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April, Mai, Juni 2013 - Kommunales Kino guckloch

April, Mai, Juni 2013 - Kommunales Kino guckloch

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<strong>April</strong><br />

< <strong>Mai</strong><br />

< <strong>Juni</strong><br />

<strong>Kommunales</strong> <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> | VS-Villingen<br />

Mittwoch 03.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 2-3 )<br />

Kurzfilm: Ente, Tod und Tulpe | Animationsfilm<br />

Langfilm: Winternomaden | Dokumentation<br />

Mittwoch 10.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 5-6 )<br />

Langfilm: Der Winterdieb | Spielfilm<br />

Mittwoch 17.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 7-9 )<br />

Kurzfilm: Baywatchers<br />

Langfilm: The Help | Spielfilm KiO mit VHS (engl.)<br />

Mittwoch 24.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 10-14)<br />

Langfilm: Palermo oder Wolfsburg Filmreihe (1)<br />

Mittwoch 01.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 15-16 )<br />

Kurzfilm: Beige | Dokumentarfilm<br />

Langfilm: Die Libelle und das Nashorn | Spielfilm<br />

Mittwoch 08.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 20-21 )<br />

Langfilm: The Substance | Spielfilm<br />

Mittwoch 15.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 22-23)<br />

Kurzfilm: La Pagella<br />

Langfilm: 1000-Euro Generazione KiO mit VHS (ital.)<br />

Mittwoch 22.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 24-25)<br />

Langfilm: Wilaya Filmreihe (2) (Titelbild)<br />

Mittwoch 29.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 26-27)<br />

Kurzfilm: Apnoe<br />

Langfilm: Hannah Arendt | Dokumentation<br />

Mittwoch 05.06.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 29-31)<br />

Langfilm: Die Legende von Paul und Paula | Spielfilm<br />

Mittwoch 12.06.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 32-34)<br />

Kurzfilm: Was denkt die Welt über die Deutschen?<br />

Langfilm: Lebe wohl meine Königin KiO mit VHS (frz.)<br />

Mittwoch 19.06.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 35-36)<br />

Langfilm: Starbuck | Spielfilm<br />

Mittwoch 26.06.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 36-38)<br />

Kurzfilm: La Luna nel deserto Filmreihe (3)<br />

Langfilm: La Pirogue | Spielfilm Filmreihe (4)<br />

<strong>April</strong>, <strong>Mai</strong>, <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Kommunales</strong> <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> VS-Villingen e.V.<br />

VS-Villingen, Donaueschingen und Titisee-Neustadt<br />

Filmreihe: Europa! Refugium oder Festung?


Impressum <strong>guckloch</strong> im CINEMA | Donaueschingen<br />

1. Vorentscheidung Freitag 12. <strong>April</strong> <strong>2013</strong>:<br />

- CUSE - Tübingen - IndieRock<br />

- BLACKSLASH* - Hüfingen - Heavy Metal<br />

- CROSSING LINES - Freiburg - EpicNewMetal<br />

- PUGS ON TRUCKS - Breisach - IndieRock<br />

2. Vorentscheidung Samstag 13. <strong>April</strong> <strong>2013</strong>:<br />

- THE TAPE RIDERS - Karlsruhe - IndieProgElectro<br />

- EPIC HOLIDAY* - Villingen-Schwenningen - Pop-Rock<br />

- ARSONISTS VS. FIREMEN - Freiburg - Spheric Punk<br />

- RAUMLOS - Freiburg - Deutschrock<br />

3. Vorentscheidung Freitag 19. <strong>April</strong> <strong>2013</strong>:<br />

- PANTANO SOUNDSYSTEM - Wiesloch - Ska<br />

- [ANNA]LOG - Tuttlingen - Rock<br />

- RANDOM SELECTION - Konstanz - Alternative Rock<br />

- FUEL THE FIRE* - Bräunlingen - Metal/Hardrock<br />

4. Vorentscheidung Samstag 20. <strong>April</strong> <strong>2013</strong>:<br />

- WE EXIST - Freiburg - Rock<br />

- ONE STEP UP - Freiburg - Punkrock<br />

- SIMPLICITY - Tuttlingen - Alternative Rock<br />

- BOOTLACE* - Trossingen - Metal<br />

(*)=RegioBand/ggf. Wildcard<br />

HALBFINALS<br />

1. Halbfinale Freitag 10. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

2. Halbfinale Samstag 11. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

FINALE<br />

Samstag 15. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Beginn jeweils um 20.00 Uhr<br />

(Einlass ab 19.30 Uhr, Kartenverkauf ab 19.00 Uhr)<br />

Eintritt pro Veranstaltung jeweils 5,- € /Abo für alle Veranstaltungen 25,- €<br />

NEU SEIT 2009: Wer früher kommt zahlt weniger!<br />

Eintrittskarten die bis 20.00 Uhr gelöst werden kosten nur 4,- anstatt 5,- Euro!<br />

(Gilt nur für Einzelkarten, NICHT für Abo`s!)<br />

Montag 08.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 2-3 )<br />

Langfilm: Winternomaden<br />

Montag 15.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 7-9)<br />

Langfilm: The Help <strong>Kino</strong> im Original mit VHS (engl.)<br />

Sonntag 28.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 17-19 )<br />

Langfilm: Georg Baselitz | Museum Biedermann, Spiegelsaal<br />

Montag 29.04.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 15-16 )<br />

Kurzfilm: Beige<br />

Langfilm: Die Libelle und das Nashorn<br />

Montag 13.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 22-23 )<br />

Kurzfilm: La Pagella<br />

Langfilm: 1000-Euro Generazione KiO mit VHS (ital.)<br />

Montag 27.05.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 26-27)<br />

Kurzfilm: Apnoe<br />

Langfilm: Hannah Arendt<br />

Monatg 10.06.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 32-34)<br />

Kurzfilm: Was denkt die Welt über die Deutschen?<br />

Langfilm: Lebe wohl meine Königin KiO mit VHS (frz.)<br />

Montag 24.06.<strong>2013</strong> 20:15 Uhr (Seite 37-38)<br />

Langfilm: La Pirogue Filmreihe (4)<br />

<strong>guckloch</strong> Kinderkino im CINEMA | Donaueschingen<br />

Sonntag 21.04.<strong>2013</strong> 16:00 Uhr (Heft 1.Quartal ’13)<br />

Spielfilm: Pippi im Taka-Tuka-Land<br />

<strong>guckloch</strong> Kinderkino | VS-Villingen<br />

Mittwoch 10.04.<strong>2013</strong> 15:30 Uhr (S. 39 ) ab 6 J.<br />

Spielfilm: Der Sommer des Falken<br />

Mittwoch 24.04.<strong>2013</strong> 15:30 Uhr (S. 39 ) ab 7 J.<br />

Spielfilm: Der Fuchs und das Mädchen<br />

Das <strong>guckloch</strong> Kinderkino macht<br />

Sommerspielpause bis Oktober <strong>2013</strong>


Neustadt Do 28.03.13 | Villingen Mi 03.04.13 | Donau Mo 08.04.13 Winternomaden – Hiver nomade<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfi lm in VL und Donau<br />

Ente, Tod und Tulpe – Kurzfilm<br />

Deutschland 2010 | Animationsfi lm | Dauer 11 Min., 35mm; 1:1,85, Dolby<br />

Stereo SR | Regie Matthias Bruhn | Drehbuch Wolf Erdbruch | Musik<br />

Alex Flucht | Verleih Kurzfi lmagentur Hamburg | Preise Friese-Preis,<br />

Mo&Friese KinderKurzFilmfestival Hamburg 2011<br />

Eine Ente begegnet dem Tod. Der Tod hat viel Zeit. Und so unterhalten<br />

sich die beiden und lernen viel über sich selbst und über das Leben. <<br />

Winternomaden – Hiver nomade<br />

Schweiz 2012<br />

Regie<br />

Manuel von Stürler<br />

Buch<br />

Manuel von Stürler, Claude Muret<br />

Kamera<br />

Camille Cottagnoud<br />

Ton<br />

Marc von Stürler<br />

Musik<br />

Olivia Pedroli<br />

Verleih<br />

Neue Visionen<br />

Premiere<br />

62. Filmfestspiele Berlin 2012,<br />

Forum<br />

Europäischer Filmpreis 2012<br />

Länge<br />

90 Min., 35 mm, Farbe<br />

Format 1:1,78<br />

Französisch mit dt. Untertiteln<br />

FSK ab 0 Jahren<br />

Mit der Dokumentation Winternomaden<br />

begleitet der Schweizer<br />

Regisseur Manuel von Stürler zwei<br />

Schafhirten in der französischen<br />

Schweiz. Drei Esel, zwei Hunde, 1<br />

Hundebaby und 800 Schafe ziehen<br />

durch den Winter, in einer Umwelt,<br />

die zunehmend weniger mit Schaftrieb<br />

umgehen kann.<br />

Pascal ist seit 32 Jahren Schafhirte,<br />

Carole ist viel jünger und hat sich<br />

erst vor kurzem entschieden, ihn zu<br />

begleiten und eventuell sein Handwerk<br />

zu übernehmen. Drei Monate<br />

dauert der Viehtrieb auf der Suche<br />

nach geeigneten Winterweiden<br />

durch Eis und Schnee, Regen und<br />

Sturm. Beobachtet werden diese<br />

drei Monate in einem ruhigen,<br />

unaufgeregten Film, der keinen<br />

Moment langweilt.<br />

Es ist ja nicht unbedingt ein Fehler,<br />

wenn man nach einem Film mehr<br />

Fragen hat als vorher. Beispielsweise:<br />

Sind Schafe in einem Schneesturm<br />

glücklich ? Empfinden sie es<br />

als Auszeichnung, wenn man ihnen<br />

Namen gibt und sie hinterher isst ?<br />

Und: Was ist da draußen, das zwei<br />

Menschen dazu bringt, ihr Leben in<br />

eisigen Winternächten im Freien zu<br />

verbringen ? Jedenfalls ist es eine<br />

Odyssee durch eine Region im<br />

Wandel, in der dieses Nomadenleben<br />

von Jahr zu Jahr schwieriger<br />

wird, vor allem wenn es gilt, die<br />

passenden Weideflächen neben<br />

Industrieanlagen und Neubaugebieten<br />

aufzutreiben.<br />

Nachdem der Regisseur Manuel<br />

von Stürler sein Musikstudium am<br />

Neuenburger Konservatorium für<br />

Musik sowie der Hochschule für<br />

Jazz und zeitgenössische Musik in<br />

Lausanne absolviert hat, trat er als<br />

Bühnenmusiker mit akustischen<br />

und elektronischen Improvisationen<br />

auf und komponierte Bühnenmusik.<br />

Es folgen mehrere Kurzfilme<br />

unterschiedlichster Länge. 2008<br />

stürzt er sich in das Abenteuer<br />

Hiver nomade, seinen ersten abendfüllenden<br />

Dokumentarfilm, dessen<br />

Weltpremiere im Forum der Berlinale<br />

2012 stattfand und für den er<br />

den europäischen Filmpreis 2012<br />

erhielt.<br />

„Es ist ein facettenreicher Beruf,<br />

der dem Schäfer viel abverlangt.<br />

Mein Anliegen war, die ganze Komplexität,<br />

harte Realität und das<br />

Führen der Herde zu vermitteln.<br />

Schäfer sind permanent wachsam<br />

und echte Ruhepausen sind selten.<br />

Eine achthundertköpfige Herde auf<br />

einem drei Meter breiten und von<br />

ausgesäten Feldern gesäumten Weg<br />

zu führen, ohne dass ein einziges<br />

Schaf ausbricht, können definitiv<br />

nur wenige. Hier ist das Feingefühl<br />

eines Dirigenten gefragt !“<br />

…wie hat sich das Filmteam den<br />

besonders schwierigen Bedingungen<br />

angepasst?<br />

„Das Team wurde gemäss meinen<br />

Zielen und den außergewöhnlichen<br />

Bedingungen der Wanderschäferei<br />

zusammengestellt. Camille Cottagnoud,<br />

unser bildgestaltender<br />

Kameramann, ist Dreharbeiten in<br />

den Bergen gewohnt und auch mein<br />

für die Tonaufnahmen verantwortlicher<br />

Bruder, Marc von Stürler, ist<br />

abgehärtet. Natürlich galt es, uns<br />

an den Rhythmus der Schafwanderung<br />

anzupassen (5km/Tag) und<br />

nicht etwa umgekehrt !“<br />

Ein Filmabenteuer in fantastischen<br />

Bildern und ein zeitgenössisches<br />

Roadmovie. <<br />

Kilian Schmidt<br />

Quellen: Verleihinfo<br />

Katalog der 62. Filmfestspiele<br />

Berlin 2012 – Forum<br />

Süddeutsche Zeitung vom<br />

21.12.2012, Susan Vahabzadeh<br />

6 7


8<br />

Wir fördern Kultur<br />

zum Nutzen der Region.<br />

Tel. 07721 291-0.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Sparkasse<br />

