamt waren sich die Gäste einig, dass die<br />

Inbetriebnahme der Biogasanlage ein wichtiger<br />

Schritt nach vorn in Sachen Klimaschutz<br />

sei. Wenn es jetzt also heißt: „Gas geben am<br />

Kompostwerk“, dann wird Rohbiogas in insgesamt<br />

neun Fermentertunneln aus Kompostabfällen<br />

erzeugt. Befüllt wird durch ein<br />

automatisches Tunneleintragssystem.<br />

Das Material bleibt unter vollständigem Luftabschluss<br />

etwa drei Wochen dort. Der Abfall<br />

wird durch einen geregelten Flüssigkeitskreislauf<br />

befeuchtet und wieder entwässert. Die<br />

Gärreste werden später mit Luftsauerstoff<br />

versorgt und in die weitere Kompostierung<br />

eingeleitet. Der Einsatz von 30.000 Tonnen<br />

Bioabfällen erzeugt Methangas mit einem<br />

Energieertrag von 14 Millionen Kilowattstunden<br />

pro Jahr. Das ist eine beispielhafte und<br />

vorzeigbare Bilanz im Rahmen der alternativen<br />

Energieerzeugung und <strong>des</strong> Klimaschutzes.<br />

KOMpOTEC biogasanlage<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 17<br />

Inbetriebnahme: Januar 2012<br />

Input: 30.000 t/Jahr Bioabfälle<br />

Gasmenge: 7.000 m 3 /Tag<br />

Stromertrag:<br />

5,7 Mio kWh/Jahr = 1.450 Haushalte<br />

Abwärme:<br />

Nutzung für Fermenter und<br />

Gärresttrocknung


18 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Mai:<br />

Hintergründe<br />

TREFFPUNKT DER ABFALLWIRTScHAFT<br />

IFAT ENTSoRGA in München<br />

Mit einem Rekordzuspruch von knapp 3.000 Ausstellern<br />

und gut 130.000 Besuchern unterstrich die alle zwei Jahre in<br />

München stattfindende IFAT ENTSORGA erneut ihre Position<br />

als Weltleitmesse für Wasser­, Abwasser­, Abfalltechnik und<br />

Rohstoffwirtschaft. Vom 5. bis 9. Mai wurden an der Isar aber<br />

nicht nur die neuesten technischen Fortschritte präsentiert,<br />

sondern in mehreren hundert Vorträgen, Konferenzen und<br />

Fachverbandstagungen auch die zukünftigen Entwicklungen<br />

der Branche diskutiert.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>des</strong> neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

sah sich auch Thomas Grundmann auf der diesjährigen<br />

IFAT ENTSORGA um. „Mein Hauptanliegen war die Frage, wie<br />

andere kommunal geführte Entsorgungsgesellschaften die<br />

neuen, anspruchsvollen Recyclingvorgaben umsetzen wollen“,<br />

resümiert der <strong>AWG</strong> Geschäftsführer und ergänzt: „In dieser<br />

Informationsdichte bekomme ich sonst nirgendwo Hinweise,<br />

was für unsere Kreise Gütersloh und <strong>Warendorf</strong> abfallwirtschaftlich<br />

sinnvoll oder verzichtbar ist.“ Darüber hinaus nutzte<br />

der Geschäftsführer diesen Anlass, um die neue, noch druckfrische<br />

Klima­ und Ressourcenschutz­Broschüre vorzustellen.<br />

VERBRENNUNGSKoNTINGENTE SIcHER<br />

MVA Hamm Verbund<br />

Unter optimaler Erfüllung der Kriterien Entsorgungssicherheit,<br />

Umweltschutz, Energienutzung und Wirtschaftlichkeit<br />

dient die Müllverbrennungsanlage (MVA) Hamm der thermischen<br />

Behandlung von Siedlungsabfällen. Der Kreis <strong>Warendorf</strong><br />

ist <strong>des</strong>halb seit 1998 im Rahmen eines interkommunalen<br />

Verbun<strong>des</strong> an der Mengenauslastung der Müllverbrennungsanlage<br />

in Hamm beteiligt.<br />

Die Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, eine min<strong>des</strong>tens<br />

10­jährige Entsorgungssicherheit nachzuweisen. So mussten<br />

die bis 2017 laufenden Vereinbarungen für den nachfolgenden<br />

Zeitraum neu verhandelt werden. Dortmund, Hamm und<br />

Unna – ebenfalls beteiligt – haben sich nun frühzeitig auf eine<br />

Fortführung <strong>des</strong> Verbun<strong>des</strong> geeinigt.<br />

Für den Kreis <strong>Warendorf</strong>, ebenso wie Soest, ist jedoch die Frage<br />

offen, mit welcher gesellschaftlichen Beteiligungsform die<br />

eigenen Interessen optimal gewahrt bleiben. Hier steht eine<br />

Entscheidung noch aus. Dies hat aber vorerst keinen Nachteil.<br />

Der Kreis <strong>Warendorf</strong> hat jedoch auch nach 2017 weiterhin die<br />

Option, Restabfälle in der MVA Hamm anliefern zu können.<br />

v. l. Michael balhar (ASA e.v.), Dr. bernd Engelmann (Umweltbun<strong>des</strong>amt),<br />

Dr. Ketel Ketelsen (iba Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft und<br />

Energietechnik GmbH), patrick Hasenkamp (Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

Münster), Thomas Grundmann.


Pluspunkt<br />

Klimaschutz<br />

„bei der Entsorgung die balance zwischen gesetzlichen Anforderungen,<br />

geringen Gebühren und globaler verantwortlichkeit<br />

– zum beispiel beim Klimaschutz – zu halten, ist für<br />

den Kreis eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit der GEG haben<br />

wir einen operativen Spezialisten, der diese unterschiedlichen<br />

Zielrichtungen austarieren kann. “<br />

Sven-Georg Adenauer<br />

Landrat <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> Gütersloh<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 19


20 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Juni: Interkommunale<br />

Zusammenarbeit<br />

NEUE AUFGAbEN<br />

FÜr bEIDE KrEISE<br />

Erfolgreiches Modell wird ausgebaut<br />

GEG und <strong>AWG</strong> nehmen als Kreisgesellschaften viele Aufgaben<br />

wahr. Neben der Hauptaufgabe – die Entsorgung von Abfällen<br />

aus den Kreisen Gütersloh und <strong>Warendorf</strong> – bieten sie noch<br />

weitere Dienstleistungen an. Dazu gehören in Zusammenarbeit<br />

mit den Städten und Gemeinden der beiden Kreise<br />

beispielsweise die Abwicklung von Ausschreibungen oder der<br />

Betrieb von Recyclinghöfen.<br />

Nachdem bereits zehn Kommunen im Kreis Gütersloh und<br />

zwölf Kommunen im Kreis <strong>Warendorf</strong> die Aufgabe „Sammlung<br />

von Altpapier“ an den Kreis, und damit an die jeweils<br />

kreiseigene Gesellschaft, übertragen haben, wird diese erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit nun ausgebaut: Schloß Holte­Stukenbrock<br />

(GT) und Sassenberg (WAF) sind die ersten Kommunen,<br />

die nun die Sammlung und den Transport von Restmüll, Bioabfällen<br />

und Sperrmüll an die Kreise übergeben haben.<br />

Die Übertragung dieser Aufgaben bietet viele Vorteile. Samm­<br />

espräche lung, GEG-Stadt: Transport August und Entsorgung 2011Beschluss liegen der bei Stadt: den Kreisgesell­<br />

28.02. schaften im Energie- in einer und Hand. Umweltausschuss Auf Änderungen der Stadt abfallwirtschaftlicher<br />

Umweltausschuss der Stadt<br />

17.04. im Rat der Stadt<br />

uss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong>: 15.03. im Umweltausschuss<br />

