Angewandte Korneotherapie in der Hautpflege - ein ... - Dermaviduals
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Offizielles Verbandsorgan:<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Ästhetische<br />
Dermatologie und Kosmetologie eV,<br />
European Society of Dermatological<br />
Surgery, European Nail Society,<br />
Berufsverband <strong>der</strong> Lymphologen eV,<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Assoziierter<br />
Dermatologischer Institute eV,<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Dermatochirurgie und Ästhetik eV<br />
3<br />
2007<br />
<strong>Angewandte</strong> <strong>Korneotherapie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hautpflege</strong> –<br />
e<strong>in</strong> Leitfaden für die „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Behandlung<br />
E<strong>in</strong>leitung für das Mesotherapie e-learn<strong>in</strong>g Projekt<br />
Alternatives Behandlungskonzept für Patienten mit<br />
Atopischer Dermatitis (Neuro<strong>der</strong>mitis)<br />
Die Verwendung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiv pulsierenden Lichtquelle (IPL)<br />
mit konstantem Spektrum und uniformem temporalen Profil<br />
für die Langzeit-Haarentfernung bei asiatischer Haut<br />
ASTHETISCHE DERMATOLOGIE<br />
m d m Verlag für mediz<strong>in</strong>ische Publikationen | Pvst G 52765 DPAG | Heft 3 | 2007
Frank Höppner<br />
m d m Verlag<br />
für mediz<strong>in</strong>ische Publikationen<br />
Ewald-Sträßer-Weg 1, 51399 Burscheid<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser,<br />
die Hom<strong>in</strong>isation, das heißt die biologische und kulturelle Entwicklung <strong>der</strong> Gattung<br />
Mensch im Rahmen <strong>der</strong> Evolution von den Australopithec<strong>in</strong>en bis h<strong>in</strong> zum mo<strong>der</strong>nen<br />
Menschen, dem Homo sapiens sapiens, hat von dem ursprünglich dichten Ganzkörperpelz<br />
nurmehr e<strong>in</strong>e Restbehaarung an vere<strong>in</strong>zelten Lokalisationen übrig gelassen.<br />
Dieser Prozess geht – ganz im S<strong>in</strong>ne des alten deutschen Sprichworts „Des e<strong>in</strong>en<br />
Freud’, des and’ren Leid’“ – den männlichen Vertretern letztgenannter Spezies häufig<br />
schon zu weit, während das weibliche Geschlecht ihn zum<strong>in</strong>dest punktuell wohl gerne<br />
noch weiter beschleunigen würde. Beiden kann jedoch geholfen werden, wie die<br />
Berichte im vorliegenden Heft zu Studiendaten bezüglich <strong>der</strong> langfristigen Behandlung<br />
<strong>der</strong> androgenetischen Alopezie mit F<strong>in</strong>asterid e<strong>in</strong>erseits sowie zur Verwendung<br />
e<strong>in</strong>er IPL mit konstantem Spektrum und uniformem temporalen Profil für die Langzeit-Haarentfernung<br />
an<strong>der</strong>erseits beweisen.<br />
E<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt <strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe <strong>der</strong> „Ästhetischen Dermatologie“<br />
bildet die so genannte Mesotherapie. Neben Übersichtsartikeln von Dr. Rietz<br />
sowie Dr. Knoll, <strong>der</strong> Präsident<strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Mesotherapie, die<br />
e<strong>in</strong>en Bogen spannen von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>zipien, die <strong>der</strong> Mesotherapie<br />
zugrunde liegen, durch den französischen Arzt Dr. Michel Pistor bis h<strong>in</strong> zu aktuellen<br />
Anwendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ästhetischen Mesotherapie, f<strong>in</strong>det sich auch die Beschreibung<br />
e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>novativen, nicht<strong>in</strong>vasiven Mesotherapie-Verfahrens (Mesolastic).<br />
Das weite Themenfeld „Anti-Ag<strong>in</strong>g“ wird durch e<strong>in</strong>en ausführlichen Bericht von<br />
Dr. Lautenschläger zur angewandten <strong>Korneotherapie</strong>, e<strong>in</strong>e Beschreibung von<br />
Dr. Khorram über se<strong>in</strong>e Erfahrungen mit e<strong>in</strong>em neuen komplexprote<strong>in</strong>freien Botul<strong>in</strong>umtox<strong>in</strong><br />
A sowie e<strong>in</strong> Interview mit Dr. Ulmann zum Für und Wi<strong>der</strong> des Phenolsäure-Peel<strong>in</strong>gs<br />
abgedeckt. Die im engeren S<strong>in</strong>ne mediz<strong>in</strong>ischen Indikationen s<strong>in</strong>d mit<br />
Artikeln zu aktuellen Behandlungsoptionen für Rosazea und Atopische Dermatitis<br />
sowie e<strong>in</strong>em Interview mit Dr. Rabe zur Prophylaxe von Reisethrombosen vertreten.<br />
