SEMINARFACH - Gymnasium Soltau
SEMINARFACH - Gymnasium Soltau
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SE M IN A R F A C H<br />
wissenschaftspropädeutisches Arbeiten am<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Soltau</strong><br />
PR O G R A M M 2009 (AB IT U R 2011)
Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
»<br />
<br />
Das inhaltliche Anliegen des Seminarfaches<br />
Das Seminarfach dient der Verbesserung der Studierfähigkeit<br />
durch die gezielte Hinführung zu selbstständigem Lernen und wissenschaftspropädeutischem<br />
Arbeiten. Es zielt auf die umfassende Vermittlung<br />
aller dazu erforderlichen Kompetenzen.<br />
Das methodische Anliegen des Seminarfaches<br />
Der Unterricht im Seminarfach bedarf einer eigenen methodischen Ausrichtung<br />
und Schwerpunktsetzung. Dabei gilt es, die im Sekundarbereich I und<br />
in der Einführungsphase erworbenen methodischen Grundlagen zu vertiefen<br />
und besonders in fächerübergreifenden Zusammenhängen zu üben. Im<br />
Hinblick auf die methodische Ausgestaltung werden [folgende F.W.]<br />
Schwerpunkte zu beachten sein:<br />
- das wissenschaftspropädeutische Arbeiten,<br />
- die grundlegenden Lern- und Arbeitsmethoden<br />
Das wissenschaftspropädeutische Arbeiten<br />
Ausgehend von den Fachmethoden, wie z. B. hermeneutische und empirische,<br />
deduktive und induktive Verfahren, experimentelle Methoden (Hypothesenbildung,<br />
Planung eines Experiments und seine Durchführung und<br />
Deutung), Analyse und Synthese, sind die Methoden zu thematisieren und<br />
zu erarbeiten, die insbesondere dem fächerübergreifenden Anliegen des<br />
Seminarfachs Rechnung tragen. Ziel sollte sein, Möglichkeiten und Grenzen<br />
fachspezifischer Methoden zu erfahren, über die angewandten Methoden<br />
kritisch zu reflektieren und sie mit anderen Methoden desselben oder eines<br />
anderen Faches zu vergleichen.<br />
3.2 Die grundlegenden Lern- und Arbeitsmethoden<br />
Der Unterricht im Seminarfach intendiert die Vermittlung methodischer<br />
Kompetenzen. Diese erweisen sich insbesondere im Umgang mit der<br />
- Informationsbeschaffung,<br />
- Informationsverarbeitung,<br />
- Informationsbewertung,<br />
- Ergebniserstellung und -bewertung,<br />
- Ergebnispräsenation.<br />
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Seite 2<br />
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aus: Schulverwaltungsblatt 3/2006 S. 70
<br />
Hinweise zur Wahl des Seminarfaches<br />
<br />
Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,<br />
Hinweise zur Wahl des Seminarfaches<br />
auch dieses Jahr liegt ein umfangreiches Programm für die Durchführung<br />
des Seminarfaches vor. Wie aus dem Auszug aus dem Schulverwaltungsblatt<br />
hervorgeht (vgl. nebenstehende Seite), ist im Seminarfach ein hohes<br />
Maß selbstständigen Arbeitens erforderlich. Insbesondere bei der Abfassung<br />
der Hausarbeit und der Facharbeit kommt dies zum Tragen.<br />
Aller Erfahrung nach lebt selbstständiges Arbeiten u.a. vom Interesse, das<br />
der Themenstellung entgegengebracht werden kann.<br />
Führen Sie die Wahl des Seminarfaches deshalb in erster Linie interessegeleitet<br />
durch, d.h. verschaffen Sie sich erst einen möglichst genauen Überblick<br />
über die angebotenen Themenstellungen und wählen dann – unabhängig<br />
von weiteren Einflussfaktoren – in erster Linie nach Ihren Neigungen.<br />
Ungeachtet vom Gesagten gilt natürlich, dass Themenstellungen auch erst<br />
»entdeckt« werden können – auf den ersten Blick uninteressante Themen<br />
entpuppen sich auf den zweiten Blick als ausgesprochen spannend. Dies<br />
sollten Sie insbesondere berücksichtigen, wenn Sie nicht in das Seminarfach<br />
ihrer ersten Wahl eingeteilt wurden. Hier sei vorsorglich angemerkt,<br />
