20.04.2013 Aufrufe

Passivhaus-Schulzentrum - Donnig + Unterstab

Passivhaus-Schulzentrum - Donnig + Unterstab

Passivhaus-Schulzentrum - Donnig + Unterstab

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Neckargemünd<br />

<strong>Passivhaus</strong>-<strong>Schulzentrum</strong>


ImPreSSum<br />

Stadt Neckargemünd<br />

Bahnhofstraße 54, 69151 Neckargemünd<br />

Tel.: 06223/804-0, Fax: 06223/804-210<br />

Mail: stadtverwaltung@neckargemuend.de<br />

Internet: www.neckargemuend.de<br />

© 2008<br />

Konzeption und Gestaltung:<br />

BYTE-XXL.COM, Neckargemünd<br />

Auflage: 3000<br />

Druck: Eubler Druck GmbH., Heidelberg


Inhaltsverzeichnis<br />

Grußwort des Ministerpräsidenten............................................................... 3<br />

Grußwort des Badischen Gemeideversicherungsverbandes ..................... 5<br />

Grußwort des Bürgermeisters....................................................................... 7<br />

Chronologie .................................................................................................8-9<br />

Einweihung ................................................................................................10-11<br />

Unsere Schule ..........................................................................................12-17<br />

Architektonisches Konzept ....................................................................18-23<br />

Interview mit den Architektinnen .........................................................24-25<br />

Energiekonzept ........................................................................................26-31<br />

Schulen mit <strong>Passivhaus</strong>-Standard ...........................................................32-33<br />

Haustechnik ..............................................................................................34-35<br />

Dämmung ..................................................................................................36-37<br />

Solardächer ...............................................................................................38-39<br />

Außenanlagen ...........................................................................................40-41<br />

Liste der beteiligten Firmen ...................................................................42-43<br />

Anzeigen ...................................................................................................44-54<br />

Bildnachweise ................................................................................................ 54<br />

Daten & Fakten ............................................................................................. 55<br />

SEITE 1


Zur Einweihung des neuen Schulgebäudes für das<br />

<strong>Schulzentrum</strong> in Neckargemünd gratuliere ich sehr<br />

herzlich. Mit der neuen Schule endet die Phase des<br />

Übergangs und des Improvisierens, die nach dem<br />

großen Schulbrand 2003 begann. Diese Zeit erforderte<br />

von allen, der Schulleitung, der Schulverwaltung,<br />

den Lehrerinnen und Lehrern und vor allem<br />

den Schülerinnen und Schülern Flexibilität und<br />

Durchhaltevermögen. Damit schließlich eine neue<br />

Schule entstehen kann, sind viele Beteiligte und viele<br />

helfende Hände notwendig, die an einem Strang<br />

ziehen. Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die<br />

am Neubau der Schule beteiligt waren und allen,<br />

die die bunten Einweihungsfeierlichkeiten mitgestaltet<br />

haben.<br />

Das gute Bildungssystem ist ein zentraler Grund<br />

für die außerordentliche Erfolgsbilanz Baden-<br />

Württembergs. So hat der Südwesten beispielsweise<br />

deutschlandweit mit 4,1% im Mai 2008 die<br />

geringste Arbeitslosigkeit. Dies gilt im Übrigen auch<br />

für die Jugendarbeitslosigkeit, die hier mit 7,2% den<br />

geringsten Wert in ganz Deutschland aufweist.<br />

Dies ist nur möglich, weil das Schulsystem und vor<br />

allem die Lehrerinnen und Lehrer die Schülerinnen<br />

und Schüler hierzulande mit Erfahrung, Fachwissen<br />

und pädagogischem Geschick auf das spätere<br />

Arbeitsleben vorbereiten. Die Hochschulen und<br />

die vielen erfolgreichen Unternehmen im Südwesten<br />

bieten engagierten Schülerinnen und Schülern<br />

beste Bedingungen für ein erfolgreiches späteres<br />

Berufsleben.<br />

Damit gute Leistungen erbracht werden können,<br />

braucht man ein gutes Umfeld zum Lernen. Dazu<br />

gehört neben der Ausstattung auch das Schulgebäude.<br />

Der Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s ist behaglich,<br />

modern und offen. Er ermöglicht eine Gemeinschaft<br />

zwischen den Lehrenden und den Lernenden im<br />

besten Sinne, denn er bietet Raum für Begegnungen<br />

und zugleich Raum für konzentriertes Arbeiten.<br />

Man kann zudem zu Recht sagen, dass das neue<br />

<strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd deutschlandweit einzigartig<br />

ist. Denn es ist das größte Schulgebäude<br />

Deutschlands, welches als so genanntes „<strong>Passivhaus</strong>“<br />

höchsten Anforderungen an die Umweltfreundlichkeit<br />

gerecht wird.<br />

Damit ist der Neubau eines der größten ökologischen<br />

Projekte bundesweit und hat Vorbildcharakter<br />

weit über Baden-Württembergs Landesgrenzen<br />

hinaus. Das <strong>Schulzentrum</strong> trägt also in mehrfacher<br />

Hinsicht zu einer guten „Atmosphäre“ bei.<br />

Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern sowie<br />

dem Lehrerkollegium und der Schulleitung viele<br />

lehrreiche und erfolgreiche gemeinsame Jahre in<br />

der neuen Schule. Möge der Schulneubau Ihnen<br />

schnell eine neue Heimat werden!<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Grußwort des ministerpräsidenten<br />

Günther H. Oettinger<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

SEITE 3


SEITE 4


Der 20. Juni 2008 ist ein historischer Tag für die<br />

Stadt Neckargemünd, insbesondere für die Schülerinnen<br />

und Schüler sowie die Lehrkräfte:<br />

Es ist der Tag der offiziellen Einweihung des <strong>Schulzentrum</strong>s,<br />

das am 2. Juni 2003 Opfer eines verheerenden<br />

Großbrandes geworden war.<br />

An jenem Tag schienen die Uhren in Neckargemünd<br />

stehen zu bleiben; die Rauchsäule über der<br />

Stadt war weithin sichtbar. Das Ausmaß des Schadens<br />

wurde in den Folgetagen schnell ersichtlich; es<br />

sollte das größte Einzelschadenereignis in der Geschichte<br />

des Badischen Gemeinde-Versicherungs-<br />

Verbandes werden.<br />

Jetzt war schnelle und konzentrierte Zusammenarbeit<br />

zwischen Stadt, dem BGV sowie den Sanierungsfirmen<br />

gefragt. Das Hauptaugenmerk lag<br />

zunächst auf der Rettung der vorhandenen Einrichtungsgegenstände.<br />

Bereits 2 Tage nach dem Brand<br />

wurde ein von uns beauftragtes Spezialunternehmen<br />

mit 35 Mitarbeitern auf der Brandstelle tätig.<br />

Die folgenden 14 Tage verbrachten die BGV-Mitarbeiter<br />

unermüdlich im <strong>Schulzentrum</strong>. Umfangreiche<br />

Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen wurden besprochen<br />

und eingeleitet, Sachverständige eingewiesen.<br />

Durch diese Maßnahmen war es möglich,<br />

Tische und Stühle für 38 Unterrichtsräume, elektrische<br />

Unterrichtsmittel, Musikinstrumente wie<br />

2 Konzertflügel, 3 Klaviere und Vieles mehr zu retten.<br />

Zur Ermittlung des Gebäudeschadens war ein umfangreiches<br />

Sachverständigengutachten, welches<br />

über 1.000 Seiten umfasste, erforderlich. Parallel<br />

dazu leitete die Stadt die europaweite Ausschreibung<br />

der Planungsleistungen ein.<br />

In intensiven und konstruktiven Verhandlungen<br />

konnte ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeitet<br />

werden, das als Basis für den Wiederaufbau diente.<br />

Das Architekten-Team <strong>Donnig</strong>+<strong>Unterstab</strong> aus<br />

Rastatt und die bauausführenden Unternehmen<br />

haben Großartiges geleistet. Der Gebäudekomplex<br />

setzt in Sachen Unterhaltungskosten bzgl. der Energetik<br />

Maßstäbe.<br />

Wir haben größte Hochachtung vor der Leistung<br />

aller Beteiligten, vor allem der Stadtverwaltung<br />

mit Bürgermeister Horst Althoff an der Spitze und<br />

Stadtbaumeister Henning Saalbach. Auf sehr vorausschauende<br />

Weise gelang es, zusammen mit dem<br />

Gemeinderat und den Verantwortlichen der Schule,<br />

ein zukunftsweisendes Schulkonzept umzusetzen,<br />

was angesichts der vielfältigen Interessen nicht immer<br />

leicht war. Die zunehmende Schülerzahl ist der<br />

beste Beleg für die Attraktivität des neuen <strong>Schulzentrum</strong>s.<br />

Wir wünschen der Stadt und allen, die diese neue<br />

Schule besuchen dürfen, viel Spaß und Freude im<br />

neuen, modernen <strong>Schulzentrum</strong> – und dass es von<br />

Schäden verschont bleibt.<br />

Grußwort des BGV<br />

Edgar Bohn<br />

Stv. Vorsitzender des Vorstands<br />

Badischer Gemeinde-<br />

Versicherungs-Verband<br />

SEITE 5


SEITE 6


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

liebe Eltern, Schüler und Lehrer,<br />

fünf Jahre sind vergangen, seit unser <strong>Schulzentrum</strong><br />

am 2. Juni 2003 einem verheerenden Brand zum<br />

Opfer fiel und Lehrer und Schüler von einem auf<br />

den anderen Tag vor dem Nichts standen. In dieser<br />

nicht nur für Neckargemünd, sondern in ganz Baden-Württemberg<br />

einmaligen Notlage mobilisierte<br />

unsere Stadt in beispielloser Weise alle Kräfte, um<br />

den Unterrichtsbetrieb aufrecht zu erhalten, den<br />

Neubau in die Wege zu leiten, die Finanzierung zu<br />

sichern und den Bau abzuwickeln. Dank der hervorragenden<br />

Zusammenarbeit aller Beteiligten ist<br />

unser neues <strong>Schulzentrum</strong> nun fertig gestellt, was<br />

uns mit großer Freude und berechtigtem Stolz erfüllt.<br />

Eines der größten Bauprojekte unserer Stadt ist abgeschlossen,<br />

und das Ergebnis lohnt die immensen<br />

Anstrengungen, die es gekostet hat. Von der Gestaltung<br />

her optimal in das vorhandene Gelände eingepasst,<br />

ist hier ein großartiges neues Schulgebäude<br />

für das Gymnasium und die Realschule entstanden,<br />

in modernem Design und mit hochfunktionaler<br />

Ausstattung, das zugleich ein Maximum an Umweltschutz<br />

und Energieeinsparung ermöglicht: Es ist das<br />

größte zertifizierte Schulbauprojekt in <strong>Passivhaus</strong>standard<br />

deutschlandweit mit Gesamtkosten von<br />

rund 25 Mio. Euro. Ein neues Raumkonzept und das<br />

Angebot von Mittagsverpflegung ab dem kommenden<br />

Schuljahr ermöglichen den zukunftsweisenden<br />

Ganztagsbetrieb für beide Schulen.<br />

Mit dem innovativen Gebäude bekommt die „Schulstadt“<br />

Neckargemünd ein neues Schmuckstück und<br />

Aushängeschild, das für den Schulstandort Neckargemünd<br />

beste Zukunftschancen bietet, denn von<br />

den hochmodernen Einrichtungen profitieren nicht<br />

nur wir Neckargemünder, sondern auch die Umlandgemeinden.<br />

Ich danke allen, auch im Namen des Gemeinderates,<br />

die sich für dieses Projekt eingesetzt haben und an<br />

seiner Durchführung beteiligt waren, insbesondere<br />

dem Badischen Gemeindeversicherungsverband,<br />

der uns den veränderten Wiederaufbau ermöglicht<br />

hat, dem Land Baden-Württemberg für die Gewährung<br />

der Investitionshilfe für den Ganztagsbetrieb,<br />

den zahlreichen „helfenden Händen“ und Sponsoren,<br />

dem Architekturbüro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong> sowie<br />

allen am Bau beteiligten Firmen, der Stadtverwaltung<br />

und den Lehrern, Schülern und Eltern der<br />

beiden Schulen.<br />

Ich wünsche allen, die in unserem neuen <strong>Schulzentrum</strong><br />

arbeiten werden, dass sie sich in den neuen<br />

Räumlichkeiten wohl fühlen und viele Erfolge erzielen.<br />

Grußwort des Bürgermeisters<br />

Horst Althoff<br />

Bürgermeister der<br />

Stadt Neckargemünd<br />

SEITE 7


SEITE 8


Seit 1960 weisen Schulentwicklungspläne des alten Landkreises Heidelberg die Stadt Neckargemünd<br />

als Standort für ein Gymnasium und eine Realschule aus.<br />

1967 Provisorischer Aufbau (Fertigbauten) des Gymnasiums als Außenstelle des Helmholtz-Gymnasiums Heidelberg<br />

1970 Grundsteinlegung für das erste Schulgebäude<br />

1972 Bezug der ersten Räume des Gymnasiums und Gründung der Realschule<br />

11.06.1976 Einweihung des alten <strong>Schulzentrum</strong>s nach Fertigstellung der Turnhalle und Außenanlage<br />

1984 Abschluss der Bautätigkeit mit Einweihung des 6. und letzten Bauabschnittes zum <strong>Schulzentrum</strong><br />

02.06.2003 Großbrand, verursacht durch Schweißarbeiten im Rahmen der Sanierung des Schuldaches.<br />

24 Feuerwehren mit ca. 60 Fahrzeugen und 350 Feuerwehrleuten sind im Einsatz.<br />

Chronologie<br />

17.06.2003 Wiederaufnahme des Schulbetriebs. Der Unterricht für 1.250 Schüler erfolgt in behelfsmäßiger Unterbringung, verteilt über<br />

Schulräume der Grund- und Hauptschule sowie zahlreiche Institutionen am Ort<br />

08.08.2003 Aufbau eines Schul-Containerdorfs als Ersatz für das abgebrannte Gebäude. Rund 250 Container werden im Menzer-Park für das<br />

Gymnasium und auf dem Parkplatz in Kleingemünd für die Realschule aufgestellt.<br />

02.04.2004 Der Badische Gemeindeversicherungsverband zahlt 22,9 Mio. Euro für das abgebrannte Gebäude.<br />

Es handelt sich um den höchsten Einzelschadenfall des BGV.<br />

Januar 2005 Architektenwettbewerb<br />

21.07.2005 Der Gemeinderat beschließt den für 1.250 Schüler ausgelegten Neubau<br />

Oktober 2005 Der Abriss der Bauruine beginnt und wird im Mai 2006 abgeschlossen.<br />

Juni 2006 Erste Erdarbeiten für den Neubau auf dem Standort des früheren <strong>Schulzentrum</strong>s werden durchgeführt<br />

19.06.2006 Der erste Spatenstich für den Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s wird getan<br />

26.10.2006 Die Grundsteinlegung wird gefeiert<br />

November 2006 Das Land Baden-Württemberg bewilligt einen Zuschuss für den Aufbau des Ganztagsbetriebes in Höhe von 1,38 Mio €.<br />