Auch wenn <strong>der</strong> Sommer <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong> punkto Sonnenstunden bis dato noch nicht<br />
gehalten hat, was das Frühjahr versprach, dürfen zu dieser Jahreszeit schließlich H<strong>in</strong>weise<br />
zu mo<strong>der</strong>nem Lichtschutzmanagement/adäquatem UV-Schutz natürlich trotzdem<br />
nicht fehlen. In diesem S<strong>in</strong>ne wünsche ich allen unseren Leser<strong>in</strong>nen und Lesern<br />
e<strong>in</strong>e gut geschützte und damit unbeschwerte und erholsame Urlaubszeit.<br />
Ihr<br />
Frank Höppner<br />
Herausgeber<br />
Editorial m d m Verlag<br />
7<br />
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2007
Dr. Hans Lautenschläger<br />
KOKO Kosmetikvertrieb GmbH & Co.KG<br />
Moltkestraße 25, 42799 Leichl<strong>in</strong>gen<br />
<strong>Angewandte</strong> <strong>Korneotherapie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hautpflege</strong> –<br />
e<strong>in</strong> Leitfaden für die „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Behandlung<br />
Zusammenfassung Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> von Prof. Dr. A. Kligman begründeten<br />
<strong>Korneotherapie</strong> wird e<strong>in</strong>e detaillierte<br />
Strategie gegen die vorzeitige Hautalterung vorgestellt.<br />
Bestandteile <strong>der</strong> Strategie s<strong>in</strong>d die Erhaltung<br />
des NMF (Wasserhaushalt, Schutz gegen Radikale)<br />
und <strong>der</strong> Barriereschichten, <strong>der</strong> Schutz gegen<br />
Sonnenstrahlung und <strong>der</strong>en Folgen, die För<strong>der</strong>ung<br />
regenerativer Vorgänge und Überlegungen zum<br />
Fettsäurehaushalt <strong>der</strong> Haut. Die <strong>in</strong>dividuelle<br />
<strong>Hautpflege</strong> bei Hautschäden und Problemhäuten wird anhand<br />
geeigneter Basiscremes und korneotherapeutischer Wirkstoffe<br />
beschrieben. Behandlungsabläufe werden von hautanalytischen<br />
Verfahren begleitet. Das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> erweiterten<br />
„Outside-In“-Therapie (extended corneotherapy) und Beispiele<br />
temporär wirken<strong>der</strong> „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Wirkstoffe werden gezeigt.
Das vorliegende Konzept gegen die vorzeitige Hautalterung basiert auf den<br />
Erkenntnissen <strong>der</strong> <strong>Korneotherapie</strong>. Die <strong>Korneotherapie</strong> ist e<strong>in</strong> neues Betätigungsfeld<br />
im Grenzbereich zwischen Dermatologie und Kosmetik und hat die langfristige<br />
Stabilisierung <strong>der</strong> Hautbarriere (Stratum corneum) zum Ziel. Durch die<br />
<strong>in</strong>takte Hautbarriere wird die Haut als ganzes vor Austrocknung und dem E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />
von Keimen, Allergenen, Irritantien, Radikalen und Strahlung geschützt.<br />
Der Schutz bewirkt, dass Entzündungen und an<strong>der</strong>e Hautprobleme allmählich<br />
abkl<strong>in</strong>gen, da die äußeren Auslöser durch die <strong>in</strong>takte Hautbarriere zurückgehalten<br />
werden.<br />
Selbstverständlich kann dieses sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>fache Pr<strong>in</strong>zip nicht alle Probleme<br />
lösen. Studien von Prof. A. Kligman konnten jedoch zeigen, dass bereits Feuchthaltestoffe<br />
zu e<strong>in</strong>er hohen Stabilisierung <strong>der</strong> Hautbarriere beitragen und zu<br />
kl<strong>in</strong>isch relevanten Ergebnissen führen 1,2 ). Er prägte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
den Begriff <strong>der</strong> „Outside-<strong>in</strong>-Therapy“. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Die Behandlung<br />
<strong>der</strong> Hornschicht („Outside“) mit geeigneten <strong>Hautpflege</strong>stoffen erzielt auf Dauer<br />
ähnliche Wirkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis („<strong>in</strong>“) wie man sie von topisch wirkenden<br />
Pharmaka kennt – ohne Nebenwirkungen. Daher liegt es nahe, das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong><br />
<strong>Korneotherapie</strong> auf die unterstützende Prävention von Hautproblemen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
kosmetischen <strong>Hautpflege</strong> zu übertragen. Die Prävention <strong>der</strong> vorzeitigen Hautalterung,<br />
neudeutsch „Anti-Ag<strong>in</strong>g“, schließt sich nahtlos an. Speziell im Bereich<br />
des „Anti-Ag<strong>in</strong>gs“ spricht man auch von „Extended Corneotherapy“, wenn die<br />
Hornschicht kontrolliert für geeignete kosmetische Wirkstoffe, wie zum Beispiel<br />
