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Leben aus der Auferstehung – 1. Korinther 15 - die Apis

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<strong>Leben</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Auferstehung</strong> – <strong>1.</strong> <strong>Korinther</strong> <strong>15</strong><br />

Themenreihe B zum Textplan <strong>der</strong> <strong>Apis</strong><br />

Thorsten Müller


1 10.04.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Grundlage <strong>der</strong><br />

Evangeliumsverkündigung und <strong>der</strong> Sündenvergebung (1-19)<br />

<strong>1.</strong>1 Texterklärung<br />

Anlass für das Kapitel <strong>15</strong> des <strong>1.</strong> <strong>Korinther</strong>briefs ist <strong>die</strong> Ansicht in Korinth, dass es keine<br />

<strong>Auferstehung</strong> <strong>der</strong> Toten gibt. Die <strong>Korinther</strong>, zumindest einige, denen <strong>die</strong> Gemeinde nicht energisch<br />

wi<strong>der</strong>sprach, waren <strong>der</strong> Meinung, als Christen auf <strong>die</strong>ser Welt hätten sie schon alles, was wir von<br />

Jesus erwarten könnten; sie seien schon neu geschaffen und vollendet. Dabei ist allerdings nicht<br />

klar, wie <strong>die</strong>se Sichtweise mit <strong>der</strong> Tatsache umgeht, dass auch Christen sterben (V. 18). Paulus<br />

zieht <strong>die</strong> logische Konsequenz dar<strong>aus</strong>, dass in Korinth eine <strong>Auferstehung</strong> <strong>der</strong> Toten bestritten wird:<br />

Wenn <strong>die</strong> Toten nicht auferstehen, dann ist auch Christus nicht auferstanden (V. 13). Das aber hätte<br />

weit reichende Konsequenzen für <strong>die</strong> Predigt, für den Glauben und für <strong>die</strong> Hoffnung <strong>der</strong> Christen.<br />

Die <strong>Auferstehung</strong> – o<strong>der</strong> besser – Auferweckung, weil Gott selbst hier am Werk ist, ist <strong>die</strong> Grundlage<br />

für alles, was Christen glauben, hoffen und tun. Ohne Auferweckung Jesu wäre das alles sinnlos (V.<br />

17.20).<br />

In den Versen 1-11 führt Paulus den Nachweis, dass <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> Jesu von den Toten ein gut<br />

bezeugtes Ereignis in <strong>der</strong> Geschichte ist. Auch ein Richter, <strong>der</strong> skeptisch ist, müsste wohl bei<br />

fünfhun<strong>der</strong>t Zeugen auf einmal zugeben, dass <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> keine Erfindung und kein<br />

Hirngespinst einiger frommer Spinner ist. Dazu greift Paulus auf traditionelle Formulierungen<br />

zurück, <strong>die</strong> er nicht selbst geschaffen hat, son<strong>der</strong>n von an<strong>der</strong>en gelernt hat: „Christus ist gestorben<br />

für unsere Sünden nach <strong>der</strong> Schrift ...“ (V. 3b-5). Es gibt also Zeugen für <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong>, <strong>die</strong><br />

sogar noch leben (jedenfalls zu Paulus Lebzeiten) und <strong>die</strong> man nach ihren Erlebnissen fragen kann.<br />

Damit ist nach antikem Prozessrecht <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> Jesu zuverlässig nachgewiesen. Der<br />

Nachweis <strong>der</strong> historischen Tatsache ist allerdings nicht Selbstzweck, son<strong>der</strong>n Grundlage und<br />

wichtigster Inhalt aller Predigt (V. 3a): „Als erstes!“ Paulus erinnert <strong>die</strong> <strong>Korinther</strong> an <strong>die</strong>sen Anfang<br />

des Glaubens. Der Inhalt <strong>die</strong>ser ersten Predigt – <strong>der</strong> gekreuzigte und auferstandene Herr – rettet <strong>die</strong><br />

Gläubigen, nichts an<strong>der</strong>es (V. 1-3).<br />

Ganz nebenbei klärt Paulus auch noch, warum er als ehemaliger Verfolger <strong>der</strong> Gemeinde, <strong>der</strong> den<br />

irdischen Jesus nie gesehen hat, sich trotzdem Apostel nennen darf: Aus <strong>der</strong> Gnade Gottes, <strong>der</strong><br />

Menschen ohne Vorleistungen annimmt und sie verän<strong>der</strong>t (V. 8-10). Dabei bezeichnet sich Paulus<br />

selbst als „unzeitige Geburt“, wörtlich heißt es im griechischen Text „Fehlgeburt“. Vermutlich ist<br />

das ein Schimpfwort, das Paulus von seinen Gegnern beigelegt wurde. Paulus lässt <strong>die</strong>se<br />

Beleidigung stehen, aber er verweist auf <strong>die</strong> Gnade Gottes, <strong>die</strong> auch <strong>aus</strong> „geistlichen Fehlgeburten“<br />

lebendige und aktive Nachfolger Jesu machen kann.<br />

Die Verse 12-19 führen den <strong>Korinther</strong>n <strong>die</strong> Konsequenzen ihrer Haltung zur <strong>Auferstehung</strong> vor<br />