24.05.2007 Richtfest<br />

Pfingstferien 2008 Umzug ins neue <strong>Schulzentrum</strong><br />

26.05.2008 Erster Schultag im neuen Gebäude<br />

20.06.2008 Einweihungsfeier mit dem Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Günther H. Oettinger<br />

SEITE 9


Ellen <strong>Unterstab</strong>, Marion <strong>Donnig</strong>, Horst Althoff, Jochen Meyer, Günther Oettinger, Horst Linier und Edgar Bohn „starten“ die neue Schule<br />

Die Schulleiter erhalten von den Elternbeirätinnen Brot und Salz Die Architektinnen bei der „Schlüsselübergabe“<br />

an Bürgermeister Horst Althoff<br />

SEITE 10<br />

Einweihung des von den Partnerstädten gestifteten Klettergartens<br />

durch Horst Althoff, Marc Francina und Pavel Vejvar


C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Programm_080619.pdf 19.06.2008 09:37:29<br />

einweihung<br />

Günther H. Oettinger bei seiner Festrede<br />

Edgar Bohn bei seiner Ansprache<br />

SEITE 11


SEITE 12<br />

L%9MM9<br />

()*D*22<br />

(+ -. :0/


-B"%ÿS@##9ÿ)*C+<br />

()*D*A;<br />

(+-. ,;0:,ÿ' )<br />

+K'ÿ!%&Q#@Q"'ÿ)<br />

()*+*A=<br />

(+-. ,20,


Vermittlung von fachlichem Wissen,<br />

Fertigkeiten und Fähigkeiten<br />

Da das Gymnasium sich nach wie vor als die Schulart<br />

begreift, die der Vermittlung des fachlichen<br />

Wissens und der fachlichen Kompetenzen einen<br />

besonders hohen Stellenwert beimisst, freuen sich<br />

die Lehrer und Schüler insbesondere darüber, dass<br />

die neue Schule durch vielfältige Einrichtungen die<br />

Qualität des Unterrichts im mathematisch-naturwissenschaftlichen,<br />

im musisch-künstlerischen, im<br />

sprachlichen und im gesellschaftswissenschaftlichen<br />

Bereich optimieren kann. Die Ausstattung der<br />

Fachräume schafft alle Möglichkeiten für einen methodisch<br />

ausgefeilten und qualifizierten Unterricht<br />

auf hohem fachlichem Niveau. Besonders erwähnenswert<br />

sind die hochmodernen Ausstattungen<br />

in den Naturwissenschaften, dies es ermöglichen,<br />

„learning by doing“ mit den klassischen Unterrichtsweisen<br />

zu verbinden. Lohnen werden sich<br />

sicher auch die Investitionen in die Multimedia- und<br />

PC-Ausstattung, deren interne und externe Vernetzung<br />

moderne Kommunikationsstrukturen in der<br />

Schule unterstützt und alle Möglichkeiten für eine<br />

Öffnung der Schule zu neuen Informationsquellen<br />

außerhalb der Schule erschließt. Davon werden<br />

alle Fächer profitieren. Das Ziel des kompetenten<br />

und souveränen Umgangs mit den Medien in einer<br />

„multimedialen“ Welt wird damit erreichbar. Die<br />

aufwändige Vernetzung wird gemeinsam mit der<br />

eingesetzten Software überdies auch den Kollegen<br />

Möglichkeiten einer neuen Unterrichtkultur eröffnen<br />

und einer verstärkten Zusammenarbeit den<br />

Weg ebnen.<br />

SEITE 14<br />

Die neue Schule wird aber nicht nur die fachliche<br />

Ausbildung verbessern, sie wird auch neuen Formen<br />

des Lernens den Weg bereiten. Das Gebäude<br />

verfügt über Bereiche, in denen Schüler selbständig<br />

arbeiten können. Es sieht Zwischenräume für Freiarbeit<br />

vor. Die PC-Ausstattung in den PC-Räumen<br />

im naturwissenschaftlichen und im künstlerischen<br />

Bereich wird selbständiges Arbeiten geradezu erzwingen.<br />

Vor allem die Bibliothek mit ihren Computer-Arbeitsplätzen<br />

soll nach ihrer Fertigstellung<br />

zum Zentrum des selbständigen Arbeitens und Recherchierens<br />

werden.<br />

Offene Ganztagsschule<br />

Diese Räume sind teilweise über Mittel des Landes<br />

zur Einrichtungen von Ganztagsschulen finanziert<br />

worden. Das Gymnasium Neckargemünd hat<br />

gemeinsam mit der Stadt Neckargemünd noch vor<br />

der Brandkatastrophe mit Blick auf die geplante<br />

Einführung des achtjährigen Gymnasiums die Wei-<br />

chen hierfür gestellt. Durch den Brand und die<br />

Bewältigung der Brandfolgen kamen die Planungen<br />

ins Stocken. Trotz des Verzuges finanziert das<br />

Land-Baden Württemberg die Einrichtung eines<br />

„offenen Ganztagsbetriebes“ nicht unerheblich, so<br />

dass nach dem Einzug in die neue Schule zum neuen<br />

Schuljahr dieser an drei Tagen beginnen kann. Die<br />

verantwortlichen schulischen Gremien haben den<br />

zeitlichen Rahmen für die Umsetzung des Konzepts<br />

festgelegt. Zwei große „Bewegungspausen“ und<br />

eine Mittagspause nach der 6. Stunde sind Eckpunkte<br />

der bisherigen Planungen.<br />

Elementarer und unverzichtbarerer Bestandteil des<br />

Ganztagskonzeptes ist die Mittagspause und die<br />

Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagsessen. Die<br />

G8-bedingten Tagesstundenzahlen erfordern geradezu<br />

diese Art der Unterbrechung der schulischen<br />

Arbeit. Die Mittagspause soll aber auch die Schulgemeinschaft<br />

und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

stärken. Neben der Mittagspause nimmt die Schaffung<br />

der Möglichkeit einer möglichst qualifizierten<br />

Hausaufgabenbetreuung einen hohen Stellenwert<br />

bei den gegenwärtigen Planungen ein. Da die personellen<br />

Ressourcen der Schule begrenzt sind,<br />

bemüht sich die Schule um außerschulische Unterstützung,<br />

um den Schülern, die dies wünschen,<br />

die notwendige Betreuung bei der Erledigung von<br />

Hausaufgaben zukommen zu lassen. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir eine große Zahl junger Menschen<br />

mit Lehr-Erfahrung gewinnen können, die sich hier<br />

engagieren werden und dass die notwendigen finanziellen<br />

Mittel bereitgestellt werden können. Individuelle<br />

Hilfe wird im Rahmen eines „Nachhilfepro-


jekts“ angeboten, das die Schülermitverantwortung<br />

des Gymnasiums schon jetzt erfolgreich praktiziert.<br />

Auch dieses Projekt soll je nach Bedarf und Finanzierungsmöglichkeit<br />

ausgebaut werden.<br />

Letzte Säule des Ganztagsmodells werden die freiwilligen<br />

Projekte sein, darunter fallen die traditionellen<br />

Arbeitsgemeinschaften sowie Projekte, die<br />

von qualifizierten Trainern, Übungsleitern, Ausbildern<br />

und Gruppenleitern aus dem kommunalen<br />

Umfeld organisiert und geleitet werden sollen.<br />

Hier hoffen wir auf die Mithilfe von kommunalen<br />

Einrichtungen und Vereinen.<br />

Gemeinsam arbeiten, gemeinsam essen, gemeinsam<br />

spielen: Das soll die die Schulgemeinschaft stärken<br />

und etwas schaffen, was im angelsächsischen Bereich<br />

als „corporate identity“ bezeichnet wird.<br />

Soziale Kompetenz<br />

Dem dient letztlich auch das übergreifende Ziel,<br />

das das Gymnasium Neckargemünd für alle Schüler<br />

anstrebt: die Erweiterung der sozialen Kompetenz.<br />

Dieses Ziel konkretisiert sich zunächst in den unterrichtlichen<br />

Abläufen, in den Lernzielen des Fachunterrichts,<br />

in der Interaktion zwischen den am<br />

Schulleben Beteiligten und in den Regeln des schulischen<br />

Zusammenlebens. Vor allem die Organisation<br />

und Durchführung schulischer und außerschulischer<br />

Veranstaltungen und Arbeitsgemeinschaften<br />

wirkt gemeinschaftsstiftend und fördert die soziale<br />

Kompetenz bei den Schülern. Der Veranstaltungskalender<br />

des Gymnasiums Neckargemünd beweist,<br />

dass die Schule in der Gemeinschaft lebt.<br />

Nicht unwesentlichen Anteil an der Entwicklung<br />

eines Solidaritätsbewusstseins hat die Schülermitverantwortung<br />

mit ihren Projekten. Mit Sportveranstaltungen,<br />

die sie in Zusammenarbeit mit der<br />

Fachschaft organisiert, einem Nachhilfeprojekt,<br />

das inzwischen zunehmend „gut läuft“, Festveranstaltungen<br />

für die Jahrgansstufen und vielen kleineren<br />

Aktionen trägt sie zu einem guten Schulklima<br />

bei. Besonders hervorzuheben ist die selbständige<br />

„Schul-Shirt-Aktion“ anlässlich des Einzugs der<br />

Schule in das neue Schulhaus.<br />

Dem Ziel der Erweiterung der sozialen Kompetenz<br />

dienen auch die verschiedenen Aktionen<br />

zur Gewaltprävention und das „Anti-Mobbing-<br />

Programm“, das die Gesamtlehrerkonferenz erst<br />

kürzlich beschlossen hat. Auch die verschiedenen<br />

Veranstaltungen zur Suchtprophylaxe, in die auch<br />

die Erziehungsberechtigten mit einbezogen werden,<br />

sowie das Sozialprojekt der Schule, das bisher<br />

in der 9. Klasse durchgeführt wurde, ist fester<br />

Bestandteil des Gesamtkonzepts. Ziel ist es, dass<br />

die Schüler ihr soziales Bewusstsein durch einen<br />

Einsatz in einer sozialen Einrichtung schärfen und<br />

weiterentwickeln. Die Schule plant im Moment,<br />

dieses Projekt den geänderten Bedingungen in G8<br />

anzupassen und auf eine neue, „zukunftssichere“<br />

Grundlage zu stellen.<br />

Fazit:<br />

Erfolgreiches Lernen ist immer auch abhängig von<br />

Lernklima und Lernatmosphäre. Das neue Schulgebäude<br />

schafft hierfür wesentliche Voraussetzungen:<br />

Helle großzügige Klassenzimmer und Fachräume,<br />

lichtdurchflutete Flure, eine lebendige Farbgestaltung,<br />

großräumige Aufenthaltsbereiche und Flure<br />

sowie ein schöner und bald sehr lebendiger Pausenhof<br />

in einer angenehmen Umgebung werden<br />

dazu beitragen, dass Lehrende und Lernende sich<br />

wohlfühlen.<br />

SEITE 15


SEITE 16<br />

L%9MM9<br />

()*D*22<br />

(+ -. :0/


-B"%ÿS@##9ÿ)*C+<br />

()*D*A;<br />

(+-. ,;0:,ÿ' )<br />

+K'ÿ!%&Q#@Q"'ÿ)<br />

()*+*A=<br />

(+-. ,20,


SEITE 18<br />

„Ein jeder“, so heißt es in Goethes Faust, „lernt<br />

nur, was er lernen kann“. Nachzulesen ist das in der<br />

Szene „Studierzimmer“. Und zu finden ist dort auch<br />

eine Stelle, in der ein Schüler auftritt:<br />

„Aufrichtig, möchte schon wieder fort:<br />

In diesen Mauern, diesen Hallen<br />

Will es mir keineswegs gefallen.<br />

Es ist ein gar beschränkter Raum,<br />

Man sieht nichts Grünes, keinen Baum,<br />

Und in den Sälen, auf den Bänken,<br />

Vergeht mir Hören, Sehn und Denken.“


Als „Hölle“, oder auch „Kerker“ wird im Faust<br />

das Studierzimmer weiterhin beschrieben, der Autor<br />

Erich Kästner sprach von Kasernen, wenn er<br />

Schulen schilderte, und selbst die wohl momentan<br />

berühmteste Schule in der Literatur, die von<br />

Joanne K. Rowling erdachte „Hogwarts Schule für<br />

Hexerei und Zauberei“, ist ein Ort mit verbotenen<br />

Gängen, geheimnisvollen Räumen und Treppen, die<br />

willkürlich die Richtung ändern, der bisweilen für<br />

Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Unbehagen<br />

bei Harry Potter und den übrigen Zauberlehrlingen<br />

sorgt. Der Lebensraum, den der Lernraum Schule<br />

darstellen kann und darstellen sollte, damit Schüler<br />

heute nicht nur für den Unterricht, sondern für das<br />

Leben lernen, hat sich also offensichtlich - zumindest<br />

literarisch besehen - noch nicht durchgesetzt.<br />

Doch das könnte jetzt anders werden. Die Voraussetzung,<br />

dass das neue <strong>Schulzentrum</strong> von Neckargemünd<br />

einmal Schauplatz von Geschichten<br />

wird, die statt von Worten wie „Hölle“,<br />

„Kaserne“ oder „Orientierungslosigkeit“ von Offenheit<br />

und Fröhlichkeit künden, ist schließlich<br />

bestens: Augenscheinlich klar strukturiert und dabei<br />

doch von einer freudigen Leichtigkeit umgeben<br />

schmiegt sich die neue Schule an den Hang,<br />

ein gebautes Manifest von konzentriertem Lernen<br />

und gleichzeitigem Spaß am Arbeiten. Dabei war<br />

der Anlass für den Neubau am Stadtrand erst einmal<br />

ein durchaus furchteinflößender: Am 2.6.2003<br />

brannte das alte <strong>Schulzentrum</strong> ab. Von den fünf<br />

Büros, die zum Wettbewerb für den Neubau eines<br />

<strong>Schulzentrum</strong>s eingeladen wurden, gingen die Ar-<br />

chitektin Marion <strong>Donnig</strong> und die Innenarchitektin<br />

Ellen <strong>Unterstab</strong> mit ihrem Rastätter Büro „<strong>Donnig</strong><br />