Vitam<strong>in</strong>e, nicht-<strong>in</strong>vasiv geöffnet und nachfolgend wie<strong>der</strong> geschlossen wird.<br />
Dadurch können auch regenerative Vorgänge <strong>in</strong> Bereichen unter dem Stratum<br />
corneum angestoßen werden, ohne den Hautschutz zu bee<strong>in</strong>trächtigen. Die angewandte<br />
<strong>Korneotherapie</strong> setzt Kosmetika mit geeigneten Zusammensetzungen,<br />
Behandlungsabläufe und begleitende Maßnahmen voraus und glie<strong>der</strong>t sich wie<br />
folgt <strong>in</strong><br />
1 Hautschutz<br />
2. Unterstützung <strong>der</strong> Hautregeneration<br />
3. Individuelle Behandlung von Hautproblemen<br />
4. Typische „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Wirkstoffe<br />
5. Hautdiagnose - Voraussetzung für die Behandlung<br />
6. Behandlungsabläufe<br />
1. Hautschutz<br />
1.1 Moisturizer Moisturizer spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haut e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Sie<br />
erhöhen die Hautelastizität und glätten die Haut. Ca. 40 Prozent des natürlichen<br />
NMF (Natural Moisturiz<strong>in</strong>g Factor) besteht aus Am<strong>in</strong>osäuren, die nicht nur für<br />
den Feuchtehaushalt <strong>der</strong> Haut verantwortlich s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n auch das osmolytische<br />
Gleichgewicht mitbestimmen 3 ), das heißt unterschiedliche osmotische Drücke<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Haut ausgleichen. Weitgehend unbekannt ist, dass die Am<strong>in</strong>osäuren und<br />
<strong>der</strong> Harnstoff (Urea) des NMF auch den natürlichen Schutz gegen ROS (Reactive<br />
Oxygen Species) und damit gegen Radikale darstellen 4 ). E<strong>in</strong> Beispiel für die Vernichtung<br />
von Nitrit, das aus Stickoxid-Radikalen entsteht, möge dies verdeutlichen:<br />
Vernichtung durch Glyc<strong>in</strong>:<br />
H2N-CH2-COOH + NO2 - HO-CH2-COO - + N2 + H2O<br />
Vernichtung durch Urea:<br />
H2N-CO-NH2 + 2 NO2 - CO3 2- + 2 N2 + 2 H2O<br />
Wenn <strong>der</strong> NMF mittels <strong>Hautpflege</strong>mittel ergänzt werden soll, empfehlen sich<br />
Liposomen als Transportmittel, da das <strong>in</strong> ihren Membranen enthaltene Phosphatidylchol<strong>in</strong><br />
ke<strong>in</strong>en Fremdstoff darstellt. Der Mechanismus des Transports wird<br />
weiter unten erläutert.<br />
Dermatologie<br />
9<br />
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2007
10<br />
Sun radiation<br />
UV-A/UV-B-radiation Infrared-radiation<br />
UV-filter: absorption, reflection UV-filter: without any efficacy<br />
Sk<strong>in</strong> barrier Stratum corneum<br />
Sk<strong>in</strong> barrier<br />
Liv<strong>in</strong>g sk<strong>in</strong><br />
1.2 Derma Membran Struktur Die Barriereschichten des Stratum Corneum<br />
bestehen hauptsächlich aus Ceramiden, Cholester<strong>in</strong> und Palmit<strong>in</strong>säure. Sie bilden<br />
Doppelschichten („Bilayer“) aus. Naturgemäß bietet sich für den Hautschutz e<strong>in</strong>e<br />
Zusammensetzung an, die gleiche o<strong>der</strong> ähnliche Stoffe enthält und physikalisch<br />
ebenfalls Bilayer bildet. Derartige handelsübliche Systeme s<strong>in</strong>d unter dem Namen<br />
Derma Membran Struktur (DMS) bekannt geworden. Sie enthalten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
Ceramide, Phytoster<strong>in</strong>e (ähnlich dem Cholester<strong>in</strong>) und hydriertes Phosphatidylchol<strong>in</strong>,<br />
das chemisch gebundene Palmit<strong>in</strong>säure und Stear<strong>in</strong>säure enthält. Die<br />
Bestandteile s<strong>in</strong>d physiologisch und <strong>in</strong>tegrieren sich zwanglos <strong>in</strong> das natürliche<br />
Hautgleichgewicht. E<strong>in</strong> Vorteil dieser Systeme ist ihre Emulgatorfreiheit, die den<br />
„Wash-out“-Effekt konventioneller O/W-Emulsionen vermeidet und ke<strong>in</strong>e emulgatorspezifischen<br />
Barrierestörungen auslösen kann, was <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Atopiker<br />
sehr wichtig ist 5 ).<br />
Die DMS-Struktur unter dem Elektronenmikroskop (Balken: 500 nm):<br />
1.3 Sonnenschutz Starke Sonnenstrahlung stellt <strong>in</strong> doppelter H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>en<br />
Stress für die Haut dar, e<strong>in</strong>erseits durch ihren UV-Anteil, an<strong>der</strong>erseits durch<br />
die Infrarot-Strahlung (IR). Während man sich gegen den UV-Anteil und somit<br />
auch gegen Melanome mit UV-Filtern schützen kann, gibt es gegen IR-Strahlung<br />
