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2 XXXXXXXXXXXX · Scheunenstrom<br />

Scheunenstrom<br />

In Rohrbeck, einem Ortsteil von Dallgow-Döberitz (Brandenburg), ist vor Kurzem ein<br />

stattliches Scheunendach mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet worden.<br />

Lang und hoch ist die Scheune in Rohrbeck.<br />

Grasgrün schimmert ihr Dach.<br />

Dieses Dach soll nicht mehr länger nur<br />

Heu, Stroh und Maschinen vor Regen und<br />

Schnee schützen, sondern Standort für ein<br />

Kraftwerk sein. „Es bietet sich einfach an“,<br />

sagt Christian Meyer, promovierter Agrarwissenschaftler.<br />

Schon im vorigen Jahr kam<br />

die Idee auf, das riesige, nach Süden gerichtete<br />

Dach für die Erzeugung von Sonnenstrom<br />

zu nutzen, aber die Zeit war zu<br />

knapp geworden. Das Energieunternehmen<br />

E.on Edis konnte trotz größter Bemühungen<br />

nicht die Fertigstellung des Einspeisepunktes<br />

garantieren, sodass die Brandenburger<br />

Vermarktungs- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

mbH zunächst Abstand von der Realisierung<br />

des Vorhabens nahm. Außerdem<br />

waren die Preise für die Module und Wechselrichter<br />

hoch. Wegen der drängenden<br />

Nachfrage fi elen sie kaum. In diesem Jahr<br />

stellte sich die Situation besser dar. Der Investitionsaufwand<br />

ist nun geringer, und die<br />

Stromeinspeisung ist mit dem Energieunternehmen<br />

inzwischen vorbereitet worden.<br />

So rief Meyer im März die Firma <strong>B5</strong>-<strong>Solar</strong><br />

in Wustermark an und erteilte den Auftrag<br />

<strong>zum</strong> Bau einer Photovoltaikanlage auf sei-<br />

nem 100 Meter langen und 18 Meter hohen<br />

Scheunendach. Mitarbeiter von <strong>B5</strong>-<strong>Solar</strong><br />

planten die Anlage und ließen die Statik des<br />

Dachs prüfen. Es war mit Asbest gedeckt<br />

gewesen, hatte jedoch gerade im vergangenen<br />

Jahr ein Profi lblech bekommen, was<br />

wesentlich leichter als die Asbestdeckung<br />

ist. Zusammen mit den <strong>Solar</strong>modulen wird<br />

es wohl etwa 20 Tonnen wiegen. Die Statiker<br />

kamen zu dem Schluss, dass der alte<br />

Dachstuhl das Gewicht trägt.<br />

Mitte April ging die Montage los. Als erstes<br />

wurde ein Untergestell des Herstellers<br />

Schletter aufs grüne Profi lblech geschraubt.<br />

Dann wurden die Kartons mit den <strong>Solar</strong>modulen<br />

geliefert. Das <strong>Solar</strong>unternehmen und<br />

Christian Meyer hatten sich für monokristalline<br />

Module der chinesischen Firma Linuo<br />

entschieden. Auf einem Süddach haben<br />

die Einkristalle den höchsten Wirkungsgrad<br />

aller Modultypen. Sind die Dächer<br />

nach Ost oder West gerichtet, wählt man<br />

eher Vielkristalle. Neben dem Preis waren<br />

die Plus-Sortierung der Module und eine<br />

zehnjährige deutsche Produktgarantie ausschlaggebend<br />

bei der Wahl. Plus-Sortierung<br />

in der Klasse 190 bedeutet, dass alle Mo-<br />

<strong>Solar</strong>-Akrobaten: Stefan Maass,<br />

Jan Walter und Rico Schröder (v. l.)<br />

schrauben 1 044 Module aufs Dach.<br />

Christian Meyer wusste seit Langem, dass sich sein<br />

Scheunendach zur Stromerzeugung eignet. Im April<br />

konnte er das Vorhaben verwirklichen.<br />

dule eine Nennleistung zwischen 190 und<br />

195 Watt haben. Das mussten sie im Flash-<br />

Test des Herstellers unter Beweis stellen.<br />

Mit einem standardisierten Lichtblitz wird<br />

die Stromerzeugung der <strong>Solar</strong>zellen gemessen.<br />

Da in einem String (Strang in Reihe geschalteter<br />

Module) das schwächste Modul<br />

die Gesamtleistung bestimmt, ist die Plus-<br />

Sortierung Voraussetzung einer guten elektrischen<br />

Leistung.<br />

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Die Rohrbecker Scheune beherbergt zurzeit Landtechnik.<br />

