Passivhaus-Schulzentrum - Donnig + Unterstab
Passivhaus-Schulzentrum - Donnig + Unterstab
Passivhaus-Schulzentrum - Donnig + Unterstab
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Neckargemünd<br />
<strong>Passivhaus</strong>-<strong>Schulzentrum</strong>
ImPreSSum<br />
Stadt Neckargemünd<br />
Bahnhofstraße 54, 69151 Neckargemünd<br />
Tel.: 06223/804-0, Fax: 06223/804-210<br />
Mail: stadtverwaltung@neckargemuend.de<br />
Internet: www.neckargemuend.de<br />
© 2008<br />
Konzeption und Gestaltung:<br />
BYTE-XXL.COM, Neckargemünd<br />
Auflage: 3000<br />
Druck: Eubler Druck GmbH., Heidelberg
Inhaltsverzeichnis<br />
Grußwort des Ministerpräsidenten............................................................... 3<br />
Grußwort des Badischen Gemeideversicherungsverbandes ..................... 5<br />
Grußwort des Bürgermeisters....................................................................... 7<br />
Chronologie .................................................................................................8-9<br />
Einweihung ................................................................................................10-11<br />
Unsere Schule ..........................................................................................12-17<br />
Architektonisches Konzept ....................................................................18-23<br />
Interview mit den Architektinnen .........................................................24-25<br />
Energiekonzept ........................................................................................26-31<br />
Schulen mit <strong>Passivhaus</strong>-Standard ...........................................................32-33<br />
Haustechnik ..............................................................................................34-35<br />
Dämmung ..................................................................................................36-37<br />
Solardächer ...............................................................................................38-39<br />
Außenanlagen ...........................................................................................40-41<br />
Liste der beteiligten Firmen ...................................................................42-43<br />
Anzeigen ...................................................................................................44-54<br />
Bildnachweise ................................................................................................ 54<br />
Daten & Fakten ............................................................................................. 55<br />
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Zur Einweihung des neuen Schulgebäudes für das<br />
<strong>Schulzentrum</strong> in Neckargemünd gratuliere ich sehr<br />
herzlich. Mit der neuen Schule endet die Phase des<br />
Übergangs und des Improvisierens, die nach dem<br />
großen Schulbrand 2003 begann. Diese Zeit erforderte<br />
von allen, der Schulleitung, der Schulverwaltung,<br />
den Lehrerinnen und Lehrern und vor allem<br />
den Schülerinnen und Schülern Flexibilität und<br />
Durchhaltevermögen. Damit schließlich eine neue<br />
Schule entstehen kann, sind viele Beteiligte und viele<br />
helfende Hände notwendig, die an einem Strang<br />
ziehen. Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die<br />
am Neubau der Schule beteiligt waren und allen,<br />
die die bunten Einweihungsfeierlichkeiten mitgestaltet<br />
haben.<br />
Das gute Bildungssystem ist ein zentraler Grund<br />
für die außerordentliche Erfolgsbilanz Baden-<br />
Württembergs. So hat der Südwesten beispielsweise<br />
deutschlandweit mit 4,1% im Mai 2008 die<br />
geringste Arbeitslosigkeit. Dies gilt im Übrigen auch<br />
für die Jugendarbeitslosigkeit, die hier mit 7,2% den<br />
geringsten Wert in ganz Deutschland aufweist.<br />
Dies ist nur möglich, weil das Schulsystem und vor<br />
allem die Lehrerinnen und Lehrer die Schülerinnen<br />
und Schüler hierzulande mit Erfahrung, Fachwissen<br />
und pädagogischem Geschick auf das spätere<br />
Arbeitsleben vorbereiten. Die Hochschulen und<br />
die vielen erfolgreichen Unternehmen im Südwesten<br />
bieten engagierten Schülerinnen und Schülern<br />
beste Bedingungen für ein erfolgreiches späteres<br />
Berufsleben.<br />
Damit gute Leistungen erbracht werden können,<br />
braucht man ein gutes Umfeld zum Lernen. Dazu<br />
gehört neben der Ausstattung auch das Schulgebäude.<br />
Der Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s ist behaglich,<br />
modern und offen. Er ermöglicht eine Gemeinschaft<br />
zwischen den Lehrenden und den Lernenden im<br />
besten Sinne, denn er bietet Raum für Begegnungen<br />
und zugleich Raum für konzentriertes Arbeiten.<br />
Man kann zudem zu Recht sagen, dass das neue<br />
<strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd deutschlandweit einzigartig<br />
ist. Denn es ist das größte Schulgebäude<br />
Deutschlands, welches als so genanntes „<strong>Passivhaus</strong>“<br />
höchsten Anforderungen an die Umweltfreundlichkeit<br />
gerecht wird.<br />
Damit ist der Neubau eines der größten ökologischen<br />
Projekte bundesweit und hat Vorbildcharakter<br />
weit über Baden-Württembergs Landesgrenzen<br />
hinaus. Das <strong>Schulzentrum</strong> trägt also in mehrfacher<br />
Hinsicht zu einer guten „Atmosphäre“ bei.<br />
Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern sowie<br />
dem Lehrerkollegium und der Schulleitung viele<br />
lehrreiche und erfolgreiche gemeinsame Jahre in<br />
der neuen Schule. Möge der Schulneubau Ihnen<br />
schnell eine neue Heimat werden!<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Grußwort des ministerpräsidenten<br />
Günther H. Oettinger<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Baden-Württemberg<br />
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Der 20. Juni 2008 ist ein historischer Tag für die<br />
Stadt Neckargemünd, insbesondere für die Schülerinnen<br />
und Schüler sowie die Lehrkräfte:<br />
Es ist der Tag der offiziellen Einweihung des <strong>Schulzentrum</strong>s,<br />
das am 2. Juni 2003 Opfer eines verheerenden<br />
Großbrandes geworden war.<br />
An jenem Tag schienen die Uhren in Neckargemünd<br />
stehen zu bleiben; die Rauchsäule über der<br />
Stadt war weithin sichtbar. Das Ausmaß des Schadens<br />
wurde in den Folgetagen schnell ersichtlich; es<br />
sollte das größte Einzelschadenereignis in der Geschichte<br />
des Badischen Gemeinde-Versicherungs-<br />
Verbandes werden.<br />
Jetzt war schnelle und konzentrierte Zusammenarbeit<br />
zwischen Stadt, dem BGV sowie den Sanierungsfirmen<br />
gefragt. Das Hauptaugenmerk lag<br />
zunächst auf der Rettung der vorhandenen Einrichtungsgegenstände.<br />
Bereits 2 Tage nach dem Brand<br />
wurde ein von uns beauftragtes Spezialunternehmen<br />
mit 35 Mitarbeitern auf der Brandstelle tätig.<br />
Die folgenden 14 Tage verbrachten die BGV-Mitarbeiter<br />
unermüdlich im <strong>Schulzentrum</strong>. Umfangreiche<br />
Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen wurden besprochen<br />
und eingeleitet, Sachverständige eingewiesen.<br />
Durch diese Maßnahmen war es möglich,<br />
Tische und Stühle für 38 Unterrichtsräume, elektrische<br />
Unterrichtsmittel, Musikinstrumente wie<br />
2 Konzertflügel, 3 Klaviere und Vieles mehr zu retten.<br />
Zur Ermittlung des Gebäudeschadens war ein umfangreiches<br />
Sachverständigengutachten, welches<br />
über 1.000 Seiten umfasste, erforderlich. Parallel<br />
dazu leitete die Stadt die europaweite Ausschreibung<br />
der Planungsleistungen ein.<br />
In intensiven und konstruktiven Verhandlungen<br />
konnte ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeitet<br />
werden, das als Basis für den Wiederaufbau diente.<br />
Das Architekten-Team <strong>Donnig</strong>+<strong>Unterstab</strong> aus<br />
Rastatt und die bauausführenden Unternehmen<br />
haben Großartiges geleistet. Der Gebäudekomplex<br />
setzt in Sachen Unterhaltungskosten bzgl. der Energetik<br />
Maßstäbe.<br />
Wir haben größte Hochachtung vor der Leistung<br />
aller Beteiligten, vor allem der Stadtverwaltung<br />
mit Bürgermeister Horst Althoff an der Spitze und<br />
Stadtbaumeister Henning Saalbach. Auf sehr vorausschauende<br />
Weise gelang es, zusammen mit dem<br />
Gemeinderat und den Verantwortlichen der Schule,<br />
ein zukunftsweisendes Schulkonzept umzusetzen,<br />
was angesichts der vielfältigen Interessen nicht immer<br />
leicht war. Die zunehmende Schülerzahl ist der<br />
beste Beleg für die Attraktivität des neuen <strong>Schulzentrum</strong>s.<br />
Wir wünschen der Stadt und allen, die diese neue<br />
Schule besuchen dürfen, viel Spaß und Freude im<br />
neuen, modernen <strong>Schulzentrum</strong> – und dass es von<br />
Schäden verschont bleibt.<br />
Grußwort des BGV<br />
Edgar Bohn<br />
Stv. Vorsitzender des Vorstands<br />
Badischer Gemeinde-<br />
Versicherungs-Verband<br />
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
liebe Eltern, Schüler und Lehrer,<br />
fünf Jahre sind vergangen, seit unser <strong>Schulzentrum</strong><br />
am 2. Juni 2003 einem verheerenden Brand zum<br />
Opfer fiel und Lehrer und Schüler von einem auf<br />
den anderen Tag vor dem Nichts standen. In dieser<br />
nicht nur für Neckargemünd, sondern in ganz Baden-Württemberg<br />
einmaligen Notlage mobilisierte<br />
unsere Stadt in beispielloser Weise alle Kräfte, um<br />
den Unterrichtsbetrieb aufrecht zu erhalten, den<br />
Neubau in die Wege zu leiten, die Finanzierung zu<br />
sichern und den Bau abzuwickeln. Dank der hervorragenden<br />
Zusammenarbeit aller Beteiligten ist<br />
unser neues <strong>Schulzentrum</strong> nun fertig gestellt, was<br />
uns mit großer Freude und berechtigtem Stolz erfüllt.<br />
Eines der größten Bauprojekte unserer Stadt ist abgeschlossen,<br />
und das Ergebnis lohnt die immensen<br />
Anstrengungen, die es gekostet hat. Von der Gestaltung<br />
her optimal in das vorhandene Gelände eingepasst,<br />
ist hier ein großartiges neues Schulgebäude<br />
für das Gymnasium und die Realschule entstanden,<br />
in modernem Design und mit hochfunktionaler<br />
Ausstattung, das zugleich ein Maximum an Umweltschutz<br />
und Energieeinsparung ermöglicht: Es ist das<br />
größte zertifizierte Schulbauprojekt in <strong>Passivhaus</strong>standard<br />
deutschlandweit mit Gesamtkosten von<br />
rund 25 Mio. Euro. Ein neues Raumkonzept und das<br />
Angebot von Mittagsverpflegung ab dem kommenden<br />
Schuljahr ermöglichen den zukunftsweisenden<br />
Ganztagsbetrieb für beide Schulen.<br />
Mit dem innovativen Gebäude bekommt die „Schulstadt“<br />
Neckargemünd ein neues Schmuckstück und<br />
Aushängeschild, das für den Schulstandort Neckargemünd<br />
beste Zukunftschancen bietet, denn von<br />
den hochmodernen Einrichtungen profitieren nicht<br />
nur wir Neckargemünder, sondern auch die Umlandgemeinden.<br />
Ich danke allen, auch im Namen des Gemeinderates,<br />
die sich für dieses Projekt eingesetzt haben und an<br />
seiner Durchführung beteiligt waren, insbesondere<br />
dem Badischen Gemeindeversicherungsverband,<br />
der uns den veränderten Wiederaufbau ermöglicht<br />
hat, dem Land Baden-Württemberg für die Gewährung<br />
der Investitionshilfe für den Ganztagsbetrieb,<br />
den zahlreichen „helfenden Händen“ und Sponsoren,<br />
dem Architekturbüro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong> sowie<br />
allen am Bau beteiligten Firmen, der Stadtverwaltung<br />
und den Lehrern, Schülern und Eltern der<br />
beiden Schulen.<br />
Ich wünsche allen, die in unserem neuen <strong>Schulzentrum</strong><br />
arbeiten werden, dass sie sich in den neuen<br />
Räumlichkeiten wohl fühlen und viele Erfolge erzielen.<br />
Grußwort des Bürgermeisters<br />
Horst Althoff<br />
Bürgermeister der<br />
Stadt Neckargemünd<br />
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Seit 1960 weisen Schulentwicklungspläne des alten Landkreises Heidelberg die Stadt Neckargemünd<br />
als Standort für ein Gymnasium und eine Realschule aus.<br />
1967 Provisorischer Aufbau (Fertigbauten) des Gymnasiums als Außenstelle des Helmholtz-Gymnasiums Heidelberg<br />
1970 Grundsteinlegung für das erste Schulgebäude<br />
1972 Bezug der ersten Räume des Gymnasiums und Gründung der Realschule<br />
11.06.1976 Einweihung des alten <strong>Schulzentrum</strong>s nach Fertigstellung der Turnhalle und Außenanlage<br />
1984 Abschluss der Bautätigkeit mit Einweihung des 6. und letzten Bauabschnittes zum <strong>Schulzentrum</strong><br />