außer Bekleidung und Schatten ke<strong>in</strong>en Schutz. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit<br />
notwendig, da die IR-Strahlung e<strong>in</strong> Hautfaktor <strong>der</strong> vorzeitigen Hautalterung<br />
ist. Wenn UV-Filter zum Sonnenschutz benutzt werden, sollten sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
DMS-Matrix e<strong>in</strong>gearbeitet werden, jedoch nur dann Anwendung f<strong>in</strong>den, wenn<br />
sie wirklich benötigt werden. Das heißt Dauerbelastungen <strong>der</strong> Haut durch<br />
Tagescremes mit UV-Filtern s<strong>in</strong>d zu vermeiden, um die Bildung <strong>der</strong> Vitam<strong>in</strong>e D2<br />
(Ergocalciferol) und D3 (Cholecalciferol) nicht dauerhaft zu unterb<strong>in</strong>den.<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★<br />
Premature ag<strong>in</strong>g!<br />
Die Sensibilität betreffend die Sonnenstrahlung kann durch Creme-Zusätze von<br />
CM-Glucan gesenkt werden, da dieser Wirkstoff zellprotektiv wirkt. Er entfaltet<br />
außerdem e<strong>in</strong>e leicht hautstraffende Wirkung und ist für „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Basiscremes<br />
mit höherem Fettgehalt gut geeignet.<br />
2. Unterstützung <strong>der</strong> Hautregeneration<br />
2.1 Verzicht auf Komponenten E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung <strong>der</strong> <strong>Korneotherapie</strong><br />
ist es, dass die Bestandteile <strong>der</strong> <strong>Hautpflege</strong> <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise die Hautregeneration<br />
bee<strong>in</strong>trächtigen o<strong>der</strong> Hautreaktionen erzeugen. Daher empfiehlt es sich, auf die<br />
folgenden Komponenten ganz zu verzichten:<br />
– Parfümstoffe – häufigster Allergieauslöser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hautpflege</strong><br />
– Konservierungsstoffe – zweithäufigster Allergieauslöser<br />
– M<strong>in</strong>eralöle und nichtflüchtige Silikone – beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> hoher Konzentration<br />
die Eigenregeneration<br />
– Emulgatoren – erzeugen Barrierestörungen
CH 3 -(CH 2 ) 4 -CH=CH-CH 2 -CH=CH-CH 2 -(CH 2 ) 6 -CO NH-CH<br />
2.3 Essenzielle Fettsäuren L<strong>in</strong>olsäure (Omega-6) ist e<strong>in</strong> essenzieller Bestandteil<br />
<strong>der</strong> <strong>Korneotherapie</strong> und wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> gebundener Form als natives<br />
Phosphatidylchol<strong>in</strong> (Liposomen, Nanopartikel) appliziert. Sie kommt im Stratum<br />
Corneum im barriereaktiven Ceramid I vor:<br />
HO-CH-CH=CH-(CH 2 ) 12 -CH 2<br />
CH 2 -OH<br />
Essential fatty acids: Anti-<strong>in</strong>flammatory metabolites formed <strong>in</strong> the sk<strong>in</strong><br />
Defizite des Ceramid I führen zu schuppiger, barrieregestörter Haut. Konzentrationsabnahmen<br />
<strong>der</strong> follikulären Lipide, unter an<strong>der</strong>em des Ceramid I, s<strong>in</strong>d auch<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Faktor bei <strong>der</strong> Komedogenese <strong>der</strong> Akne. Daher ist bei Akne vulgaris<br />
ersten und zweiten Grades Phosphatidylchol<strong>in</strong> wegen se<strong>in</strong>es L<strong>in</strong>olsäuregehaltes<br />
und se<strong>in</strong>er <strong>in</strong> diesem Fall zusätzlichen sebumsuppressiven Wirkung stark wirksam.<br />
Dies gilt nicht nur für jugendliche, son<strong>der</strong>n auch für die so genannte Spät-Akne<br />
(Akne tarda). Allgeme<strong>in</strong> sprechen Verhornungsstörungen auf diese Behandlung an.<br />
Weitere wichtige essenzielle Fettsäuren s<strong>in</strong>d die im Nachtkerzenöl enthaltene dreifach<br />
ungesättigte γ-L<strong>in</strong>olensäure (Omega-6) und die α-L<strong>in</strong>olensäure (Omega-3)<br />
aus dem Le<strong>in</strong>öl. Beide Säuren werden durch die 15-Lipoxygenase (15-LOX)<br />
<strong>der</strong> Haut und nachfolgende Reduktion <strong>in</strong> stark wirksame entzündungshemmende<br />
Metaboliten umgewandelt: 13-Hydroxy-6,9,11-octatriensäure (13-HOTrEg)<br />
beziehungsweise 13-Hydroxy-9,11,15-octatriensäure (13-HOTrE). Im Übrigen<br />
wird auch e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> L<strong>in</strong>olsäure <strong>in</strong> die anti<strong>in</strong>flammatorische 13-Hydroxy-9,<br />
11-octadiensäure (13-HODE) umgewandelt; 13 HODE hemmt das entzündungsauslösende<br />
Leukotrien LTB 4.<br />
15-lipoxygenase (15-LOX) + reduction<br />
L<strong>in</strong>oleic acid (LA) is transformed to 13-hydroxyoctadienoic acid (13-HODE)<br />
