Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.flamungo.net<br />
Ausgabe 2, November/Dezember 2008<br />
0,80 €<br />
<strong>Flamungo</strong><br />
Sozialkritisch und unabhängig<br />
Die Zeit und<br />
der Tod<br />
Philosophie und Wissenschaft<br />
gegen den dunklen<br />
Gevatter. SEITE 6<br />
Menschen sterben,<br />
Elben nicht<br />
Wir zeigen Ihnen, wieso Ihr<br />
Leben dadurch wertvoller<br />
wird. SEITE 4<br />
Wo sind die<br />
Helden?<br />
SEITE 12<br />
1
amungo.net<br />
www.flamun<br />
ww.flamungo<br />
www.flamungo<br />
et mungo.net<br />
www.flamungo<br />
mungo.net<br />
www.flamun<br />
ngo.net<br />
www.fl<br />
ww.flamungo<br />
lamungo.net<br />
2
Editorial<br />
Das Abenteuer geht weiter<br />
Werte Leser und Leserinnen,<br />
mit Stolz und Freunde präsentieren wir Ihnen die zweite Ausgabe. Etwas verspätet<br />
zwar, aber wieder bis zur letzten Seite gefüllt mit tiefen Gedanken und bunten Lichtern.<br />
Barack Obama ist bald der neue, strahlende Präsident der USA. Er hat die Herzen<br />
der Amerikaner im Sturm gewonnen. Von einer solchen Euphorie kann die österreichische<br />
Bundesregierung nur träumen. In diesem Heft gehen wir der Frage nach,<br />
warum unsere Politiker keine Helden sind. Dazu haben wir uns Erfolgsbeispiele jenseits<br />
von Europa und Amerika angeschaut: die blühenden Reiche von Mittelerde.<br />
Auch unsere „Homo solus“-Serie wird fortgesetzt. Einige unserer Leser fanden den<br />
ersten Teil zwar sehr interessant und anregend, jedoch ein wenig zu abstrakt und<br />
allgemein. Daher haben wir uns bemüht, den Pfad des einsamen Wanderers diesmal<br />
etwas lebensnäher zu beschreiben.<br />
Im Namen der <strong>Flamungo</strong>-Redaktion wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit mit der<br />
zweiten Ausgabe. Ich hoffe, sie verschafft Ihnen auch in dieser dunklen Zeit eine<br />
erhellende Lektüre.<br />
Thomas Mitzka | Herausgeber<br />
Inhalt<br />
Menschen sterben, Elben nicht....................................... Seite 4<br />
Homo Solus: Teil 2 ..................................................... Seite 6<br />
Der Rat des Staßenkehrers.............................................Seite 10<br />
Feurio!.................................................................... Seite 11<br />
Aragorn vs. Faymann .................................................. Seite 12<br />
Comic: Das sinnlose Leben............................................. Seite 16<br />
Impressum:<br />
Herausgeber und Chefredakteur: Thomas Mitzka,<br />
Art Director: Manfred Stipanitz,<br />
Creative Director: Sabrina Jeitler.<br />
Redaktionssitz: 1210 Wien.<br />
3
4<br />
Menschen sterben,<br />
Elben nicht<br />
Elben sind unsterblich. Zumindest<br />
erleiden sie keinen natürlichen Tod.<br />
Wenn sie genug haben von ihrem<br />
Dasein auf Mittelerde, können sie<br />
eines der Schiffe besteigen, die von<br />
den Grauen Anfurten nach Westen<br />
fahren. Die Schiffe fahren zu den Unsterblichen<br />
Landen. Dort leben die Elben,<br />
solange die Welt besteht. Elben<br />
werden auch nicht krank. So werden<br />
sie auch nach Jahrtausenden nicht<br />
depressiv oder lebensmüde. Jedenfalls<br />
gibt es in den Chroniken Mittelerdes<br />
nur wenige Fälle von Suizid<br />
unter Elben. Sollten Elben aber doch,<br />
durch eigenes oder fremdes Verschulden,<br />
ums Leben kommen, so kehren<br />
ihre Geister in die Unsterblichen<br />
Lande zurück.<br />
Elben wissen also, was sie nach<br />
dem Tod erwartet. Die Menschen<br />
jedoch sehen einem ungewissen<br />
Schicksal entgegen. Auch in unserer<br />
Welt.<br />
Wir leben heute in einer verwirrenden<br />
Gesellschaft, die dauernd in Bewegung<br />
ist. Wenig ist gewiss, vieles<br />
ist rätselhaft. Der Tod ist aber für<br />
manche das größte Mysterium. Er<br />
ist das Ende aller bekannten Dinge.<br />
Die verschiedenen Religionen haben<br />
jeweils eigene Vorstellungen<br />
darüber, was nach dem Tod passiert.<br />
Fakt ist, dass dieses Leben begrenzt<br />
ist. Irgendwann stirbt und<br />
zerfällt unser Körper. Und es gibt<br />
nichts, das wir dagegen tun können.<br />
Der Tod erinnert uns daran, dass<br />
wir nur Gäste sind in dieser Welt.<br />
Vor uns haben Generationen gelebt,<br />
und Generationen werden nach<br />
uns leben. Auch wenn, in gewisser<br />
Weise, das alles für uns nicht passieren<br />
wird, weil unser Bewusstsein<br />
mit dem Tod endet. Manchmal auch<br />
schon vorher.<br />
Das ist es wohl der Grund, warum<br />
der Tod so bedeutend ist. Wobei<br />
verschiedene Kulturen ganz unterschiedlich<br />
mit ihm umgehen. Für die<br />
alten Ägypter war der Totenkult sehr<br />
wichtig. In unserer Kultur konzentrieren<br />
wir uns eher auf das Leben und<br />
die Jugend. Alter und Tod sind unangenehme<br />
Themen. Als alternde Gesellschaft<br />
beschäftigen wir uns trotzdem<br />
mit Fragen darüber, ob wir selbst<br />
über unseren Tod entscheiden dürfen.<br />
Aktive Sterbehilfe ist in manchen<br />
Ländern erlaubt. In anderen Ländern<br />
wird sie als Mord gesehen, und streng<br />
bestraft. Und Selbstmord ist sowieso<br />
ein Tabu. Der Tod bereitet uns immer<br />
noch Probleme, obwohl wir viel Zeit<br />
hatten, uns an ihn zu gewöhnen.