Schwarzwald-Baar<br />

Wir unterstützen Vereine und Institutionen, die sich für die kulturelle<br />

Vielfalt in unserem Geschäftsgebiet einsetzen. Diese Vielfalt zu fördern,<br />

ist uns ein wichtiges Anliegen und auch ein Teil unseres öffentlichen<br />

Auftrags. “Standort: hier” - die Initiative der Sparkasse<br />

Schwarzwald-Baar für Menschen und Wirtschaft.<br />

VS-Villingen | Mittwoch 10.04.<strong>2013</strong> | nur in VS-Villingen<br />

Schweiz, Frankreich 2012<br />

Spielfilm<br />

Regie<br />

Ursula Meier<br />

Buch<br />

Antoine Jaccoud, Ursula Meier,<br />

Gilles Taurand<br />

Kamera<br />

Agnès Godard<br />

Schnitt<br />

Nelly Quettier<br />

Musik<br />

John Parish<br />

Produktion<br />

Ruth Waldburger, Denis Freyd<br />

Darsteller<br />

Kacey Mottet Klein, Léa Seydoux,<br />

Martin Compston u.v.a.<br />

Premiere<br />

13.2.2012 im Rahmen des Wettbewerbs<br />

der 62. Berliner Filmfestspiele<br />

2012 – Auszeichnung Silberner Bär<br />

Berlinale 2012<br />

Länge<br />

97 Min., Farbe<br />

FSK ab 6 Jahren<br />

Winterdieb – L‘enfant d'en haut<br />

Original mit Untertitel<br />

Der zwölfjährige Simon lebt allein<br />

mit der älteren Louise, die sich als<br />

seine Schwester ausgibt (oder es<br />

vielleicht auch ist…), in einem<br />

heruntergekommenen Hochhaus in<br />

einem Schweizer Tal. Die beiden<br />

leben in prekären Verhältnissen.<br />

Louise hat gerade ihre Arbeit verloren<br />

und ist ziemlich haltlos bzw.<br />

mit ihren wechselnden Liebhabern<br />

beschäftigt, meistens muß sich<br />

Simon mehr um sie kümmern als<br />

umgekehrt. Simon fährt mit einer<br />

kleinen Seilbahn immer wieder<br />

hinauf ins Skigebiet, wo er teure<br />

Skier, Ausrüstung und auch Verpflegung<br />

klaut, die Beute verkauft<br />

er dann an die Kinder in seinem<br />

Block. Viel bringt das nicht, aber es<br />

reicht um irgendwie zu überleben.<br />

Das kann natürlich nicht gut<br />

gehen…<br />

Simon ist ein Junge, den man so<br />

schnell nicht wieder vergisst, vor<br />

allem weil er dem Zuschauer ans<br />

Herz wächst. Der Film ist handwerklich<br />

äußerst überzeugend<br />

umgesetzt und hat mit seinem jungen<br />

Hauptdarsteller ein echtes<br />

<strong>Kino</strong>juwel. Der Film lebt gerade<br />

auch von dem Gegensatz zwischen<br />

dem zarten Gesicht und der zerbrechlichen<br />

Gestalt des Jungen und<br />

dem krassen Gegensatz zu seinem<br />

erwachsenen Verhalten. Er ist ein<br />

Frechdachs, ein kaltblütiger Strate-<br />

9


Der Winterdieb<br />

ge und ein gewiefter Geschäftsmann.<br />

Und dabei ist der Film ein<br />

beklemmendes <strong>Kino</strong>-Ereignis, ahnt<br />

man doch die ganze Ausweglosigkeit<br />

für die beiden Hauptdarsteller<br />

– sie werden nicht gewinnen<br />

können.<br />

Winterdieb ist der neue Film der<br />

Schweizer Regisseurin Ursula<br />

Meier, die 2010 mit dem Film<br />

Home – damals mit Isabelle Huppert<br />

in der Hauptrolle – einen Hit<br />

im Arthouse – <strong>Kino</strong> gelandet hatte.<br />

Ähnlichkeiten mit der Arbeitsweise<br />

der belgischen Brüder Dardenne<br />

(Der Junge mit dem Fahrrad) sind<br />

Inh. Claudia Seyfried<br />

Marktstrasse 4<br />

78054 VS-Schwenningen<br />

Tel.: 0 77 20-32020<br />

Fax: 0 77 20-80070<br />

buecherstube@t-online.de<br />

www.buecherstube-vs.de<br />

auffällig, auch weil die Regisseurin<br />

ihrem Protagonisten auf Schritt und<br />

Tritt mit der Kamera folgt.<br />

Ein Film in glasklarem, ungeschöntem<br />

Realismus, der unter die<br />

Haut geht. <<br />

Kilian Schmidt<br />

Quellen:<br />

Spiegel online 9.11.2012,<br />

Andreas Borcholte<br />

<strong>Kino</strong>-zeit.de, Patrick Wellinski<br />

Wikipedia<br />

Berlinale Festivalkatakog<br />

2012 - Wettbewerb<br />

Neustadt Do 11.04.13 | Donau Mo 15.04.13 | Villingen Mi 17.04.13<br />

Beginn: 20:15 Uhr, nur in VL<br />

Baywatchers – Kurzfilm<br />

Finnland 2002 | Animationsfi lm Dauer 0,42 Minuten, DVD<br />

Regie Samuli Valkama, Tapjo Schultz | Verleih Interfilm Berlin<br />

Die Fritten am Beckenrand – sie freuen sich und springen ... <<br />

USA/Indien/Vereinigte Arabische<br />

Emirate 2011, Spielfi lm<br />

Regie, Drehbuch<br />

Tate Taylor nach dem gleichnamigen<br />

Roman von Kathryn Stockett<br />

Kamera<br />

Stephen Goldblatt<br />

Schnitt<br />

Hughes Winborn<br />

Musik<br />

Thomas Newman<br />

Darsteller<br />

Emma Stone, Viola Davis, Jessica<br />

Chastain, Sissy Spacek, Ahna<br />

O’Reilly, Allison Janney<br />

Dauer<br />

146 Minuten<br />

Bildformat<br />

DVD<br />

Englisch<br />

Originalsprache<br />

mit<br />

deutschen<br />

Untertiteln<br />

The Help<br />

„Es geht nicht um mich. Es spielt<br />

keine Rolle, wie ich mich fühle",<br />

insistiert die 23-jährige weiße College-Absolventin.<br />

Sie heißt Skeeter<br />

ist angehende Journalistin und<br />

führt ihr erstes Interview mit einem<br />

afroamerikanischen Kindermädchen.<br />

Aus Stones heiserer Lauren –<br />

Bacall-Stimme klingt Überzeugung<br />

und das Pathos der Gerechten. Es<br />

ist ein <strong>Kino</strong>satz, wie ihn Drehbuchautoren<br />

in Hollywood lieben – und<br />

zugleich eine dreiste Unehrlichkeit.<br />

Denn zu diesem Zeitpunkt haben<br />

wir längst gemerkt: Wenn es in Tate<br />

Taylors kontrovers diskutiertem<br />

<strong>Kino</strong>hit The Help um irgendetwas<br />

geht, dann um Skeeter und darum,<br />

wie sie sich fühlt.<br />

Wir befinden uns in Jackson, Mississippi,<br />

im Jahre 1963. Die Bürgerrechtsbewegung<br />

ist kurz davor, sich<br />

10 11


The Help | <strong>Kino</strong> im Original (englisch)<br />

zu einem landesweiten Buschfeuer<br />

auszuweiten. Doch davon merken<br />

die weißen Bewohner von Mississippi<br />

noch wenig.<br />

An den gesellschaftlichen Strukturen<br />

hat sich in Jackson seit dem<br />

Ende der Sklaverei kaum etwas<br />

geändert. Die Macht liegt bei den<br />

alten Pflanzerfamilien. Die körperliche<br />

Arbeit wird von schlecht<br />

bezahlten schwarzen Gärtnern,<br />

Köchinnen und Nannys verrichtet.<br />

Von den jungen weißen "Southern<br />

Belles" erwartet man, dass sie so<br />

schnell wie möglich heiraten, Kinder<br />

gebären und danach ihr Äußeres<br />

und den Schein ehelichen<br />

Glücks pflegen.<br />

Nach ihrem Studium an der University<br />

of Mississippi kehrt die unverdorbene<br />

Skeeter in diese versteinerte<br />

Welt zurück. Anders als ihre<br />

Freundinnen ist sie noch ledig und<br />

strebt eine berufliche Karriere an.<br />

Auch sonst eckt sie mit ihren liberalen<br />

Ansichten an: Schon mit ihren<br />

frei umherwirbelnden Korkenzieher-Locken<br />

wirkt sie wie die leibhaftige<br />

Antithese zu den anderen<br />

Frauen der Stadt, die ihre Haare<br />

mit Tonnen von Haarspray zu Frisurpanzern<br />

auftürmen, als wollten<br />

sie jeden Anflug von Lebendigkeit<br />

ersticken.<br />

Skeeter übernimmt bei der Lokalzeitung<br />

eine Haushaltskolumne.<br />

Auf der Plantage ihrer Eltern stellt sie<br />

enttäuscht fest, dass ihr geliebtes Kindermädchen<br />

Constantine verschwunden<br />

ist. Um sich professionelle Putztipps<br />

zu besorgen und dem Verbleib<br />

ihrer schwarzen Nanny auf die Spur<br />

zu kommen, freundet sich Skeeter<br />

mit Aibileen (Viola Davis) und später<br />

mit Minny (Octavia Spencer) an, die<br />

für Skeeters rassistische High-Society-Freundinnen<br />

arbeiten.<br />

Die Begegnung mit Aibileen und<br />

Minny öffnet Skeeter die Augen<br />

über die alltäglichen Demütigungen,<br />

denen schwarze Haushaltshilfen<br />

ausgesetzt sind. Aus den Gesprächen<br />

der drei Frauen werden schließlich<br />

Interviews, die im Mississippi der<br />

frühen 1960er Jahre nur konspirativ<br />

stattfinden können: Jedes einvernehmliche<br />

Zusammensein von<br />

Schwarz und Weiß würde sofort<br />

Misstrauen erregen.<br />

Aibileen wurde auf einer Plantage<br />

geboren, ihre Mutter war schon<br />

Kindermädchen, ihre Großmutter<br />

eine Haussklavin. Aibileen hat 17<br />

weiße Kinder großgezogen. Anders<br />

als sie hält die gewitzte Minny mit<br />

ihrer Meinung nicht hinterm Berg.<br />

Sie widerspricht - was sich in der<br />

hermetischen Welt von Jackson<br />

sofort rächt: Die einzige Stelle, die<br />

sie danach findet, ist bei der blonden<br />

Sexbombe Celia (Jessica Chastain),<br />

die selbst eine Außenseiterin ist.<br />

The Help | <strong>Kino</strong> im Original (englisch)<br />

Die Geschichten von Aibileen und<br />

Minny erinnern an die andere Seite<br />

der Rassentrennung: die jahrhundertelange<br />

Intimität zwischen Weiß und<br />

Schwarz. Frauen wie Aibileen und<br />

Minny waren oft Putzfrau, Mutterersatz<br />

und beste Freundin in einem<br />

- für 95 Cents pro Stunde. Kindermädchen<br />

wie sie haben die Frauen<br />

von Jackson großgezogen. Doch die<br />

Liebe, die diese Mädchen für ihre<br />

Nannys einst empfanden, weicht im<br />

Erwachsenenalter der Verachtung.<br />

Die weißen Frauen haben nun selbst<br />

Kinder, die sie über Bridge und Tee<br />

vernachlässigen und die nun von<br />

denselben Nannys versorgt werden.<br />

Die schlimmste dieser Frauen ist die<br />

dominante Hilly (Bryce Dallas<br />

Howard). Sie organisiert Wohlfahrtsveranstaltungen<br />

für hungernde<br />

Kinder in Afrika – und hat zugleich<br />

eine Gesetzesinitiative gestartet, die<br />

es schwarzen Haushaltshilfen verbieten<br />

will, dieselbe Toilette zu<br />

benutzen wie ihre weißen Arbeitgeberinnen.<br />

Aber in einem Film wie The Help<br />

können wir sicher sein, dass Hilly<br />

ihre gerechte Strafe ereilen wird. <<br />

Zusammengestellt Irene Ulmer<br />

Quelle: Spiegel online<br />

12 13


VS-Villingen Mittwoch 24.04.<strong>2013</strong> | nur in VS-Villingen<br />

Einführung Antonia Papagno<br />

14<br />

Filmreihe Schwerpunkt:<br />

Europa! Refugium oder Festung?<br />

Im Jahr 2012 wurde die Europäische Union in Oslo mit dem Friedensnobelpreis<br />

geehrt. Seit der Nachkriegszeit bis heute bemühe sich<br />

die EU den Frieden zu bewahren, so lautete die Begründung der Jury.<br />

Heißt es nun, dass die Europäischen Staaten ein beispielhafter Willkommen-Hafen<br />