15-lipoxygenase (15-LOX) + reduction<br />
γ-L<strong>in</strong>olenic acid (GLA) is transformed to 13-hydroxy-6,9,11-octatrienoic acid (13-HOTrEg); <strong>in</strong>termediate: 13-HPOTrEg<br />
15-lipoxygenase (15-LOX) + reduction<br />
α-L<strong>in</strong>olenic acid (ALA) is transformed to 13-hydroxy-9,11,15-octatrienoic acid (13-HOTrE); <strong>in</strong>termediate: 13-HPOTrE<br />
Die topische Applikation essenzieller Fettsäuren unterscheidet sich grundlegend<br />
von <strong>der</strong> oralen, bei <strong>der</strong> während <strong>der</strong> Leberpassage größtenteils Arachidonsäure<br />
(Omega-6) beziehungsweise Eicosapentaensäure (Omega-3) gebildet werden, die<br />
unter an<strong>der</strong>em weiter zu hormonartig wirkenden Prostagland<strong>in</strong>en, Thromboxanen,<br />
Prostacycl<strong>in</strong>en und Leukotrienen verstoffwechselt werden. Atopiker mit<br />
Dermatologie<br />
11<br />
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2007
12<br />
Carriers - electron micrographs<br />
All micrographs after kryofix<strong>in</strong>g<br />
dem relativ häufigen Enzymdefekt <strong>der</strong> Delta-6-Desaturase profitieren von <strong>der</strong><br />
topischen Behandlung sowohl mit γ- als auch mit α-L<strong>in</strong>olensäure.<br />
α-L<strong>in</strong>olensäure ist auch zu 25 Prozent im Hagebuttenkernöl enthalten. Wichtige<br />
L<strong>in</strong>olsäure enthaltende Öle s<strong>in</strong>d zum Beispiel Traubenkernöl und Weizenkeimöl.<br />
Letzteres enthält auch zu 15 Prozent barriereaktive Palmit<strong>in</strong>säure – ebenso wie<br />
Avocadoöl (ca. 20 Prozent). Avocadoöl hat aufgrund se<strong>in</strong>es hohen Phytoster<strong>in</strong>-<br />
Anteils wie alle an<strong>der</strong>en genannten Öle e<strong>in</strong> hohes Potenzial für den Schutz und<br />
die Eigenregeneration <strong>der</strong> Haut.<br />
2.4 Carrier für Wirkstoffe zur Unterstützung <strong>der</strong> Hautregeneration 6 ) Wenn<br />
regenerationsunterstützende Wirkstoffe e<strong>in</strong>gesetzt werden, hängt es vom Träger<br />
(Carrier) ab, wie e<strong>in</strong> Wirkstoff freigesetzt wird. DMS und Phosphatidylchol<strong>in</strong><br />
enthaltende wasserfreie Oleogele mit DMS-Komponenten geben e<strong>in</strong>gearbeitete<br />
Wirkstoffe langsam ab und haben dementsprechend e<strong>in</strong>e Langzeitwirkung, während<br />
Liposomen (mit wasserlöslichen Wirkstoffen) und Nanopartikel (mit fettlöslichen<br />
Wirkstoffen) die Wirkstoffe sehr schnell <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hornschicht und darunter<br />
liegenden Hautschichten verteilen. Durch Mischungen von Liposomen und<br />
Nanopartikeln mit DMS lassen sich konzentrationsabhängig die Freisetzungsraten<br />
steuern. Es gibt auch Mischformen von Liposomen und Nanopartikeln<br />
(„Semisomen“).<br />
Liposomes: multilayer<br />
Liposomes and<br />
nanoparticles<br />
Propeller like liposomes<br />
(semisomes)<br />
Kryofixed nanoparticles<br />
Fusion of a liposome with sk<strong>in</strong> barrier. Release of actives by fluidiz<strong>in</strong>g the sk<strong>in</strong> barrier<br />
Liposome Fusion<br />
Sk<strong>in</strong> barrier<br />
Im Übrigen lassen sich dadurch auch Hautfeuchte und transepi<strong>der</strong>maler Wasserverlust<br />
(TEWL) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewissen Rahmen e<strong>in</strong>stellen. Dies liegt daran, dass<br />
Liposomen und Nanopartikel nicht als Partikel die Hornschicht durchdr<strong>in</strong>gen,<br />
son<strong>der</strong>n durch Fusion mit den Barriereschichten <strong>der</strong> Haut <strong>der</strong>en Zusammensetzung<br />
verän<strong>der</strong>n und die Durchlässigkeit temporär erhöhen. Schematisch kann<br />
man sich den Mechanismus wie folgt vorstellen:<br />
Release of actives<br />
Fusion of liposomes with the sk<strong>in</strong> barrier bilayers causes an<br />
temporary <strong>in</strong>creased permeability (fluidized state) which can be<br />
reversed by a follow<strong>in</strong>g application of DMS (<strong>der</strong>ma membrane<br />
structure)! Fusion of nanoparticles happens <strong>in</strong> a similar way
Gemäß dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> „Extended Corneotherapy“, das bei den Behandlungsabläufen<br />
näher erläutert wird, kann die Durchlässigkeit <strong>der</strong> Barriereschichten<br />
durch die nachfolgende Applikation von DMS wie<strong>der</strong> gesenkt werden.<br />
Liposomen liegen bei den für <strong>Hautpflege</strong>präparate typischen Herstellungsverfahren<br />