Übertragung:<br />

26.03. im Kreisausschuss<br />

25.06. im Kreistag<br />

migung Bezirksregierung: steht noch aus?<br />

Ablauf Kreis Gütersloh<br />

Bereits mit der Übertragung der Sammlung von Altpapier<br />

sicherten sich die Kommunen eine kostenneutrale Lösung. Im<br />

Bereich Restmüll und Bioabfall gewährleistet die Übertragung<br />

feste, garantierte Preise. Wie die Sammlung und der Transport<br />

konkret vor Ort gestaltet werden, legen die Durchführungsbzw.<br />

Ausführungsvereinbarungen fest. Was darin steht, entscheiden<br />

die Städte und Gemeinden.<br />

08.2011 09.2011 10.2011 11.2011 12.2011<br />

Schloß Holte­Stukenbrock und Sassenberg haben nun für die<br />

kommenden fünf Jahre Planungssicherheit. Das Ergebnis, so<br />

sind die Kreisgesellschaften GEG und <strong>AWG</strong> überzeugt, wird die<br />

Erste Gespräche<br />

Vorteile der interkommunalen Zusammenarbeit noch deutli­<br />

GEG – Schloß Holte-Stukenbrock<br />

cher hervorheben.<br />

08.2011 09.2011 10.2011 11.2011 12.2011 01.2012 02.2012 03.2012 04.2012 05.2012<br />

Erste Gespräche<br />

GEG – Schloß Holte-Stukenbrock<br />

Rahmenbedingungen kann flexibler reagiert werden. Die<br />

Abwicklung der Leistungen durch GEG und <strong>AWG</strong> bietet den<br />

Kommunen Kalkulationssicherheit. Die Beauftragung von<br />

Entsorgungsunternehmen und die Überwachung der Verträge<br />

organisieren die Kreisgesellschaften – sie übernehmen Verantwortung.<br />

Beschluss im Energie- und<br />

Umweltausschuss der Stadt<br />

Übertragung:<br />

Ablauf Kreis <strong>Warendorf</strong><br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Umweltausschuss<br />

Beschluss im<br />

Infrastrukturausschuss der Stadt<br />

Erste Gespräche<br />

<strong>AWG</strong> – Stadt Sassenberg<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Kreisausschuss<br />

01.2012 02.2012 03.2012


„Abfallwirtschaft ist heute wirtschaftlich und<br />

rechtlich äußerst komplex. Eine Kommune unserer<br />

Größenordnung ist gut beraten, sich hier der<br />

Dienstleistung von Fachleuten zu bedienen, die<br />

sich ausschließlich mit dieser Materie beschäftigen.<br />

Die Kooperation mit der kreiseigenen GEG<br />

wird uns deutliche Vorteile bringen.“<br />

Hubert Erichlandwehr<br />

bürgermeister von Schloß Holte-Stukenbrock<br />

Beschluss im Energie- und<br />

Umweltausschuss der Stadt<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Kreistag<br />

Genehmigung Bezirksregierung<br />

durch Veröffentlichung im Amtsblatt<br />

06.2012 07.2012 08.2012 09.2012 10.2012 11.2012<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Kreistag<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Ausschuss für Wirtschaft, Umwelt und Planung<br />

„Der Gewinn interkommunaler Zusammenarbeit<br />

liegt ja gerade darin, Potenziale zu bündeln und<br />

Synergien zu erarbeiten. Die <strong>AWG</strong> hat als kreiseigene<br />

und kreisübergreifende <strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong><br />

deutlich mehr Möglichkeiten, Entsorgung<br />

und Recycling wirtschaftlich zu gestalten.<br />

Davon profitieren letztlich unsere Bürger.“<br />

Josef Uphoff<br />

bürgermeister von Sassenberg<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Kreistag<br />

Vertragsbeginn<br />

12.2012 01.2013<br />

Genehmigung Bezirksregierung<br />

durch Veröffentlichung im Amtsblatt<br />

Genehmigung Bezirksregierung<br />

durch Veröffentlichung im Amtsbla<br />

Vertragsbeginn<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 21<br />

01.2012 02.2012 03.2012 04.2012 05.2012 06.2012 07.2012<br />

Grundlage für die<br />

Übertragung von<br />

08.2012 09.2012 10.2012<br />

Aufgaben von den<br />

Kommunen auf den Kreis<br />

11.2<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Umweltausschuss<br />

Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

im Kreisausschuss<br />

ist das Gesetz über die<br />

kommunale Gemeinschaftsarbeit<br />

NRW (GkG NRW).<br />

04.2012 05.2012 06.2012 07.2012 08.2012 09.2012 10.2012 11.2012 12.2012 01.2013


22 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Juni:<br />

Relaunch<br />

MIT ZWEI KLIcKS ZUM ZIEL<br />

Internet-Seiten <strong>des</strong> Unternehmensverbun<strong>des</strong><br />

im einheitlichen Design<br />

Der Unternehmensverbund aus <strong>AWG</strong>, GEG und<br />

ECOWEST hat seine jeweiligen Internetauftritte<br />

nun wieder komplett überarbeitet. Dabei<br />

wurde das Motto „Mit zwei Klicks zum Ziel“ in<br />

den Mittelpunkt <strong>des</strong> Relaunches gestellt. Unter<br />

einem erkennbaren einheitlichen Grund<strong>des</strong>ign<br />

stellen sich die Internetpräsenzen jetzt<br />

übersichtlicher und grafisch ansprechender<br />

dar. Die Navigation ist deutlich verschlankt,<br />

klar und übersichtlich strukturiert, somit benutzerfreundlich<br />

und intuitiv bedienbar.<br />

Schon seit Jahren können die Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie Gewerbetreibende der Kreise<br />

<strong>Warendorf</strong> und Gütersloh auf den Homepages<br />

von <strong>AWG</strong>, GEG und ECOWEST alles Wissenswerte<br />

bequem aus dem Internet abrufen. Von<br />

Anlagenöffnungszeiten bis hin zu den Kosten<br />

der Entsorgung, von technischen Details bis<br />

hin zum Unternehmensfilm. Doch gerade<br />

im Internet ist die Entwicklung nicht stehen<br />

geblieben, sind die Ansprüche der Nutzer<br />

gestiegen. Der Zugriff auf die bereitgestellten<br />

Informationen muss schnell und ohne Umwege<br />

erfolgen.<br />

Die ECOWEST Internetseiten richten sich,<br />

entsprechend der Aufgabe <strong>des</strong> Unternehmens,<br />

primär an die gewerblichen Kunden,<br />

ohne jedoch die Bürgerinnen und Bürger<br />

zu vernachlässigen. Ganz im Gegenteil. Alle<br />

Internetseiten sind untereinander durch Links<br />

vernetzt und bieten an vielen Stellen den<br />

direkten Sprung zur Partnerseite an.<br />

www.awg-waf.de<br />

www.geg-gt.de<br />

www.ecowest.de


„Die Ziele zeitgemäßer Abfallwirtschaft sind nicht nur<br />

Entsorgung und recycling, sondern heute auch der<br />

Klimaschutz. Über die <strong>AWG</strong> engagiert sich unser Kreis<br />

an zukunftsweisenden verwertungskonzepten, die<br />

nicht nur ökologisch, sondern langfristig auch ökonomisch<br />

interessant werden können, wie z. b. Dieselwest<br />

und die mobile Wärmebox. Letztlich zahlt sich Klimaschutz<br />

dann auch im Geldbeutel aus.“<br />

Dr. Olaf Gericke<br />

Landrat <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

Pluspunkt<br />

Klimaschutz<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | | 23


24 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Juli:<br />

Abfall-App<br />

AKTUELL pEr<br />

AbFALL-App<br />

Information mit Smartphones<br />

und Tablet-Pcs<br />

Die Abfallwirtschaft ist eine innovative, sich<br />

ständig weiterentwickelnde Branche. Dies gilt<br />

nicht nur für die modernen Behandlungsmethoden,<br />

sondern selbstverständlich auch für<br />

den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Nach der vollständigen Überarbeitung seiner<br />