dass nachträgliche Wechsel i.d.R. nicht möglich sind.<br />
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Teilnahme am Seminarfach<br />
(Dr. W. Friedrichs)<br />
Mit der Organisation und Durchführung des Seminarfaches sind im Schuljahr<br />
2009/2010 folgende Lehrkräfte befasst: Herr Behrends, Herr Dr.<br />
Friedrichs, Frau Dr. Gerhards, Frau Johannsen, Herr Koehler, Herr Lilienthal,<br />
Herr Lotter, Herr Marcouly, Herr Meyer, Herr Reithmeier, Herr<br />
Schimpke, Herr Struckmann, Frau Wilhelm, Herr Witte.<br />
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Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
Seminar Nr. 1<br />
TH E M A : JO U R N A L IS T IS C H E S SC H R E IB E N<br />
Kursleiterin: Frau Dr. Gerhards<br />
Kursbeschreibung:<br />
Wer die Kommunikationsform „Schreiben“ für sich entdeckt hat, sich mit<br />
dem Gedanken trägt, später als Journalist sein Geld zu verdienen oder diese<br />
Ausdrucksform ein bisschen tiefer durchdringen möchte, wird im Rahmen<br />
dieses Seminarfaches in die Grundlagen journalistischen Schreibens eingeführt.<br />
Hierzu gehören nicht nur die theoretische Beschäftigung mit Basiselementen<br />
der Kommunikationspsychologie, sondern auch die Studie verschiedener<br />
journalistischer Gattungsformen wie „Nachricht“, „Reportage“,<br />
„Feature“, „Kommentar“ oder „Glosse“. Außerdem werden wir uns mit der<br />
Grundlage allen Schreibens beschäftigen: der Recherche.<br />
Nach dieser theoretischen Einführung folgt der praktische Teil mit dem Besuch<br />
einer Redaktion, dem Verfassen unterschiedlichster journalistischer<br />
Texte, die in der Gruppe besprochen werden. Dazu gehört es selbstverständlich,<br />
Themen zu recherchieren, Menschen zu interviewen und Meinungen<br />
einzuholen. Die Herausgabe einer kleinen „Schulzeitung“ könnte<br />
neben den Abschlussarbeiten ein lohnendes Ziel sein.<br />
In der Abschlussarbeit wird von jedem Teilnehmer das Verfassen eines<br />
journalistischen Textes erwartet, der anschließend vor dem Hintergrund<br />
der erworbenen theoretischen Grundkenntnisse schriftlich zu reflektieren<br />
ist.<br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit).<br />
Seite 4
Seminar Nr. 2<br />
Seminarprogramm 2009/2011<br />
TH E M A : GE S E L L S C H A F T L IC H E FU N K T IO N E N U N D EN T W IC K L U N-<br />
GEN VON THEATER<br />
Kursleiter: Herr Marcouly<br />
Kursbeschreibung:<br />
Die Gesellschaft und das Theater in seinen verschiedenen Gattungen und For‐<br />
men haben sich seit seiner Entstehung gegenseitig bedingt, d.h., dass Theater <br />
einerseits die Gesellschaft widerspiegelt, um diese wiederum zu beein7lussen <br />
und andererseits Theater vom Staat oder der Gesellschaft als zahlendes Publi‐<br />
kum beauftragt wird zu unterhalten. <br />
<br />
Die Teilnehmer erlernen im 1.Halbjahr selbständig wissenschaftliche Arbeits‐<br />
methoden wie Informationsbeschaffung, (Internet‐ und Bibliotheksrecherche) <br />
‐bewertung und ‐verarbeitung, indem Gruppen‐ oder Einzelreferate zur Thea‐<br />
tergeschichte von der Antike bis heute mit Hilfe von Power Point erstellt und <br />
präsentiert werden. Die Ergebnisse werden außerdem mit einem Handout und <br />
einer kurzen Hausarbeit festgehalten, bei der korrektes Zitieren in Fußnoten <br />
und Literaturanhang geübt werden. <br />
Im 2. Halbjahr steht die wissenschaftliche Facharbeit im Mittelpunkt, in der <br />
analog zu den Anforderungen an eine universitäre Haus‐ oder Examensarbeit <br />
eine spezielle Fragestellung oder These anhand ausgewählter Werke oder <br />
Theatertheorien bearbeitet wird, welche am Ende auch dem Plenum vorge‐<br />
stellt wird. <br />
Das 3. Halbjahr steht unter dem Gedanken der Praxis‐ und Projektorientie‐<br />
