Aquaporation â ein neues Verfahren zur ... - Dermaviduals
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<strong>Aquaporation</strong> – <strong>ein</strong> <strong>neues</strong> <strong>Verfahren</strong> <strong>zur</strong> Verbesserung der Elastizität und Feuchtigkeit Seite 2 von 5<br />
kommt zu Hauterkrankungen wie beispielsweise<br />
atopischer Dermatitis, Psoriasis, Rosacea,<br />
Akne, trockener und empfindlicher Haut<br />
oder auch zu <strong>ein</strong>er vorzeitigen Hautalterung.<br />
Der Wassergehalt der Epidermis regelt Elastizität<br />
und Spannkraft der Haut. Wasser wird in<br />
dem hydrophoben Milieu des Stratum corneum<br />
durch die Substanzen des natürlichen Feuchtigkeitsfaktors<br />
(NMF) wie beispielsweise Glycerin,<br />
Harnstoff, Aminosäuren und Peptide gebunden.<br />
Für die Schutzfunktion der Hautbarriere<br />
ist die spezifische Lipidzusammensetzung<br />
von entscheidender Bedeutung. In den verschiedenen<br />
Hautschichten werden die Lipide<br />
durch Enzyme verändert. Für <strong>ein</strong>e ausreichende<br />
Enzymaktivität sind Wasser und <strong>ein</strong><br />
saurer pH-Wert in der Epidermis notwendige<br />
Voraussetzungen.<br />
Das intakte Stratum corneum stellt <strong>ein</strong>e unüberwindbare<br />
Barriere für hydrophile Substanzen<br />
dar. Zahlreiche pharmazeutische und apparative<br />
<strong>Verfahren</strong> wurden entwickelt, um<br />
Substanzen durch die Schutzbarriere zu transportieren.<br />
Elektrischer Strom, Schall- und<br />
Lichtenergie versetzen die zähflüssige Lipiddoppelschicht<br />
in Schwingungen und verändern<br />
dadurch die Konsistenz und Durchlässigkeit<br />
der Membran. Geeignete Vehikel für den<br />
Transport über die Schutzbarriere sind Liposomen<br />
und Nanopartikel, deren Hüllen aus<br />
hautphysiologischen Phospholipiden besteht.<br />
In Liposomen werden hydrophile, in Nanopartikel<br />
lipophile Substanzen verkapselt. Bei Hautkontakt<br />
verbindet sich die Hülle mit den Lipiden<br />
des Stratum corneum und transportiert den<br />
Inhalt der Liposomen und Nanopartikel in tiefe<br />
Hautschichten.<br />
Aquaporine<br />
Alle lebenden Organismen müssen den Zu-<br />
und Abfluss von Wasser zu den Zellen regulieren,<br />
damit Funktion, Form und Größe der Zellen<br />
erhalten bleiben. Dafür sind spezielle Prot<strong>ein</strong>e<br />
zuständig, die als “Aquaporine“ bezeichnet<br />
werden.<br />
Aquaporine (AQP) sind Wasserkanäle, die von<br />
außen geregelt werden können, um den Wasserfluss<br />
in und aus der Zelle zu steuern.<br />
Die Tatsache, dass Wasser über Zellmembranen<br />
ausgetauscht werden kann, ist lange bekannt.<br />
Nach der Entdeckung der Lipiddoppelschicht<br />
in Plasmamembranen in den späten<br />
1920er Jahren ging man von der <strong>ein</strong>fachen<br />
Diffusion von Wasser durch die Zellmembran<br />
aus. In den 1970er Jahren wurde unter anderem<br />
von Arthur Solomon, Robert Macey und<br />
Alan Finkelst<strong>ein</strong> aufgrund biophysikalischer<br />
Modelle die Existenz von spezifischen Wasserkanälen<br />
postuliert.<br />
Erst Anfang der 1990er Jahre gelang es der<br />
Arbeitsgruppe um Peter Agre, den gesuchten<br />
Wasserkanal zu identifizieren. Sie nannten<br />
dieses Prot<strong>ein</strong> dann Aquaporin-1 (AQP1).<br />
2003 erhielt er für s<strong>ein</strong>e Forschungen auf dem<br />
Gebiet der Aquaporine den Nobelpreis für<br />
Chemie. Bis heute sind <strong>ein</strong>e ganze Reihe von<br />
Aquaporinen beim Menschen, bei Tieren,<br />
Pflanzen und Bakterien identifiziert worden.<br />
Quellen: [Agre P. et al: Aquaporin water channels<br />
– from atomic structure to clinical medicine.<br />
J. Physiol. (2002) 542, 3-16. Agre P et al:<br />
Aquaporin water channels: molecular mechanisms<br />
for human diseases. FEBS Lett (2003)<br />
555, 72-78. Burghardt, B: Distribution of<br />
aquaporin water channels AQP1 and AQP5 in<br />
the ductal system of the human pankreas.<br />
GUT (2003) 52, 1008-1016]<br />
Aquaporine sind integrale Membranprot<strong>ein</strong>e<br />
Alle bekannten Aquaporine weisen <strong>ein</strong>e ähnliche<br />
Struktur und Aminosäurensequenz auf.<br />
Das AQP1 besteht aus <strong>ein</strong>er Kette von 268<br />
Aminosäuren. Diese bildet sechs Helices, welche<br />
die Membran durchspannen (integrales<br />
Membranprot<strong>ein</strong>). Am Ende der Helix befindet<br />
sich <strong>ein</strong>e charakteristische Struktur, bestehend<br />
aus drei Aminosäuren (Asparagin–Prolin–Alanin),<br />
die wesentlich <strong>zur</strong> Selektivität des Wasserkanals<br />
beiträgt. Der Kanal ist in der Mitte<br />
am engsten (0,3 nm), an den beiden Öffnungen<br />
beträgt der Durchmesser 2 nm. In Säugetieren<br />
sind 12 verschiedene Aquaporine bekannt.<br />
Die Wasserleitfähigkeit pro Kanal und<br />
Sekunde beträgt bis zu 3 x 10 9 Wassermoleküle.<br />
Das bedeutet, dass <strong>ein</strong>e 10 x 10 cm 2<br />
große Membran mit <strong>ein</strong>gebetteten Aquaporinen<br />
<strong>ein</strong>en Liter Wasser in ca. 7 Sekunden<br />
filtern kann.<br />
Quelle: [Farage MA. Textbook of Aging Skin,<br />
Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2010]<br />
Aquaporine sind hoch selektiv. Auf Grund des<br />
Engpasses in der Mitte des Kanals können<br />
k<strong>ein</strong>e größeren Teilchen als Wassermoleküle<br />
den Kanal passieren.<br />
Die hohe Effizienz der Aquaporine liegt darin<br />
begründet, dass sie die Wassermoleküle <strong>ein</strong>zeln<br />
und geordnet durch den Kanal leiten und<br />
dabei die Wasserstoffbrückenbindung zwischen<br />
den Wassermolekülen zeitweise lösen.<br />
Der Durchtritt von Kationen, die kl<strong>ein</strong>er als <strong>ein</strong><br />
Wassermolekül sind, wird von positiv gelade-<br />
Kosmetik Konzept KOKO GmbH & Co.KG • D-42799 Leichlingen • Moltkestr. 25 • www.dermaviduals.com • Seite 2 von 5