Internetseiten entwickelt der Unternehmensverbund<br />

nun in Kooperation mit Städten und<br />

Gemeinden beider Kreise eine Abfall­App für<br />

die stark wachsende Gruppe der Nutzer von<br />

Smartphones (internetfähige Mobiltelefone)<br />

und Tablet­PCs. In 2013 wird die Software für<br />

die Bürgerinnen und Bürger beider Kreise kostenlos<br />

in den App­Stores von iPhone und Co.<br />

zum Herunterladen zur Verfügung stehen.<br />

Der Begriff „App“ leitet sich übrigens vom<br />

englischen Wort „Application“, also „Anwendung“,<br />

ab und bezeichnet somit ein hilfreiches<br />

Programm für moderne Telefone mit berührungsempfindlichen<br />

Oberflächen.<br />

Die Funktionen der neuen Abfall­App reichen<br />

von der praktischen Erinnerungsfunktion<br />

(Welche Tonne muss wann an die Straße?) bis<br />

hin zu umfangreichen und detaillierten Informationen.<br />

Als Beispiele sind ein Abfall­ABC<br />

mit konkreten Entsorgungshinweisen oder die<br />

Terminbekanntgabe bestimmter Sammlungen,<br />

z.B. von Elektroschrott, zu nennen.


Die Auflistung und grafische Darstellung<br />

von Containerstandorten und Angaben zu<br />

den Öffnungszeiten und Preisen der Entsorgungspunkte<br />

oder Recyclinghöfe runden das<br />

Leistungsspektrum <strong>des</strong> kleinen elektronischen<br />

Helfers ab. Wie für die innovativen Apps üblich,<br />

weist auch die <strong>AWG</strong>/GEG Abfall­App den<br />

kürzesten Weg zum gewählten Ziel und nutzt<br />

dabei den im Smartphone integrierten Kartendienst.<br />

Auf aktuelle Entwicklungen können die<br />

Projektbeteiligten zeitnah durch die Aktualisierungsfunktion<br />

reagieren.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 25<br />

Neben dem kreisübergreifenden Teil von<br />

<strong>AWG</strong> und GEG wird es einen speziellen, auf<br />

jede teilnehmende Stadt/Gemeinde zugeschnittenen<br />

Bestandteil geben, der durch das<br />

entsprechende Logo und die Übernahme <strong>des</strong><br />

genutzten Designs zu erkennen ist.<br />

Zukünftig müssen also die Bürgerinnen und<br />

Bürger zur Termin­ und Informationssuche<br />

nicht mehr aufwändig per Computer das<br />

Internet aufrufen, sondern können mobil<br />

per Handy oder Tablet­PC auf eine Fülle von<br />

abfallwirtschaftlichen Infos zugreifen.


26 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

August:<br />

E-Schrott-Sammlung<br />

Freuen sich über den geglückten<br />

projektstart (v. l.): Heiner Stüve,<br />

Udo bierbaum, Wolfgang Döhring,<br />

bernhard Wagner, Dr. ralf Thorwirth<br />

und Andreas Meschede.<br />

ErFOLGrEICHES DEbÜT<br />

DEr WErTSTOFFbOx<br />

E-Schrott ist Wertstoff und hat jetzt ein neues Sammelsystem


Im Oktober wurden die Wertstoffboxen<br />

auch in Gütersloh<br />

aufgestellt. Thomas Schikora<br />

(Stadt Gütersloh) und Andreas<br />

Kruse (GEG) testen die box auf<br />

dem Marktplatz.<br />

Toaster, Mixer und Rasierapparat landen jetzt<br />

in der Wertstoffbox. Das gemeinsame Pilotprojekt<br />

der <strong>AWG</strong> und GEG war im Sommer vom<br />

Start weg ein Erfolg. Bürger finden damit eine<br />

wohnortnahe Lösung für die Entsorgung ihrer<br />

alten Elektrokleingeräte. Was im Juli mit der<br />

Aufstellung umgebauter Sammelcontainer<br />

in <strong>Warendorf</strong> und Borgholzhausen als Pilotprojekt<br />

begann, soll sukzessive für Bürger der<br />

Kreise Gütersloh und <strong>Warendorf</strong> ausgeweitet<br />

werden: Vom Handstaubsauger über den Fön<br />

bis hin zum Handy kann alles in die Wertstoffbox.<br />

Wer unsicher ist, verschafft sich einen<br />

Überblick über die Piktogramme auf der Box,<br />

die genau zeigen, was hinein darf.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 27<br />