rung, in dem z.B. eine Theaterproduktion von der Dramatisierung einer Ge‐<br />
schichte bis zur Aufführung entstehen kann. <br />
Abschließend widmet sich das 4. Halbjahr der „Feedbackkultur“. <br />
<br />
<br />
Voraussetzungen: Die Teilnehmer sollten neben den allgemeingeltenden Anforderungen <br />
an ein Seminarfach, die für die jeweiligen Halbjahre oben bereits genannt wurden, ein In‐<br />
teresse für Theater zeigen und die Bereitschaft, gelegentlich Theateraufführungen zu besu‐<br />
chen und spielpraktische sowie dramaturgische Selbstversuche durchzuführen, mitbringen. <br />
Letztere 'inden in Form von Blockveranstaltungen statt. <br />
<br />
Seite 5
Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
Seminar Nr. 3/Nr.4<br />
TH E M A : PÄ D A G O G IK<br />
Kursleiter: Herr Lotter / Herr Dr. Friedrichs<br />
<br />
Dem Menschen sind nicht alle Fähigkeiten von Geburt an gegeben. Die meisten <br />
Eigenschaften, die Menschen im Laufe Ihres Lebens ausprägen, sind Produkt <br />
von Erziehung, Sozialisation und Bildung. D.h. der Mensch ist das, was er <br />
durch Erziehung und Bildung geworden ist. Pädagogik ist die Lehre von der <br />
Erziehung, Bildung und Sozialisation. Ihr kommt daher eine zentrale Rolle un‐<br />
ter den Sozialwissenschaften zu. Nicht nur Lehrer, Erzieher, Psychologen oder <br />
Sozialarbeiter setzten sich aus diesem Grunde mit Pädagogik auseinander, <br />
sondern auch Trainer, Personalentwickler, Ausbilder usw. <br />
Im Seminarfach soll ein Einblick in die Grundlagen des Faches gegeben wer‐<br />
den. Dabei werden zunächst die Begriffe »Erziehung«, »Bildung« und »Soziali‐<br />
sation« erarbeitet. Von besonderem Interesse ist dabei, wie unterschiedliche <br />
Vorstellungen pädagogischer Konzepte das Handeln der Menschen beein/lus‐<br />
sen. Dies kann an vielen Situationen deutlich gemacht werden: vom alltägli‐<br />
chen Familienleben über schulisches Leben bis hin zu »Wer wird Millionär?«. <br />
Ein selbst gewählter Bereich soll im zweiten Halbjahr Ausgangspunkt für ei‐<br />
genständige Untersuchungen und die entsprechende Anfertigung der Fachar‐<br />
beit sein. <br />
MÖ G L IC H E R VE R L A U F S P L A N <br />
1. Die Unterscheidung zwischen Sozialisation und Erziehung <br />
2. Die Unterscheidung zwischen Bildung und Lernen <br />
3. Wissen/Bildung/Lernen – Filmanalytische Fallstudien <br />
alternativ: <br />
4. Projektarbeit: Pädagogik und/in der Gesellschaft <br />
Es handelt sich um ZWEI Kurse die parallel durchgeführt werden!<br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit).<br />
Seite 6
Seminar Nr. 5<br />
TH E M A : SE N S O R E N<br />
Kursleiter: Herr Reithmeier<br />
Seminarprogramm 2009/2011<br />
Semester 1<br />
Grundlagen: Elektronische Schaltungen<br />
Halbleiter: Diode, Transistor, Thyristor<br />
Verstärker, Impedanzwandler, Schmitt-Trigger<br />
logische Schaltungen (ICs), Operationsverstärker<br />
Jede Gruppe referiert ca. 20 Minuten, mögliche Themen werden vorgegeben.<br />
Semester 2<br />
Erstellung der Facharbeit zu einem selbstgewähltem Thema, möglichst mit experimentellen<br />
Untersuchungen von Teilbereichen.<br />
Mögliche Themen:<br />
Lichtschranke, -intensität, -signale, -scanner<br />
Temperaturmessung, Bereichsmelder, Rauch-/Feuer-Melder<br />
Analog-Digital-Wandlung, PC--Interface<br />
Roboter (Mobile Robots, Lego Mindstorms, Asuro)<br />
Musik (Daniel Düsentrieb Wettbew.), Solar-, Brennstoffzelle (Klima-<br />
Wettbew.)<br />
Finden wir Interessierte zum Schwerpunkt Fliegen (mit TUHH und Flugh. Hannover)<br />
? Ich nehme gerne weitere Anregungen auf.<br />
Semester 3 - 4<br />
Realisierung des selbstgewählten Projektes.<br />
In diesen Semestern kann der Patentführerschein erworben werden.<br />
Der August Wöhler INSTI-Erfinderclub unterstützt uns finanziell. Wenn Sie<br />
