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Knochenblock ade ? - Dr-iglhaut-praxis.de

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Revolutionäre Knochenaugmentation – Schalentechnik<br />

<strong>Knochenblock</strong> <strong>a<strong>de</strong></strong> ?<br />

In seiner neuen Kursreihe präsentiert <strong>Dr</strong>. Gerhard Iglhaut klinische Fälle<br />

seiner innovativen Schalentechnik für horizontale und/o<strong>de</strong>r vertikale<br />

Knochenaugmentation. Mit dieser innovativen Technik, basierend auf<br />

formstabilen,resorbierbaren Materialien mit Ultraschallapplikation,<br />

lässt in vielen Fällen eine <strong>Knochenblock</strong>fixation für augmentative<br />

Zwecke als nicht mehr notwendig erscheinen.<br />

Nach einer Zahnextraktion kommt es meist innerhalb von 12 Monaten zu einer horizontalen<br />

Resorption <strong>de</strong>s Alveolarfortsatzknochens um ca. 50 %, sodass ein Großteil <strong>de</strong>r Implantatinsertionen<br />

bei kritischer Betrachtung einer <strong>Knochenblock</strong>augmentation bedarf. Die horizontale und vertikale<br />

Regeneration <strong>de</strong>s lokal stark atrophierten Alveolenkamms stellt in <strong>de</strong>r Implantologie immer noch eine<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung dar. Es gibt <strong>de</strong>rzeit verschie<strong>de</strong>ne Behandlungsmodalitäten zur<br />

<strong>Knochenblock</strong>augmentation.<br />

<strong>Knochenblock</strong>augmentationen<br />

<strong>Knochenblock</strong>augmentationen wer<strong>de</strong>n heute mit zahlreichen Techniken, Entnahmetechniken und<br />

Biomaterialien bei unterschiedlichen Indikationen durchgeführt. <strong>Knochenblock</strong>augmentationen mit<br />

autogenem Knochen (z.B. Beckenkamminterponat) o<strong>de</strong>r Sandwichtechnik mit Eigenknochen und<br />

Knochenersatzmaterial (z.B. BioOss ® ) sind bewährte Verfahren. Invasive Entnahmetechniken stellen<br />

für die Patienten ein hohes Risiko <strong>de</strong>r Morbidität dar. Häufig wird <strong>de</strong>r Entnahmeort als größte<br />

Belastung <strong>de</strong>r OP empfun<strong>de</strong>n. Die sichere Fixation <strong>de</strong>r Blocktransplantate ist von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Eingriffes. Zur Befestigung <strong>de</strong>s Knochenmaterials dienen<br />

nichtresorbierbare Materialien wie Titan-Meshes und Titan-Schrauben, welche bei einer Zweit-OP<br />

wie<strong>de</strong>r entnommen wer<strong>de</strong>n müssen. Der sichere Weichgewebsverschluß ist häufig eine<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für <strong>de</strong>n Operateur und <strong>de</strong>terminiert Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg.<br />

Schalentechnik versus traumatischer <strong>Knochenblock</strong>entnahme<br />

„Ich arbeite nun seit einem Jahr mit <strong>de</strong>r<br />

Schalentechnik. In diesem Zeitraum wur<strong>de</strong> von<br />

mir kein <strong>Knochenblock</strong> mehr eingesetzt. „<br />

<strong>Dr</strong>. Gerhard Iglhaut<br />

Die Schalentechnik nach <strong>Dr</strong>. Iglhaut wur<strong>de</strong> bereits bei mehr als zwanzig Patienten erfolgreich<br />

angewen<strong>de</strong>t. Diese neuartige Knochenaugmentation ersetzte in diesen Behandlungsfällen<br />

<strong>Knochenblock</strong>entnahmen. Thermoplastische, transparente Folien mit einer Dicke von 0,1 bzw. 0,3 mm<br />

ersetzen dabei Knochenscheiben <strong>de</strong>r bewährten Augmentationstechnik<br />

nach Khoury. Zum sichern Fixieren <strong>de</strong>r<br />

Folie wer<strong>de</strong>n vorhersehbare resorbierbare Pins<br />

verwen<strong>de</strong>t. „Mit <strong>de</strong>r Schalentechnik konnten<br />

gute Ergebnisse bezüglich <strong>de</strong>s<br />

Knochenwachstum verzeichnet wer<strong>de</strong>n“, so <strong>Dr</strong>.<br />

