Kritik - Dramatischer Verein Biberach
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eZeitung<br />
Soiree des Dramatischen <strong>Verein</strong>s<br />
Datum: 30.01.2006<br />
Szenen treffen Kern des<br />
Menschen Mozart<br />
BIBERACH - Der Dramatische <strong>Verein</strong> <strong>Biberach</strong> hat den 250.<br />
Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart mit einer<br />
musikalisch-literarischen Soiree und Matinee am 27., dem<br />
tatsächlichen Geburtstag, und am 28. und 29. Januar im<br />
Komödienhaus gewürdigt. Die Leitung hatten Edeltraud<br />
Garlin und Peter Marx, die Bühne gestaltete Hermann Maier.<br />
Von unserem Mitarbeiter Günter Vogel<br />
Mozart, für den man manchmal eine Steigerung des Genie-Begriffs finden möchte – Bernstein<br />
nannte ihn „himmlisches Genie“, bei Einstein mutierte er zur „inneren Schönheit des<br />
Universums“, Debussy empfand ihn als „die Musik selbst“ – war nicht nur das musikalische<br />
Wunder. Er war auch ein Mensch mit Fehlern und Schwächen, gehorsamer Schüler des<br />
strengen Vaters, ebenso liebevoller wie untreuer Ehemann, überschäumend freundlich wie<br />
widerborstig. Einige der Aspekte brachte der „Dram“ auf die Bühne.<br />
Eine insgesamt runde Sache<br />
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Bei aller überwältigenden Fülle von Musik, von Briefen, von Literatur verstanden es die<br />
Verantwortlichen, spotlightartige Schwerpunkte zu setzen, Interessantes wie Gewöhnliches mit<br />
Genialischem zu verquicken. Herausgekommen ist – wiewohl mit gelegentlichen Kantigkeiten –<br />
eine insgesamt runde Sache, der zuzuhören und zuzusehen höchst vergnüglich war.<br />
Johanna Schurer, Mirjam Schuster und Bernd Otto sangen mit schön klingenden Stimmen<br />
vier Notturnos mit verliebt-romantisch-traurigen Texten, begleitet von Dimitri Frenkel und Ralf<br />
Guderlei (Klarinette) und Isabel Garlin (Bassklarinette).<br />
Peter Marx erzählte über des Komponisten Leben und Werk und begleitete die Sänger am<br />
Klavier. Jan Sandel (im Spiel ein exzellent formulierender da Ponte) las mit österreichischer<br />
Stimmfärbung aus den munter-unterhaltsamen Briefen des genialen Salzburger Kindskopfs.<br />
War die geballte Ladung Lesetext insgesamt wohl etwas zu lang, glichen das die von<br />
Edeltraud Garlin geschriebenen und einstudierten Szenen spielerisch wieder aus. Sie drehten<br />
sich um „Die Entführung“, „Figaros Hochzeit“ und „Don Giovanni“. Volker Angenbauer traf<br />
darstellerisch den Kern des Menschen Wolfgang Amadeus, wie man ihn sich nach heutigem<br />
Wissen wohl vorzustellen hat. Caterina Zanin war eine süße Constanze; weitere Rollen waren<br />
mit Aktiven des „Dram“ und mit reifberockten Frauen besetzt.<br />
Sabine Winter sang mit ihrem engelhaften und fraulich fundierten Sopran die Rosenarie aus<br />
„Figaros Hochzeit“, verkörperte das schöne und edle Element. Der Bass Gunther Dahinten<br />
zelebrierte das Gegenteil mit den Arien des Osmin aus der „Entführung“, schwelgte in<br />
Vorstellungen des Halszuschnürens der Gefangenen, kulminierte die schwarze Phantasie in<br />
klingendem tiefen D.<br />
http://ezeitung.szon.de/eZeitung/2006013013282html/htmlstories/5078617-30.01.200...<br />
06.02.2006
eZeitung<br />
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Der Dramatische <strong>Verein</strong> leistete mit der Soiree seinen respektablen Beitrag zu den<br />
weltweiten Verehrungsgalas für eine Ausnahmeerscheinung der Kunst- und Weltgeschichte.<br />
http://ezeitung.szon.de/eZeitung/2006013013282html/htmlstories/5078617-30.01.200...<br />
Datum: 30.01.2006<br />
06.02.2006
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Datum: 30.01.2006<br />
Der Dramatische <strong>Verein</strong> hat den <strong>Biberach</strong>er Zuschauern das Genie und den Menschen Mozart<br />
mit Lesungen und szenischen Darstellungen näher gebracht. SZ-Foto: Vogel<br />
http://ezeitung.szon.de/eZeitung/2006013013282html/htmlstories/5078616-30.01.200...<br />
Datum: 30.01.2006<br />
06.02.2006