beitreten, können wir an Fortbildungen des Institutes der deutschen Wirtschaft<br />
und an der IENA gemeinsam teilnehmen.<br />
Neben der Anfertigung einer Facharbeit wird von den Teilnehmern die Realisierung<br />
eines Projektes erwartet. Dieses ist in der Regel mit der Lösung technischer<br />
Probleme verbunden, durchaus ggf. mit unseren Kooperationspartnern an Projekttagen.<br />
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Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
Seminar Nr. 6<br />
TH E M A : LIT E R A T U R U N D PS Y C H O A N A L Y S E<br />
Kursleiterin: Frau Wilhelm<br />
Kursbeschreibung:<br />
Das Seminarfachangebot ‚Literatur und Psychoanalyse’ besteht aus einem<br />
literaturanalytischen (mit schriftlicher Hausarbeit, 1. Sem. und Facharbeit,<br />
2. Sem.) und einem produktionsorientierten Teil (‚Schreibwerkstatt’, 3.<br />
Sem.) und richtet sich damit an Schüler und Schülerinnen, die gerne lesen,<br />
an Fragen nach der subjektiven und sozialen Bedeutung von Literatur und<br />
an (neuen) Erfahrungen mit eigenen kreativen Gestaltungen interessiert<br />
sind - und sich bei all dem von der Psychoanalyse inspirieren lassen mögen.<br />
Die Literaturgeschichte seit 1900 ist ohne die Rezeptionsgeschichte der<br />
Psychoanalyse, als deren ‚Vater’ Sigmund Freud (1856 – 1939) gilt, nicht<br />
angemessen zu begreifen - so wie umgekehrt die Psychoanalyse nicht ohne<br />
ihre Auseinandersetzung mit Literatur. Beide reagierten gleichzeitig und in<br />
wechselseitiger Abhängigkeit auf die gesellschaftlichen Veränderungen und<br />
die damit einhergehenden Identitätsprobleme des modernen Menschen.<br />
Psychoanalyse und Literatur kooperierten und sie konkurrierten.<br />
Worin unterscheidet sich die psychoanalytische Interpretationsmethode<br />
von den anderen heute praktizierten hermeneutischen Verfahren?<br />
Sie stellt und beantwortet Fragen an den literarischen Text anders – indem<br />
sie die unbewussten Vorgänge und Dimensionen beim Schreiben, Lesen, Interpretieren<br />
und Werten von Literatur zu berücksichtigen versucht, folgt sie<br />
keiner strengen Regel, verzichtet auf die ‚richtige’ Interpretation. Zum einen<br />
fragt sie nach der anthropologischen und psychobiografischen, der lebenspraktischen<br />
Funktion literarischer Kreativität. Zum anderen ist zu zeigen,<br />
wie psychoanalytisches Wissen in die Figurenkonzeption und -<br />
konstellation, in Themen und Motive, in Formen und Sprache literarischer<br />
Texte transformiert wird - und auf ‚den’ Leser wirkt.<br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit).<br />
Seite 8
Seminar Nr. 7<br />
TH E M A : DE R PO L IT IS C H E SK A N D A L<br />
Kursleiter: Herr Lilienthal<br />
Kursbeschreibung:<br />
Seminarprogramm 2009/2011<br />
„Skandale gehören zur Demokratie!“ So lautet zumindest die weit verbreitete<br />
These vieler Sozialwissenschaftler, die sich systematisch mit dem sog. politischen<br />
Skandal beschäftigt haben. Danach seien bewältigte Skandale ein<br />
Beweis für die Funktionsfähigkeit demokratischer Kontrollmechanismen.<br />
Einwenden könnte man jedoch, dass sie auf der anderen Seite als Krisensymptom<br />
einer Demokratie betrachtet werden könnten. In jedem Fall sind<br />
Skandale und die mit ihnen verbundenen gesellschaftlichen Reaktionen für<br />
die Analyse des demokratischen Entwicklungsstands eines Staates offenbar<br />
geeignet, da hier in verdichteter Weise der Umgang einer Gesellschaft mit<br />
einer Normverletzung erkennbar wird. Der wissenschaftliche Wert der Analyse<br />
politischer Skandale liegt somit darin, dass aus ihnen u.a. Rückschlüsse<br />
abgeleitet werden können über das Verhältnis von Politik und Medien, den<br />
Status von Politikern in der Gesellschaft, die Rolle der Massenmedien und<br />