Iglhaut. Die Schalentechnik ist eine<br />

bahnbrechen<strong>de</strong> Technologie zu Gunsten <strong>de</strong>s<br />

Patienten. Auf eine invasive<br />

<strong>Knochenblock</strong>entnahme kann verzichtet wer<strong>de</strong>n. Durch die resorbierbaren Pins und Membranen<br />

entgeht <strong>de</strong>r Patient einem zweiten OP-Eingriff, in <strong>de</strong>r sonst nicht resorbierbrare Materialien wie Titan-<br />

Schrauben o<strong>de</strong>r Titan-Meshes wie<strong>de</strong>r entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

1


Ultraschallfixierung resorbierbare Pins und Membranen mit SonicWeld Rx ®<br />

Mit SonicWeld Rx ® wer<strong>de</strong>n im Unterschied zu an<strong>de</strong>ren Systemen Pins und Membranen aus 100%<br />

amorphen 50:50 Poly-D-L-Laktid (PDLLA) verwen<strong>de</strong>t. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

Milchsäuremolekularketten wie sie im menschlichen Organismus bereits vor <strong>de</strong>r OP vorkommen.<br />

Dieses Material zeichnet sich durch eine unübertroffen hohe Körperverträglichkeit und ein<br />

verlässliches Abbauverhalten aus.<br />

PDLLA-Material wird nicht nur relativ reaktionslos abgebaut, son<strong>de</strong>rn auch gewebeschonend inseriert:<br />

Ein Ultraschallgenerator erzeugt eine genau <strong>de</strong>finierte Frequenz, die für die Verflüssigung <strong>de</strong>r Rän<strong>de</strong>r<br />

eines auf <strong>de</strong>m Bohrloch sitzen<strong>de</strong>n Pins sorgt. Dadurch geleitet <strong>de</strong>r Pin in das Bohrloch. Durch die<br />

Än<strong>de</strong>rung seines Aggregatzustan<strong>de</strong>s dringt er auch in die knöchernen Hohlräume vor und gewährt so<br />

eine unvergleichbar hohe Festigkeit. Außer<strong>de</strong>m sorgt die Ultraschallfrequenz für das Verschmelzen<br />

von Pinkopf und Membrane.<br />

Histologische Erkenntnisse<br />

Für die innovative Anwendung von SonicWeld Rx konnten<br />

hervorragen<strong>de</strong> Ergebnisse bezüglich Knochenwachstums<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. Zu keinem Zeitpunkt traten thermische<br />

Vor Augmentation<br />

Gewebeschädigungen o<strong>de</strong>r gar Nekrosen auf. Klinisch histologisch<br />

ergibt sich kein Anhalt auf initiale Entzündungsreaktion im umgeben<strong>de</strong>n Gewebe<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Ultraschallapplikation. Es fin<strong>de</strong>t keine knochenschädigen<strong>de</strong><br />

Folgereaktion statt. Die Weichgewebereaktion ist klinisch und histologisch als reizlos<br />

einzustufen.<br />

Fazit<br />

Die neue Schalentechnik, basierend auf formstabilen, resorbierbaren Folien, scheint eine effektive<br />

Metho<strong>de</strong> zum Ersatz <strong>de</strong>r <strong>Knochenblock</strong>entnahme zu sein.<br />

Das Verwen<strong>de</strong>n resorbierbarer Pins, Folien und Membranen aus PDLLA 50:50 erspart <strong>de</strong>m Patienten<br />

einen OP-Zweiteingriff, welche eine erhebliche physische und psychische Belastung für <strong>de</strong>n Patienten<br />

be<strong>de</strong>utet können. Die dreidimensionale Infiltration <strong>de</strong>s Pins in die Knochenstrukturen und <strong>de</strong>r<br />

Verriegelungsmechanismus zwischen Membrane und Pin verzeichnen eine außeror<strong>de</strong>ntlich hohe<br />

Ursprungsfestigkeit.<br />

Die Schalentechnik bietet verglichen mit an<strong>de</strong>ren Vorgehensweisen <strong>de</strong>r <strong>Knochenblock</strong>augmentation<br />

ein mininimalinvasives und atraumatisches Verfahren zu Gunsten <strong>de</strong>s Patienten.<br />