Gütersloh ist seit Oktober auch dabei:<br />

Den Link zum Film über die Aufstellung<br />

der Wertstoffboxen finden Sie auf der<br />

Internetseite der GEG (www.geg-gt.de)<br />

unter Kunden-Center/Elektroschrott.<br />

„Wir hoffen, dass wir mit unserem Service<br />

auch die illegalen Sammlungen von Elektrokleingeräten<br />

eindämmen können“, erklärt<br />

<strong>AWG</strong>­Bereichsleiter Andreas Meschede, und<br />

GEG­Mitarbeiter Andreas Kruse ergänzt:<br />

„Per Gesetz ist es den fahrenden Sammlern<br />

nämlich verboten, Elektroaltgeräte mitzunehmen.“<br />

Wer aber seine Elektroaltgeräte in die<br />

neuen Sammelsysteme gibt, kann sicher sein,<br />

dass für alle eine umweltgerechte Entsorgung<br />

erfolgt und die Rohstoffe aus den Altgeräten<br />

zurückgewonnen werden. Ganz getreu dem<br />

Motto auf der Wertstoffbox: „Aus uns wird<br />

noch was.“


28 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

August:<br />

Luftbilder Deponien<br />

FOTOS AUS DEr<br />

LUFT GEGrIFFEN<br />

Lizzi über Borgholzhausen und Halle-Künsebeck<br />

Die Sonne strahlt, und im Wettstreit mit ihr Peter Smiatek. Der<br />

Geschäftsführer der Rietberger Firma PHT Airpicture packt<br />

gerade vorsichtig sein Arbeitsgerät aus: Flugdrohne Lizzi. Er<br />

wird sie hoch über die Boden­ und Bauschuttdeponie der GEG<br />

in Borgholzhausen fliegen lassen. Dort sind die Arbeiten am<br />

zweiten Bauabschnitt der Basisabdichtung in vollem Gange.<br />

Lizzi soll den Arbeitsfortschritt mit Fotos dokumentieren.<br />

Aus der Hand lässt Peter Smiatek seine Lizzi starten. Sie<br />

summt wie ein Bienenschwarm und ist bald nur noch ein<br />

kleiner Punkt am Himmel. „Auf dem Monitor sehe ich, was<br />

Lizzi sieht“, erklärt Smiatek, „und ich habe die Kontrolle über<br />

Entfernung und Flughöhe“. Hochkonzentriert steuert er die<br />

mit acht kleinen Rotoren ausgestattete, nur eineinhalb Kilo<br />

leichte Konstruktion und drückt hin und wieder auf den Auslöser.<br />

Eine synthetische Frauenstimme warnt: „Akkuleistung<br />

schwach, bitte Landeanflug einleiten.“ Smiatek bleibt ruhig.<br />

Basis und oberfläche dicht<br />

Die basisabdichtung stellt sicher, dass keine<br />

Schadstoffe aus dem Abfall in das Grundwasser<br />

gelangen. In der Deponie borgholzhausen besteht sie<br />

aus einer 50 Zentimeter dicken Schicht Lehmboden,<br />

darauf folgt eine 2,5 Millimeter starke Kunststoffdichtungsbahn,<br />

ein Schutzvlies und Kies zur Drainage.<br />

Nach Ende der Abfallablagerung erhält eine Deponie<br />

zusätzlich eine Oberflächenabdichtung und wird<br />

anschließend rekultiviert. In Halle-Künsebeck<br />

ist die Oberfläche bereits abgedichtet<br />

und teilweise begrünt.<br />

Erst als es heißt: „Bitte sofort landen“, holt er Lizzi vom<br />

Himmel. Langsam senkt sie sich, das Summen wird lauter,<br />

Smiatek streckt seinen Arm und pflückt die Flugdrohne bei<br />

laufenden Rotoren aus der Luft. „Das muss man können“,<br />

betont er und haucht Lizzi mit dem nächsten Akku neues<br />

Leben ein. Rund zehn Minuten kann die Flugdrohne mit<br />

einer Akkuladung in der Luft bleiben, bei starkem Wind<br />

entsprechend kürzer. Die Drohne speichert ihre Positionen<br />

mithilfe von GPS­Daten. So kann der Baufortschritt dokumentiert<br />

werden.<br />

Nach Borgholzhausen folgt die ehemalige Hausmülldeponie<br />

in Halle­Künsebeck. Auch dort schwirrt Lizzi in die Luft,<br />

wird von einem neugierigen Vogel umrundet und macht<br />

ihren Job. Die Sonne ist inzwischen hinter einigen dicken<br />

Wolken verschwunden. Peter Smiatek dagegen lächelt immer<br />

noch, als er seine Lizzi zurück in ihren Spezialkoffer legt.


peter Smiatek lässt Lizzi frei aus<br />

der Hand starten und kontrolliert<br />

sie per Fernsteuerung. Auf dem<br />

Display sieht er, was Lizzi sieht.<br />

peter Smiatek errechnete aus mehreren<br />

bildern seiner Lizzi dieses<br />

panorama der Deponie Halle-<br />

Künsebeck: Im vordergrund der<br />

renaturierte Teil, es folgt der Teil<br />

mit Oberflächenabdichtung. Im<br />

Hintergrund links der Steinbruch,<br />

rechts der Ortsteil Künsebeck.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 29


30 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

September:<br />

Marketing<br />

ENTSoRGUNG IST MEHR ALS coNTAINER<br />

Abfall braucht Experten<br />

Die ECOWEST GmbH hat Beraterkompetenz. Das ist bekannt<br />

und wird von denen, die diese in Anspruch nehmen, sehr<br />

geschätzt. Zahlreiche in der Region aktive Betriebe und private<br />

Containerdienste wissen jedoch nicht, dass die ECOWEST als<br />

Unternehmensverbund auch rechtlich verantwortlich für die<br />

Abfallwirtschaftsberatung und Entsorgung der Unternehmen<br />

aus den Kreisen Gütersloh und <strong>Warendorf</strong> ist. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

ist ein Entsorgungsfachbetrieb mit<br />

öffentlich­rechtlichem Auftrag und damit ein unabhängiger<br />

und zuverlässiger Partner für Gewerbe­ und Industriebetriebe<br />

sowie Handelsunternehmen und Dienstleistungsgesellschaften<br />

in der Region.<br />

Insbesondere die regionale Nähe und die große Beraterkompetenz<br />

machen die Alleinstellungsmerkmale aus. Deshalb wurde<br />

im Sommer entschieden, eine Werbekampagne zu starten, die<br />

der Gesellschaft ein neues Gesicht und einen noch besseren<br />

Bekanntheitsgrad verleiht.<br />

Jürgen böhme (rechts),<br />

Gewerbeabfallberater<br />

Der neue Slogan „Die Lösung liegt nah.“ stand ganz am<br />

Anfang der Konzeption und es wurde schnell deutlich, dass<br />

die regionale Nähe und die buchstäblich gelebte Ortsverbundenheit<br />

der ECOWEST sich wie ein – in diesem Fall –<br />

„blauer Faden“ durch die Gesamtkonzeption ziehen. Blau<br />

ist die Hausfarbe der ECOWEST. Ein blauer Faden schmückt<br />

heute auch den Einleger eines neu gestalteten sechsseitigen<br />

Info­Flyers und ragt wie ein Lesezeichen in der<br />

Hausfarbe „Himmelblau“ heraus. Für den Berater Jürgen<br />

Böhme war es wichtig, dass er nun seinen gewerblichen<br />

Ansprechpartnern neben einer fundierten Beratung auch<br />

konkrete Informationen über das Dienstleistungsangebot<br />

der ECOWEST an die Hand geben kann. „Jetzt kann ich je<br />

nach Gesprächsverlauf die „blaue“ Karte ziehen und damit<br />

von der im Übrigen kostenlosen Beratung zum konkreten<br />

Dienstleistungsangebot übergehen“, freut sich Böhme<br />

über seine neue Geschäftsausstattung.<br />

juergen.boehme@ecowest.de


„Der weltweit enorme rohstoff- und Energiebedarf<br />

ist eine der Ursachen <strong>des</strong> beschleunigten<br />

Klimawandels. Unsere Technik<br />

und unser Umgang mit dem Abfall sind<br />

darauf ausgerichtet, seine wertvollen bestandteile<br />

wieder nutzbar zu machen sowie<br />

stofflich und energetisch zu verwerten. Das<br />

ist unser heimischer beitrag zum global notwendigen<br />

ressourcen- und Klimaschutz.“<br />

Thomas Grundmannn<br />

Geschäftsführer <strong>AWG</strong>, GEG und ECOWEST<br />

Pluspunkt<br />

xxxxxx Klimaschutz<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 31


32 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

September:<br />

Klimabilanz<br />

MbA SpArT CO 2<br />

Klimabilanz <strong>des</strong> Standortes Ennigerloh deutlich positiv<br />

Über moderne Entsorgungswege finden mehr<br />

und wertvollere Stoffe ihren Weg zurück in den<br />

Wirtschaftskreislauf. Durch innovative Verfahren<br />

wie die mechanisch­biologische Abfallbehandlung<br />

(MBA) wird in Ennigerloh ein Beitrag<br />

zur Versorgungssicherheit <strong>des</strong> Wirtschafts­<br />

und Produktionsstandortes geleistet. Die MBA<br />

ist unter ökologischen Gesichtspunkten gegenüber<br />

anderen Verfahren klar im Vorteil, weil<br />

sie den Verbrauch von Primärenergie in Form<br />

von Kohle, Erdöl oder Erdgas stärker entlastet.<br />

Wie klimafreundlich die Anlage tatsächlich ist,<br />

wurde jetzt untersucht.<br />

Angestoßen durch die ASA, Arbeitsgemeinschaft<br />

Stoffspezifische Abfallbehandlung,<br />

haben sich der Klimaschutzuntersuchung<br />

bun<strong>des</strong>weit rund 20 Anlagenbetreiber angeschlossen.<br />

Nachdem in Ennigerloh in 2009<br />

nur die MBA begutachtet wurde, nahmen die<br />

Fachleute <strong>des</strong> Ingenieurbüros für Abfallwirtschaft<br />

und Energiebilanz (iba) in den Folgejahren<br />

das gesamte Entsorgungszentrum unter<br />

die Lupe. Ergebnis: „Durch alle Maßnahmen<br />

der Abfallwirtschaft in den Kreisen <strong>Warendorf</strong><br />

und Gütersloh wurden in den Jahren<br />

2009/2010 jeweils ca. 93.000 Tonnen CO2­<br />

Emissionen eingespart.“<br />

Auch die Untersuchung der MBA brachte ein<br />

erfreuliches Ergebnis: Durch die mechanischbiologische<br />

Abfallbehandlung in den Anlagen<br />

in Ennigerloh in Verbindung mit stofflicher<br />

Verwertung der Metalle und der energetischen<br />

Verwertung der Ersatzbrennstoffe, insbesondere<br />

in Kraft­ und Zementwerken, konnte eine<br />

gute Energieeffizienz mit hohem elektrischen<br />

Wirkgradanteil erzielt werden. Konkret war das<br />

eine Einsparung klimare levanter CO2­Emissionen<br />

von 280 kg CO2/Tonne.<br />

Umgerechnet ergibt sich, dass durch die stoffspezifische<br />

Abfallbehandlung in Ennigerloh<br />

der Energiebedarf von 43.000 Haushalten in<br />

den Kreisen Gütersloh und <strong>Warendorf</strong> abgedeckt<br />

ist.