+ <strong>Unterstab</strong>“ als Sieger hervor. Im Februar 2005<br />

wurde mit der Planung, bereits im Juni 2006 mit<br />

dem Bau begonnen. Die Neckargemünder Schüler<br />

konnten dabei von den Containern aus, in denen<br />

übergangsweise der Unterricht stattfand, tagtäglich<br />

dem Wachsen „ihres“ neuen Schulhauses zuschauen<br />

und vielleicht dabei - verwunderlich wäre es<br />

nicht - eine erste Begeisterung für die Architektur<br />

entdecken.<br />

Auch die neue S-Bahn Haltestelle mit dem prominenten<br />

Namen „Altstadt“, direkt am <strong>Schulzentrum</strong><br />

gelegen, ist inzwischen fertiggestellt. Wer die Stufen<br />

von der Gleisanlage hinaufsteigt, hat wohl den<br />

besten Blick auf den beeindruckenden Komplex mit<br />

seinen gut 14.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche.<br />

Und vor allem von dieser Position aus begreift<br />

man auch, wie klug und im wahrsten Sinne des<br />

Wortes weitsichtig die Architektinnen und ihr Team<br />

<strong>Donnig</strong> + unterstab<br />

das beachtliche Volumen - mehr als 1300 Schüler<br />

werden die beiden Schulen, die baulich so geschickt<br />

zu einem Ensemble vereint sind, besuchen - in die<br />

Topografie am Stadtrand von Neckargemünd eingepasst<br />

haben. Entgegen nämlich der Orientierung<br />

des ursprünglichen Schulhauses wurde der Eingang<br />

in das neue <strong>Schulzentrum</strong> sinnfällig und barrierefrei<br />

vom höchstgelegenen Punkt an die landschaftlich<br />

tiefste Stelle verlegt, an die Straße „An der Münzenbach“.<br />

U-förmig öffnet sich von hier aus die<br />

Gebäude-Komposition auf den ansteigenden, terrassierten<br />

Hang, so dass die Landschaft ganz selbstverständlich<br />

die natürliche Grenze für den von den<br />

Freiflächenplanern Gesswein - Henkel und Partner<br />

aus Ostfildern ansprechend gestalteten Schulhof<br />

mit Klettergarten bildet. Der Parkplatz, der heute<br />

den oberen Abschluss des <strong>Schulzentrum</strong>s ausformt,<br />

tritt optisch in den Hintergrund, die Wege<br />

von Fußgängern und Autofahrern wurden voneinander<br />

getrennt. Tatsächlich „auf den Kopf gestellt“<br />

haben die Architektinnen damit die Sehgewohnheit<br />

der Neckargemünder - und ihnen damit einiges<br />

abverlangt. Gewonnen wurde durch die komplette<br />

Umorganisation und Neuausrichtung des <strong>Schulzentrum</strong>s<br />

jedoch neben der großen Funktionalität vor<br />

allem dies: eine angemessene Adresse für die Schule<br />

und somit ein Ort der Identifikation für die Schüler<br />

und eine einladende Geste zur Stadt. Zwar liegt das<br />

neue <strong>Schulzentrum</strong> in Neckargemünd auch heute<br />

nicht mitten im Ort, doch mit seiner selbstbewussten<br />

und doch integrativen Architektur steht es nun<br />

mitten im Leben aller Neckargemünder.<br />

SEITE 19


SEITE 20<br />

Der 140 Meter lange und drei Geschosse hohe Verbindungsbau<br />

an der Straße „An der Münzenbach“,<br />

die zum Schulgelände gehört und nicht öffentlich<br />

befahren wird, öffnet sich dementsprechend in einer<br />

geschmeidigen Kurve auf einen attraktiven Vorplatz,<br />

die sogenannten Plaza vor der neuen Schule.<br />

Schon jetzt ist dieser Ort Cat Walk, Treffpunkt,<br />

Promenade und Corso, ein wahrhaftig schwungvoller,<br />

ja, fließender Übergang von der Freizeit in die<br />

Schule. Zwei großzügig verglaste Eingangsbereiche<br />

treten hierfür hinter jeweils fünf schlanken Säulen<br />

zurück, die filigran das glatt verputzte Erdgeschoss<br />

auflösen. Rundungen flankieren die Eingangsbereiche<br />

und lassen die Schüler und Lehrer förmlich in


die neue Schule hineinströmen, während ein langes,<br />

liegendes Fenster wie ein Aquarium den Blick ins<br />

Innere der gemeinsam genutzten und daher mittig<br />

platzierten Aula lenkt, in der die Kinder als leuchtend<br />

bunter Schwarm begeistert Besitz vom Raum<br />

ergreifen.<br />

Zwei getrennte Zugänge führen in den Kopfbau, der<br />

den sich nach Nord-West, parallel zum alten Postweg<br />

erstreckenden Riegel für den dreizügigen Realschulbetrieb<br />

mit dem sich nach Süd-Ost reckenden<br />

Fingerbau des ebenfalls dreizügigen Gymnasiums<br />

verbindet. Die Trennung in der Erschließung des<br />

Hauses war erwünscht. Doch leidenschaftlich haben<br />

Marion <strong>Donnig</strong> und Ellen <strong>Unterstab</strong> in ihrem<br />

Entwurf dafür gekämpft, die beiden Schulen „unter<br />

ein Dach“ zu bringen. Gemein ist den Schülern<br />

daher neben dem Verbindungsbau, in dessen<br />

Obergeschossen die Verwaltung beider Schulen sowie<br />

Fachräume untergebracht sind und in dessen<br />

erdgeschossigen Bereichen die Kunsträume und<br />

Bibliotheken der beiden Schulen Platz finden, der<br />

großzügige Campus, der sich zwischen den drei-<br />

und viergeschossigen Riegeln aufspannt. Sein Herz<br />

ist die Aula, die zentral zwischen Realschul- und<br />

Gymnasiumtrakt situiert wurde und sich mit einem<br />

Geschoss ins Erdreich gräbt. Tatsächlich pulsiert<br />

hier das Leben: Der angenehm proportionierte<br />

Raum, an dessen Decke die Technik bewusst sichtbar<br />

belassen wurde, wird ebenso für das Mittagessen<br />

genutzt wie für schulische oder außerschulische<br />

Aktivitäten, 440 Gäste finden bei Bedarf hier<br />

Platz. Großzügig läßt sich der ganz folgerichtig im<br />

Mittelpunkt angelegte Ort erweitern in den Hof,<br />

der in Form eines leicht verdrehten, ansteigenden<br />

Ellipsoids als modernes Amphitheater eine großartige<br />

Bühne für die kleinen und großen Dramen des<br />

Lebens auch jenseits des Schülertheaters abgibt.<br />

Drei warme Rot-Brauntöne bestimmen das Fassadenbild<br />

des neuen <strong>Schulzentrum</strong>s. Selbstbewusstsein<br />

strahlt das Farbspiel aus, das die liegenden Tafeln,<br />

die sich in den Obergeschossen wie eine Hülle<br />

um die leicht eingerückten, stehenden Fensterformate<br />

legen, bilden. Sensibel sorgt das kleinteilige<br />

Muster an dem Schulkomplex für Maßstäblichkeit<br />

und vermittelt zwischen dem Neubau und den Ein-<br />

und Mehrfamilienhäusern der Umgebung. Das verputzte<br />

Erdgeschoss aller drei Schulbauten hingegen<br />

bildet einen ruhigen Sockel in komplementären,<br />

zarten Grüntönen. Auch im Inneren der Schulen<br />

setzt sich die harmonische, anregende ebenso wie<br />

beruhigende Komposition der Farbtöne fort. So akzentuieren<br />

die Farben die einladenden Freiflächen<br />

an den Schnittstellen von Kopfbau und Seitenflügeln,<br />

die als Meeting Points für die Kommunikation<br />

gleichsam wie für die Entspannung der Schüler eingerichtet<br />

wurden. Es ist ein Jammer, dass Erich Kästner<br />

vermutlich nie von den Sofas erfahren wird, die<br />

Marion <strong>Donnig</strong> und Ellen <strong>Unterstab</strong> für die Schüler<br />