Das Dach ist mit einer Neigung von 58°<br />

recht steil; für die Photovoltaik sind Süddächer mit<br />

30° Neigung ideal<br />

In der Scheune befi nden sich an einer Wand<br />

schon zehn Wechselrichter. <strong>Sie</strong> sollen den<br />

Gleichstrom der Modulstränge in Wechselstrom<br />

umwandeln. Nur so kann der Strom<br />

ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die<br />

Wahl ist auf Geräte von <strong>Sie</strong>mens gefallen,<br />

denn in den Berechnungen der Firma <strong>B5</strong>-<br />

<strong>Solar</strong> hatte das Zusammenspiel der Linuo-<br />

Module mit diesen Wechselrichtern das beste<br />

Ergebnis gezeigt. <strong>B5</strong>-<strong>Solar</strong> kann auch laut<br />

Verkaufsleiter Udo Grelzik auf gute Praxi-<br />

serfahrungen mit dieser Kombination verweisen.<br />

Der Wirkungsgrad der Wechselrichter<br />

beträgt 98 Prozent, Garantie wird für<br />

fünf Jahre gegeben.<br />

Draußen auf dem steilen Dach schrauben<br />

die <strong>Solar</strong>installateure des Subunternehmens<br />

Webau aus Neubrandenburg die Module<br />

aufs Gestell. Geschäftsführer Marco Westphal,<br />

gelernter Dachdecker, nimmt die Platten<br />

aus einem Karton und reicht sie an Rico<br />

Schröder (siehe Titelbild). Rico balanciert<br />

mit der 18-Kilo-Platte zur Montagestelle<br />

und passt sie ein. Jan Walter schraubt das<br />

Modul aufs Untergestell und schließt es an<br />

die Stromleitungen an. Dieser Schritt darf<br />

nicht vergessen werden, sonst liefert der gesamte<br />

String keinen Strom, und man muss<br />

später mühsam das fehlerhafte Modul im<br />

String suchen. Marco Westphal und Stefan<br />

Maass wechseln sich beim Radladerfahren<br />

und Zureichen der Module ab.<br />

Westphal erklärt, warum er beim Installieren<br />

einige schmale, senkrechte Streifen auf<br />

dem Dach freilässt. Sollten Reparaturen nötig<br />

werden, muss man an die Module herankommen.<br />

Ist das Dach komplett belegt,<br />

muss sich der Installateur erst einen Weg<br />

bahnen und zahlreiche Paneele abmontieren.<br />

Und bei der elektronischen Überwachung<br />

der Anlage wird nur der String, der<br />

nicht funktioniert, angezeigt, nicht das einzelne<br />

Modul. Die Suche kann also aufwendig<br />

werden.<br />

Bauleiter Andreas Schierke fährt selbst im Urlaub mal kurz zur Baustelle, um zu sehen, ob alles läuft.<br />

XXXXXXXXXXXX · Scheunenstrom<br />

Sechs der zehn Wechselrichter in der Scheune. <strong>Sie</strong><br />

müssen kühl und luftig hängen.<br />

1 044 Photovoltaikpaneele verlegen die vier<br />

Monteure in wenigen Tagen. Mit dem Aufbau<br />

der Unterkonstruktion dauern die Arbeiten<br />

zehn Tage. Anschließend werden die<br />

Elektroleitungen bis zur etwa 300 Meter<br />

entfernten Trafostation verlegt. Damit hat<br />

dann <strong>B5</strong>-<strong>Solar</strong> die Installationsarbeiten beendet,<br />

und das regionale Energieunternehmen<br />

ist mit dem Anschluss ans Stromnetz<br />

am Zug.<br />

Die neue Rohrbecker Anlage hat eine installierte<br />

Leistung von 200 Kilowattpeak.<br />

Für ein Dach ist das eine enorme Leistung.<br />

In den Berechnungen zur Finanzierung der<br />

Anlage setzte die <strong>Solar</strong>fi rma einen erwarteten<br />

Stromertrag von 900 Kilowattstunden<br />

pro installiertes Kilowatt an. Ist sie<br />

angeschlossen, müssten also pro Jahr etwa<br />

180 000 Kilowattstunden ins öffentliche<br />

Stromnetz eingespeist werden. Die Beteiligten<br />

– Auftraggeber Meyer, <strong>B5</strong>-<strong>Solar</strong> und die<br />

Monteure von Webau – sind zuversichtlich,<br />

dass ihr Riesendach das schaffen wird.<br />

Christina Gloger<br />

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