Klimabilanz MbA Ennigerloh 2010<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 33


34 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

September:<br />

Kurznotizen<br />

KLEINE DrACHEN ZUM FEST<br />

Großer Andrang in und am Deponiebauwerk<br />

der GEG im Klimapark Rietberg<br />

Die zweite Auflage <strong>des</strong> Drachenfestes im Klimapark Rietberg<br />

war ein voller Erfolg: Die Spätsommersonne strahlte mit den<br />

Besuchern um die Wette. Zahlreiche Spiel­ und Bastelangebote<br />

machten den Nachmittag für die vielen Familien perfekt. Über<br />

4.000 Gäste zählten die Veranstalter an diesem Nachmittag<br />

im Klimapark.<br />

Die GEG war in und an ihrer „begehbaren Deponie“ mit dabei.<br />

Im Innenraum – einem ehemaligen Gassammelschacht mit<br />

rund zweieinhalb Metern Durchmesser, in dem eine Ausstellung<br />

zur Deponienachsorge zu sehen ist – verwandelte die<br />

Kinderschminkerin Eugenie Kröcker aus Verl die kleinen Gäste<br />

in grüne Drachen. Draußen gab es von den beiden GEG­Mitarbeiterinnen<br />

Ilka Kleikemper und Sabine Lubeley allerlei Wissenswertes<br />

über die Abfallwirtschaft in die Hand. Am Maltisch<br />

zeigten viele Kinder ihre Kreativität: Sie brachten fantasievolle<br />

Müllmonster auf das Zeichenpapier.<br />

100 JAHrE KOMMUNALE STäDTErEINIGUNG<br />

Teilnehmer diskutieren über Verpackungsverordnung<br />

100 Jahre kommunale Städtereinigung und 100 Tage Kreislaufwirtschaftsgesetz:<br />

Diese beiden Daten nahm die Sparte Abfallwirtschaft<br />

und Stadtreinigung <strong>des</strong> VKU (Verband kommunaler<br />

Unternehmen e.V.) zum Anlass, zahlreiche Vertreter der kommunalen<br />

Spitzenverbände sowie von Bun<strong>des</strong>­ und Lan<strong>des</strong>ministerien<br />

zu einem parlamentarischen Abend einzuladen.<br />

Bun<strong>des</strong>umweltminister Peter Altmaier würdigte als Festredner<br />

das Engagement der Kommunen und der kommunalen<br />

Unternehmen. In der vorangegangenen Fachveranstaltung mit<br />

zahlreichen Vorträgen wurde die Frage kontrovers diskutiert,<br />

ob die Verpackungsverordnung eine taugliche Grundlage für<br />

ein Wertstoffgesetz darstellt oder ob man einen grundsätzlichen<br />

Systemwechsel braucht. Unter den Teilnehmern waren<br />

auch <strong>AWG</strong>­Geschäftsführer Thomas Grundmann und Reinhold<br />

Sendker, MdB <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong>.<br />

In der Festschrift „100 Jahre kommunale Städtereinigung“ (TK­<br />

Verlag) ist die GEG mit einem zwölfseitigen Beitrag vertreten.<br />

(v.l.): Axel Knoerig, Mdb (CDU/CSU), Andreas Nieweler, Geschäftsführer<br />

<strong>AWG</strong> Kreis Diepholz, Thomas Grundmann, Geschäftsführer <strong>AWG</strong>, Helmut<br />

brandt, Mdb (CDU/CSU), peter Altmaier, bun<strong>des</strong>umweltminister (CDU/<br />

CSU), reinhold Sendker, Mdb (CDU/CSU), patrick Hasenkamp, Werkleiter<br />

Abfallwirtschaftsbetriebe Münster und vKU-vizepräsident.


„Ich möchte nicht, dass unsere Kinder unter den Folgen<br />

<strong>des</strong> Klimawandels leiden müssen. Deshalb finde ich es<br />

richtig, wie bei uns mit den Abfällen umgegangen wird.<br />

Auch wenn das Sammeln und Trennen manchmal nervt.“<br />

Bürgerin Sabine Siefert mit ihren Töchtern<br />

Malin (8 Jahre) und Svenja (11 Jahre)<br />

aus Rheda-Wiedenbrück<br />

Pluspunkt<br />

Klimaschutz<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 35


36 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Oktober:<br />

Kundenporträt<br />

NAcHHALTIGKEIT ALS<br />

UNTERNEHMENSPRINZIP<br />

Miele & cie. KG<br />

Privaten wie gewerblichen Kunden gilt<br />

Miele mit Sitz in Gütersloh als Inbegriff für<br />

Qualität und Langlebigkeit. Heute sind diese<br />

Produkteigenschaften unter dem Begriff<br />

„Nachhaltigkeit“ subsumiert, mit dem der<br />

international agierende Hausgerätehersteller<br />

seine ökonomische, ökologische und soziale<br />

Verantwortung dokumentiert. Als Familienunternehmen<br />

beschäftigt die Miele & Cie. KG<br />

bei einem Umsatz von über 3 Milliarden Euro<br />

weltweit bald 17.000 Mitarbeiter. In Gütersloh<br />

hat Miele über 4.800 Arbeitnehmer, im Kreis<br />

<strong>Warendorf</strong> sind es fast 850.<br />

„Immer besser!“, so formulierten die Gründer<br />

schon vor über hundert Jahren die nach wie<br />

vor aktuelle Unternehmensmaxime. „Ja, wir<br />

wollen immer effizientere, haltbarere Produkte<br />

entwickeln. Und bei der Produktion, beim Kunden<br />

und bei der Entsorgung soll die Umwelt<br />

so wenig belastet werden, wie es möglich ist“,<br />

erläutert Dr. Eduard Sailer. „Aber nachhaltiges<br />

Handeln“, so ergänzt der für den Bereich Technik<br />

verantwortliche Geschäftsführer bei Miele,<br />

„ist sicherlich deutlich breiter zu verstehen, als<br />

in diesem prägnanten Slogan ausgedrückt.“<br />

Beispielsweise wird schon bei der Materialauswahl<br />

geprüft, wie weit sich Sekundärrohstoffe<br />

verarbeiten lassen, ohne das hohe Qualitätsniveau<br />

der Miele­Produkte zu mindern. Ebenfalls<br />

im Blick ist die Optimierung der Demontage


und Verwertungsverfahren. Hier arbeitet Miele<br />

eng mit seinen Entsorgungspartnern zusammen,<br />

um die Recyclingquoten zu erhöhen.<br />

Nachhaltigkeit bei Miele bezieht aber nicht<br />

nur ökologische Komponenten wie Ressourcenschonung<br />

und Klimaschutz in die Unternehmensausrichtung<br />

ein. Soziale Verantwortung<br />

für die Mitarbeiter – auch in den<br />

Zuliefererketten – steht gleichrangig neben<br />

den produktions­ und produktspezifischen<br />

Anforderungen. Dabei sind Transparenz und<br />

Dokumentation stets wichtige Begleiter.<br />

„Unser Engagement für ein ganzheitliches<br />

und nachhaltiges Wirtschaften zahlt sich aus“,<br />

ist sich Miele Geschäftsführer Dr. Eduard Sailer<br />

sicher. Die öffentliche Anerkennung belegt<br />

das. Jetzt wurde „Mensch im Mittelpunkt“, der<br />

bereits fünfte Nachhaltigkeitsbericht <strong>des</strong> Unternehmens,<br />

in einem renommierten Ranking<br />

unter den 150 deutschen Konzernen in den<br />

„TopTen“ platziert.<br />

Vor diesem Hintergrund bleibt Miele für Stadt<br />

und Kreis Gütersloh wohl auf lange Sicht ein<br />

ganz großes Aushängeschild.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 37<br />