meist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mischung von e<strong>in</strong>- und mehrschaliger (multilamellarer) Form<br />
vor. Die Lamellarität hat jedoch we<strong>der</strong> auf die Speicherkapazität, noch auf das<br />
Penetrationsverhalten e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss; hierbei ist gemäß dem oben beschriebenen<br />
Transportmechanismus alle<strong>in</strong> die Konzentration des nativen Phosphatidylchol<strong>in</strong><br />
im Liposomenpräparat maßgebend.<br />
2.4 Vitam<strong>in</strong>e Die zur Regenerationsunterstützung <strong>der</strong> Haut am häufigsten e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Wirkstoffe s<strong>in</strong>d Vitam<strong>in</strong>e und verwandte Stoffe sowie <strong>der</strong>en Ester, die <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Haut enzymatisch freigesetzt werden. Die wichtigsten s<strong>in</strong>d:<br />
Vitam<strong>in</strong> A – als Acetat <strong>in</strong> Nanopartikeln<br />
Vitam<strong>in</strong> C – als Phosphat <strong>in</strong> Liposomen<br />
Vitam<strong>in</strong> E – als Acetat <strong>in</strong> Nanopartikeln<br />
Hefeextrakt (B-Vitam<strong>in</strong>e) – <strong>in</strong> Liposomen<br />
Coenzym Q10 – <strong>in</strong> Nanopartikeln<br />
Die Eigenschaften und Wirkungen dieser s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur ausführlich beschrieben.<br />
Zu Vitam<strong>in</strong> C ist zu ergänzen, dass <strong>in</strong> Liposomen niedrige Konzentrationen<br />
(0,5 Prozent) für die Collagenaktivierung und Tyros<strong>in</strong>ase-Hemmung<br />
(wichtig bei Laserbehandlungen!) verwendet werden. Konventionelle hoch<br />
dosierte, nicht-liposomale Lösungen wirken dagegen nur keratolytisch (10<br />
Prozent und mehr).<br />
2.5 Physikalische Regenerationsunterstützung Für die hauteigene Regeneration<br />
spielt vor allem die Anregung <strong>der</strong> Mikrozirkulation e<strong>in</strong>e Rolle, die korneotherapiebegleitend<br />
erfolgen sollte. In den Behandlungsabläufen ist hauptsächlich die Massage<br />
zu nennen, während darüber h<strong>in</strong>aus Sport und Physiotherapie sowie Kaltwasserduschen<br />
e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Letzteres verbessert die Hautelastizität nicht<br />
zuletzt durch die Ausschüttung von Nebennierenhormonen.<br />
3. Individuelle Behandlung von Hautproblemen Nachfolgend werden die wichtigsten<br />
Wirkstoffe aufgeführt, die zur <strong>Hautpflege</strong> bei spezifischen Indikationen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. Ziel ist es dabei, kosmetisch gesehen e<strong>in</strong>e unterstützende<br />
Prävention zu gewährleisten und die Haut auf Dauer leistungsfähiger zu erhalten.<br />
Barrierestörungen:<br />
– Phytoster<strong>in</strong>e – aus Sheabutter o<strong>der</strong> Avocadoöl /Hautschutz<br />
– Fumarsäure – liposomal /Schuppenflechte<br />
– Aloe Vera-Extrakt /trockene und rissige Haut<br />
– Hamamelis-Extrakt /trockene und rissige Haut<br />
– Nachtkerzenöl-Nanopartikel /Atopie, trockene Haut<br />
– Le<strong>in</strong>öl-Nanopartikel /Atopie, trockene Haut<br />
Verhornungsstörungen:<br />
– Phosphatidylchol<strong>in</strong> <strong>in</strong> Form von Liposomen, Nanopartikeln /Akne, Ichthyosis<br />
– Nachtkerzenöl-Nanopartikel /Akne, antientzündlich<br />
– Le<strong>in</strong>öl-Nanopartikel /Akne tarda, antientzündlich<br />
– Vitam<strong>in</strong> A-Nanopartikel /Akne, Ichthyosis<br />
Hautrötungen, Irritationen:<br />
– Boswellia-Nanopartikel /antientzündlich durch 5-Lipoxygenasehemmung,<br />
akt<strong>in</strong>ische Keratosen 7<br />
– Vitam<strong>in</strong> K-Nanopartikel /Teleangiektasien, Couperose, Rosacea<br />
Dermatologie<br />
13<br />
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2007
14<br />
Mediator function of phosphatidylchol<strong>in</strong>e<br />
HO-CH-CH=CH(CH 2 ) 12 -CH 3<br />
CH 2 -O-CO-(C m H n )-CH 3<br />
R-CO-NH-CH<br />
CH2-OH<br />
CH-O-CO-(C mHn )-CH3 – +<br />
CH2-O-PO2 -O(CH2 ) 2-N(CH3 ) 3<br />
Ceramide (CE) Phosphatidylchol<strong>in</strong>e (PC)<br />
HO-CH-CH=CH-(CH 2 ) 12 -CH 3<br />
CH 2 -O-CO-(C m H n )-CH 3<br />
R-CO-NH-CH CH-O-CO-(C mHn )-CH<br />
– +<br />
3<br />
CH2-O-PO2 -O-(CH2 ) 2-N(CH3 ) 3 CH2-OH Sph<strong>in</strong>gomyel<strong>in</strong> (SM) Diacylglycerol (DG)<br />
CE + PC = SM + DG<br />
– Ech<strong>in</strong>acea-Extrakt /Teleangiektasien, Couperose, Rosacea, Sonnenbrand,<br />
periorale Dermatitis<br />
– Nachtkerzenöl-Nanopartikel /Entzündungshemmung<br />
– Le<strong>in</strong>öl-Nanopartikel /Entzündungshemmung<br />