Der Tod hat aber auch etwas Gutes.<br />
Er gibt uns die Möglichkeit, das Leben<br />
schätzen zu lernen. Etwas, das<br />
scheinbar kein Ende nimmt, wird oft<br />
nicht gewürdigt. Das ist unser Problem<br />
mit dem Umweltschutz: So lange die<br />
Menschen saubere Luft und sauberes<br />
Wasser haben, ignorieren sie die Tatsache,<br />
dass auch die Ressourcen der<br />
Erde begrenzt sind. Das ganze Leben<br />
ist begrenzt. Es könnte morgen vorbei<br />
sein. Oder heute schon. Und da ist es<br />
ähnlich wie mit der Umwelt: Viele Menschen<br />
riskieren ihre Gesundheit für<br />
zweifelhaften Genuss, etwa durch Zigaretten.<br />
Elben könnten ruhig Drogen<br />
nehmen, und sich auf ihre natürliche<br />
Widerstandskraft verlassen. Es sieht<br />
aber so aus, als täten sie es nicht.<br />
Wahrscheinlich aus Respekt für das<br />
Leben, das sie als Geschenk ihrer Götter<br />
begreifen. Aus Sicht der Elben ist<br />
das auch verständlich und realistisch,<br />
weil ihre ganze Entwicklungsgeschichte<br />
stark von der göttlichen Schöpfung<br />
geprägt ist. Elben müssen sich nicht<br />
fragen, ob es ein Leben nach dem Tod<br />
gibt. Sie wissen es.<br />
Oder glauben sie es nur? Für uns ist<br />
klar, dass Elben wirklich unsterblich<br />
sind. Sie sind nicht durch Urknall und<br />
Evolution entstanden, sondern wurden<br />
geschaffen Wie ihre ganze Welt und all<br />
die anderen Völker Mittelerdes. Weil sie<br />
alle nur erfunden sind. Mit uns ist das<br />
anders. Wir müssen uns fragen, welchen<br />
Sinn ein Leben hat, das endlich ist. Wir<br />
wissen nicht, ob danach etwas anderes<br />
kommt, oder nichts mehr. Und was es<br />
bedeutet, nicht mehr zu existieren.<br />
Wir sind Lebe(!)wesen, hineingeworfen<br />
in eine kalte, lebensfeindliche Welt. Ohne<br />
Namen, ohne Geschichte. Alles, was<br />
wir wissen, sind nur Vermutungen und<br />
Überzeugungen. Wissen bedeutet Wahrheit,<br />
und Wahrheit gibt es nicht. Denn<br />
Wahrheit ist immer wahr, und das Leben<br />
ist begrenzt. Weil wir so nackt und alleine<br />
sind, haben wir uns unsere eigenen Götter<br />
geschaffen. Unsere eigenen Vorstellungen<br />
von Leben und Tod.<br />
Ob man das Leben als Vorbereitung<br />
auf den Tod sieht, oder den Tod als Ziel<br />
des Lebens: Sterben müssen wir alle. Am<br />
besten sollten wir die Zeit, die wir haben,<br />
nützen, und das Leben leben. Angst vor<br />
dem Tod zu haben, ist dabei nur hinderlich.<br />
Dazu gibt es ein gutes Zitat des<br />
griechischen Philosophen Epikur: “Solange<br />
wir sind, ist der Tod nicht; wenn<br />
der Tod ist, sind wir nicht.” Vieles gelingt<br />
leichter und besser, wenn man sich auf<br />
das konzentriert, was man gerade tut.<br />
Im Leben sollte man deshalb vor allem<br />
ans Leben denken, die Zeit des Sterbens<br />
kommt ohnehin früh genug.<br />
So gesehen ist es gut, dass wir keine Elben<br />
sind, die in ewigem Dämmerlicht existieren.<br />
Das ist nämlich der Unterschied:<br />
Für uns ist das Leben nur deshalb Leben,<br />
weil es den Tod gibt. So, wie es ohne die<br />
Nacht keinen Tag gäbe. Der Tod ist allgegenwärtig,<br />
so sehr wir ihn auch ignorieren.<br />
Leben und Tod sind eine sinnvolle Einheit.<br />
Der Tod macht das Leben erst kost-<br />
bar. Er hilft uns, zu verstehen, was wir<br />
sind. Denn wenn man als Mensch überhaupt<br />
etwas wissen kann, dann dieses:<br />
dass wir leben – mit allen Konsequenzen,<br />
die dieses Leben mit sich bringt.<br />
5
6<br />
Homo Solus, Teil 2:<br />
Die Zeit und der Tod<br />
Im zweiten Teil unseres „Homo solus“-Konzepts geht<br />
es um die Angst vor der Zeit und dem Tod. Ein Streifzug<br />
von der griechischen Antike bis zur aktuellen<br />
Hirnforschung.<br />
Treffen sich zwei Planeten.<br />