eingeplant haben... Sinnfällig sind hier zudem die<br />

beiden Freitreppen angeordnet, die mit ihrer Großzügigkeit<br />

ebenfalls für bühnenreife Auf- und Abtritte<br />

sorgen und anregend aufregenden Raum für die<br />

neue Schulgeschichte und -geschichten bietet.<br />

<strong>Donnig</strong> + unterstab<br />

Auch die Flurbereiche vor den insgesamt 42 Klassenräumen,<br />

die im ersten und zweiten und im Gymnasiumstrakt<br />

auch im dritten Obergeschoss organisiert<br />

wurden, sind farblich differenziert gestaltet.<br />

Um die Gänge ansprechend zu gliedern - der Riegel<br />

der Realschule ist immerhin 65 Meter lang, der des<br />

Gymnasiums 73 Meter - entwickelten die Architektinnen<br />

zudem eingerückte Sitzbereiche vor jeder<br />

Klasse, für die alternierend mit den Wänden unterschiedliche<br />

Farbtöne verwendet wurden: Beige<br />

unterstützt die Strahlkraft der Farben, die zwei<br />

leicht voneinander abweichenden Grüntöne, die im<br />

Realschul- und im Gymnasiumsbereich eingesetzt<br />

wurden, sorgen für Identifikation der Schüler mit<br />

„ihrer“ Schule. In der strikten Funktionalität der<br />

Flügelbauten, die der Bauherrn und die Architektinnen<br />

nie aus den Augen verloren, entsteht somit<br />

eine Atmosphäre der Behaglichkeit und Wohnlichkeit,<br />

die weit über das Schaffen von optimalen<br />

SEITE 21


SEITE 22


Lernbedingungen hinausgeht und die den Schülern<br />

im Eins zu Eins vermittelt, wie man als engagierter<br />

Architekt selbst die Geometrie mit Leben erfüllen<br />

kann.<br />

Von Beginn der Planungen an legten Marion <strong>Donnig</strong><br />

und Ellen <strong>Unterstab</strong> Wert auf die Nachhaltigkeit<br />

ihres Entwurfs. Daher wurde der Bau komplett in<br />

Stahlbetonskelettbauweise errichtet, so dass eine<br />

spätere Umnutzung relativ problemlos ermöglicht<br />

wird. Zwar wurde Stahl von 1.000 Autos und Beton<br />

von 15 Einfamilienhäusern bei der Realisierung des<br />

<strong>Schulzentrum</strong>s benötigt. Die 240 Bohrpfähle, die 18<br />

Meter tief ins Erdreich gründen ergeben aneinandergereiht<br />

eine Länge von über drei Kilometern,<br />

40 Kilometer Medien- und Informationstechnik<br />

wurden verlegt und 235 Kilometer Elektrokabel.<br />

Im Inneren der neuen Schule jedoch wurde soweit<br />

wie möglich mit Leichtbauwänden gearbeitet, einige<br />

Räume sind durch Schiebewände voneinander<br />

getrennt. Eine Realisierung im <strong>Passivhaus</strong>standard<br />

hingegen war bei der Beauftragung der Architektinnen<br />

nicht gefordert, erst nachträglich entwickelte<br />

sich das Neckargemünder <strong>Schulzentrum</strong> auch auf<br />

dem Gebiet der Energieeinsparung zu einem wegweisenden<br />

Projekt: Gemeinsam mit dem <strong>Passivhaus</strong><br />

Institut aus Darmstadt wurden die Wärmeverluste<br />

für den Transmissions- und Lüftungswärmebedarf<br />

im Gebäude so minimiert, dass eine separate<br />

Heizung vor allem dank der hohen Dämmstärken<br />

nicht mehr erforderlich ist. Die rein regenerative<br />

Wärmeversorgung, die sich aus einer Holz-Pellet-<br />

Heizung in Kombination mit Geothermie, für die<br />

14 Bohrungen in 140 Meter Tiefe führen, trägt<br />

zudem zu einer Co2 Minimierung bei. Tatsächlich<br />

ist das neue <strong>Schulzentrum</strong> heute das größte zertifizierte<br />

Schulbauprojekt in Deutschland und die<br />

zweite Schule in <strong>Passivhaus</strong>standard in Baden-<br />

Württemberg. Erstaunlich dabei: Man sieht dem<br />

Haus seine beispielhafte Ökologie nicht an! So wurden<br />

die Fenster eigens entwickelt, um dem hohen<br />

Dämmstandard zu entsprechen, ohne auf die von<br />

den Architektinnen gewünschten, schlanken Profile<br />

verzichten zu müssen, und selbst die Lüftungsaustritte<br />

der kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage<br />

wurden so geschickt in die Innenraumgestaltung integriert,<br />

dass sie das Gesamtbild des Raumes nicht<br />

stören. Und im Außenraum strukturiert die gut 930<br />

Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf den<br />

mit 2,5 Prozent flach geneigten Dächern die insgesamt<br />

4.000 Quadratmeter große Dachbegrünung:<br />

<strong>Donnig</strong> + unterstab<br />

Sie wirkt wie ein grafisches Element.<br />

Zu Recht sind also Bauherr und Planer stolz auf ihr<br />

wegweisendes Haus. Zumal dort nicht nur Energie<br />

und Geld gespart wird, sondern auch der Lehrplan<br />

für die Neckargemünder Schüler neu geschrieben<br />

wird: Denn ganz selbstverständlich ist nun verankert,<br />

welch großartige Lern- und Lebensqualität<br />

der ressorcenschonende Umgang mit der Umwelt<br />

bieten kann. Womit die Neckargemünder Schüler<br />

die wohl momentan wichtigste Lektion für unser<br />

Leben tatsächlich in der Schule lernen.<br />

Es entspricht der Philosophie des Büros <strong>Donnig</strong><br />

+<strong>Unterstab</strong>, den Menschen in den Mittelpunkt der<br />

Gestaltung zu stellen und individuelle und zukunftsweisende<br />

Lösungen für jede spezielle Aufgabe an<br />

jedem Orte immer wieder neu zu hinterfragen und<br />

professionell zu entwickeln. Für das <strong>Schulzentrum</strong><br />

Neckargemünd kombinierten die Architektinnen<br />

Nachhaltigkeit im Konzept mit vorbildlicher energetischer<br />

Planung, räumliche Funktionalität mit<br />

innenräumlicher Freundlichkeit. Am „Faust“ wird<br />

man zwar vermutlich auch im Neckargemünder<br />

<strong>Schulzentrum</strong> nicht vorbeikommen. Das „Hören,<br />

Sehn und Denken“ jedoch wird den Kindern und<br />

Jugendlichen in diesem attraktiven Lernraum und<br />

Lebensraum, der die Gegenwart für die Zukunft<br />

rüstet, so angenehm und anregend wie möglich gemacht<br />

- und das ganz ohne Zauberei und Hexerei!<br />

Katharina Matzig<br />

SEITE 23


Die Architektinnen Marion <strong>Donnig</strong> und Ellen<br />

<strong>Unterstab</strong> mit Realschulrektor Jochen Meyer<br />

und Bürgermeister Horst Althoff.<br />

SEITE 24<br />

Drei Lehrer, so lautet ein schwedisches Sprichwort,<br />

hat ein Kind: Den Lehrer, den Schüler und den Raum.<br />

Was wollen Sie mit ihrer Architektur den Neckargemünder<br />

Schülern in erster Linie vermitteln?<br />

Das <strong>Schulzentrum</strong> in Neckargemünd hat motivierte<br />

Lehrer und ist für 1300 Realschüler und Gymnasiasten<br />

Lern- und Lebensraum unter einem gemeinsamen Dach.<br />

Gemeinsamkeit, Toleranz und gegenseitige Inspiration<br />

sind Programm und Philosophie dieser Schule.Mit dem<br />

U- förmigen Schulgebäude wollen wir die Idee dieses<br />

gemeinsamen Zentrums für alle Schüler zum Ausdruck<br />

bringen, gleichzeitig aber auch der Individualität beider<br />

Schulen Rechnung tragen. Die Kinder verbringen<br />

an diesem Ort und in diesen Räumen einen wichtigen,<br />

ja, prägenden Lebensabschnitt, der ihr späteres Denken<br />

mitbestimmt. Sie sollen Offenheit, Kommunikationsfähigkeit,<br />

gedankliche Flexibilität und Kreativität mit in<br />

die Zukunft nehmen.Für diese Entwicklung brauchen<br />

sie Räume, die diesen freien Geist verkörpern und beflügeln.<br />

Klare Raumstrukturen, Helligkeit und Farbigkeit,<br />

Transparenz und Weite mit attraktiven Außenräumen<br />

sind unserer Überzeugung nach Faktoren, die intensiv<br />

dazu beitragen.<br />

„Welche Rolle spielt die Farbigkeit und der<br />

Materialkanon in der Konzeption des Hauses?“<br />

Mit Farbigkeit möchten wir Emotionen wecken, Atmosphäre<br />

schaffen und Identifikation stiften. Gleichzeitig<br />

sind Farbigkeit und Materialität für uns aber auch Ordnungselemente,<br />

die die Leitidee und die architektonische<br />

Ordnung eines Entwurfs logisch umsetzen und ablesbar<br />

Interview<br />

machen. Beim <strong>Schulzentrum</strong> sind alle drei Bauteile des<br />

U-förmigen Baukörpers mit roten Fassadenplatten verkleidet.<br />

Dieses „rote Band“, das dann jedoch farblich<br />

differenziert gestaltet ist, stellt den Zusammenhalt her<br />

und verbindet wie eine Schleife alle drei Gebäudeteile<br />

untereinander. Bei den beiden Schulriegeln sind drei unterschiedliche<br />

Rottöne patchworkartig angeordnet.Diese<br />

Gestaltung nimmt der Architektur die Strenge und<br />

verleiht dem Gebäude trotz seiner Größe einen spielerischen<br />

Ausdruck. Der geschwungene Gebäudeflügel<br />

erhält den dunkelsten Rotton, um zum einen die Ruhe<br />

und Dynamik der Architektur am Eingangsplatz hervorzuheben,<br />

zum anderen aber auch die Gemeinsamkeit<br />

beider Schulen deutlich zu machen. Die Eingangsebene<br />

im Sockelbereich setzt sich durch die glatte Putzfassade<br />

materiell und farblich vom „roten Band“ ab und<br />

schillert fröhlich in unterschiedlichen Grüntönen. Diese<br />

Gliederung und Farbigkeit vermittelt Leichtigkeit und<br />

lenkt die Blicke auf das Entree beider Schulen sowie<br />

die gemeinsamen Aufenthaltsbereiche, wie die Mensa<br />

und Aula. Der äußere Farbkanon findet sich zudem<br />

auch im Innenbereich wieder und verzahnt so den Außenraum<br />

mit dem Innenraum.<br />

„Frau <strong>Donnig</strong>, Sie haben Architektur studiert, Frau<br />

<strong>Unterstab</strong>, Sie sind Innenarchitektin und Architektin.<br />

Wie beeinflusst dieses Ausbildungsspektrum<br />

Ihre Arbeits- und Sichtweise?“<br />

Die umfassende Allgemeinbildung, die das Architekturstudium<br />

in den Bereichen Gestaltung und Technik<br />

bietet, hat uns deutlich gemacht, dass nur die Berücksichtigung<br />

aller Aspekte den Erfolg guter Architektur


ausmacht. Wir haben gelernt, dass das allerdings nicht<br />

im Alleingang geht, sondern dass man dazu ein Team<br />

benötigt mit Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten<br />

und Arbeitsschwerpunkte, die sich gegenseitig anregen<br />

und austauschen, und die bereit sind, voneinander<br />

zu lernen. Wir sind deshalb der Meinung, dass nur ein<br />

ganzheitlicher Planungsansatz im Dialog mit dem Bauherrn,<br />

bzw. den Nutzern und den verschiedenen Fachplanern<br />

ein Projekt zum Erfolg führen kann. Gegenseitiges<br />

Verständnis und Akzeptanz stiftet Identität. Wir sind<br />

überzeugt, dass die Gebäude diese Haltung dann auch<br />

ausstrahlen.<br />

„Neben der Schaffung von kommunikativen Räumen<br />

ist es vor allem die Ökologie, auf die beim Bau<br />

der Schule Wert gelegt wurde. Ansehen kann man<br />

das der neuen Schule jedoch nicht auf den ersten<br />

Blick.“<br />

Oftmals muss der Architekt heute immer noch in Fragen<br />

der Ökologie Überzeugungsarbeit leisten. In Neckargemünd<br />

allerdings hatten wir das große Glück einen<br />

ökologisch sehr weitsichtigen und verantwortungsvollen<br />

Bauherrn zu haben, für den Klimaschutz und Energieeffizienz<br />

wesentliche Planungsaspekte waren. Trotz höherer<br />

Investitionskosten fiel die Entscheidung im Stadtrat<br />

mehrheitlich für die Errichtung des Gebäudes im<br />

<strong>Passivhaus</strong>standard und bereits heute ist das <strong>Schulzentrum</strong><br />

Neckargemünd das größte zertifizierte Schulbauprojekt<br />

in Deutschland, worauf wir alle sehr stolz sind.<br />

Sie haben jedoch recht: Mit Ausnahme der Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach ist die „Technik“ von außen nicht<br />

erkennbar. Die Wärmeerzeugung erfolgt neben der rein<br />

regenerativen Wärmeversorgung und einer Lüftungsanlage<br />

über ein bivalentes, rein regeneratives Heizsystem.<br />

Dafür werden keine fossilen Energieträger verwendet,<br />

sondern Holz- Pellets in Kombination mit Geothermie.<br />

Wanddicken, Dachstärken Fensterprofile und Glasstärken<br />

sind wesentlich kräftiger dimensioniert, jedoch so<br />

in die Gestaltung integriert, dass das Gebäude nichts<br />

von seiner Eleganz und Leichtigkeit verliert, was uns<br />

sehr wichtig war. Denn erst wenn erkennbar ist, dass<br />

Ökologie beim Bauen keine ästhetischen Kompromisse<br />

fordert, wird sich die heute so dringend geforderte energieeffiziente<br />

Architektur durchsetzen.<br />

„Die Schüler werden nun in neuen Räumen lernen.<br />

Für Sie ist das Neckargemünder <strong>Schulzentrum</strong> der<br />

dritte Schulbau ihres Büros. Haben auch Sie bei der<br />

Auseinandersetzung mit diesem spezifischen Ort<br />

und dieser Aufgabe etwas Neues gelernt?“<br />

Selbstverständlich haben auch wir neue Erfahrungen<br />

gewonnen, wobei eine ganz wesentliche Erfahrung an<br />

diesem Schulbau war, dass wir zwar mit der Stadt Neckargemünd<br />

nur einen Bauherrn haben, darüber hinaus<br />

aber zwei getrennte Schulen mit unterschiedlichen<br />

Interessen und Vorstellungen unter ein Dach bringen<br />

wollten. Der Typus des U-förmigen Baukörpers, den wir<br />

für das <strong>Schulzentrum</strong> entwickelt haben, ist mit seiner<br />

Grundform ein Symbol für diese Anforderung und stellt<br />

eine logische Ordnung her, die sowohl das Gemeinsame<br />

als auch das Eigenständige umsetzt. Dieser „rote<br />

Faden“ traf beim Bauherrn und bei den Lehrern auf<br />

große Akzeptanz und hat die Erarbeitung und die Zusammenarbeit<br />

einfacher gemacht. Eine weitere Her-<br />

ausforderung für uns war, den Systemwandel von der<br />

traditionellen zur modernen Schule auch städtebaulich<br />

sichtbar zu machen. Trotz der schwierigen Topographie<br />

des Grundstücks ist es uns - so denken wir - gelungen,<br />

das für die Neckargemünder gewohnte Bild auf den<br />

Kopf zu stellen und das <strong>Schulzentrum</strong> vom Berg ganz<br />

selbstbewusst in den Vordergrund zu rücken. Die einstmals<br />

graue Betonschule wird von einem farbig fröhlichen<br />

und einladenden Schulgebäude abgelöst, in dem<br />

man sich zu Hause fühlen kann. Für alle Bürger ist nun<br />

an diesem Ort ein attraktiver Lebensraum entstanden<br />

und für die Schüler und Lehrer darüber hinaus ein moderner<br />

Lernraum, der ihnen beste Voraussetzungen für<br />

viel Inspiration und persönliche Entfaltung bietet.<br />

„Herzlichen Dank für das Gespräch!“<br />

SEITE 25


SEITE 26<br />

Die IWP Ingenieurbüro für<br />

Systemplanung GmbH wurde<br />

1991 in Stuttgart gegründet.<br />

Das Team um Geschäftsführer<br />

und Beratender Ingenieur<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Wild befasst<br />

sich mit der unabhängigen Beratung<br />

und Planung auf dem<br />

Gebiet der Energie-, Wärme-<br />

und Versorgungstechnik, der<br />

Überwachung der Bauausführung<br />

und der Betreuung von<br />

Bauobjekten. Im Rahmen differenzierter Energiekonzepte<br />

analysiert IWP die für die Energieeffizienz<br />

von Gebäuden ausschlaggebenden Faktoren und<br />

entwickelt maßgeschneiderte, nachhaltige Energiesparkonzepte.<br />

Dabei werden sämtliche Sparpotentiale<br />

ausgeschöpft, um die Betriebskosten zu<br />

minimieren. Gleichzeitig stehen bei der Konzeptentwicklung<br />

neben der Energieeinsparung immer<br />

auch die Möglichkeiten zur Substitution fossiler<br />

Energieträger durch regenerative Energiequellen<br />

im Blickpunkt.<br />

Zukünftige Energiesparkonzepte werden nicht<br />

durch eine singuläre technische Lösung oder durch<br />

Nutzung eines bestimmten Energieträgers gekennzeichnet<br />

sein. Vielmehr ist erforderlich, dass bezogen<br />

auf das jeweilige Objekt- und Aufgabenstellung<br />

alle beeinflussenden Faktoren hinsichtlich Kosten,<br />

Energieeinsatz und Verbrauch analysiert und bewertet<br />

werden. Die IWP- Beratungs- und Planungsleistungen<br />

für nachhaltige Energiekonzepte tragen<br />

diesem Sachverhalt Rechnung.


Herr Wild, was genau versteht man unter<br />

einem <strong>Passivhaus</strong>?<br />

Ein <strong>Passivhaus</strong> ist ein Gebäude, dass den überwiegenden<br />

Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen, wie<br />

Sonnenstrahlung, Abwärme von Personen und technischen<br />

Geräten, deckt. Die Bauweise ist nicht auf bestimmte<br />

Gebäudetypen beschränkt. Es bietet erhöhten<br />

Wohnkomfort bei einem Heizwärmebedarf von weniger<br />

als 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr<br />

und einem Primär-Energiebedarf einschließlich Warmwasser<br />

und Haushaltstrom von unter 120 Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter im Jahr. Das <strong>Passivhaus</strong> ist eine<br />

konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergie-<br />

Hauses. Umgerechnet in Heizöl-Verbrauch kommt ein<br />

<strong>Passivhaus</strong> im Jahr mit weniger als eineinhalb Litern<br />

pro Quadratmeter aus. Diese sensationelle Einsparung<br />

erreicht das <strong>Passivhaus</strong> allein durch seine beiden<br />

Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden und freie<br />

Wärmegewinne nutzen.<br />

Nutzeffekt „passiver“ Wärmequellen: Beim <strong>Passivhaus</strong> liegt der<br />

Jahresheizwärmebedarf bei weniger als 15 Kilowattstunden pro<br />

Quadratmeter im Jahr. Zum Vergleich: Beim Altbau beträgt dieser<br />

bis zu 300 Kilowattstunden.<br />

Welche Anforderungen stellte der Stadtrat an den<br />

Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s?<br />

Vor dem Hintergrund ständig steigender Energiepreise<br />

und knapper werdender Ressourcen wünschte sich<br />

der Stadtrat Neckargemünd ein nachhaltiges Konzept,<br />

also eine zukunftsverträgliche, dauerhafte Lösung von<br />

ökologischen und ökonomischen Dimensionen. Unabhängigkeit<br />

von Preis und Verfügbarkeit fossiler Brenn-<br />

Kennwerte <strong>Passivhaus</strong> - <strong>Schulzentrum</strong>:<br />

Brutto-Geschossfläche BGF ca. 24.000m²<br />

Jahresheizwärmebedarf ≤ 15 kWh/m²a<br />

Heizlast ≤ 10W/m²<br />

Luftdichtigkeit n50 ≤ 0,6 h-1<br />

Raumluftqualität CO2 Klassenzimmer ≤ 1.500 ppm<br />

Einsparung CO2 Emission gegenüber 185t / a<br />

EnEV bei Einsatz von Pellets- und Geo-<br />

thermie gegenüber Gas-Brennwerttechnik<br />

Investitions-Mehrkosten ca. 5 – 7 %<br />

Bez. auf Gesamtkosten<br />

Verzicht auf Verwendung fossiler Energieträger: Das bivalente Heizsystem<br />

aus Pelletskessel und Wärmepumpe mit Erdwärmesonden<br />

gewährleistet geringe CO2 Emissionen und hohe Betriebs- und<br />

Versorgungssicherheit.<br />

80 Watt Schülerwärme<br />

stoffe, das heißt Einsatz regenerativer Energiequellen<br />

und eine wesentlich verbesserte Energieeffizienz waren<br />

dabei zentrale Anliegen. Damit war die Messlatte hoch<br />

angesetzt, erlaubte es uns aber auch, neue Wege abseits<br />

der ausgetretenen Planungspfade und Normen zu<br />

begehen. Eine echte ingenieurstechnische Herausforderung,<br />

die uns hoch motiviert hat.<br />

Konnten Sie alle diese Anforderungen mit dem <strong>Passivhaus</strong>konzept<br />

abdecken?<br />

Unser Konzept für das <strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd<br />