02.06.2003 Großbrand, verursacht durch Schweißarbeiten im Rahmen der Sanierung des Schuldaches.<br />
24 Feuerwehren mit ca. 60 Fahrzeugen und 350 Feuerwehrleuten sind im Einsatz.<br />
Chronologie<br />
17.06.2003 Wiederaufnahme des Schulbetriebs. Der Unterricht für 1.250 Schüler erfolgt in behelfsmäßiger Unterbringung, verteilt über<br />
Schulräume der Grund- und Hauptschule sowie zahlreiche Institutionen am Ort<br />
08.08.2003 Aufbau eines Schul-Containerdorfs als Ersatz für das abgebrannte Gebäude. Rund 250 Container werden im Menzer-Park für das<br />
Gymnasium und auf dem Parkplatz in Kleingemünd für die Realschule aufgestellt.<br />
02.04.2004 Der Badische Gemeindeversicherungsverband zahlt 22,9 Mio. Euro für das abgebrannte Gebäude.<br />
Es handelt sich um den höchsten Einzelschadenfall des BGV.<br />
Januar 2005 Architektenwettbewerb<br />
21.07.2005 Der Gemeinderat beschließt den für 1.250 Schüler ausgelegten Neubau<br />
Oktober 2005 Der Abriss der Bauruine beginnt und wird im Mai 2006 abgeschlossen.<br />
Juni 2006 Erste Erdarbeiten für den Neubau auf dem Standort des früheren <strong>Schulzentrum</strong>s werden durchgeführt<br />
19.06.2006 Der erste Spatenstich für den Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s wird getan<br />
26.10.2006 Die Grundsteinlegung wird gefeiert<br />
November 2006 Das Land Baden-Württemberg bewilligt einen Zuschuss für den Aufbau des Ganztagsbetriebes in Höhe von 1,38 Mio €.<br />
24.05.2007 Richtfest<br />
Pfingstferien 2008 Umzug ins neue <strong>Schulzentrum</strong><br />
26.05.2008 Erster Schultag im neuen Gebäude<br />
20.06.2008 Einweihungsfeier mit dem Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Günther H. Oettinger<br />
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Ellen <strong>Unterstab</strong>, Marion <strong>Donnig</strong>, Horst Althoff, Jochen Meyer, Günther Oettinger, Horst Linier und Edgar Bohn „starten“ die neue Schule<br />
Die Schulleiter erhalten von den Elternbeirätinnen Brot und Salz Die Architektinnen bei der „Schlüsselübergabe“<br />
an Bürgermeister Horst Althoff<br />
SEITE 10<br />
Einweihung des von den Partnerstädten gestifteten Klettergartens<br />
durch Horst Althoff, Marc Francina und Pavel Vejvar
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Programm_080619.pdf 19.06.2008 09:37:29<br />
einweihung<br />
Günther H. Oettinger bei seiner Festrede<br />
Edgar Bohn bei seiner Ansprache<br />
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Vermittlung von fachlichem Wissen,<br />
Fertigkeiten und Fähigkeiten<br />
Da das Gymnasium sich nach wie vor als die Schulart<br />
begreift, die der Vermittlung des fachlichen<br />
Wissens und der fachlichen Kompetenzen einen<br />
besonders hohen Stellenwert beimisst, freuen sich<br />
die Lehrer und Schüler insbesondere darüber, dass<br />
die neue Schule durch vielfältige Einrichtungen die<br />
Qualität des Unterrichts im mathematisch-naturwissenschaftlichen,<br />
im musisch-künstlerischen, im<br />
sprachlichen und im gesellschaftswissenschaftlichen<br />
Bereich optimieren kann. Die Ausstattung der<br />
Fachräume schafft alle Möglichkeiten für einen methodisch<br />
ausgefeilten und qualifizierten Unterricht<br />
auf hohem fachlichem Niveau. Besonders erwähnenswert<br />
sind die hochmodernen Ausstattungen<br />
in den Naturwissenschaften, dies es ermöglichen,<br />
„learning by doing“ mit den klassischen Unterrichtsweisen<br />
zu verbinden. Lohnen werden sich<br />
sicher auch die Investitionen in die Multimedia- und<br />
PC-Ausstattung, deren interne und externe Vernetzung<br />
moderne Kommunikationsstrukturen in der<br />
Schule unterstützt und alle Möglichkeiten für eine<br />
Öffnung der Schule zu neuen Informationsquellen<br />
außerhalb der Schule erschließt. Davon werden<br />
alle Fächer profitieren. Das Ziel des kompetenten<br />
und souveränen Umgangs mit den Medien in einer<br />
„multimedialen“ Welt wird damit erreichbar. Die<br />
aufwändige Vernetzung wird gemeinsam mit der<br />
eingesetzten Software überdies auch den Kollegen<br />
Möglichkeiten einer neuen Unterrichtkultur eröffnen<br />
und einer verstärkten Zusammenarbeit den<br />
Weg ebnen.<br />
SEITE 14<br />
Die neue Schule wird aber nicht nur die fachliche<br />
Ausbildung verbessern, sie wird auch neuen Formen<br />
des Lernens den Weg bereiten. Das Gebäude<br />
verfügt über Bereiche, in denen Schüler selbständig<br />
arbeiten können. Es sieht Zwischenräume für Freiarbeit<br />
vor. Die PC-Ausstattung in den PC-Räumen<br />
im naturwissenschaftlichen und im künstlerischen<br />
Bereich wird selbständiges Arbeiten geradezu erzwingen.<br />
Vor allem die Bibliothek mit ihren Computer-Arbeitsplätzen<br />
soll nach ihrer Fertigstellung<br />
zum Zentrum des selbständigen Arbeitens und Recherchierens<br />
werden.<br />
Offene Ganztagsschule<br />
Diese Räume sind teilweise über Mittel des Landes<br />
zur Einrichtungen von Ganztagsschulen finanziert<br />
worden. Das Gymnasium Neckargemünd hat<br />
gemeinsam mit der Stadt Neckargemünd noch vor<br />
der Brandkatastrophe mit Blick auf die geplante<br />
Einführung des achtjährigen Gymnasiums die Wei-<br />
chen hierfür gestellt. Durch den Brand und die<br />
Bewältigung der Brandfolgen kamen die Planungen<br />
ins Stocken. Trotz des Verzuges finanziert das<br />
Land-Baden Württemberg die Einrichtung eines<br />
„offenen Ganztagsbetriebes“ nicht unerheblich, so<br />
dass nach dem Einzug in die neue Schule zum neuen<br />
Schuljahr dieser an drei Tagen beginnen kann. Die<br />
verantwortlichen schulischen Gremien haben den<br />
zeitlichen Rahmen für die Umsetzung des Konzepts<br />
festgelegt. Zwei große „Bewegungspausen“ und<br />
eine Mittagspause nach der 6. Stunde sind Eckpunkte<br />
der bisherigen Planungen.<br />
Elementarer und unverzichtbarerer Bestandteil des<br />
Ganztagskonzeptes ist die Mittagspause und die<br />
Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagsessen. Die<br />
G8-bedingten Tagesstundenzahlen erfordern geradezu<br />
diese Art der Unterbrechung der schulischen<br />
Arbeit. Die Mittagspause soll aber auch die Schulgemeinschaft<br />
und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
stärken. Neben der Mittagspause nimmt die Schaffung<br />
der Möglichkeit einer möglichst qualifizierten<br />
Hausaufgabenbetreuung einen hohen Stellenwert<br />
bei den gegenwärtigen Planungen ein. Da die personellen<br />
Ressourcen der Schule begrenzt sind,<br />
bemüht sich die Schule um außerschulische Unterstützung,<br />
um den Schülern, die dies wünschen,<br />
die notwendige Betreuung bei der Erledigung von<br />
Hausaufgaben zukommen zu lassen. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass wir eine große Zahl junger Menschen<br />
mit Lehr-Erfahrung gewinnen können, die sich hier<br />
engagieren werden und dass die notwendigen finanziellen<br />
Mittel bereitgestellt werden können. Individuelle<br />
Hilfe wird im Rahmen eines „Nachhilfepro-
jekts“ angeboten, das die Schülermitverantwortung<br />
des Gymnasiums schon jetzt erfolgreich praktiziert.<br />
Auch dieses Projekt soll je nach Bedarf und Finanzierungsmöglichkeit<br />
ausgebaut werden.<br />
Letzte Säule des Ganztagsmodells werden die freiwilligen<br />
Projekte sein, darunter fallen die traditionellen<br />
Arbeitsgemeinschaften sowie Projekte, die<br />
von qualifizierten Trainern, Übungsleitern, Ausbildern<br />
und Gruppenleitern aus dem kommunalen<br />
Umfeld organisiert und geleitet werden sollen.<br />
Hier hoffen wir auf die Mithilfe von kommunalen<br />
Einrichtungen und Vereinen.<br />
Gemeinsam arbeiten, gemeinsam essen, gemeinsam<br />
spielen: Das soll die die Schulgemeinschaft stärken<br />
und etwas schaffen, was im angelsächsischen Bereich<br />
als „corporate identity“ bezeichnet wird.<br />
Soziale Kompetenz<br />
Dem dient letztlich auch das übergreifende Ziel,<br />
das das Gymnasium Neckargemünd für alle Schüler<br />
anstrebt: die Erweiterung der sozialen Kompetenz.<br />
Dieses Ziel konkretisiert sich zunächst in den unterrichtlichen<br />
Abläufen, in den Lernzielen des Fachunterrichts,<br />
in der Interaktion zwischen den am<br />
Schulleben Beteiligten und in den Regeln des schulischen<br />
Zusammenlebens. Vor allem die Organisation<br />
und Durchführung schulischer und außerschulischer<br />
Veranstaltungen und Arbeitsgemeinschaften<br />
wirkt gemeinschaftsstiftend und fördert die soziale<br />
Kompetenz bei den Schülern. Der Veranstaltungskalender<br />
des Gymnasiums Neckargemünd beweist,<br />
dass die Schule in der Gemeinschaft lebt.<br />
Nicht unwesentlichen Anteil an der Entwicklung<br />
eines Solidaritätsbewusstseins hat die Schülermitverantwortung<br />
mit ihren Projekten. Mit Sportveranstaltungen,<br />
die sie in Zusammenarbeit mit der<br />
Fachschaft organisiert, einem Nachhilfeprojekt,<br />
das inzwischen zunehmend „gut läuft“, Festveranstaltungen<br />
für die Jahrgansstufen und vielen kleineren<br />
Aktionen trägt sie zu einem guten Schulklima<br />
bei. Besonders hervorzuheben ist die selbständige<br />
„Schul-Shirt-Aktion“ anlässlich des Einzugs der<br />
Schule in das neue Schulhaus.<br />
Dem Ziel der Erweiterung der sozialen Kompetenz<br />
dienen auch die verschiedenen Aktionen<br />
zur Gewaltprävention und das „Anti-Mobbing-<br />
Programm“, das die Gesamtlehrerkonferenz erst<br />
kürzlich beschlossen hat. Auch die verschiedenen<br />
Veranstaltungen zur Suchtprophylaxe, in die auch<br />
die Erziehungsberechtigten mit einbezogen werden,<br />
sowie das Sozialprojekt der Schule, das bisher<br />
in der 9. Klasse durchgeführt wurde, ist fester<br />
Bestandteil des Gesamtkonzepts. Ziel ist es, dass<br />
die Schüler ihr soziales Bewusstsein durch einen<br />
Einsatz in einer sozialen Einrichtung schärfen und<br />
weiterentwickeln. Die Schule plant im Moment,<br />
dieses Projekt den geänderten Bedingungen in G8<br />
anzupassen und auf eine neue, „zukunftssichere“<br />
Grundlage zu stellen.<br />
Fazit:<br />
Erfolgreiches Lernen ist immer auch abhängig von<br />
Lernklima und Lernatmosphäre. Das neue Schulgebäude<br />
schafft hierfür wesentliche Voraussetzungen:<br />
Helle großzügige Klassenzimmer und Fachräume,<br />
lichtdurchflutete Flure, eine lebendige Farbgestaltung,<br />
großräumige Aufenthaltsbereiche und Flure<br />
sowie ein schöner und bald sehr lebendiger Pausenhof<br />
in einer angenehmen Umgebung werden<br />
dazu beitragen, dass Lehrende und Lernende sich<br />
wohlfühlen.<br />
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„Ein jeder“, so heißt es in Goethes Faust, „lernt<br />
nur, was er lernen kann“. Nachzulesen ist das in der<br />
Szene „Studierzimmer“. Und zu finden ist dort auch<br />
eine Stelle, in der ein Schüler auftritt:<br />
„Aufrichtig, möchte schon wieder fort:<br />
In diesen Mauern, diesen Hallen<br />
Will es mir keineswegs gefallen.<br />
Es ist ein gar beschränkter Raum,<br />
Man sieht nichts Grünes, keinen Baum,<br />
Und in den Sälen, auf den Bänken,<br />
Vergeht mir Hören, Sehn und Denken.“
Als „Hölle“, oder auch „Kerker“ wird im Faust<br />
das Studierzimmer weiterhin beschrieben, der Autor<br />
Erich Kästner sprach von Kasernen, wenn er<br />
Schulen schilderte, und selbst die wohl momentan<br />
berühmteste Schule in der Literatur, die von<br />
Joanne K. Rowling erdachte „Hogwarts Schule für<br />
Hexerei und Zauberei“, ist ein Ort mit verbotenen<br />
Gängen, geheimnisvollen Räumen und Treppen, die<br />
willkürlich die Richtung ändern, der bisweilen für<br />
Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Unbehagen<br />
bei Harry Potter und den übrigen Zauberlehrlingen<br />
sorgt. Der Lebensraum, den der Lernraum Schule<br />
darstellen kann und darstellen sollte, damit Schüler<br />
heute nicht nur für den Unterricht, sondern für das<br />
Leben lernen, hat sich also offensichtlich - zumindest<br />
literarisch besehen - noch nicht durchgesetzt.<br />
Doch das könnte jetzt anders werden. Die Voraussetzung,<br />
dass das neue <strong>Schulzentrum</strong> von Neckargemünd<br />
einmal Schauplatz von Geschichten<br />
wird, die statt von Worten wie „Hölle“,<br />
„Kaserne“ oder „Orientierungslosigkeit“ von Offenheit<br />
und Fröhlichkeit künden, ist schließlich<br />
bestens: Augenscheinlich klar strukturiert und dabei<br />
doch von einer freudigen Leichtigkeit umgeben<br />
schmiegt sich die neue Schule an den Hang,<br />
ein gebautes Manifest von konzentriertem Lernen<br />
und gleichzeitigem Spaß am Arbeiten. Dabei war<br />
der Anlass für den Neubau am Stadtrand erst einmal<br />
ein durchaus furchteinflößender: Am 2.6.2003<br />
