Aufbau eines Familienzentrums im evangelischen ... - Diakonie Pirna
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<strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>evangelischen</strong> Pfarrhaus Rumburg<br />
Pfarrgemeinde<br />
der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Rumburg<br />
2012
<strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong> <strong>im</strong> <strong>evangelischen</strong> Pfarrhaus Rumburg<br />
Träger: Pfarrgemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Rumburg<br />
Kontakt: Pfn. Constance Š<strong>im</strong>onovská<br />
Krásnolipská 540/22,<br />
CZ- 408 01 Rumburg<br />
Tel: 00420 - 414 120 914 E-mail: constance.s<strong>im</strong>onovska@evangnet.cz<br />
Ziele und Inhalt des Projekts<br />
Wir sind eine kleine Gemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder <strong>im</strong> Schluckenauer Zipfel, einer<br />
sehr säkularen nordböhmischen Grenzregion.<br />
Der Brand unserer Kirche <strong>im</strong> Jahre 2003 und der folgende Wiederaufbau stellten jedoch nicht nur für das<br />
Gebäude, sondern auch für unsere Gemeinde einen Neuanfang dar. In den historischen Räumen direkt neben<br />
unserer Kirche entstand ein kl<strong>eines</strong> Café als geschützter Arbeitsplatz, in dem wöchentlich Kulturprogramme<br />
stattfinden. Offizieller Träger ist der Verein „dokořán Rumburk“, doch als Gemeinde spüren wir, wie dank dieser<br />
Arbeit Berührungsängste gegenüber Kirche abgebaut werden, Kontakte entstehen und rund um das Café eine<br />
Gemeinschaft wächst, die etwas von Gemeinde in sich trägt. Eine Reihe vor allem junger Leute und Familien sind in<br />
den letzten Jahren in die Gemeinde eingetreten oder kommen regelmäßig zu Gemeindeveranstaltungen.<br />
Ermutigt durch die Erfahrung, wie befruchtend eine Öffnung nach außen auf das Gemeindeleben wirken kann,<br />
möchten wir auch in unserem Pfarrhaus Angebote machen, die über das „normale Gemeindeprogramm“<br />
hinausgehen.<br />
Auf diesem Hintergrund entstand 2011 die Idee <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong>.<br />
Der Impuls hierfür geht aus von einem Kreis junger Familien in und rund um unsere Gemeinde, die sich für ihre<br />
Kinder Aktivitäten, Bildungsangebote und Betreuungsformen wünschen, bei denen Kinder auf dem Hintergrund<br />
des christlichen Glaubens einen guten Umgang miteinander und mit der Natur lernen.<br />
Die Erweiterung der Gemeindeaktivitäten stoßen wegen ungeeigneter Räumlichkeiten (keine Kochgelegenheit, nur<br />
ein nicht heizbares WC, das in den Wintermonaten nicht nutzbar ist) bislang <strong>im</strong>mer wieder an Grenzen und<br />
erschweren auch das Einladen kirchenferner Menschen. Eine Reihe von Umbauarbeiten sollen hier Abhilfe<br />
schaffen und neue Gemeindeangebote für Familien (Elternkreis, Kinderbegegnungstage ...) möglich machen.<br />
Durch die Verschärfung ethnischer und sozialer Spannungen in unserer Region erhielten die Pläne in den<br />
zurückliegenden Monaten jedoch noch eine weitere Ausrichtung.<br />
Ein hoher Anteil der Bevölkerung in unserer Region sind Roma, die in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Bildung von<br />
Ausgrenzung betroffen sind. In dieser Situation möchten wir als Kirchgemeinde Zeichen setzen. Ein Schritt hierzu<br />
ist die Öffnung unserer Räume für verschiedene Projekte mit sozialer Ausrichtung.<br />
So soll ab April 2012 in Zusammenarbeit mit dem Roma-Verein Čačipen in den Räumen des Pfarrhauses eine<br />
Kindergruppe aus Roma- und Nicht-Romakindern betreut werden. Für die Roma-Kinder geht es dabei vor allem<br />
um Vorschulerziehung. Hintergrund ist, dass nur ganz wenige Roma-Kinder einen Kindergarten besuchen und<br />
ungenügend auf die Schuleintrittsprüfungen vorbereitet werden. So wird ein sehr hoher Prozentsatz dieser Kinder<br />