konnte allen diesen Wünschen Rechnung tragen. Bei<br />

Mehrkosten von nur ca. sieben Prozent lässt sich mit<br />

dem <strong>Passivhaus</strong>-Konzept eine spezifische Energieeinsparung<br />

von 70 Prozent gegenüber einer Bauweise nach<br />

der derzeit gültigen Energiesparverordnung (EnEv) erzielen.<br />

Die CO2- Einsparungen liegen bei rund 185 Tonnen<br />

pro Jahr. Die Amortisationszeit für die Mehrkosten<br />

liegt bei lediglich 10 bis 15 Jahren.<br />

Zur Abdeckung des Restheizbedarfs nutzen wir regenerative<br />

Energie in Form einer Holzpellets-Heizung<br />

und von Geothermie, das heißt einer Wärmepumpe mit<br />

Erdwärmesonden. Bei der Besichtigung einer bereits<br />

realisierten <strong>Passivhaus</strong>schule in Frankfurt konnten wir<br />

dem Neckargemünder Stadtrat die Stärken des Konzepts<br />

im täglichen Betrieb zeigen.<br />

Was genau versteht man unter regenerativer<br />

Energie?<br />

Regenerative Energie stammt aus nachhaltigen Quellen,<br />

die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich<br />

sind. Dazu gehören Sonnenstrahlung, Windenergie,<br />

Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Der Begriff<br />

SEITE 27


„Erneuerbare Energie“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

auf Systeme angewandt, mit denen aus den in<br />

der Umwelt laufend stattfindenden Prozessen Energie<br />

abgezweigt und der technischen Verwendung zugeführt<br />

wird. Bei unserem Konzept sind dies die Geothermie<br />

und die Holzpellets als nachwachsende Biomasse.<br />

Was sind aus baulicher Sicht die wesentlichen<br />

Elemente des <strong>Passivhaus</strong>-Standards?<br />

Grundvoraussetzung sind kompakte Gebäude mit<br />

geringer Hüllfläche. Das gewährleistet ein gutes A/V<br />

Verhältnis, das heißt verbesserte Wirtschaftlichkeit<br />

durch geringen Transmissionswärmeverlust bei möglichst<br />

großem Raumvolumen. Wichtig ist die verstärkte<br />

Dämmung der Hüllfläche, also der Außenwände, der<br />

Dachflächen und der Erdreich berührenden Flächen.<br />

Des Weiteren verbesserte Fenster durch 3-Scheiben-<br />

Wärmeschutzverglasung sowie die sorgfältige luftdich-<br />

SEITE 28<br />

te und wärmebrückenfreie Bauweise beispielsweise bei<br />

Fenstern, Türen und Gebäudeanschlüssen.<br />

Ein weiteres zentrales Element ist die kontrollierte<br />

mechanische Be- und Entlüftung mit Hocheffizienz-<br />

Wärme-Rückgewinnung zur Nutzung der internen und<br />

passiven Wärmegewinne.<br />

Was ist unter internen und passiven<br />

Wärmegewinnen zu verstehen?<br />

Unter passiven Wärmegewinnen versteht man Wärme<br />

durch natürliche Sonneneinstrahlung. Interne Wärme<br />

geben die in einem Raum befindlichen Personen ab,<br />

die Beleuchtung sowie die technischen Geräte. Durch<br />

die gezielte Nutzung dieser internen und passiven Wärmequellen<br />

kann auf ein konventionelles Heizsystem<br />

verzichtet werden. Ein Mensch gibt rund 80 Watt ab.<br />

Das ist bei durchschnittlich 25 Schülern mehr als der<br />

Heizwärmebedarf des Klassenzimmers.<br />

Kontrollierte Be- und Entlüftung: Durch einen rund 2,5-fachen Luftwechsel pro Stunde bleibt die CO2 Konzentration im Klassenzimmer deutlich<br />

unter dem Grenzwert der Schulbau-Richtlinie.<br />

Keine dicke luft im Klassenzimmer<br />

Außen-Fortluftbetrieb im Winter: Herzstück der Lüftung ist die<br />

Luftaufbereitungsanlage mit Luftfilter und hocheffizienter Wärmerückgewinnung.<br />

Was geschieht mit dieser überschüssigen Wärme?<br />

Die Wärmegewinne werden dafür verwendet, den Lüftungswärmebedarf<br />

abzudecken, das heißt zu Erwärmung<br />

der kalten Zuluft per Wärmetauscher. Denn die<br />

benötigte Frischluft wird durch ein Luft-Verteilsystem<br />

zugeführt. Herzstück der Lüftung ist eine Luftaufbereitungsanlage<br />

mit Luftfilter und hocheffizienter Wärmerückgewinnung.<br />

Durch einen rund zweieinhalbfachen<br />

Luftwechsel pro Stunde bleibt die durch Atmung produzierte<br />

CO2-Konzentration im Klassenzimmer somit<br />

deutlich unter dem Grenzwert der Schulbau-Richtlinie.<br />

Das bedeutet wesentlich bessere Raumluftqualität in<br />

den Klassenräumen.<br />

Warum betreibt man so ein aufwändiges<br />

Wärmetauschsystem?<br />

Regelmäßige Frischluftzufuhr ist besonders in einem<br />

Klassenzimmer äußerst wichtig, da sich dort die Luft<br />

besonders schnell verbraucht. In konventionell gebauten<br />

Schulräumen wird frische Luft in der Regel<br />

durch Stoßlüftung, das heißt durch Öffnen der Fenster<br />

zugeführt, was erfahrungsgemäß nicht regelmäßig


geschieht und mit Zugerscheinungen verbunden ist.<br />

Das Lüftungssystem bei der <strong>Passivhaus</strong>-Schule gewährleistet<br />

durch belegungsabhängig gesteuerte Lüftung<br />

permanente Frischluftversorgung. Im Wärmetauscher<br />

wird der Energieinhalt der Fortluft ohne Zusatzenergie<br />

auf die Zuluft übertragen.<br />

Mit welchen Energietechniken wird der<br />

Restwärme-Bedarf, also beispielsweise nachts und<br />

in Ferienzeiten gedeckt?<br />

Unser Konzept beinhaltet ein bivalentes Heizsystem,<br />

das die Energie zu zwei Dritteln aus Geothermie und<br />

zu einem Drittel aus einer Holzpellets-Heizung bezieht.<br />

Das trägt nicht nur dem Wunsch der Stadtverwaltung<br />

nach Nutzung regenerativer Ressourcen Rechnung, es<br />

gewährleistet auch eine hohe Versorgungssicherheit,<br />

beispielsweise bei Ausfall eines der beiden Systeme. Der<br />

Einsatz von Geothermie ermöglicht in Verbindung mit<br />

den vorhandenen Lüftungssystemen in Aula und Verwaltung<br />

auch die Kühlung (natural cooling) des Gebäudes.<br />

Dadurch wird ein echter „Mehrwert“ ohne zusätzliche<br />

Investitionen für Technik generiert.<br />

Wie lässt sich sicherstellen, dass die Vorgaben zur<br />

Energieeinsparung im täglichen Schulbetrieb auch<br />

tatsächlich eingehalten werden?<br />

Dies geschieht durch eine entsprechende Regulierung<br />

und Einsatz von Gebäude-Leittechnik. Ein zentrales<br />

Steuersystem verknüpft und verarbeitet alle Informationen<br />

und gibt entsprechende Steuerungssignale an die<br />

technische Anlage aus. Die Raumfühler in allen Räumen<br />

messen unterschiedlichste Parameter wie CO2 Gehalt<br />

und Temperatur. Eine Abweichung von den vorgegebenen<br />

Werten wird sofort vom Steuerungssystem erfasst.<br />

Es reagiert mit Absaugen der verbrauchten Luft, Zufuhr<br />

erwärmter Frischluft oder Zuschaltung einer der externen<br />

Heizquellen. Das System greift vorrangig auf das<br />

Geothermie-Heizsystem und erst in der nächsten Stufe<br />

bei Spitzenlast auf die Holzpellets-Heizung zurück.<br />

Gibt es weitere entscheidende Faktoren für eine<br />

erfolgreiche Umsetzung des Konzepts?<br />

Die wichtigsten Voraussetzungen für die konsequente<br />

Umsetzung eines <strong>Passivhaus</strong>-Konzepts sind eine Bauherrschaft<br />

mit Interesse an zukunftsfähigen Lösungen<br />

sowie eine gewerkeübergreifende Planung und eine<br />

ganzheitliche Denkweise aller Beteiligten, in erster Linie<br />

der Architekten und Fachingenieure.<br />

Wie sehen die Energiekonzepte der Zukunft aus?<br />

Mit dem <strong>Passivhaus</strong>-Konzept sitzen wir in dem Zug,<br />

der in Richtung Zukunft fährt. Beim <strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd<br />

haben wir Energiestandards umgesetzt,<br />

welche die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben weit unterschreiten.<br />

Bei Einfamilienhäusern gibt es bereits jetzt<br />

Außen-Fortluftbetrieb im Winter: Herzstück der Lüftung ist die Luftaufbereitungsanlage mit Luftfilter<br />

und hocheffizienter Wärmerückgewinnung.<br />

das Null-Energie-Haus. Zukunftsmusik sind nachhaltige<br />

Gebäudekonzepte, die ihre eigene Energie produzieren<br />

oder Gebäude mit einer positiven Gesamt-Energiebilanz.<br />

Das heißt es wird auch diejenige Energie mit<br />

berücksichtigt, die bei der Herstellung sämtlicher Baumaterialien,<br />

bei der Erstellung, dem Betrieb und dem<br />

Rückbau des Gebäudes benötigt wird.<br />

Benchmark in Sachen Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit<br />

sind die so genannten LEED-Standards<br />

(Leadership in Energy and Environmental Design), ein<br />

freiwilliger, kriterienbasierter nationaler Standard mit<br />

dem Gebäude in den USA ausgezeichnet werden, die<br />

eine „gesunde“ Umgebung bieten, wasser- und energiesparend<br />

sind und sehr hohe Umweltstandards einhalten.<br />

LEED ist mittlerweile das an meisten genutzte<br />

Bewertungssystem im Bereich des „grünen Bauens“<br />

weltweit und das Modell, auf dem die meisten unserer<br />

neuen Systeme basieren.<br />

Unser Ziel ist es, Gebäude für künftige Generationen<br />

zu konzipieren, beispielsweise das Schulgebäude der<br />

Zukunft, das keine Energie mehr braucht.<br />

SEITE 29


Ein weiterer Schritt in diese Richtung wäre, bereits<br />

bestehende öffentliche und private Gebäude auf den<br />

<strong>Passivhaus</strong>-Standard umzurüsten.<br />

Komfort im <strong>Passivhaus</strong>-<strong>Schulzentrum</strong> ermöglicht<br />

konzentriertes Arbeiten<br />

Auch wenn das <strong>Passivhaus</strong> Energie und Heizkosten<br />

spart, an einem spart es nicht: am Komfort!<br />

<strong>Passivhaus</strong>-Bewohner schätzen den hohen Wohnkomfort<br />

ihrer Häuser. Durch die gute Dämmung<br />

sind alle Raumumgebungsflächen gleichmäßig warm.<br />

Das schafft eine hohe Behaglichkeit. Schlechte Luft<br />

im Klassenzimmer während den Unterrichtszeiten,<br />

weil die Fenster wegen Frost oder Lärm nicht gekippt<br />

bleiben können, gibt es im <strong>Passivhaus</strong> dank<br />

der Komfortlüftung nicht.<br />

SEITE 30<br />

Geothermie - Heizkraft aus der Erde<br />

Geothermie stammt zu geschätzten 30 bis 50 Prozent<br />

aus der Restwärme aus der Zeit der Erdentstehung,<br />

zu geschätzten 50 bis 70 Prozent aus radioaktiven<br />

Zerfallsprozessen, die in der Erdkruste<br />

seit Millionen von Jahren kontinuierlich Wärme<br />

er zeugt haben und heute noch erzeugen. Ganz<br />

oberflächennah kommen Anteile aus der Sonneneinstrahlung<br />

auf die Erdoberfläche und aus dem<br />

Wärmekontakt mit der Luft dazu. Mit den Wärmevorräten<br />

unseres Planeten könnte rein rechnerisch<br />

der derzeitige weltweite Energiebedarf über mehrere<br />

Tausend Jahre gedeckt werden.<br />

CO2 Emission in Tonnen pro Jahr: Das <strong>Passivhaus</strong>-<strong>Schulzentrum</strong><br />

überzeugt mit niedrigen Werten.<br />

Die Temperatur im inneren Erdkern beträgt nach<br />

verschiedenen Schätzungen rund 4.500 bis 6.500<br />

Grad Celsius. 99 Prozent unseres Planeten sind<br />

heißer als 1.000 Grad Celsius. Rund 90 Prozent des<br />

Rests sind immer noch heißer als 100 Grad. Fast<br />

restwärme aus der erde<br />

überall hat das Erdreich in einem Kilometer Tiefe<br />

eine Temperatur von 35 bis 40 Grad. Erdwärme<br />

kann schon ab 80 Zentimetern Tiefe genutzt werden.<br />

Im Erdreich herrscht das ganze Jahr über eine<br />

konstante Temperatur von acht bis zehn Grad. Im<br />

Gegensatz zu Solaranlagen gibt es auch im Winter<br />

keinen Leistungsabfall. Die „Förderung“ der Erdwärme<br />

erfolgt entweder über Flachsonden, Tiefensonden<br />

oder durch das Grundwasser. Die Trägerflüssigkeit<br />

nimmt in der Erde Wärme auf und gibt<br />

Sie an der Oberfläche über einen Wärmetauscher<br />

an das Heizsystem ab. Das kalte Trägerwasser wird<br />

wieder in die Erde gepumpt und kommt dann später<br />

wieder erwärmt am Wärmetauscher an. Mit einer<br />

elektrisch angetriebenen Wärmepumpe wird die<br />

Erdwärme auf ein höheres vom Heizsystem nutzbares<br />

Temperaturniveau angehoben. Im Falle des<br />

<strong>Schulzentrum</strong>s Neckargemünd wird die Erdwärme<br />

mittels Tiefenbohrung gefördert. Im Geothermiefeld<br />

liegen 14 Bohrungen mit je 140 Metern.<br />

Geothermiefeld im Innenhof für Heiz- und Kühlzwecke: Der Wärmetauscher<br />

entzieht bei jedem Durchlauf einige wenige Grad aus<br />

der Trägerflüssigkeit und gibt es an das Heizwasser ab. Das kalte<br />

Trägerwasser wird wieder in die Erde gepumpt und kommt dann<br />

später wieder erwärmt am Wärmetauscher an.