brannte das alte <strong>Schulzentrum</strong> ab. Von den fünf<br />
Büros, die zum Wettbewerb für den Neubau eines<br />
<strong>Schulzentrum</strong>s eingeladen wurden, gingen die Ar-<br />
chitektin Marion <strong>Donnig</strong> und die Innenarchitektin<br />
Ellen <strong>Unterstab</strong> mit ihrem Rastätter Büro „<strong>Donnig</strong><br />
+ <strong>Unterstab</strong>“ als Sieger hervor. Im Februar 2005<br />
wurde mit der Planung, bereits im Juni 2006 mit<br />
dem Bau begonnen. Die Neckargemünder Schüler<br />
konnten dabei von den Containern aus, in denen<br />
übergangsweise der Unterricht stattfand, tagtäglich<br />
dem Wachsen „ihres“ neuen Schulhauses zuschauen<br />
und vielleicht dabei - verwunderlich wäre es<br />
nicht - eine erste Begeisterung für die Architektur<br />
entdecken.<br />
Auch die neue S-Bahn Haltestelle mit dem prominenten<br />
Namen „Altstadt“, direkt am <strong>Schulzentrum</strong><br />
gelegen, ist inzwischen fertiggestellt. Wer die Stufen<br />
von der Gleisanlage hinaufsteigt, hat wohl den<br />
besten Blick auf den beeindruckenden Komplex mit<br />
seinen gut 14.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche.<br />
Und vor allem von dieser Position aus begreift<br />
man auch, wie klug und im wahrsten Sinne des<br />
Wortes weitsichtig die Architektinnen und ihr Team<br />
<strong>Donnig</strong> + unterstab<br />
das beachtliche Volumen - mehr als 1300 Schüler<br />
werden die beiden Schulen, die baulich so geschickt<br />
zu einem Ensemble vereint sind, besuchen - in die<br />
Topografie am Stadtrand von Neckargemünd eingepasst<br />
haben. Entgegen nämlich der Orientierung<br />
des ursprünglichen Schulhauses wurde der Eingang<br />
in das neue <strong>Schulzentrum</strong> sinnfällig und barrierefrei<br />
vom höchstgelegenen Punkt an die landschaftlich<br />
tiefste Stelle verlegt, an die Straße „An der Münzenbach“.<br />
U-förmig öffnet sich von hier aus die<br />
Gebäude-Komposition auf den ansteigenden, terrassierten<br />
Hang, so dass die Landschaft ganz selbstverständlich<br />
die natürliche Grenze für den von den<br />
Freiflächenplanern Gesswein - Henkel und Partner<br />
aus Ostfildern ansprechend gestalteten Schulhof<br />
mit Klettergarten bildet. Der Parkplatz, der heute<br />
den oberen Abschluss des <strong>Schulzentrum</strong>s ausformt,<br />
tritt optisch in den Hintergrund, die Wege<br />
von Fußgängern und Autofahrern wurden voneinander<br />
getrennt. Tatsächlich „auf den Kopf gestellt“<br />
haben die Architektinnen damit die Sehgewohnheit<br />
der Neckargemünder - und ihnen damit einiges<br />
abverlangt. Gewonnen wurde durch die komplette<br />
Umorganisation und Neuausrichtung des <strong>Schulzentrum</strong>s<br />
jedoch neben der großen Funktionalität vor<br />
allem dies: eine angemessene Adresse für die Schule<br />
und somit ein Ort der Identifikation für die Schüler<br />
und eine einladende Geste zur Stadt. Zwar liegt das<br />
neue <strong>Schulzentrum</strong> in Neckargemünd auch heute<br />
nicht mitten im Ort, doch mit seiner selbstbewussten<br />
und doch integrativen Architektur steht es nun<br />
mitten im Leben aller Neckargemünder.<br />
SEITE 19
SEITE 20<br />
Der 140 Meter lange und drei Geschosse hohe Verbindungsbau<br />
an der Straße „An der Münzenbach“,<br />
die zum Schulgelände gehört und nicht öffentlich<br />
befahren wird, öffnet sich dementsprechend in einer<br />
geschmeidigen Kurve auf einen attraktiven Vorplatz,<br />
die sogenannten Plaza vor der neuen Schule.<br />
Schon jetzt ist dieser Ort Cat Walk, Treffpunkt,<br />
Promenade und Corso, ein wahrhaftig schwungvoller,<br />
ja, fließender Übergang von der Freizeit in die<br />
Schule. Zwei großzügig verglaste Eingangsbereiche<br />
treten hierfür hinter jeweils fünf schlanken Säulen<br />
zurück, die filigran das glatt verputzte Erdgeschoss<br />
auflösen. Rundungen flankieren die Eingangsbereiche<br />
und lassen die Schüler und Lehrer förmlich in
die neue Schule hineinströmen, während ein langes,<br />
liegendes Fenster wie ein Aquarium den Blick ins<br />
Innere der gemeinsam genutzten und daher mittig<br />
platzierten Aula lenkt, in der die Kinder als leuchtend<br />
bunter Schwarm begeistert Besitz vom Raum<br />
ergreifen.<br />
Zwei getrennte Zugänge führen in den Kopfbau, der<br />
den sich nach Nord-West, parallel zum alten Postweg<br />
erstreckenden Riegel für den dreizügigen Realschulbetrieb<br />
mit dem sich nach Süd-Ost reckenden<br />
Fingerbau des ebenfalls dreizügigen Gymnasiums<br />
verbindet. Die Trennung in der Erschließung des<br />
Hauses war erwünscht. Doch leidenschaftlich haben<br />
Marion <strong>Donnig</strong> und Ellen <strong>Unterstab</strong> in ihrem<br />
Entwurf dafür gekämpft, die beiden Schulen „unter<br />
ein Dach“ zu bringen. Gemein ist den Schülern<br />
daher neben dem Verbindungsbau, in dessen<br />
Obergeschossen die Verwaltung beider Schulen sowie<br />
Fachräume untergebracht sind und in dessen<br />
erdgeschossigen Bereichen die Kunsträume und<br />
Bibliotheken der beiden Schulen Platz finden, der<br />
großzügige Campus, der sich zwischen den drei-<br />
und viergeschossigen Riegeln aufspannt. Sein Herz<br />
ist die Aula, die zentral zwischen Realschul- und<br />
Gymnasiumtrakt situiert wurde und sich mit einem<br />
Geschoss ins Erdreich gräbt. Tatsächlich pulsiert<br />
hier das Leben: Der angenehm proportionierte<br />
Raum, an dessen Decke die Technik bewusst sichtbar<br />
belassen wurde, wird ebenso für das Mittagessen<br />
genutzt wie für schulische oder außerschulische<br />
Aktivitäten, 440 Gäste finden bei Bedarf hier<br />
Platz. Großzügig läßt sich der ganz folgerichtig im<br />
Mittelpunkt angelegte Ort erweitern in den Hof,<br />
der in Form eines leicht verdrehten, ansteigenden<br />
Ellipsoids als modernes Amphitheater eine großartige<br />
Bühne für die kleinen und großen Dramen des<br />
Lebens auch jenseits des Schülertheaters abgibt.<br />
Drei warme Rot-Brauntöne bestimmen das Fassadenbild<br />
des neuen <strong>Schulzentrum</strong>s. Selbstbewusstsein<br />
strahlt das Farbspiel aus, das die liegenden Tafeln,<br />
die sich in den Obergeschossen wie eine Hülle<br />
um die leicht eingerückten, stehenden Fensterformate<br />
legen, bilden. Sensibel sorgt das kleinteilige<br />
Muster an dem Schulkomplex für Maßstäblichkeit<br />
und vermittelt zwischen dem Neubau und den Ein-<br />
und Mehrfamilienhäusern der Umgebung. Das verputzte<br />
Erdgeschoss aller drei Schulbauten hingegen<br />
bildet einen ruhigen Sockel in komplementären,<br />
zarten Grüntönen. Auch im Inneren der Schulen<br />
setzt sich die harmonische, anregende ebenso wie<br />
beruhigende Komposition der Farbtöne fort. So akzentuieren<br />
die Farben die einladenden Freiflächen<br />
an den Schnittstellen von Kopfbau und Seitenflügeln,<br />
die als Meeting Points für die Kommunikation<br />
gleichsam wie für die Entspannung der Schüler eingerichtet<br />
wurden. Es ist ein Jammer, dass Erich Kästner<br />
vermutlich nie von den Sofas erfahren wird, die<br />
Marion <strong>Donnig</strong> und Ellen <strong>Unterstab</strong> für die Schüler<br />
eingeplant haben... Sinnfällig sind hier zudem die<br />
beiden Freitreppen angeordnet, die mit ihrer Großzügigkeit<br />
ebenfalls für bühnenreife Auf- und Abtritte<br />
sorgen und anregend aufregenden Raum für die<br />
neue Schulgeschichte und -geschichten bietet.<br />
<strong>Donnig</strong> + unterstab<br />
Auch die Flurbereiche vor den insgesamt 42 Klassenräumen,<br />
die im ersten und zweiten und im Gymnasiumstrakt<br />
auch im dritten Obergeschoss organisiert<br />
wurden, sind farblich differenziert gestaltet.<br />
Um die Gänge ansprechend zu gliedern - der Riegel<br />
der Realschule ist immerhin 65 Meter lang, der des<br />
Gymnasiums 73 Meter - entwickelten die Architektinnen<br />
zudem eingerückte Sitzbereiche vor jeder<br />
Klasse, für die alternierend mit den Wänden unterschiedliche<br />
Farbtöne verwendet wurden: Beige<br />
unterstützt die Strahlkraft der Farben, die zwei<br />
leicht voneinander abweichenden Grüntöne, die im<br />
Realschul- und im Gymnasiumsbereich eingesetzt<br />
wurden, sorgen für Identifikation der Schüler mit<br />
„ihrer“ Schule. In der strikten Funktionalität der<br />
Flügelbauten, die der Bauherrn und die Architektinnen<br />
nie aus den Augen verloren, entsteht somit<br />
eine Atmosphäre der Behaglichkeit und Wohnlichkeit,<br />
die weit über das Schaffen von optimalen<br />
SEITE 21
SEITE 22
Lernbedingungen hinausgeht und die den Schülern<br />
im Eins zu Eins vermittelt, wie man als engagierter<br />
Architekt selbst die Geometrie mit Leben erfüllen<br />
kann.<br />
Von Beginn der Planungen an legten Marion <strong>Donnig</strong><br />
und Ellen <strong>Unterstab</strong> Wert auf die Nachhaltigkeit<br />
ihres Entwurfs. Daher wurde der Bau komplett in<br />
Stahlbetonskelettbauweise errichtet, so dass eine<br />
spätere Umnutzung relativ problemlos ermöglicht<br />
wird. Zwar wurde Stahl von 1.000 Autos und Beton<br />
von 15 Einfamilienhäusern bei der Realisierung des<br />
<strong>Schulzentrum</strong>s benötigt. Die 240 Bohrpfähle, die 18<br />
Meter tief ins Erdreich gründen ergeben aneinandergereiht<br />
eine Länge von über drei Kilometern,<br />
40 Kilometer Medien- und Informationstechnik<br />
wurden verlegt und 235 Kilometer Elektrokabel.<br />
Im Inneren der neuen Schule jedoch wurde soweit<br />
wie möglich mit Leichtbauwänden gearbeitet, einige<br />
Räume sind durch Schiebewände voneinander<br />
getrennt. Eine Realisierung im <strong>Passivhaus</strong>standard<br />
hingegen war bei der Beauftragung der Architektinnen<br />
nicht gefordert, erst nachträglich entwickelte<br />
sich das Neckargemünder <strong>Schulzentrum</strong> auch auf<br />
dem Gebiet der Energieeinsparung zu einem wegweisenden<br />
Projekt: Gemeinsam mit dem <strong>Passivhaus</strong><br />
Institut aus Darmstadt wurden die Wärmeverluste<br />
für den Transmissions- und Lüftungswärmebedarf<br />
im Gebäude so minimiert, dass eine separate<br />
Heizung vor allem dank der hohen Dämmstärken<br />
nicht mehr erforderlich ist. Die rein regenerative<br />
Wärmeversorgung, die sich aus einer Holz-Pellet-<br />
Heizung in Kombination mit Geothermie, für die<br />
14 Bohrungen in 140 Meter Tiefe führen, trägt<br />
zudem zu einer Co2 Minimierung bei. Tatsächlich<br />
ist das neue <strong>Schulzentrum</strong> heute das größte zertifizierte<br />
Schulbauprojekt in Deutschland und die<br />
zweite Schule in <strong>Passivhaus</strong>standard in Baden-<br />
Württemberg. Erstaunlich dabei: Man sieht dem<br />
Haus seine beispielhafte Ökologie nicht an! So wurden<br />
die Fenster eigens entwickelt, um dem hohen<br />
Dämmstandard zu entsprechen, ohne auf die von<br />
den Architektinnen gewünschten, schlanken Profile<br />
verzichten zu müssen, und selbst die Lüftungsaustritte<br />
der kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage<br />
wurden so geschickt in die Innenraumgestaltung integriert,<br />
dass sie das Gesamtbild des Raumes nicht<br />
stören. Und im Außenraum strukturiert die gut 930<br />
Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf den<br />
mit 2,5 Prozent flach geneigten Dächern die insgesamt<br />
4.000 Quadratmeter große Dachbegrünung:<br />
<strong>Donnig</strong> + unterstab<br />
Sie wirkt wie ein grafisches Element.<br />
Zu Recht sind also Bauherr und Planer stolz auf ihr<br />
wegweisendes Haus. Zumal dort nicht nur Energie<br />
und Geld gespart wird, sondern auch der Lehrplan<br />
für die Neckargemünder Schüler neu geschrieben<br />
wird: Denn ganz selbstverständlich ist nun verankert,<br />
welch großartige Lern- und Lebensqualität<br />
der ressorcenschonende Umgang mit der Umwelt<br />
bieten kann. Womit die Neckargemünder Schüler<br />
die wohl momentan wichtigste Lektion für unser<br />
Leben tatsächlich in der Schule lernen.<br />
Es entspricht der Philosophie des Büros <strong>Donnig</strong><br />
+<strong>Unterstab</strong>, den Menschen in den Mittelpunkt der<br />
Gestaltung zu stellen und individuelle und zukunftsweisende<br />
Lösungen für jede spezielle Aufgabe an<br />
jedem Orte immer wieder neu zu hinterfragen und<br />
professionell zu entwickeln. Für das <strong>Schulzentrum</strong><br />
Neckargemünd kombinierten die Architektinnen<br />
Nachhaltigkeit im Konzept mit vorbildlicher energetischer<br />
Planung, räumliche Funktionalität mit<br />
innenräumlicher Freundlichkeit. Am „Faust“ wird<br />
man zwar vermutlich auch im Neckargemünder<br />
<strong>Schulzentrum</strong> nicht vorbeikommen. Das „Hören,<br />