sein könnten, für all diejenigen, die auf der Flucht<br />

sind und nach einem Refugium suchen oder für all diejenigen, die<br />

heimatlos sind und nach einer neuen Heimat suchen?<br />

Ist Europa GASTfreundlich?<br />

Die zur Filmreihe ausgewählten Filme, sollen Stoff für eine Diskussion<br />

zum Thema Migration von der Nachkriegszeit bis heute mit Fokus<br />

auf Europa liefern. Drei Aspekte der Migration werden dabei berücksichtigt<br />

und beleuchtet: Migration innerhalb Europas, Migration aus<br />

der ehemaligen europäischen Kolonien und Migration außerhalb<br />

Europas.<br />

Am 20. Dezember 1955 unterzeichneten Deutschland und Italien das<br />

erste "Gastarbeiter"-Anwerbeabkommen. Damit kamen italienische<br />

Arbeiter nach Deutschland, um den steigenden Bedarf an Arbeitskräften<br />

in Zeiten des Wirtschaftsbooms zu decken. Das Abkommen markierte<br />

den Beginn für die Einwanderung hunderttausender ausländischer<br />

Arbeitnehmer. (www.bpb.de) Nach den Italienern folgten<br />

Portugiesen, Spanier, Griechen, Türken und Jugoslawen.<br />

Mit einem Schild "Kein Zutritt für Italiener" – verwehrten in den<br />

60er Jahren viele westdeutsche Gaststätten den damaligen Gastarbeitern<br />

den Zutritt. GASTarbeiter genannt, nicht GASTfreundlich behandelt.<br />

Sie arbeiteten zusammen, aber den Feierabend gestalteten sie<br />

getrennt. Es dauerte damals lange, bis Deutsche und Italiener sich<br />

annäherten und Vorurteile auf beiden Seiten ausgeräumt wurden.<br />

Neulich zeichnete sich eine neue Migrationswelle ab und „Der Spiegel“<br />

greift auf den alten Ausdruck Gastarbeiter zurück. Das Nachrichtenmagazin<br />

widmet das Titelblatt den „neuen Gastarbeitern“ –<br />

Eine neue Generation von Migranten kommt nach Deutschland: gut<br />

ausgebildete Flüchtlinge aus den Euro-Krisenländern.<br />

(DER SPIEGEL 9/<strong>2013</strong>)<br />

Schlimmer sieht es mit der nicht zu stoppenden Massenmigration aus<br />

Nordafrika aus. 1.500 Flüchtlinge ertranken im vergangenen Jahr auf<br />

dem Weg von Afrika nach Europa. UNITED for Intercultural Action<br />

- Europäisches Netzwerk zur Unterstützung von Migranten und<br />

Flüchtlingen (www.unitedagainstracism.org) pflegt u.a. eine Liste der<br />

Toten auf Hoher See. Wer von Ihnen die Fahrt überlebt hat, ist mit<br />

zwei Schicksalen konfrontiert: entweder landet man im Gefängnis<br />

unter freiem Himmel, ein Art „Guantanamo“, auf der kleinen italienischen<br />

Inseln Lampedusa oder wird sofort zurück in die Heimat<br />

abgeschoben.<br />

Filmreihe Schwerpunkt Europa! Refugium oder Festung?<br />

Ein positives Beispiel dagegen kam in den 80er Jahren aus Spanien.<br />

Als ehemalige Kolonialmacht in der Westsahara, nahm Spanien in den<br />

1980er-Jahren Kinder der maurischen Volksgruppe der Saharaui aus<br />

den algerischen Flüchtlingscamps bei Tinouf auf. Die Saharaui warten<br />

seit circa 50 Jahren auf ein Referendum, das ihren völkerrechtlichen<br />

Status definiert. <<br />

Antonia Papagno<br />

Wir zeigen folgende Filme:<br />

1. 24.04.<strong>2013</strong> Palermo oder Wolfsburg | Spielfilm<br />

2. 22.05.<strong>2013</strong> Wilaya | Spielfilm<br />

3. 26.06.<strong>2013</strong> La luna nel deserto | Animations-/Kurzfilm<br />

(ein modernes Märchen über Völkerverständigung)<br />

4. 26.06.<strong>2013</strong> La Pirogue | Spielfilm<br />

15


Villingen Mi 24.04.<strong>2013</strong> | nur in VS-Villingen | Filmreihe (1)<br />

Palermo oder Wolfsburg<br />

Beginn 20:15 Uhr<br />

Deutschland 1980<br />

Spielfi lm<br />

Regie<br />

Werner Schroeter<br />

Buch<br />

Werner Schroeter, Giuseppe Fava<br />

Darsteller<br />

Nicola Zarbo, Ida Die Benedetto,<br />

Otto Sander, Magdalena Montezuma,<br />

Brigitte Tilg, Claude-Oliver<br />

Rudolf<br />

Kamera<br />

Thomas Mauch<br />

Schnitt<br />

Werner Schroeter, Ursula West<br />

Musik<br />

Alban Berg<br />

Produktion<br />

Thomas Mauch Filmproduktion<br />

Verleih<br />

Deutsche Kinemathek<br />

Dauer 177 min<br />

Format<br />

35mm, Farbe, 1:1,66<br />

Sprache<br />

OmU Deutsch, Italienisch<br />

FSK<br />

ab 16 Jahren<br />

Preise<br />

Goldener Bär Berlinale 1980<br />

Schroeter gilt als Romantiker und<br />

mystischer Träumer. Doch er drehte<br />

auch Filme, die fest in der Realität<br />

verankert sind. Mit der Gesellschaftsstudie<br />

"Palermo oder Wolfsburg"<br />

gelang ihm ein Meisterwerk.<br />

Momente des realistischen <strong>Kino</strong>s<br />

lassen die Zuschauer die Situation<br />

eines Gastarbeiters in den 60er Jahren<br />

wirklich nachvollziehen. Das<br />

Aufeinandertreffen der Kulturen ist<br />

sorgfältig inszeniert – man spürt,<br />

wie es einem Fremdarbeiter unter<br />

bestimmten Bedingungen ging, was<br />

das Leben für ihn in der Fremde<br />

bedeutete und warum es zu einem<br />

tragischen Zwischenfall kam.<br />

Der 17-jährige Nicola aus Italien<br />

träumt von einer Arbeit in Deutschland,<br />

um für seinen Vater das Geld<br />

für einen Acker verdienen zu können.<br />

Im Verlauf von drei Akten entwickelt<br />

sich Nicolas Abenteuer<br />

vom Traum bis zum Alptraum. Im<br />

ersten wird Heimat und kultureller<br />

Hintergrund des Protagonisten<br />

skizziert, im zweiten dessen<br />

Ankunft und Erfahrungen in der<br />

Volkswagen-Stadt Wolfsburg und<br />

der dritte mündet in den Gerichtssaal.<br />

Palermo oder Wolfsburg – Filmreihe (1)<br />

Nicola lebt in Palma de Montechiaro,<br />

einer kleinen sizilianischen<br />

Stadt. Das Leben ist hier vom<br />

Musik und Poesie erfüllt. Fast<br />

ununterbrochen hört man<br />

jemanden singen, ein Radio oder<br />

ein Instrument. Ein Komponist<br />

erteilt der Dorfjugend Gesangsunterricht<br />

und so springt ein Junge<br />

auf den Flügel und beginnt ein<br />

Volkslied. An der Wand hängt ein<br />

Bild des sizilianischen Opernkomponisten<br />

Vincenzo Bellini. Nicola<br />

entscheidet sich nun, den Süden zu<br />

verlassen, um im Norden eine<br />

Arbeit zu finden.<br />

Als er in Wolfsburg angekommen<br />

ist, betritt er ein Land ohne Musik.<br />

Gesungen wird einmal, dann natürlich<br />

ein Schlager: „Zwei kleine Italiener“.<br />

Deutschland befindet sich<br />

in der Aufbauphase und zeigt sich<br />

als «ein Land, in dem es kein Licht<br />

gibt, keine Liebe, nur Arbeit». Das<br />

Leben wird hier nur noch verwaltet<br />

und bürokratisiert. Deutschland<br />

entwickelt sich für Nicola mehr<br />

und mehr zu einem furchtbaren<br />

Traum, tapeziert mit den Insignien<br />

des technischen und materiellen<br />

Vorteils, in dem die Leute die Italiener<br />

immer noch «Spaghetti» oder<br />

«Maccaroni» gerufen werden.<br />

Die Reise ins gelobte Land hat Nicola<br />

jetzt zum «Mörder» gemacht. Er<br />

sitzt im Gerichtssaal vor einem<br />

Staatsanwalt, der wie Chaplins Diktator<br />

unverständliche Redebrocken<br />

brüllt, aus denen immer wieder nur<br />

das Wort „Sachverhalt“, „Sachverhalt“<br />

hinausragt...<br />

Die Thematik ist heute nicht minder<br />

aktuell. Sie kehrt wieder in<br />

Form von Immigrationsdebatten,<br />

Einbürgerungstests und einem Wiedererstarken<br />

der radikalen Rechten.<br />

Mittlerweile zeichnet sich eine neue<br />

Migrationswelle aus Süd- und Osteuropa<br />

ab.<br />

Caffé<br />

Paradies<br />

Inh. Daniela Küster<br />

Paradiesgasse 1/1<br />

78050 VS-Villingen<br />

Tel.: 07721 - 28900<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. - Fr. 8:00 - 19:00 Uhr<br />

Samstag 9:00 - 14:00 Uhr<br />

Cappuccino<br />

mit Herz !<br />

16<br />

17


Palermo oder Wolfsburg – Filmreihe (1)<br />

„Das Verhältnis, dass Werner<br />

Schroeter zur Gesellschaft hatte, ist<br />

sehr interessant. Er will Deutschland<br />

verlassen, sein Glück woanders<br />

suchen. Dieser Wunsch nach<br />

Abstand führt ihn interessanterweise<br />

immer wieder nach Italien. Und<br />

in den 70er Jahren lebte er sehr<br />

lange in Mexico, in einer Lagune<br />

mit sehr armen Menschen. Er hat<br />

sich von der Kunsumgesellschaft<br />

völlig ausgeklingt, was kaum<br />

jemand wirklich wahrgenommen<br />

hat. Doch aus heutiger Sicht ist das<br />

spannend. Bevor er „Palermo oder<br />

Wolfsburg“, oder „Neapolitanische<br />

Geschwister“ gedreht hatte in den<br />

70er Jahren, hat er versucht das<br />

Dasein der Armen zu teilen, und die<br />

letzte Bastion des Widerstands<br />

gegen die Konsumgesellschaft ausfindig<br />

zu machen. Er ist lebenslang<br />

neue und unkonventionelle Wege<br />

gegangen.“ (ARTE TV)<br />

18<br />

Werner Schroeter, geboren 1945 in<br />

Georgenthal (Thüringen), verteidigte<br />

seit den späten sechziger Jahren eine<br />

singuläre Position in der internationalen<br />

Filmlandschaft. Er fing mit Experimentalfilme<br />

Ende der 60er Jahren an.<br />

Schon die frühen Werken waren<br />

geprägt von Werner Schroeters immensen<br />

Liebe für die Oper und insbesondere<br />

für Maria Callas. Schroeters erster<br />

Langfilm Eika Katappa erhielt 1969<br />

auf den Internationalen Filmwochen<br />

Mannheim den Josef von Sternberg-<br />

Preis und erfuhr großes Interesse der<br />

internationalen Filmkritik. In den<br />

neunziger Jahren konzentrierte sich<br />

Werner Schroeter auf die Theater- und<br />

Opernarbeit, sodass nur wenige, dokumentarische<br />

Filme entstanden (z.B.<br />

Abfallprodukte der Liebe, 1996). 2008<br />

wird Werner Schroeter auf der Filmfestspiele<br />

von Venedig für sein Lebenswerk<br />

ausgezeichnet. <<br />

Antonia Papagno<br />

Quelle:<br />

www.werner-schroeter.com<br />

GUCKLOCH QUIZ 2 | <strong>2013</strong><br />

Mitmachen und gewinnen<br />

Ein Jahr freier Eintritt im <strong>guckloch</strong> <strong>Kino</strong>!<br />

Welcher Filmtitel verbirgt sich hinter dem<br />

Bildausschnitt im Schlüsselloch?<br />

Lösung mit Name, Alter und Adresse per e-mail an:<br />

info@<strong>guckloch</strong>-kino.de<br />

oder per Post schicken. Adresse siehe Impressum.<br />

Der Gewinner/die Gewinnerin wird Ende des Quartals<br />

im <strong>Kino</strong> bekanntgegeben und per Post benachrichtigt.<br />

Neustadt Do 25.04.13 | Donau Mo 29.04.13 | Villingen Mi 01.05.13<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfi lm in VL und Donau<br />