die jeweilige politische Kultur eines Landes sowie über die Verbreitung von<br />
Phänomenen wie Korruption und Amtsmissbrauch.<br />
Im Seminar soll folglich an Hand wichtiger Skandale untersucht werden, ob<br />
der politische Skandal ein Hinweis auf eine funktionale Krise der Demokratie<br />
ist und ob der Skandal systemstabilisierende Wirkungen entfaltet, da er<br />
u.U. Missstände in der Gesellschaft aufdeckt und bewältigt bzw. zu deren<br />
Be- bzw. Verarbeitung im politischen System führt. Die Skandale sollen somit<br />
hinsichtlich ihrer „Indikatorfunktion“ für politisch-gesellschaftliche<br />
Verhältnisse und Probleme analysiert werden.<br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit).<br />
Seite 9
Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
Seminar Nr. 8<br />
TH E M A : DE R JA C O B S W E G<br />
Kursleiter: Herr Meyer<br />
Kursbeschreibung:<br />
Eine Beschäftigung mit dem Jakobsweg bietet viele Aspekte der Einzelbetrachtung,<br />
der methodischen Annäherung und des fächerübergreifenden<br />
Arbeitens.<br />
Ausgehend von den biblischen Grundlagen und der Frage: “Wer war Jakob/Jakobus?“<br />
wollen wir uns den geschichtlichen Aspekten widmen. Das<br />
Leben im Mittelalter, Mobilität im Mittelalter, die Rechtfertigungslehre der<br />
Katholischen Kirche stehen dabei im Mittelpunkt. Im Zusammenhang damit<br />
sollen – je nach Interesse der Schüler/innen – auch Aspekte der religiösen<br />
Kunst im Mittelalter und die wirtschaftlichen Komponenten erörtert<br />
und erarbeitet werden. Spanien und die Stadt Santiago bilden einen geografischen<br />
Schwerpunkt der Arbeit.<br />
In einem weiteren Schritt wollen wir uns dann den Verhältnissen in Norddeutschland<br />
und der Lüneburger Heide widmen. Wo gab es hier Wallfahrtsorte<br />
im Mittelalter? Wo verlief(en) der Jakobsweg/die Jakobswege in<br />
unserer Region? Welcher Zusammenhang bestand mit den damals zahlreichen<br />
Heideklöstern? Dies alles könnten Fragestellungen sein, die einen<br />
Leitfaden für die regional orientierte Arbeit darstellen.<br />
Einen letzten Schwerpunkt soll das Thema „der Jakobsweg heute“ bilden.<br />
Also die Renaissance des Jakobswegs, das Buch von Hape Kerkeling, Initiativen<br />
zur Wiederbelebung der Pilgertradition auch innerhalb der evangelischen<br />
Kirchen. Meine Idealvorstellung geht dahin, dass wir dann auch an<br />
einem (kurzen) Pilgerweg teilnehmen, so dass wir die Erfahrung des Pilgerns<br />
selbst erleben.<br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit).<br />
Seite 10
Seminar Nr. 9<br />
TH E M A : TA IJ IQ U A N<br />
Kursleiter: Herr Koehler<br />
Seminarprogramm 2009/2011<br />
Kursbeschreibung:<br />
Taijiquan ist eine traditionelle chinesische Kampfkunst, deren Ausübung<br />
sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. In Deutschland kennt man sie auch<br />
unter dem Begriff „Schattenboxen“. Das Spektrum von Taijiquan ist sehr<br />
weit und erstreckt sich von Kampfsport über „Gesundheitsgymnastik“ bis<br />
hin zu Meditation in Bewegung. Hier zu Lande wird Taijiquan seltener als<br />
Kampfsport und eher unter dem gesundheitlichen Aspekt betrieben. Dabei<br />
werden dem Praktizieren von Taijiquan sowohl positive physische als auch<br />
gute psychische Wirkungen zugeschrieben.<br />
In diesem Seminarfach sollen die physischen Wirkungen von Taijiquan mit<br />
Hilfe motorischer Testverfahren untersucht werden. Beispielsweise können<br />
mit den Tests die Veränderung von Dehnfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit,<br />
Reaktionsfähigkeit, Schnellkraft, Kraft und Ausdauer untersucht werden.<br />
Damit stellt dieses Seminarfach neben theoretischen auch praktische Anforderungen<br />