Schalentechnik<br />

klinischer Fall:<br />

Die 65-jährige Patientin mit aus<br />

-geprägter horizontaler Resorption<br />

<strong>de</strong>s Alveolarfortsatzknochens<br />

in regio 34-36 Unterkiefer<br />

wünscht eine Brückenversorgung<br />

mit 2 Implantaten.<br />

Für das Einsetzen dieser<br />

Implantate ist eine horizontale<br />

und geringgradig vertikale<br />

Knochenaugmentation erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(Abb.1 / Abb.2) Das<br />

chirurgische Proce<strong>de</strong>re ist von<br />

nachfolgen<strong>de</strong>n Behandlungssequenzen<br />

gekennzeichnet:<br />

1. Eröffnung <strong>de</strong>r Augmentations -<br />

region mit midkrestaler Inzision<br />

und vertikaler Entlastung in das<br />

Vestibulum an angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Nachbarzähnen unter Bildung<br />

eines Mukoperiostlappens im<br />

Augmentationsbereich sowie<br />

Mukosalappens im Mobilisationsbereich.<br />

2. Bohren von Knochenperforationen<br />

mit Vorbohrer 1,6 x 4 mm<br />

für Pinsetzung sowie Eröffnung<br />

von Knochenmarkräumen unter<br />

Gewinnung partikulierten,<br />

autologen Knochens (Abb. 3).<br />

3. Formen <strong>de</strong>r thermoplastischen<br />

Folie SonicWeld Rx (0,1 mm<br />

bzw. 0,3 mm Dicke) in einem<br />

70°C-heißen sterilen, physiologischen<br />

Kochsalzlösungsbad<br />

und Anpassen <strong>de</strong>r Folienform<br />

an Defektmorphologie ggf.<br />

mittels Zuschnei<strong>de</strong>ns.<br />

4. Applikation von Pin und Folie:<br />

Resorbierbare SonicWeld Rx ® -<br />

Pins aus PDLLA 50:50 in die<br />

knöchernen Hohlräume setzen.<br />

5. Vorgeformte, transparente Folie<br />

auf die Pins ansetzen und unter<br />

Aktivierung <strong>de</strong>r stumpfen Sonotro<strong>de</strong><br />

verschweißen (Abb.4).<br />

Anpassen und Glätten <strong>de</strong>r<br />

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9<br />

fixierten Folie mit stumpfer<br />

Sono<strong>de</strong>.<br />

6. Füllen <strong>de</strong>r dreidimensionalen,<br />

lagerstabilen Raumrekonstruktionen<br />

<strong>de</strong>s Alveolarkammes mit<br />

Augmentat hergestellt aus ca.<br />

50 % <strong>de</strong>proteinisierter Knochenmatrix<br />

(BioOss, Fa. Geistlich)<br />

und ca. 50 % autologer<br />

Knochenspäne an- gemischt mit<br />

Eigenblut (Abb. 5). Optionale<br />

Gewinnung von partikuliertem<br />

Eigenknochen mit minimalinvasiven<br />

Trepanbohrern (K-<br />

System, Fa. ADS) aus <strong>de</strong>r<br />

Retromolarregion.<br />

7. Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Augmentationsregion<br />

(Abb.6) mit Kollagenmembran<br />

(BioGi<strong>de</strong>, Fa.<br />

Geistlich).<br />

8. Mikrochirurgischer spannungsfreier<br />

Weichgewebsverschluß<br />

mit Fixationsnähten (Cytoplast<br />

CS – 1.5 PTFE monofiles<br />

Nahtmaterial, Fa. Osteogenics<br />

Nach Augmentation<br />

<strong>Dr</strong>. Gerhard Iglhaut<br />

Biomedical,) und Adaptionsnähten<br />

(Seralene 6-0, DS 12<br />

bzw. 15, monofiles Nahtmaterial,<br />

Fa. Serag-Wiessner)<br />

zur sicheren primären Wundheilung<br />

(Abb. 7 / Abb. 8).<br />

9. Reentry mit Überprüfung <strong>de</strong>r<br />

hervorragen<strong>de</strong>n Kieferkammrekonstruktion<br />

und Freilegung<br />

<strong>de</strong>r Implantate in regio 34 und<br />

36 6 Monate nach Augmentation<br />

und Implantatinsertion mit<br />

Verschiebelappentechnik zur<br />

Generierung stabiler, periimplantärerWeichgewebsstrukturen<br />

(Abb. 9 / Abb. 10).<br />

10.Versorgung mit implantatgetragener,<br />

festsitzen<strong>de</strong>r Suprakonstruktionen<br />

(Prothetik <strong>Dr</strong>.<br />

Huber J., Illertissen) vier<br />

Wochen nach Freilegung (Abb.<br />

11 / Abb. 12).<br />

Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6<br />

Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12<br />

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