Sehn und Denken“ jedoch wird den Kindern und<br />
Jugendlichen in diesem attraktiven Lernraum und<br />
Lebensraum, der die Gegenwart für die Zukunft<br />
rüstet, so angenehm und anregend wie möglich gemacht<br />
- und das ganz ohne Zauberei und Hexerei!<br />
Katharina Matzig<br />
SEITE 23
Die Architektinnen Marion <strong>Donnig</strong> und Ellen<br />
<strong>Unterstab</strong> mit Realschulrektor Jochen Meyer<br />
und Bürgermeister Horst Althoff.<br />
SEITE 24<br />
Drei Lehrer, so lautet ein schwedisches Sprichwort,<br />
hat ein Kind: Den Lehrer, den Schüler und den Raum.<br />
Was wollen Sie mit ihrer Architektur den Neckargemünder<br />
Schülern in erster Linie vermitteln?<br />
Das <strong>Schulzentrum</strong> in Neckargemünd hat motivierte<br />
Lehrer und ist für 1300 Realschüler und Gymnasiasten<br />
Lern- und Lebensraum unter einem gemeinsamen Dach.<br />
Gemeinsamkeit, Toleranz und gegenseitige Inspiration<br />
sind Programm und Philosophie dieser Schule.Mit dem<br />
U- förmigen Schulgebäude wollen wir die Idee dieses<br />
gemeinsamen Zentrums für alle Schüler zum Ausdruck<br />
bringen, gleichzeitig aber auch der Individualität beider<br />
Schulen Rechnung tragen. Die Kinder verbringen<br />
an diesem Ort und in diesen Räumen einen wichtigen,<br />
ja, prägenden Lebensabschnitt, der ihr späteres Denken<br />
mitbestimmt. Sie sollen Offenheit, Kommunikationsfähigkeit,<br />
gedankliche Flexibilität und Kreativität mit in<br />
die Zukunft nehmen.Für diese Entwicklung brauchen<br />
sie Räume, die diesen freien Geist verkörpern und beflügeln.<br />
Klare Raumstrukturen, Helligkeit und Farbigkeit,<br />
Transparenz und Weite mit attraktiven Außenräumen<br />
sind unserer Überzeugung nach Faktoren, die intensiv<br />
dazu beitragen.<br />
„Welche Rolle spielt die Farbigkeit und der<br />
Materialkanon in der Konzeption des Hauses?“<br />
Mit Farbigkeit möchten wir Emotionen wecken, Atmosphäre<br />
schaffen und Identifikation stiften. Gleichzeitig<br />
sind Farbigkeit und Materialität für uns aber auch Ordnungselemente,<br />
die die Leitidee und die architektonische<br />
Ordnung eines Entwurfs logisch umsetzen und ablesbar<br />
Interview<br />
machen. Beim <strong>Schulzentrum</strong> sind alle drei Bauteile des<br />
U-förmigen Baukörpers mit roten Fassadenplatten verkleidet.<br />
Dieses „rote Band“, das dann jedoch farblich<br />
differenziert gestaltet ist, stellt den Zusammenhalt her<br />
und verbindet wie eine Schleife alle drei Gebäudeteile<br />
untereinander. Bei den beiden Schulriegeln sind drei unterschiedliche<br />
Rottöne patchworkartig angeordnet.Diese<br />
Gestaltung nimmt der Architektur die Strenge und<br />
verleiht dem Gebäude trotz seiner Größe einen spielerischen<br />
Ausdruck. Der geschwungene Gebäudeflügel<br />
erhält den dunkelsten Rotton, um zum einen die Ruhe<br />
und Dynamik der Architektur am Eingangsplatz hervorzuheben,<br />
zum anderen aber auch die Gemeinsamkeit<br />
beider Schulen deutlich zu machen. Die Eingangsebene<br />
im Sockelbereich setzt sich durch die glatte Putzfassade<br />
materiell und farblich vom „roten Band“ ab und<br />
schillert fröhlich in unterschiedlichen Grüntönen. Diese<br />
Gliederung und Farbigkeit vermittelt Leichtigkeit und<br />
lenkt die Blicke auf das Entree beider Schulen sowie<br />
die gemeinsamen Aufenthaltsbereiche, wie die Mensa<br />
und Aula. Der äußere Farbkanon findet sich zudem<br />
auch im Innenbereich wieder und verzahnt so den Außenraum<br />
mit dem Innenraum.<br />
„Frau <strong>Donnig</strong>, Sie haben Architektur studiert, Frau<br />
<strong>Unterstab</strong>, Sie sind Innenarchitektin und Architektin.<br />
Wie beeinflusst dieses Ausbildungsspektrum<br />
Ihre Arbeits- und Sichtweise?“<br />
Die umfassende Allgemeinbildung, die das Architekturstudium<br />
in den Bereichen Gestaltung und Technik<br />
bietet, hat uns deutlich gemacht, dass nur die Berücksichtigung<br />
aller Aspekte den Erfolg guter Architektur
ausmacht. Wir haben gelernt, dass das allerdings nicht<br />
im Alleingang geht, sondern dass man dazu ein Team<br />
benötigt mit Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten<br />
und Arbeitsschwerpunkte, die sich gegenseitig anregen<br />
und austauschen, und die bereit sind, voneinander<br />
zu lernen. Wir sind deshalb der Meinung, dass nur ein<br />
ganzheitlicher Planungsansatz im Dialog mit dem Bauherrn,<br />
bzw. den Nutzern und den verschiedenen Fachplanern<br />
ein Projekt zum Erfolg führen kann. Gegenseitiges<br />
Verständnis und Akzeptanz stiftet Identität. Wir sind<br />
überzeugt, dass die Gebäude diese Haltung dann auch<br />
ausstrahlen.<br />
„Neben der Schaffung von kommunikativen Räumen<br />
ist es vor allem die Ökologie, auf die beim Bau<br />
der Schule Wert gelegt wurde. Ansehen kann man<br />
das der neuen Schule jedoch nicht auf den ersten<br />
Blick.“<br />
Oftmals muss der Architekt heute immer noch in Fragen<br />
der Ökologie Überzeugungsarbeit leisten. In Neckargemünd<br />
allerdings hatten wir das große Glück einen<br />
ökologisch sehr weitsichtigen und verantwortungsvollen<br />
Bauherrn zu haben, für den Klimaschutz und Energieeffizienz<br />
wesentliche Planungsaspekte waren. Trotz höherer<br />
Investitionskosten fiel die Entscheidung im Stadtrat<br />
mehrheitlich für die Errichtung des Gebäudes im<br />
<strong>Passivhaus</strong>standard und bereits heute ist das <strong>Schulzentrum</strong><br />
Neckargemünd das größte zertifizierte Schulbauprojekt<br />
in Deutschland, worauf wir alle sehr stolz sind.<br />
Sie haben jedoch recht: Mit Ausnahme der Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach ist die „Technik“ von außen nicht<br />
erkennbar. Die Wärmeerzeugung erfolgt neben der rein<br />
regenerativen Wärmeversorgung und einer Lüftungsanlage<br />
über ein bivalentes, rein regeneratives Heizsystem.<br />
Dafür werden keine fossilen Energieträger verwendet,<br />
sondern Holz- Pellets in Kombination mit Geothermie.<br />
Wanddicken, Dachstärken Fensterprofile und Glasstärken<br />
sind wesentlich kräftiger dimensioniert, jedoch so<br />
in die Gestaltung integriert, dass das Gebäude nichts<br />
von seiner Eleganz und Leichtigkeit verliert, was uns<br />
sehr wichtig war. Denn erst wenn erkennbar ist, dass<br />
Ökologie beim Bauen keine ästhetischen Kompromisse<br />
fordert, wird sich die heute so dringend geforderte energieeffiziente<br />
Architektur durchsetzen.<br />
„Die Schüler werden nun in neuen Räumen lernen.<br />
Für Sie ist das Neckargemünder <strong>Schulzentrum</strong> der<br />
dritte Schulbau ihres Büros. Haben auch Sie bei der<br />
Auseinandersetzung mit diesem spezifischen Ort<br />
und dieser Aufgabe etwas Neues gelernt?“<br />
Selbstverständlich haben auch wir neue Erfahrungen<br />
gewonnen, wobei eine ganz wesentliche Erfahrung an<br />
diesem Schulbau war, dass wir zwar mit der Stadt Neckargemünd<br />
nur einen Bauherrn haben, darüber hinaus<br />
aber zwei getrennte Schulen mit unterschiedlichen<br />
Interessen und Vorstellungen unter ein Dach bringen<br />
wollten. Der Typus des U-förmigen Baukörpers, den wir<br />
für das <strong>Schulzentrum</strong> entwickelt haben, ist mit seiner<br />
Grundform ein Symbol für diese Anforderung und stellt<br />
eine logische Ordnung her, die sowohl das Gemeinsame<br />
als auch das Eigenständige umsetzt. Dieser „rote<br />
Faden“ traf beim Bauherrn und bei den Lehrern auf<br />
große Akzeptanz und hat die Erarbeitung und die Zusammenarbeit<br />
einfacher gemacht. Eine weitere Her-<br />
ausforderung für uns war, den Systemwandel von der<br />
traditionellen zur modernen Schule auch städtebaulich<br />
sichtbar zu machen. Trotz der schwierigen Topographie<br />
des Grundstücks ist es uns - so denken wir - gelungen,<br />
das für die Neckargemünder gewohnte Bild auf den<br />
Kopf zu stellen und das <strong>Schulzentrum</strong> vom Berg ganz<br />
selbstbewusst in den Vordergrund zu rücken. Die einstmals<br />
graue Betonschule wird von einem farbig fröhlichen<br />
und einladenden Schulgebäude abgelöst, in dem<br />
man sich zu Hause fühlen kann. Für alle Bürger ist nun<br />
an diesem Ort ein attraktiver Lebensraum entstanden<br />
und für die Schüler und Lehrer darüber hinaus ein moderner<br />
Lernraum, der ihnen beste Voraussetzungen für<br />
viel Inspiration und persönliche Entfaltung bietet.<br />
„Herzlichen Dank für das Gespräch!“<br />
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SEITE 26<br />
Die IWP Ingenieurbüro für<br />
Systemplanung GmbH wurde<br />
1991 in Stuttgart gegründet.<br />
Das Team um Geschäftsführer<br />
und Beratender Ingenieur<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Wild befasst<br />
sich mit der unabhängigen Beratung<br />
und Planung auf dem<br />
Gebiet der Energie-, Wärme-<br />
und Versorgungstechnik, der<br />
Überwachung der Bauausführung<br />
und der Betreuung von<br />
Bauobjekten. Im Rahmen differenzierter Energiekonzepte<br />
analysiert IWP die für die Energieeffizienz<br />
von Gebäuden ausschlaggebenden Faktoren und<br />
entwickelt maßgeschneiderte, nachhaltige Energiesparkonzepte.<br />
Dabei werden sämtliche Sparpotentiale<br />
ausgeschöpft, um die Betriebskosten zu<br />
minimieren. Gleichzeitig stehen bei der Konzeptentwicklung<br />
neben der Energieeinsparung immer<br />
auch die Möglichkeiten zur Substitution fossiler<br />
Energieträger durch regenerative Energiequellen<br />
im Blickpunkt.<br />
Zukünftige Energiesparkonzepte werden nicht<br />
durch eine singuläre technische Lösung oder durch<br />
Nutzung eines bestimmten Energieträgers gekennzeichnet<br />
sein. Vielmehr ist erforderlich, dass bezogen<br />
auf das jeweilige Objekt- und Aufgabenstellung<br />
alle beeinflussenden Faktoren hinsichtlich Kosten,<br />
Energieeinsatz und Verbrauch analysiert und bewertet<br />
werden. Die IWP- Beratungs- und Planungsleistungen<br />
für nachhaltige Energiekonzepte tragen<br />
diesem Sachverhalt Rechnung.
Herr Wild, was genau versteht man unter<br />
einem <strong>Passivhaus</strong>?<br />
Ein <strong>Passivhaus</strong> ist ein Gebäude, dass den überwiegenden<br />
Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen, wie<br />
Sonnenstrahlung, Abwärme von Personen und technischen<br />
Geräten, deckt. Die Bauweise ist nicht auf bestimmte<br />
Gebäudetypen beschränkt. Es bietet erhöhten<br />
Wohnkomfort bei einem Heizwärmebedarf von weniger<br />
als 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr<br />
und einem Primär-Energiebedarf einschließlich Warmwasser<br />
und Haushaltstrom von unter 120 Kilowattstunden<br />
pro Quadratmeter im Jahr. Das <strong>Passivhaus</strong> ist eine<br />
konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergie-<br />
Hauses. Umgerechnet in Heizöl-Verbrauch kommt ein<br />
<strong>Passivhaus</strong> im Jahr mit weniger als eineinhalb Litern<br />
pro Quadratmeter aus. Diese sensationelle Einsparung<br />
erreicht das <strong>Passivhaus</strong> allein durch seine beiden<br />
Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden und freie<br />
Wärmegewinne nutzen.<br />
Nutzeffekt „passiver“ Wärmequellen: Beim <strong>Passivhaus</strong> liegt der<br />
Jahresheizwärmebedarf bei weniger als 15 Kilowattstunden pro<br />
Quadratmeter im Jahr. Zum Vergleich: Beim Altbau beträgt dieser<br />
bis zu 300 Kilowattstunden.<br />
Welche Anforderungen stellte der Stadtrat an den<br />
Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s?<br />
Vor dem Hintergrund ständig steigender Energiepreise<br />
und knapper werdender Ressourcen wünschte sich<br />
der Stadtrat Neckargemünd ein nachhaltiges Konzept,<br />
also eine zukunftsverträgliche, dauerhafte Lösung von<br />
ökologischen und ökonomischen Dimensionen. Unabhängigkeit<br />
von Preis und Verfügbarkeit fossiler Brenn-<br />
Kennwerte <strong>Passivhaus</strong> - <strong>Schulzentrum</strong>:<br />
Brutto-Geschossfläche BGF ca. 24.000m²<br />
Jahresheizwärmebedarf ≤ 15 kWh/m²a<br />
Heizlast ≤ 10W/m²<br />
Luftdichtigkeit n50 ≤ 0,6 h-1<br />
Raumluftqualität CO2 Klassenzimmer ≤ 1.500 ppm<br />
Einsparung CO2 Emission gegenüber 185t / a<br />
EnEV bei Einsatz von Pellets- und Geo-<br />
thermie gegenüber Gas-Brennwerttechnik<br />
Investitions-Mehrkosten ca. 5 – 7 %<br />
Bez. auf Gesamtkosten<br />
Verzicht auf Verwendung fossiler Energieträger: Das bivalente Heizsystem<br />
aus Pelletskessel und Wärmepumpe mit Erdwärmesonden<br />
gewährleistet geringe CO2 Emissionen und hohe Betriebs- und<br />
Versorgungssicherheit.<br />
80 Watt Schülerwärme<br />
stoffe, das heißt Einsatz regenerativer Energiequellen<br />