an die Teilnehmer. Der erste Teil der theoretischen Säule besteht<br />
aus der Einarbeitung in motorische Testverfahren und dem Erarbeiten<br />
der theoretischen Hintergründe des Taijiquan. Die praktische Säule besteht<br />
vor allem aus dem Erlernen und Üben von Grundtechniken und –<br />
bewegungen des Taijiquan und der Durchführung motorischer Tests. Der<br />
zweite Teil der theoretischen Säule beschäftigt sich mit der Auswertung der<br />
durchgeführten Tests.<br />
Die Dokumentation der motorischen Tests und ihre Auswertung nach wissenschaftlichen<br />
Kriterien werden zentraler Bestandteil der Facharbeit sein.<br />
Es sollen sowohl eine Längsstudie an sich selber als auch eine Querstudie<br />
(zu einem der motorischen Faktoren) innerhalb der Seminargruppe durchgeführt<br />
werden. Zudem soll ein Trainingstagebuch angelegt werden. In der<br />
Projektphase im dritten Halbjahr sollen die Grobform der kurzen Chen-Stil<br />
Taijiquanform sowie Kampftechniken vertieft werden.<br />
Die Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer sollten neben den allgemeinen Voraussetzungen <br />
für die Teilnahme am Seminarfach unbedingt die Bereitschaft zum Erlernen und Üben weit‐<br />
gehend unbekannter Bewegungsabläufe mitbringen. Des Weiteren muss in der Zeit von <br />
Herbst‐ bis Osterferien täglich mindestens 10 Minuten selbstständig geübt werden. Außer‐<br />
dem sollten sich die Telnehmerinnen und Teilnehmer darauf einstellen, dass der Kurs pha‐<br />
senweise als Blockveranstaltung statt2inden muss. <br />
Seite 11
Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
Seminar Nr. 10<br />
TH E M A : GE S C H L E C H T E R G E S C H IC H T EN<br />
Kursleiter: Herr Schimpke<br />
Kursbeschreibung:<br />
11/12.1: Einführung in das Thema: Das europäische Patriarchat <br />
• Antike Geschlechterbeziehungen und der Mythos vom Matriarchat <br />
• Ekstase und Askese – Geschlechterbeziehungen im Mittelalter <br />
• Hexenverfolgungen <br />
• Sklavin oder Bürgerin? Au3klärung, Revolution und Geschlechterbilder <br />
• Männliche Ehre, weibliche Ehre im 19. Jahrhundert <br />
• Faschismus und Geschlecht – Männer und Frauen im deutschen Fa‐<br />
schismus <br />
• Frauenemanzipation und „Angleichung der Geschlechter“ – Deutschland <br />
1945 bis 2005 <br />
• Hausarbeit: Vertiefung oder Ergänzung zu einem der Themen <br />
11/12.2: Geschlechterrollen und deren Überwindung in Literatur und Film <br />
Facharbeit: Erarbeitung der Problematik anhand z.B. eines Werkes der <br />
deutsch‐sprachigen Literatur aus verschiedenen Jahrhunderten, unter‐<br />
schiedlichen Epochen und Genres/Stilrichtungen/Gattungen oder eines <br />
Filmes zu einem passenden Thema. <br />
12/13.1: Projekt: Frauen und Männer des Landkreises SoFa, die über ihre <br />
„Rolle“ hinaus gegangen sind <br />
‐‐> Recherche; Befragung; Auswertung <br />
Bericht über die Recherche, Auswertung und Dokumentation des/der <br />
Interviews, Einbettung der Lebensentwürfe in die jeweilige Lebenssitua‐<br />
tion, Erarbeitung des „Besonderen“ im Leben der Befragten, … <br />
Alternativ: Korrespondenz mit Frauen und Männern des öffentlichen <br />
Lebens, die nicht aus dem Landkreis SoFa kommen, ev. Treffen während <br />
der Herbstferien, die die o.a. Kriterien erfüllen. <br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit).<br />
Seite 12
Seminar Nr. 11<br />
TH E M A : VE R F O L G U N G U N D TO L E R A N Z<br />
Kursleiterin: Frau Johannsen<br />
Seminarprogramm 2009/2011<br />
Verfolgung: Wie war das denn im alten Rom und wie im Mittelalter? Die For‐<br />
schung kann da beginnen. Tatsache ist: Christenverfolgung und Hexenver‐<br />
brennung gibt es auch heute noch. Wir werden unseren Schwerpunkt in der <br />
Gegenwart und in der nahen Vergangenheit setzen. Mögliche Themen sind <br />