Beige – Kurzfilm<br />

Australien 2012 | Dokumentarfi lm | Dauer 14,22 Minuten, Blu Ray Dt. OF<br />

Regie Silvie Hohlbaum | Kamera Mark Liedtke | Musik Rolf Manzei | Verleih<br />

Kurzfilmagentur Hamburg<br />

Eine humorvolle Auseinandersetzung mit der vermeintlichen Farbe des Alters.<br />

Die Libelle und das Nashorn<br />

Deutschland 2012<br />

Spielfilm<br />

Regie und Drehbuch<br />

Lola Randl<br />

Kamera<br />

Philipp Pfeiffer<br />

Schnitt<br />

Sabine Smit, Andreas Wodraschke<br />

Musik<br />

Maciej Sledziecki<br />

Produktion<br />

Herbert Schwering<br />

Darsteller<br />

Fritzi Haberlandt, Mario Adorf,<br />

Irm Hermann, Maria Faust, Rainer<br />

Egger, Samuel Finzi, Lina Beckmann<br />

Dauer 81 Min.<br />

Bildformat<br />

35mm, 1:1,85, Dolby Digital<br />

Bei einer Lesung begegnen sich Ada<br />

Hänselmann (Fritzi Haberlandt)<br />

und die Schauspieler-Legende Nino<br />

Winter (Mario Adorf).<br />

Ada (32) stellt ihr Romandebüt vor,<br />

doch die zahlreichen Gäste interessieren<br />

sich nur für Nino (82) und<br />

seine Autobiografie „Ich kam, sah<br />

und liebte“. Ada ist ein bisschen<br />

genervt von dem Star, erst recht, als<br />

sie auf dem Rückweg zum Hotel<br />

Nino am Flughafen absetzen soll.<br />

Doch sein Flug wird abgesagt und<br />

beide treffen im Hotel wieder aufeinander.<br />

Dort erreicht Ada noch<br />

eine schlechte Nachricht: Ihr<br />

Freund, der sie abholen wollte,<br />

macht am Telefon mit ihr Schluss.<br />

Abends an der Hotelbar lässt Ada<br />

sich von Ninos Persönlichkeit und<br />

seinem Charme fesseln und er ist<br />

fasziniert von der Direktheit der<br />

jungen Frau. Ada verwickelt Nino<br />

in ein Spiel, er soll einen Detektiven<br />

spielen und sie beschatten:„Mr.<br />

Kimberly, ich habe einen Auftrag für<br />

Sie, den Sie nicht ablehnen können.“<br />

19


Die Libelle und das Nashorn<br />

Eigentlich würde Nino lieber den<br />

Gangster spielen, doch dann entdecken<br />

sie auf ihrer Tour durch die<br />

Stadt einen Mann, den sie in ihrer<br />

Phantasie zu einem Auftragskiller<br />

erklären und folgen ihm mit fast<br />

kindischer Spielfreude.<br />

Zurück im Hotel werden die Anonymität<br />

und der Luxus des Hotels<br />

zur Spielwiese ihrer Ideen. Zuerst<br />

ist die junge Ada die treibende<br />

Kraft. Sie schlägt jedem fünf Fragen<br />

vor, die der andere ehrlich beantworten<br />

muss. Nino ist skeptisch,<br />

aber dann lässt er sich von Adas<br />

Energie anstecken. Es werden hunderte<br />

Fragen, kleine und große, beiläufige<br />

und existentielle über das<br />

Leben, die Liebe, den Ruhm, die<br />

Kilian Schmidt<br />

Christine Hattler<br />

Königstraße 9<br />

D-78628 Rottweil<br />

Vergänglichkeit: Wie sähe Nino als<br />

Frau aus, was hat sich die Natur<br />

gedacht, als sie die Familie erschuf,<br />

wie hört sich Liebe an, was bedeutet<br />

der Tod? Je näher sich die beiden<br />

kommen, desto offener werden<br />

ihre Fragen und umso ehrlicher ihre<br />

Antworten. Nino spürt, dass es in<br />

seinem Leben von diesen Nächten<br />

nicht mehr viele geben wird und<br />

auch wenn ihn die junge Ada<br />

immer wieder aus der Fassung<br />

bringt, lässt er sich auf ihr Spiel ein.<br />

Ada und Nino werden zu Verbündeten<br />

der Nacht. Sie müssen über<br />

ihren eigenen Schatten springen<br />

und es entsteht eine magische Nähe<br />

zwischen den Beiden. Es ist eine<br />

Begegnung, die beide nie vergessen<br />

werden. Und zum Abschied am<br />

nächsten Morgen finden sie heraus,<br />

welches Geheimnis der mysteriöse<br />

Herr aus ihrer Phantasie tatsächlich<br />

gehütet hat. <<br />

Zusammengestellt Irene Ulmer<br />

Quelle: Filmwelt Verleihagentur<br />

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen,<br />

durch die sie entstanden sind. (A.Einstein)<br />

Rechtsanwälte<br />

Schmidt & Kollegen<br />

info@ra-rottweil.de<br />

www.ra-rottweil.de<br />

Telefon 0741 - 4 40 18<br />

Fax 0741 - 4 31 63<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 -12 und 14 -17 Uhr<br />

Weitere Termine nach Vereinbarung<br />

Donaueschingen Sonntag 28.04.<strong>2013</strong> – Im Museum Biedermann<br />

Filmreihe KUNST im<br />

Museum Biedermann<br />

Spiegelsaal<br />

Beginn: 19:00 Uhr<br />

Deutschland <strong>2013</strong><br />

Regie<br />

Evelyn Schels<br />

Kamera<br />

Christian Meckel, Wolfgang Lehner<br />

(New York)<br />

Schnitt<br />

Anne Fabini<br />

Schnitt<br />

Susanne Hartmann<br />

Musik<br />

Christoph Rinnert<br />

Ton<br />

Peter Kovaric, Rolf Ruffer, Daniel<br />

Tschitsch, Peter Tooke<br />

Verleih<br />

Alamode Film<br />

Dauer<br />

105 Minuten<br />

Format<br />

1:1,85 (16:9), DCP<br />

Georg Baselitz<br />

Georg Baselitz feierte am 23. Januar<br />

<strong>2013</strong> seinen 75. Geburtstag.<br />

Seine "Kopfbilder" machten ihn<br />

weltberühmt und sind bis heute<br />

sein Markenzeichen. Sammler zahlen<br />

Millionen für seine Werke.<br />

"Ich wollte das Bild aus der fatalen<br />

Abhängigkeit zur Wirklichkeit wegbringen",<br />

sagte Georg Baselitz zum<br />

ersten seiner um 180 Grad gedrehten<br />

Bilder "Der Wald auf dem Kopf".<br />

Die Malerei an sich sollte in den<br />

Blickpunkt rücken, unabhängig<br />

vom Motiv.<br />

Seinem Ruf als raubeiniger Provokateur<br />

der Kunstszene ist er immer<br />

treu geblieben. Aber nun hat der<br />

zurückgezogen lebende Künstler<br />

zum ersten Mal seine Ateliers in<br />

Deutschland und Italien für Filmaufnahmen<br />

geöffnet. Die Regisseurin<br />

Evelyn Schels begleitet ihn über<br />

mehrere Jahre aus nächster Nähe.<br />

20 21


NUNZIO<br />

SENZA TITOLO<br />

14.10.2012 – 16.06.<strong>2013</strong><br />

DESSI<br />

Öffnungszeiten : Di - So 11 - 17 Uhr : Montag (außer an Feiertagen) geschlossen<br />

Veranstalter: Margit Biedermann Foundation<br />

22 23<br />

Museumsweg 1 : 78166 Donaueschingen : Telefon +49 (0) 771-89 66 89-0 : www.museum-biedermann.de<br />

Georg Baselitz – Filmreihe Kunst im Museum Biedermann<br />

Sie darf in seinem Familienalbum<br />

blättern, befragt seine Ehefrau<br />

sowie seine Weggefährten und zeigt<br />

in diesem fesselnden Film die wichtigsten<br />

Stationen seines Lebens.<br />

Baselitz gewährt uns einen einmaligen<br />

Einblick in sein künstlerisches<br />

Schaffen. Der Zuschauer darf so<br />

den sensiblen Entstehungsphasen<br />

seiner Bilder und Skulpturen beiwohnen,<br />

beobachtet seine Pinselstriche,<br />

sieht ihn mal zweifelnd,<br />

dann euphorisch.<br />

Der Dokumentarfilm Georg Baselitz<br />

ist ein aufmerksames, sehr privates<br />

und differenziertes Portrait<br />

über den Jahrhundertkünstler, dessen<br />

Leben und Werk untrennbar mit<br />

der deutschen Geschichte verknüpft<br />

sind. Ein Künstler, der die Kunstwelt<br />

buchstäblich auf den Kopf<br />

stellte und der sich auch mit 75 Jahren<br />

immer wieder neu erfindet.<br />

Evelyn Schels, geboren in München,<br />

ist Autorin und Regisseurin<br />

von Dokumentarfilmen für verschiedene<br />

Sender der ARD und<br />

ARTE, darunter mehrere Filme<br />

über Künstlerportraits in der Reihe<br />

„Faszination Kunst“ wie z.B. zu<br />

Amadeo Modigliani (2009), Per<br />

Kirkeby (2008), Jean Tinguely<br />

(2007) u.a..<br />

Sie ist Gastdozentin an der HFF<br />

(Hochschule für Fernsehen und<br />

Film), München und lebt und arbeitet<br />

in München und Paris. <<br />

Zusammengestellt:<br />

Simone Jung<br />

Museum Biedermann<br />

Quellen:<br />

3sat.de, alamodefilm.de<br />

Kooperation mit


VS-Villingen Mittwoch 08.05.<strong>2013</strong> – nur in VS-Villingen<br />

The Substance – Albert Hofmanns LSD<br />

Beginn: 20:15 Uhr, nur in VL<br />

Schweiz 2011<br />

Regie & Buch<br />

Martin Witz<br />

Kamera<br />

Patrick Lindenmaier, Pio Corradi<br />

Schnitt<br />

Stefan Kälin<br />

Musik<br />

Marcel Vaid<br />

Verleih<br />

mindjazz pictures<br />

Darsteller<br />

Stanislav Grof, Martin A. Lee,<br />

James S. Ketchum,<br />

Franz X. Vollenweider u.v.a.<br />

Länge<br />

89 Min., Farbe<br />

FSK ab 12 Jahren<br />

Die Geschichte der halluzinogenen<br />

Stoffe ist vermutlich beinahe so alt<br />

wie die Menschheit. Der Ursprung<br />

der meisten dieser berauschenden<br />

Verbindungen ist pflanzlich, meistens<br />

handelt es sich um Pilze.<br />

Bereits seit 1938 forschte der junge<br />

Chemiker Albert Hoffman am<br />

Mutterkorn, einem parasitären Pilz,<br />

um ein Kreislaufstimulans zu entwickeln.<br />

Die Tierversuche verliefen<br />

allerdings enttäuschend, und so ließ<br />

er das ganze zunächst einmal liegen<br />

– bis 1943, als er durch Zufall feststellte,<br />

dass das gewonnene Substrat<br />

Lyergsäurediethylamid bei<br />

ihm selbst eine berauschende Wirkung<br />

zeigte.<br />

Er ging zunächst davon aus, dass es<br />

sich um eine Verunreinigung handeln<br />

würde, schließlich hatte er die<br />

Substanz nur eingeatmet. Daraufhin<br />

unternahm er – mit einer aus<br />

heutiger Sicht weit überhöhten<br />

Dosis – einen Selbstversuch. Er<br />

machte einen psychotischen Trip,<br />

am Schluß überwog aber die<br />

Euphorie. Das LSD war geboren.<br />

In seinem Dokumentarfilm versucht<br />

Martin Witz, die Geschichte<br />

des LSD, die medizinische Anwendung,<br />

den gesellschaftlichen Einfluss<br />

und die Ächtung der Substanz<br />

aufzuzeigen, insbesondere unter<br />

Verwendung von Material aus 50<br />

The Substance<br />

Filmarchiven weltweit. Das Zentrum<br />

bilden allerdings die Interviewaussagen<br />

von Martin Hoffman,<br />

der 2008 im Alter von 102 Jahren<br />

verstarb.<br />

Bis heute ist umstritten, ob LSD ein<br />

Segen oder ein Fluch für die<br />

Menschheit ist, und in zahlreichen<br />

Ländern ist die nichtmedizinische<br />

Nutzung ausdrücklich verboten.<br />

The Substance versucht nicht, für<br />

eine Legalisierung zu werben, aber<br />

nach dem Film versteht man die<br />

Geschichte der Droge wesentlich<br />

besser. Allerdings: Der Schwer-<br />

punkt liegt auf Quellen in den USA,<br />

und die Problematik der Langzeitfolgen<br />

wird völlig ausgeblendet.<br />

Dennoch: ein sehenswerter Dokumentarfilm<br />

über eine heute, im<br />

Zeitalter der Designerdrogen, fast<br />

schon wieder altertümliche Droge,<br />

die in der Psychiatrie auch heute<br />

noch eingesetzt wird. <<br />

Kilian Schmidt<br />

Quellen: Verleihinfo<br />

Moviemaze.de, Dimitrios<br />

Athanassiou, <strong>Kino</strong>zeit.de,<br />

Sophie Charlotte Rieger<br />

24<br />

25


Neustadt Do 09.05.13 | Donau Mo 13.05.13 | Villingen Mi 15.05.13<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfi lm in VL und Donau<br />