auf einer Sonderschule eingeschult. Der Weg in eine Zukunft ohne „richtigen“ Schulabschluss und ohne Aussichten<br />
auf einen Ausbildungsplatz ist damit schon vorgezeichnet.<br />
In der Förderung der Begegnung unterschiedlicher Kulturen und der Überwindung von Vorurteilen sehen wir für<br />
uns eine besondere Aufgabe.<br />
Auch eine engere Zusammenarbeit mit dem Verein CEDR, der seit mehreren Jahren in einem Nachbarort<br />
Hausaufgabenhilfe, Kurse und Workshops für sozial benachteiligt Kinder und Jugendliche organisiert und diese<br />
Arbeit auf Rumburg ausweiten möchte, ist geplant.<br />
Zusammenfassend geht es uns also bei der Einrichtung <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong> um drei Aspekte:<br />
• um eine stärkere Öffnung für Menschen über den Rand der Kirchgemeinde hinaus<br />
• um die Ermöglichung erweiterter und neuer Angebote für Familien und Kinder in unserer Gemeinde<br />
• um Hilfe für sozial benachteiligte Gruppen, insbesondere aus der Roma-Kommunität
Verlaufsplanung 2012<br />
März<br />
• Umbauarbeiten <strong>im</strong> Gemeindesaal, Erweiterung der Sanitäranlagen, Einrichtung <strong>eines</strong> kleinen Büros,<br />
Renovierung des Eingangsbereichs<br />
• Arbeit an der pädagogischen Konzeption für die Vorschulgruppe<br />
April - Juni<br />
• Eröffnung einer Vorschulgruppe für Roma- und Nicht-Romakinder (zunächst an 3 Vormittagen pro<br />
Woche)<br />
• Veranstaltungen für Eltern (Begegnungen, kreative Angebote ...)<br />
• Arbeitseinsätze, Pflanzaktionen u.ä <strong>im</strong> Pfarrgarten<br />
• besondere Gemeindeveranstaltungen für Familien wie Kinderprogramm zur „Nacht der Kirchen“,<br />
Sommerfest<br />
Juli - August<br />
• Kinderfreizeit<br />
• weitere Umgestaltung des Pfarrgartens<br />
ab September<br />
• Vorschulgruppe an 5 Wochentagen<br />
• Erweiterung der Gemeindeangebote für Schulkinder und Jugendliche (auch in Zusammenarbeit mit dem<br />
Bischöflichen Gymnasium Varnsdorf)<br />
• Nachmittagsangebote für Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit dem Verein CEDR<br />
Finanzierung<br />
Kosten<br />
Baumaßnahmen und Einrichtung<br />
Sanitäreinrichtungen und Installationsarbeiten 2280 Euro<br />
Elektroinstallationen 910 Euro<br />
Erweiterung der Heizung 2320 Euro<br />
Bauarbeiten und -material (neue Zwischenwände, Fußboden und Fliesen, Putz...) 4040 Euro<br />
3 Fenster 930 Euro<br />
Tischlerarbeiten 900 Euro<br />
Küchenmöbel und -geräte 1050 Euro<br />
gesamt: 12 530 Euro<br />
Aus Spendensammlungen und Fördermitteln stehen uns bislang 5400 Euro für die Umbauarbeiten zur Verfügung.<br />
Nötig sind also noch 7130 Euro.<br />
Kindermöbel und Spielzeug, sowie die Büroeinrichtung werden über Sachspenden und Fördermittel abgedeckt.<br />
Kleinere Arbeiten sollen in Eigenleistung erbracht werden. Dies gilt auch für die Umgestaltung des Pfarrgartens. Für<br />
größere Arbeiten <strong>im</strong> Außenbereich werden wir <strong>im</strong> Laufe des Jahres weiter nach Fördermöglichkeiten suchen.<br />
Personelle Absicherung<br />
Angebote der Gemeinde: Pfarrdienst und ehrenamtliche Tätigkeit<br />
Vorschulgruppe: drei Halbtagsstellen über ein Projekt des Vereins Čačipen
Gemeindeleben<br />
Kinderkreis<br />
Aufnahme in die Gemeinde<br />
Bläserkreis
Familienrüstzeiten in Maxov
Veranstaltungen für die Öffentlichkeit<br />
nach dem Wiederaufbau der Kirche<br />
Nacht der Kirchen 2011<br />
Kulturprogramm <strong>im</strong> Teehaus „Na Kopečku“<br />
Jährliches Kleinkunstfestival auf dem Kirchengelände
Ereignisse <strong>im</strong> Spätsommer 2011<br />
Roma-feindliche Demonstrationen<br />
in Rumburg und Varnsdorf<br />
Sondereinsatzkräfte der Polizei müssen Roma-Wohnhe<strong>im</strong>e schützen<br />
„Licht für die Region Schluckenau“ - Friedliche Treffen gegen Rassismus und Gewalt in verschiedenen Kirchen der Region
Pfarrhaus Rumburg – Gemeinderäume und geplanter Umbau