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Beate Eismann - Museum für Druckkunst

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<strong>Beate</strong> <strong>Eismann</strong>: „Illuminierte Historie“, Nr. III von 3 Broschen, 2012,<br />

Abdrücke von <strong>Museum</strong>sklischees in Aluminium, bemalt, Silber, Edelstahldraht,<br />

63 x 54 x 12 mm<br />

<strong>Beate</strong> <strong>Eismann</strong>: „Historie I bis V“, 5 Broschen, 2011,<br />

Abdrücke von <strong>Museum</strong>sklischees in Aluminium, Goldnadeln,<br />

58 x 83 x 12 mm, 71 x 94 x 12 mm, 80 x 105 x 12 mm, 75 x 83 x 12 x mm, 57 x 79 x 12 mm<br />

Einen zusätzlichen Zwischenschritt nutzte<br />

<strong>Beate</strong> <strong>Eismann</strong> <strong>für</strong> eine Reihe von<br />

Halsschmuckarbeiten. Dem Scanprozess<br />

gingen hier Abdrücke von Klischees auf<br />

Blütenblättern voran. Die eigene Oberflächenstruktur<br />

der Blütenblätter und die<br />

Einprägungen der Klischees ließen ein<br />

facettenreiches Zusammenspiel entstehen,<br />

das durch die Vergänglichkeit des Pflanzenmaterials<br />

an zusätzlichem Reiz gewann<br />

– sind sie doch auch ein Gleichnis <strong>für</strong> die<br />

Endlichkeit herkömmlicher Drucktechniken.<br />

Von einigen Stadien der Zersetzung<br />

fertigte <strong>Beate</strong> <strong>Eismann</strong> Scans an und setzte<br />

sie schließlich durch Rapid Prototyping in<br />

Kunststoffreliefs um, die durch eine<br />

weitere individuelle Bearbeitung ihre<br />

Herkunft auf den ersten Blick verbergen.<br />

Einige Stücke dienten in der Folge<br />

wiederum als Grundlage <strong>für</strong> eine weitere<br />

Abformung in handgeschöpftem Papier,<br />

das <strong>für</strong> die Anwendung als Schmuck<br />

chemisch stabilisiert wurde.<br />

Bereits während der Arbeit an diesen<br />

Werkgruppen entstand der Wunsch, die<br />

Begegnung mit historischen Druckformen<br />

fortzusetzen. Der direkte Kontakt zum<br />

Material war Prämisse <strong>für</strong> das weitere<br />

Vorgehen. Denn besonders die materielle<br />

Beschaffenheit von Druckklischees forderte<br />

die Aufmerksamkeit <strong>Beate</strong> <strong>Eismann</strong>s<br />

geradezu heraus, so zum Beispiel das in<br />

die Druckform hinein- resp. das herausgear<br />

beitete Motiv, das Tälern und Schluchten<br />

eines Gebirgsmassivs gleicht und<br />

Mikrokosmos zu Makrokosmos werden<br />

lässt. In diesem Zusammenhang waren<br />

auch die Partien interessant, die in der<br />

Druckform den Negativraum bilden und<br />

nicht mitdrucken sollen, sowie die Nutzungs<br />

spuren, wie Kratzer und Farbreste,<br />

die eine ganz eigene Geschichte erzählen.<br />

Der Wunsch, die individuelle Haptik von<br />

Klischees in Schmuckarbeiten zu zitieren,<br />

führte <strong>Beate</strong> <strong>Eismann</strong> ins <strong>Museum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Druckkunst</strong> Leipzig. Die Sammlung des<br />

Hauses umfasst Maschinen und Pressen<br />

der polygrafischen Industrie, eine europaweit<br />

einzigartige Kollektion von Schriften<br />

in Form von Bleilettern, Matrizen, Stahlstempeln<br />

und Holzbuchstaben sowie einen<br />

umfangreichen Fundus an Druckklischees.<br />

Besonderheit des <strong>Museum</strong>s ist dessen<br />

Präsentation. Ansässig in einem histori-

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