La Pagella – Kurzspiefilm<br />

Italien 2009 | Animationsfi lm | Dauer 12 Min., 35mm, 1:1,85, Dolby SR<br />

Regie Alessandro Celli | Drehbuch Alessandro Celli, Filippo Bologna | Kamera<br />

Vladan Radovic | Musik Valerio Vigliar | Verleih Kurzfi lmagentur<br />

Hamburg | Preise Best European Short Film Venedig 2012 | OmU<br />

Bevor sie in die Ferien fahren, nimmt die Mutter ihren Sohn mit, den<br />

Vater zu besuchen. Auch dieses Jahr wird er nicht bei seiner Familie sein<br />

und der Junge möchte ihm sein Zeugnis zeigen. Die Besuchsprozedur ist<br />

immer wieder dieselbe: die schweren Türen, die ernst blickenden Wächter,<br />

die endlosen Flure, die trostlosen Räume… <<br />

1000-Euro Generation<br />

Generazione Mille Euro<br />

Italien 2009<br />

Regie<br />

Massimo Venier<br />

Buch<br />

Massimo Venier, Federica Pontremoli,<br />

unter Mitarbeit von Fabio Di Iorio; frei<br />

nach dem Roman von Antonio Incorvaia<br />

und Alessandro Rimassa<br />

Darsteller<br />

Alessandro Tiberi, Valentina Lodovini,<br />

Carolina Crescentini, Francesco<br />

Mandelli, Francesco Brandi,<br />

Francesca Inaudi, Paolo Villaggio<br />

Kamera<br />

Italo Petriccione<br />

Schnitt<br />

Carlotta Cristiani<br />

Musik<br />

Giuliano Taviani, Carmelo Travia<br />

Dauer und Format<br />

101 min, 35mm, Farbe<br />

Sprache<br />

OmU Italienisch | KiO mit VHS<br />

Der dreißigjährige Matteo ist eigentlich<br />

ein begabter, hoffnungsvoller<br />

Mathematiker. Doch nach Ende des<br />

Studiums gelingt es ihm wie vielen<br />

seiner Altersgenossen gerade so, sich<br />

über Wasser zu halten: Er hat einen<br />

unsicheren Job, mit dem er kaum<br />

die Miete für die Wohnung (die er<br />

sich mit seinem besten Freund<br />

Francesco teilt) bezahlen kann; eine<br />

Kündigung ist auch hier nicht ausgeschlossen;<br />

außerdem scheint seine<br />

Freundin nichts mehr von ihm wissen<br />

zu wollen. Doch dann lernt er<br />

zwei aufregende Frauen kennen:<br />

Beatrice, die als neue Mitbewohnerin<br />

einzieht, und Angelica, die die<br />

Marketingabteilung seiner Firma<br />

übernimmt. Plötzlich ist Matteo<br />

wieder obenauf und hat den Kopf<br />

voller Pläne – vielleicht schafft er es<br />

jetzt ja, seinem Leben eine neue<br />

Richtung zu geben…<br />

Nach einer regelrechten Überdosis<br />

an pubertären Liebeskomödien<br />

richtet das italienische <strong>Kino</strong> sein<br />

Augenmerk nun auf die 30jährigen<br />

und deren Jobprobleme und damit<br />

auf die Generation des „ewigen<br />

Prekariats“. In Form einer flotten<br />

Komödie stellt sich Massimo Venier<br />

einem brandaktuellen Thema.<br />

1000-Euro Generation – Generazione Mille Euro<br />

Die 1.000 Euro-Generation: Sie<br />

sind hoch qualifiziert, schlecht<br />

bezahlt, müssen hart arbeiten und<br />

immer öfter mehrere Jobs gleichzeitig<br />

ausüben: Gemeint sind junge<br />

Europäer, die neuen Billiglöhner.<br />

Die prekären Beschäftigungsverhältnissen<br />

in Europa machen deutlich,<br />

wie sehr sich die Arbeitsbedingungen<br />

in einer globalisierten Welt<br />

verändern, in der Arbeit zum Auslaufmodell<br />

zu werden droht.<br />

Der Film beruht auf dem gleichnamigen<br />

Bestseller von Antonio<br />

Incorvaia und Alessandro Rimassa<br />

und er wiederum auf eine Ermittlung,<br />

welche von El Pais „La Generación<br />

de los mil euros“ durchgeführt<br />

und veröffentlicht worden ist.<br />

Seit der Veröffentlichung des<br />

Romans hat sich auch ein neues<br />

Neologismus geprägt: generazione<br />

mille, die für Leuten steht, die vom<br />

1000 Euro im Monat leben.<br />

Letztes Jahr sorgte die Sozial- und<br />

Arbeitsministerin Elsa Fornero<br />

wegen ihrer öffentlichen Ansprache<br />

an die Jugendlichen und an die<br />

Arbeitslosen für große Aufregung<br />

und Empörung in Italien. Fornero<br />

rief die Jugend dazu auf, bei der<br />

Jobsuche nicht wählerisch zu sein.<br />

„Es ist besser, das erste Arbeitsangebot<br />

anzunehmen und dann von<br />

dort aus weiter zu suchen, statt auf<br />

den Traumjob zu warten“, erklärte<br />

Fornero, die in englischer Sprache<br />

darauf verwies, dass die Jugendlichen<br />

weniger „choosy“ sein<br />

sollten. Das tun sowohl die jüngeren<br />

als auch die älteren seit sehr<br />

langer Zeit schon.<br />

Wie soll die neue Generation heißen?<br />

INDIGNATI!<br />

EMPÖRT EUCH und seid doch<br />

CHOOSY, seid doch FREI!<br />

Massimo Venier wurde 1967 in<br />

Varese geboren. Er arbeitete als<br />

Autor und Regisseur erfolgreich<br />

fürs Fernsehen, bevor er 1998 seinen<br />

ersten <strong>Kino</strong>film Tre uomini e<br />

una gamba drehte.<br />

Spielfilme: Tre uomini e una gamba<br />

(1998), Così è la vita (1999), Chiedimi<br />

se sono felice (2001), La leggenda<br />

di Al, John e Jack (2003), Tu<br />

la conosci Claudia? (2005), Mi fido<br />

di te (2007), Generazione mille<br />

euro (2009) <<br />

Antonia Papagno<br />

Quellen: Kairos Filmverleih,<br />

Cinema!Italia!, Wikipedia,<br />

Südtirol Online<br />

26 27


Villingen Mittwoch 22.05.<strong>2013</strong> – nur in VS-Villingen | Filmreihe (2)<br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

nur in VS-Villingen<br />

Spanien, Westsahara 2011<br />

Regie und Drehbuch<br />

Pedro Pérez Rosado<br />

Darsteller<br />

Nadhira Mohamed (Fatimetu),<br />

Memona Mohamed (Hayat),<br />

Aziza Brahim, Ainina Sidameg,<br />

Ahmed Molud, Jatra Malainin<br />

Mami, Lasria Gasem Mohamed,<br />

Buyema Fateh Lahsen<br />

Kamera<br />

Oscar Duran<br />

Schnitt<br />

Iván Aledo<br />

Musik<br />

Aziza Brahim<br />

Produktion<br />

Wanda Vision,<br />

PRP Producciones Gilet<br />

Verleih<br />

Trigon Film<br />

Dauer<br />

88 Minuten<br />

Format<br />

Digital, Farbe<br />

Sprache<br />

OmU Sahraui/Spanisch<br />

Festival<br />

Berlinale 2012<br />

Sektion Panorama<br />

WILAYA<br />

In grandiosen Wüstenbildern und<br />

mit bewegender Musik erinnert<br />

Pedro Pérez Rosado an ein Volk,<br />

das die Welt vergessen hat.<br />

„Ein Flüchtlingslager ist immer ein<br />

Ort des temporären Bleibens, in<br />

dem sowohl Tiere als auch Menschen<br />

schlendern. Es ist ein Ort<br />

der extremen Armut jenseits jeglichen<br />

chaotischen Umständen. Ein<br />

Ort, in dem man immer unter<br />

Begleitung läuft und von allen<br />

komisch angeschaut wird. Man<br />

fragt sich, ob man bald gehen<br />

wird. Die Blicke fragen ratlos nach<br />

Hilfe. In Wilaya läuft man mit<br />

Sand-Tränen in den Augen, weil es<br />

klar ist, dass man aus einem<br />

Flüchtlingslager nicht raus darf.<br />

Überall fahren Patrouillen, die<br />

deutlich diese Trostlosigkeit und<br />

den Schmerz vermitteln, welche<br />

entstehen durch ein gezwungenes<br />

Leben an einem Ort, aus dem man<br />

flüchten möchte.“<br />

(Pedro Pérez Rosado)<br />

Seit Mitte der Neunzigerjahre<br />

beschäftigt den spanischen Regisseur<br />

Pedro Pérez Rosado das Leben<br />

der Saharauis, die im Konflikt zwischen<br />

Marokko und Algerien zerrieben<br />

werden. Von internationalen<br />

WILAYA | Filmreihe (2) – Europa! Refugium oder Festung?<br />

Hilfsorganisationen fast vergessen,<br />

leben die Saharauis zu einem grossen<br />

Teil in Flüchtlingscamps in<br />

Algerien, bei Tinouf. Spanien, als<br />

ehemalige Kolonialmacht in der<br />

Westsahara, nahm in den 1980er-<br />

Jahren Kinder auf.<br />

Fatimetu, die Hauptdarstellerin im<br />

Rosados Spielfilm, ist eines von<br />

ihnen. Sie ist in einem Sahara-<br />

Flüchtlingscamp in Algerien als<br />

Kind einer Sahraui-Familie geboren<br />

und später als kleines Mädchen zu<br />

Gasteltern nach Spanien geschickt<br />

worden. Nach dem Tod ihrer Mutter<br />

kehrt sie zu deren Beerdigung in<br />

das Camp zum ersten Mal zurück.<br />

Es sind mittlerweile 16 Jahren vergangen<br />

und sie hat sich an das<br />

Leben in Spanien gewöhnt. Ihr<br />

Besuch im Camp ist nur für paar<br />

Tage geplant. Nun stoßt sie auf die<br />

Erwartungen ihres Bruders, sich um<br />

die gehbehinderte Schwester Hayat<br />

kümmern zu müssen. Im Gegensatz<br />

zu den anderen Frauen im Camp<br />

kann Fatimetu Auto fahren und so<br />

beschäftigt sie sich zunächst damit,<br />

dass sie Tiere, Fleisch und Brot vom<br />

einen Verwaltungsbezirk zum anderen<br />

transportiert. Nach und nach<br />

scheinen sich die Saharaui an die<br />

Frau zu gewöhnen und zu akzeptieren,<br />

dass sie unverhüllt in ihrem<br />

alten Jeep durch den Wüstensand<br />

braust. Doch Fatimetu ist hin- und<br />

hergerissen zwischen dem Leben in<br />

der Wüste und den Erinnerungen<br />

an Familie und Freunde in Spanien.<br />

In sehr poetischen, konzentrierten<br />

Bildern zeigt Pedro Pérez Rosado<br />

viel mehr als nur die Wiedervereinigung<br />

zweier Schwestern und den<br />

Zusammenprall unterschiedlicher<br />

Kulturen. Er macht ein sehr sensibles<br />

Portrait von mutigen Frauen,<br />

die mit ihrem starken Willen die<br />

Hoffnung auf Veränderungen und<br />

auf eine bessere Zukunft nicht aufgeben.<br />

Seit ca. 50 Jahren wartet die maurische<br />

Volksgruppe der Saharaui in<br />

Algerien noch immer auf ein Referendum,<br />

das ihren völkerrechtlichen<br />

Status definiert.<br />

Pedro Pérez Rosado<br />

geboren 1952 in Petrés (Spanien),<br />

begann 1972 mit dem Studium der<br />

Filmästhetik an der Universität von<br />

Valladolid. 1975-1983 Arbeit als<br />

Regieassistent. Von 1983 bis 1993<br />

arbeitete er in der Werbung. <<br />

Zusammengestellt von<br />

Antonia Papagno<br />

Quellen: trigon-film.ch, berlinale.de)<br />

28 29


Neustadt Do 23.05.13 | Donau Mo 27.05.13 | Villingen Mi 29.05.13<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfi lm in VL und Donau<br />

Apnoe – Kurzspielfilm<br />

Österreich 2012 | Dauer 10,08 Min., Blu Ray, Farbe, Stereo | Deutsche Originalfassung<br />

mit engl. UT | Regie, Drehbuch Harald Hund | Kamera Viktor<br />

Schaider | Darsteller Anna Bertsch, Alexander Fennon, Birgit <strong>Mai</strong>r, Richard<br />