Sagt der eine: „Hallo, wie geht’s?“<br />
Sagt der andere: „Schlecht – ich<br />
habe Homo Sapiens.“<br />
Darauf der erste: „Keine Sorge,<br />
das hatte ich auch schon – das<br />
geht vorbei.“<br />
Das Universum kümmert es<br />
nicht, wenn wir sterben. Das<br />
Positive daran ist, dass es auch<br />
uns nicht zu kümmern braucht.<br />
Wenn wir uns damit abfinden,<br />
dass wir im Prinzip alleine auf<br />
diesem Planeten sind, sollte es<br />
uns nicht mehr besonders stören,<br />
eben diesen einmal verlassen zu<br />
müssen. Dadurch fallen einige<br />
Gründe weg, unser kommendes<br />
Ableben zu bedauern: Unser Leben<br />
(und damit auch Sterben)<br />
müssen wir in erster Linie vor uns<br />
selbst verantworten.<br />
Das Geheimnis des Epikur<br />
Schon der griechische Philosoph<br />
Epikur forderte seine Mitmenschen<br />
um 300 v. Chr. dazu auf, den Tod<br />
nicht zu fürchten: „Wenn wir sind,<br />
ist der Tod nicht, und wenn der Tod<br />
ist, sind wir nicht.“ Epikur glaubte,<br />
dass es im Leben darum gehe, Lust<br />
und Lebensfreude zu empfinden.<br />
Drei Dinge stünden dem im Weg:<br />
Furcht, Schmerzen und Begierden.<br />
Zur Überwindung der Begierden<br />
wurde in der letzten Ausgabe schon<br />
einiges gesagt. Diesmal werden wir<br />
uns näher mit der Furcht befassen,<br />
die Schmerzen werden in einer der<br />
nächsten Ausgaben folgen.<br />
Die größte Furcht ist für viele Menschen<br />
die Angst vor dem Tod. Es ist<br />
die Angst davor, dieses Leben aufgeben<br />
zu müssen. Vor diesem Hintergrund<br />
zeigt sich, wieso Epikurs<br />
Argument danebengeht: Wenn der<br />
Tod ist, sind wir nicht – aber eben<br />
die Ungewissheit dieses Nicht-Seins
ist es, die den Tod so bedrohlich<br />
macht. Ein Freund hat einmal<br />
gesagt: Was ihn am meisten am<br />
Tod störe, sei, dass man, wenn<br />
man sich endlich einigermaßen<br />
an dieses Leben gewöhnt habe,<br />
es auch schon wieder aufgeben<br />
müsse. Wie auch immer – jedenfalls<br />
ist es wichtig, dass wir den<br />
Tod akzeptieren als einen natürlichen<br />
Teil des Lebens. Denn erstens<br />
bringt es nichts, über den<br />
Tod zu verzweifeln, weil wir ausnahmslos<br />
sterben müssen. Zweitens<br />
ist es besser, sich auf das Leben zu<br />
konzentrieren. Epikur stellte gemeinschaftliche<br />
Orgien in den Vordergrund,<br />
aber er vertrat eine Lebensweise, die gut<br />
zum Gedanken des „Homo solus“ passt:<br />
Die Loslösung von den eigenen Begierden<br />
hieß für ihn nicht unbedingt, in Armut<br />
und Demut zu leben – es bedeutete,<br />
sich auf das Wesentliche zu beschränken<br />
und das Leben intensiv<br />
zu leben, jeden Tag zu zelebrieren<br />
und auszukosten.<br />
Zum Weg des „Homo solus“ gehört<br />
das Bewusstsein, dass wir<br />
trotz allem nicht allein auf der<br />
Welt sind, dass es Menschen gibt,<br />
die uns wichtig sind und denen<br />
auch wir viel bedeuten. Auch wenn<br />
das bedeutet, dass man sich in neue<br />
Abhängigkeiten begibt und ein<br />
Stück der persönlichen Freiheit<br />
aufgibt, kann man doch erwarten,<br />
dafür mehr zu gewinnen.<br />
Fest steht: Wenn wir uns<br />
auf das Leben konzentrieren<br />
und es genießen, gewinnen<br />
Homo Solus<br />
7
8<br />
Homo Solus<br />
wir es für uns und unsere Mitmenschen.<br />
Leben in der Erinnerung<br />
Wir wissen nicht, wann wir sterben<br />
werden. Es könnte morgen aus<br />
sein, aber die meisten von uns dürfen<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
damit rechnen, noch längere Zeit<br />
zu leben. Sie stehen vor der Herausforderung,<br />
diese Zeit sinnvoll<br />
zu füllen. Wanderer auf dem einsamen<br />
Pfad des Homo solus sollten<br />
sich dessen bewusst sein, dass der<br />