und eine wesentlich verbesserte Energieeffizienz waren<br />
dabei zentrale Anliegen. Damit war die Messlatte hoch<br />
angesetzt, erlaubte es uns aber auch, neue Wege abseits<br />
der ausgetretenen Planungspfade und Normen zu<br />
begehen. Eine echte ingenieurstechnische Herausforderung,<br />
die uns hoch motiviert hat.<br />
Konnten Sie alle diese Anforderungen mit dem <strong>Passivhaus</strong>konzept<br />
abdecken?<br />
Unser Konzept für das <strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd<br />
konnte allen diesen Wünschen Rechnung tragen. Bei<br />
Mehrkosten von nur ca. sieben Prozent lässt sich mit<br />
dem <strong>Passivhaus</strong>-Konzept eine spezifische Energieeinsparung<br />
von 70 Prozent gegenüber einer Bauweise nach<br />
der derzeit gültigen Energiesparverordnung (EnEv) erzielen.<br />
Die CO2- Einsparungen liegen bei rund 185 Tonnen<br />
pro Jahr. Die Amortisationszeit für die Mehrkosten<br />
liegt bei lediglich 10 bis 15 Jahren.<br />
Zur Abdeckung des Restheizbedarfs nutzen wir regenerative<br />
Energie in Form einer Holzpellets-Heizung<br />
und von Geothermie, das heißt einer Wärmepumpe mit<br />
Erdwärmesonden. Bei der Besichtigung einer bereits<br />
realisierten <strong>Passivhaus</strong>schule in Frankfurt konnten wir<br />
dem Neckargemünder Stadtrat die Stärken des Konzepts<br />
im täglichen Betrieb zeigen.<br />
Was genau versteht man unter regenerativer<br />
Energie?<br />
Regenerative Energie stammt aus nachhaltigen Quellen,<br />
die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich<br />
sind. Dazu gehören Sonnenstrahlung, Windenergie,<br />
Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Der Begriff<br />
SEITE 27
„Erneuerbare Energie“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
auf Systeme angewandt, mit denen aus den in<br />
der Umwelt laufend stattfindenden Prozessen Energie<br />
abgezweigt und der technischen Verwendung zugeführt<br />
wird. Bei unserem Konzept sind dies die Geothermie<br />
und die Holzpellets als nachwachsende Biomasse.<br />
Was sind aus baulicher Sicht die wesentlichen<br />
Elemente des <strong>Passivhaus</strong>-Standards?<br />
Grundvoraussetzung sind kompakte Gebäude mit<br />
geringer Hüllfläche. Das gewährleistet ein gutes A/V<br />
Verhältnis, das heißt verbesserte Wirtschaftlichkeit<br />
durch geringen Transmissionswärmeverlust bei möglichst<br />
großem Raumvolumen. Wichtig ist die verstärkte<br />
Dämmung der Hüllfläche, also der Außenwände, der<br />
Dachflächen und der Erdreich berührenden Flächen.<br />
Des Weiteren verbesserte Fenster durch 3-Scheiben-<br />
Wärmeschutzverglasung sowie die sorgfältige luftdich-<br />
SEITE 28<br />
te und wärmebrückenfreie Bauweise beispielsweise bei<br />
Fenstern, Türen und Gebäudeanschlüssen.<br />
Ein weiteres zentrales Element ist die kontrollierte<br />
mechanische Be- und Entlüftung mit Hocheffizienz-<br />
Wärme-Rückgewinnung zur Nutzung der internen und<br />
passiven Wärmegewinne.<br />
Was ist unter internen und passiven<br />
Wärmegewinnen zu verstehen?<br />
Unter passiven Wärmegewinnen versteht man Wärme<br />
durch natürliche Sonneneinstrahlung. Interne Wärme<br />
geben die in einem Raum befindlichen Personen ab,<br />
die Beleuchtung sowie die technischen Geräte. Durch<br />
die gezielte Nutzung dieser internen und passiven Wärmequellen<br />
kann auf ein konventionelles Heizsystem<br />
verzichtet werden. Ein Mensch gibt rund 80 Watt ab.<br />
Das ist bei durchschnittlich 25 Schülern mehr als der<br />
Heizwärmebedarf des Klassenzimmers.<br />
Kontrollierte Be- und Entlüftung: Durch einen rund 2,5-fachen Luftwechsel pro Stunde bleibt die CO2 Konzentration im Klassenzimmer deutlich<br />
unter dem Grenzwert der Schulbau-Richtlinie.<br />
Keine dicke luft im Klassenzimmer<br />
Außen-Fortluftbetrieb im Winter: Herzstück der Lüftung ist die<br />
Luftaufbereitungsanlage mit Luftfilter und hocheffizienter Wärmerückgewinnung.<br />
Was geschieht mit dieser überschüssigen Wärme?<br />
Die Wärmegewinne werden dafür verwendet, den Lüftungswärmebedarf<br />
abzudecken, das heißt zu Erwärmung<br />
der kalten Zuluft per Wärmetauscher. Denn die<br />
benötigte Frischluft wird durch ein Luft-Verteilsystem<br />
zugeführt. Herzstück der Lüftung ist eine Luftaufbereitungsanlage<br />
mit Luftfilter und hocheffizienter Wärmerückgewinnung.<br />
Durch einen rund zweieinhalbfachen<br />
Luftwechsel pro Stunde bleibt die durch Atmung produzierte<br />
CO2-Konzentration im Klassenzimmer somit<br />
deutlich unter dem Grenzwert der Schulbau-Richtlinie.<br />
Das bedeutet wesentlich bessere Raumluftqualität in<br />
den Klassenräumen.<br />
Warum betreibt man so ein aufwändiges<br />
Wärmetauschsystem?<br />
Regelmäßige Frischluftzufuhr ist besonders in einem<br />
Klassenzimmer äußerst wichtig, da sich dort die Luft<br />
besonders schnell verbraucht. In konventionell gebauten<br />
Schulräumen wird frische Luft in der Regel<br />
durch Stoßlüftung, das heißt durch Öffnen der Fenster<br />
zugeführt, was erfahrungsgemäß nicht regelmäßig
geschieht und mit Zugerscheinungen verbunden ist.<br />
Das Lüftungssystem bei der <strong>Passivhaus</strong>-Schule gewährleistet<br />
durch belegungsabhängig gesteuerte Lüftung<br />
permanente Frischluftversorgung. Im Wärmetauscher<br />
wird der Energieinhalt der Fortluft ohne Zusatzenergie<br />
auf die Zuluft übertragen.<br />
Mit welchen Energietechniken wird der<br />
Restwärme-Bedarf, also beispielsweise nachts und<br />
in Ferienzeiten gedeckt?<br />
Unser Konzept beinhaltet ein bivalentes Heizsystem,<br />
das die Energie zu zwei Dritteln aus Geothermie und<br />
zu einem Drittel aus einer Holzpellets-Heizung bezieht.<br />
Das trägt nicht nur dem Wunsch der Stadtverwaltung<br />
nach Nutzung regenerativer Ressourcen Rechnung, es<br />
gewährleistet auch eine hohe Versorgungssicherheit,<br />
beispielsweise bei Ausfall eines der beiden Systeme. Der<br />
Einsatz von Geothermie ermöglicht in Verbindung mit<br />
den vorhandenen Lüftungssystemen in Aula und Verwaltung<br />
auch die Kühlung (natural cooling) des Gebäudes.<br />
Dadurch wird ein echter „Mehrwert“ ohne zusätzliche<br />
Investitionen für Technik generiert.<br />
Wie lässt sich sicherstellen, dass die Vorgaben zur<br />
Energieeinsparung im täglichen Schulbetrieb auch<br />
tatsächlich eingehalten werden?<br />
Dies geschieht durch eine entsprechende Regulierung<br />
und Einsatz von Gebäude-Leittechnik. Ein zentrales<br />
Steuersystem verknüpft und verarbeitet alle Informationen<br />
und gibt entsprechende Steuerungssignale an die<br />
technische Anlage aus. Die Raumfühler in allen Räumen<br />
messen unterschiedlichste Parameter wie CO2 Gehalt<br />
und Temperatur. Eine Abweichung von den vorgegebenen<br />
Werten wird sofort vom Steuerungssystem erfasst.<br />
Es reagiert mit Absaugen der verbrauchten Luft, Zufuhr<br />
erwärmter Frischluft oder Zuschaltung einer der externen<br />
Heizquellen. Das System greift vorrangig auf das<br />
Geothermie-Heizsystem und erst in der nächsten Stufe<br />
bei Spitzenlast auf die Holzpellets-Heizung zurück.<br />
Gibt es weitere entscheidende Faktoren für eine<br />
erfolgreiche Umsetzung des Konzepts?<br />
Die wichtigsten Voraussetzungen für die konsequente<br />
Umsetzung eines <strong>Passivhaus</strong>-Konzepts sind eine Bauherrschaft<br />
mit Interesse an zukunftsfähigen Lösungen<br />
sowie eine gewerkeübergreifende Planung und eine<br />
ganzheitliche Denkweise aller Beteiligten, in erster Linie<br />
der Architekten und Fachingenieure.<br />
Wie sehen die Energiekonzepte der Zukunft aus?<br />
Mit dem <strong>Passivhaus</strong>-Konzept sitzen wir in dem Zug,<br />
der in Richtung Zukunft fährt. Beim <strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd<br />
haben wir Energiestandards umgesetzt,<br />
welche die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben weit unterschreiten.<br />
Bei Einfamilienhäusern gibt es bereits jetzt<br />
Außen-Fortluftbetrieb im Winter: Herzstück der Lüftung ist die Luftaufbereitungsanlage mit Luftfilter<br />
und hocheffizienter Wärmerückgewinnung.<br />
das Null-Energie-Haus. Zukunftsmusik sind nachhaltige<br />
Gebäudekonzepte, die ihre eigene Energie produzieren<br />
oder Gebäude mit einer positiven Gesamt-Energiebilanz.<br />
Das heißt es wird auch diejenige Energie mit<br />
berücksichtigt, die bei der Herstellung sämtlicher Baumaterialien,<br />
bei der Erstellung, dem Betrieb und dem<br />
Rückbau des Gebäudes benötigt wird.<br />
Benchmark in Sachen Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit<br />
sind die so genannten LEED-Standards<br />
(Leadership in Energy and Environmental Design), ein<br />
freiwilliger, kriterienbasierter nationaler Standard mit<br />
dem Gebäude in den USA ausgezeichnet werden, die<br />
eine „gesunde“ Umgebung bieten, wasser- und energiesparend<br />
sind und sehr hohe Umweltstandards einhalten.<br />
LEED ist mittlerweile das an meisten genutzte<br />
Bewertungssystem im Bereich des „grünen Bauens“<br />
weltweit und das Modell, auf dem die meisten unserer<br />
neuen Systeme basieren.<br />
Unser Ziel ist es, Gebäude für künftige Generationen<br />
zu konzipieren, beispielsweise das Schulgebäude der<br />
Zukunft, das keine Energie mehr braucht.<br />
SEITE 29
Ein weiterer Schritt in diese Richtung wäre, bereits<br />
bestehende öffentliche und private Gebäude auf den<br />
<strong>Passivhaus</strong>-Standard umzurüsten.<br />
Komfort im <strong>Passivhaus</strong>-<strong>Schulzentrum</strong> ermöglicht<br />
konzentriertes Arbeiten<br />
Auch wenn das <strong>Passivhaus</strong> Energie und Heizkosten<br />
spart, an einem spart es nicht: am Komfort!<br />
<strong>Passivhaus</strong>-Bewohner schätzen den hohen Wohnkomfort<br />
ihrer Häuser. Durch die gute Dämmung<br />
sind alle Raumumgebungsflächen gleichmäßig warm.<br />
Das schafft eine hohe Behaglichkeit. Schlechte Luft<br />
im Klassenzimmer während den Unterrichtszeiten,<br />
weil die Fenster wegen Frost oder Lärm nicht gekippt<br />
bleiben können, gibt es im <strong>Passivhaus</strong> dank<br />
der Komfortlüftung nicht.<br />
SEITE 30<br />
Geothermie - Heizkraft aus der Erde<br />
Geothermie stammt zu geschätzten 30 bis 50 Prozent<br />
aus der Restwärme aus der Zeit der Erdentstehung,<br />
zu geschätzten 50 bis 70 Prozent aus radioaktiven<br />
Zerfallsprozessen, die in der Erdkruste<br />
seit Millionen von Jahren kontinuierlich Wärme<br />
er zeugt haben und heute noch erzeugen. Ganz<br />
oberflächennah kommen Anteile aus der Sonneneinstrahlung<br />
auf die Erdoberfläche und aus dem<br />
Wärmekontakt mit der Luft dazu. Mit den Wärmevorräten<br />
unseres Planeten könnte rein rechnerisch<br />
der derzeitige weltweite Energiebedarf über mehrere<br />
Tausend Jahre gedeckt werden.<br />
CO2 Emission in Tonnen pro Jahr: Das <strong>Passivhaus</strong>-<strong>Schulzentrum</strong><br />
überzeugt mit niedrigen Werten.<br />
Die Temperatur im inneren Erdkern beträgt nach<br />
verschiedenen Schätzungen rund 4.500 bis 6.500<br />
Grad Celsius. 99 Prozent unseres Planeten sind<br />
heißer als 1.000 Grad Celsius. Rund 90 Prozent des<br />
Rests sind immer noch heißer als 100 Grad. Fast<br />
restwärme aus der erde<br />
überall hat das Erdreich in einem Kilometer Tiefe<br />
eine Temperatur von 35 bis 40 Grad. Erdwärme<br />
kann schon ab 80 Zentimetern Tiefe genutzt werden.<br />
Im Erdreich herrscht das ganze Jahr über eine<br />
konstante Temperatur von acht bis zehn Grad. Im<br />
Gegensatz zu Solaranlagen gibt es auch im Winter<br />
keinen Leistungsabfall. Die „Förderung“ der Erdwärme<br />
erfolgt entweder über Flachsonden, Tiefensonden<br />
oder durch das Grundwasser. Die Trägerflüssigkeit<br />
nimmt in der Erde Wärme auf und gibt<br />
Sie an der Oberfläche über einen Wärmetauscher<br />
an das Heizsystem ab. Das kalte Trägerwasser wird<br />
wieder in die Erde gepumpt und kommt dann später<br />
wieder erwärmt am Wärmetauscher an. Mit einer<br />
elektrisch angetriebenen Wärmepumpe wird die<br />
Erdwärme auf ein höheres vom Heizsystem nutzbares<br />
Temperaturniveau angehoben. Im Falle des<br />
<strong>Schulzentrum</strong>s Neckargemünd wird die Erdwärme<br />
mittels Tiefenbohrung gefördert. Im Geothermiefeld<br />
liegen 14 Bohrungen mit je 140 Metern.<br />
Geothermiefeld im Innenhof für Heiz- und Kühlzwecke: Der Wärmetauscher<br />
entzieht bei jedem Durchlauf einige wenige Grad aus<br />
der Trägerflüssigkeit und gibt es an das Heizwasser ab. Das kalte<br />
Trägerwasser wird wieder in die Erde gepumpt und kommt dann<br />
später wieder erwärmt am Wärmetauscher an.