Lechner, Gottfried Eibner | Verleih Kurzfi lmagentur Hamburg<br />

Ein ganz gewöhnlicher Tag einer ganz gewöhnlichen Familie in einer<br />

ganz gewöhnlichen Welt: Umgeben von Wasser haben Mutter, Vater<br />

und Tochter jedoch nicht nur mit den Gesetzen der Schwerkraft zu<br />

kämpfen. <<br />

Hannah Arendt<br />

Deutschland 2012<br />

Regie<br />

Margarethe von Trotta<br />

Buch<br />

Pam Katz, Margarethe von Trotta<br />

Darsteller<br />

Barbara Sukowa, Axel Milberg, Janet<br />

McTeer, Ulrich Noethen, Michael<br />

Degen, Klaus Pohl<br />

Produktion<br />

Bettina Brokemper, Johannes Rexin<br />

(Heimatfi lm)<br />

Dauer, Format<br />

113 Min., Farbe & S/W 1:1,85;<br />

35mm<br />

FSK: ab 6<br />

Festivals & Preise<br />

Bayrischer Filmpreis <strong>2013</strong> (Barbara<br />

Sukowa, Beste Darstellerin)<br />

Den Versuch einer umfassenden<br />

Biographie der deutschen Philosophin<br />

Hannah Arend unternimmt<br />

Margarethe von Trotta gar nicht<br />

erst. Allein schon der Versuch, dieses<br />

ereignissreiche Leben in einen<br />

einzelnen <strong>Kino</strong>film zu pressen,<br />

wäre wahrscheinlich zum Scheitern<br />

verurteilt. Stattdessen konzentriert<br />

sie sich auf eine einzelne Episode:<br />

Arendts Berichterstattung über den<br />

Eichmann-Prozess 1961 in Jerusalem<br />

für die amerikanische Zeitschrift<br />

„The New Yorker“ - Auslöser<br />

für Arendts Theorie von der<br />

„Banalität des Bösen“.<br />

Was damals über Hannah Arendt<br />

hereinbrach, würde man heutzutage<br />

auf Neudeutsch wohl als „Shitstorm“<br />

bezeichnen. Diese Kontro-<br />

Hannah Arendt<br />

verse, die einerseits im Elfenbeinturm<br />

politisch-philosophischer<br />

Zirkel stattfand, andererseits genügend<br />

Staub aufwirbelte, um Stoff<br />

für ein veritables <strong>Kino</strong>-Drama zu<br />

bieten, ist auch heute noch Aufreger<br />

genug, um die einschlägigen<br />

Feuilletonisten in Erregung zu versetzen.<br />

Damals war es vor allem<br />

Arendts Einschätzung von Adolf<br />

Eichmann als einem „Hanswurst“<br />

und zutiefst trivialen Menschen.<br />

Dass für sie die Monstösität des<br />

Holocausts nicht mit der Kleinbürgerlichkeit<br />

des „Schreibtischtäters“<br />

in Einklang zu bringen waren,<br />

konnte und wollte man ihr damals<br />

nicht verzeihen. Für die Personifizierung<br />

des nationalsotialistischen<br />

Terrors brauchte man damals ein<br />

Monster von übermenschlicher<br />

Größe. Dass Arendt sich weigerte,<br />

ein solches Monster herauf zu<br />

beschwören trug ihr nicht nur<br />

Morddrohungen sondern auch<br />

berufliches Abseits und das Zerbrechen<br />

Jahrzehnte-alter Freundschaften<br />

ein.<br />

Heutzutage reibt man sich da lieber<br />

an der Kompromisslosigkeit<br />

Arendts, mit der sie ihre Thesen<br />

verteidigte. Von rechts (FAZ) bis<br />

links (taz) mäkelt man da an diesem<br />

Film herum: Er sei zu unausgewogen,<br />

der alte Nazi Heidegger<br />

komme zu positiv (wahlweise: farblos)<br />

rüber, der Film sei zu episodenhaft,<br />

zu flach, zu verharmlosend.<br />

Man findet, Barbara Sukowa habe<br />

zu wenig physische Ähnlichkeit mit<br />

Hanna Arendt (deren Gesicht,<br />

zumindest bei diesem Kritiker, eine<br />

ähnliche Ikone zu sein scheint, wie<br />

das T-Shirt Motiv von Che Guevara)<br />

oder man kanzelt einfach ab,<br />

dass das von Arendt gezeichnete<br />

Bild Adolf Eichmans mittlerweile<br />

historisch ja sowieso überholt und<br />

widerlegt sei. Aber kaum ein<br />

(männlicher) Feuilletonist kann es<br />

sich verkneifen zu erwähnen, dass<br />

die junge Hannah Arendt als Studentin<br />

eine sexuelle Beziehung zu<br />

ihrem 17 Jahre älteren Philosophie-<br />

Proffessor hatte – ausgerechnet<br />

Martin Heidegger (Bah! Schon wieder<br />

der verschwurbelte alte Nazi!)<br />

Ja, nicht nur das Böse kann banal<br />

sein. Hanna Arendt soll gesagt<br />

haben: „Selber denken macht einsam.“<br />

Ich für meinen Teil warte<br />

lieber darauf, dass Uwe Boll einen<br />

Film über Heidegger dreht. Und<br />

freue mich schon darauf, wie viele<br />

Rezensenten sein Lebenswerk, seinen<br />

politischen und philosophischen<br />

Einfluss unter dem Gesichtspunkt,<br />

außereheliche Beziehungen<br />

zu seinen Studentinnen zu pflegen,<br />

analysieren.<br />

Doch Spass beiseite - Hanna Arendt<br />

ist großes <strong>Kino</strong>. Ganz großes <strong>Kino</strong>.<br />

Margarethe von Trotta bezieht<br />

kompromisslos Stellung für ihre<br />

Protagonistin. Und all das Rauschen<br />

im Blätterwald beweist damit<br />

höchstens eins: Hannah Arendt ist<br />

eben kein blutarmes, ausbalanciertes<br />

und ausgewogenes 'StraightintoGeschichtsunterricht'-Material.<br />

Sondern ein Film, mit dem Margarethe<br />

von Trotta – Urgestein des<br />

„neuen deutschen Films“ so manch<br />

einem Auteur der neuen „Berliner<br />

Schule“ die Schamesröte ins<br />

Gesicht treiben könnte.<br />

Hannah Arendt ist ein mutiger Film<br />

über eine mutige Frau. Wen das<br />

stört, der sollte lieber Tarantino<br />

schauen. <<br />

Richard Hehn<br />

30 31


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VS-Villingen Mittwoch 05.06.<strong>2013</strong> | nur in <strong>guckloch</strong> VS-Villingen<br />

Die Legende von Paul und Paula<br />

DDR 1973 | Drama, Liebesfi lm<br />

Regie<br />

Heiner Carow<br />

Drehbuch<br />

Ulrich Plenzdorf, Heiner Carow<br />

Darsteller<br />

Angelica Domröse, Winfried<br />

Glatzeder, Heidemarie Wenzel, Fred<br />

Delmare, Eva Maria Hagen, Jürgen<br />

Frohriep, Dietmar Richter-Reinick,<br />

Rolf Ludwig, Frank Schenk, Peter<br />

Gotthardt, Hans Hardt-Hardtloff,<br />

Christian Steyer, Käthe Reichel u.a.<br />

Kamera<br />

Jürgen Brauer<br />

Schnitt<br />

Evelyn Carow<br />

Musik<br />

Peter Gotthard<br />

Produzent DEFA<br />

Produktion<br />

Erich Albrecht für DEFA (heute:<br />

Studio Babelsberg, Potsdam)<br />

Verleih<br />

Progress Film-Verleih<br />

Dauer, Format<br />

105 Minuten, Bildformat, 16:9, Dolby<br />

Digital Mono<br />

FSK 16<br />

Liebe, Leidenschaft und Tod,<br />

Lachen und Weinen – aus diesen<br />

Bestandteilen formten Autor Ulrich<br />

Plenzdorf und Regisseur Heiner<br />

Carow den populärsten DEFA-Film<br />

aller Zeiten.<br />

Sie erzählen von der ledigen Verkäuferin<br />

Paula und dem verheirateten<br />

Staatsbeamten Paul, der sich<br />

aus seiner routinierten Ehe löst und<br />

den Gefühlen freien Lauf lässt.<br />

„Geh zu ihr und lass deinen Drachen<br />

steigen“, singen dazu die Puhdys.<br />

Bis heute sind die Zuschauer<br />

begeistert vom romantischen und<br />

ironischen Umgang mit der Wirklichkeit,<br />

von den Sehnsüchten und<br />

Träumen und der unverwechselbaren<br />

Individualität der Figuren.<br />

Mit seinem Plädoyer für Freiheit<br />

und seinen vielen kleinen Frechheiten<br />

stieß Die Legende von Paul<br />

und Paula bei dogmatischen Politikern<br />

auf Widerspruch.<br />

Mit der heiteren und ironischen,<br />

am Schluss tragischen Komödie Die<br />

Legende von Paul und Paula kritisierte<br />

Heiner Carow eine Gesellschaft,<br />

in der nicht das persönliche<br />

33


Die Legende von Paul und Paula<br />

Glück zählte, sondern jeder Einzelne<br />

vorgegebenen Zielen des Staates<br />

zu dienen hatte.<br />

Dieter Wunderlich<br />

Carow erzählt über den Versuch,<br />

Glück in einer Gesellschaft zu finden,<br />

die offensichtlich ganz andere<br />

Prioritäten der Konstituierung des<br />

Sozialen hatte als Glück. Insofern<br />

ist Carows Film zwar zugeschnitten<br />

auf die damalige DDR und die<br />

Zeitumstände, aber sicherlich thematisch<br />

nicht auf die stalinistisch<br />

erfassten Gesellschaften begrenzt.<br />

Das Geschickte an seiner Geschichte<br />

ist die Überkreuzung der Verhaltensweisen<br />

seiner beiden Liebenden.<br />

Während Paula zunächst<br />

diejenige ist, die voller Lebensmut,<br />

Vitalität, Hunger nach Liebe,<br />

Zuneigung und ein bisschen Glück<br />

an der Verwirklichung dieses „Alles<br />

oder nichts“, wie Paul ihr auf<br />

einem Empfang vorwirft, verzweifelt,<br />

und Paul der leicht naive Karrierist<br />

im Kleinen, der privates<br />

Glück den gesellschaftlichen Konventionen<br />

unterordnen will – was<br />

ihm letztendlich angesichts seiner<br />

eigenen Gefühle nicht gelingt –,<br />

dreht sich der Spieß nach dem tragischen<br />

Tod von Paulas Kind um.<br />

Jetzt sucht Paula nach Absicherung,<br />

während Paul spürt, was ihm an<br />

Paula wirklich liegt.<br />

Ulrich Behrens bei CIAO.de<br />

Die Verfilmung von Heiner Carow<br />

war mit drei Millionen DDR-<br />

Zuschauern trotz Presseverbot ein<br />

Kassenschlager und genießt einen<br />

gewissen Kultstatus. Der Film verhalf<br />

auch den Puhdys zum Durchbruch.<br />

Komponist Peter Gotthardt<br />

hatte die damals wenig bekannte<br />

Band für die Interpretation der<br />

Filmmusik gewonnen. Die von<br />

Gotthardt komponierten Filmsongs<br />

„Geh zu ihr“ und „Wenn ein<br />

Mensch lebt“ wurden zu den ersten<br />

Hits der Band. Die Texte schrieb<br />

Ulrich Plenzdorf unter Verwendung<br />

von Versen aus dem Alten Testament,<br />

speziell aus den Büchern<br />

„Hohes Lied“ und „Prediger".<br />

Kohelet<br />

Am Erfolg von Die Legende von<br />

Paul und Paula hat der Szenenbildner<br />

Harry Leupold wesentlichen<br />

Anteil. So erzeugte er die poetische<br />

Stimmung, die gleichermaßen von<br />

Realität und Fiktion durchdrungen<br />

zu sein scheint, während der Fahrt<br />

auf dem bemalten Spreekahn in der<br />

Rummelsburger Bucht in Berlin mit<br />

Angelica Domröse und Winfried<br />

Glatzeder.<br />

Nachdem die beiden Hauptdarsteller<br />

Anfang der 1980iger Jahre in den<br />

Westen gegangen waren, wurde der<br />

Film im DDR-Fernsehen nicht mehr<br />

gezeigt. Gelegentlich war der Film<br />

aber noch in Provinz <strong>Kino</strong>s zu sehen.<br />

1993, zum 20. Jahrestag, wurde Die<br />

Legende von Paul und Paula in<br />

Anwesenheit der Hauptdarsteller<br />

und der Band Puhdys noch einmal<br />

uraufgeführt und kam anschließend<br />

erneut in die <strong>Kino</strong>s. In Ostdeutschland<br />

lief der Film sehr erfolgreich und<br />

wurde zum Kultfilm.<br />

Die Legende von Paul und Paula<br />

„Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt,<br />

sagt die Welt, dass er zu früh geht.<br />

Wenn ein Mensch lange Zeit lebt,<br />

sagt die Welt, es ist Zeit... Meine<br />

Freundin ist schön, als ich aufstand,<br />

ist sie gegangen, weckt sie nicht, bis<br />

sie sich regt, ich hab‘ mich in ihren<br />

Schatten gelegt.“ Wenn ein Mensch lebt<br />

Die Puhdys<br />

An der Wand von Paulas Schlafzimmer<br />

hängt ein Bild mit einem Kind<br />

der Malerin Paula Modersohn-<br />

Becker, die 1907, kurz nach der<br />

Geburt ihres Kindes, an einer<br />

Embolie starb. <<br />

Dörthe Rothenhäusler<br />

Quellen Wikipedia.org,<br />

dieterwunderlich.de, CIAO.de<br />

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34 35


Neustadt Do 06.06.13 | Donau Mo 10.06.13 | Villingen Mi 12.06.13<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfi lm in VL und Donau<br />