Großteil unseres Lebens aus unseren<br />
Erinnerungen besteht.<br />
Dazu werden wir die Funktions-<br />
weise des menschlichen Gehirns<br />
betrachten. Wenn wir hier über<br />
„das Leben“ sprechen, meinen wir<br />
immer das persönliche Leben eines<br />
Menschen.<br />
Gemäß dem Gedanken des<br />
„Homo Solus“ kann zum Leben nur<br />
das gehören, was durch die Sinnesorgane<br />
ins Gehirn, ins Bewusstsein<br />
gelangt. Dort vermischen sich diese<br />
Eindrücke mit dem, was schon im<br />
Bewusstsein ist – sei es durch andere<br />
Eindrücke oder seien es angeborene<br />
Voraussetzungen. Das<br />
eigentliche Leben, also der jeweilige<br />
Moment, umfasst nur das JETZT,<br />
diese eine Sekunde. Das Bewahrenswerte<br />
wird als Erinnerung gespeichert,<br />
der Rest verschwindet im<br />
cerebralen Nirvana. Es reicht nicht,<br />
für das Jetzt zu leben. Wir müssen<br />
auch an unsere Erinnerungen denken.<br />
Das momentane Bewusstsein ist<br />
ein konstanter Strom von Eindrücken<br />
und Gedanken, der ins<br />
Gedächtnis mündet. Derzeit geht<br />
die Wissenschaft davon aus, dass<br />
tatsächlich alles gespeichert wird<br />
– doch nicht alles wird zur Erinnerung,<br />
denn eine Erinnerung<br />
ist nur, woran man sich auch<br />
erinnern kann. Es ist wichtig, zu<br />
verstehen, dass unser Gedächtnis<br />
uns bis zum Tod begleiten und<br />
beeinflussen wird. Deshalb ist es<br />
nicht nur wichtig, für den Moment<br />
zu leben. Wir sollten auch daran<br />
denken, dass dieser Moment, auch<br />
wenn er vorbei ist, uns vielleicht<br />
weiterhin begleiten wird. Daher ist<br />
es eine gute Idee, so zu leben, dass
wir unsere Entscheidungen in Zukunft<br />
nicht bereuen werden. Wir müssen<br />
verantwortungsbewusst leben.<br />
Andererseits sind neue, hin und wieder<br />
auch verrückte Erfahrungen ein<br />
besonderer Reiz des Lebens, den wir<br />
uns nicht entgehen lassen sollten.<br />
Der Homo solus sucht sich seinen<br />
Weg zwischen beiden Extremen.<br />
Alle Zeit der Welt<br />
Der deutsche Philosoph Immanuel<br />
Kant (1724 – 1804) sah Raum und<br />
Zeit als feste Strukturen unserer<br />
sinnlichen Wahrnehmung. Demnach<br />
sind Raum und Zeit keine Eigenschaften<br />
der (Außen)welt – sie<br />
liegen in uns: Wir sehen die Welt immer<br />
nur räumlich und zeitlich, wir<br />
können sie uns auch kaum anders<br />
vorstellen.<br />
Zeit ist immer da, ob man sie bewusst<br />
wahrnimmt oder nicht. Die<br />
ersten Menschen haben die Zeit<br />
wahrscheinlich am Stand von Sonne<br />
und Mond gemessen. So richteten sie<br />
ihren Tagesablauf nach der Natur. In<br />
der heutigen Zeit haben wir jedoch<br />
einen viel komplexeren Zeitbegriff.<br />
Der Puls unserer Gesellschaft orientiert<br />
sich an den Zeigern am Ziffernblatt,<br />
denn diese sind einheitlich<br />
und genau. Dadurch lässt sich die<br />
Zeit effizienter nutzen. Trotzdem<br />
scheinen gerade heute viele Menschen<br />
Zeitprobleme zu haben. Das<br />
Leben wird immer hektischer.<br />
Dabei darf man nicht vergessen,<br />
dass es vor einigen Tausend Jahren<br />
noch keine Uhren gab. Die Zeit hat<br />
sich seither nicht verändert. Geändert<br />
hat sich allerdings unser Umgang<br />
mit Zeit: Ein Wechsel der Perspektive<br />
führt zu einer anderen Konstruktion<br />
der Realität. Dieses Wissen können<br />
wir nutzen, um zu verhindern, dass<br />
die Zeit, eine Konstante unseres Lebens,<br />
gegen uns arbeitet.<br />
Die Frage, warum das so wichtig<br />
ist, schließt den Kreis und führt uns<br />
wieder zum Tod. Der Tod markiert<br />
gemeinsam mit seinem Gegenpol, der<br />
Geburt, unsere Lebensspanne auf<br />
dieser Welt. Dazwischen liegt die Zeit,<br />
die uns gegeben ist – die wir nutzen<br />