Das Miele-Team ist stolz auf die neue Zertifizierung (v. l.): Dirk Kalitzki (Auditor, LrQA),<br />

Torsten Spließ (Qualitätsmanagement), Dr. Dirk Jeschke (Leiter Qualitätsmanagement),<br />

Dr. Ernst Krämer (Leiter Werk Gerätefertigung), Hubert Hermelingmeier (Energiemanager),<br />

bernd rosing (LrQA), Lars Hoock (Leiter betrieblicher Umweltschutz), Meinolf röwekamp (Fertigungsleiter),<br />

Manfred rolf (Energiemanagement), ralf Kretschmer (Leitung Gießerei).


38 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Oktober:<br />

GEG-Gesellschafterversammlung<br />

Ziel Entsorgungspunkt Gütersloh: (v.l.) Ursula Ecks (SpD), Thorsten ruppel (FDp),<br />

Michael zur Heiden (FDp), peter Kalley (UWG), Thomas Grundmann, birgit Niemann-Hollatz<br />

(bündnis 90/Die Grünen), rüdiger Klei, Frank Scheffer (Umweltdezernent Kreis Gütersloh),<br />

Andreas Kruse (projektleiter Entsorgungspunkte).<br />

DEN KrEIS IM bLICK<br />

Rundtour der Gesellschafterversammlung der GEG<br />

Als für die Abfallwirtschaft im Kreis Gütersloh<br />

politisch zuständiges Gremium bereiste die<br />

Gesellschafterversammlung der GEG auch<br />

dieses Jahr ausgewählte Außenstandorte<br />

ihrer Entsorgungsgesellschaft.<br />

Die alljährliche Rundtour verschafft allen<br />

Mitgliedern <strong>des</strong> Kontrollgremiums der GEG<br />

den nötigen Überblick für die wesentlichen<br />

Entscheidungen, die sie mitzutragen haben.<br />

So wurde diesmal, neben dem geplanten Entsorgungspunkt<br />

Süd, Liefu­Gelände, auch der<br />

im Februar dieses Jahres in Betrieb genommene<br />

Entsorgungspunkt Gütersloh besichtigt.<br />

Die Deponie Westerwiehe als genehmigter<br />

Standort einer Photovoltaikanlage war ebenso<br />

Ziel wie die in Betrieb befindliche Bodendeponie<br />

Borgholzhausen und der dort ansässige<br />

ausgebaute Entsorgungspunkt/Recyclinghof.<br />

Neben diesen ortsspezifischen Themen blieb<br />

den Mitgliedern der Gesellschafterversammlung<br />

aber auch genügend Zeit, sich über abfallwirtschaftliche<br />

Fragen auszutauschen und<br />

die Entwicklungen <strong>des</strong> Jahres 2012 im Kreis<br />

Gütersloh Revue passieren zu lassen.<br />

Darüber hinaus legte die Gesellschafterversammlung<br />

fest, dass die Entsorgungsentgelte<br />

im Kreis Gütersloh stabil bleiben – erfreulicherweise<br />

bereits im neunten Jahr.<br />

Wesentliche<br />

Entscheidungen der<br />

Gesellschafterversammlung<br />

in 2012<br />

­ Errichtung einer Photovoltaikanlage auf<br />

der Deponie Westerwiehe<br />

­ Erweiterung zweiter Bauabschnitt<br />

Deponie Borgholzhausen<br />

­ Kauf <strong>des</strong> Liefu­Gelän<strong>des</strong> zum Bau <strong>des</strong><br />

Entsorgungspunktes Süd<br />

­ Neufassung <strong>des</strong><br />

Abfallwirtschaftskonzeptes


Schlüsselentscheidungen<br />

<strong>des</strong> <strong>AWG</strong>-Aufsichtsrates<br />

in 2012<br />

­ Basis­ und Oberflächenabdichtung<br />

der Deponie Ennigerloh<br />

­ Erweiterung Verwaltungsgebäude<br />

­ Abfallrechtliche Beleihung der <strong>AWG</strong><br />

für weitere zehn Jahre durch die Bezirksregierung<br />

Münster<br />

­ Neubau Laborgebäude<br />

­ Veränderung der<br />

Entgeltstruktur<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> <strong>AWG</strong>-Aufsichtsrates kommen<br />

regelmäßig im Tagungsraum <strong>des</strong> Entsorgungszentrums<br />

Ennigerloh zusammen.<br />

NEUE ENTGELTSTrUKTUrEN<br />

Prognose aus dem Vorjahr erfüllt sich<br />

Mit Spannung von den Städten und Gemeinden<br />

<strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong> erwartet,<br />

fällt eine der wichtigsten Entscheidungen<br />

<strong>des</strong> <strong>AWG</strong>­Aufsichtsrates traditionell in der<br />

letzten Sitzung <strong>des</strong> Jahres: die Festlegung der<br />

Entsorgungsentgelte für das nächste Jahr.<br />

Denn diese sind wichtiger Bestandteil der<br />

kommunalen Abfallgebühren und haben<br />

direkte Auswirkungen auf alle Bürgerinnen<br />

und Bürger. Deshalb wird die Kalkulation<br />

der Entgelte durch die <strong>AWG</strong> als kommunale<br />

<strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong> mit größter<br />

Sorgfalt vorgenommen und durch den Aufsichtsrat<br />

entsprechend intensiv kontrolliert.<br />

Erfreuliches Ergebnis aus der jüngsten Sitzung<br />

Oktober:<br />

Aufsichtsrat <strong>AWG</strong><br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 39<br />

<strong>des</strong> <strong>AWG</strong>­Aufsichtsrates: Entgelte bleiben<br />

im siebten Jahr stabil. Damit erfüllt sich die<br />

Prognose aus dem Vorjahr. Zudem wurde eine<br />

Veränderung der Entgeltstruktur beschlossen.<br />

Der Sockelbetrag pro Einwohner erhöht sich,<br />

dafür aber werden die mengenabhängigen<br />

Entgelte gesenkt. Dieser neue Berechnungsmodus,<br />

der auch von vielen anderen Kreisen<br />

in NRW praktiziert wird, berücksichtigt damit<br />

indirekt das gut entwickelte Vermeidungs­<br />

und Sortierverhalten der Bürger, mit dem das<br />

Restmüllaufkommen zwangsläufig geringer<br />

wird, die Fixkosten für die Entsorgungsstrukturen<br />

aber bleiben.