Was denkt die Welt über<br />

die Deutschen?– Kurzspielfilm<br />

Syldavien 2011 | Dauer 3 Minuten, Blu Ray, Dolby Stereo, Farbe<br />

Originalfassung mit dt. UT | Drehbuch, Regie, Kamera Sebastian Linke<br />

Verleih Kurzfi lmagentur Hamburg<br />

Menschen aus aller Herren Länder erzählen,<br />

was sie von den Deutschen halten. <<br />

Les adieux à la reine<br />

– Leb wohl meine Königin<br />

Beginn 20:15 Uhr<br />

Frankreich, Spanien 2012<br />

Drama, Historie<br />

Regie<br />

Benoît Jacquot<br />

Drehbuch<br />

Benoît Jacquod, Gilles Taurant,<br />

Chantal Thomas (Romanvorlage)<br />

Darsteller<br />

Diane Kruger, Léa Seydoux, Virginie<br />

Ledoyen, Xavier Beauvois, Noémie<br />

Lvovsky, Vladimir Consigny, u.v.m.<br />

Kamera<br />

Romain Windig<br />

Musik<br />

Bruno Coulais<br />

Schnitt<br />

Luc Barnier, Nelly Ollivault<br />

Produktion<br />

Jean-Pierre Guérin, Kristina Larsen,<br />

Thomas Saignes, Pedro Uriol<br />

Dauer, Format<br />

100 Min. 2,35:1, Dolby SRD<br />

Französische OV mit deutschen<br />

Untertiteln<br />

FSK 6<br />

36<br />

Gute Filme bieten verschiedene<br />

Ansichten. Als Eröffnungsfilm der<br />

Berlinale 2012 verstand man ihn im<br />

Rahmen des Festivals als politischen<br />

Film: als Ansicht der letzten<br />

Tage vor der Französischen Revolution<br />

vom 14. bis 17. <strong>Juni</strong> 1789 aus<br />

einer zugleich privilegierten wie<br />

untergeordneten Perspektive. Die<br />

Geschichte spielt im Schloss von<br />

Versailles, wird aber aus der Perspektive<br />

der Vorleserin von Königin<br />

Marie Antoinette erzählt. Aus Sidonies<br />

Sicht, aus ihren Beobachtungen<br />

in Gängen und Sälen, ihren Gesprächen<br />

mit der Königin, höheren und<br />

niederen Chargen erscheint das<br />

historische Geschehen unübersichtlich<br />

und daher bedrohlich: Es geht<br />

etwas vor da draußen, das die<br />

bestehende feudale Ordnung ohne<br />

Angst vor dem Chaos stürzt. Und<br />

dieser Eindruck macht den Film<br />

unangenehm aktuell.<br />

Wie Sidonie durch das Schloss eilt,<br />

einerseits ihre Arbeit erledigend,<br />

andererseits auf der Suche nach<br />

Wahrheiten – das gleicht doch sehr<br />

unserem Bemühen, neben dem Alltag<br />

Orientierung zu finden in einer<br />

nur noch im medialen Gerücht<br />

erfahrenen, ins wirre Mosaik von<br />

Informationen zerrissenen Welt.<br />

Les adieux à la reine – Leb wohl meine Königin<br />

Sieht man den Film ohne den Rahmen<br />

des Festivals, das politisch<br />

Stellung nehmen wollte, kann man<br />

Leb wohl, meine Königin! indes<br />

auch anders verstehen: als differenzierten<br />

Blick auf das Seelenleben<br />

einer jungen Frau.<br />

Differenziert ist die Lage schon aus<br />

Gründen des Protokolls: Eine<br />

Unzahl von Vorschriften ist im<br />

Umgang mit der Königin einzuhalten,<br />

das reguliert den allgemeinen<br />

Drang in ihre Nähe. Ein weiblicher<br />

Drache wacht vor dem königlichen<br />

Gemach, fragt Sidonie, was sie<br />

Marie Antoinette vorlesen wolle,<br />

und hält keinen ihrer Vorschläge<br />

für passend. Marie Antoinette<br />

selbst lümmelt aber ganz zwanglos<br />

im Bett, zerrt Sidonie ungeniert<br />

neben sich aufs Kissen und lässt es<br />

sich nicht nehmen, deren Mückenstiche<br />

zu behandeln. Was empfindet<br />

man einer solchen Frau gegenüber,<br />

deren Umfeld auf Distanz achtet,<br />

die sich aber selbst ganz formlos<br />

verhält? Sidonie deutet das als Ausdruck<br />

echter Nähe, fühlt sich privilegiert<br />

– um wenig später schroff<br />

zurückgewiesen zu werden. Unversehens<br />

findet sie sich am alten ständischen<br />

Platz wieder. Der Umsturz<br />

der Verhältnisse im Gemach der<br />

Königin scheitert. Tatsächlich liebt<br />

Marie Antoinette die Gräfin Polignac;<br />

andere Menschen sind für sie<br />

nur Statisten ihrer Launen.<br />

Aus dieser Sicht ergibt die Besetzung<br />

der Marie Antoinette mit<br />

Diane Kruger Sinn. Natürlich ist sie<br />

keine Darstellerin für ein royales<br />

Frauenschicksal – das hat Kirsten<br />

Dunst in Sofia Coppolas Marie<br />

Antoinette um Dimensionen besser<br />

gespielt. Aber als Model verkörpert<br />

Kruger trefflich das Begehrtwerden<br />

mit allen Möglichkeiten zur Irritation<br />

im Spektrum zwischen Anziehung<br />

und Angst. Léa Seydoux als<br />

Sidonie bringt dieses Spektrum präzise<br />

zum Ausdruck: die stille<br />

Euphorie, die Hoffnung, die Opferbereitschaft,<br />

die Verzweiflung.<br />

Durch Intellekt und Sensibilität<br />

zeichnet sich Sidonie aus, nicht nur<br />

vor ihrer Dienstherrin, sondern<br />

auch vor ihresgleichen, der Dienerschaft,<br />

die vor allem daran interessiert<br />

ist, vor gut gebauten Soldaten<br />

die Röcke zu heben. Sidonie versucht<br />

auch das einmal, scheitert<br />

aber kläglich.<br />

Neben dem politischen Schicksal<br />

steht das private – beide sind indes<br />

verbunden durch eine eindrucksvolle<br />

Bildregie, die in ihren gewundenen<br />

Fahrten und engen Blickwinkeln<br />

viel vom Druck in Versailles<br />

und im Inneren dieser jungen Frau<br />

erzählt.<br />

Der Film komprimiert ein großes<br />

historisches Ereignis auf ein paar<br />

Tage und Quadratkilometer.<br />

Peter Uehling<br />

Lea Seydoux, die königliche Vorleserin<br />

Sidonie Laborde in Les adieux<br />

à la reine, ist der größte Trumpf in<br />

Benoît Jacquods Film. Geboren<br />

1985 in Paris, aufgewachsen in<br />

37


Les adieux à la reine – Leb wohl meine Königin<br />

Paris und Dakar, wo ihre Mutter<br />

heute noch lebt, begann ihre Ausbildung<br />

an der Ecole de théatre Les<br />

Enfant Terribles. Danach besuchte<br />

sie eine von Corine Blue geleitete<br />

Schauspielschule. Ihr Filmdebut<br />

gab sie mit einer der vier Hauptrollen<br />

in der Teenager-Komödie Mes<br />

Copins 2006. Danach folgten bis<br />

2010 11 weitere Filme. Auf der<br />

Berlinale 2012 brillierte sie ebenso<br />

in Ursula Meiers Sister und hat sich<br />

in Hollywood einen Namen<br />

gemacht durch Nebenrollen in<br />

Woody Allens romantischer Komödie<br />

Midnight in Paris 2011 und in<br />

Brad Birds Actionthriller Mission:<br />

Impossible – Ghost Protokoll 2011.<br />

38<br />

In dem aktuellen Film bleibt sie<br />

trotz ihrer Ergebenheit stets ein<br />

starker, selbstbewusster Charakter,<br />

gerade in dem Chaos, das über<br />

Frankreich hereinbricht; und ihr zu<br />

folgen durch die labyrinthische<br />

Architektur von Versailles, macht<br />

einen Gutteil der Faszination des<br />

Films aus, der auf episches Pathos<br />

und Pomp weitgehend verzichtet<br />

und gekonnt über „die da oben“<br />

erzählt.<br />

Der Regisseur erhielt die Erlaubnis,<br />

direkt im Schloss Versailles drehen<br />

zu dürfen, was eine außergewöhnliche<br />

Entscheidung war. Die Dreharbeiten<br />

fanden nachts und am<br />

Montag statt, wenn sich keine<br />

Besucher im Schloss aufhielten.<br />

Auszeichnungen<br />

Darstellerpreis des Cabourg Romantic<br />

Film Festival für Léa Seydoux<br />

2012, Louis-Delluc-Preis als bester<br />

französischer Film 2012, César für<br />

die beste Kamera, die besten Kostüme<br />

und das beste Szenenbild, sieben weitere<br />

Nominierungen (u.a. Bester Film,<br />

Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin<br />

– Léa Seydoux) <<br />

Zusammengestellt von<br />

Dörthe Rothenhäusler<br />

Quellen<br />

Berliner Zeitung vom 10.02.2012,<br />

wikipedia.org, filmgazette.de,<br />

lebwohlmeinekoenigin-film.de<br />

VS-Villingen Mittwoch 19.06.<strong>2013</strong> – nur im <strong>guckloch</strong> VS-Villingen<br />

Kanada 2011<br />

Spielfi lm<br />

Regie<br />

Ken Scott<br />

Drehbuch<br />

Ken Scott, Martin Petit<br />

Kamera<br />

Pierre Gill<br />

Schnitt<br />

Yvann Thibaudeau<br />

Musik<br />

David Lafl eche<br />

Produktion<br />

Jasmyth Lemoine, André Rouleau<br />

Darsteller<br />

Patrick Huard, Julie LeBreton,<br />

Antoine Bertrand, Dominic Philie,<br />

Marc Bélanger, Igor Ovadis<br />

Dauer<br />

103 Minuten<br />

Bildformat<br />

35mm, 1:1,85, Dolby Digital,<br />

engl. Originalfassung<br />

mit deutschen UT<br />

Starbuck<br />

Die Geburtenrate Kanadas mag fast<br />

so niedrig liegen wie die deutsche,<br />

aber niemand würde auf die Idee<br />

kommen, ausgerechnet David Wozniak<br />

zu bitten, sich in Sachen Fortpflanzung<br />

ins Zeug zu legen. Mit<br />

seinen 42 Jahren kann der Mann<br />

aus Montreal auf ein Leben zurückblicken,<br />

in dem er nichts, aber auch<br />

gar nichts, auf die Reihe bekommen<br />

hat. Seinen Job als Fleischauslieferer<br />

einer Metzgerei hat er nur, weil<br />

sein Vater dort der Chef ist und<br />

weil es in der ganzen Firma keine<br />

anspruchslosere Arbeit gibt. Und<br />

selbst das kriegt er nicht hin.<br />

David ist faul, niemals pünktlich,<br />

und verlassen kann man sich nur<br />

auf seine Unzuverlässigkeit. Er hat<br />

einen Haufen Schulden, weswegen<br />

er ins Marihuana-Geschäft eingestiegen<br />

ist, aber seine Versuche des<br />

Selbstanbaus scheiterten an gärtnerischer<br />

Unfähigkeit.<br />

Nun hat er noch mehr Schulden am<br />

Hals, und dazu noch die sehr<br />

gewaltbereiten Kriminellen, die sie<br />

eintreiben wollen. Sein Vater, seine<br />

Brüder, seine Freundin halten ihn<br />

für den größten Versager der Welt.<br />

Aber David ist viel zu träge, als<br />

dass er sich deswegen beleidigt fühlen<br />

könnte.<br />

39


Starbuck<br />

Nur einmal hat er großes Engagement<br />

gezeigt: Vor vielen Jahren, als<br />

Student in Geldnot, nutzte er sein<br />

einziges erkennbares Talent<br />

(Masturbieren), um sich bei einer<br />

Samenbank als Spender etwas<br />

dazuzuverdienen. Wieder und wieder<br />

und wieder. Heute hat er das<br />

mehr oder weniger vergessen. Bis<br />

ein Anwalt vor seiner Tür steht und<br />

ihm eröffnet, dass er der Vater von<br />

533 Kindern ist. Und dass ihn 142<br />

davon unbedingt kennenlernen<br />

möchten. Zur Not per Gerichtsbeschluss.<br />

David gibt den Vater aus der Ferne,<br />

und er fühlt sich wohl dabei. Seine<br />

Entdeckungstour durch die Welt<br />

seiner Kinder ist dann auch der<br />

schönste Teil des Films, denn dabei<br />

entfaltet der Film einen solchen<br />

Witz und eine solche Herzlichkeit,<br />

dass er sein Publikum ganz unangestrengt<br />

um den Finger wickelt.<br />

Zusammengestellt Irene Ulmer<br />

Quelle: Spiegel online<br />

VS-Villingen Mittwoch 26. 06.<strong>2013</strong> – Filmreihe (3) in VS-Villingen<br />