können, um unsere Ziele zu erreichen.<br />
Ein rationales und bewusstes<br />
Zeit-Management kann dabei hilfreich<br />
sein. Blicken wir zurück zu den<br />
uhrenlosen Frühkulturen, im Vergleich<br />
zur durchorganisierten modernen<br />
Zivilisation: Der Unterschied<br />
besteht darin, dass die Zeit-Einheiten<br />
enger gefasst wurden. Wen ange-<br />
sichts der Verantwortung über Jahre<br />
und Jahrzehnte der Mut verlässt, wem<br />
diese Bürde manchmal zu schwer erscheint,<br />
der sollte – wo es möglich<br />
ist – in kleineren Einheiten denken,<br />
am besten in Tagen. Ein Tag ist eine<br />
sinnvolle, überschaubare Einheit, in<br />
der man vieles bewegen und beenden<br />
kann. Auf diese Weise kann man entspannter<br />
an das Großprojekt Leben<br />
herangehen, und kann auch den Tod<br />
als dessen Ende leichter akzeptieren.<br />
Auf dem Pfad des Homo solus<br />
sind wir mit dem Leben und Sterben<br />
allein. Wir müssen selbst<br />
damit fertigwerden. Wenn es uns<br />
gelingt, dass die Zeit und der Tod<br />
unsere Verbündeten sind – was<br />
soll uns dann noch von unserem<br />
Glück trennen? Mehr dazu in der<br />
nächsten Ausgabe!<br />
Homo Solus<br />
9
10<br />
Im zweiten Teil des „Homo solus“-Konzepts haben wir<br />
uns der Zeit und dem Tod gewidmet. Wie schon in der<br />
letzten Ausgabe möchten wir hier ein Zitat vorstellen, das<br />
dabei hilft, die theoretischen Ausführungen zum „Homo<br />
solus“ besser zu verstehen und praktisch einzusetzen.<br />
Das Wesen der Zeit besteht darin, dass sie vergeht. Wir alle kennen<br />
jedoch das Phänomen, dass sie anscheinend nicht immer mit<br />
der gleichen Geschwindigkeit vergeht.<br />
Hier setzt unser Zitat ein: Momo ist ein seltsames Mädchen, das<br />
gut zuhören kann. Einer ihrer besten Freunde ist Beppo, der<br />
Straßenkehrer. Wenn er von der Arbeit kommt, sitzen sie gerne<br />
zusammen und reden.<br />
„Siehst du, Momo”, sagte er dann<br />
zum Beispiel, „es ist so: Manchmal<br />
hat man eine sehr lange Straße vor<br />
sich. Man denkt, die ist so schrecklich<br />
lang; das kann man niemals<br />
schaffen, denkt man.”<br />
Er blickte eine Weile schweigend<br />
vor sich hin, dann fuhr er fort: „Und<br />
dann fängt man an, sich zu eilen. Und<br />
man eilt sich immer mehr. Jedesmal,<br />
wenn man aufblickt, sieht man, daß<br />
es gar nicht weniger wird, was noch<br />
vor einem liegt. Und man strengt<br />
sich noch mehr an, man kriegt es<br />
mit der Angst, und zum Schluß ist<br />
man ganz außer Puste und kann<br />
nicht mehr. Und die Straße liegt immer<br />
noch vor einem. So darf man es<br />
nicht machen.”<br />
Er dachte einige Zeit nach. Dann<br />
sprach er weiter: „Man darf nie an<br />
die ganze Straße auf einmal denken,<br />
verstehst du? Man muß nur an den<br />
nächsten Schritt denken, an den<br />
nächsten Atemzug, an den nächsten<br />
Besenstrich. Und immer wieder nur<br />
an den nächsten.”<br />
Wieder hielt er inne und überlegte,<br />
ehe er hinzufügte: „Dann<br />
macht es Freude; das ist wichtig,<br />
dann macht man seine Sache gut.<br />
Und so soll es sein.”<br />
Und abermals nach einer langen<br />
Pause fuhr er fort: „Auf einmal merkt<br />
man, daß man Schritt für Schritt die<br />
ganze Straße gemacht hat. Man hat<br />
gar nicht gemerkt wie, und man ist<br />
nicht außer Puste.”<br />
Es ist nicht nötig, alles auf<br />
einmal zu machen, zu wissen, zu<br />
planen. Wenn wir uns auf das<br />
konzentrieren, was vor uns liegt,<br />
wird es leichter, und wir können<br />
es bewusster erleben. Wer Herr<br />
über seine Zeit ist, meistert sein<br />
Leben und damit auch seinen<br />
Tod.<br />
Manchmal ist es aber auch<br />
wichtig, die Straße zu verlassen<br />
und einen anderen Weg zu<br />
suchen.