Durch die tiefe Bohrung kann viel Wärme pro<br />

Durchlauf an die Trägerflüssigkeit abgegeben werden.<br />

Das spart Strom und erhöht die Effizienz der<br />

Anlage. Diese liegt bei der Tiefenbohrung bei 1:4. Das<br />

bedeutet, es wird ein Kilowatt Strom benötigt, um<br />

vier Kilowatt Heizleistung zu generieren. Die Geo-<br />

thermie ermöglicht auch eine Raumkühlung mit<br />

dem vorhandenen Heiz- und Lüftungssystem im<br />

Sommer. Ein echter Mehrwert, weil durch die immer<br />

wärmeren Sommer auch eine „Kühlung“ realisiert<br />

werden kann.<br />

Pelletheizung – Wärme aus Holz<br />

Eine Pelletheizung ist eine Heizung, in deren Kessel<br />

‚Holzpellets’ genannte Presslinge aus Holzspänen<br />

und Sägemehl verfeuert werden. Die Pelletheizung<br />

wurde vor allem in Kanada, Österreich und Skandinavien<br />

entwickelt. Dort gibt es bereits über 20<br />

Jahre Erfahrungen mit dieser Heiztechnik.<br />

Moderne Pelletheizungen gewährleisten einen sicheren,<br />

nahezu vollautomatischen Betrieb und sind,<br />

was Betrieb und Wartung angeht, beinahe so komfortabel<br />

wie vergleichbare Öl- oder Gasheizungen.<br />

Sie kommen für Nennwärmeleistungen beziehungsweise<br />

den Wärmebedarf ab acht Kilowatt aufwärts<br />

in Betracht. Pelletheizungen eignen sich deshalb besonders<br />

für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

(10 – 30 Kilowatt), aber auch für größere<br />

Wohn- oder Betriebseinheiten. Die Anschaffungskosten<br />

einer Pellet-Heizanlage sind zwar höher als<br />

die vergleichbarer Gas- und Ölheizungen, in den<br />

Betriebskosten liegt sie aber – je nach aktuellem<br />

Bennstoffpreis – gut im Vergleich. Der Verbrauch an<br />

Pellets für ein durchschnittliches Einfamilienhaus,<br />

mit einer 15-Kilowatt-Heizanlage, liegt bei circa<br />

drei bis vier Tonnen im Jahr. An Rauminhalt sind<br />

das etwa fünf bis sieben Kubikmeter. Das Lager-<br />

und Schüttgewicht liegt bei etwas mehr als einer<br />

halben Tonne pro Kubik. Die Holzpellets werden<br />

in einem Tank oder Lagerraum gelagert und durch<br />

ein Fördersystem dem Brenner zugeführt. Holzpellets<br />

(DIN plus) haben einen Heizwert von fünf<br />

Kilowattstunden pro Kilogramm. Der Energiegehalt<br />

von einem Kilogramm Pellets entspricht damit dem<br />

eines halben Liters Heizöl, an Volumen einem drittel<br />

Liter. Pellet-Heizanlagen sind weitgehend CO2neutral.<br />

Die Menge an Kohlendioxid, die bei der<br />

Verbrennung freigesetzt wird, entspricht genau der<br />

Menge CO2, die beim Wachstum des Holzes in dieses<br />

eingebunden wurde. Beim Verrotten des Holzes<br />

würde Kohlendoxid in gleicher Menge wie bei<br />

der Verbrennung freigesetzt. Kritisch zu bewerten<br />

Komfort durch Biomasse<br />

sind die Staubemissionen von ca. 20mg / Nm3, die<br />

jedoch deutlich unter den zulässigen Grenzwerten<br />

der (Bundesimmissionsschutzverordnung) liegen.<br />

Holzpellets - Ein neutraler Kreislauf<br />

Holzpellets benötigen ein deutlich geringeres Lagervolumen<br />

als andere biogene Festbrennstoffe,<br />

was eine problemlose Vorratshaltung für eine Heizperiode<br />

ermöglicht. Die Rieselfähigkeit der Pellets<br />

und die Normierung der Pelletgröße ermöglichen<br />

eine einfache Handhabung, einen leichten Transport<br />

sowie den Einsatz automatischer Fördersysteme.<br />

Dadurch können die Pellets problemlos mit einem<br />

Tankwagen geliefert, in den Vorratskeller gepumpt<br />

und von dort vollautomatisch zum Brenner befördert<br />

werden. Pelletsheizungen stehen damit Ölheizungen<br />

in punkto Komfort in keiner Weise nach.<br />

SEITE 31


Wärmebild: Gebäude ohne <strong>Passivhaus</strong>standard<br />

Wärmebild: Gebäude mit <strong>Passivhaus</strong>standard<br />

SEITE 32<br />

Zertifizierungsbedingungen:<br />

Energiekennwert Heizwärme: max. 15 kWh/(m²a)<br />

Drucktestluftwechsel n50:<br />

Energiekennwert gesamte<br />

Primärenergie<br />

inkl. Beleuchtung, Arbeitshilfen<br />

max. 0,6 h-1<br />

(alle Energieanwendungen): max. 120 kWh/(m²a)


Der <strong>Passivhaus</strong>-Standard ist nicht nur für Wohngebäude<br />

eine vernünftige Alternative. Auch Bürogebäude,<br />

Wohnheime, Fabriken, Ministerien,<br />

Turnhallen, Kindertagesstätten u.a. wurden bereits<br />

erfolgreich als <strong>Passivhaus</strong> gebaut. Besonders interessant<br />

ist der Schulbau als <strong>Passivhaus</strong>.<br />

In deutschen Klassenzimmern herrscht dicke Luft.<br />

Bei teilweise über 30 Schülern pro Klassenraum ist<br />

der Sauerstoff schnell verbraucht und der CO2-Anteil<br />

steigt rasch an. Dass in Schulgebäude regelmäßig<br />

in der Winterperiode zu wenig gelüftet wird, ist<br />

bereits seit über 100 Jahren bekannt (schon Pettenkofer<br />

führte 1858 hierzu Untersuchungen durch).<br />

Klar definierte Regeln für Lüftungszeiten und –arten<br />

können zwar die Leistung der Fensterlüftung<br />

verbessern, erfordern jedoch strikte Disziplin und<br />

dauernde Kontrolle.<br />

In <strong>Passivhaus</strong>-Schulen muss nicht über Fenster gelüftet<br />

werden, eine kontrollierte Lüftung sorgt für<br />

ständig ausreichend Frischluft. Durch eine Wärmerückgewinnung<br />

aus der Abluft wird außerdem die<br />

eigentlich kalte Außenluft im Winter vorerwärmt<br />

in die Räume eingebracht und das spart nebenbei<br />

auch noch Energie. In Dänemark und in Finnland<br />

sind Lüftungseinrichtungen in Schulen bereits seit<br />

längerem über Baurichtlinien vorgeschrieben. Die<br />

Lüftungsanlage als zentrale Haustechnik-Komponente<br />

im <strong>Passivhaus</strong> erhält vor diesen Hintergrund<br />

in Schulen eine besonders Bedeutung. Mit der kontrollierten<br />

Lüftung mit Wärmerückgewinnung und<br />

Schulen mit <strong>Passivhaus</strong>-Standard<br />

dem zusätzlich sehr guten Wärmeschutz wird eine<br />

Schule zum <strong>Passivhaus</strong>. Gegenüber den derzeitigen<br />

gesetzlichen Anforderungen gemäß Energieeinsparverordnung<br />

(2007) kann eine Heizenergie-Einsparung<br />

von 75% erzielt werden. Umgerechnet in<br />

Heizöl kommt ein <strong>Passivhaus</strong> im Jahr mit weniger<br />

als 1,5 l pro Quadratmeter aus. Im <strong>Schulzentrum</strong><br />

Neckargemünd ist die primärenergetisch bewertete<br />

Energieeinsparung durch den Einsatz von Erdwärme<br />

und Biomasse sogar nochmals höher. Die<br />

<strong>Passivhaus</strong>-Schule bleibt auch im Sommer behaglich.<br />

Sonnenschutz an den Fenstern und Wärmedämmung<br />

halten im Sommer Solarstrahlung und<br />

Wärme draußen. Mit den Nachtlüftungsstrategien<br />

kann das massive Schulgebäude in Neckargemünd<br />

zusätzlich in der Nacht entwärmt werden. Den<br />

ehrgeizigen Energiestandard merkt man dem neuen<br />

Schulgebäude in Neckargemünd nicht an. Die Schule<br />

„funktioniert“ ganz normal, nur dass sie eben<br />

sehr energiesparend ist.<br />

Der <strong>Passivhaus</strong>-Standard stellt erhöhte Anforderungen<br />

an Konzeption, Planung und Ausführung. Zur<br />

Qualitätssicherung können Passivhäuser geprüft<br />

und zertifiziert werden. Das <strong>Passivhaus</strong> Institut<br />

freut sich die erfolgreiche Planung und Ausführung<br />

des Schulneubaus in Neckargemünd als „Qualitätsgeprüftes<br />

<strong>Passivhaus</strong>“ zertifizieren zu können.<br />

SChulNeuBau erhält<br />

„PaSSIVhauS-ZertIfIKat“<br />

SEITE 33


SEITE 34<br />

Das Planungsbüro Gantert und Braun GmbH wurde<br />

1984 in Oberhausen gegründet. Es befasst sich mit<br />

der Beratung, Planung und Bauleitung von Gebäudesystemen<br />

und hat seit seiner Gründung bereits<br />

über 500 Projekte bundesweit durchgeführt und<br />

abgeschlossen. Kundenorientiert werden mit Hilfe<br />

hochmoderner Elektronik die Weichen für einen<br />

störungsfreien und funktionsübergreifend vernetzten<br />

Betrieb inner- und außerhalb eines Gebäudes<br />

gestellt. Der sparsame Umgang mit Energie ist dabei<br />

ein wichtiges Kriterium für das Team mit seinem<br />

Geschäftsführer Heinrich Gantert.<br />

Herr Gantert, was verbirgt sich hinter dem mehrfach<br />

von Ihnen benutzten Begriff EIB?<br />

EIB ist die Abkürzung für „Europäischer Installationsbus“,<br />

ein 1992 gesetzter Standard, der die Stromversorgung<br />

der Geräte und ihre Steuerung erstmals trennt.<br />

Dazu werden in Gebäuden unabhängig voneinander<br />

zwei Netze installiert. Eines für die Stromversorgung<br />

mit Wechsel spannung und ein zweites mit geringer<br />

Gleichspannung zur Steuerung der verschiedenen<br />

Stromverbraucher, wie zum Beispiel der Beleuchtung.<br />

Welche Vorteile bietet diese Netz-Trennung für ein<br />

Schulgebäude?<br />

Mit dieser Technik ist es möglich, die Beleuchtung<br />

zentral zu steuern. Dies ist für einige Fixtermine im<br />

Tagesverlauf vorgesehen. Als kleines Beispiel: Oft wird<br />

mit Beginn der großen Pause der Klassenraum verlassen,<br />

ohne das Licht auszuschalten. Das übernimmt nun


die zentrale Steuerung. Ist es bei Wiederbetreten des<br />

Raums zu dunkel, kann es erneut eingeschaltet werden<br />

oder bleibt für den Rest des Tages weiterhin aus. Mit<br />

diesen vorprogrammierten Gedankenstützen werden<br />

Energiekosten eingespart, denn ein erheblicher Anteil<br />

dieser Kosten wird von der Beleuchtung verursacht.<br />

Gibt es weitere Gebäudebereiche, in denen man<br />

mit automatisierter Beleuchtung arbeitet?<br />

Ja, auch die Lichter in den Toilettenanlagen sind mit<br />

Technik versehen und werden bei Betreten durch einen<br />

Präsenzmelder aktiviert. Die Hauptflure hingegen werden<br />

über einen Sensor gesteuert, der bei fehlendem Tageslicht<br />

und Betreten die Beleuchtung einschaltet. Hier,<br />

wie in allen Räumen des Gebäudes, wurden die Leuchten<br />

mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet.<br />

Sie benötigen damit weniger Energie und sind so gewählt,<br />

dass bei einer späteren Änderung der Raumnutzung<br />

problemlos auch andere Leuchtmittel verwendet<br />

werden können.<br />

Beim Rundgang ist uns die weiträumige Aula aufgefallen,<br />

wird auch dort gespart?<br />

Das ist ein Ort mit ganz besonderen Ansprüchen, da<br />

dort verschiedene Aktivitäten stattfinden. Einerseits<br />

benötigt der tägliche Mensa-Betrieb eine umfassende<br />

Ausleuchtung, die über in Gruppen schaltbaren Hochdruck-Halogenlampen<br />

sichergestellt wird. Andererseits<br />

ist für den Fest- und Bühnenbetrieb Helligkeit punktuell,<br />

teilflächig und in verschiedenen Abstufungen notwendig.<br />

Dafür ist eine gesonderte Schalt- und Beleuchtungs-<br />

möglichkeit erforderlich, die vom eingewiesenen Fachpersonal<br />

vor Ort betätigt werden kann. Als Grund- und<br />

Sicherheitsbeleuchtung fungieren die wirtschaftlichen<br />

Energiesparlampen.<br />

Feiern finden ja meist in den Abendstunden statt.<br />

Wurde der Außenbereich ebenfalls in Ihre Planungen<br />

einbezogen?<br />

Natürlich ist aus Sicherheitsgründen auch eine Außenbeleuchtung<br />

erforderlich. Sie wird ebenfalls mittels<br />

Lichtsensoren und über programmierte Zeitfenster<br />

zentral gesteuert. Dabei beschränkt sich die Anzahl der<br />

nächtlich aktiven Beleuchtungskörper auf ein Drittel.<br />

Bei Veranstaltungen können diese Beleuchtungsintervalle<br />

dann gezielt für einen sicheren Heimweg verschoben<br />

werden. Eine besondere Herausforderung der Außenbeleuchtung<br />

bestand in diesem Fall aber in der <strong>Passivhaus</strong>bauweise<br />

des <strong>Schulzentrum</strong>s. Die für diesen Standard<br />

erforderliche Winddichtigkeit bezog sich natürlich<br />

auch auf die Steuerungsverkabelung.<br />

Von der Dunkelheit zum Sonnenlicht –<br />

wie greift dort eigentlich die zentrale<br />

Steuerung?<br />

Auch hier kommen die Einflüsse der <strong>Passivhaus</strong>bauweise<br />

zur Geltung. Da in den Übergangszeiten und im<br />

Winter die Sonne als natürliche Wärmequelle für das<br />

Gebäude genutzt wird, erfolgt die Steuerung über Sonnenfühler<br />

und Temperatur und verhindert ein Schließen<br />

der Jalousien. Dagegen werden im Sommer zur Regulierung<br />

der Innentemperatur die Fensterflächen recht-<br />

haustechnik<br />

zeitig verschattet und ein übermäßiges Aufheizen des<br />

Gebäudes verhindert.<br />

Wie können Sie erkennen, ob Ihre Maßnahmen<br />

fruchten?<br />

Mit der zentralen Steuerung ist auch eine zentrale Erfassung<br />

möglich. Diese liefert die Daten zum Beispiel<br />

des Stromverbrauchs, aber auch des Wassers und Wärmebedarfs.<br />

Eine Auswertung dieser Zahlen liefert dem<br />

Gebäudemanagement die Grundlage für weitere Maßnahmen.<br />

Diese wirtschaftlich orientierte Betrachtungsweise<br />

lag dem Gemeinderat, mit dem wir intensive und<br />

inhaltlich wertvolle Diskussionen führten, besonders am<br />

Herzen. Die rundum positive Kommunikation mit allen<br />

Gremien und der Stadtverwaltung hat zum gelungenen<br />

Projekt erheblich beigetragen.<br />

SEITE 35


SEITE 36


DIe DämmuNG- DaS a uND O Der<br />

PaSSIVhauSBauWeISe<br />

Einer der Kerngedanken der <strong>Passivhaus</strong>bauweise ist<br />

die Wärmedämmung des Bauobjekts, um Energieverluste<br />

weitestgehend zu reduzieren. Der Wärmeschutz<br />

beginnt mit einer tiefliegenden Frostschürze<br />

und der vorgelagerten Perimeterdämmung<br />

bereits im Bodenbereich und setzt sich über die<br />

Fassadendämmung sowie die Fenster bis zum Dach<br />

fort. Besonderer Augenmerk liegt erfahrungsbedingt<br />

auf der Dachdämmung.<br />

Für die langfristig problemlose Nutzung liegen auf<br />

den Spannbeton-Hohlplatten der drei Gebäudeflügel,<br />

die ein leichtes Gefälle aufweisen, FOAMGLAS®-<br />

Platten in der Stärke von 25 cm.<br />

Das beständige Material aus geschäumtem Glas<br />

wird verbindungsfrei zur Unterkonstruktion auf<br />

der vorisolierten Fläche mit einer flüssigen Heißbitumenklebemasse<br />

eingeschwemmt und fugenfrei<br />

vergossen. Weitere Dichtungsmaßnahmen führen<br />

zu einer zusätzlichen, 25 Jahre währenden Garantie<br />

des Herstellers für das begrünte Dach, auf dem die<br />

Solarkollektoren einen sicheren Standplatz haben.<br />

Dämmung<br />

SEITE 37


SEITE 38


Solardächer<br />

Die 4.000 qm großen Dachflächen des <strong>Schulzentrum</strong>s Neckargemünd sind komplett begrünt. Aufgrund ihres flachen Neigungswinkels und ihrer Südausrichtung eignen<br />

sie sich besonders gut für die Nutzung zur Umwandlung von Strahlungsenergie in elektrische Energie – die Photovoltaik.<br />