La Luna nel deserto<br />

– Die Mondin in der Wüste | Kurzfilm (Filmreihe 3)<br />

Italien 2008 | Animation | 30 Min. | Drehbuch und Regie Cosimo Damiano<br />

Damato, frei nach dem Roman ‘Desdemona e Cola Cola‘ von Raffaele Nigro<br />

Schnitt Massimo Modugno | Musik Radiodervish | Produktion Sibilla Press<br />

Agency | OmU Italienisch | Die Internationalen Filmfestspiele Venedig<br />

Ein poetisches und modernes Märchen über Völkerverständigung. Die Mondin<br />

in der Wüste fühlt sich einsam und wünscht sich ein Kind, mit dem sie<br />

nachts spielen kann. Sie liebt die Elster Cola Cola und wird ihm dabei helfen,<br />

das Land der Hirse bzw. des Wohlstands zu finden, denn die Elstern sind am<br />

Verhungern. Der Zielort ist Venedig. Einmal hier eingetroffen, hört Cola<br />

Cola eine wunderschöne Stimme singen, in der er sich sofort verliebt. Es ist<br />

die Stimme der Taube Desdemona. Auch die Heldin des Melodrams will aus<br />

ihrem Land flüchten, aber aus anderen Gründen. Obwohl die Liebe von<br />

Cola Cola erwidert wird, stoßt sie nicht auf Akzeptanz seitens der Gesellschaft.<br />

Hier wird die Mondin aus der Wüste wieder ihre Hilfe anbieten. <<br />

Antonia Papagno<br />

Neustadt Do 20.06.13 | Donau Mo 24.06.13 | Villingen Mi 26.06.13<br />

Deutschland/Frankreich<br />

Senegal 2011 | Dokufiktion<br />

Regie<br />

Moussa Touré<br />

Buch<br />

Eric Névé, David Bouchet<br />

Original von Abasse Ndione<br />

Darsteller<br />

Souleymane Seye Ndiaye, Laïty Fall,<br />

Malamine Dramé „Yalenguen“,<br />

Balla Diarra, Mame Astou Diallo<br />

Kamera<br />

Thomas Letellier<br />

Schnitt<br />

Josie Miljevic<br />

Musik<br />

Prince Ibrahima Ndour<br />

Produktion<br />

Les Chauves-Souris Paris, Astou<br />

Films Senegal, ARTE, Appaloosa<br />

Films, LCS, Studio 37<br />

Verleih<br />

EZEF Evangelisches Zentrum für<br />

entwicklungsbezogene Filmarbeit<br />

Dauer<br />

87 Min.<br />

Format<br />

DCP / Farbe<br />

Sprache<br />

OmU Wolof/Französisch<br />

La Pirogue<br />

– Filmreihe (4)<br />

In packenden Bildern erzählt der<br />

senegalesische Regisseur Moussa<br />

Touré die Geschichte einer Flucht<br />

übers Meer und einer Reise ins<br />

Ungewisse.<br />

Baye Laye, der von einem besseren<br />

Leben träumt, ist Kapitän einer<br />

Pirogge in einem Fischerdorf bei<br />

Dakar. Als ihm angeboten wird,<br />

eine Gruppe von 30 Männern nach<br />

Europa zu bringen, lehnt er<br />

zunächst ab und weist auf die<br />

Gefahren hin. Widerwillig und<br />

nach langem Überlegen entscheidet<br />

das Schiffskapitän sich jedoch das<br />

Kommando zu übernehmen, weil er<br />

dadurch seinen jüngeren Bruder vor<br />

dem sicheren Tod bewahren will.<br />

Das Ziel der illegalen Migranten<br />

sind zunächst die Kanarischen<br />

Inseln. Schon beim Beginn der<br />

Reise treten die ersten Probleme<br />

ein. Eine junge Frau hat sich als<br />

blinder Passagier eingeschlichen,<br />

das Schiff gerät in einem Sturm...<br />

Mit seinem Film La Pirogue versucht<br />

Moussa Touré, die sozialen<br />

und politischen Hintergründe der<br />

nicht zu stoppenden Wellen-Fluchtbewegung<br />

von Menschen aus ganz<br />

Westafrika zu vermitteln, die für<br />

ihre Reise bereit sind, jedes Risiko<br />

40 41


La Pirogue | Filmreihe (4) – Europa! Refugium oder Festung?<br />

einzugehen. Besonders schätzbar<br />

am Film ist, dass endlich Mal zum<br />

Thema eine Geschichte aus eigener<br />

Handschrift erzählt wird - nicht<br />

durch das Filter von ausländischen<br />

Regisseure und Produzenten.<br />

In einem Interview erklärt der senegalesische<br />

Filmmacher wie die Idee<br />

zum Film entstanden ist und stellt<br />

Zusammenhänge her. "Die Idee<br />

kam nicht einfach auf. Sie müssen<br />

wissen, es gibt Dinge, die einfach<br />

schon vorliegen, wie z.B. die<br />

Geschichte, die eine Wirklichkeit<br />

darstellt. Sobald eine Realität vorliegt,<br />

braucht man keine Idee. Man<br />

muss sich eher fragen, warum man<br />

den Film machen will. Es ist eine<br />

reelle Geschichte: Ich lebe nun Mal<br />

am Meer und sehe die Jugend kommen<br />

und gehen. Ich höre die Rufe<br />

des Meers. Meine Pflicht ist es<br />

einen Film zu machen, der aus der<br />

Realität entspringt."In Senegal<br />

herrscht zwar Frieden und Demokratie,<br />

aber die Flüchtlinge suchen<br />

in Europa Arbeit, um ihre Familien<br />

zu Hause zu unterstützen. "Woher<br />

kommt der Reichtum von Europa?"<br />

fragt Touré, "Gibt es in Europa<br />

Goldbergwerke?" Und er fährt<br />

fort: "Europa hat von Afrika profitiert,<br />

aber die Bauern in Afrika<br />

können mit den EU-Subventionen<br />

nicht konkurrieren."<br />

Zwischen 2005 und 2010 mehr als<br />

30000 Afrikaner aus dem Westen<br />

unternahmen eine Reise über den<br />

Atlantischer Ozean an Bord von<br />

einfachen Booten. Mehr als 5000<br />

von ihnen fanden den Tod. Ihrem<br />

Andenken ist dieser Film gewidmet.<br />

Der Regisseur<br />

Moussa Touré, 1958 in Dakar geboren,<br />

fing mit Regieassistenz bei<br />

L'histoire d'Adèle H. von François<br />

Truffaut, bei Bertrand Taverniers<br />

irrem Afrikafilm Coup de Torchon<br />

und bei Ousmane Sembenes Camp de<br />

Thiaroye an. 1987 wagte sich Moussa<br />

Touré selber hinter die Kamera und<br />

realisierte den Kurzfilm Baram. Sein<br />

erster Langspielfilm Toubab Bi wurde<br />

an zahlreichen Festivals ausgezeichnet.<br />

1998 dreht er TGV. In seinem zweiten<br />

Spielfilm, unternimmt er auf wunderbar<br />

leichte Art eine Reise durch seinen<br />

schwarzafrikanischen Kontinent.<br />

Festival<br />

Cannes, Locarno, Gindou, Angouleme,<br />

München u.v.a.<br />

Preise<br />

Filmfest München ARRI Cinemasters<br />

Preis für den “Besten Internationalen<br />

Film” u.a. ARRI-PREIS 2012 - Die<br />

Begründung der Jury: In La Pirogue<br />

erzählt Moussa Touré eine zeitgenössische<br />

Geschichte der Migration als<br />

tiefgreifendes menschliches Drama.<br />

Alle Elemente des Filmemachens -<br />

Schauspiel, Kamera und Erzählung -<br />

fügen sich hier zu einer geschlossenen<br />

cineastischen Stimme. <<br />

Antonia Papagno<br />

(Quellen: www.ezef.de,<br />

www.filmfest-muenchen.de)<br />

<strong>guckloch</strong> Kinderkino <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

VS-Villingen Mittwoch 10.04.<strong>2013</strong> / 15.30 Uhr<br />

Der Sommer des Falken<br />

BRD 1988<br />

Dauer 104 Minuten, Farbe<br />

empfohlen ab 8 Jahren<br />

Beim Urlaub in den Bergen treffen der<br />

Großstadtjunge Rick und die naturverbundene<br />

Marie zufällig aufeinander. Die<br />

zwei freunden sich an und kommen schon<br />

bald einem Gauner auf die Schliche, der es<br />

ausgerechnet auf Maries Falken abgesehen hat.<br />

Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und die Kinder geraten<br />

schon bald in große Gefahr... <<br />

VS-Villingen Mittwoch 24.04.<strong>2013</strong> / 15.30 Uhr<br />

Der Fuchs und das Mädchen<br />

Frankreich 2007<br />

Dauer 97 Minuten, Farbe<br />

empfohlen ab 8 Jahren<br />

Die elfjährige Lila lebt mit ihrer Familie<br />

auf dem Land. Hier begegnet sie eines<br />

Tages zufällig einem Fuchs.<br />

Bald stellt sich heraus, das es<br />

sich dabei um eine Füchsin<br />

mit ihren Jungen<br />

handelt.<br />

Zwischen Lila und<br />

dem Fuchs wächst<br />

eine langsame Freundschaft<br />

heran ... <<br />

Einen schönen Sommer<br />

... das wünschen wir<br />

euch allen!<br />

Das <strong>guckloch</strong> Kinderkino macht<br />

Sommerpause bis Oktober <strong>2013</strong><br />

42 43


44<br />

Mitglied werden!<br />

Mitgliedschaft<br />

im Kommunalen <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong><br />

Vorteile für <strong>guckloch</strong>-Fördermitglieder<br />

- Sie unterstützen auf diesem Weg die Kulturarbeit in Villingen-Schwenningen<br />

- Sie erhalten 4x im Jahr das Programmheft des Kommunalen <strong>Kino</strong>s <strong>guckloch</strong><br />

- Sie bekommen die aktuellen Programm-Informationen<br />

- Sie bekommen zum Geburtstag eine Freikarte fürs <strong>Kino</strong>!<br />

Vorname / Familienname<br />

weitere<br />

Familienmitglieder<br />

1<br />

2<br />

3<br />

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Straße / Hausnummer<br />

PLZ / Ort<br />

Geburtsdatum<br />

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Als jährlichen Mitgliedsbeitrag zahle ich (mind.) 25,- Euro<br />

für jede zweite und weitere Mitgliedschaft für Familienangehörige<br />

im gleichen Haushalt plus 15,- Euro<br />

Ich zahle jährlich gegen Rechnung, auf das Konto des<br />

Kommunalen <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong>.<br />

Bank: Volksbank eG VS-Villingen<br />

BLZ: 694 900 00 / Kto.Nr: 30 60 83 05<br />

Ich ermächtige das Kommunale <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> widerruflich<br />

den Betrag zu Lasten meines Kontos einzuziehen.<br />

Bank / BLZ<br />

Kto.Nr<br />

Datum/Unterschrift<br />

Hiermit beantrage ich die passive Mitgliedschaft<br />

für das kommunale <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> Villingen-<br />

Schwenningen e.V. für nur 25,- Euro im Jahr<br />

bitte per Post oder Fax an:<br />

<strong>Kommunales</strong> <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> e.V.<br />

Postfach 1573<br />

78005 VS-Villingen<br />

Telefon 0 77 21 - 50 97 44<br />

Fax 0 77 21 - 50 97 45<br />

Sie haben die Möglichkeit, auch ohne<br />

eine Mitgliedschaft, aktuelle Infos zu<br />

unserem <strong>Kino</strong>programm über unseren<br />

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Fax: 0 77 21 - 50 97 45<br />

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