Feurio!<br />
Mitten in der Stadt brennt ein großes, helles Feuer.<br />
Es erhellt die Nacht, und der rötliche Glanz lässt die gewohnten<br />
Straßen und Häuser seltsam fremd erscheinen.<br />
Immer mehr Menschen stehen um das Feuer herum und<br />
schauen schweigend in die Flammen. Irgendwann beginnen<br />
sie zu reden.<br />
Der Mond steht hoch am Himmel, als die Menschen<br />
wieder heimgehen. Die Feuerwehr hat Schlimmeres verhindert<br />
und den Brand gelöscht. Aber das Feuer hat die<br />
Herzen der Menschen entzündet, die Flammen lodern und<br />
leuchten weiter in ihren Seelen.<br />
Scheena Brand... I hob jo an sich Feia gern. I sich<br />
gern a Feia. Ned? Samma gstanden, ham gschaut...<br />
Wei waunn i wo a Feia sich, und i hea: tatü,<br />
tatü, tatü – do renn i glei hi. I hob<br />
des gern, waunn de Leit duatstehn<br />
und so...<br />
(Helmut Qualtinger wäre am 8. Oktober<br />
80 Jahre alt geworden.)<br />
Immer, wenn ich einsam bin,<br />
Zieht es mich zum Feuer hin.<br />
Warum ist die Sonne rund?<br />
Warum werd ich nicht gesund?<br />
Rammstein: Hilf mir<br />
11
12<br />
Warum Aragorn,<br />
Sohn des Arathorn, ein besserer<br />
Bundeskanzler wäre als<br />
Werner Faymann*<br />
Tolkiens Herr der Ringe und die reale Politik<br />
Natürlich ist der Vergleich<br />
weit hergeholt. Schließlich stammen<br />
beide Figuren aus völlig unterschiedlichen<br />
Systeme. Hinzu<br />
kommt, dass eine von ihnen erfunden<br />
ist. Das ist jedoch kein Hindernis<br />
für einen Vergleich. Denn<br />
erstens ist auch das Bild, das man<br />
von Faymann kennt, mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit erfunden. Und<br />
zweitens ist Aragorn ein Charakter<br />
in J.R.R. Tolkiens Roman Der Herr<br />
der Ringe und verfügt somit über<br />
einen komplexen, in sich „realistischen“<br />
sozialen wie politischen<br />
Hintergrund.<br />
In diesem Vergleich geht es um<br />
bestimmte Eigenschaften und<br />
Charakterzüge, die ich Aragorn zuschreibe<br />
und die Faymann nicht<br />
erkennen lässt.<br />
Aragorn vertritt Ehre und Gerechtigkeit.<br />
Er hat ein starkes Empfinden<br />
für das, was richtig ist. Dafür<br />
kämpft er und ist auch bereit, sein<br />
Leben einzusetzen. Typisch für ihn<br />
ist auch eine konservative Sichtweise.<br />
Er geht einen traditionellen<br />
Weg und bemüht sich, nicht von<br />
seinen Werten abzuweichen.<br />
Werner Faymann geht ebenfalls<br />
einen beständigen Weg. Die Sozialdemokratische<br />
Partei Öster-<br />
( * beliebige(n) österreichische(n) Spitzenpolitiker(in) einsetzen )
eichs ist die Bewegung,<br />
in der er sich engagiert – und das mit<br />
großem Erfolg: Er hat gute Chancen,<br />
Österreichs nächster Bundeskanzler<br />
zu werden. Doch wie hoch ist der Preis,<br />
den er bereit ist, dafür zu zahlen? Wer<br />
sich ein wenig für Politik interessiert,<br />
weiß, dass Faymann ein Populist ist. Er<br />
richtet sich nach Stimmungen im Volk<br />
und einflussreichen Massenmedien.<br />
Er kündigt umfassende Reformen an,<br />
deren Auswirkungen zweifelhaft sind.<br />
Und für all das riskiert er nicht viel. Im<br />
schlimmsten Fall müsste er als Parteichef<br />
zurücktreten.<br />
Das soll nicht heißen, dass Faymann<br />
ein schlechter Politiker ist. Er ist nur<br />
ein Beispiel dafür, dass die Politik, wie<br />
sie in diesem und anderen Ländern ge-<br />
VS<br />
macht wird, nicht richtig<br />
ist. Politiker sind keine Vorbilder.<br />
Dagegen könnte man einwenden,<br />
dass auch unsere Politiker überragende<br />
Qualitäten entwickeln könnten,<br />
sich aber den Gegebenheiten anpassen<br />
müssen. In einer Demokratie ist es oft<br />