Die Stadt Neckargemünd hat zwei Betreibern die Flächen für den Aufbau von Solarzellmodulen überlassen.<br />

aNlaGe I -<br />

StaDtWerKe heIDelBerG GmBh<br />

424 Solarworld-Module, je 220 Watt, polykristallin<br />

10 SMC-Wechselrichter<br />

93,28 kWp Leistung<br />

Stromerzeugung seit dem 16.06.2008<br />

Erwarteter Jahresertrag 82.000 kWh<br />

Auftraggeber/Betreiber:<br />

Kommunale Infrastruktur und Service GmbH<br />

(KIS), Stadtwerke Heidelberg Netze und Umwelt<br />

GmbH sowie die Stadtwerke Neckargemünd<br />

GmbH (Unternehmen bzw. Unternehmensbeteiligung<br />

der Heidelberger Stadtwerke GmbH).<br />

aNlaGe II -<br />

GemeINSChaftSSOlaraNlaGeN<br />

NeCKarGemüND GBr<br />

170 Sharp-Module, je 175 Watt, monokristallin<br />

4 SMA-Wechselrichter<br />

29,75 kWp Leistung<br />

Stromerzeugung seit dem 11.03.2008<br />

Erwarteter Jahresertrag 26.800 kWh<br />

Auftraggeber/Betreiber:<br />

51 Bürger Neckargemünds und Umgebung<br />

Im Foyer der Realschule ist ein Display aufgestellt, das die momentane Leistung der Anlage I visualisiert sowie über die insgesamt erzeugte Energie informiert. Beide<br />

Anlagen speisen die gewonnene Energie in das öffentliche Versorgungsnetz. Bei einem Verbrach von ca. 4.000 kWh jährlich können 28 Haushalte versorgt werden.<br />

SEITE 39


SEITE 40


Belagsfläche - ca. 8.000 qm<br />

davon<br />

ca. 1.000 qm wassergebundene Decke<br />

ca. 600 qm Rasengittersteine (Parkplätze)<br />

ca. 6.400 qm Platten/Pflasterbelag in grau<br />

und anthrazit<br />

Vegetationsfläche - ca. 7.400 qm<br />

davon<br />

ca. 6.000 qm Rasen,<br />

ein Großteil davon in Böschungen<br />

ca. 1.400 qm Pflanzflächen<br />

mit Hecken und Bodendeckern<br />

Bepflanzung<br />

Bäume:<br />

23 Amerikanische Amberbäume<br />

(Liquidambar styraciflua)<br />

18 Feld-Ahorne (Acer campestre)<br />

16 Sumpf-Eichen (Quercus palustris)<br />

9 Spitz-Ahorne (Acer platanoides)<br />

7 Knorpelkirschen (Prunus avium ‚Burlat‘)<br />

Hecken:<br />

ca. 2.300 Hainbuchen (Carpinus betulus)<br />

Mauern wurden teilweise mit Gabionen erstellt.<br />

außenanlagen<br />

SEITE 41


Bauherr Stadt Neckargemünd<br />

Bahnhofstraße 54<br />

69151 Neckargemünd<br />

Architekten <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />

Am Grün 11<br />

76437 Rastatt<br />

Tragwerksplanung BUNG Ingenieure AG<br />

Englerstraße 4<br />

69126 Heidelberg<br />

Elektroplanung Planungsbüro Gantert + Braun<br />

Friedrichstraße 13<br />

68794 Oberhausen-Rheinhausen<br />

Technische IWP Ingenieurbüro für<br />

Gebäudeplanung Systemplanung GmbH<br />

Talstraße 41<br />

70188 Stuttgart<br />

Freiraumplanung Gesswein – Henkel + Partner<br />

Schönbergstraße 45<br />

73760 Ostfildern<br />

<strong>Passivhaus</strong> Planung <strong>Passivhaus</strong> Institut<br />

Rheinstraße 44/46<br />

64283 Darmstadt<br />

Vermessung Vermessungsbüro Wolfert<br />

Horrenbergstraße 13<br />

74909 Meckesheim<br />

Brandschutz Michels Brandschutzbüro<br />

Sudetenweg 45<br />

69181 Leimen<br />

Bauphysik Fritz GmbH<br />

Fehlheimer Straße 24<br />

64683 Einhausen<br />

Akustik Schalltechnik Dr. Müller<br />

Am Rankrain 12<br />

76448 Durmersheim<br />

Küchenplanung Müller Gastro-Technik<br />

Pleutersbacher Straße 30<br />

69412 Eberbach<br />

SEITE 42<br />

Prüfstatik Ingenieurbüro Kist<br />

Badgasse 10<br />

74821 Mosbach<br />

Abbruch HydroData GmbH<br />

Gattenhöferweg 29<br />

61440 Oberursel<br />

Geologie / Dr. Behnisch<br />

Bohrpfahlgrüngung Hauptstraße 84<br />

74937 Spechbach<br />

Liste der Baufirmen<br />

Abbruch- und Rino Bau & Transport GmbH<br />

Erdarbeiten Zehn Jeuch 1<br />

77871 Renchen<br />

Rohbauarbeiten Anton Schick GmbH & Co. KG<br />

Häuserschlag 3<br />

97688 Bad Kissingen<br />

Aufzuganlagen J. Weiser<br />

Grempstraße 6<br />

71665 Vaihingen an der Enz<br />

Dach- und AWA Andreas Weber<br />

Zimmerarbeiten GmbH & Co. KG<br />

Ortsstraße 50-52<br />

74847 Obrigheim-Asbach<br />

Schlosser- und Theuring KG<br />

Stahlbauarbeiten Neumarkt 9<br />

08451 Crimmitschau<br />

Elektroinstallationen Weigelt GbR<br />

Am Abrahamschacht 5<br />

09496 Marienberg<br />

Sanitärinstallationen Dieter Herzog<br />

Industriestraße 9/1<br />

69207 Sandhausen<br />

Heizungsinstallationen Krieger Heizungsbau GmbH & Co. KG<br />

Zehntgasse 1<br />

74855 Haßmersheim-Hochhausen<br />

Lüftungstechnische Kreipl & Mannert<br />

Anlagen Dieselstraße 5<br />

91555 Feuchtwangen<br />

Fensterbau und Walter Lang GmbH & Co. KG<br />

Verglasungen Robert-Bosch-Straße 4<br />

75031 Eppingen<br />

Wärmedämm- Werner Ney & Söhne GmbH<br />

verbundsystem Weinbergstraße 1e<br />

67591 Mörstadt<br />

Fassaden- und S + T Fassaden GmbH<br />

Blechnerarbeiten Am Tannenkopp 19<br />

18195 Tessin<br />

Trockenbauarbeiten AP-Baumontagen<br />

Breitenbronner Straße 9<br />

74858 Aglasterhausen<br />

Technische Iso-Basaran GmbH<br />

Isolierungen Blumenstraße 18<br />

67547 Worms<br />

Gebäudeautomation GFR mbH<br />

Löbstedter Straße 101<br />

07749 Jena<br />

Erdwärmesonden Gungl Bohrgesellschaft mbH<br />

Humboldtstraße 2/1<br />

71272 Renningen<br />

Estricharbeiten Gebr. Okatar Estrich GmbH<br />

Mechernerstraße 16<br />

66663 Merzig-Hilbringen<br />

Technische Waldner Labor- und<br />

Ausstattung Schuleinrichtungen GmbH<br />

naturwissenschaftiche Fachräume<br />

Gumpener Straße 14<br />

64385 Reichelsheim<br />

Malerarbeiten Malerwerkstätte Hauck GmbH<br />

Technikräume Carl-Bosch-Straße 8<br />

69115 Heidelberg


Gipserarbeiten BUS Bauunion Süderelbe Hoch- und<br />

Ausbau GmbH<br />

Georg-Wilhelm-Straße 305<br />

21107 Hamburg<br />

Mobile Trennwände Abopart Viol und Partner<br />

GmbH & Co. KG<br />

Mainstraße 9<br />

76327 Pfinztal<br />

Außenanlagen Becker GmbH<br />

Im Rohrbusch 5<br />

74939 Zuzenhausen<br />

Brandschutz- H+H Brandschutz-Sicherheitstechnik<br />

türanlagen GmbH<br />

Fürstenrieder Straße 277<br />

81377 München<br />

Trockenbaudecken Männig Trockenbau GmbH<br />

Am Kreuzberg 3a<br />

39167 Irxleben<br />

Musterzimmer Rohrbacher Holzwerkstätte GmbH<br />

Brechtelstraße 15<br />

69126 Heidelberg<br />

Kanalanschluss- Sax + Klee GmbH<br />

arbeiten Dalbergstraße 30-34<br />

68159 Mannheim<br />

Fliesenarbeiten Schildauer Fliesenleger GmbH<br />

Querstraße 9<br />

04889 Schildau<br />

Maler- und Gruhn Malerbetriebs GmbH<br />

Lackierarbeiten Große Ahlmühle 33<br />

76865 Rohrbach<br />

Betonwerkstein- R. Bayer Betonwerkstein GmbH<br />

arbeiten Dr.-Georg-Spohn-Straße 21<br />

89143 Blaubeuren<br />

Naturwerkstein- Maurer GmbH<br />

arbeiten Salinenstraße 31<br />

74177 Bad Friedrichshall<br />

Bodenbelagsarbeiten Grimmer + Steinhäuser<br />

GmbH & Co. KG<br />

Im Neudeck 8<br />

67346 Speyer<br />

Innentüren und Kasper + Neininger GmbH<br />

Einbaumöbel Erlenhofstraße 1<br />

76473 Iffezheim<br />

Estrichbeschichtungen Pilsl & Partner<br />

Brucknerweg 6<br />

88353 Kißlegg<br />

Parkettarbeiten Huber Parkett GmbH<br />

Oberes Hag 7<br />

74673 Jagstberg<br />

Glasfassade Aula Basler Metallbau GmbH & Co. KG<br />

Robert-Bosch-Straße 14<br />

89568 Hermaringen<br />

Bestuhlung Aula st-objekt-einrichtungen GmbH<br />

Alois-Senefelder-Straße 2<br />

68167 Mannheim<br />

Möblierung Lehrer VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken<br />

und Verwaltung GmbH & Co.KG<br />

Hochhäuser Straße 8<br />

97941 Tauberbischofsheim<br />

Einrichtung naturwissen- LD Mobiliar GmbH<br />

schaftliche Fachräume Industriestraße 14<br />

37176 Nörten-Hardenberg<br />

Einrichtung Conen GmbH<br />

Klassenräume Amerling 7<br />

37176 Nörten-Hardenberg<br />

Einrichtung WPO Objekt- und Fachraum-<br />

Fachräume einrichtung GmbH<br />

Josef-Henle-Straße 9 D<br />

89257 Illertissen<br />

Metallbauarbeiten SDS GmbH<br />

Bahnhofstraße 3<br />

74858 Aglasterhausen<br />

WC-Trennwände Röhl GmbH<br />

Friedrich-Koenig-Straße 15-17<br />

97297 Waldbüttelbrunn<br />

Küchenausstattung Heinen Innenausbau Gastronomietechnik<br />

Liststraße 6<br />

74360 Ilsfeld<br />

Schreinerarbeiten Füchsle GmbH<br />

Schwabstraße 27<br />

89555 Steinheim<br />

Schließanlage Richard Müller Elektrotechnik GmbH<br />

Rohrbacher Straße 162<br />

69126 Heidelberg<br />

Beschilderung und PROfilius<br />

Folienbeschichtung August-Bebel-Straße 111-113<br />

08344 Grünhain-Beierfeld<br />

Endreinigung SRH Kliniken Dienstleistungs GmbH<br />

Im Spitzerfeld 25<br />

69151 Neckargemünd<br />

Medientechnik promedia GmbH.<br />

Neckarauer Straße 6<br />

68766 Hockenheim<br />

Einkaufsplanung KEP AG<br />

Mobiliar Triftweg 29<br />

29227 Celle<br />

SEITE 43


G E N E R A L P L A N U N G<br />

DONNIG + UNTERSTAB<br />

Am Grün 11 76437 Rastatt<br />

Tel. 07222 9767-0 Fax: 9767-11<br />

architekten@donnig-unterstab.de<br />

www.donnig-unterstab.de<br />

Architektur + Innenarchitektur<br />

• Beratung<br />

• Planung<br />

• Bauleitung<br />

IWP Ingenieurbüro für Systemplanung GmbH<br />

Talstraße 41 70188 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 268431-30 Fax: 268431-31<br />

info@iwp-ingenieurleistungen.de<br />

www.iwp-ingenieurleistungen.de<br />

• Professionell. Erfahren. Zuverlässig.<br />

• Bedarfsplanung DIN 18205<br />

• Ausarbeitung des Energiekonzeptes<br />

• Beratung Planung und Bauüberwachung<br />

Neue Ideen<br />

für neue Lebensräume<br />

IWP-Planungskonzepte<br />

• Wärmeversorgungsanlagen<br />

• Geothermie<br />

• Raumlufttechnologie<br />

• Sanitäre Anlagen<br />

BUNG Ingenieure AG<br />

Englerstraße 4 69126 Heidelberg<br />

Tel.: 06221 306-0 Fax: 306-172<br />

info@bung-ag.de<br />

www.bung-ag.de<br />

Beratende Ingenieure<br />

Ihr kompetenter Partner beim Planen, Steuern und Überwachen von:<br />

• Hochbauten<br />

• Industriebauten<br />

• Sportstätten<br />

PLANUNGSBÜRO GANTERT UND BRAUN GmbH<br />

Friedrichstraße 13 68794 Oberhausen-Rheinhausen<br />

Tel.: 07254 9309-0 Fax: 9309-29<br />

info@GantertundBraun.de<br />

www.GantertundBraun.de<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Bauleitung<br />