Rassismus, Flüchtlingsproblematik, Migration und Integration, Diskriminie‐<br />
rung der Frau, Zwangsehe, Unterdrückung durch die Stasi. Und ? <br />
Toleranz: Wir werden uns ansehen, wo Toleranz erreicht worden ist, Versöh‐<br />
nung gelungen ist. Beispiele sind die deutsch‐ französische Freundschaft, das <br />
deutsch‐polnische Verhältnis. Und ? <br />
<br />
1. Semester: Beginnen werden wir mit der Betrachtung des Themas „Verfol‐<br />
gung und Toleranz“ in der Literatur. Während dieser Zeit wird das Hand‐<br />
werkszeug für eine wissenschaftliche Arbeit erworben. Wie gelangen wir an <br />
Informationen, wie verarbeiten wir sie, wie wird zitiert, wie wird ein Litera‐<br />
turverzeichnis angelegt …? <br />
2. Semester: Facharbeit.‐ Die eigene Forschung beginnt. Wer will, kann bei der <br />
Literatur bleiben, andere werden sich geschichtlichen Fakten und gesellschaft‐<br />
lichen Prozessen zuwenden. Schon in diesem Semester versuchen wir, Betrof‐<br />
fene zu 'inden und zu befragen. <br />
3. und 4. Semester: Um Interviews oder auch Vorträge werden wir uns weiter‐<br />
hin bemühen. Zeitungsartikel, Filme könnten unser Wissen ergänzen und be‐<br />
reichern. Und wir werden Kontakt zu Institutionen aufnehmen, die sich bemü‐<br />
hen, bedrohten und verfolgten Menschen zu helfen, Amnesty international, Pro <br />
Asyl, Gesellschaft für bedrohte Völker, Terre des hommes. Und ? <br />
<br />
Die Teilnahme erfordert u.a. die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher<br />
Originalliteratur. Von den Seminarteilnehmern und –Teilnehmerinnen<br />
werden Übungen zur Einführung in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen (Wissenschaftspropädeutik)<br />
durchgeführt. Insbesondere im Rahmen der Erstellung einer<br />
Facharbeit wird die selbstständige Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -bewertung<br />
(bspw. Internet- und Bibliotheksrecherche) sowie eine eigenständige Ergebniserstellung<br />
und –präsentation erwartet (z.B. in Form von Kurzreferaten, Protokollen und Präsentationen<br />
in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit). Eine Form der Präsentation könnte sein: <br />
Wir gestalten einen Abend, an dem wir Eltern, Freunden, Mitschülern, Lehrern über unsere <br />
Arbeit berichten und zu Spenden aufrufen (z.B. für Terre des hommes). <br />
Seite 13
Seminarfach - Abiturjahrgang 2011<br />
Seminar Nr. 12<br />
TH E M A: ER ST E L L U N G U N D AN IM A T IO N V O N 3D‐OB JE K T E N <br />
<br />
Kursleiter: Herr Witte <br />
<br />
Kursbeschreibung: <br />
<br />
3D‐Objekte, die mithilfe eines Computers erstellt wurden, begegnen uns heut‐<br />
zutage in vielen Bereichen, beginnend bei dem neuen Intro der heute‐<br />
Nachrichten über aktuelle Kino!ilme bis hin zu Computerspielen. <br />
In diesem Seminarfach wird ein kleiner Einblick in das Erstellen und die Ani‐<br />
mation von 3D‐Objekten gegeben. <br />
Verwendet werden dabei hauptsächlich die 3D‐Gra$ik‐Software Blender sowie <br />
das Gra'ikprogramm Gimp. <br />
<br />
<br />
Blender ist frei erhältlich und umfangreich dokumentiert, allerdings liegen <br />
Dokumentation und Anleitungen meist in englicher Sprache vor. Neben Eng‐<br />
lischkenntnissen und etwas Kreativität sind ein Internetzugang und ein eige‐<br />
ner PC Teilnahmevoraussetzungen. <br />
<br />
Möglicher Verlaufsplan <br />
1. Sem.: Einführung in die grundlenende Arbeitsweise mit Blender. <br />
2. Sem.: Facharbeitssemester ‐ Erstellung und Dokumentation einer Compu‐<br />
teranimation. <br />
3.+4. Sem.: Vertiefung der vorangegangenen Semesterinhalte oder Behandlung <br />
der weiteren Möglichkeiten von Blender (z.B. Game‐Engine) im Rahmen eines <br />
selbst gewählten Projekts. <br />
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Seminar Nr. 13<br />