nötig, Kompromisse einzugehen – besonders,<br />
wenn man im Parlament über<br />
keine absolute Mehrheit verfügt.<br />
Liegt also der Fehler im System? Dafür<br />
spricht, dass Aragorn kein langjähriger<br />
Parteifunktionär war, sondern<br />
einem Königsgeschlecht entstammt. Im<br />
Westen Mittelerdes ist die verbreitete<br />
Staatsform die Monarchie. Ein König<br />
muss nicht mit seinen Beratern darü-<br />
13
14<br />
ber streiten, was das Beste für sein Volk<br />
ist. Er entscheidet souverän. Von Kindesbeinen<br />
an lernt er, die Bedürfnisse<br />
seines Volkes und die Geheimnisse der<br />
Diplomatie zu verstehen.<br />
Aber ob aus dem Thronfolger ein guter<br />
und gerechter Herrscher wird, hängt<br />
nicht nur von seiner Ausbildung ab. Der<br />
umsichtige und gerechte König ist ein<br />
Ideal. Im Reiche Rohan regiert Denethor.<br />
Als er in Trauer um seinen gefallenen<br />
Sohn dem Wahnsinn verfällt, droht er,<br />
sein Volk mit sich in den Untergang zu<br />
reißen, was nur knapp verhindert werden<br />
kann. Die Demokratie ist dagegen<br />
eine oftmals träge, aber vergleichsweise<br />
sichere Staatsform.<br />
Das ist vielleicht auch der Grund, warum<br />
Aragorn unwillig ist, sein Erbe als<br />
Regent anzutreten. Er hat das Gefühl,<br />
nicht allein aus seiner Abstammung einen<br />
Sitz auf den Thron rechtfertigen zu<br />
können. Erneut zeigt sich hier Aragorns<br />
eigene Zurückhaltung. Er strebt nach<br />
einem sinnerfüllten Leben, und dieses<br />
Streben lässt ihn ruhelos als Waldläufer<br />
durch Mittelerde reisen. Er sieht das<br />
Regieren nicht als gut bezahlte, sichere<br />
Anstellung – als König sogar eine Anstellung<br />
auf Lebenszeit. Deshalb wäre<br />
er meiner Meinung nach gut geeignet,<br />
an der Spitze eines Staates zu stehen.<br />
Die Realität sieht leider anders aus: In<br />
unserer Politik steht das Streben nach<br />
persönlichem Gewinn im Zentrum, nicht<br />
der Einsatz für Gerechtigkeit und andere<br />
Ideale.<br />
Und hier muss man sagen, dass die<br />
Erklärung mit dem erzwungenen Anpassen<br />
nicht wirklich zutreffen kann. Denn<br />
man Ende stehen hinter all dem – hinter<br />
dem Staat, den Regierung, den Parteien<br />
– Menschen. Menschen mit einem freien<br />
Willen. Menschen, wie Faymann einer<br />
ist. Ebenso wie Aragorn, wie wir alle.<br />
Der Herr der Ringe ist nicht nur eine<br />
Geschichte von gut ausgebildeten Kriegern.<br />
Eine zentrale Rolle im Roman<br />
spielen die Halblinge, ein gemütliches<br />
und friedliebendes Volk. Vielleicht kann<br />
man in ihnen auch die österreichische<br />
Mentalität erkennen, die nichts mit der<br />
EU oder mit Problemen anderer Staaten<br />
zu tun haben möchte, aber gleichzeitig<br />
von ihnen profitiert. Die Halblinge leben<br />
in einer abgeschiedenen Gegend,<br />
wo sie vor allem von der Landwirtschaft<br />
leben. Im Unterschied zu Österreich<br />
scheinen sie jedoch tatsächlich unabhängig<br />
zu sein: Sie haben keine Kriegsschulden<br />
zu begleichen, sind nicht auf<br />
Fördergelder angewiesen und treiben<br />
nur gelegentlich Handel mit Reisenden.<br />
Ein geostrategischer Blick auf die<br />
Karte Mittelerdes zeigt aber, dass – zumindest<br />
seit dem erneuten Aufstieg des<br />
Tyrannen Sauron – nur die wehrhaften<br />
Streitkräfte der umliegenden Reiche<br />
das unbeschwerte Leben der Hobbits<br />
ermöglichte.<br />
Trotzdem sind die Hobbits ein Beispiel<br />
für eine utopische Gesellschaft, in der<br />
Kriege einer längst vergessenen Vergangenheit<br />
angehören. Dies wird begünstigt<br />
durch eine einfache, naturbewusste<br />