Durch die tiefe Bohrung kann viel Wärme pro<br />
Durchlauf an die Trägerflüssigkeit abgegeben werden.<br />
Das spart Strom und erhöht die Effizienz der<br />
Anlage. Diese liegt bei der Tiefenbohrung bei 1:4. Das<br />
bedeutet, es wird ein Kilowatt Strom benötigt, um<br />
vier Kilowatt Heizleistung zu generieren. Die Geo-<br />
thermie ermöglicht auch eine Raumkühlung mit<br />
dem vorhandenen Heiz- und Lüftungssystem im<br />
Sommer. Ein echter Mehrwert, weil durch die immer<br />
wärmeren Sommer auch eine „Kühlung“ realisiert<br />
werden kann.<br />
Pelletheizung – Wärme aus Holz<br />
Eine Pelletheizung ist eine Heizung, in deren Kessel<br />
‚Holzpellets’ genannte Presslinge aus Holzspänen<br />
und Sägemehl verfeuert werden. Die Pelletheizung<br />
wurde vor allem in Kanada, Österreich und Skandinavien<br />
entwickelt. Dort gibt es bereits über 20<br />
Jahre Erfahrungen mit dieser Heiztechnik.<br />
Moderne Pelletheizungen gewährleisten einen sicheren,<br />
nahezu vollautomatischen Betrieb und sind,<br />
was Betrieb und Wartung angeht, beinahe so komfortabel<br />
wie vergleichbare Öl- oder Gasheizungen.<br />
Sie kommen für Nennwärmeleistungen beziehungsweise<br />
den Wärmebedarf ab acht Kilowatt aufwärts<br />
in Betracht. Pelletheizungen eignen sich deshalb besonders<br />
für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
(10 – 30 Kilowatt), aber auch für größere<br />
Wohn- oder Betriebseinheiten. Die Anschaffungskosten<br />
einer Pellet-Heizanlage sind zwar höher als<br />
die vergleichbarer Gas- und Ölheizungen, in den<br />
Betriebskosten liegt sie aber – je nach aktuellem<br />
Bennstoffpreis – gut im Vergleich. Der Verbrauch an<br />
Pellets für ein durchschnittliches Einfamilienhaus,<br />
mit einer 15-Kilowatt-Heizanlage, liegt bei circa<br />
drei bis vier Tonnen im Jahr. An Rauminhalt sind<br />
das etwa fünf bis sieben Kubikmeter. Das Lager-<br />
und Schüttgewicht liegt bei etwas mehr als einer<br />
halben Tonne pro Kubik. Die Holzpellets werden<br />
in einem Tank oder Lagerraum gelagert und durch<br />
ein Fördersystem dem Brenner zugeführt. Holzpellets<br />
(DIN plus) haben einen Heizwert von fünf<br />
Kilowattstunden pro Kilogramm. Der Energiegehalt<br />
von einem Kilogramm Pellets entspricht damit dem<br />
eines halben Liters Heizöl, an Volumen einem drittel<br />
Liter. Pellet-Heizanlagen sind weitgehend CO2neutral.<br />
Die Menge an Kohlendioxid, die bei der<br />
Verbrennung freigesetzt wird, entspricht genau der<br />
Menge CO2, die beim Wachstum des Holzes in dieses<br />
eingebunden wurde. Beim Verrotten des Holzes<br />
würde Kohlendoxid in gleicher Menge wie bei<br />
der Verbrennung freigesetzt. Kritisch zu bewerten<br />
Komfort durch Biomasse<br />
sind die Staubemissionen von ca. 20mg / Nm3, die<br />
jedoch deutlich unter den zulässigen Grenzwerten<br />
der (Bundesimmissionsschutzverordnung) liegen.<br />
Holzpellets - Ein neutraler Kreislauf<br />
Holzpellets benötigen ein deutlich geringeres Lagervolumen<br />
als andere biogene Festbrennstoffe,<br />
was eine problemlose Vorratshaltung für eine Heizperiode<br />
ermöglicht. Die Rieselfähigkeit der Pellets<br />
und die Normierung der Pelletgröße ermöglichen<br />
eine einfache Handhabung, einen leichten Transport<br />
sowie den Einsatz automatischer Fördersysteme.<br />
Dadurch können die Pellets problemlos mit einem<br />
Tankwagen geliefert, in den Vorratskeller gepumpt<br />
und von dort vollautomatisch zum Brenner befördert<br />
werden. Pelletsheizungen stehen damit Ölheizungen<br />
in punkto Komfort in keiner Weise nach.<br />
SEITE 31
Wärmebild: Gebäude ohne <strong>Passivhaus</strong>standard<br />
Wärmebild: Gebäude mit <strong>Passivhaus</strong>standard<br />
SEITE 32<br />
Zertifizierungsbedingungen:<br />
Energiekennwert Heizwärme: max. 15 kWh/(m²a)<br />
Drucktestluftwechsel n50:<br />
Energiekennwert gesamte<br />
Primärenergie<br />
inkl. Beleuchtung, Arbeitshilfen<br />
max. 0,6 h-1<br />
(alle Energieanwendungen): max. 120 kWh/(m²a)
Der <strong>Passivhaus</strong>-Standard ist nicht nur für Wohngebäude<br />
eine vernünftige Alternative. Auch Bürogebäude,<br />
Wohnheime, Fabriken, Ministerien,<br />
Turnhallen, Kindertagesstätten u.a. wurden bereits<br />
erfolgreich als <strong>Passivhaus</strong> gebaut. Besonders interessant<br />
ist der Schulbau als <strong>Passivhaus</strong>.<br />
In deutschen Klassenzimmern herrscht dicke Luft.<br />
Bei teilweise über 30 Schülern pro Klassenraum ist<br />
der Sauerstoff schnell verbraucht und der CO2-Anteil<br />
steigt rasch an. Dass in Schulgebäude regelmäßig<br />
in der Winterperiode zu wenig gelüftet wird, ist<br />
bereits seit über 100 Jahren bekannt (schon Pettenkofer<br />
führte 1858 hierzu Untersuchungen durch).<br />
Klar definierte Regeln für Lüftungszeiten und –arten<br />
können zwar die Leistung der Fensterlüftung<br />
verbessern, erfordern jedoch strikte Disziplin und<br />
dauernde Kontrolle.<br />
In <strong>Passivhaus</strong>-Schulen muss nicht über Fenster gelüftet<br />
werden, eine kontrollierte Lüftung sorgt für<br />
ständig ausreichend Frischluft. Durch eine Wärmerückgewinnung<br />
aus der Abluft wird außerdem die<br />
eigentlich kalte Außenluft im Winter vorerwärmt<br />
in die Räume eingebracht und das spart nebenbei<br />
auch noch Energie. In Dänemark und in Finnland<br />
sind Lüftungseinrichtungen in Schulen bereits seit<br />
längerem über Baurichtlinien vorgeschrieben. Die<br />
Lüftungsanlage als zentrale Haustechnik-Komponente<br />
im <strong>Passivhaus</strong> erhält vor diesen Hintergrund<br />
in Schulen eine besonders Bedeutung. Mit der kontrollierten<br />
Lüftung mit Wärmerückgewinnung und<br />
Schulen mit <strong>Passivhaus</strong>-Standard<br />
dem zusätzlich sehr guten Wärmeschutz wird eine<br />
Schule zum <strong>Passivhaus</strong>. Gegenüber den derzeitigen<br />
gesetzlichen Anforderungen gemäß Energieeinsparverordnung<br />
(2007) kann eine Heizenergie-Einsparung<br />
von 75% erzielt werden. Umgerechnet in<br />
Heizöl kommt ein <strong>Passivhaus</strong> im Jahr mit weniger<br />
als 1,5 l pro Quadratmeter aus. Im <strong>Schulzentrum</strong><br />
Neckargemünd ist die primärenergetisch bewertete<br />
Energieeinsparung durch den Einsatz von Erdwärme<br />
und Biomasse sogar nochmals höher. Die<br />
<strong>Passivhaus</strong>-Schule bleibt auch im Sommer behaglich.<br />
Sonnenschutz an den Fenstern und Wärmedämmung<br />
halten im Sommer Solarstrahlung und<br />
Wärme draußen. Mit den Nachtlüftungsstrategien<br />
kann das massive Schulgebäude in Neckargemünd<br />
zusätzlich in der Nacht entwärmt werden. Den<br />
ehrgeizigen Energiestandard merkt man dem neuen<br />
Schulgebäude in Neckargemünd nicht an. Die Schule<br />
„funktioniert“ ganz normal, nur dass sie eben<br />
sehr energiesparend ist.<br />
Der <strong>Passivhaus</strong>-Standard stellt erhöhte Anforderungen<br />
an Konzeption, Planung und Ausführung. Zur<br />
Qualitätssicherung können Passivhäuser geprüft<br />
und zertifiziert werden. Das <strong>Passivhaus</strong> Institut<br />
freut sich die erfolgreiche Planung und Ausführung<br />
des Schulneubaus in Neckargemünd als „Qualitätsgeprüftes<br />
<strong>Passivhaus</strong>“ zertifizieren zu können.<br />
SChulNeuBau erhält<br />
„PaSSIVhauS-ZertIfIKat“<br />
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SEITE 34<br />
Das Planungsbüro Gantert und Braun GmbH wurde<br />
1984 in Oberhausen gegründet. Es befasst sich mit<br />
der Beratung, Planung und Bauleitung von Gebäudesystemen<br />
und hat seit seiner Gründung bereits<br />
über 500 Projekte bundesweit durchgeführt und<br />
abgeschlossen. Kundenorientiert werden mit Hilfe<br />
hochmoderner Elektronik die Weichen für einen<br />
störungsfreien und funktionsübergreifend vernetzten<br />
Betrieb inner- und außerhalb eines Gebäudes<br />
gestellt. Der sparsame Umgang mit Energie ist dabei<br />
ein wichtiges Kriterium für das Team mit seinem<br />
Geschäftsführer Heinrich Gantert.<br />
Herr Gantert, was verbirgt sich hinter dem mehrfach<br />
von Ihnen benutzten Begriff EIB?<br />
EIB ist die Abkürzung für „Europäischer Installationsbus“,<br />
ein 1992 gesetzter Standard, der die Stromversorgung<br />
der Geräte und ihre Steuerung erstmals trennt.<br />
Dazu werden in Gebäuden unabhängig voneinander<br />
zwei Netze installiert. Eines für die Stromversorgung<br />
mit Wechsel spannung und ein zweites mit geringer<br />
Gleichspannung zur Steuerung der verschiedenen<br />
Stromverbraucher, wie zum Beispiel der Beleuchtung.<br />
Welche Vorteile bietet diese Netz-Trennung für ein<br />
Schulgebäude?<br />
Mit dieser Technik ist es möglich, die Beleuchtung<br />
zentral zu steuern. Dies ist für einige Fixtermine im<br />
Tagesverlauf vorgesehen. Als kleines Beispiel: Oft wird<br />
mit Beginn der großen Pause der Klassenraum verlassen,<br />
ohne das Licht auszuschalten. Das übernimmt nun
die zentrale Steuerung. Ist es bei Wiederbetreten des<br />
Raums zu dunkel, kann es erneut eingeschaltet werden<br />
oder bleibt für den Rest des Tages weiterhin aus. Mit<br />
diesen vorprogrammierten Gedankenstützen werden<br />
Energiekosten eingespart, denn ein erheblicher Anteil<br />
dieser Kosten wird von der Beleuchtung verursacht.<br />
Gibt es weitere Gebäudebereiche, in denen man<br />
mit automatisierter Beleuchtung arbeitet?<br />
Ja, auch die Lichter in den Toilettenanlagen sind mit<br />
Technik versehen und werden bei Betreten durch einen<br />
Präsenzmelder aktiviert. Die Hauptflure hingegen werden<br />
über einen Sensor gesteuert, der bei fehlendem Tageslicht<br />
und Betreten die Beleuchtung einschaltet. Hier,<br />
wie in allen Räumen des Gebäudes, wurden die Leuchten<br />
mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet.<br />
Sie benötigen damit weniger Energie und sind so gewählt,<br />
dass bei einer späteren Änderung der Raumnutzung<br />
problemlos auch andere Leuchtmittel verwendet<br />
werden können.<br />
Beim Rundgang ist uns die weiträumige Aula aufgefallen,<br />
wird auch dort gespart?<br />
Das ist ein Ort mit ganz besonderen Ansprüchen, da<br />
dort verschiedene Aktivitäten stattfinden. Einerseits<br />
benötigt der tägliche Mensa-Betrieb eine umfassende<br />
Ausleuchtung, die über in Gruppen schaltbaren Hochdruck-Halogenlampen<br />
sichergestellt wird. Andererseits<br />
ist für den Fest- und Bühnenbetrieb Helligkeit punktuell,<br />
teilflächig und in verschiedenen Abstufungen notwendig.<br />
Dafür ist eine gesonderte Schalt- und Beleuchtungs-<br />
möglichkeit erforderlich, die vom eingewiesenen Fachpersonal<br />
vor Ort betätigt werden kann. Als Grund- und<br />
Sicherheitsbeleuchtung fungieren die wirtschaftlichen<br />
Energiesparlampen.<br />
Feiern finden ja meist in den Abendstunden statt.<br />
Wurde der Außenbereich ebenfalls in Ihre Planungen<br />
einbezogen?<br />
Natürlich ist aus Sicherheitsgründen auch eine Außenbeleuchtung<br />
erforderlich. Sie wird ebenfalls mittels<br />
Lichtsensoren und über programmierte Zeitfenster<br />
zentral gesteuert. Dabei beschränkt sich die Anzahl der<br />
nächtlich aktiven Beleuchtungskörper auf ein Drittel.<br />
Bei Veranstaltungen können diese Beleuchtungsintervalle<br />
dann gezielt für einen sicheren Heimweg verschoben<br />
werden. Eine besondere Herausforderung der Außenbeleuchtung<br />
bestand in diesem Fall aber in der <strong>Passivhaus</strong>bauweise<br />
des <strong>Schulzentrum</strong>s. Die für diesen Standard<br />
erforderliche Winddichtigkeit bezog sich natürlich<br />
auch auf die Steuerungsverkabelung.<br />
Von der Dunkelheit zum Sonnenlicht –<br />
wie greift dort eigentlich die zentrale<br />
Steuerung?<br />
Auch hier kommen die Einflüsse der <strong>Passivhaus</strong>bauweise<br />
zur Geltung. Da in den Übergangszeiten und im<br />
Winter die Sonne als natürliche Wärmequelle für das<br />
Gebäude genutzt wird, erfolgt die Steuerung über Sonnenfühler<br />
und Temperatur und verhindert ein Schließen<br />