Augen: Gibt es grundsätzlich keine <strong>Auferstehung</strong>, dann ist auch Christus nicht auferstanden. Je<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Auferstehung</strong> Jesu redet, ist dann ein falscher = verlogener Zeuge, <strong>der</strong> Lügen über Gott<br />

erzählt und damit an Gott schuldig wird (V. <strong>15</strong>). Ferner wäre jede Rede von Sündenvergebung<br />

falsch – es gäbe keine (V. 17) und alle verstorbenen Christen wären für immer verloren (V. 18),<br />

ferner wären wir ziemlich arm dran, wenn es keine Hoffnung über <strong>die</strong>ses <strong>Leben</strong> hin<strong>aus</strong> gibt und wir<br />

also nur an einen gestorbenen und begrabenen Herrn glauben (V. 19). Da <strong>die</strong> <strong>Korinther</strong> das sicher<br />

so nicht glaubten und lehrten, ist ihre Haltung zur <strong>Auferstehung</strong> wi<strong>der</strong>sprüchlich bis unsinnig.<br />

<strong>1.</strong>2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit<br />

Wichtig für <strong>die</strong> Gestaltung einer Bibelarbeit o<strong>der</strong> Predigt erscheint mir, dass wir positiv<br />

formulieren. Paulus wählt negative Formulierungen (wenn nicht – dann nicht), weil er eine falsche<br />

Ansicht abwehren will und <strong>die</strong> fatalen Konsequenzen deutlich machen muss. Für uns ist nicht nur<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 2


wichtig, was wir ablehnen wollen, son<strong>der</strong>n vor allem, was wir als positiven Zuspruch <strong>aus</strong> <strong>die</strong>sem<br />

Text nehmen können.<br />

<strong>1.</strong>2.1 Thema<br />

<strong>1.</strong>2.<strong>1.</strong>1 Jesus ist auferstanden, …<br />

Paulus weist <strong>die</strong>se geschichtliche Tatsache gleich zu Anfang nach, weil alle christliche<br />

Verkündigung darauf aufbaut (einen an<strong>der</strong>en Grund kann niemand legen, 1Kor 3,11). Man kann in<br />

einer Bibelarbeit darauf hinweisen, dass kaum ein Ereignis <strong>der</strong> Antike besser und zuverlässiger<br />

bezeugt ist als das leere Grab Jesu.<br />

<strong>1.</strong>2.2 Glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>1.</strong>2.2.1 … darum glauben wir<br />

• Jesus, <strong>der</strong> auferstandene Herr, ist <strong>der</strong> einzige Erlöser und Heilsbringer<br />

• Er kann nur deshalb unser Heiland sein, weil er auferstanden ist<br />

• Gott, <strong>der</strong> Vater, hat ihn auferweckt und damit <strong>die</strong> Worte Jesu bestätigt<br />

◦ Jesus gibt sein <strong>Leben</strong> als Lösegeld<br />

◦ Jesus stirbt für <strong>die</strong> Sünde <strong>der</strong> Welt (Jes 53)<br />

<strong>1.</strong>2.2.2 … darum wird uns vergeben<br />

• Ein wichtiger Inhalt des Glaubens ist <strong>die</strong> Vergebung <strong>der</strong> Sünde(n)<br />

• Die Bibel zeigt an vielen Stellen, dass Sünde von Gott trennt (z.B. Opferordnungen im AT)<br />

◦ Diese Trennung muss überwunden werden, damit Menschen in Gemeinschaft mit Gott<br />

leben können<br />

• Menschen können ihre Schuld nicht selbst bewältigen, dazu braucht es <strong>die</strong> Vergebung<br />

dessen, an dem sie schuldig sind<br />

◦ das gilt im zwischenmenschlichen Bereich ganz gen<strong>aus</strong>o wie im Bereich des Glaubens<br />

• Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, darum gilt <strong>der</strong> Zuspruch Jesu: „Dir sind deine<br />

Sünden vergeben“ (z.B. Mk 2,5), denn Gott stellt sich auf <strong>die</strong> Seite Jesu<br />

<strong>1.</strong>2.2.3 … darum sind wir Zeugen<br />

• Glaube ist nicht Selbstzweck<br />

• Wer von Jesus ergriffen ist und ihn als Erlöser ergriffen hat, ist nicht nur begnadigt für ein<br />

<strong>Leben</strong> mit Gott, son<strong>der</strong>n auch zum Zeugen berufen<br />

• Für Paulus ist klar, dass <strong>die</strong> Begegnung mit Jesus ein <strong>Leben</strong> grundsätzlich verän<strong>der</strong>t<br />

◦ Aus Gottes Gnade (V. 10)<br />

• Wer von <strong>der</strong> Liebe und Gnade Gottes ergriffen ist, den treibt sie auch dazu, weiter zu<br />

erzählen, was das <strong>Leben</strong> verän<strong>der</strong>t<br />

<strong>1.</strong>2.3 Fragen zum Gespräch<br />

• Welche Glaubensgrundlagen ziehen wir heute in Zweifel?<br />

• Nehmen wir den Auftrag, Zeuge Christi zu sein, ernst?<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 3


2 17.04.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Sieg über den Tod und<br />

Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung zum <strong>Leben</strong> (20-34)<br />

2.1 Texterklärung<br />

Der Abschnitt beginnt mit einer Feststellung: Nun aber ist Christus auferstanden (V. 20). Paulus<br />

greift noch einmal zurück auf <strong>die</strong> Argumentation im vorigen Abschnitt: Wenn es keine<br />

Totenauferstehung geben sollte, folgt dar<strong>aus</strong>, dass Christus auch nicht auferstanden ist. Nun ist er<br />

aber auferstanden, wie alle Apostel übereinstimmend verkündigen. Also muss <strong>die</strong> Behauptung <strong>der</strong><br />