Lebensweise. Kein Halbling-Politiker<br />
muss Alternativen für fehlende fossile<br />
Brennstoffe finden, weil dafür kein Bedarf<br />
besteht. Was zum Leben benötigt<br />
wird, wird selbst angebaut oder aus natürlichen<br />
Materialien produziert. Daher<br />
besteht keine Abhängigkeit von Importen.<br />
Das Beispiel zeigt jedoch auch, dass es<br />
in einer nicht friedlichen Welt gefährlich<br />
sein kann, wenn ein Volk einfach seine
Waffen ablegt und auf ein eigenes Heer<br />
verzichtet. Neue Abhängigkeiten ergeben<br />
sich spätestens dann, wenn das schutzlose<br />
Volk auf den Beistand bewaffneter<br />
Verbündeter angewiesen ist. Wobei<br />
sich im Verlauf des Romans zeigt, dass<br />
auch Halblinge, wenn es ernst wird, gute<br />
Kämpfer sein können.<br />
Und das ist eine der zentralen Botschaften<br />
des Romans. Dass jeder, sei er nun<br />
Mensch, Elf oder Hobbit, über sich hinauswachsen<br />
und ein Held sein kann. Das<br />
gilt für Politiker, das gilt für uns alle. Und<br />
dazu ist es nicht unbedingt nötig, mit dem<br />
Schwert aufs Schlachtfeld zu stürmen.<br />
Über sich hinauszuwachsen heißt heute:<br />
Magie zu finden in einer Welt, in der die<br />
meisten vergessen haben, was das Wort<br />
bedeutet. Und jene, die es noch wissen,<br />
lachen darüber.<br />
Wer heute ernsthaft von Ehrlichkeit und<br />
Ehre, von „alten Werten“ spricht, wirkt oft<br />
lächerlich, vielleicht sogar verrückt. Ist<br />
dieser Mensch noch dazu Politiker, wird<br />
man ihm wahrscheinlich raten, den Beruf<br />
zu wechseln oder ihm sogar<br />
Unehrlichkeit vorwer-<br />
fen, weil dann die Frage<br />
aufkäme, wie er mit diesen<br />
Grundsätzen zu seiner Stellung<br />
gekommen ist.<br />
Der Herr der Ringe endet<br />
mit dem Anbruch des Vierten<br />
Zeitalters. Es ist das<br />
Zeitalter der Menschen. Es<br />
ist unsere Zeit. Und die ist<br />
kompliziert. Es gibt nicht immer<br />
nur richtig oder falsch,<br />
gut oder böse. Es wäre jedoch der falsche<br />
Weg, in eine Fantasiewelt zu flüchten und<br />
die Entscheidungen den alteingesessenen<br />
Herrschern zu überlassen. Denn auch<br />
die Herrscher dieser Welt sind Menschen<br />
wie wir. Und kein Mensch ist allwissend.<br />
Doch wer seit Jahren auf seinem Thron<br />
sitzt oder darauf hofft, diesen möglichst<br />
bald zu besteigen – welche Wege kann<br />
so jemand kennen? Es wäre weise, sich<br />
nicht von glänzenden Rüstungen blenden<br />
zu lassen. Wir sollten uns fragen, ob wir<br />
eher dem wortgewandten Patrioten im<br />
purpurnen Umhang glauben wollen, der<br />
auf alles eine Antwort hat – oder einem<br />
heimatlosen Waldläufer, der sagt, dass er<br />
die Welt nicht ganz begreift, aber ehrlich<br />
versucht, sie besser zu machen.<br />
„Aus Asche wird Feuer geschlagen,<br />
Aus Schatten geht Licht hervor;<br />
Heil wird geborstnes Schwert,<br />
Und König, der die Krone verlor.”<br />
J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe<br />
Band 1: Die Gefährten,<br />
übersetzt von E.M. von Freymann<br />
15
16<br />
DAS SINNLOSE LEBEN<br />
Comic von Manfred Stipanitz<br />
„In letzter-<br />
Zeit fällt mir<br />
daheim die<br />
Decke am<br />
Kopf.“<br />
„Was soll das Ganze<br />
hier? Es macht alles<br />
keinen Sinn!“<br />
„Hey, das wird wieder...<br />
rauch mal einen mit mir...<br />
das kann oft Wunder<br />
wirken“<br />
„Ich möchte dir Flügel<br />
schenken. Fühl dich frei,<br />
flieg los und lass deine<br />
Sorgen hinter dir!!“<br />
„Ich bin deine FEE,<br />
es wird alles gut.<br />
Folge mir!“<br />
„AHHHHHHHHH !!!!!!“<br />
ENDE<br />
„Ich werde<br />
Ablenkung<br />
bei einem<br />
Freund<br />
suchen!“