40 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Oktober:<br />

Abfallpädagogik<br />

Nicht nur Kinder kennen und lieben sie: Die<br />

orangefarbene WDR­Maus mit den Klimper­<br />

Augen. Im Jahr 2011 gab es anlässlich <strong>des</strong><br />

40. Maus­Geburtstags erstmalig den Maus­<br />

Türöffner­Tag. Dabei können Kinder in ganz<br />

Nordrhein­Westfalen hinter Kulissen blicken,<br />

die ihnen sonst verschlossen sind, z. B. technische<br />

Betriebe.<br />

In diesem Jahr beteiligte sich auch das Entsorgungszentrum<br />

Ennigerloh. Am 3. Oktober öffneten<br />

sich die Türen der mechanisch­biologischen<br />

Abfallbehandlungsanlage für 20 Kinder,<br />

die sich zuvor über die WDR­Internetseite angemeldet<br />

hatten. Dabei nahmen etliche sogar<br />

Anreisewege von 100 Kilometern und mehr in<br />

Kauf. Ausgestattet mit Helm, Warnweste und<br />

Arbeitshandschuhen, ging es unter Leitung von<br />

<strong>AWG</strong>­Öffentlichkeitsarbeiter Michael Dierkes<br />

auf verschlungenen Wegen durch die Anlage.<br />

„Die Kinder konnten Anlagenbereiche sehen,<br />

die im Alltagsbetrieb aus Sicherheitsgründen<br />

nicht zugänglich sind“, beschreibt Michael<br />

Dierkes die exklusive Besichtigungstour. Die<br />

jungen Besucher waren jedenfalls ausnahmslos<br />

begeistert von der Spezial­Tour. Als Lohn<br />

erhielten sie ein spezielles Maus­Geschenk,<br />

eine Teilnahme­Urkunde und die zuvor beim<br />

Rundgang benutzte Warnweste.<br />

TÜrEN AUF<br />

FÜr DIE MAUS<br />

Spezielle Kinderführung am 3. oktober 2012


Komplexe und hinter Maschinen verborgene<br />

Vorgänge wie die mechanisch­biologische Behandlung<br />

im Wortsinne begreifbar machen:<br />

das schafft die neue Sortieranlage für Kinder<br />

im Entsorgungszentrum Ennigerloh.<br />

Nach aufwändiger Konzeptions­ und Bauphase<br />

setzt dieses Mitmach­Modul mit einem<br />

vollkommen neuen Konzept auf den Spieltrieb<br />

der Schülerinnen und Schüler. Modelltechnik<br />

übersetzt die ausgefeilte Technik der Großanlage<br />

mit vier prägnanten Arbeitsschritten in<br />

die Erlebniswelt der Kinder.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 41<br />

KINDEr bEGrEIFEN AbFALLbEHANDLUNG<br />

Neues Mitmach-Modul ist Kern der Bildungsarbeit<br />

Speziell zusammengestellter „Pseudo­Abfall“<br />

wird in Kleingruppen an den dafür konstruierten<br />

Mini­Maschinen mit Muskelkraft<br />

möglichst sauber sortiert. Neben dem abfallwirtschaftlichen<br />

Verständnis werden so Teamfähigkeit<br />

und soziale Kompetenz gefördert.<br />

Eine Lerneinheit an den in enger Kooperation<br />

mit dem Kolping­Berufsförderungszentrum in<br />

Hamm entwickelten Maschinen dauert ca. 90<br />

Minuten. Auch eine Ausleihe an Schulen im<br />

Rahmen von Projektwochen ist geplant.


42 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

November:<br />

Familienfreundlichkeit<br />

EIN SINN FÜR FAMILIE<br />

Bertelsmann Stiftung vergibt<br />

Qualitätssiegel „Familienfreundlicher<br />

Arbeitgeber“ an die <strong>AWG</strong><br />

Die Mamas unter den Mitarbeiterinnen der <strong>AWG</strong> haben rein<br />

rechnerisch 2,16 Kinder. Eine statistische Kennzahl für das Qualitätssiegel,<br />

mit dem die Bertelsmann Stiftung den Betrieb ausgezeichnet<br />

hat: Die <strong>AWG</strong> ist „Familienfreundlicher Arbeitgeber“.<br />

Die Auszeichnung hängt gerahmt im Foyer <strong>des</strong> Verwaltungsgebäu<strong>des</strong><br />

im Entsorgungszentrum Ennigerloh. Verinnerlicht<br />

hatte die <strong>AWG</strong> die Familienfreundlichkeit schon vor der Zertifizierung.<br />

Das ergab das Prüfverfahren, dem sich das Unternehmen<br />

unterziehen musste, um das Qualitätssiegel für drei<br />

Jahre zu erlangen. Die Prüferin Astrid Laudage begleitete im<br />

Auftrag der Bertelsmann Stiftung die <strong>AWG</strong> vom Start bis zur<br />

Verleihung. <strong>AWG</strong>­Justitiar Hauke van Ellen überzeugte seine<br />

Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen, Auskunft zur Ver­<br />

Stellvertretend für die Mamas im<br />

Unternehmensverbund:<br />

Sabine Lubeley, Mitarbeiterin in<br />

der Öffentlichkeitsarbeit, mit<br />

Tochter Anna (3 Jahre).<br />

einbarkeit von Familie und Beruf zu geben. Sie schätzten unter<br />

anderem ein, ob ihr Arbeitgeber Rücksicht nimmt auf familiäre<br />

Belange. „Fast alle haben mitgemacht“, freut sich van Ellen.<br />

Was ihn außerdem noch freut: Die <strong>AWG</strong> schnitt sehr gut ab.<br />

2011


Pluspunkt<br />

Klimaschutz<br />

„Die effiziente Nutzung von zurückgewonnenen Wertstoffen<br />

wird immer mehr bedeutung gewinnen. Dazu muss die ordnungsgemäße<br />

Erfassung der Elektroaltgeräte sichergestellt<br />

werden. Hier sind wir als Hersteller in Zusammenarbeit mit<br />

den kommunalen partnern gefordert.“<br />

Dr. Eduard Sailer<br />

Geschäftsführer Miele & Cie., Bereich Technik<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 43


44 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

November:<br />

EBS-Anlage<br />

NEUE TECHNOLOGIE<br />

UND KApAZITäT<br />

Umbau der EBS-Anlage in Ennigerloh<br />

Die schematische Darstellung zeigt<br />

die EbS-Anlage, wie sie nach den<br />

umfangreichen Umbauarbeiten<br />

aussehen wird.