<strong>Korinther</strong> falsch sein, es gebe überhaupt keine <strong>Auferstehung</strong> <strong>der</strong> Toten. Im Gegenteil, mit Christus<br />

beginnt <strong>die</strong> Totenauferstehung, er ist <strong>der</strong> Erste (Erstling, Wie<strong>der</strong>gabe des griechischen Wortes<br />

aparche, das so viel bedeutet wie „vom Beginn her kommen“).<br />

V. 2<strong>1.</strong>22 wendet sich Paulus <strong>der</strong> Frage zu, woher <strong>der</strong> Tod überhaupt kommt. Adam ist <strong>der</strong> Bringer<br />

des Todes – durch <strong>die</strong> Sünde <strong>die</strong>ses einen Menschen kam <strong>der</strong> Tod für alle nach ihm.<br />

Dementsprechend bringt <strong>der</strong> eine Mensch Jesus Christus für alle <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> von den Toten.<br />

Wichtig ist <strong>die</strong> Betonung des Menschen Christus. Der auferstandene Christus ist leiblich, als<br />

Mensch, auferstanden. Die Begegnungen mit ihm waren keine geistigen Visionen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>gleichen.<br />

Gen<strong>aus</strong>o werden auch <strong>die</strong> Christen leiblich auferstehen. Sie sind also noch nicht verwandelt o<strong>der</strong><br />

dem Tod entzogen. Es ist auch nicht richtig, dass <strong>der</strong> materielle Leib unwichtig ist und es nur auf<br />

den in <strong>die</strong>sem Leib lebenden Geist ankommt (griechisch pneuma, ein Wort, das Paulus selbst oft<br />

gebraucht, aber an<strong>der</strong>s versteht als <strong>die</strong> <strong>Korinther</strong>).<br />

Der Tod wird als Feind des <strong>Leben</strong>s und damit als gottfeindliche Macht betrachtet (V. 26). Diese<br />

Macht ist <strong>die</strong> letzte, <strong>die</strong> überwunden wird. Folglich ist <strong>die</strong> Herrschaft Christi und Gottes noch nicht<br />

unbestritten, und noch sind nicht alle Glaubenskämpfe <strong>aus</strong>gestanden.<br />

Insgesamt nimmt Paulus in V. 24-28 auch das Ziel <strong>der</strong> vollendeten Welt in den Blick. Es geht nicht<br />

um <strong>die</strong> individuelle Seligkeit <strong>der</strong> einzelnen Christen. Dieses individuelle Moment war den<br />

<strong>Korinther</strong>n sehr wichtig, sie waren dabei stark von ihrer griechisch-heidnischen Umwelt geprägt.<br />

Aber Paulus schreibt von <strong>der</strong> Herrschaft Gottes und Christi, <strong>die</strong> das Ziel <strong>der</strong> Welt- und<br />

Heilsgeschichte sind. Jetzt ist es noch so, dass an<strong>der</strong>e Mächte Gott <strong>die</strong>se Herrschaft streitig machen<br />

wollen. Auch Menschen gehören dazu, wenn sie Gott nicht als Gott anerkennen (vgl. Röm 1),<br />

son<strong>der</strong>n selbst sein wollen wie Gott (vgl. 1Mo 3). Wenn aber Jesus wie<strong>der</strong> kommt (V. 23), dann<br />

werden <strong>die</strong> Toten wie<strong>der</strong> lebendig gemacht, <strong>die</strong> Christus angehören. Danach kommt das Ende –<br />

o<strong>der</strong> besser: <strong>die</strong> Vollendung (das griechische Wort teloo bedeutet wörtlich: ans Ziel kommen) und<br />

dann wird Gottes Herrschaft in allem und über alle durchgesetzt sein (V. 28).<br />

Wäre das alles nicht so, wäre keine <strong>Auferstehung</strong> zu erwarten, dann wäre auch <strong>die</strong> in Korinth<br />

geübte Praxis einer stellvertretenden Taufe für schon verstorbene Menschen ja sinnlos – es hätte ja<br />

niemand etwas davon. Paulus diskutiert hier nicht über Sinn o<strong>der</strong> Unsinn einer solchen Praxis, <strong>die</strong><br />

auch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> heidnisch-griechischen Umwelt stammt, son<strong>der</strong>n belegt damit den <strong>Korinther</strong>n ihre<br />

eigenen Wi<strong>der</strong>sprüche (V. 29). Die Praxis stellvertreten<strong>der</strong> Buße für Verstorbene in Form von<br />

Ablassbriefen war übrigens ein Auslöser <strong>der</strong> Reformation im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Ohne Hoffnung auf eine Zukunft Gottes, <strong>die</strong> für das <strong>Leben</strong> jetzt und hier Bedeutung hat, müsste<br />

Paulus sich auch nicht den Gefahren eines <strong>Leben</strong>s als reisen<strong>der</strong> Missionar <strong>aus</strong>setzen. Er könnte es<br />

sich einfach gut gehen lassen. Dieser Gedanke ist übrigens durch<strong>aus</strong> verführerisch, und <strong>die</strong><br />

<strong>Korinther</strong> erliegen <strong>die</strong>ser Versuchung auch (V. 33). Sie leben in einem enthusiastischen Glauben,<br />

<strong>der</strong> sie blind macht dafür, dass sie Sün<strong>der</strong> bleiben, auch wenn sie Christen sind. Dadurch zeigen sie,<br />

dass sie Gottes Heil in Christus nicht verstehen und Gott eigentlich nicht kennen (V. 34).<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 4


2.2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit<br />

Die Hoffnung auf <strong>die</strong> Zukunft Gottes muss in einer Bibelarbeit deutlich werden: Fritz Grünzweig<br />

nennt sein bekanntes Buch „Das Schönste kommt noch“. Diese Hoffnung hat aber auch Auswirkung<br />

auf das <strong>Leben</strong> <strong>der</strong> Christen hier und jetzt. Die Ausrichtung auf <strong>die</strong> Zukunft Gottes bestimmt unser<br />

Handeln in <strong>die</strong>ser Welt. Was nicht zur Nachfolge passt, davon sollen wir uns fern halten.<br />