Seminarprogramm 2009/2011<br />
TH E M A : KO N K O R D A T U N D KIR C H E N K A M P F – DAS VERHÄLTNIS VON KIR-<br />
CHE UND STAAT IN DER NS-ZE IT<br />
Kursleiter: Herr Struckmann<br />
Kursbeschreibung:<br />
Mit „Kirchenkampf“ wird kirchenhistorisch die Epoche der Auseinandersetzungen<br />
zwischen NS-Staat und evangelischen Kirchen in der Zeit von 1933<br />
– 1945 bezeichnet. Es handelt sich bei diesem Kirchenkampf aber um eine<br />
vornehmlich innerkirchliche Auseinandersetzung zwischen nationalsozialistisch<br />
orientierten Kirchgliedern („Deutsche Christen“) und anderen,<br />
die die Geltung des Evangeliums gegen die Übergriffe des NS-<br />
Gedankengutes bewahren wollten (zusammengeschlossen in der “Bekennenden<br />
Kirche“). Die katholische Kirche hatte ihre Beziehungen zum NS-<br />
Staat frühzeitig mit einem Vertrag (Konkordat) geregelt. So hat es einen<br />
wirklich christlich motivierten Kampf gegen das NS-Regime im umfassenden<br />
Sinne kirchlicherseits weder im evangelischen noch im katholischen<br />
Bereich gegeben. In neuerer Zeit setzen sich in Deutschland auch die Kirchen<br />
selbst kritisch mit ihrer Rolle in der NS-Zeit auseinander.<br />
Im Seminarfach soll zum einen das historische Geschehen genau wahrgenommen<br />
werden, zum anderen soll auch die neuere kirchliche Aufarbeitung<br />
kritisch wahrgenommen werden. Auf dieser Grundlage soll versucht werden,<br />
die Frage nach der Bedeutung des christlichen Glaubens für die (politische)<br />
Haltung von Kirchen und Gläubigen gegenüber dem Staat differenziert<br />
zu beantworten. Im zweiten Halbjahr sollen eigene Untersuchungen zu<br />
konkreten Beispielen des Kirchenkampfes in der Region „Lüneburger Heide“<br />
(Gemeinden, kirchliche Werke, Personen) unternommen werden, die<br />
dann auch zum Ausgangspunkt für die Facharbeit werden sollen.<br />
Verlaufsplan:<br />
1. Einführung<br />
2. Vorgeschichte des Kirchenkampfs seit 1918<br />
3. Die Katholische Kirche und der NS-Staat<br />
4. Der Kirchenkampf<br />
(1.Chronologie des Kirchenkampfes im Überblick; 2. Das Jahr 1933 – Reaktionen auf die<br />
Machtergreifung Hitlers, "3. Bekennende Kirche (BK) und Deutsche Christen (DC) in der<br />
evangelischen Kirche. Pfarrernotbund und Barmer Theologische Erklärung von 1934. 4.Spaltungen<br />
und Abwehrkämpfe 1934 - 39<br />
5. Die Kirchen während des 2. Weltkrieges<br />
6. Schuldbekenntnis und Neubeginn nach 1945<br />
7. Aktuelle Aufarbeitungen: Kritische Bewertung des Verhaltens der Kirchen in der NS-Zeit heute<br />
8. Widerstand aus Glaubensgründen? - Die Bedeutung des Glaubens für die Haltung der Menschen<br />
zum NS-Staat<br />
9. Projektarbeit: Der Kirchenkampf in der Lüneburger Heide - Untersuchungen in der Region<br />
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WA H L B O G E N<br />
Schüler (Vor- u. Nachname):<br />
Nr. Titel Erst-<br />
Wahl<br />
Zweit-<br />
Wahl<br />
Dritt-<br />
Wahl<br />
1 JO U R N A L IS T IS C H E S SC H R E IB E N (GH) <br />
2 GE S E L L S C H A F T L IC H E FU N K T IO N E N<br />
UND ENTWICKLUNGEN VON THEATER (MA) <br />
3/4 PÄ D A G O G IK (FW/LT)<br />
5 SE N S O R E N (RT)<br />
<br />
<br />
6 LIT E R A T U R U N D PS Y C H O A N A L Y S E<br />
(WIw) <br />
7 DE R PO L IT IS C H E SK A N D A L (LI)<br />
<br />
8 DE R JA C O B S W E G (MY)<br />
<br />
9 TA IJ IQ U A N (KB)<br />
<br />
10 GE S C H L E C H T E R G E S C H IC H T EN(SHI)<br />
<br />
11 VE R F O L G U N G U N D TO L E R A N Z (JO)<br />
<br />
12 ER ST E L L U N G U N D AN IM A T IO N V O N <br />
3D‐OB JE K T E N (WT) <br />
<br />
13 KO N K O R D A T U N D KIR C H E N K A M P F –<br />
DAS VE R H Ä L T N IS V O N KIR C H E U N D<br />
ST A A T IN D E R NS-ZE IT (SM)<br />
Wahlbogen bis Montag, den 10.08.09 im Sekretariat abgeben!!