der Jalousien. Dagegen werden im Sommer zur Regulierung<br />
der Innentemperatur die Fensterflächen recht-<br />
haustechnik<br />
zeitig verschattet und ein übermäßiges Aufheizen des<br />
Gebäudes verhindert.<br />
Wie können Sie erkennen, ob Ihre Maßnahmen<br />
fruchten?<br />
Mit der zentralen Steuerung ist auch eine zentrale Erfassung<br />
möglich. Diese liefert die Daten zum Beispiel<br />
des Stromverbrauchs, aber auch des Wassers und Wärmebedarfs.<br />
Eine Auswertung dieser Zahlen liefert dem<br />
Gebäudemanagement die Grundlage für weitere Maßnahmen.<br />
Diese wirtschaftlich orientierte Betrachtungsweise<br />
lag dem Gemeinderat, mit dem wir intensive und<br />
inhaltlich wertvolle Diskussionen führten, besonders am<br />
Herzen. Die rundum positive Kommunikation mit allen<br />
Gremien und der Stadtverwaltung hat zum gelungenen<br />
Projekt erheblich beigetragen.<br />
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SEITE 36
DIe DämmuNG- DaS a uND O Der<br />
PaSSIVhauSBauWeISe<br />
Einer der Kerngedanken der <strong>Passivhaus</strong>bauweise ist<br />
die Wärmedämmung des Bauobjekts, um Energieverluste<br />
weitestgehend zu reduzieren. Der Wärmeschutz<br />
beginnt mit einer tiefliegenden Frostschürze<br />
und der vorgelagerten Perimeterdämmung<br />
bereits im Bodenbereich und setzt sich über die<br />
Fassadendämmung sowie die Fenster bis zum Dach<br />
fort. Besonderer Augenmerk liegt erfahrungsbedingt<br />
auf der Dachdämmung.<br />
Für die langfristig problemlose Nutzung liegen auf<br />
den Spannbeton-Hohlplatten der drei Gebäudeflügel,<br />
die ein leichtes Gefälle aufweisen, FOAMGLAS®-<br />
Platten in der Stärke von 25 cm.<br />
Das beständige Material aus geschäumtem Glas<br />
wird verbindungsfrei zur Unterkonstruktion auf<br />
der vorisolierten Fläche mit einer flüssigen Heißbitumenklebemasse<br />
eingeschwemmt und fugenfrei<br />
vergossen. Weitere Dichtungsmaßnahmen führen<br />
zu einer zusätzlichen, 25 Jahre währenden Garantie<br />
des Herstellers für das begrünte Dach, auf dem die<br />
Solarkollektoren einen sicheren Standplatz haben.<br />
Dämmung<br />
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Solardächer<br />
Die 4.000 qm großen Dachflächen des <strong>Schulzentrum</strong>s Neckargemünd sind komplett begrünt. Aufgrund ihres flachen Neigungswinkels und ihrer Südausrichtung eignen<br />
sie sich besonders gut für die Nutzung zur Umwandlung von Strahlungsenergie in elektrische Energie – die Photovoltaik.<br />
Die Stadt Neckargemünd hat zwei Betreibern die Flächen für den Aufbau von Solarzellmodulen überlassen.<br />
aNlaGe I -<br />
StaDtWerKe heIDelBerG GmBh<br />
424 Solarworld-Module, je 220 Watt, polykristallin<br />
10 SMC-Wechselrichter<br />
93,28 kWp Leistung<br />
Stromerzeugung seit dem 16.06.2008<br />
Erwarteter Jahresertrag 82.000 kWh<br />
Auftraggeber/Betreiber:<br />
Kommunale Infrastruktur und Service GmbH<br />
(KIS), Stadtwerke Heidelberg Netze und Umwelt<br />
GmbH sowie die Stadtwerke Neckargemünd<br />
GmbH (Unternehmen bzw. Unternehmensbeteiligung<br />
der Heidelberger Stadtwerke GmbH).<br />
aNlaGe II -<br />
GemeINSChaftSSOlaraNlaGeN<br />
NeCKarGemüND GBr<br />
170 Sharp-Module, je 175 Watt, monokristallin<br />
4 SMA-Wechselrichter<br />
29,75 kWp Leistung<br />
Stromerzeugung seit dem 11.03.2008<br />
Erwarteter Jahresertrag 26.800 kWh<br />
Auftraggeber/Betreiber:<br />
51 Bürger Neckargemünds und Umgebung<br />
Im Foyer der Realschule ist ein Display aufgestellt, das die momentane Leistung der Anlage I visualisiert sowie über die insgesamt erzeugte Energie informiert. Beide<br />
Anlagen speisen die gewonnene Energie in das öffentliche Versorgungsnetz. Bei einem Verbrach von ca. 4.000 kWh jährlich können 28 Haushalte versorgt werden.<br />
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Belagsfläche - ca. 8.000 qm<br />
davon<br />
ca. 1.000 qm wassergebundene Decke<br />
ca. 600 qm Rasengittersteine (Parkplätze)<br />
ca. 6.400 qm Platten/Pflasterbelag in grau<br />
und anthrazit<br />
Vegetationsfläche - ca. 7.400 qm<br />
davon<br />
ca. 6.000 qm Rasen,<br />
ein Großteil davon in Böschungen<br />
ca. 1.400 qm Pflanzflächen<br />
mit Hecken und Bodendeckern<br />
Bepflanzung<br />
Bäume:<br />
23 Amerikanische Amberbäume<br />
(Liquidambar styraciflua)<br />
18 Feld-Ahorne (Acer campestre)<br />
16 Sumpf-Eichen (Quercus palustris)<br />
9 Spitz-Ahorne (Acer platanoides)<br />
7 Knorpelkirschen (Prunus avium ‚Burlat‘)<br />
Hecken:<br />
ca. 2.300 Hainbuchen (Carpinus betulus)<br />
Mauern wurden teilweise mit Gabionen erstellt.<br />
außenanlagen<br />
SEITE 41
Bauherr Stadt Neckargemünd<br />
Bahnhofstraße 54<br />
69151 Neckargemünd<br />
Architekten <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />
Am Grün 11<br />
76437 Rastatt<br />
Tragwerksplanung BUNG Ingenieure AG<br />
Englerstraße 4<br />
69126 Heidelberg<br />
Elektroplanung Planungsbüro Gantert + Braun<br />
Friedrichstraße 13<br />
68794 Oberhausen-Rheinhausen<br />
Technische IWP Ingenieurbüro für<br />
Gebäudeplanung Systemplanung GmbH<br />
Talstraße 41<br />
70188 Stuttgart<br />
Freiraumplanung Gesswein – Henkel + Partner<br />
Schönbergstraße 45<br />
73760 Ostfildern<br />
<strong>Passivhaus</strong> Planung <strong>Passivhaus</strong> Institut<br />
Rheinstraße 44/46<br />
64283 Darmstadt<br />
Vermessung Vermessungsbüro Wolfert<br />
Horrenbergstraße 13<br />
74909 Meckesheim<br />
Brandschutz Michels Brandschutzbüro<br />
Sudetenweg 45<br />
69181 Leimen<br />
Bauphysik Fritz GmbH<br />
Fehlheimer Straße 24<br />
64683 Einhausen<br />
Akustik Schalltechnik Dr. Müller<br />
Am Rankrain 12<br />
76448 Durmersheim<br />
Küchenplanung Müller Gastro-Technik<br />
Pleutersbacher Straße 30<br />
69412 Eberbach<br />
SEITE 42<br />
Prüfstatik Ingenieurbüro Kist<br />
Badgasse 10<br />
74821 Mosbach<br />
Abbruch HydroData GmbH<br />
Gattenhöferweg 29<br />
61440 Oberursel<br />
Geologie / Dr. Behnisch<br />
Bohrpfahlgrüngung Hauptstraße 84<br />
74937 Spechbach<br />
Liste der Baufirmen<br />
Abbruch- und Rino Bau & Transport GmbH<br />
Erdarbeiten Zehn Jeuch 1<br />
77871 Renchen<br />
Rohbauarbeiten Anton Schick GmbH & Co. KG<br />
Häuserschlag 3<br />
97688 Bad Kissingen<br />
Aufzuganlagen J. Weiser<br />
Grempstraße 6<br />
71665 Vaihingen an der Enz<br />
Dach- und AWA Andreas Weber<br />
Zimmerarbeiten GmbH & Co. KG<br />
Ortsstraße 50-52<br />
74847 Obrigheim-Asbach<br />
Schlosser- und Theuring KG<br />
Stahlbauarbeiten Neumarkt 9<br />
08451 Crimmitschau<br />
Elektroinstallationen Weigelt GbR<br />
Am Abrahamschacht 5<br />
09496 Marienberg<br />
Sanitärinstallationen Dieter Herzog<br />
Industriestraße 9/1<br />
69207 Sandhausen<br />
Heizungsinstallationen Krieger Heizungsbau GmbH & Co. KG<br />
Zehntgasse 1<br />
74855 Haßmersheim-Hochhausen<br />
Lüftungstechnische Kreipl & Mannert<br />
Anlagen Dieselstraße 5<br />
91555 Feuchtwangen<br />
Fensterbau und Walter Lang GmbH & Co. KG<br />
Verglasungen Robert-Bosch-Straße 4<br />
75031 Eppingen<br />
Wärmedämm- Werner Ney & Söhne GmbH<br />
verbundsystem Weinbergstraße 1e<br />
67591 Mörstadt<br />
Fassaden- und S + T Fassaden GmbH<br />
Blechnerarbeiten Am Tannenkopp 19<br />
18195 Tessin<br />
Trockenbauarbeiten AP-Baumontagen<br />
Breitenbronner Straße 9<br />
74858 Aglasterhausen<br />
Technische Iso-Basaran GmbH<br />
Isolierungen Blumenstraße 18<br />
67547 Worms<br />
Gebäudeautomation GFR mbH<br />
Löbstedter Straße 101<br />
07749 Jena<br />
Erdwärmesonden Gungl Bohrgesellschaft mbH<br />
Humboldtstraße 2/1<br />
71272 Renningen<br />
Estricharbeiten Gebr. Okatar Estrich GmbH<br />
Mechernerstraße 16<br />
66663 Merzig-Hilbringen<br />
Technische Waldner Labor- und<br />
Ausstattung Schuleinrichtungen GmbH<br />
naturwissenschaftiche Fachräume<br />
Gumpener Straße 14<br />
64385 Reichelsheim<br />
Malerarbeiten Malerwerkstätte Hauck GmbH<br />
Technikräume Carl-Bosch-Straße 8<br />
69115 Heidelberg
Gipserarbeiten BUS Bauunion Süderelbe Hoch- und<br />
Ausbau GmbH<br />
Georg-Wilhelm-Straße 305<br />
21107 Hamburg<br />
Mobile Trennwände Abopart Viol und Partner<br />
GmbH & Co. KG<br />
Mainstraße 9<br />
76327 Pfinztal<br />
Außenanlagen Becker GmbH<br />
Im Rohrbusch 5<br />
74939 Zuzenhausen<br />
Brandschutz- H+H Brandschutz-Sicherheitstechnik<br />
türanlagen GmbH<br />
Fürstenrieder Straße 277<br />
81377 München<br />
Trockenbaudecken Männig Trockenbau GmbH<br />
Am Kreuzberg 3a<br />
39167 Irxleben<br />
Musterzimmer Rohrbacher Holzwerkstätte GmbH<br />
Brechtelstraße 15<br />
69126 Heidelberg<br />
Kanalanschluss- Sax + Klee GmbH<br />
arbeiten Dalbergstraße 30-34<br />
68159 Mannheim<br />
Fliesenarbeiten Schildauer Fliesenleger GmbH<br />
Querstraße 9<br />
04889 Schildau<br />
Maler- und Gruhn Malerbetriebs GmbH<br />
Lackierarbeiten Große Ahlmühle 33<br />
76865 Rohrbach<br />
Betonwerkstein- R. Bayer Betonwerkstein GmbH<br />
arbeiten Dr.-Georg-Spohn-Straße 21<br />
89143 Blaubeuren<br />
Naturwerkstein- Maurer GmbH<br />
arbeiten Salinenstraße 31<br />
74177 Bad Friedrichshall<br />
Bodenbelagsarbeiten Grimmer + Steinhäuser<br />
GmbH & Co. KG<br />
Im Neudeck 8<br />
67346 Speyer<br />
Innentüren und Kasper + Neininger GmbH<br />
Einbaumöbel Erlenhofstraße 1<br />
76473 Iffezheim<br />
Estrichbeschichtungen Pilsl & Partner<br />
Brucknerweg 6<br />
88353 Kißlegg<br />
Parkettarbeiten Huber Parkett GmbH<br />
Oberes Hag 7<br />
74673 Jagstberg<br />
Glasfassade Aula Basler Metallbau GmbH & Co. KG<br />
Robert-Bosch-Straße 14<br />
89568 Hermaringen<br />
Bestuhlung Aula st-objekt-einrichtungen GmbH<br />
Alois-Senefelder-Straße 2<br />
68167 Mannheim<br />
Möblierung Lehrer VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken<br />
und Verwaltung GmbH & Co.KG<br />
Hochhäuser Straße 8<br />
97941 Tauberbischofsheim<br />
Einrichtung naturwissen- LD Mobiliar GmbH<br />
schaftliche Fachräume Industriestraße 14<br />
37176 Nörten-Hardenberg<br />
Einrichtung Conen GmbH<br />
Klassenräume Amerling 7<br />
37176 Nörten-Hardenberg<br />
Einrichtung WPO Objekt- und Fachraum-<br />
Fachräume einrichtung GmbH<br />
Josef-Henle-Straße 9 D<br />
89257 Illertissen<br />
Metallbauarbeiten SDS GmbH<br />
Bahnhofstraße 3<br />
74858 Aglasterhausen<br />
WC-Trennwände Röhl GmbH<br />
Friedrich-Koenig-Straße 15-17<br />
97297 Waldbüttelbrunn<br />
Küchenausstattung Heinen Innenausbau Gastronomietechnik<br />
Liststraße 6<br />
74360 Ilsfeld<br />
Schreinerarbeiten Füchsle GmbH<br />
Schwabstraße 27<br />
89555 Steinheim<br />
Schließanlage Richard Müller Elektrotechnik GmbH<br />
Rohrbacher Straße 162<br />
69126 Heidelberg<br />
Beschilderung und PROfilius<br />
Folienbeschichtung August-Bebel-Straße 111-113<br />
08344 Grünhain-Beierfeld<br />
Endreinigung SRH Kliniken Dienstleistungs GmbH<br />
Im Spitzerfeld 25<br />
69151 Neckargemünd<br />
Medientechnik promedia GmbH.<br />
Neckarauer Straße 6<br />
68766 Hockenheim<br />
Einkaufsplanung KEP AG<br />
Mobiliar Triftweg 29<br />
29227 Celle<br />
SEITE 43
G E N E R A L P L A N U N G<br />
DONNIG + UNTERSTAB<br />
Am Grün 11 76437 Rastatt<br />
Tel. 07222 9767-0 Fax: 9767-11<br />
architekten@donnig-unterstab.de<br />
www.donnig-unterstab.de<br />
Architektur + Innenarchitektur<br />
• Beratung<br />
• Planung<br />
• Bauleitung<br />
IWP Ingenieurbüro für Systemplanung GmbH<br />
Talstraße 41 70188 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 268431-30 Fax: 268431-31<br />
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www.iwp-ingenieurleistungen.de<br />
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• Bedarfsplanung DIN 18205<br />
• Ausarbeitung des Energiekonzeptes<br />
• Beratung Planung und Bauüberwachung<br />
Neue Ideen<br />
für neue Lebensräume<br />
IWP-Planungskonzepte<br />
• Wärmeversorgungsanlagen<br />
• Geothermie<br />
• Raumlufttechnologie<br />
• Sanitäre Anlagen<br />
BUNG Ingenieure AG<br />
Englerstraße 4 69126 Heidelberg<br />
Tel.: 06221 306-0 Fax: 306-172<br />