2.2.1 Thema<br />

2.2.<strong>1.</strong>1 Bleibt nüchtern …<br />

Der Tod ist ein Feind des <strong>Leben</strong>s. Das wissen alle Menschen, deshalb gibt es viele Rituale, um mit<br />

dem Sterben und dem Tod umzugehen, und deshalb versuchen viele Menschen, den Tod nach<br />

Kräften zu ignorieren und zu verdrängen.<br />

2.2.2 Glie<strong>der</strong>ung<br />

2.2.2.1 … denn das <strong>Leben</strong> ist gefährdet<br />

• Von den Toten ist noch keiner zurückgekommen<br />

◦ Jesus schon<br />

◦ Nahto<strong>der</strong>fahrungen sind nicht unbedingt zuverlässige Informationen, <strong>der</strong> Mensch war ja<br />

noch nicht tot<br />

• Wir erleben den Tod als letzte Grenze, hinter <strong>die</strong> man nicht schauen kann, ohne selbst<br />

hinüber zu gehen<br />

◦ Was wir nicht verstehen und nicht kontrollieren können, macht uns Angst<br />

◦ Der Tod ist <strong>die</strong> Konsequenz <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Gottesferne <strong>der</strong> Menschen<br />

• Es hilft nicht<br />

◦ wenn wir uns einreden, dass schon alles irgendwie gut werden wird<br />

◦ wenn wir <strong>die</strong> Wirklichkeit des Todes ignorieren<br />

◦ wenn wir uns vormachen, als Christen bräuchten wir nicht zu sterben o<strong>der</strong> das Sterben<br />

wäre kein Problem für uns<br />

2.2.2.2 … denn Gott wird herrschen<br />

• Als Jesus vom Tod aufgeweckt wurde, hat <strong>die</strong> Neuschöpfung Gottes begonnen<br />

• Jesus hat durch <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> den Tod überwunden<br />

• Jesus wird den Tod als lebensfeindliche und gottfeindliche Macht endgültig vernichten<br />

◦ Das liegt für uns noch in <strong>der</strong> Zukunft<br />

◦ Weil Jesus nicht tot ist, wissen wir, dass es wahr ist<br />

• Alle Mächte werden Gott, dem Vater, untergeordnet sein<br />

2.2.2.3 … denn ihr habt Hoffnung<br />

• Wir richten unser <strong>Leben</strong> auf <strong>die</strong> Zukunft Gottes <strong>aus</strong><br />

• Wir fragen danach, wie unser <strong>Leben</strong> von <strong>der</strong> Wirklichkeit Gottes bestimmt werden kann<br />

• Wir glauben, dass Jesus an uns, in uns und durch uns wirkt<br />

2.2.3 Fragen zum Gespräch<br />

• Haben wir auch falsche Vorstellungen davon, was Glaube heißt?<br />

• Steht <strong>die</strong> persönliche Seligkeit o<strong>der</strong> <strong>die</strong> umfassende Gottesherrschaft bei uns im<br />

Vor<strong>der</strong>grund?<br />

• Wie können wir <strong>der</strong> Hoffnung auf <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> gemäß leben?<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 5


3 24.04.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Hoffnung auf <strong>die</strong><br />

unvergängliche neue Welt Gottes im Anblick <strong>der</strong> vergänglichen<br />

Welt (35-49)<br />

3.1 Texterklärung<br />

Nach <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> Tatsachen (<strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> Christi ist Grundlage und Inhalt aller<br />

Verkündigung, er ist tatsächlich leiblich auferstanden) geht Paulus in <strong>die</strong>sem Abschnitt auf<br />

konkrete Fragen zur <strong>Auferstehung</strong> ein. Man könnte fragen (V. 35): Der Gedanke einer leiblichen<br />

<strong>Auferstehung</strong> <strong>der</strong> Toten scheint doch sehr schwierig zu sein. Wie kann <strong>der</strong> menschliche Leib, wenn<br />

er einmal gestorben und verwest ist, wie<strong>der</strong> neu werden? Vielleicht führte <strong>die</strong>se Schwierigkeit mit<br />

dazu, dass <strong>die</strong> leibliche <strong>Auferstehung</strong> in <strong>der</strong> Gemeinde in Korinth bestritten wurde.<br />

Überhaupt ist <strong>der</strong> materielle Leib für <strong>die</strong> griechisch denkende Welt schon einmal per se negativ.<br />

Entscheidend ist <strong>der</strong> geistliche, göttliche Funke, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Materie gefangen ist und den man durch<br />

geistliche Übungen und Erkenntnisse stärken und schließlich von <strong>der</strong> wertlosen materiellen Hülle<br />

befreien muss. Diese Prägung durch griechische Philosophie hat ganz sicher dazu beigetragen, dass<br />

eine leibliche <strong>Auferstehung</strong> in Korinth bestritten wurde.<br />

Bis heute finden sich solche Grundgedanken auch innerhalb <strong>der</strong> Christenheit. Wenn jemand davon<br />

spricht, dass seine unsterbliche Seele nach dem Tod bei Gott sei – egal in welcher Abwandlung das<br />

formuliert wird – dann liegen solche, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> griechischen Philosophie stammende Gedanken<br />

zugrunde. Die Idee von einer unsterblichen Seele, <strong>die</strong> in einem materiellen Körper gefangen ist, ist<br />

aber nicht biblisch.<br />

Nach dem Schöpfungsbericht wird <strong>der</strong> Mensch zu einer „lebendigen Seele“ (1Mo 2,7), weil Gott<br />

ihm seinen Atem einhaucht bzw. er nach dem Bilde Gottes geschaffen ist (1Mo 1,27). Biblisch<br />

gesehen ist <strong>der</strong> Mensch Leib, Seele und Geist. Er hat nicht Leib, Seele o<strong>der</strong> Geist, wie es mo<strong>der</strong>n<br />

immer wie<strong>der</strong> <strong>aus</strong>gedrückt wird, als sei <strong>der</strong> Mensch <strong>die</strong>sen drei Bestandteilen irgendwie<br />