– D-Panthenol /Anregung <strong>der</strong> Zellproliferation<br />
– CM-Glucan /zellprotektiv<br />
Phosphatidylchol<strong>in</strong> ist <strong>in</strong> lebenden Zellen für die Umwandlung von Ceramiden<br />
<strong>in</strong> Sph<strong>in</strong>gomyel<strong>in</strong>e verantwortlich. Der Anstieg <strong>der</strong> Ceramide ist dort e<strong>in</strong> Gradmesser<br />
für die Zellalterung:<br />
Balance and ag<strong>in</strong>g of the sk<strong>in</strong><br />
phosphatidylchol<strong>in</strong>e (mediator)<br />
homoeostasis of epi<strong>der</strong>mal cells<br />
ceramides (death) sph<strong>in</strong>gomyel<strong>in</strong>es (life)<br />
4. Typische „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Wirkstoffe Hierunter s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em Wirkstoffe<br />
zu verstehen, die e<strong>in</strong>e temporäre Än<strong>der</strong>ung des Hautbildes (Glättung, Faltenreduzierung<br />
etc.) bewirken. Manche von Ihnen haben auch positive Wirkungen<br />
auf den Wasserhaushalt <strong>der</strong> Haut, wie zum Beispiel Hyaluronsäure und Peptide.<br />
Beispielhaft s<strong>in</strong>d zu nennen:<br />
– Hyaluronsäure /straffend<br />
– Parakresse – Liposomen /Faltenreduzierung durch Relaxierung <strong>der</strong> Muskelkontraktionen<br />
– Peptide<br />
– Palmitoyl-Lys<strong>in</strong>-Threon<strong>in</strong>-Threon<strong>in</strong>-Lys<strong>in</strong>-Ser<strong>in</strong> / E<strong>in</strong>fluss auf die Collagensynthese<br />
– Acetyl-Glutam<strong>in</strong>säure-Glutam<strong>in</strong>säure-Methion<strong>in</strong>-Glutam<strong>in</strong>säure-Arg<strong>in</strong><strong>in</strong>-<br />
Arg<strong>in</strong><strong>in</strong> /Faltenreduzierung analog Parakresse<br />
– Grüner Tee /Erhöhung <strong>der</strong> Mikrozirkulation<br />
– Traubenkernextrakt – Liposomen /Radikal-Scavenger<br />
– Whiten<strong>in</strong>g – Liposomen /Prävention von Hyperpigmentierungen durch<br />
Tros<strong>in</strong>ase-Hemmung<br />
– Phytohormone – zum Beispiel Rotklee-Liposomen /östrogenartige Wirkung;<br />
siehe Bild<br />
– Spezialpigmente – optische Faltenreduzierung durch verän<strong>der</strong>te Lichtreflektion 8
Phytohormones Isoflavones<br />
Sources<br />
– Red clover: Daidze<strong>in</strong>, Geniste<strong>in</strong><br />
– Soy: Geniste<strong>in</strong>, Daidze<strong>in</strong>, Glycite<strong>in</strong><br />
Application<br />
– Post-Menopause<br />
– Anti-Ag<strong>in</strong>g-products<br />
Described effects<br />
– Estrogenic effects on sk<strong>in</strong> enzymes<br />
– Estrogenic effects on the collagen<br />
structure<br />
– Inhibition of melan<strong>in</strong> formation<br />
(Whiten<strong>in</strong>g)<br />
– Inhibition of hair growth<br />
– Lipolytic (anti-cellulite)<br />
– Radical scavenger<br />
<strong>in</strong>creased effects by<br />
liposomal encapsulation<br />
Extended corneotherapy: sk<strong>in</strong> care<br />
17-β-Estradiol<br />
Daidze<strong>in</strong> Glycite<strong>in</strong><br />
Geniste<strong>in</strong> Cumestrol<br />
Secoisolaricires<strong>in</strong>ol Mataires<strong>in</strong>ol<br />
Optical wr<strong>in</strong>kle reduction – foundations and pow<strong>der</strong>s<br />
accord<strong>in</strong>g to Merck KGaA Darmstadt<br />
reduced reflection makes<br />
the wr<strong>in</strong>kle more visible<br />
<strong>in</strong>creased reflection caused<br />
by pigments makes the wr<strong>in</strong>kle<br />
less visible<br />
Reflection of sk<strong>in</strong> Improved reflection of sk<strong>in</strong><br />
I 0 = Incom<strong>in</strong>g light<br />
I 1 = Direct reflection form sk<strong>in</strong> surface<br />
I 1 -I 2 = Reflection from with<strong>in</strong> the sk<strong>in</strong><br />
I 2 = Total measure of reflection of sk<strong>in</strong><br />
T total = 55 %<br />
R total = 30 %<br />
A = 15 %<br />
I0 I1 I2 (3-7 %) (40-60 %)<br />
R 1 =30 %<br />
diffuse<br />
reflection<br />
T 1 =55 % diffuse<br />
transmission<br />
5. Hautdiagnose – Voraussetzung für die Behandlung Voraussetzung für e<strong>in</strong>e<br />
geeignete „Anti-Ag<strong>in</strong>g“-Behandlung im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> <strong>Korneotherapie</strong> ist die genaue<br />
Erfassung des Haut-Zustandes. Hier gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. So<br />
lassen sich bereits durch ausführliche Befragung wesentliche Faktoren ermitteln.<br />
Modulare Mess<strong>in</strong>strumente, die unter an<strong>der</strong>em Hautfeuchte, Hautfett, TEWL,<br />