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Ihr kompetenter Partner beim Planen, Steuern und Überwachen von:<br />
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Beratung<br />
Planung<br />
Bauleitung<br />
• Ingenieurbauwerken<br />
• Tunneln<br />
• Verkehrsanlagen<br />
• Gebäudesystemtechnik<br />
• Stromversorgung<br />
• Lichttechnik<br />
• Sicherheitstechnik<br />
• IT-Technologie<br />
• Medientechnik
BGV / Badische Versicherungen<br />
Baden ist BGV<br />
Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband ist<br />
der starke, kompetente und verlässliche Partner<br />
der Städte und Gemeinden in Baden sowie deren<br />
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Dadurch sorgen<br />
wir für die Sicherheit der badischen Kommunen<br />
und deren Bürger. Zusammen mit seinen Tochterunternehmen<br />
Badische Allgemeine Versicherung<br />
AG, dem Versicherer für Privatpersonen, die außerhalb<br />
des öffentlichen Dienstes beschäftigt sind, und<br />
der Badischen Rechtsschutzversicherung AG bildet<br />
der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband die<br />
Unternehmensgruppe BGV / Badische Versicherungen.<br />
Günstige Tarife und ein umfassendes Produktangebot<br />
haben uns über die Grenzen Badens hinaus<br />
bekannt und erfolgreich gemacht. Dabei legen wir<br />
großen Wert auf Service und kundenfreundliche<br />
Öffnungszeiten in unseren Kundencentern Karlsruhe,<br />
Heidelberg, Mannheim, Offenburg, Freiburg<br />
und Konstanz. Intensive Beratung und umfassende<br />
Betreuung sind für uns oberstes Gebot. Ein dichtes<br />
Netz von Außendienstmitarbeitern und nebenberuflichen<br />
Vermittlern sorgt für individuelle Kundenbetreuung.<br />
Nur so kann die Nähe zu unseren Kunden<br />
garantiert und auf seine Wünsche eingegangen<br />
werden.<br />
Unser Konzept:<br />
Wir entwickeln uns stetig weiter – mit Dynamik<br />
auf festem Grund. Das heißt, wir sind uns unserer<br />
Stärken und unserer Wurzeln als regionales und<br />
kommunales badisches Versicherungsunternehmen<br />
bewusst. Darin sehen wir eine exzellente Basis für<br />
unsere wertorientierte Wachstumsstrategie, die<br />
darauf zielt, unsere Marktposition dauerhaft auszubauen.<br />
Schnell, kompetent und konsequent werden<br />
wir uns neuen Herausforderungen stellen und die<br />
Zukunft aktiv gestalten.<br />
Unser Handeln ist geprägt von Verantwortungsbewusstsein<br />
für mehr als 600 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, die das Unternehmen mit Leben füllen<br />
und ohne deren Engagement ein solcher Prozess<br />
nicht möglich wäre.<br />
Wir verfügen über die Instrumente, frühzeitig und<br />
rasch auf Veränderungen am Markt zu reagieren.<br />
Unser breites Spektrum an innovativen und leistungsfähigen<br />
Produkten bietet ideale Bedingungen<br />
für eine erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie.<br />
Außerdem wissen wir: ein langfristiger Erfolg hängt<br />
unmittelbar mit der Wahrnehmung unserer Verantwortung<br />
gegenüber unseren Kunden, Mitgliedern<br />
und Mitarbeitern sowie der Gesellschaft und der<br />
Umwelt zusammen.<br />
Wer hätte eine solche Entwicklung erwartet, als<br />
sich 1923 acht badische Städte zusammentaten und<br />
den BGV als Feuerschutzbund aus der Taufe hoben.<br />
Mittlerweile zählt der Verband fast 1 000 Mitglieder,<br />
die zugleich dessen Träger sind. Dazu gehören<br />
neben den Städten, Gemeinden und Landkreisen<br />
Badens auch zahlreiche andere kommunale Einrichtungen<br />
und Unternehmen.<br />
Inzwischen hat sich der BGV als Kommunal- und<br />
Spezialversicherer einen Namen gemacht. Ob Städte<br />
und Gemeinden, Landkreise, kommunale Einrichtungen,<br />
der öffentliche Dienst oder Privatpersonen<br />
außerhalb des öffentlichen Dienstes sowie mittelständische<br />
Betriebe – mit den Badischen Versicherungen<br />
sind alle gut beraten! Was damals klein und<br />
als Selbsthilfeorganisation begann, ist zu einem leistungsstarken<br />
Partner in Sachen Sicherheit geworden.<br />
Unser Ziel:<br />
Die Badischen Versicherungen zu einem Unternehmen<br />
zu machen, das Versicherungsschutz bietet, an<br />
dem die Kunden in Baden nicht vorbeikommen.<br />
BGV – BADISCH GUT VERSICHERT.
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Die Kasper & Neininger GmbH ist der kundenorientierte, moderne Dienstleister im Objekt-, Laden- und hochwertigen<br />
Innenausbau. Wir vereinen jahrzehntelange Erfahrung und Know-how mit Qualität und Flexibilität. Für<br />
unsere Kunden realisieren wir so individuelle Qualitätsprojekte aus einer Hand – von der Beratung über Entwurf<br />
und Planung bis zur Ausführung.<br />
Beim Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s Neckargemünd waren wir im gesamten Innenausbau verantwortlich für<br />
// Wandverkleidung mit integrierten Schall- und Brandschutztüren<br />
// Schallschutztüren mit einbrennlackierten Stahlzargen<br />
// Einbauschränke mit Sitznischen<br />
Wir bedanken uns bei den Bauherren sowie dem bauleitenden<br />
Architekturbüro <strong>Donnig</strong> und <strong>Unterstab</strong> herzlich für die gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
Kasper & Neininger GmbH | Erlenhofstraße 1 | 76473 Iffezheim | T +49 (0) 72 29.30 41-0<br />
F +49 (0) 72 29.30 41-20 | info@kasper-neininger.de | www.kasper-neininger.de<br />
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Ausführung der gesamten Erd-,<br />
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ANTON SCHICK GMBH + CO. KG BAUUNTERNEHMEN<br />
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Vermessungsbüro Wolfert GmbH<br />
- Kartographie<br />
- Trassierung<br />
- Planung<br />
- CAD<br />
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Horrenbergerstr. 13, 74909 Meckesheim<br />
Tel.: 06226/60786 Fax: 06226/992830<br />
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packen ihre Besucher mit allen Sinnen.<br />
Sie gestalten Ihre Immobilie mit höchstem Anspruch an Design und Funktion.<br />
Unser Vorschlag: Lassen Sie auch bei der Veranstaltungs- und Gebäudetechnik nicht nach!<br />
Audiovisuelle Medien- und Gebäudeleittechnik von promedia lässt Ihre Immobilie hochleben.<br />
Sichtbar. Hörbar. Fühlbar. Wie zum Beispiel im <strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd.<br />
Bei Fragen steht Ihnen unser Geschäftsführer Adriano Musella gerne zur Verfügung.<br />
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Neckarauer Straße 6<br />
68766 Hockenheim<br />
www.promediaweb.de<br />
Sehen. Hören. Fühlen. Verstehen.<br />
© <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong>
Bauen mit Photovoltaik<br />
Auf dem Dach der Realschule/Gymnasiums Neckargemünd wurde eine<br />
Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 93,28 kWp installiert.<br />
Finanziert wurde ein Teil der Anlage durch Fox energreen, der Rest<br />
durch die KIS und durch die Stadtwerke Neckargemünd.<br />
Infomaterial und Auskünfte: Tel. 06221 513-2149 oder per Mail: info@heidelberger-stadtwerke.de.<br />
KIS<br />
Kommunale Infrastruktur<br />
und Service GmbH<br />
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NATÜRLICH ERDWÄRME<br />
Erdwärmesondenbohrung<br />
Grundwassererschließung<br />
Brunnenbohrung<br />
Wir gratulieren<br />
der Stadt Neckargemünd<br />
zum rundum gelungenen Neubau des<br />
<strong>Schulzentrum</strong>s in <strong>Passivhaus</strong>bauweise<br />
und danken den Planern<br />
für die stets gute Zusammenarbeit.<br />
Carl-Olaf Krieger GmbH & Co. KG<br />
Heizung – Lüftung – Solar<br />
74855 Haßmersheim-Hochhausen<br />
Tel.: 06261/893380<br />
Fax: 06261/15204<br />
Ausführung der Heizungsanlage mit<br />
Wärmepumpe, Pelletskessel und<br />
Fußbodenheizung
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Baugrundgutachten<br />
Hauptstraße 84<br />
74937 Spechbach<br />
Telefon (06226) 78 78 01<br />
Telefax (06226) 78 78 02<br />
kontakt@dr-behnisch.de<br />
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Dr. Behnisch GmbH<br />
Büro für<br />
Ingenieurgeologie<br />
und Baubetreuung<br />
Prüfingenieur für Baustatik<br />
Beratender Ingenieur<br />
Ing.-Büro für konstruktiven Ingenieurbau<br />
________________________________<br />
Dipl.-Ing. Waldemar Kist Tel 06261 - 9369 - 0<br />
Badgasse 10 Fax 06261 - 9369 - 39<br />
74821 Mosbach e-mail info@kist-ingenieure.de<br />
BIlDNaChWeISe:<br />
Titelbild: Klaus Meyer<br />
S. 2: Heidelberg Ballon<br />
S. 3: Büro Günther H. Oettinger<br />
S. 4: Irene Heermann<br />
S. 5: Büro Edgar Bohn<br />
s. 6: Klaus Meyer<br />
S. 7: Büro Horst Althoff<br />
S. 8: Alte Schule - Hans Kramer, Stadtarchiv;<br />
Brand - Feuerwehr Neckargemünd;<br />
restliche Bilder - Jens Friedrich Hertel<br />
S. 10-11: Klaus Meyer<br />
S. 12-13: Fotos - Klaus Meyer;<br />
Planzeichnung - Büro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />
S. 14-15: Fotos - Klaus Meyer;<br />
Planzeichnung - Büro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />
S. 16-17: Klaus Meyer<br />
S. 18-23: Klaus Meyer<br />
S. 24: Klaus Meyer<br />
S. 26: Foto Klaus Meyer<br />
S. 26-31: Fotos und Zeichnungen<br />
Planungsbüro IWP außer S. 30 (Schulfassade) und S.31<br />
(Pelletkessel) - Klaus Meyer<br />
S. 32: <strong>Passivhaus</strong>-Institut Darmstadt<br />
S. 34: Foto - Klaus Meyer;<br />
Zeichnung - Büro Gantert + Braun<br />
S. 35: Foto - Klaus Meyer<br />
S. 36: Büro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />
S. 37: Klaus Meyer<br />
S. 38-39: Klaus Meyer<br />
S. 40: Klaus Meyer<br />
S. 41: Planzeichnung - Büro Becker<br />
S. 49: Foto - Klaus Meyer<br />
S. 53: Foto - Klaus Meyer<br />
S. 56: Plan - Metropolregion Rhein-Neckar
Brand altes <strong>Schulzentrum</strong>: 02.06.2003<br />
Wettbewerb: Januar 2005<br />
Planungsbeginn: Februar 2005<br />
Abbruch altes <strong>Schulzentrum</strong>: Oktober 2005<br />
Bauantrag: Januar 2006<br />
Baugenehmigung: Juli 2006<br />
Abschluss Abbruch: Mai 2006<br />
Baubeginn: Juni 2006<br />
Beginn Erdarbeiten Juni 2006<br />
Beginn Pfahlgründung Juli 2006<br />
Spatenstich: 19.06.2006<br />
Grundsteinlegung: 26.10. 2006<br />
Richtfest: 24.05. 2007<br />
Bauzeit: Juni 2006 - Mai 2008 / 24 Monate<br />
Bruttogeschossflächen BGF: 14.085 m²<br />
EG: 4.110 m²<br />
1.OG: 4.277 m²<br />
2.OG: 4.277 m²<br />
3.OG: 1.421 m²<br />
Bruttorauminhalt BRI: 61.802 m³<br />
EG: 21.603 m³<br />
1.OG: 16.679 m³<br />
2.OG: 17.549 m³<br />
3.OG: 5.971 m³<br />
Nutzfläche: 8.335 m²<br />
Verkehrsfläche: 3.740 m²<br />
Dachbegrünung: 4.000 m²<br />
Photovoltaikanlage: 932 m²<br />
Grundstücksgröße: 30.123 m²<br />
Erdmassen: 35.000 m³<br />
Betonmassen: 8.700 m³ = 15 Einfamilienhäuser<br />
Stahlmassen: 1.100 t Stahl = 1000 Autos<br />
Spannweiten der<br />
Spannbeton-Hohlplatten 7,7 m bzw. 11,6 m<br />
Pfahlgründung: 240 Bohrpfähle, 18 m tief,<br />
Ø 90 cm, Gesamtlänge 3,1km<br />
Abbruch altes <strong>Schulzentrum</strong>: 30.000 t<br />
= 12.000 m³ Beton<br />
Betonbruch: 17 t geschreddert<br />
Haustechnik<br />
Kanalnetz: 8.500 m² verzinktes Blech<br />
Heizungsverteilung: 2.500 m<br />
Stahlrohrleitungen<br />
Geothermie: 14 Bohrungen á 140 m Tiefe<br />
= 1.960 m<br />
Elektrokabel: 235 km<br />
Medien+ Informationstechnik: 40 km<br />
Kupferrohre: 6.500 m / 165 Heizkörper<br />
Daten & fakten<br />
Schülerzahl: 1311<br />
Aufzüge: 2<br />
Räume gesamt: 206<br />
Klassenzimmer: 42<br />
Fachräume / Fachnebenräume: 51<br />
Aulabestuhlung max. 444 Sitzplätze<br />
Länge Flügel: 140 m<br />
Länge Riegel Realschule: 65 m<br />
Länge Riegel Gymnasium: 73 m<br />
Höhe Flügel + Riegel Realschule: 13,5 m<br />
Höhe Riegel Gymnasium: 17,4 m<br />
Geschossanzahl 4<br />
Beteiligte Fachplaner: 13 Büros<br />
Beteiligte Firmen: 48 Firmen<br />
Gesamtzahl Bauarbeiter: ca. 250<br />
Bausumme: 23,8 Mio. € brutto<br />
SEITE 55
Metropolregion Rhein-Neckar<br />
Neckargemünd<br />
Stadtverwaltung Neckargemünd<br />
Bahnhofstraße 54, 69151 Neckargemünd<br />
Tel. 06223/804-0, Fax 06223/804-210<br />
E-Mail: stadtverwaltung@neckargemuend.de<br />
www.neckargemuend.de