übergeordnet und könnte darüber nach Belieben verfügen wie über sein Geld. Paulus betrachtet<br />

<strong>die</strong>sen nach Leib, Seele und Geist geschaffenen Menschen als natürlich (V. 44), irdisch (V. 47) und<br />

verweslich (V. 42). Der erste Mensch, genauer gesagt <strong>die</strong> erste Menschheit nach dem Bild Adams<br />

(V. 49), ist irdisch-vergänglich und wird wie<strong>der</strong> zur Erde zurückkehren. Es ist eine Leiblichkeit, <strong>die</strong><br />

dem <strong>Leben</strong> auf <strong>die</strong>ser Erde entspricht, dafür gemacht ist und dazu passt.<br />

Dem gegenüber steht <strong>der</strong> <strong>Auferstehung</strong>sleib, wie ihn als erster Jesus Christus erhalten hat – in<br />

seiner <strong>Auferstehung</strong> bzw. Auferweckung von den Toten. Auch <strong>die</strong>ser Leib ist von Gott geschaffen,<br />

aber er ist nicht irdisch-verweslich, nicht natürlich (dem <strong>Leben</strong> in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> ersten Schöpfung<br />

entsprechend gemacht), son<strong>der</strong>n geistlich (V. 44), himmlisch (V. 48) und unverweslich (V. 42).<br />

Entscheidend ist dabei aber, dass auch <strong>die</strong> Neuschöpfung Gottes, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> Auferweckung Jesu<br />

von den Toten begonnen hat, eine leibliche Schöpfung ist. Gott will <strong>die</strong> Leiblichkeit seiner<br />

Schöpfung. Das steht im klaren Gegensatz zu vielen philosophischen und religiösen Strömungen,<br />

damals wie heute, <strong>die</strong> Leiblichkeit und das Materielle als min<strong>der</strong>wertig betrachten. Weil Gott <strong>die</strong><br />

leibliche Schöpfung will, deshalb gibt es eine leibliche <strong>Auferstehung</strong> von den Toten. Die zweite<br />

Menschheit wird nach dem Bild des auferstandenen Christus geschaffen sein (V. 49).<br />

Als Folge <strong>aus</strong> <strong>die</strong>sen zwei „Menschheiten“ entsteht nun eine Spannung. Wir leben als Christen<br />

noch in <strong>der</strong> alten Leiblichkeit, <strong>die</strong> vergänglich ist. Wir sind aber berufen, schon neue Menschen zu<br />

sein (z.B. 2Kor 5,17-21). Wir haben schon den heiligen Geist als Geschenk erhalten, aber <strong>die</strong>ser<br />

Geist lebt noch nicht in einem geistlichen Leib, also einem Leib, <strong>der</strong> vollständig zu ihm passt. Er<br />

lebt stattdessen in einem natürlichen Leib, <strong>der</strong> noch zum <strong>Leben</strong> in <strong>der</strong> irdisch-vergänglichen<br />

Schöpfung gehört. Der Reformator Martin Luther brachte <strong>die</strong>se Spannung auf <strong>die</strong> Formel: „(Wir<br />

sind) zugleich Gerechtfertigte und Sün<strong>der</strong>.“ In Korinth versucht man, <strong>die</strong>se Spannung aufzulösen,<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 6


indem man behauptet, wir seien als Christen schon vollständig neu. Paulus hält <strong>die</strong> Spannung<br />

dagegen aufrecht, wenn er schreibt: „Euer <strong>Leben</strong> ist verborgen mit Christus in Gott (Kol 3,3).“ Der<br />

heilige Geist ist eine schon im Vor<strong>aus</strong> geschenkte Gabe. Er schenkt uns den Ausblick auf <strong>die</strong> neue<br />

Schöpfung Gottes. Aber wir sind eben noch nicht neu geschaffen, wir sind als Nachfolger Jesu<br />

her<strong>aus</strong>gefor<strong>der</strong>t, noch in <strong>der</strong> ersten Schöpfung zu leben. Der Tod wird für uns dann Eingangstor in<br />

<strong>die</strong> neue Schöpfung Gottes.<br />

3.2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit<br />

Es gibt viele Versuche, <strong>die</strong> Spannung zwischen <strong>der</strong> ersten und <strong>der</strong> zweiten Schöpfung aufzulösen.<br />

Man kann mit schlichter Vertröstung aufs Jenseits arbeiten – <strong>der</strong> Islam verspricht seinen Märtyrern<br />

72 Jungfrauen im Para<strong>die</strong>s – o<strong>der</strong> auch sagen, es ist alles schon passiert. Was ihr an euch als<br />

unvollkommen wahrnehmt, ist nur äußerlich und kann das neue, geistliche Innere nicht schädigen<br />

und berühren. Wir sind dagegen her<strong>aus</strong>gefor<strong>der</strong>t, <strong>die</strong> Spannung zwischen irdisch und himmlisch,<br />

natürlich und geistlich <strong>aus</strong>zuhalten.<br />

3.2.1 Thema<br />

3.2.<strong>1.</strong>1 Mit Spannungen leben …<br />

3.2.2 Glie<strong>der</strong>ung<br />

3.2.2.1 … weil es Gott so will<br />

• Gott hätte <strong>die</strong> Welt mit <strong>der</strong> Auferweckung Jesu gleich komplett erneuern können, aber das<br />

hat er nicht<br />

◦ Wir schließen dar<strong>aus</strong>, dass es Gottes Wille ist, dass wir <strong>die</strong> Spannung zwischen `schon<br />

jetzt´ und `noch nicht´ <strong>aus</strong>halten<br />

◦ Nach biblischem Zeugnis ist <strong>die</strong>se Zeit <strong>der</strong> Spannung eine Zeit <strong>der</strong> Bewährung für <strong>die</strong><br />