Seit nunmehr zehn Jahren wird die Anlage zur<br />

Herstellung von Ersatzbrennstoffen aus Restabfällen<br />

(EBS­Anlage) erfolgreich betrieben.<br />

Res tabfälle werden sowohl aus dem Hausmüll<br />

als auch aus dem Gewerbeabfallbereich<br />

über zwei Linien in die Anlage gefahren. Dort<br />

werden sie durch Zerkleinerungs­, Siebungs­,<br />

Windsichtungs­ und Trocknungsprozesse zu einem<br />

homogenen Ersatzbrennstoff verarbeitet.<br />

Neben diesen gut brennbaren Abfallanteilen<br />

werden weitere Wertstoffe abgetrennt und einer<br />

Verwertung zugeführt. Der gesamte Ablauf<br />

wird durch Qualitätssicherungsprogramme<br />

überwacht. Der so erzeugte Ersatzbrennstoff ersetzt<br />

fossile Energieträger wie Kohle und Erdöl.<br />

Hauptabnehmer sind die Zementindustrie und<br />

andere Großfeuerungsanlagen, wie Kraftwerke.<br />

Jetzt hat der Unternehmensverbund mit<br />

weitreichenden Umbau­ und Optimierungsarbeiten<br />

begonnen. Auf lange Sicht sollen so Verschleiß­<br />

und Energiekosten reduziert werden.<br />

Nicht zuletzt will der Betreiber ECOWEST eine<br />

erhöhte Wertstoffgewinnung erzielen und auf<br />

das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz pro­aktiv<br />

reagieren.<br />

Durch den Austausch einer Zerkleinerungsmaschine<br />

und den Wegfall weiterer Komponenten<br />

wird eine Energieersparnis von bis<br />

zu 15 Prozent erreicht. Das Volumen für die<br />

Umbau­ und Ersatzinvestitionen beträgt ca.<br />

2,4 Mio. Euro.<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 45


46 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Dezember:<br />

Ausblick<br />

„DIE AbFALLWIrTSCHAFT<br />

IST UNGLAUbLICH<br />

vIELSEITIG“<br />

Abfall hat Zukunft –<br />

die Auszubildenden bei <strong>AWG</strong>, GEG und EcoWEST<br />

Ausbilder Frank Hengstermann.<br />

Als Corinna Haarmeyer (21) und ihre gleichaltrige<br />

Kollegin Tanja Künstner ihre Ausbildung<br />

zum 1. August 2012 im Unternehmensverbund<br />

antraten, wussten sie noch nicht, wie vielseitig<br />

ihr Aufgabengebiet sein wird. Die angehenden<br />

„Industriekaufdamen“ werden alle Stationen<br />

durchlaufen, dabei sowohl an der Waage, in<br />

einem Recyclinghof und schlussendlich im<br />

gesamten Verwaltungsapparat tätig sein. Das<br />

Die neuen Auszubildenden:<br />

Tanja Künstner (links) und<br />

Corinna Haarmeyer (rechts).<br />

Thema Abfall ist für die beiden kein Problem,<br />

ganz im Gegenteil: „ Ich hätte nie gedacht, dass<br />

Themen wie Umwelt und Klimaschutz so zentrale<br />

Rollen spielen“, stellt Corinna Haarmeyer<br />

erstaunt fest. „Ich glaube, die nächsten drei<br />

Jahre werden nicht langweilig. Wenn man sich<br />

auch die vielen aktuellen Projekte anschaut,<br />

wie zum Beispiel DIESELWEST, wer weiß, was<br />

da noch alles kommt“, ergänzt Tanja Künstner.


Die Arbeiten an der Unterkonstruktion<br />

für den Solarpark Westerwiehe<br />

haben begonnen.<br />

DEpONIE IM SONNENKLEID<br />

Solarpark Westerwiehe spart 1.195 Tonnen co 2<br />

Die GEG richtete Anfang 2011 den Blick nach<br />

oben, Richtung Sonne. Die Idee wurde gebor en,<br />

auf ehemaligen Hausmülldeponien Photovoltaik­Anlagen<br />

zu errichten und damit schädliche<br />

Klimagase einzusparen. Jetzt wird diese<br />

Idee auf der Deponie in Rietberg­Westerwiehe<br />

verwirklicht: Fast 9.000 Module werden in<br />

Zukunft die Sonnenstrahlen in rund zwei<br />

Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr<br />

Mit einer mobilen Wärmebox findet ein Energietransfer<br />

zwischen der <strong>AWG</strong> und der benachbarten<br />

Firma Hammelmann statt. Dabei wird<br />

überschüssige Wärme aus den mit Deponie­<br />

und Biogas betriebenen Blockheizkraftwerken<br />

auf dem <strong>AWG</strong>­Gelände nach einem Verfahren<br />

der Dortmunder Firma LaTherm in einer<br />

ungefährlichen Chemikalie gespeichert. Diese<br />

latent vorhandene Energie gelangt per Lkw<br />

in Standard­Containern, immerhin bis zu 2,5<br />

MWh, zum Verbraucher.<br />

Die im konkreten Fall einige hundert Meter<br />

weiter ansässige Hammelmann Transport<br />

GmbH benötigt täglich tausende von Litern<br />

<strong>ImDialog</strong> 2012 | 47<br />

umwandeln. Damit lassen sich umgerechnet<br />

rund 570 Haushalte versorgen. Baubeginn war<br />

im November, bis Ende 2012 soll die Anlage<br />

fertiggestellt sein. Mit einer Photovoltaik­<br />

Nennleistung von 2.100 Kilowatt­Peak spart<br />

der Solarpark Westerwiehe ab 2013 jährlich<br />

1.195 Tonnen CO2 ein. Ein Blick zur Sonne, der<br />

sich für die Umwelt und im Kampf gegen den<br />

Klimawandel lohnt.<br />

Josef Hammelmann, Thomas Grundmann und<br />

Markus pahlenkemper (im Hintergrund) knüpfen<br />

ein Netzwerk für Wärme.<br />

WärMELIEFErUNG FrEI HAUS<br />

<strong>AWG</strong> und Hammelmann knüpfen thermisches Netzwerk<br />

aufgeheizten Wassers zur Reinigung von<br />

Tank­ und Silofahrzeugen sowie Kleinbehältern.<br />

Vor Ort wird die mobile Wärmebox<br />

– von Hammelmann stammt die Hülle dieser<br />

Container – an ein Wärmetauschersystem<br />

angeschlossen und dabei Wasser erwärmt.<br />

Ist der Container leer, geht es zum „Auftanken“<br />

zurück zur <strong>AWG</strong>. Neben der effizienten<br />

Energienutzung spart dieses Verfahren auch<br />

noch erhebliche Mengen CO2 ein. Die Initiatoren<br />

<strong>des</strong> Projektes sind überzeugt, dass die<br />

mobile Wärmebox künftig noch weitere Erzeuger<br />

und Verbraucher thermischer Energie<br />

in einem Verbundsystem vernetzt.


48 | <strong>ImDialog</strong> 2012<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>AWG</strong> <strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong> mbH<br />

Westring 10 | 59320 Ennigerloh<br />

Telefon: 02524 93 07 0 | Telefax: 02524 93 07 12<br />

info@awg­waf.de | www.awg­waf.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Thomas Grundmann<br />

GEG Gesellschaft zur Entsorgung<br />

von Abfällen Kreis Gütersloh mbH<br />

Am Reckenberg 4 | 33378 Rheda­Wiedenbrück<br />

Telefon: 05241 85 27­47 | Telefax: 05241 85 27­56<br />

info@geg­gt.de | www.geg­gt.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Rüdiger Klei, Thomas Grundmann<br />

Redaktion:<br />

Ilka Kleikemper, Katja Hochstetter, Sabine Lubeley, Michael Dierkes<br />

Konzept und Layout:<br />

X & Y Design und Kommunikation, Münster<br />

Auflage: 3.500<br />

Bildnachweise:<br />

<strong>AWG</strong>/GEG 40<br />

Rasmus Schübel 25<br />

Miele & Cie. KG 4<br />

Piehl/Höner 4<br />

Peter Smiatek 3<br />

Kaiserberg Kommunikation GmbH 3<br />

X & Y Design und Kommunikation 2<br />

SolidWorks 1<br />

photocase 1<br />

fotolia 1<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach<br />

Genehmigung durch die Herausgeber.


Zwei Kreise, drei Entsorgungsgesellschaften, ein Auftrag.<br />

Statusbericht 2012<br />

www.awg-waf.de<br />

www.geg-gt.de<br />

www.ecowest.de


GEG <strong>AWG</strong><br />

GEG<br />

Gesellschaft zur Entsorgung<br />

von Abfällen Kreis Gütersloh mbH<br />

Am reckenberg 4<br />

33378 rheda-Wiedenbrück<br />

Telefon: 05241 85 27-47<br />

Telefax: 05241 85 27-56<br />

info@geg-gt.de<br />

www.geg-gt.de<br />

ECOWEST<br />

Entsorgungsverbund<br />

Westfalen GmbH<br />

Westring 10<br />

59320 Ennigerloh<br />

Telefon: 02524 93 07 0<br />

Telefax: 02524 93 07 12<br />

info@ecowest.de<br />

www.ecowest.de<br />

rESTLOS GLÜCKLICH<br />

<strong>AWG</strong><br />

<strong>Abfallwirtschaftsgesellschaft</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Warendorf</strong> mbH<br />

Westring 10<br />

59320 Ennigerloh<br />

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