Bericht - Bund Naturschutz Kreisgruppe Donau-Ries
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Dipl.-Biol. Claudia Eglseer FFH-Lebensraumtypen, 13d-Flächen und Stromtalarten 2004<br />
4.2 Seltene Artvorkommen<br />
Es wurden insgesamt 11 Rote Liste-Arten nachgewiesen, die entweder in Bayern oder bun-<br />
desweit in ihrem Bestand gefährdet sind.<br />
Gefährdungs-<br />
status<br />
Vom Aus-<br />
sterben<br />
bedroht (1)<br />
Rote Liste-Arten<br />
Bayern BRD<br />
Stark ge-<br />
fährdet (2)<br />
Gefährdet<br />
(3)<br />
Vom Aus-<br />
sterben<br />
bedroht<br />
Stark ge-<br />
fährdet<br />
Gefährdet<br />
Anzahl Arten 1 7 3 1 3 7<br />
Tab. 3: Übersicht Gefährdungsstufen Rote Liste Arten (SCHEURER, AHLMER 2003).<br />
Darunter befinden sich alleine sieben Stromtalarten: Allium angulosum (vgl. Verbreitungskar-<br />
te im Anhang), Arabis nemorensis, Barbarea stricta, Euphorbia palustris (Grabenrand),<br />
Lathyrus palustris (vgl. Verbreitungskarte im Anhang), Thalictrum flavum, Viola persicifolia.<br />
Als Stromtalpflanzen werden überwiegend osteuropäisch-kontinentale Pflanzenarten be-<br />
zeichnet, welche entlang der großen Flüsse in wärmebegünstigten, von Hochwässern ge-<br />
prägten Stromtälern verbreitet sind.<br />
Von besonderer Bedeutung ist dabei der Nachsweis des in Bayern vom Aussterben bedroh-<br />
ten Stromtalveilchen Viola persicifolia (Moorveilchen, Gräbenveilchen), sowie vermutlich des<br />
Bastards Viola persicifolia x pumila. Die Artabgrenzung der Stromtalveilchen (Viola elatior,<br />
Viola pumila, Viola persicifolia) wird durch Bastardbildung der Stromtalveilchen untereinan-<br />
der und durch Bastardbildung der Stromtalveilchen mit Viola canina, Viola reichenbachiana<br />
oder Viola riviniana erheblich erschwert. Für die angrenzende Mertinger Höll werden von<br />
HIEMEYER (1992) zahlreiche Bastarde genannt, unter anderem auch Viola persicifolia x pumi-<br />
la. Die Eltern-Arten Viola persicifolia und Viola pumila kommen in der Mertinger Höll aktuell<br />
noch vor, außerdem Viola persicifolia x pumila und Viola canina x pumila (RIEGEL, 2001).<br />
Das Moorveilchen (Viola persicifolia) besiedelt bevorzugt feucht-nasse Standorte, die gele-<br />
gentlich überschwemmt werden. Viola persicifolia ist stärker an nasse Standorte gebunden<br />
als das Niedrige Veilchen (Viola pumila) und meidet wechseltrockene Standorte (QUINGER in<br />
SEBALD ET.AL. 1990). Viola pumila hingegen bevorzugt wechselfeuchte bis wechseltrockene<br />
Standorte. Viola persicifolia gilt als Charakterart der Brenndolden-Auewiesen, deren erster<br />
Schnitt im Frühsommer während des ersten Hochstandes der Gräser (erste Junihälfte) erfol-<br />
gen sollte (BURKART ET.AL., 2004). Im Untersuchungsgebiet sollte die Fläche mit den Strom-<br />
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