Gläubigen und <strong>der</strong> Geduld Gottes mit seiner Schöpfung<br />

3.2.2.2 … weil manches vorläufig ist<br />

• Das letzte Wort zu <strong>die</strong>ser Welt ist noch nicht gesprochen – es wird einmal lauten „Siehe, ich<br />

mache alles neu (Offb 21,5)<br />

• Von <strong>die</strong>ser Verheißung her kann man eine gewisse Gelassenheit gewinnen:<br />

◦ Ich muss nicht <strong>die</strong> Last <strong>der</strong> ganzen Welt tragen, das hat Christus getan<br />

◦ Ich muss nicht alles verbessern und in Ordnung bringen, das wird unser Gott tun<br />

◦ Ich kann mich darauf verlassen, dass Gott mit <strong>die</strong>ser Welt zu einem guten Ziel kommt<br />

◦ Ich darf mich den Aufgaben stellen, <strong>die</strong> Jesus speziell mir als seinem Jünger zugedacht<br />

hat<br />

3.2.2.3 … weil wir nicht alleine stehen<br />

• Auch wenn ich weiß, dass Gott zu seinem Ziel kommt, bleiben Spannungen:<br />

◦ Ich erlebe, dass ich Fehler mache und an meinen eigenen Ansprüchen scheitere<br />

◦ An<strong>der</strong>e Menschen – auch Christen – machen auch Fehler, <strong>die</strong> mir weh tun können<br />

• Wir stehen in <strong>die</strong>sen Spannungen nicht alleine<br />

◦ Der Geist Gottes ist das Geschenk, das uns schon jetzt mit <strong>der</strong> noch nicht fertigen neuen<br />

Schöpfung Gottes verbindet<br />

◦ Durch den heiligen Geist weiß ich, dass bei Jesus je<strong>der</strong>zeit Vergebung <strong>der</strong> Schuld – für<br />

mich und für an<strong>der</strong>e! – und ein neuer Anfang möglich sind<br />

◦ Auch an<strong>der</strong>e Christen können mir zur Seite stehen und wir können uns gegenseitig Mut<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 7


machen auf dem Glaubensweg<br />

3.2.3 Fragen zum Gespräch<br />

• Welche Spannungen erleben wir in unserem Alltag?<br />

• Kann und will ich glauben, dass unser Gott <strong>die</strong> Spannungen in unserem <strong>Leben</strong> will?<br />

• Wo habe ich schon einmal erlebt, dass mir an<strong>der</strong>e Menschen Mut gemacht haben,<br />

Spannungen <strong>aus</strong>zuhalten?<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 8


4 0<strong>1.</strong>05.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Beginn <strong>der</strong><br />

Neuschöpfung und Ermutigung zur Nachfolge (50-58)<br />

4.1 Texterklärung<br />

Paulus beginnt den letzten Abschnitt seiner Erläuterungen zur <strong>Auferstehung</strong> wie<strong>der</strong> mit einer<br />

Abwehr von Ansichten, wie sie in Korinth gelehrt und geglaubt wurden: Fleisch und Blut kann das<br />

Reich Gottes nicht erben (V. 50). Wir sind noch irdisch, wir sind noch sterbliche Menschen. Wir<br />

haben den Zustand <strong>der</strong> Vollkommenheit eben noch nicht erreicht. Diese irdische Existenz kann aber<br />

eben nicht in das Reich Gottes aufgenommen werden. An vielen Stellen in <strong>der</strong> Bibel kann man<br />

nachlesen, dass Menschen bei <strong>der</strong> Begegnung mit dem lebendigen Gott in Angst und Schrecken<br />

verfallen, genau genommen sogar dem Tod verfallen sind, weil <strong>der</strong> irdische, noch unter <strong>der</strong> Macht<br />

von Sünde und Tod (V. 56) stehende Mensch nicht in <strong>die</strong> Gegenwart Gottes hinein passt. Sünde<br />

und Tod sind wirkliche Mächte, <strong>die</strong> Gott seine Alleinherrschaft streitig machen wollen. Dass <strong>der</strong><br />

Tod tatsächlich noch eine unheimliche, lebensfeindliche Macht ist, kann man immer wie<strong>der</strong> an<br />

Kriegen und Katastrophen erfahren, <strong>die</strong> über uns herein brechen. We<strong>der</strong> <strong>die</strong> Menschen allgemein<br />

noch <strong>die</strong> Christen noch <strong>die</strong> Schöpfung insgesamt sind dar<strong>aus</strong> schon erlöst.<br />

Weil <strong>der</strong> irdische, natürliche Mensch nicht in <strong>die</strong> Königsherrschaft Gottes hinein passt, deshalb<br />

brauchen wir alle <strong>die</strong> Verwandlung <strong>der</strong> Neuschöpfung durch <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> von den Toten o<strong>der</strong><br />

eben unmittelbar für <strong>die</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>kunft Jesu selbst erleben. Allen Vorstellungen, dass wir<br />

schon <strong>die</strong> Vollendung erreicht haben, ist damit ein Riegel vorgeschoben. Es gibt keine durch das<br />

Geschenk des heiligen Geistes unsterblich gewordene Seele, <strong>die</strong> nach dem irdischen Tod sofort bei<br />