• Ingenieurbauwerken<br />

• Tunneln<br />

• Verkehrsanlagen<br />

• Gebäudesystemtechnik<br />

• Stromversorgung<br />

• Lichttechnik<br />

• Sicherheitstechnik<br />

• IT-Technologie<br />

• Medientechnik


BGV / Badische Versicherungen<br />

Baden ist BGV<br />

Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband ist<br />

der starke, kompetente und verlässliche Partner<br />

der Städte und Gemeinden in Baden sowie deren<br />

Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Dadurch sorgen<br />

wir für die Sicherheit der badischen Kommunen<br />

und deren Bürger. Zusammen mit seinen Tochterunternehmen<br />

Badische Allgemeine Versicherung<br />

AG, dem Versicherer für Privatpersonen, die außerhalb<br />

des öffentlichen Dienstes beschäftigt sind, und<br />

der Badischen Rechtsschutzversicherung AG bildet<br />

der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband die<br />

Unternehmensgruppe BGV / Badische Versicherungen.<br />

Günstige Tarife und ein umfassendes Produktangebot<br />

haben uns über die Grenzen Badens hinaus<br />

bekannt und erfolgreich gemacht. Dabei legen wir<br />

großen Wert auf Service und kundenfreundliche<br />

Öffnungszeiten in unseren Kundencentern Karlsruhe,<br />

Heidelberg, Mannheim, Offenburg, Freiburg<br />

und Konstanz. Intensive Beratung und umfassende<br />

Betreuung sind für uns oberstes Gebot. Ein dichtes<br />

Netz von Außendienstmitarbeitern und nebenberuflichen<br />

Vermittlern sorgt für individuelle Kundenbetreuung.<br />

Nur so kann die Nähe zu unseren Kunden<br />

garantiert und auf seine Wünsche eingegangen<br />

werden.<br />

Unser Konzept:<br />

Wir entwickeln uns stetig weiter – mit Dynamik<br />

auf festem Grund. Das heißt, wir sind uns unserer<br />

Stärken und unserer Wurzeln als regionales und<br />

kommunales badisches Versicherungsunternehmen<br />

bewusst. Darin sehen wir eine exzellente Basis für<br />

unsere wertorientierte Wachstumsstrategie, die<br />

darauf zielt, unsere Marktposition dauerhaft auszubauen.<br />

Schnell, kompetent und konsequent werden<br />

wir uns neuen Herausforderungen stellen und die<br />

Zukunft aktiv gestalten.<br />

Unser Handeln ist geprägt von Verantwortungsbewusstsein<br />

für mehr als 600 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, die das Unternehmen mit Leben füllen<br />

und ohne deren Engagement ein solcher Prozess<br />

nicht möglich wäre.<br />

Wir verfügen über die Instrumente, frühzeitig und<br />

rasch auf Veränderungen am Markt zu reagieren.<br />

Unser breites Spektrum an innovativen und leistungsfähigen<br />

Produkten bietet ideale Bedingungen<br />

für eine erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie.<br />

Außerdem wissen wir: ein langfristiger Erfolg hängt<br />

unmittelbar mit der Wahrnehmung unserer Verantwortung<br />

gegenüber unseren Kunden, Mitgliedern<br />

und Mitarbeitern sowie der Gesellschaft und der<br />

Umwelt zusammen.<br />

Wer hätte eine solche Entwicklung erwartet, als<br />

sich 1923 acht badische Städte zusammentaten und<br />

den BGV als Feuerschutzbund aus der Taufe hoben.<br />

Mittlerweile zählt der Verband fast 1 000 Mitglieder,<br />

die zugleich dessen Träger sind. Dazu gehören<br />

neben den Städten, Gemeinden und Landkreisen<br />

Badens auch zahlreiche andere kommunale Einrichtungen<br />

und Unternehmen.<br />

Inzwischen hat sich der BGV als Kommunal- und<br />

Spezialversicherer einen Namen gemacht. Ob Städte<br />

und Gemeinden, Landkreise, kommunale Einrichtungen,<br />

der öffentliche Dienst oder Privatpersonen<br />

außerhalb des öffentlichen Dienstes sowie mittelständische<br />

Betriebe – mit den Badischen Versicherungen<br />

sind alle gut beraten! Was damals klein und<br />

als Selbsthilfeorganisation begann, ist zu einem leistungsstarken<br />

Partner in Sachen Sicherheit geworden.<br />

Unser Ziel:<br />

Die Badischen Versicherungen zu einem Unternehmen<br />

zu machen, das Versicherungsschutz bietet, an<br />

dem die Kunden in Baden nicht vorbeikommen.<br />

BGV – BADISCH GUT VERSICHERT.


Anzeige_Neckargemünd_2945_Ganz Baden_245 x 145 mm.indd 1 27.05.2008 15:00:38


Die Kasper & Neininger GmbH ist der kundenorientierte, moderne Dienstleister im Objekt-, Laden- und hochwertigen<br />

Innenausbau. Wir vereinen jahrzehntelange Erfahrung und Know-how mit Qualität und Flexibilität. Für<br />

unsere Kunden realisieren wir so individuelle Qualitätsprojekte aus einer Hand – von der Beratung über Entwurf<br />

und Planung bis zur Ausführung.<br />

Beim Neubau des <strong>Schulzentrum</strong>s Neckargemünd waren wir im gesamten Innenausbau verantwortlich für<br />

// Wandverkleidung mit integrierten Schall- und Brandschutztüren<br />

// Schallschutztüren mit einbrennlackierten Stahlzargen<br />

// Einbauschränke mit Sitznischen<br />

Wir bedanken uns bei den Bauherren sowie dem bauleitenden<br />

Architekturbüro <strong>Donnig</strong> und <strong>Unterstab</strong> herzlich für die gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Kasper & Neininger GmbH | Erlenhofstraße 1 | 76473 Iffezheim | T +49 (0) 72 29.30 41-0<br />

F +49 (0) 72 29.30 41-20 | info@kasper-neininger.de | www.kasper-neininger.de<br />

2745_AZ_<strong>Schulzentrum</strong>_RZ_163x145.1 1 23.05.2008 9:50:01 Uhr


C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Ausführung der gesamten Erd-,<br />

Spezialtiefbau- und Rohbauarbeiten<br />

WWW.SCHICK-BAU.DE<br />

ANTON SCHICK GMBH + CO. KG BAUUNTERNEHMEN<br />

Häuserschlag becker Gartenbau_2008-06-27.pdf 3 | 97688 Bad Kissingen 27.06.2008 | Tel. 09736/42-0 10:10:48 | www.schick-bau.de | E-Mail: info@schick-bau.de<br />

Vermessungsbüro Wolfert GmbH<br />

- Kartographie<br />

- Trassierung<br />

- Planung<br />

- CAD<br />

- GPS<br />

Horrenbergerstr. 13, 74909 Meckesheim<br />

Tel.: 06226/60786 Fax: 06226/992830<br />

VB-Wolfert@t-online.de<br />

www.vermessungsbuero-wrs.de


Wirklich attraktive Immobilien<br />

packen ihre Besucher mit allen Sinnen.<br />

Sie gestalten Ihre Immobilie mit höchstem Anspruch an Design und Funktion.<br />

Unser Vorschlag: Lassen Sie auch bei der Veranstaltungs- und Gebäudetechnik nicht nach!<br />

Audiovisuelle Medien- und Gebäudeleittechnik von promedia lässt Ihre Immobilie hochleben.<br />

Sichtbar. Hörbar. Fühlbar. Wie zum Beispiel im <strong>Schulzentrum</strong> Neckargemünd.<br />

Bei Fragen steht Ihnen unser Geschäftsführer Adriano Musella gerne zur Verfügung.<br />

promedia GmbH<br />

Neckarauer Straße 6<br />

68766 Hockenheim<br />

www.promediaweb.de<br />

Sehen. Hören. Fühlen. Verstehen.<br />

© <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong>


Bauen mit Photovoltaik<br />

Auf dem Dach der Realschule/Gymnasiums Neckargemünd wurde eine<br />

Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 93,28 kWp installiert.<br />

Finanziert wurde ein Teil der Anlage durch Fox energreen, der Rest<br />

durch die KIS und durch die Stadtwerke Neckargemünd.<br />

Infomaterial und Auskünfte: Tel. 06221 513-2149 oder per Mail: info@heidelberger-stadtwerke.de.<br />

KIS<br />

Kommunale Infrastruktur<br />

und Service GmbH<br />

w w w.kis - h e i del berg.de<br />

PV Anz_163x70.indd 1 12.06.2008 15:45:48 Uhr<br />

NATÜRLICH ERDWÄRME<br />

Erdwärmesondenbohrung<br />

Grundwassererschließung<br />

Brunnenbohrung<br />

Wir gratulieren<br />

der Stadt Neckargemünd<br />

zum rundum gelungenen Neubau des<br />

<strong>Schulzentrum</strong>s in <strong>Passivhaus</strong>bauweise<br />

und danken den Planern<br />

für die stets gute Zusammenarbeit.<br />

Carl-Olaf Krieger GmbH & Co. KG<br />

Heizung – Lüftung – Solar<br />

74855 Haßmersheim-Hochhausen<br />

Tel.: 06261/893380<br />

Fax: 06261/15204<br />

Ausführung der Heizungsanlage mit<br />

Wärmepumpe, Pelletskessel und<br />

Fußbodenheizung


SEITE 54<br />

Baugrundgutachten<br />

Hauptstraße 84<br />

74937 Spechbach<br />

Telefon (06226) 78 78 01<br />

Telefax (06226) 78 78 02<br />

kontakt@dr-behnisch.de<br />

www.dr.-behnisch.de<br />

Dr. Behnisch GmbH<br />

Büro für<br />

Ingenieurgeologie<br />

und Baubetreuung<br />

Prüfingenieur für Baustatik<br />

Beratender Ingenieur<br />

Ing.-Büro für konstruktiven Ingenieurbau<br />

________________________________<br />

Dipl.-Ing. Waldemar Kist Tel 06261 - 9369 - 0<br />

Badgasse 10 Fax 06261 - 9369 - 39<br />

74821 Mosbach e-mail info@kist-ingenieure.de<br />

BIlDNaChWeISe:<br />

Titelbild: Klaus Meyer<br />

S. 2: Heidelberg Ballon<br />

S. 3: Büro Günther H. Oettinger<br />

S. 4: Irene Heermann<br />

S. 5: Büro Edgar Bohn<br />

s. 6: Klaus Meyer<br />

S. 7: Büro Horst Althoff<br />

S. 8: Alte Schule - Hans Kramer, Stadtarchiv;<br />

Brand - Feuerwehr Neckargemünd;<br />

restliche Bilder - Jens Friedrich Hertel<br />

S. 10-11: Klaus Meyer<br />

S. 12-13: Fotos - Klaus Meyer;<br />

Planzeichnung - Büro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />

S. 14-15: Fotos - Klaus Meyer;<br />

Planzeichnung - Büro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />

S. 16-17: Klaus Meyer<br />

S. 18-23: Klaus Meyer<br />

S. 24: Klaus Meyer<br />

S. 26: Foto Klaus Meyer<br />

S. 26-31: Fotos und Zeichnungen<br />

Planungsbüro IWP außer S. 30 (Schulfassade) und S.31<br />

(Pelletkessel) - Klaus Meyer<br />

S. 32: <strong>Passivhaus</strong>-Institut Darmstadt<br />

S. 34: Foto - Klaus Meyer;<br />

Zeichnung - Büro Gantert + Braun<br />

S. 35: Foto - Klaus Meyer<br />

S. 36: Büro <strong>Donnig</strong> + <strong>Unterstab</strong><br />

S. 37: Klaus Meyer<br />

S. 38-39: Klaus Meyer<br />

S. 40: Klaus Meyer<br />

S. 41: Planzeichnung - Büro Becker<br />

S. 49: Foto - Klaus Meyer<br />

S. 53: Foto - Klaus Meyer<br />

S. 56: Plan - Metropolregion Rhein-Neckar


Brand altes <strong>Schulzentrum</strong>: 02.06.2003<br />

Wettbewerb: Januar 2005<br />

Planungsbeginn: Februar 2005<br />

Abbruch altes <strong>Schulzentrum</strong>: Oktober 2005<br />

Bauantrag: Januar 2006<br />

Baugenehmigung: Juli 2006<br />

Abschluss Abbruch: Mai 2006<br />

Baubeginn: Juni 2006<br />

Beginn Erdarbeiten Juni 2006<br />

Beginn Pfahlgründung Juli 2006<br />

Spatenstich: 19.06.2006<br />

Grundsteinlegung: 26.10. 2006<br />

Richtfest: 24.05. 2007<br />

Bauzeit: Juni 2006 - Mai 2008 / 24 Monate<br />

Bruttogeschossflächen BGF: 14.085 m²<br />

EG: 4.110 m²<br />

1.OG: 4.277 m²<br />

2.OG: 4.277 m²<br />

3.OG: 1.421 m²<br />

Bruttorauminhalt BRI: 61.802 m³<br />

EG: 21.603 m³<br />

1.OG: 16.679 m³<br />

2.OG: 17.549 m³<br />

3.OG: 5.971 m³<br />

Nutzfläche: 8.335 m²<br />

Verkehrsfläche: 3.740 m²<br />

Dachbegrünung: 4.000 m²<br />

Photovoltaikanlage: 932 m²<br />

Grundstücksgröße: 30.123 m²<br />

Erdmassen: 35.000 m³<br />

Betonmassen: 8.700 m³ = 15 Einfamilienhäuser<br />

Stahlmassen: 1.100 t Stahl = 1000 Autos<br />

Spannweiten der<br />

Spannbeton-Hohlplatten 7,7 m bzw. 11,6 m<br />

Pfahlgründung: 240 Bohrpfähle, 18 m tief,<br />

Ø 90 cm, Gesamtlänge 3,1km<br />

Abbruch altes <strong>Schulzentrum</strong>: 30.000 t<br />

= 12.000 m³ Beton<br />

Betonbruch: 17 t geschreddert<br />

Haustechnik<br />

Kanalnetz: 8.500 m² verzinktes Blech<br />

Heizungsverteilung: 2.500 m<br />

Stahlrohrleitungen<br />

Geothermie: 14 Bohrungen á 140 m Tiefe<br />

= 1.960 m<br />

Elektrokabel: 235 km<br />

Medien+ Informationstechnik: 40 km<br />

Kupferrohre: 6.500 m / 165 Heizkörper<br />

Daten & fakten<br />

Schülerzahl: 1311<br />

Aufzüge: 2<br />

Räume gesamt: 206<br />

Klassenzimmer: 42<br />

Fachräume / Fachnebenräume: 51<br />

Aulabestuhlung max. 444 Sitzplätze<br />

Länge Flügel: 140 m<br />

Länge Riegel Realschule: 65 m<br />

Länge Riegel Gymnasium: 73 m<br />

Höhe Flügel + Riegel Realschule: 13,5 m<br />

Höhe Riegel Gymnasium: 17,4 m<br />

Geschossanzahl 4<br />

Beteiligte Fachplaner: 13 Büros<br />

Beteiligte Firmen: 48 Firmen<br />

Gesamtzahl Bauarbeiter: ca. 250<br />

Bausumme: 23,8 Mio. € brutto<br />

SEITE 55


Metropolregion Rhein-Neckar<br />

Neckargemünd<br />

Stadtverwaltung Neckargemünd<br />

Bahnhofstraße 54, 69151 Neckargemünd<br />

Tel. 06223/804-0, Fax 06223/804-210<br />

E-Mail: stadtverwaltung@neckargemuend.de<br />

www.neckargemuend.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!