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Journalistenprogramm zur Vertiefung der deutsch-türkischen ...

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journalistenprogramm@das-kulturforum.de o<strong>der</strong> auf dem Postweg an KulturForum TürkeiDeutschland,<br />

Stichwort »<strong>Journalistenprogramm</strong>«, Nie<strong>der</strong>ichstr. 23, 50668 Köln. Für Rückfragen stehen wir unter <strong>der</strong><br />

Telefonnummer 0221 12 09 06 80 gerne <strong>zur</strong> Verfügung. Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie auch<br />

unter www.das-kulturforum.de<br />

Entscheidungen über die Teilnahme erfolgen Anfang Februar 2010.<br />

Mit freundlichen Grüssen,<br />

KulturForum TürkeiDeutschland<br />

SPIEGEL SPECIAL zum <strong>Journalistenprogramm</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vertiefung</strong> <strong>der</strong> <strong>deutsch</strong>-<strong>türkischen</strong> Beziehungen<br />

aus: Das türkische Sibirien von Petra Morsbach<br />

In: SPIEGEL Special Nr. 6 | 2008 (Auszug)<br />

»Mitte April fuhr eine <strong>deutsch</strong>e Journalistengruppe in die ostanatolische<br />

Stadt. Es handelte sich um einen Besuch "<strong>zur</strong> <strong>Vertiefung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>deutsch</strong>-<strong>türkischen</strong> Beziehungen", eine Initiative des Kulturforums<br />

Türkei Deutschland, die von <strong>der</strong> Robert Bosch Stiftung<br />

gesponsert wird. Die Journalisten besuchten in sieben Tagen drei<br />

Städte, darunter Ankara und Istanbul. 24 Stunden verbrachten<br />

sie in Kars. Ich traf fast gleichzeitig ein, um als Gastautorin einen<br />

Monat in <strong>der</strong> Stadt zu verbringen, und war dankbar für den rasanten<br />

Start.<br />

Das Programm war dicht: Ankunft, Mittagessen, im Bürgerhaus<br />

zwei Stunden Gespräch mit dem Bürgermeister, dann eine Stunde<br />

Besuch des Stadtmuseums, Stadtrundfahrt. Auf die Besichtigung<br />

<strong>der</strong> Zitadelle wurde <strong>der</strong> Kälte wegen verzichtet: Alle<br />

krümmten sich unter dem schneidenden Wind, gefühlte Temperatur<br />

zwei Grad plus. Rasch <strong>zur</strong>ück ins Bürgerhaus, Gespräch mit<br />

NGOs (Nichtregierungsorganisationen); nach dem Abendessen<br />

Gespräch mit einem zornigen kurdischen Ex-Parlamentarier, <strong>der</strong> heute als Anwalt arbeitet. Die Journalisten hörten<br />

zu, schrieben mit, packten ihre Koffer und fielen erschöpft ins Bett. Am nächsten Tag fuhren sie <strong>zur</strong> verlassenen<br />

armenischen Stadt Ani, rannten ein Stunde zwischen den weit auseinan<strong>der</strong> liegenden Ruinen hin und her,<br />

bekamen rasch noch ein Essen und flogen davon.<br />

Dass dieser Crashkurs so einschlug und auch einzelne Teilnehmer am Gesamtprogramm später sagten, Kars habe<br />

auf sie den stärksten Eindruck gemacht, mag erstaunen. Doch fände man Gründe. Die eigentümliche Atmosphäre<br />

dieser unspektakulären Stadt zum Beispiel und die strenge Schönheit ihrer Landschaft. Kars wirkt nicht orientalisch,<br />

son<strong>der</strong>n - mit seinen wuchtigen Verwaltungsgebäuden im russischen Stil, den löchrigen Straßen, den kahlen<br />

Maulbeerbäumen - eher sibirisch. Auch das Straßenleben ist nicht bunt und lebhaft, son<strong>der</strong>n gedämpft, ernst und<br />

erst auf den zweiten Blick anrührend freundlich.<br />

Eine solche Reise for<strong>der</strong>t immer dazu auf, eigene Vorstellungen zu überprüfen, und die Kur begann natürlich nicht<br />

mit Kars. Vier <strong>deutsch</strong>-türkische o<strong>der</strong> türkisch-<strong>deutsch</strong>e Journalisten betreuten die Gruppe. Sie waren gescheit,<br />

umsichtig, kontaktfreudig, organisierten perfekt, dolmetschten simultan in fließendem Wechsel und stimmten<br />

sich fast lautlos miteinan<strong>der</strong> ab, imponierende Leute, kompetent in zwei Kulturen. Sie kannten nicht nur die Fakten,<br />

son<strong>der</strong>n auch die wechselseitigen Klischees und wirkten behutsam ein, ohne aufzutrumpfen. Es war eine<br />

soziale Meisterleistung, dazu eine Lehrstunde über türkisches Potential und <strong>deutsch</strong>e Ahnungslosigkeit, wovon<br />

ich mich nicht ausnehme.«

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