Elastizität, Hautrauhigkeit, Melan<strong>in</strong> und Hautrötung messen können, ergeben<br />
e<strong>in</strong>e Basis, die durch Auswertung von Hormon-Daten und genetischen Messungen<br />
noch ergänzt werden kann.<br />
Die Auswertung <strong>der</strong> Befragungen und <strong>der</strong> Mess-Daten mittels e<strong>in</strong>er übergreifenden<br />
Software über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum führt zu e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Optimierung <strong>der</strong> Behandlung. Die Optimierung wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis durch die<br />
modulare Anwendungsweise <strong>der</strong> Korneotherapeutika ermöglicht, die <strong>in</strong>dividuell<br />
an die Haut angepasst werden können.<br />
6. Behandlungsabläufe Wie oben anhand <strong>der</strong> Penetration von Liposomen gezeigt<br />
wurde, lässt sich die Hautbarriere gezielt auf Durchlass (Transport) o<strong>der</strong> Sperrfunktion<br />
(Hautschutz) e<strong>in</strong>stellen:<br />
light<br />
sk<strong>in</strong> wr<strong>in</strong>kle sk<strong>in</strong> wr<strong>in</strong>kle<br />
Open the barrier by Penetrate actives Close the barrier by <strong>der</strong>ma<br />
Corneotherapy (medical) liposomes/ nanoparticles like vitam<strong>in</strong>s membrane structure<br />
„Outside – <strong>in</strong>"<br />
★ ★<br />
★<br />
★<br />
★<br />
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★<br />
★<br />
★<br />
★<br />
★<br />
★<br />
Stratum Corneum<br />
"Liv<strong>in</strong>g" sk<strong>in</strong><br />
Extended Corneotherapy<br />
1. Repair SC, 2. Repair disor<strong>der</strong> ★Disor<strong>der</strong>, sk<strong>in</strong> disease Barrier disruption Fluidized sk<strong>in</strong> barrier<br />
I 0<br />
Dermatologie<br />
15<br />
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2007
16<br />
Dieses Pr<strong>in</strong>zip lässt sich zwanglos <strong>in</strong> Behandlungsabläufe <strong>in</strong>tegrieren. Nachfolgend<br />
e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e unre<strong>in</strong>e, trockene, ältere Gesichtshaut:<br />
Hautre<strong>in</strong>igung Schaumarmes Flüssigpräparat (Basis: Zuckertenside ohne<br />
Rückfetter)<br />
Peel<strong>in</strong>g Enzym-Peel<strong>in</strong>g (Basis: Papaya, Ananas, Tonm<strong>in</strong>eralien); Entfernung nach<br />
zehn M<strong>in</strong>uten<br />
Tonisierung D-Panthenol und e<strong>in</strong> Liposomen-Konzentrat („Leere“ Liposomen)<br />
bereiten die Hornschicht auf „Durchlass“ vor und versorgen die Haut bereits mit<br />
e<strong>in</strong>er höheren L<strong>in</strong>olsäure-Dosis.<br />
Wirkstoffe<br />
Le<strong>in</strong>öl-Nanopartikel<br />
Rotklee-Phytohormon-Liposomen<br />
NMF-Liposomen<br />
Die Wirkstoffe werden auf <strong>der</strong> Gesichtshaut verteilt. Nach dem E<strong>in</strong>ziehen<br />
kann noch mit wenig Avocadoöl leicht massiert werden und gegebenenfalls e<strong>in</strong>e<br />
härtende Modelage zur temporären Abdeckung aufgetragen werden.<br />
Endbehandlung DMS-Basiscreme mit höherem Fettstoffanteil schließt die Haut.<br />
Heimbehandlung Für die Heimbehandlung können auch Wirkstoffe <strong>in</strong> die DMS-<br />
Basiscremes e<strong>in</strong>gemischt werden. Die Freisetzung erfolgt <strong>in</strong> diesem Fall je nach<br />
Konzentration über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum. Beispiel für den oben genannten<br />
Hauttyp: DMS-Basiscreme (91 Prozent), Le<strong>in</strong>öl-Nanopartikel (5 Prozent), Vitam<strong>in</strong><br />
A-Nanopartikel (2 Prozent), Parakresse-Liposomen (2 Prozent).<br />
Literatur<br />
1.<br />
Tabata N, O'Goshi K, Zhen YX,<br />
Kligman AM, Tagami H, Biophysical<br />
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of moisturizers after their daily<br />
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4.<br />
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tion, Physiol Rev 2002; 82: 47-95<br />
5.<br />
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<strong>der</strong> Schutz, Kosmetische Praxis<br />
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Technology (A. O. Barel, M. Paye<br />
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Raton 2006<br />
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Jabs HU, Akt<strong>in</strong>ische Keratosen -<br />
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Dermatologie 2005; 4: 31-32<br />
8.<br />
Lautenschläger H, Schön, geschützt<br />
und gepflegt: Make-up für die<br />
Problemhaut, Kosmetische Praxis<br />
2006; 6: 8-9