Gott wäre. Die Seele ist auch nicht <strong>der</strong> göttliche <strong>Leben</strong>sfunke, <strong>der</strong> in einem schlechten materiellen<br />

Leib gefangen ist und dar<strong>aus</strong> befreit werden muss. Der ganze Mensch nach Leib, Seele und Geist ist<br />

verweslich und muss in einen neuen, unverweslichen Menschen verwandelt werden (V. 54). Diese<br />

Verän<strong>der</strong>ung ist Schöpferhandeln Gottes. So wie er bei <strong>der</strong> ersten Schöpfung den irdischen<br />

Menschen machte, so macht er bei <strong>der</strong> Neuschöpfung den himmlischen Menschen.<br />

Dann erst, wenn <strong>die</strong>s passiert ist, also beim Klang <strong>der</strong> letzten Posaune (V. 52; vgl. Offb 11,<strong>15</strong>;<br />

1Tim 4,16), sind wir wirklich neu geworden und bereit für <strong>die</strong> nicht mehr zu zerstörende<br />

Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und unserem Herrn, Jesus Christus. Dann ist <strong>der</strong> Tod<br />

überwunden (V. 54; vgl. Offb 21,4). Der Stachel des Todes, <strong>die</strong> Sünde, hat dann endgültig keine<br />

Gewalt mehr, und das Gesetz Gottes kann uns nicht mehr über unserer Schuld verklagen. Dabei<br />

geht es nicht um meine persönliche Seligkeit, nicht um meine private Erlösung von meiner ganz<br />

eigenen Schuld – das alles gehört zwar dazu, ist aber nicht <strong>der</strong> eigentliche Punkt, auf den es<br />

ankommt. Die Perspektive, von <strong>der</strong> <strong>aus</strong> Paulus argumentiert, ist <strong>die</strong> endgültige, sich ganz und gar<br />

durchsetzende Herrschaft Gottes, <strong>der</strong> dann nicht mehr wi<strong>der</strong>sprochen wird.<br />

Nur wer <strong>die</strong> Dimension <strong>der</strong> hoffnungslosen Todes- und Sündverfallenheit <strong>der</strong> irdischen Schöpfung,<br />

<strong>die</strong> sich mit uns nach <strong>der</strong> Erlösung sehnt (Röm 8,20-22), ernst nimmt, <strong>der</strong> kann erfassen, warum<br />

Jesus durch Tod und <strong>Auferstehung</strong> ging und warum <strong>die</strong> <strong>Auferstehung</strong> <strong>der</strong> Toten insgesamt nötig ist<br />

– als Akt <strong>der</strong> neuen Schöpfung Gottes.<br />

Von <strong>die</strong>sem Ziel her – Gott wird gewiss alles neu machen, Tod und Sünde ein für alle Mal<br />

überwinden – for<strong>der</strong>t Paulus uns dann zusammen mit seiner Gemeinde in Korinth auf, fest und<br />

unerschütterlich (V. 58) zu sein und das Werk Jesu anzupacken. Dieses Werk Jesu ist nicht einfach<br />

<strong>der</strong> persönliche Glaube, <strong>der</strong> mir selbst zum Heil <strong>die</strong>nt, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Arbeit an, mit und für <strong>die</strong><br />

Gemeinde Jesu. Diese Arbeit wird gewiss nicht vergeblich sein (V. 58), auch wenn es manchmal so<br />

erscheinen mag, weil unser Herr selbst das begonnene Werk auch vollenden wird – so wie er <strong>die</strong><br />

ganze Neuschöpfung vollenden wird.<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 9


4.2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit<br />

Für den letzten Abschnitt ist noch einmal <strong>die</strong> Perspektive wichtig, von <strong>der</strong> her Paulus argumentiert.<br />

Er denkt nicht zuerst über persönliche Heilsaneignung nach, son<strong>der</strong>n über <strong>die</strong> universelle<br />

Herrschaft Gottes, <strong>die</strong> sich durchsetzen wird und an <strong>der</strong> <strong>die</strong> Glaubenden Anteil haben werden.<br />

4.2.1 Thema<br />

4.2.<strong>1.</strong>1 Dran bleiben …<br />

Das Thema ist von V. 58 her formuliert – es könnte auch ein Oberthema über dem ganzen Kapitel<br />

sein.<br />

4.2.2 Glie<strong>der</strong>ung<br />

4.2.2.1 … weil Tod und Sünde überwunden werden<br />

• Diese Welt leidet noch unter Sünde und Tod<br />

◦ Ostern war <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Neuschöpfung Gottes, aber noch nicht ihre Vollendung<br />

◦ Auch nach <strong>der</strong> <strong>Auferstehung</strong> Jesu gibt es noch Kriege, Katastrophen und Gewalt<br />

◦ Der Tod hält noch reiche Ernte<br />

• Gott selbst wird <strong>die</strong>sem Zustand ein Ende setzen – beim Schall <strong>der</strong> Posaune<br />

4.2.2.2 … weil wir verwandelt werden<br />

• Wir passen als irdische Menschen nicht in <strong>die</strong> Gemeinschaft mit Gott<br />

◦ In Jesus und durch das Geschenk des heiligen Geistes dürfen wir Gott hier und jetzt<br />

schon „Vater (Abba)“ nennen<br />

◦ Wenn Jesus auf <strong>die</strong> Welt zurückkommt, werden <strong>die</strong> Glaubenden, <strong>die</strong> gestorben sind, mit<br />

einem neuen, unverweslichen Leib von den Toten auferweckt<br />

◦ Die noch <strong>Leben</strong>den werden in gleicher Weise verwandelt<br />

• Wir bekommen einen neuen Leib, <strong>der</strong> für <strong>die</strong> Gemeinschaft mit Gott geschaffen ist und ganz<br />

vom Geist Gottes regiert wird.<br />

4.2.2.3 … weil Gott alles vollendet<br />

• Auch Misserfolge und Rückschläge in <strong>der</strong> Nachfolge müssen uns nicht erschrecken<br />

◦ Wir werden scheitern, uns wird nicht alles gelingen<br />

◦ Wir werden immer wie<strong>der</strong> den Eindruck haben, dass sich <strong>der</strong> Einsatz für das Reich<br />

Gottes nicht <strong>aus</strong>zahlt<br />

◦ Wir werden auch an uns selbst verzweifeln, weil wir immer wie<strong>der</strong> schuldig werden<br />

▪ Da hilft nur, ehrlich zu bleiben und sich nicht selbst in <strong>die</strong> Tasche zu lügen<br />

▪ Die Welt ist noch nicht vollendet<br />

• Gott selbst wird auch unsere schwachen Anfänge vollenden<br />

◦ Wir sollen „dran bleiben“ – wir müssen noch nicht vollkommen sein, aber wir haben<br />

einen vollkommenen und alles vollendenden Herrn<br />

• Darum lohnt es sich, dran zu bleiben, weil wir einmal sehen werden, wie unser Gott alles zu<br />

einem guten Ziel bringt.<br />

4.2.3 Fragen zum Gespräch<br />

• Haben wir eine so weite Zukunfts- und Heilsperspektive wie Paulus?<br />

• Nehmen wir <strong>die</strong> Macht von Sünde und Tod noch ernst – ohne sie zu überzeichnen?<br />

• Wo stehen wir in <strong>der</strong> Gefahr, müde und schwankend zu werden?<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 10


Inhaltsverzeichnis<br />

1 .. 10.04.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Grundlage <strong>der</strong> Evangeliumsverkündigung und <strong>der</strong><br />

Sündenvergebung (1-19) ................................................................................................................. 2<br />

<strong>1.</strong>1 Texterklärung ....................................................................................................................... 2<br />

<strong>1.</strong>2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit ....................................................... 2<br />

<strong>1.</strong>2.1 Thema ....................................................................................................................... 3<br />

<strong>1.</strong>2.<strong>1.</strong>1 Jesus ist auferstanden, … ............................................................................. 3<br />

<strong>1.</strong>2.2 Glie<strong>der</strong>ung ................................................................................................................ 3<br />

<strong>1.</strong>2.2.1 … darum glauben wir .................................................................................. 3<br />

<strong>1.</strong>2.2.2 … darum wird uns vergeben ........................................................................ 3<br />

<strong>1.</strong>2.2.3 … darum sind wir Zeugen ........................................................................... 3<br />

<strong>1.</strong>2.3 Fragen zum Gespräch ............................................................................................... 3<br />

2 .. 17.04.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Sieg über den Tod und Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung zum<br />

<strong>Leben</strong> (20-34) ................................................................................................................................... 4<br />

2.1 Texterklärung ....................................................................................................................... 4<br />

2.2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit ....................................................... 5<br />

2.2.1 Thema ....................................................................................................................... 5<br />

2.2.<strong>1.</strong>1 Bleibt nüchtern … ........................................................................................ 5<br />

2.2.2 Glie<strong>der</strong>ung ................................................................................................................ 5<br />

2.2.2.1 … denn das <strong>Leben</strong> ist gefährdet .................................................................. 5<br />

2.2.2.2 … denn Gott wird herrschen ........................................................................ 5<br />

2.2.2.3 … denn ihr habt Hoffnung ........................................................................... 5<br />

2.2.3 Fragen zum Gespräch ............................................................................................... 5<br />

3 .. 24.04.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Hoffnung auf <strong>die</strong> unvergängliche neue Welt Gottes<br />

im Anblick <strong>der</strong> vergänglichen Welt (35-49) .................................................................................. 6<br />

3.1 Texterklärung ....................................................................................................................... 6<br />

3.2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit ....................................................... 7<br />

3.2.1 Thema ....................................................................................................................... 7<br />

3.2.<strong>1.</strong>1 Mit Spannungen leben … ............................................................................ 7<br />

3.2.2 Glie<strong>der</strong>ung ................................................................................................................ 7<br />

3.2.2.1 … weil es Gott so will ................................................................................. 7<br />

3.2.2.2 … weil manches vorläufig ist ...................................................................... 7<br />

3.2.2.3 … weil wir nicht alleine stehen ................................................................... 7<br />

3.2.3 Fragen zum Gespräch ............................................................................................... 8<br />

4 .. 0<strong>1.</strong>05.2011 – Die <strong>Auferstehung</strong> Christi – Beginn <strong>der</strong> Neuschöpfung und Ermutigung zur<br />

Nachfolge (50-58) ............................................................................................................................. 9<br />

4.1 Texterklärung ....................................................................................................................... 9<br />

4.2 Predigtaufriss – Vorschlag zu Predigt o<strong>der</strong> Bibelarbeit ..................................................... 10<br />

4.2.1 Thema ..................................................................................................................... 10<br />

4.2.<strong>1.</strong>1 Dran bleiben … .......................................................................................... 10<br />

4.2.2 Glie<strong>der</strong>ung .............................................................................................................. 10<br />

4.2.2.1 … weil Tod und Sünde überwunden werden ............................................. 10<br />

4.2.2.2 … weil wir verwandelt werden .................................................................. 10<br />

4.2.2.3 … weil Gott alles vollendet ....................................................................... 10<br />

4.2.3 Fragen zum Gespräch ............................................................................................. 10<br />

© <strong>die</strong> <strong>Apis</strong> – Thorsten Müller 2011 Seite 1

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